B L O O D von Dassy (-If you're sick like me-) ================================================================================ Kapitel 5: This Could be Heaven or Hell --------------------------------------- ____________________________________ I've got the same deep wounds as you, My love can double as a weapon too Say that you trust it and I'll set it free, Turn it back on me ____________________________________ Rachel's Entführer hatten gar keine Chance dem wahnsinnig lachenden Serienmörder zu entkommen, als er auf sie zu rannte, nachdem er die Wand durchbrochen hatte. Sein Lachen durchdrang die eiserne Stille der Nacht. Seine neu ergattert Sense schwang er um sich herum. Diese Arschgeigen hatten, seiner Meinung nach, nichteinmal drei Sekunden verdient, die sie zum Weglaufen hätten nutzen können. Es interessiert ihn herzlich wenig, was ihre Intentionen gewesen waren, was sie mit Rachel vorgehabt hatten oder ob sie vor gehabt hätten noch mehr Mädchen zu kidnappen. Alles, was für ihn zählte, als er sie nach und nach auf Schlitze und ihnen die Körperteile abtrennte, war dass sie seine Ray in ihren dreckigen, perverse Fingern hatten. Die dunkelrote Flüssigkeit sog in den Holzboden ein, als Zack seine Sense mit einem Klirren beiseite schmiss, bevor er auf das gefesselt Mädchen zu lief, das am Boden hockte. "Ray.", hauchte er ihr ihren Spitznamen, den er ihr verpasst hatte, entgegen, als er sich auf seine Knie sinken ließ, um hinter ihren Rücken zu greifen und damit die Fesseln zu lösen, die ihre Hände zusammengehalten hatten. Danach erst sah er ihr ins Gesicht. Er war sich nicht sicher ob das, war er in Ray's Augen soeben erkennen konnte Erleichterung oder Reue war, als er sie von dem dreckigen Stoffetzen befreite, der in ihrem Mund gesteckt hatte. Eine Weile lang sah er sie nichtssagend an, bevor er ihren Kopf erleichtert an seine Brust drückte. Beinahe hätte er sie verloren! "Mach soetwas nie wieder, hast du verstanden?", wollte er mit Nachdruck wissen. Er spürte, wie ihr Kopf sich an ihm bewegte. Sie nickte. Das sollte wohl als Zustimmung reichen. Also drückte er sie, etwas unsanft, wieder von sich, um ihr ins Gesicht zu sehen. Dabei bemerkte er ihre Platzwunde, die sich von ihrer Schläfe hinunter bis zum Wangenknochen zog. "Was haben diese Dreckssäcke mit dir gemacht?", wollte er wissen und nahm ihr Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger, um ihren Kopf zu drehen und sich die Wunde besser besehen zu können. Abgesehen von dem Cut war ihre Haut an diese Stelle blau gefärbt. "Oh, sie haben mich K.O. geschlagen.", antwortete sie, ohne jede Regung in ihrer Stimme. Sie klang, als wäre das eben nichts weiter als eine Spazierfahrt für sie gewesen. "Tch.", machte Zack verächtlich, als er sich neben sie, auf den Boden, fallen ließ und seinen Rücken an die Wand lehnte. "Frag jetzt aber nicht, wieso ich dich gerettet habe.", grummelte er vor sich hin, als er seinen Kopf ebenfalls gegen die Wand sinken ließ. "N-nein. Ich verstehe es. Irgendwie." Verwundert drehte er seinen Kopf dann doch wieder in ihre Richtung, um neugierig auf sie herab zu sehen. "Ach ja?" Einige Minuten lang konnte Rachel es nicht zustande bringen die Worte mit ihren Lippen zu Formen, vermutlich wegen der Maulsperre, die sie eine ganze Weile lang getragen haben musste. "Ich war egoistisch.", brachte sie dann jedoch hervor, "Ich habe nur an mich gedacht, Zack. Ich habe nur daran gedacht, wie leicht auf einmal alles sein würde, wenn ich endlich sterbe. Aber... Nicht für dich, oder?" Als ihr eben Gesagtes zu ihm durchdrang, gefror alles in ihm. Hatte sie ihn letztendlich doch durchschaut? "Für dich wäre es nicht so leicht wieder alleine zu sein, habe ich recht?" "Hmpf." Zack suchte sich einen anderen Punkt, in dem dunklen Raum, den er fixieren konnte und drehte seinen Kopf dabei wieder in die andere Richtung. "Es tut mir leid.", drang Rachel's liebliche Stimme an sein Ohr. Sie war näher als sonst und einen angenehmen Druck auf seiner Schulter verspürte er ebenfalls. Als er an sich hinunter sah, stellte er fest, dass sie ihren Kopf auf seiner Schulter gebettet hatte. "Ab sofort werde ich leben, für dich. Das schwöre ich bei Gott.", versprach sie und kuschelte sich hin seine Halsbeuge hinein. Ein leichtes Lächeln umspielt die Lippen des Mörders, als er seine Schläfe an ihren Kopf lehne und ihr dann auch endlich antwortete, auch wenn es nur ein Wort war, was seine Lippen verlies: "Danke." "Immerhin", fuhr sie leise fort, "gehörst du ja auch mir. Da ist das nur fair." Leise lachte er, als er seine Augen kurz schloss. "Achso, und Zack?" "Hmm?" Abwartend öffnete er ein Auge wieder. "Ich will dich auch nicht verlieren." Sein Arm fand den Weg um ihren kleinen, zierlichen Körper, zuckte jedoch direkt wieder zurück, sowie auch der Rest seines Körpers. "Ray, du bist arsch kalt!", rief er erschrocken aus, "Wir sollten dich erstmal ins Warme bringen." Schon war er aufgestanden und erwartete, dass das Mädchen ihm folgte, doch als er zurück blickte, musste er fest stellen, dass sie weiterhin am Boden saß. "Ich kann nicht.", gestand sie dann, "Meine Beine fühlen sich irgendwie taub an." Mit einem Seufzen lief Zack zu ihr zurück, schnappte sich im Vorbeigehen seine Sense und nahm das Mädchen behutsam in die Arme. Seine warmen Hände brannten auf ihrer eiskalten Haut, als er sie mit einem Arm hoch hob und davon trug. Sie liefen durch das Loch, welches er vorhin in die Wand gerissen hatte, auf das Bauernhaus zu. Dort drinnen war es bereits um Einiges wärmer, schon alleine, weil es richtige Wände besaß, sie Wind und Wetter von ihnen abhalten konnten. Als Zack sich in dem Wohnzimmer, welches sie soeben betreten hatten, um sah, wurde ihm schnell klar, dass Ray sich hier wohl versucht hatte gegen die beiden Männer zu wehren. Einige Möbelstucke waren umgeworfen und lagen am Boden und allgemein herrschte in diesem Raum eine rege Unordnung. Es lagen auch Glassplitter auf dem Boden, vermutlich von einer hinuntergefallenen Vase oder dergleichen. Also beschloss Zack eine Etage weiter nach oben zu gehen. Die hölzernen Treppen quietschen und karrzten, als Zack, mit Ray in den Armen, hinauf stieg. Ein kleiner Flur erstreckte sich nun vor ihnen, von dem mehrere Räume abgingen. Er lief einfach in den nächstbesten Raum hinein und fand sogleich ein Bett, in das er Ray legen konnte. Seine Sense stellte er neben der Tür ab. Zitternd kauerte die Blonde sich auf der Matratze zusammen, als Zack ihr sogleich alle Decken umlegte, die er finden konnte. "Ich werde mal nachsehen, ob es in diesem Haushalt was zu futtern gibt.", gab Zack bekannt, als er sich abwandte und aus dem Zimmer gehen wollte, doch Ray hielt ihn mit ihrer Stimme zurück. "D-dieser Hof scheint seit einiger Zeit schon l-leer zu stehen, bitte sieh nach K-konserven, alles andere d-dürfte b-bereits abgelaufen sein.", stammelte das zitternden Mädchen. "Alles klar.", lautete seine Antwort, als er die Treppen wieder hinab stieg und nach einer Küche suchte. Er musste nicht lange suchen, da hatte er sie gefunden und durchwühlte sogleich alle Schränke, die sich ihm boten. Tatsächlich fand er noch einige ungeöffnet Konserven. Er hatte die Auswahl zwischen Linsensuppe und Kartoffelsuppe. Abwägend hielt er beide Dosen in seinen Händen, bis er sich schließlich für die Kartoffelsuppe für Ray entschied. Gerne hätte er sie für Rachel warm gemacht, doch, egal wie sehr er an den Knöpfen vom Herd herum drückte und drehte, es tat sich nichts. Also schlurfte er mit beiden Dosen zurück, nachdem er sie geöffnet hatte und jeweils einen Löffel hinein gesteckt hatte. "Hier.", er hielt ihr ihre Suppe entgegen, was dazu führte, dass Ray sich aus ihrem Deckenhaufen winden musste, um sich aufzusetzen, "Leider konnte ich sie dir nicht warm machen." "Danke.", lautete ihre knappe Antwort,als sie beide nebeneinander saßen und gierig ihre Suppen hinunter schlangen, immerhin hatten sie seit Ewigkeiten nichts gegessen. ___________________________________ We trade our secrets when it's safe, Our ammunition when the fever breaks Show me the side no one else sees, Turn it back on me ____________________________________ Nach ihrer Mahlzeit kuschelte Ray sich wieder zurück in ihren riesigen Deckenhaufen."Weißt du", begann sie zu Zack zu sprechen, auch wenn sie ihm den Rücken zu gedreht hatte, wusste sie, dass er weiterhin neben ihr, auf der Bettkante saß, "Die beste Möglichkeit jemanden aufzuwärmen ist durch die eigene Körperwärme." Mit einer Mischung aus Seufzen und Grummeln bewegte sich Zack, hinter ihr, bis sie schließlich spürte, wie ihre Decken angehoben wurden und der große Körper sich an ihren zierlichen Rücken schmiegte. "Wehe zu ziehst mich später damit auf.", grummelte er an ihrem Ohr. Rachel drehte sich, in seinen Armen herum, "Würde ich nie.", entgegnete sie ihm todernst und sah ihn aus ihren Toten Augen heraus an. "Verdammt, Ray du bist wirklich kalt.", beschwerte er sich weiter, ohne sie anzusehen. "Ich weiß." Sie zitterte immer noch, in seinen Armen, was ihn dazu brachte den Griff um sie noch zu verstärken. "Zack?", fragend sah er das Mädchen, in seinen Armen an. Ganz vorsichtig kam sie ihm ein Stückchen näher und griff mit beiden Händen sein Gesicht. Plötzlich konnte er wahrnehmen, wie weiche Lippen seine berührten. Sie waren ebenso kalt, wie der Rest ihres Körpers, als wäre sie eine Leiche. Das tat jedoch nichts zur Sache. Verwundert musste Zack fest stellen, dass er seine Augen wohl geschlossen haben musste, denn als er spürte, wie Ray's Lippen sich von seinen entfernten, öffnete er sie wieder. "Danke.", hauchte sie ihm entgegen, was ihr einen verwunderte Blick entgegen brachte, "Für vorhin meine ich." Zack war nun von Grundauf verwirrt. Was tat sie mit ihm? Was war das für ein Gefühl, das ihn nun übermannte? Das Gefühl, das ihm sagte, er solle dieses Mädchen nie wieder gehen lassen. Dasselbe Gefühl, welches ihn zuvor mit Angst erfüllt hatte, als sie davon gelaufen war und welches ihn mit Hass erfüllt hatte, als er diese beiden Männer erblickt hatte. Eine Weile starrten seine ungleichen Augen sie regelrecht an, durchbrachen die Dunkelheit und durchbohrten ihren Verstand. Dies brachte Rachel erst auf die Idee, dass sie eben vielleicht einen Fehler begangen haben könnte. "Oh, wenn, ähm, wenn das für dich gerade nicht ok war-", stammelte sie leise drauf los, "I-ich dachte nur, dass-" "Halt die Klappe.", brachte er ihr ebenso leise entgegen, bevor er ihr Gesicht grob packte und die letzte Distanz zwischen ihnen überwand, sich dabei nur von seinem Instinkt leiten, von dem Gefühl, welches ihm so unbekannt war. War das etwa... Liebe? Oh Gott, bei diesem Gedanken konnte einem ja glatt schlecht werden, also schon er ihn einfach wieder in die hinterste Schublade seines Gedächtnisses. Ray wusste zunächst gar nicht, wie ihr geschah, als sie erneut seine warmen Lippen auf ihren wahr nehmen konnte. Allerdings handelte Zack nicht so sanft, wie sie es zuvor getan hatte. Derb drückte er ihre Lippen mit seinen auseinander und drang mit seiner Zunge in ihren Mund. Dieser Kuss brannte auf ihren Lippen, nicht allein deswegen, weil ihr so kalt war. Letztendlich entschied Ray sich dazu ihre Arme um seinen Nacken zu legen und ihn somit noch dichter zu sich zu ziehen. Die beiden verschmolzen in ihrem wilden Zungenkampf. Ihre Herzen pochten wild gegen ihre Brustkörbe. Niemand von ihnen hatte jemals soetwas Atemberaubendes gefühlt und es kam ihnen beinahe vor, wie eine Droge. Sie waren die Droge des jeweils anderen und keiner von beiden konnte genug bekommen. Schwer atmen lösten sie sich dann aber doch voneinander. Während Ray ein erstauntes "Wow" zwischen ihren Lipoen hervor hauchte, zog Zack sie wieder dicht an sich und drückte sich an seine Brust. "Verspricht mir, dass du mir nie mehr davon läufst.", verlangte er von ihr mit einem etwas genervten Unterton. Diese ganze Situation war Schwindelerregend. Es fühlte sich so gut an! Wieso fühlte es sich so gut an ihr so nahe zu sein? Das kotzt ihn an! "Versprochen.", flüsterte sie an seiner Brust. Sein Griff, um sie festigt sich, als er ihr einen kurzen Kuss, auf den Scheitel drückte und seine Nase anschließend in ihrem Haar vergrub. Er konnte es immer noch nicht ganz deuten, was das für ein Gefühl war, das ihn übermannte oder ob es richtig war, was sie da soeben getan hatten. Es hatte sich zumindest verdammt richtig angefühlt und auch, wenn er es versuchte zu unterdrücken, insgeheim gefiel es ihm. Auch das kotzt ihn an! Aber selbst wenn er die Menschen weiterhin verabscheute für das, was sie ihm angetan hatten und was er durchmachen musste, mit ihr war es anders. Das musste er schließlich, zumindest in Gedanken, doch unweigerlich zugeben. Sie war anders, vermutlich weil sie genauso gestört war, wie er. Ray, die warscheinlich einzige Person die ein Monster wir ihn lieben könnte. ___________________________________ You tear the walls down one by one, We tried to run, we tried to hide in fear of losing ourselves, We tried to keep it all inside so we don't hurt someone else, When all the demons come alive I'll still be under your spell, This could be heaven or hell ____________________________________ "Sie wollten mich sprechen, Sir?", fragte special Agent Amanda Klein Ihren Vorgesetzten, der sie soeben in sein Büro zitiert hatte. "Zunächst einmal wollte ich Ihnen Mein Beileid aussprechen. Letzte Nacht haben wir einen sehr guten Agent verloren. Ich weiß, dass sie beide sich nahe standen." "Vielen Dank, Sir.", etwas nervös verknotete Amanda ihre Finger ineinander. "Allerdings möchte ich ihnen auch einen neuen Partner an die Seite stellen, da ich Sie, trotz Ihres Verlustes, ungerne vom Fall 'Isaac Foster' abziehen möchte.", gab der große Mann, vor ihr bekannt. "Sir, wo wir gerade beim Thema sind.", erlaubte sie sich zu sprechen, "Isaac Foster. Er hatte eine junge Frau bei sich, zunächst sah es nur so aus als wäre sie der Szene zufällig beigetreten, aber sie gehörten definitiv zusammen. Sir, ich vermute, dass es sich bei diesem Mädchen um Rachel Gardner handelt." Eine Weile war es still in dem großen Büro. " Reden sie keinen Unfug, Klein. Rachel Gardner ist tot. Sie wurde von Foster kaltblütig ermordet!", tat ihr Vorgesetzter ihr dann jedoch seine Meimung- und die der Öffentlichkeit- kund. " Ihre Leiche wurde jedoch nie gefunden.", behaarte die blonde Frau weiter. " Agent Klein! ", wurde sie dann jedoch wieder ermahnt," Ich setze sehr auf Ihre Fähigkeiten, weswegen ich auch mit viel Augenzwinkern über die Affäre zwischen Ihnen und Hawkeye hinweg gesehen habe. Also hören Sie auf Hirngespinsten hinterher zu jagen!" "Ja, sir.", kleinlaut sah Amanda Klein zu ihren Füßen, als plötzlich die Tür auf gerissen wurde. Ein relativ kleiner, aber breit gebauter, Mann betrat die Szenerie. Seine dunkelbraunen Haare hatte er sich nach hinten gegelt. "Guten Morgen, Sir.", begrüßte eben dieser Mann ihren Vorgesetzten dann und reichte auch Amanda die Hand. "Ah, da ist er ja, special Agent Amanda Klein, das ist Agent Cody Born.", stellte ihr Boss die Beiden gegenseitig vor, "Er ist ab heute ebenfalls dem Fall 'Foster' zugeteilt und demnach ihr neuer Partner." "Guten Morgen, schöne Frau, freut mich.", begrüßte Agent Born die große, blonde Frau, nahm ihre Hand und verbeugt sich etwas vor ihr, "Ich hoffe auf gute Zusammenarbeit." -*- Als Zack am nächsten Morgen die Augen öffnete, schienen bereits die Sonnenstrahlen durch das Fenster. Grummelnd drehte er sich auf die andere Seite und musste fest stellen, dass irgendetwas fehlte. Erschrocken fuhr er hoch. Der Platz, neben ihm war leer. Wo war Ray? Sofort sprang er, mit panisch klopfendem Herzen, aus dem Bett, schnappte sich seine Sense und rannte wie von der Tarantel gestochen durch das Haus. "Ray? RAY!", immer wieder rief er ihren Namen, doch eine Antwort bekam er nicht. Im Haus konnte er keine Spur von ihr finden, also stolperte er nach draußen. Die war doch nicht etwa schonwieder abgehauen? Noch dazu nach allem, was passiert war! "Rachel!", brüllte er quer über den Hof, als ausgerechnet hinter dem Pickup Truck der beiden Entführer ein blonder Haarschopf erschien. "Rachel?", fragte die Blonde erstaunt, als sie ihren wild gewordenen Begleiter erblickte. So hatte er sie ja schon ewig nicht mehr genannt. "Spinnst du eigentlich komplett?" , fuhr er sie an, als er schnellen Schrittes auf sie zu lief," du kannst doch nicht einfach abhauen! " " Kann ich nicht?", fragte sie wieder. "Nein,Ray", nun fuhr sein Gemüt wieder etwas runter, "nicht ohne mir vorher bescheid zu sagen." Erschöpft stützte er sich auf seiner Sense ab. Dieses Mädchen würde ihm noch den Tod bringen. "Oh, okay." "Was machst du da eigentlich?", erkundigte er sich. Sie schien schon früh aufgestanden zu sein. Sein Blick wanderte an der jungen Frau herunter. Sie sah um einiges besser aus als in der letzten Nacht, nicht mehr so blass. Ihre Augenringe waren noch da, fielen jedoch kaum auf. "Diese Typen hatten einen Haufen Geld hier drinnen, kannst du das glauben?", kam sie auf das Thema zurück und riss Zack damit aus seinen Tagträunereien. "Na, wer weiß wieviele sie noch entführt hätten und was sie mit ihnen angestellt hätten.", brummte Zack. "Sie haben Menschenhandel betrieben.", klärte Ray ihn dann auf. Na umso besser! Das hieß also, dass sie Ray vermutlich an irgendeinen Hurensohn verkauft hätten, der sie zu- weiß der Teufel was- gezwungen hätte! Sie konnte von Glück reden, dass sie ihn hatte! Sein Griff um seine Sense wurde immer fester. Die Typen konnten froh sein, dass sie bereits in der Hölle schmoren, sonst hätte er sie doch glatt ein zweites Mal zerstückelt, aber dieses Mal dann um einiges langsamer und qualvoller. Oh, er konnte immer noch ihre schmerzerfüllten Schreie von letzter Nacht in seinen Ohren nachhallen hören. "Das Geld können wir gut gebrauchen.", strahlte Ray ihn an und riss ihn damit wieder zurück in die Realität. Er musste einmal schwer schlucken, um seine Wut zu zügeln. Ray war sein, sein allein! Niemand sonst hätte das Recht ihr nahe zu sein oder sie gar zu berühren. Das Recht war ihm alleine vorbehalten und er würde alle niermätzeln, die es auch nur im Ansatz wagten an sie heran zu kommen. Zur Hölle, er würde jeden Menschen auf diesem Gottverlassenen Planeten töten, wenn es denn sein musse, wenn es doch nur bedeutete, dass Ray in Sicherheit war, dass sie 'Sein' war. Rachel bemerkte seinen Blick. Sie kannte ihn zu gut, er war voller Mordlust, doch sie konnte sich nicht so ganz erklären warum. Die beiden mussten jedoch in ihren jeweiligen Bewegungen inne halten, wurden sie doch jäh unterbrochen , als sie einen Motor gröhlen hörten. Das Geräusch kam aus dem Wald, durch den sie zur Farm gekommen waren. Schockiert wechselten die Beiden einen Blick. War man ihnen etwa schon wieder auf der Spur? ____________________________________ In you I found my only faith, I lost my halo to your renegade This love could bring me to my knees, Turn it back on me ____________________________________ "Also Amanda, ich sage dir jetzt wie das hier lang laufen wird", versuchte Cody ihr zu erklären, während sie noch früh an diesem Morgen am gestrigen Tatort an kamen. "Du wirst mir alles schildern, was hier passiert ist und ich sage dir dann wie es weiter geht." "Das glaube ich kaum, Frischling.", lautete ihre knappe Antwort. Der Tatort der letzten Nacht war noch immer abgesperrt, als sie dort ankamen. "Also, ich höre.", er fasste sich an sein Ohr und tat so, als hätte seine Partnerin einfach nur zu leise gesprochen. Mit einem Augenrollen weihte sie ihn dann aber doch in alles ein, was passiert war und teilte ihm mit, was sie über den Fall wusste. Kurze Zeit später saßen sie wieder im Auto. "Wo fahren wir hin?", wollte die Blonde wissen. Sie saß auf dem Beifahrersitz. "Wenn du ein gesuchter Serienmörder wärst, würdest du dann an Ort und Stelle bleiben?", fragte der brsunhaarige Fahrer sie. "N-nein aber Foster hatte in seinen vorherigen Mordfällen nie so weit gedacht." "Ich dachte du bist eine von den Verschwörungstheoretikern, Amanda?" Kurz sah er zu ihr rüber und warf ihr ein triumphierended Schmunzeln entgegen. "Also würde Gardner das Denken übernehmen.", stellte Amanda fest. "Wenn sie denn tatsächlich seine Komplizin ist.", fügte Cody ihren Gedankengängen hinzu. Plötzlich bog Agent Born, ohne Vorwarnung ab. "Wo willst du denn hin?", keifte Amanda ihn daraufhin an. "Ich denke mir, dass es doch ein guter Schachzug wäre weit genug von der Stadt weg zu kommen, um sich dann an einem ruhigeren Ort zu verstecken.", gab er seine Gedanken preis,"Vielleicht sogar an einem Ort, der bereits seit langem verlassen ist." "Worauf willst du hinaus?" "Hast du dir mal einige Karten dieser Gegend angesehen? Etwas weiter entfernt gibt es eine alte, verlassene Farm und genau zu der möchte ich hin. Glaub mir, Amanda, mein Instinkt täuscht sich nicht." "Pff", Amanda verschenkte die Arme vor der Brust, so ein eingebildeter Mistkerl. Der Glaube wohl er habe die Weisheit mit Löffeln gefressen. Als sie dann einige Zeit später jedoch tatsächlich ein Auto vor fanden, musste Amanda eingestehen, dass sein Instinkt vielleicht doch nicht falsch lag. "Und was haben wir hier?", fragte Cody sie, als er die Beifahrertür des-offensichtlich- gestohlenen Wagens öffnete, den sie im Wald vorgefunden hatten. "Blut, meine Liebe, haufenweise Blut und was hattest du noch gleich gesagt?" "Foster wurde angeschossen.", nuschelte sie in sich hinein. Es gefiel ihr ganz und gar nicht, dass dieser Frischling so einen Riecher für die Dinge hatte. Sie konnte diesem Typen einfach nichts abgewinnen. "Ganz genau, er wurde angeschossen!", triumphierend klatschte er in beide Hände und lief zurück zu seinem eigenen Wagen. "Na komm, die Farm ist nicht mehr weit." -*- "Okay, Zack, wir müssen hier weg!", rief Rachel aus, die prompt in den Pickup stieg, ihren Rucksack, sowie auch das Geld, zurück auf die Rückbank schmiss und den Motor startete. Zu Ihrem Glück hatten die zwei Idioten den Schlüssel stecken lassen. "Wem sagst Du das!", stimmte der Dunkelhaarige ihr zu und schmiss seine Sense auf die Ladefläche, bevor er selbst Einstieg. Die Richtung, die sie gekommen waren, konnten sie nicht mehr einschlagen, also fuhr Ray den Pickup quer über den Hof und fand doch tatsächlich noch einen weiteren Schleichweg. Als die Agents an der Farm an kamen, waren die zwei Flüchtigen jedoch gerade so aus ihrem Blickwinkel verschwunden. Alles, was sie also vor fanden, war das verlassene Bauernhaus und die beiden Leichen, die lieblos aufgeschlitzt in der Scheune lagen. ____________________________________ This could be heaven or hell, this could be heaven or hell Heaven or Hell- Digital Daggers ____________________________________ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)