Ungewollte Bindung von Tales_ ================================================================================ Kapitel 1: Streit ----------------- Radditz stöhnte, als sich Tales mit einem festen Stoß in ihn drängte. Seine Hände krallten sich in die braungebrannten Schultern, als sein Bruder sofort einen schnellen Rhythmus anschlug. Es schmerzte ein wenig und die Empfindungen brachen so schnell und intensiv über ihn herein, dass er dachte wahnsinnig zu werden. Keuchend bäumte sich der Langhaarige auf und öffnete die Augen einen spaltbreit. Tales‘ Gesicht war direkt über ihm. Seine Augen sprühten nur so vor Lust, aber auch vor Wut. Irgendetwas stimmte hier nicht. Als sie vorhin beschlossen nach Hause zu gehen und gemeinsam etwas Spaß zu haben, war Tales noch bei bester Laune. Doch kurz bevor sie losflogen, war sein Bruder noch kurz auf die Toilette. War dort irgendetwas vorgefallen? Tales‘ Laune war seitdem irgendwie extrem gesunken, beinahe aggressiv. Nicht, dass Radditz nicht mit seinen Launen umgehen konnte, aber er wunderte sich doch etwas. Erschrocken stöhnte Radditz laut auf und seine Gedanken unterbrachen sich jäh, als der Jüngere seine Erregung in die Hand nahm. Der feste Griff um seine erregte Mitte und die frechen Bewegungen schürten seine Lust ins unermessliche. Er beschloss später darüber nachzudenken, was mit Tales los war und lieber zu genießen. „Nghhh… Ahhh! Sórek~“, raunte Radditz lustvoll und drückte den Kopf in die Felldecken. Seine Augen kniff er zusammen und sein Unterleib erzitterte unter jedem weiteren festen Stoß. Der Alkohol tat sein restliches, dank ihm fühlte sich alles noch intensiver an. Wild schwang Radditz‘ Rute durch die Luft und schob sich schließlich frech zwischen Tales‘ Hinterbacken. Grob drang er in ihn ein und entlockte ihm ein erregtes Knurren. Die Enge zog sich rhythmisch um sein Fell zusammen und reizte ihn zusätzlich. Schnell begann er es zu bewegen und spreizte seine Beine etwas mehr. Tales erhöhte sein Stoßtempo noch einmal und stöhnte immer wieder leise. Er liebte den Sex mit seinem Bruder, genoss ihre sinnlichen Abenteuer. Doch gerade in dem Moment ging es ihm nur um den Akt selbst. Kein Vorspiel, keine Spielchen, einfach nur stumpfsinniges vögeln. Er war wütend und das trieb ihn zur Höchstform an. Schnell stieß er sich so hart wie er nur konnte in Radditz hinein. Die Rute in seinem Hintern reizte ihn zusehens. Es war verdammt gut und genau richtig in dem Moment. Mit jedem Stoß kam er seinem Höhepunkt näher und rieb Radditz‘ Gemächt grob mit seiner Hand auf und ab. „Gnahh Sorek~ Ich… Ahhhh!“, schrie Radditz wolllüstig. Er wollte ihn noch warnen, sich zurückhalten. Doch es ging nicht, die Gefühle nahmen Überhand und ehe er sich versah spritzte er in Tales‘ Hand ab. Tales warf den Kopf schwungvoll in den Nacken, als sich die Hitze um ihn zusammenzog. Schnell brachte er seine freie Hand hinter Radditz‘ Rücken und packte die Schwanzwurzel. Fest drückte er sie zusammen, während er sich in seinem Bruder ergoss. Radditz schrie, als er einen scharfen Schmerz fühlte und seine Muskeln sich verkrampften. Fest zog er sich um das Glied seines Bruders zusammen und hielt ihn schließlich gänzlich in sich gefangen. Sein Orgasmus verlängerte sich und es dauerte einen Moment bis sich der Schleier in seinem Kopf lichtete. Keuchend öffnete er die Augen und sah blinzelnd zu Tales auf. Doch dieser hielt seine Augen noch geschlossen und genoss das ihm völlig unbekannte Gefühl. „Tales? Ruzápi? Wieso?“, fragte Radditz verwirrt und etwas außer Atem. Es war das erste Mal, dass sie das taten. Eigentlich fühlte er diese besondere Verbindung zum allerersten Mal. Er wusste wie es funktionierte, ebenso wie Tales. Aber er sah nie eine Notwendigkeit, für fünf bis dreißig Káteze mit seinem Partner verbunden zu bleiben. Tales öffnete die Augen, erwiderte seinen Blick und sein Gesichtsausdruck verdüsterte sich. „Wieso hast du Okara gesagt, ich hätte nichts für sie übrig?“, fragte Tales gereizt. Überrascht weitete Radditz die Augen und schluckte schwer. Radditz wusste genau, wovon sein Bruder sprach. Als er auf ihn gewartet hatte, war Okara zu ihm gekommen. Sie fragte nach Tales und sah ihn mit großen, unschuldigen Augen an. Ihm war klar, was sie wollte. Radditz wusste, wenn Tales das mitbekam, würde er heute Nacht mit ihr verschwinden. Also hatte er sie abgewimmelt. „Okara“, nuschelte Radditz leise. Hatte sein Bruder etwa mitbekommen…? „Ja, Okara! Du hast mich schon verstanden, Radditz! Ich habe gehört was ihr beide miteinander geredet habt. Du hast ihr gesagt, dass ich nicht auf kleine Unterklassekriegerinnen stehe! Wieso?“, verlangte Tales zu erfahren und kniff die Augen wütend zusammen. Seine Rute schwang gereizt durch die Luft. Langsam verlagerte er sein Gewicht und zuckte kurz zusammen, da er durch den festen Griff auf seine Mitte, immer noch mit Radditz verbunden war. Radditz verzog das Gesicht, da er einen kleinen Schmerz ausgelöst von der Bewegung spürte. Der Langhaarige bekam seine Antwort, wurde sich aber auch seiner aktuellen Position wieder deutlich bewusst. „Deswegen das Ruzápi? Weil du das von mir wissen wolltest?“, fragte der Langhaarige ungläubig und wurde auch etwas wütend. Das Ruzápi sollte etwas Besonderes sein. Diese tiefe Verbundenheit… „So kannst du mir wenigstens nicht abhauen! Also sag mir, wieso hast du das gemacht?“, wollte Tales wissen und knurrte leise. Er war im Moment ziemlich sauer auf seinen Bruder. So etwas war für ihn ein Vertrauensbruch. Er konnte sich nicht einfach in sein Leben einmischen! Es war seine eigene Entscheidung, wen er treffen wollte! Radditz schnaubte und schüttelte den Kopf. „Wir hatten doch schon was vor. Ich hatte keine Lust, dass du mich wegen ihr sitzen lässt“, sagte Radditz etwas lauter. Ihn störte es, wie Tales mit ihm sprach. Sie hatten sonst immer ein sehr inniges Verhältnis. Natürlich gab es auch mal Streit, doch im Moment fühlte er sich, als würde Tales ihn nicht respektieren. Seine Worte entsprachen nur der halben Wahrheit. Radditz wusste, dass Okara seinem Bruder gefiel. Außerdem wollte er eine Familie, Kinder. Okara schien die perfekte Kandidatin. Aber Radditz wollte noch mehr Zeit, bevor er Tales an irgendeine Saiyajin verlor, deswegen hatte er sie abgewimmelt. Doch das würde er seinem Bruder nicht sagen. „Deswegen, der Mist? Wer sagt, dass ich dich hängen lasse? Ich hätte mich auch wann anders mit ihr treffen können“, antwortete Tales aggressiv. Er war stinksauer auf seinen Bruder. Wie konnte er so egoistisch sein?! „Tja, dann habe ich wohl einen Fehler gemacht“, sagte Radditz spitz. Aber er glaubte nicht, dass Tales jetzt gerade hier wäre, hätte er sich mit Okara unterhalten. Frauen machten seinen Bruder schwach und häufig war er schon betrunken mit einer im Bett gelandet. Nicht, dass es Radditz störte. Das war alles nichts Ernstes, aber das mit Okara konnte es werden. „Wie oft hast du das noch gemacht? Jedes Mal, wenn wir ausgegangen sind und du mit mir ficken wolltest?“, fragte Tales laut. Er war mehr als enttäuscht von dem Verhalten seines älteren Bruders. Radditz hatte nicht das Recht, derart in sein Leben einzugreifen! „Nein, das war das erste Mal“, entgegnete Radditz. So allmählich kotzte ihn die Situation an. Als ob es nicht gereicht hätte, dass Tales ihn einfach fragte. Musste er ihn mit dem Ruzápi überfallen und ihn genau dann darauf ansprechen? Ja, vielleicht war er heute etwas zu weit gegangen. Aber konnte man das nicht normal klären? Wieso dieser Aufwand?! „Ach ja und das soll ich dir glauben?“, fauchte Tales. Radditz knurrte drohend und mit einem Ruck zog er seine Rute aus dem Hintern seines Bruders. „Denkst du ich lüge?“, fragte er leise. Jetzt wurde er richtig sauer. „Im Moment traue ich es dir zu!“, knurrte der Dunkelhäutige. „Okara hast du angelogen!“ „Eine kleine Unterklassekriegerin, ja! Aber du weißt, ich würde dich nie anlügen“, sagte Radditz wütend. Er hatte Tales nie angelogen, nicht ein einziges Mal. Dass sein Bruder so von ihm dachte… hatte er so eine geringe Meinung von ihm? „Ich dachte auch, du würdest so etwas auch nicht tun, aber da habe ich mich wohl getäuscht. Das ist mein Leben, Radditz! Auch wenn du mein großer Bruder bist, hast du nicht das Recht, dich dermaßen einzumischen!“, schrie Tales und bleckte die Zähne. „Ich würde jetzt am liebsten verschwinden! Ich will dich gerade nicht mehr ansehen!“, grollte Tales weiter. Radditz kniff die Augen zusammen und sein Fell stäubte sich. Verletzt von dem fehlenden Vertrauen seines Bruders und wütend über sein Verhalten ihm gegenüber, sprach er die nächsten Worte aus, ohne darüber nachzudenken. „Dann verschwinde doch, jetzt sofort! Geh zu dem kleinen Miststück und fick sie! Du kannst mich mal, Sórek. Hau einfach ab!“, kalt und beinahe emotionslos kamen ihm die Worte über die Lippen. Grob drückte er gegen Tales‘ Brust. Tales‘ Verstand setzte bei den Worten aus und mit einem lauten Knurren, packte er Radditz an der Hüfte. Kraftvoll bewegte er sich nach hinten und riss sein Gemächt brutal aus dem, ihn umklammernden Unterleib. Radditz schrie qualvoll auf, doch das nahm der Dunkelhäutige in seiner Wut kaum wahr. Schnell schnappte er sich seine Shorts, Brustpanzer und Stiefel und stürmte aus dem Zimmer, die Treppen hinab. In der Küche zog er sich an und öffnete die Tür, die in den Garten führte. Doch plötzlich verharrte er und blieb regungslos stehen. Sein vor Wut und Alkohol vernebelter Verstand begriff, was er gerade getan hatte. Entsetzt über seine eigene Tat schüttelte er den Kopf. Ein eisiger Schauer durchlief seinen Körper, als er sich der möglichen Konsequenzen bewusst wurde. Seine Wut verpuffte mit einem Mal und er warf die Tür zu, ehe er nach oben stürmte. „Radditz!“, rief er panisch und riss die Tür auf, hinter der sich sein Bruder befand. Der Schmerz, den Tales abruptes Zurückziehen verursacht hatte, war mit nichts zu vergleichen. Es tat fürchterlich weh und raubte ihm für einen Moment die Sinne. Benebelt von den starken Schmerzen, versuchte er sich aufzusetzen. Doch jede Bewegung intensivierte den Schmerz. Mühevoll schaffte er es, mit den Beinen auf den Boden zu kommen und wollte aufstehen. Sein Hintern fühlte sich warm an und irgendwie taub, aber es tat trotzdem so verdammt weh. Zitternd sank er auf die Knie und hob seinen Brustpanzer auf, den er sofort überzog. Radditz spürte etwas Warmes seine Beine hinab laufen. Ihm war klar, dass er sofort in ein Krankenhaus musste. Tales hatte ihn verletzt. Radditz konnte nicht glauben, dass Tales das getan hatte und ihn auch noch so alleine ließ. Kaum, dass er den Gedanken zu Ende gebracht hatte, öffnete sich die Tür und sein Bruder kam zurück. Wütend und mit schmerzverzerrtem Gesicht, sah er zu ihm auf. Er war froh über seine Rückkehr, gleichermaßen wie er sich wünschte, dass er nicht hier wäre. Entsetzt sah Tales zu Radditz. Der Geruch von Blut lag in der Luft. Sofort wurde ihm schlecht und schnell lief er an die Seite des Älteren. Er half ihm, sich vorsichtig auf das Bett zu setzten. Radditz knurrte, als er ihn berührte. „Was willst du noch hier?“, grollte Radditz aufgebracht und schob ihn grob von sich. Langsam beugte er sich nach vorne und versuchte ein schmerzhaftes Stöhnen zu unterdrücken. Er wollte seine Shorts anziehen, doch je mehr er sich nach vorne beugte, desto mehr schmerzte es. Tales weitete die Augen, als er das Blut sah, was Radditz bereits über die Beine hinab lief und einen dunklen Fleck auf der Felldecke hinterließ. Das war keine geringe Menge. Radditz musste sofort ins Krankenhaus! „Scheiße Radditz… es tut mir leid, du musst ins Krankenhaus!“, sagte Tales stockend und sank vor ihm auf die Knie. Schnell nahm er ihm die Shorts ab und zog sie ihm vorsichtig an. Seine Hände zitterten leicht und er hatte wahnsinnige Angst um seinen Bruder. Das hatte er nicht gewollt. „Ach nein, denkst du das weiß ich nicht?!“, knurrte Radditz und stand auf, als die Shorts über seine Knie war. Er wankte, ließ sich fertig anziehen und stieß Tales von sich weg. „Ich schaffe das alleine!“, grollte er. In dem Augenblick war er einfach nur furchtbar wütend und verletzt, dass er Tales nicht in seiner Nähe haben wollte. Doch kaum, dass er einen Schritt gegangen war, sackte er zusammen. „Bitte Sórek. Ich weiß, dass ist meine Schuld! Lass mich dir helfen“, bat Tales verzweifelt. Immer mehr Blut lief über Radditz‘ Beine. Er wollte ihn nur so schnell wie möglich ins Krankenhaus bringen. Radditz spürte wie die Schmerzen immer mehr zunahmen. Ihm war klar, dass er nachgeben musste. Tales drehte sich um und ging etwas ihn die Hocke. Der Langhaarige schlang seine Arme um seinen Hals und Tales packte ihn unter den Oberschenkeln. Radditz stöhnte gequält, als der Schmerz dabei heftiger wurde. Tales schluckte und erhob sich mit seinem Bruder. „Tut mir leid“, nuschelte er erstickt. Schnell rannte er aus dem Zimmer, die Treppen hinab und nach draußen. Er hob ab und flog zum nächsten Krankenhaus… Kapitel 2: Im Zwiespalt der Gefühle ----------------------------------- Vorm Krankenhaus landete Tales und rannte hinein. Kurz vor der Rezeption ließ er Radditz runter, den er vorsichtig festhielt. Tales wagte es nicht, ihn loszulassen, aus Angst er würde umfallen. Die ganze Zeit über hatten sie kein Wort miteinander gewechselt. Doch Tales wusste genau, dass Radditz starke Schmerzen hatte. Seinetwegen. „Wir brauchen sofort einen Arzt!“, rief der Dunkelhäutige aufgebracht. Der Saiyajin hinter der Rezeption sah auf und bemerkte das Blut an Radditz‘ Beinen. Er sprang von seinem Stuhl, forderte per Scouter einen Arzt an und holte eine der Liegen, die im Gang um die Ecke bereit standen. Dank des enormen Verletzungsrisikos bei Trainingskämpfen, kam es recht häufig vor, dass ein Saiyajin schwerverletzt durch die Tür kam. Dafür waren die Liegen gedacht. Tales half Radditz sich auf die Liege zu legen. Der Langhaarige ließ es dankbar zu, die Schmerzen waren einfach enorm und er war froh, sich endlich hinlegen zu dürfen. Außerdem war ihm inzwischen ziemlich schwindelig. Ein weiterer Pfleger eilte zur Hilfe und gemeinsam schoben die beiden Saiyajins ihn in das nächstgelegene Behandlungszimmer. Tales folgte ihnen. Kaum, dass sie in dem Raum ankamen, trat ein Arzt herein. „Hallo, ich bin Dr. Ruco“, begann der Arzt freundlich und reichte erst Tales die Hand und dann Radditz. „Tales, zweitältester Sohn Bardocks und das ist mein älterer Bruder, Radditz“, antwortete Tales angespannt. Dr. Ruco nickte, während der Saiyajin von der Rezeption wieder den Raum verließ. Der Pfleger notierte die Namen von Tales und Radditz auf einer Art Tablet, während Dr. Ruco näher herantrat. „Was ist passiert?“, fragte der Arzt ernst, als er das Blut bemerkte. Schnell holte er eine Schere aus einer der Schubladen und zerschnitt Radditz‘ Shorts. Behutsam spreizte er seine Beine. Radditz presste die Lippen aufeinander und schluckte einmal. „Ich hatte Sex… mit irgendeinem Typen aus dem Sonú. Er hat das Ruzápi bei mir ausgelöst und als ich mich darüber beschwert habe, hat er sich einfach zurückgezogen“, nuschelte Radditz. Tales hielt den Atem an und sah seinen Bruder überrascht an. Dieser erwiderte den Blick ernst und schüttelte den Kopf, als wollte er sagen, dass er ruhig sein sollte. Radditz schützte ihn. Trotz, dass er seinetwegen hier lag. Dr. Ruco nickte ernst und besah sich Radditz. Er tupfte das Blut vorsichtig mit einem Tupfer weg, doch Radditz stöhnte gequält und zuckte sofort zusammen. „Okay Radditz. Es ist gut, dass dein Bruder dich gleich hergebracht hat. So etwas kann sehr ernste Folgen haben und ich fürchte wir müssen dich sofort operieren“, sagte Dr. Ruco ernst. Radditz nickte nur, war ihm nur recht. Solange die Schmerzen nachließen. Tales fühlte sich schlecht, als er das hörte und seine Schuldgefühle wuchsen ins unermessliche. „Dann bringen wir dich sofort hoch“, sagte Dr. Ruco. Er löste die Bremsen an dem Bett und warf notdürftig eine Decke über Radditz. Tales legte eine Hand auf die seines Bruders, doch Radditz entzog sich ihm. Er sah ihn nicht einmal an, als er aus dem Zimmer gebracht wurde. Regungslos verharrte Tales und in seinem Kopf drehte sich alles. Er hatte das Gefühl zu ersticken, so erdrückend war seine Schuld. Ein weiterer Pfleger kam in den Raum und sprach ihn an. Tales nahm es kaum wahr und bewegte sich automatisch, als man ihn aus dem Zimmer führen wollte. Kurz darauf fand er sich auf einem der Stühle im Wartebereich wieder. „Keine Sorge. Dr. Ruco kümmert sich gut um deinen Bruder. Wir sagen dir Bescheid, wenn er aus dem OP draußen ist“, sagte der Pfleger mit ruhiger Stimme. Tales nickte und war schließlich allein. Jetzt hieß es wohl warten. *** Gine lachte fröhlich und hauchte einen Kuss auf die Wange ihres Gefährten, als er mit ihr auf dem Arm im Garten ihres Heimes landete. Sie waren seit langem mal wieder aus gewesen. Ein kleiner Ausflug in den Wald. Zwei Tage nur sie Beide. Es war schön gewesen und fast bereute sie, nicht länger mit ihm dortgeblieben zu sein. Doch sie freute sich auch auf ihre Kinder und das gemeinsame Frühstück am Morgen. Bardock lächelte und küsste sie auf die Stirn. Mühelos trug er seine Gefährtin zur Tür ihres Hauses und öffnete sie mit dem Schwanz. Doch kaum, dass er sie geöffnet hatte, verging ihm das Lächeln. Blut. Er roch es ganz eindeutig. Gine sah ihn verwundert an, doch dann nahm sie den Geruch ebenfalls war. Bardock ließ sie herunter und sah auf den Boden. Dort konnte er kleine Bluttopfen sehen. „Bleib hier, Gine“, wisperte er und wollte der Spur folgen. Gine zitterte und bekam es mit der Angst zu tun. Sie sorgte sich um ihre Söhne und wollte Bardock nicht alleine gehen lassen. Gine wollte selbst sehen, ob alles in Ordnung war. Energisch schüttelte sie den Kopf und hielt sich an seinem Arm fest. Bardock seufzte, sagte aber nichts. Gemeinsam folgten die beiden der Spur bis ins obere Stockwerk. Sie führte sie direkt in Radditz‘ und Tales‘ gemeinsames Zimmer. Gine stocke der Atem und Tränen traten in ihre Augen, als sie noch mehr Blut in dem Zimmer sehen konnte. Auf dem Boden und auf dem Bett. Es war keine unbedeutende Menge. „Bardock…“, hauchte sie angsterfüllt. Bardock sah sich ganz genau um und nahm seine Frau fest in die Arme. Auch er sorgte sich. Was war hier passiert? „Schhh, Gine…“, wisperte er leise. Doch was sollte er ihr sagen? Er wusste nicht ob und wer von seinen Söhnen verletzt war und vor allem wie! Aber sie mussten es herausfinden, sofort! „Versuchen wir Radditz und Tales zu erreichen“, sagte er mit fester Stimme. Gine nickte und drückte sich an ihn, während er seinen Scouter hervor holte. Gerade als er dabei war, seinen Ältesten zu kontaktieren, sah er seinen Scouter auf dem Boden liegen. Also versuchte er es bei Tales. Eine lange Zeit tat sich nichts, es kam ihm wie eine Ewigkeit vor… „Bókra…“, hauchte Tales‘ zitternde Stimme. „Tales, geht es euch gut? Wir sind gerade Zuhause und hier ist überall Blut“, sagte Bardock ernst. Tales holte hörbar Luft und biss sich auf die Unterlippe ehe er antwortete. „Radditz wurde verletzt… er wird gerade operiert. Wir… sind im Krankenhaus“, antwortete Tales stockend. „Was? Wie ist das passiert?!“, rief der Krieger ernst. Doch als er in die angsterfüllten Augen seiner Frau blickte, riss er sich zusammen. „Wir sind auf dem Weg.“ Mit diesen Worten legte er auf und hob seine Frau auf seine Arme. Gine konnte zwar selbst fliegen, doch er war schneller als sie. „Liebling, Radditz wurde verletzt. Lass uns ins Krankenhaus fliegen und nach ihm sehen“, sagte er nun deutlich ruhiger. Gine traten Tränen in die Augen und sie nickte. „Kakarott“, nuschelte sie. „Ich sag ihm auf dem Weg Bescheid“, antwortete Bardock. So schnell er konnte, verließ er das Haus und flog in das nächstgelegene Krankenhaus. *** Tales senkte den Kopf und schloss einen Moment die Augen, als sein Vater einfach auflegte. Radditz war seit gut über vier Rédake im OP und er wusste gar nichts. Kurz hatte er überlegt, seinen Eltern Bescheid zu geben, doch er wollte erst warten, bis er Genaueres wusste. Seine Mutter hätte sich sonst riesige Sorgen gemacht und das wollte er verhindern. „Tales?“ Abrupt hob Tales den Kopf und sah zu dem Saiyajin auf. Er erinnerte sich an ihn, er war vorhin bei Dr. Ruco gewesen und mit Radditz weggegangen. „Wie geht es meinen Bruder?“, fragte Tales sofort und erhob sich. Er war in den letzten Stunden beinahe wahnsinnig geworden und machte sich große Vorwürfe. Zwar war er immer noch ziemlich sauer auf Radditz, aber er wollte ihn keinesfalls verletzten. Vor allem nicht so! Das hatte er nie beabsichtigt. Sein Verstand hatte einfach ausgesetzt. „Er hat die Operation gut überstanden und Dr. Ruco ist zuversichtlich, dass keine Schäden zurückbleiben“, sagte der Saiyajin ruhig. Erleichtert schloss Tales die Augen und atmete auf. Wenn Radditz seinetwegen dauerhafte Schäden davongetragen hätte oder gestorben wäre… das hätte er sich niemals verziehen. „Möchtest du zu ihm?“, fragte der Arzthelfer. Tales nickte und folgte ihm dankbar. Sein Herz schlug schnell vor Aufregung. Der Weg kam ihm wie eine kleine Ewigkeit vor. Doch endlich öffnete der Saiyajin eine Tür und ließ Tales eintreten. „Dr. Ruco kommt später noch einmal vorbei“, sagte der Saiyajin und schloss die Tür. Tales’ Augen wanderten zu dem einzigen Bett im Raum. Seine Augen trafen auf die von Radditz. Sie sahen sich an, keiner sagte ein Wort. Tales‘ Herz schlug noch schneller, als wollte es ihm aus der Brust springen. „Wie geht es dir?“, fragte der Dunkelhäutige leise und kam etwas näher. Radditz wandte den Blick ab und ein eher abwertendes Lächeln umspielte seine Lippen. Er war erst vor wenigen Káteze aufgewacht und fühlte sich benommen von der Narkose. Schmerzen hatte er keine, eher fühlte sich sein Hintern taub an. Er wusste noch nicht einmal, ob er gerade in der Lage war, seine Beine zu bewegen. Dieses Gefühl war kaum zu beschreiben, irgendwie komisch. Doch solange es nicht weh tat, sollte es ihm nur recht sein. „Ich werde es überleben“, sagte Radditz schließlich doch, als der Dunkelhäutige schon gar nicht mehr mit einer Antwort rechnete. „Es tut mir leid, Radditz. I… ich hätte das nicht tun dürfen“, sagte Tales reumütig. „Lass gut sein, Sórek… wir waren beide irgendwie Schuld… ich habe gerade keine Lust weiter darüber nachzudenken oder zu streiten“, meinte Radditz schlicht. Er war wütend, besser gesagt stinksauer. Nicht nur, weil er hier lag, sondern auch wegen den Dingen, die Tales ihm an den Kopf geworfen hatte. Ihm war klar, dass Tales‘ Wut nicht verflogen war. Die Schuldgefühle überwiegten nur im Moment… Tales senkte den Blick, als er die Worte hörte und biss sich auf die Unterlippe. Er hätte das jetzt liebend gern geklärt, doch wahrscheinlich war es besser, wenn er für den Moment nachgab. „Flieg nach Hause, Sórek. Sag unseren Eltern, dass sie sich keine Sorgen machen müssen… ich will jetzt schlafen“, sprach Radditz nach einer Weile und drehte den Kopf, um dem Jüngeren direkt in die Augen zu sehen. „Sie wissen schon, dass du hier bist. Sie sind auf dem Weg“, antwortete Tales. Radditz seufzte tief, er hatte gehofft nun seine Ruhe zu haben. Nicht dass er sich nicht über einen Besuch seiner Familie freute, doch im Moment fühlte er sich fertig. Er wollte nur noch warten, bis Dr. Ruco zu ihm kam. Der Pfleger vorhin, hatte ihm nur grob den Operationsverlauf geschildert. „Tales? Bleib bei der Geschichte mit dem Typen aus dem Sonú“, brummte Radditz und sah ihn ernst an. „Wieso?“, fragte Tales verwundert. Wieso schützte ihn sein Bruder trotzdem? „Das hier ist eine Sache zwischen dir und mir. Es geht niemanden etwas an, weder das was ich zu Okara gesagt habe, noch was heute Nacht passiert ist“, stellte Radditz klar. „Okay“, stimmte Tales zu. Er war froh darüber, denn dann musste er sich jetzt nicht seiner Familie stellen. Vor ihnen zugeben, dass er es war, der Radditz verletzt hatte… Oh, sie wären alle furchtbar enttäuscht von ihm. Zurecht. Ein Klopfen durchbrach die Stille und ließ beide Brüder zur Tür sehen. Sie öffnete sich und Dr. Ruco trat ein. „Radditz, wie fühlst du dich?“, fragte der Arzt freundlich. Er warf einen kurzen Blick zu Tales und trat anschließend etwas näher an das Bett. „Müde und total erschlagen. Als hätte ich stundenlang trainiert. Meine Beine fühlen sich etwas schwammig an und mein Hintern taub“, antwortete Radditz langsam und schloss die Augen, um in seinen Körper zu horchen. „Das kommt von der Narkose. Du bekommst später noch eine kleine Portion zu Essen und dann solltest zu schlafen. Morgen wirst du dich besser fühlen. Wir haben dir ein sehr starkes Betäubungsmittel gegeben, deswegen fühlen sich deine Beine so an. Das sollte sich über Nacht bessern“, erklärte Dr. Ruco. Radditz nickte, dass hatte er sich schon gedacht. „Die Operation verlief gut. Du hattest gleich mehrere Verletzungen des Gewebes, die wir allesamt schließen konnten. Es wird eine Weile dauern, bis es ganz verheilt ist. Mindestens drei Monate kein Sex! Ich werde dich noch zwei Páveke hierbehalten und die Heilung überwachen. Ab übermorgen darfst du dann auch aufstehen und ein paar Schritte gehen. Aber du musst es langsam angehen, sonst könnten die Verletzungen wieder aufreißen“, sprach Dr. Ruco weiter. Radditz seufzte, das alles war nicht gerade das was er hören wollte. Welcher Saiyajin, war schon gerne an das Bett gefesselt? Aber er musste sich wohl oder übel daran halten. „Na gut“, brummte er zustimmend. Dr. Ruco nickte, als er die Zustimmung hörte. Die meisten seiner Patienten reagierten äußerst negativ, bei so einer Diagnose. Nur die Wenigsten hielten sich daran und oftmals musste er mehrfach operieren, da Verletzungen nicht ausreichend geschont wurden. Trotz ihrer guten Selbstheilungskräfte brauchte ihr Körper manchmal Zeit. „Gib deinem Körper die nötige Zeit um zu heilen und du hast es bald überstanden, Radditz. Ich sehe morgen nochmal nach dir“, sagte Dr. Ruco. Radditz seufzte und blickte dem Arzt hinterher, ehe sein Blick auf Tales fiel. „Wie passend, dann bekommst du was du wolltest. Ein bisschen Abstand tut uns sicher gut, wir reden dann, wenn ich Zuhause bin“, brummte Radditz und schloss die Augen. Verärgert kniff Tales die Augen zusammen und öffnete den Mund, einen frechen Spruch auf den Lippen liegend. Doch er verkniff sich die Bemerkung. Ja, er wollte von Radditz weg, doch nicht unter diesen Umständen. „Wir sehen uns zu Hause, Sórek“, nuschelte Tales und verließ das Zimmer. Kapitel 3: Die Ruhe vor dem Sturm --------------------------------- „Tales!“ Erschrocken ruckte Tales‘ Kopf zur Seite, als er seinen Namen hörte. Er war erst wenige Schritte von Radditz‘ Zimmer weggegangen. Seine Eltern liefen auf ihn zu und Gine nahm ihn in die Arme. „Tales, was ist passiert?“, fragte Gine schluchzend. Sanft strich der Dunkelhäutige über die bebenden Schultern seiner Mutter und drückte sie an sich. Ernst blickte er seinem Vater in die Augen und holte tief Luft. „Wir waren aus. Radditz ist mit einem aus Unterklasse nach Hause und ich bin nachgekommen. Der Typ hat Radditz verknotet und sich dann zurückgezogen…“, begann Tales ruhig zu erzählen. Es tat ihm in der Seele weh, seine Familie anzulügen. Besonders seine Mutter. „Der hat die Bindung des Ruzápi gewaltvoll gelöst?“, sagte Bardock entsetzt und erschauderte. Gine schnappte nach Luft und blickte ungläubig in das Gesicht ihres Sohnes. „Ja… ich habe Radditz sofort hergebracht und er wurde operiert. Der Arzt sagt, dass er noch zwei Páveke hierbleiben und sich schonen muss. Er wird wieder vollständig gesund“, antwortete Tales zögernd, ehe er minimal lächelte. Das hätte auch anders laufen können. „Wer war das Tales?“, fragte Bardock und ballte die Hände zu Fäusten. Das Fell seiner Rute sträubte sich und sein Blick verfinsterte sich. Gine legte schluchzend eine Hand auf ihren Mund und lehnte sich etwas mehr an ihren Sohn. „Ich weiß es nicht, Bókra… das ging alles so schnell“, nuschelte Tales und senkte den Blick. Sanft legte er eine Hand unter das Kinn seiner Mutter und küsste sie sanft auf die Stirn. Liebevoll wischte er ihr die Tränen aus dem Gesicht. „Ich wollte gerade auf euch warten und dann nach Hause. Radditz ist erschöpft von der Operation und wollte seine Ruhe. Aber er freut sich sicher über euren Besuch“, sagte Tales sanft und strich seiner Mutter über den Rücken. Gine lächelte leicht und holte einmal tief Luft. Jetzt wo sie Tales gesprochen hatte, fühlte sie sich beruhigter. Doch sie wollte trotzdem kurz nach Radditz sehen. „Ich bin froh, dass du da warst, Tales. Du hast dich um Radditz gekümmert. Ich bin stolz auf dich“, sagte Gine sanft und legte eine Hand an seine Wange. Tales zwang sich ein Lächeln auf die Lippen, doch innerlich fühlte er sich nur noch schlechter. Wenn seine Mutter wüsste, dass er dafür verantwortlich war… Sanft nahm Gine die Hand ihres Gefährten und sah ihm tief in die Augen. Bardock war immer noch wütend und bei Sadur! Wenn er diesen Mistkerl erwischte würde er ihm eigenhändig den Schwanz ausreißen! Doch im Moment beruhigte er sich und warf einen Blick auf die Tür. „Wir sehen uns Zuhause“, sagte Bardock an seinen Zweitältesten gewandt und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Tales nickte, während seine Eltern das Zimmer betraten flog er nach Hause. Im Garten landete er und betrat das Haus. Wieder hatte er den Geruch von Blut in der Nase. Seufzend holte er einen Eimer mit Wasser und wischte die Blutstropfen vom Boden auf. Es dauerte eine ganze Weile, aber so war er wenigstens abgelenkt. Als er fertig war, brachte er die eingesauten Felldecken in den Keller und wusch sie, ehe er sie zum Trocknen aufhängte. Anschließend machte er Radditz‘ Bett neu. So musste das seine Mutter nicht machen. Als er alles erledigt hatte, zog er sich bis auf die Shorts aus und legte sich in sein Bett. Nachdenklich verschränkte er die Arme hinter seinem Kopf und starrte an die Decke. Er dachte an den vergangenen Abend. Daran, wie er Radditz mit Okara hatte sprechen hören. Er war in dem Moment so sauer gewesen und wollte sehen, ob sein Bruder ihn von alleine darauf ansprach. Doch als er es nicht tat, stieg seine Wut mit jeder Sekunde. Tales dachte, es wäre eine gute Idee das Ruzápi zu nutzen, um Radditz zur Rede zu stellen. Hätte er es nur gelassen. Dass er ihn verletzt hatte, tat ihm leid, aber nicht was er gesagt hatte. In gewisser Weise hatte Radditz recht, er wollte ihn gerade nicht in seiner Nähe haben. Sein Vertrauen in seinen Bruder war deutlich angeschlagen. Radditz wusste alles von ihm und umgekehrt. Doch das, was er mit Okara gemacht hatte oder wer weiß mit vielen anderen noch, war etwas was er ihm nicht verzeihen konnte. Tales liebte es, mit seinem Bruder Spaß zu haben. Doch in seiner Zukunft sah er eine Partnerin an seiner Seite. Eine liebevolle, wunderschöne Saiyajin. Sanftmütig und voller Kampfgeist. Eine Frau mit der er eine Familie gründen konnte. Radditz konnte ihm das nicht geben, aber er durfte ihm diesen Wunsch auch nicht verbauen. Es war sein Leben! *** Während Tales heimflog, betraten Bardock und Gine das Zimmer ihres Ältesten. Sofort war Gine an seiner Seite und nahm seine Hand in die ihre. „Wie geht es dir, mein Großer?“, fragte sie sanft. Wieder kamen ihr die Tränen, obwohl sie sich fest vorgenommen hatte nicht zu weinen. Radditz lächelte träge und erwiderte den Druck. „Mir geht es gut, Takrá. Mach dir keine Sorgen“, antwortete Radditz ruhig. „Wie ist das passiert Radditz? Tales sagte etwas vom Ruzápi…“, fragte Bardock. Radditz seufzte schwer. „Tja, der Idiot hat mich einfach verknotet ohne mich zu fragen. Als ich mich beschwert habe, wurde er sauer und hat sich einfach zurückgezogen“, sagte Radditz zögernd. „Oh, mein Liebling“, nuschelte Gine und strich ihm durch die langen Haare. Sie mochte sich gar nicht vorstellen, wie sehr dieser Krieger ihren Sohn verletzt hatte. Alleine bei dem Gedanken an die Schmerzen erschauderte sie. Sie kannte das Ruzápi und hatte es mehrmals mit ihren Mann geteilt. Diese tiefe, innige Bindung sollte etwas Besonderes sein. „Weißt du wer es war?“, fragte Bardock und setzte sich auf dem freien Stuhl, neben Radditz‘ Bett. „Tut mir leid, Bókra. Ich würde ihn wiedererkennen, aber seinen Namen kenne ich nicht“, log der Langhaarige zögernd. Bardock knurrte leise, er wollte wissen, wer derjenige war. Das Blut seines Sohnes sollte gesühnt werden! So etwas duldete er nicht. „Liebling, lass deine Fragen. Radditz muss sich erholen!“, sagte Gine ernst. Sie verstand ihren Mann, doch im Moment gab es Wichtigeres, als Rache. „Was hat der Arzt gesagt, Radditz?“ „Dr. Ruco will mich noch zwei Páveke hierbehalten. Übermorgen darf ich wieder aufstehen, aber ich soll mich wohl erst noch ausruhen. Die Operation ist gut verlaufen und es wird vollständig verheilen“, antwortete Radditz. „Da hast du nochmal Glück gehabt“, brummte Bardock. Er hatte schon von schlimmeren Fällen gehört. „Dann hör auf den Arzt, mein Großer. Umso schneller bist du wieder auf den Beinen“, sagte Gine streng und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. Auch wenn ihre Kinder schon erwachsen waren, gab es manche Dinge, die sie nie ablegte. Radditz lächelte leicht und nickte. „Versprochen, ich will hier nämlich ganz schnell wieder raus“, sagte der Langhaarige lächelnd. „Das glaub ich dir“, stimmte Bardock ihm schmunzelnd zu. Er hasste Krankenhäuser, besonders wenn man ihn drinnen behalten wollte. „Wenn du Zuhause bist, koche ich dir was Leckeres. Dann bist du ganz schnell wieder auf den Beinen“, lächelte Gine und erhob sich langsam. „Klingt toll“, sagte Radditz grinsend. „So, dann lassen wir dich jetzt alleine, damit du schlafen kannst. Wir kommen morgen früh wieder“, sagte Gine und küsste ihn auf die Stirn. Anschließend ergriff sie die Hand ihre Gefährten. „Ruh dich gut aus, Radditz“, sagte Bardock und legte Radditz seinen Scouter auf den Tisch. „Hier, melde dich, falls du was brauchst“, meinte er lächelnd, ehe sie gemeinsam das Zimmer verließen. Radditz sah ihnen nach und seufzte schwer. Erschöpft ließ er seinen Kopf in das Kissen sinken und dachte nach. Das einzig Positive im Moment war, dass er keine Schmerzen hatte. Trotzdem hatte Tales gute Arbeit geleistet. Radditz hatte vorhin gelogen, als er sagte, sie hätten beide Schuld. Natürlich hatte er ihn gereizt und auch ermuntert zu gehen. Doch Tales hatte ihn bewusst verletzt. Radditz wusste, dass sein Bruder es nicht absichtlich getan hatte, aber sollte er sich deswegen besser fühlen? Nur wegen dieser Saiyajin war sein Bruder erst ausgerastet! Ihm war klar, dass sein Verhalten nicht in Ordnung war. Aber wieso bedeutete es Tales so viel? Vor allem die Dinge, die er ihm an den Kopf geworfen hatte! Früher hätte Tales ihm niemals unterstellt, zu lügen. Wann war sein Vertrauen ihm gegenüber soweit gesunken? Nachdenklich sah Radditz auf den Scouter. Vielleicht wurde es wirklich Zeit, dass er und Tales sich eine Auszeit voneinander nahmen. Radditz war klar, dass die Zukunftspläne seines Bruders, ihn von ihm wegführten. Lange Zeit hatte er es ignoriert, doch jetzt wurde es wohl zum Problem. Vor allem, wenn Tales sich nicht einmal ihm gegenüber beherrschen konnte. Seufzend griff er nach seinem Scouter und sah auf die Uhr. Auch wenn es mitten in der Nacht war, wusste er, dass Olve wahrscheinlich noch in irgendeinem der Clubs war. „Radditz, was ist los?“, rief die leicht angetrunkene Stimme Olves schon nach ein paar Káteze des Wartens. „Olve, sag mal hast du die Nummer von Okara?“, fragte Radditz. „Nein, aber ich weiß wo sie sich rumtreibt. Sie sitzt hier zwei Tische weiter mit ein paar Saiyajins“, antwortete Olve langsam. „Perfekt, ich muss sie sprechen“, brummte Radditz und schloss die Augen. *** „Guten Morgen“, brummte Tales, als er die Treppen hinabstieg. Sein Vater saß bereits am Tisch, während sein Bruder noch deckte. Gine stand am Herd und briet einige Coirá, eine Art der Eier, eines recht seltenen schönen Coirávogels. „Guten Morgen, Tales“, sagte Gine und lächelte ihn sanft an. Tales erwiderte das Lächeln eher halbherzig und setzte sich an den Tisch. Er hatte die letzte Nacht kaum geschlafen, sein Kopf kam einfach nicht nur zur Ruhe. „Alles in Ordnung, Sórek?“, fragte Kakarott besorgt. Sein Vater hatte ihn gestern Nacht informiert, dass Radditz im Krankenhaus war. Er war sofort nach Hause gekommen. „Alles gut, nur etwas müde“, wich Tales aus. „Konntest du nicht schlafen? Vielleicht legst du dich später nochmal etwas hin“, meinte Gine sanft. Sie kam mit der Pfanne an den Tisch und legte jedem ein Spiegelei auf den Teller. Anschließend trug sie die Pfanne zurück zum Herd und setzte sich an den Tisch. „Ja, vielleicht“, murmelte der Dunkelhäutige und streckte sich. Er hatte vor, nach dem Frühstück zum Baum der Macht zu fliegen. Dort hatte er seine Ruhe. „Wir wollen später Radditz besuchen, kommst du mit?“, fragte Bardock beiläufig und nippte an seiner dampfenden Tasse Kártev. Tales stockte, eigentlich hatte er keine Lust Radditz zu sehen und umgekehrt war es wahrscheinlich genauso. Aber wenn er jetzt ablehnte, würde seine Familie sich sicher wundern. „Ja, gern“, antwortete er ruhig und nahm sich vor, bei der erstbesten Gelegenheit zu verschwinden. Eher lustlos stocherte er in seinem Ei herum, ihm war der Appetit vergangen. „Ich überlege später zum Sonú zu fliegen. Vielleicht kennt jemand den Saiyajin, der das Radditz angetan hat“, sagte Bardock nachdenklich. Gine seufzte. Sie wollte ebenfalls den verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen, doch die Suche erwies sich als Aussichtlos. Wichtiger war im Moment, dass Radditz wieder gesund wurde. Tales verschluckte sich beinahe an seinem Bissen und blickte verdattert zu seinem Vater rüber. „In dem Club gehen so viele Saiyajins ein und aus, Bókra. Die Chance, dass jemand etwas gesehen hat, ist gering“, sagte Tales schnell. Er wollte seinen Vater daran hindern, denn er hatte Angst das er herausfand, dass nur sie beide nach Hause gegangen waren. Gemeinsam. Obwohl die Chance, sehr wirklich gering war. „Ich will es zumindest versuchen…“, brummte Bardock. „Dann lass mich nachfragen. Ich kenne einige Saiyajins, die gestern Abend auch da waren. Ich höre mich mal um“, schlug Tales vor. Bardock zögerte und überlegte einen Augenblick. „Das klingt doch gut, Schatz. Lass Tales sich umhören“, sagte Gine und legte eine Hand auf seinen Oberarm. „Gut, hör dich um. Sag Bescheid, wenn du was rausfindest“, stimmte der Krieger schließlich zu. Tales atmete auf, er war erleichtert. Zustimmend nickte er und aß schließlich weiter. Das Frühstück lief relativ ruhig ab, die Stimmung war gedrückt. Kakarott gähnte immer wieder und rieb sich die Augen. Auch er hatte nicht besonders viel Schlaf bekommen. Sein Vater hatte ihm nach dem Besuch bei Radditz erzählt, dass dieser im Krankenhaus lag. Auch er hatte sich sofort große Sorgen gemacht und ließ es sich nicht nehmen, kurz bei Radditz vorbei zu schauen. Doch er hatte schon geschlafen. Anschließend war er zurück zu Broly, bei dem er die letzten Páveke gewesen war. Früh am Morgen hatte er sich auf den Heimweg gemacht, damit er gemeinsam mit seiner Familie ins Krankenhaus konnte. Seine Augen wanderten immer wieder zu Radditz‘ leeren Platz und ein Gefühl der Beklommenheit ergriff von ihm Besitz. Immer wieder drängte sich ihm der Gedanke auf, wie viel Schmerzen sein großer Bruder wohl ertragen musste. Das Ruzápi kannte er. Broly und er, hatten es vor einiger Zeit ausprobiert. Es war unheimlich schön gewesen. Doch der Schmerz, den das abrupte Zurückziehen auslösen würde, wollte er sich nicht vorstellen. Seufzend schob er den letzten Bissen in den Mund und half seiner Mutter beim Abwasch. Auch Tales half, er wollte es so schnell wie möglich hinter sich bringen. Als alles erledigt war hob die Familie gemeinsam ab und landete wenig später beim Krankenhaus. Gine klopfte an der Tür und öffnete sie langsam. Als sie Radditz wach im Bett liegen sah, öffnete sie die Tür und trat ein. Bardock folgte ihr, dicht gefolgt von Kakarott, der sofort an die Seite seines großen Bruders trat und Tales, der sich etwas im Hintergrund hielt. „Guten Morgen“, sagte Radditz lächelnd. Seine Augen huschten kurz zu Tales, ehe er zu Kakarott blickte und ihm durch die Haare wuschelte. „Guten Morgen, mein Großer, wie geht es dir?“, fragte Gine und strich ihm über die Wange. „Ganz gut, ich fühl mich nicht mehr so benebelt. Außerdem bekomme ich Schmerzmittel“, meinte er mit einem frechen Grinsen. Tatsächlich fühlte er sich besser und seine Beine waren nicht mehr wie betäubt. Leider spürte er auch wieder verstärkt die Schmerzen, doch mit den Medikamenten war es aushaltbar. „Das freut mich“, sagte Gine erleichtert. „Hast du etwas schlafen können?“, fragte Bardock und lächelte seinen Ältesten leicht an. „Ja, ein Vorteil von den ganzen Medikamenten, die sie mir gestern gegeben haben“, sagte Radditz schmunzelnd. Nachdem er gestern Nacht alles erledigt hatte, war er zum Glück gleich eingeschlafen. Erst eine junge Pflegerin hatte ihn vor einer Rédak geweckt, damit er frühstücken konnte. „Was machst du nur für Sachen, Radditz“, nuschelte Kakarott seufzend. „Tja, Sórek. Ich würde dir ja raten, gut aufzupassen, bei der Partnerwahl. Aber da du mit Broly ja bereits den idealen Partner hast, ist das nicht mehr notwendig“, antwortete der Langhaarige. Kakarott lächelte glücklich. Ja, da hatte sein Bruder recht. „Keine Sorge, so etwas passiert mir so schnell nicht mehr“, versprach Radditz und warf einen Blick zu Tales. Dieser verstand die Anspielung und verzog nicht eine Miene. Seufzend blickte er stattdessen aus dem Fenster. Was sollte er dazu sagen? Radditz wollte also so schnell keinen Sex mehr mit ihm? Tja, im Moment stand das sowieso außer Frage. Oder wollte Radditz damit andeuten, dass er so etwas nicht noch einmal tun würde? Denn damit hatte er Recht. Das durfte ihm nie wieder passieren. Egal wie wütend er war, seine Familie durfte er niemals verletzen. Ab sofort musste er sich besser im Griff haben… „Darfst du morgen nach Hause?“, fragte Bardock. „Dr. Ruco wollte später noch einmal vorbeischauen. Aber bis jetzt sieht es ganz danach aus“, sagte Radditz erleichtert. Ein Piepsen ertönte und erschrocken zuckte Tales zusammen. Er nahm seinen Scouter und setzte ihn auf. „Entschuldigt mich“, nuschelte er, ehe er aus dem Zimmer ging. Radditz sah ihm einen Moment nach, ehe er sich wieder ganz seiner restlichen Familie widmete. Tales ging ein paar Schritte und nahm das Gespräch an. „Hey Tales“, begrüßte ihn eine weibliche Stimme. Ungläubig weitete der Dunkelhäutige die Augen und blieb stehen. „Okara?“, fragte er verdattert. Woher hatte sie seine Nummer? Und vor allem, warum rief sie ihn an? Kapitel 4: Der Sturm bricht los ------------------------------- „Ich wollte dich fragen, ob du Zeit hast“, sagte Okara mit einem kleinen Lachen. „Zeit?“, widerholte Tales verwirrt. „Ja, ich würde dich gerne näher kennenlernen“, meinte sie mit zuckersüßer Stimme. Tales blinzelte, ehe sich ein breites Grinsen auf seine Lippen schlich. Sie hatte sich also nicht von Radditz‘ Bemerkung abschütteln lassen. Diese Saiyajin gefiel ihm. Nicht, dass sie seine Erste wäre. Aber er mochte es, wenn eine Frau offen sagte, was sie wollte. Kurz lokalisierte er ihren Standort und warf einen letzten Blick zurück zur Tür. Er würde sich später eine Ausrede für sein verschwinden einfallen lassen. Jetzt noch einmal zurückgehen, wollte er sicher nicht. „Ich bin in 15 Káteze bei dir“, sagte Tales keck. „Ich warte auf dich“, lachte sie sinnlich. Tales erschauderte, bei dem süßen Klang. Diese Verabredung schien etwas Besonderes zu werden. Er hatte Okara schon ein paar Mal bemerkt. Sie war eine wunderschöne Saiyajin. Schwarze, schulterlange Haare, die ein perfektes Gesicht umrundeten und einzigartige, hellblaue Augen. Sie war einen halben Kopf kleiner als Tales, trainiert, aber nicht zu sehr. Ihre weiblichen Reize hatten nicht darunter gelitten. Seidig, glatte Haut, üppiger Busen und ein hübscher Hintern. Okara war definitiv sein Typ! Schnellen Schrittes verließ Tales das Krankenhaus und hob ab. Sein Scouter zeigte ihm den Weg und so flog er in die Richtung, die ihm vorgegeben wurde. Nach etwa fünfzehn Káteze erreichte er die Hauptstadt Sekral und landete schließlich am Marktplatz. Zielstrebig schritt er auf den großen Brunnen zu und setzte ein breites Lächeln auf. Damit hatte er bis jetzt bei jeder Saiyajin gepunktet. Die Frauen flogen auf ihn, dass konnte Tales mit Stolz sagen. Vielleicht war er etwas eitel, aber zurecht! Okara saß auf dem Rand des Brunnens. Sie trug wie immer, eine hellblaue Rüstung nur mit Trägern und gelben Aktzenten. Bis auf eine kurze Shorts, waren ihre langen Beine unbedeckt, abgesehen von den Stiefeln. Sie lächelte warm, als sie ihn erblickte und nahm den Scouter ab, den sie sofort in ihrer Rüstung verstaute. Sacht strichen ihre Finger durch ihre Haare und schoben sie hinter das Ohr. Sie stand auf, als Tales sie gerade erreichte und sah mit einem zuckersüßen Lächeln zu ihm auf. Der Dunkelhäutige schluckte schwer, dieser unschuldige, süße Blick. Oh, da wurde er gerne schwach! „Schön, dass du gekommen bist, Tales“, sagte Okara erfreut und harkte sich bei ihm ein. Gemeinsam schlenderten sie über den Marktplatz. „Ich bin gerne gekommen“, antwortete der Dunkelhäutige. „Ehrlich gesagt wollte ich dich gestern schon ansprechen“, gestand er. Doch sie war im Gespräch mit gleich drei Saiyajins gewesen. Fast jeder Saiyajin begehrte sie. Er hatte keine Lust gehabt, sich gegen die Drei zu behaupten und es daher sein gelassen. Nicht, dass er es nicht gekonnt hätte. „Oh, wieso hast du es nicht gemacht? Bist du etwa schüchtern?“, fragte Okara mit einem frechen Grinsen. Tales blickte überrascht zu ihr herab und lachte amüsiert. „Ich und schüchtern? Nein, sicher nicht. Ich weiß was ich zu bieten habe“, sagte er mit einem Augenzwinkern. Es war eine gute Entscheidung hier her zu kommen. Er hätte sie gestern ansprechen sollen! Dann wäre es niemals zum Streit zwischen ihm und Radditz gekommen! Und sein großer Bruder würde jetzt nicht im Krankenhaus liegen… Schnell verdrängte Tales die aufkommenden Schuldgefühle und die Wut. Er wollte sich jetzt nicht damit befassen, sondern sich lieber um die hübsche Saiyajin an seiner Seite kümmern. „Oh, ich kann mir vorstellen was das ist“, lachte Okara und überraschte ihn erneut. „Deswegen wollte ich dich endlich kennenlernen. Du gefällst mir, aber ich suche nichts für ein schnelles Abenteuer. Also…“ „Du bist auch keine Frau für eine Nacht“, erwiderte Tales ehrlich. Dieses Mal, sah sie ihn überrascht an, ehe sie sanft lächelte. Sie blieb stehen und stellte sich auf Zehenspitzen. Sanft drückte sie ihre Lippen auf die seinen. Tales schloss die Augen und legte die Arme um sie, ehe er sie etwas näher zog. Doch der Moment wehrte kurz und sie löste den Kuss. „Ich will dich kennenlernen, Tales“, meinte Okara und strich sich über die Lippen. *** Zur gleichen Zeit im Krankenhaus, betrat Dr. Ruco das Zimmer von Radditz. Ernst sah er in die Runde und setzte ein freundliches Lächeln auf. „Radditz, ich würde gerne etwas mit dir besprechen“, sagte der der Arzt ernst. Er wusste, dass dieses Thema mehr als heikel war. Es war schwierig vorherzusehen, wie sein Patient reagierte. „Sie können auch vor meiner Familie sprechen“, antwortete Radditz und warf einen Blick zu Kakarott, der sich neben ihm auf das Bett gesetzt hatte. Seine Eltern hatten sich einen Stuhl genommen und saßen zu seiner Linken. „Ehrlich gesagt, wäre es besser, wenn wir zuerst alleine sprechen. Ich kann deine Eltern anschließend informieren, wenn du willst“, erwiderte Dr. Ruco. Ernst zog Radditz eine Augenbraue nach oben. Irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, gleich etwas Schlimmes zu erfahren. „Wir warten draußen, mein Großer“, sagte Gine, ehe ihr Mann etwas dazu sagen konnte. Ihr Lächeln wirkte etwas gequält und sie machte sich Sorgen. Gine erhob sich und Bardock folgte ihrem Beispiel wiederwillig. Kakarott strich seinem Bruder noch einmal über die Hand, ehe er ebenfalls nach draußen ging. Nachdem die Tür hinter den Dreien zu war, wandte sich Radditz dem Arzt zu. „Was ist los? Werde ich doch bleibende Schäden behalten?“, wollte Radditz wissen und schauderte, bei dem Gedanken. „Nein, die Operation war ein voller Erfolg. Wenn du dich ausreichend schonst, wirst du dich vollständig erholen“, antwortete Dr. Ruco schnell. Radditz nickte nur, er fühlte sich etwas erleichtert. Aber was wollte der Arzt dann mit ihm besprechen? „Bei der Operation haben wir eine Auffälligkeit bemerkt…“ „Auffälligkeit?“ „Wir haben gestern einen Geburtskanal entdeckt, so wie er bei Gebärern vorhanden ist. Laut Akte, bist du nicht als Gebärer eingetragen, also gehe ich davon aus, dass es damals bei der Untersuchung unentdeckt blieb. Ich habe dir einige Proben entnommen und festgestellt, dass…“, erzählte Dr. Ruco ruhig. Radditz hörte ihm zu, doch er wurde mit jedem Wort fassungsloser. „Halt, wollen Sie mir wirklich sagen, dass ich ein Gebärer bin?!“, rief Radditz laut. Sein Ki erhöhte sich leicht und ein kleiner Luftstoß ging durch den Raum. „Ja, die Untersuchungen bestätigen das“, sagte Dr. Ruco schlicht. Radditz erstarrte und blinzelte verwirrt. Ungläubig schüttelte er den Kopf. Er, ein Gebärer? Ein Kind bekommen? Niemals! Das konnte doch nicht stimmen… „Wieso wurde es damals bei der Untersuchung nicht entdeckt?“, fragte Radditz langsam. Jeder Saiyajin musste nach seiner ersten Váris zu einer gesundheitlichen Untersuchung, wo unter anderen auch festgestellt wurde, ob weibliche Saiyajins in der Lage waren Kinder zu bekommen und ob es Gebärer unter den männlichen Saiyajins gab. Gebärer, gab es nicht so viele auf ihren Planeten, nur ein kleiner Anteil der Bevölkerung. Kakarott war einer und er? Zwei in einer Familie! Davon hatte er noch nie gehört! „In seltenen Fällen, entwickelte sich dieser Teil erst sehr viel später und kann somit bei der Untersuchung nicht festgestellt werden. Das war bei dir wahrscheinlich der Fall. Hattest du schon eine Thérki-Váris?“, fragte der Arzt ruhig. Die Thérki-Váris war der weibliche Zyklus, ähnlich der normalen Váris. Doch ein Gebärer war während dieses Zeitraums sehr empfänglich. Radditz wurde blass und schüttelte den Kopf, er wusste es nicht. Ihm wurde schlecht bei dem Gedanken, dass er ohne es zu wissen, hätte schwanger werden können. Ab sofort musste er wirklich aufpassen. „Es gibt da noch etwas…“, begann Dr. Ruco vorsichtig. Radditz blickte ihn an und sagte kein Wort. Er wollte nicht noch mehr hören, für ihn reichte es für den Moment. „Du weißt sicher, welche Gefahren bei Gebärern, dass Ruzápi hat…“ „Nein!“, rief Radditz und schlug eine Hand auf seinen Mund. Ihm wurde noch schlechter und für einen Moment, dachte er sich übergeben zu müssen. Er wusste was er als Nächstes hören würde, doch er wollte es nicht glauben. „Durch das Ruzápi besteht eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit einer Empfängnis. Leider ist es noch zu früh, um es über das Blut festzustellen. Es gibt eine Alternative, mit der wir es herausfinden können. Aber wegen deinen Verletzungen, müssen wir noch mindestens vier Páveke warten…“, sagte Dr. Ruco. Radditz starrte geradeaus, ehe er gequält die Augen schloss und sich in die Kissen fallen ließ. Er war ein Gebärer und vielleicht sogar schwanger von seinem eigenen Bruder?? Das durfte nicht sein… das konnte nicht sein! Tales wollte Kinder, aber doch nicht mit ihm, sondern mit einer hübschen Frau. Er selbst wusste noch nicht einmal, ob er Kinder haben wollte. Was wenn er wirklich…? Wie sollten er das seinen Eltern erklären, wenn er den erfunden Unterklassekrieger aus dem Sonú nicht fand? Er stand ganz alleine da, das ging nicht! Er wollte das nicht! „Ich will, dass Sie diese Untersuchung durchführen. Sofort!“, hauchte Radditz. Er brauchte Gewissheit! „Radditz, das geht nicht. Du würdest heftige Schmerzen haben. Warte noch ein paar Páveke ab“, bat Dr. Ruco stirnrunzelnd. „Bitte, ich muss es wissen“, bat der Langhaarige. Der Arzt seufzte schwer, er verstand seinen Patienten. Aber die Untersuchung jetzt durchzuführen, wäre ein Fehler. „Ich werde deine Familie informieren und sie zu dir reinschicken, wenn das in Ordnung ist. Verarbeite das alles erst einmal in Ruhe. Ich komme später wieder und wenn du die Untersuchung immer noch sofort willst, werde ich sie durchführen“, sagte Dr. Ruco überlegend. Radditz seufzte und sein Blick wurde verzweifelter. Wollte er überhaupt, dass seine Familie Bescheid wusste? Doch andererseits, wenn er wirklich… wie sollte er das geheim halten? „Na gut“, nuschelte er schweren Herzens. Dr. Ruco nickte zustimmend und verließ das Zimmer. Er spürte, dass Radditz in der Situation Beistand brauchte und hoffte, dass seine Familie für ihn da war. „Was ist mit unserem Sohn?“, fragte Bardock, kaum dass er aus der Tür getreten war. Gine sah in das Innere und bemerkte Radditz‘ Blick. Sie spürte instinktiv, dass Etwas ganz und gar nicht stimmte. Langsam ging sie auf die Tür zu und hörte den Worten des Arztes zu. „Wir haben festgestellt, dass Radditz ein Gebärer ist. Manchmal entwickelt sich dieser Teil etwas später, sodass es bei der Untersuchung nicht festgestellt wird. Durch das Ruzápi besteht nun die Gefahr einer Schwangerschaft…“, erklärte der Arzt ruhig. Entsetzt weiteten Bardock und Kakarott die Augen, als sie das hörten. Gine keuchte und schlug eine Hand auf den Mund. Nichts wünschte sie sich mehr, als einen Enkel. Doch nicht unter diesen Umständen. Ohne weiter darüber nachzudenken, öffnete sie die Tür und trat ein. Vorsorglich verschloss sie, sie hinter sich und ging zu Radditz. „Takrá“, nuschelte der Langhaarige und blickte sie verzweifelt an. „Schhh… ist schon gut, mein Großer“, wisperte sie leise und unterdrückte die Tränen, bei seinem verzweifelten Blick. Sie krabbelte auf das Bett und nahm ihren Sohn fest in die Arme. Sacht strich sie ihm durch die langen Haare und hielt ihn einfach fest. „Du musst das nicht alleine durchstehen, Radditz“, wisperte sie. Gine konnte sich vorstellen, wie schwer das für Radditz sein musste. Alleine die Tatsache, dass er ein Gebärer war. Kakarott brauchte damals auch sehr lange, bis er damit klarkam. Radditz wurde nun damit regelrecht überfallen und wenn er jetzt wirklich ein Kind erwartete… „Takrá… was ist wenn ich…?“, nuschelte Radditz und lehnte sich eng gegen seine Mutter. Ihre Nähe beruhigte ihn etwas und er war froh, dass sie gerade da war. „Dann bekommen wir das auch hin, mein Großer. Du bist nicht alleine, hörst du? Deine Brüder, dein Vater und ich sind für dich da“, sagte Gine sanft. Radditz erzitterte bei dem Gedanken. Langsam löste er sich von seiner Mutter. „Ich will nicht!“, sagte er nun mit etwas mehr Nachdruck. Die Worte sollten ihn beruhigen, doch eher wurde er nur noch panischer. Tales… Ob er wirklich für ihn da sein würde? Nachdem was gestern passiert war? Was war, wenn er das Kind ablehnte und ihn? Seine Eltern konnten sich nicht alleine darum kümmern und eine Abtreibung war nicht erlaubt. Durch die niedrige Geburtenrate, war dies strikt verboten. Manche Saiyajins taten es heimlich selbst oder verletzten sich absichtlich. Das zog eine lange und schmerzhafte Strafe mit sich. Wenn er wirklich ein Kind erwartete, musste er es zur Welt bringen… Und nicht nur das! Wenn er dem Kind, eine lieblose und einsame Kindheit im Kinderheim ersparen wollte, musste er sich darum kümmern. Was wenn man herausfand, dass das Kind von Tales war? Was wenn seine Eltern davon erfuhren? Es war nicht so, als wäre es verboten. Doch Kinder unter Geschwistern gab es nur sehr selten. Meistens entstanden sie aus Gewalt oder einer festen Bindung der Liebe. Bei ihm traf gar nichts zu… Seine Welt würde mit einem Mal auf dem Kopf stehen und alles musste sich ändern. Sollte er wirklich ein Kind erwarten, stand er alleine da… Er durfte nicht schwanger sein! Kapitel 5: Ungewissheit ----------------------- „Wie lange müssen wir warten, bevor man die Schwangerschaft feststellen kann?“, fragte Bardock ernst. „Für Bluttests ist es noch zu früh. Mit dem Disposo könnten wir jetzt schon ein eindeutiges Ergebnis ermitteln. Doch durch die Verletzungen, würde dieser Test sehr schmerzhaft werden. Daher rate ich noch, einige Páveke zu warten. Radditz wünscht den Test sofort, doch wie gesagt, davon rate ich dringend ab“, erklärte Dr. Ruco. Bardock nickte ernst und er drehte sich zu Gine um. Überrascht stellte er fest, dass sie gar nicht mehr da war. Fand aber ihre Energie bei Radditz. „Danke, Dr. Ruco“, brummte Bardock seufzend. Er konnte sich gut vorstellen, dass sein Sohn sofort nach einem Testergebnis verlangte. Er würde es an seiner Stelle auch sofort wissen wollen. Sollte es wirklich soweit kommen, mussten sie den Vater ausfindig machen. Bardock wollte diesem Schwein den Kiefer brechen für all die Schmerzen, die er Radditz bereitet hatte! „Armer Radditz, das ist sicherlich ein Schock“, nuschelte Kakarott und blickte dem Arzt nach. Er erinnerte sich noch gut daran, wie er sich gefühlt hatte, als er davon erfahren hatte. Doch damals bestand nicht die Möglichkeit einer Schwangerschaft. Er hatte Zeit, um das zu verarbeiten und Broly an seiner Seite, den perfekten Partner, sollte es irgendwann soweit kommen. „Hoffen wir das Beste“, raunte Bardock und fasste sich an die Stirn. „Lass uns nach ihm sehen“ „Ja“, stimmte Kakarott zu. Zögernd hob er die Hand und klopfte an die Tür. Die Stimme seiner Mutter bat sie herein und langsam öffnete er die Tür und lugte herein. Mit einem kleinen Lächeln sah Gine zu ihnen, sie hatte sich inzwischen auf einen der Stühle neben dem Bett gesetzt. Radditz sah nachdenklich aus dem Fenster und reagierte gar nicht auf ihr eintreten. „Geht es dir gut, Radditz?“, fragte Bardock und trat neben seine Gefährtin. Sanft legte er eine Hand auf ihre Schulter und sie lehnte sich dankbar an ihn. Radditz drehte den Kopf und blickte zu seinem Vater. „Wenn das Ergebnis negativ ist, dann ja“, antwortete Radditz nüchtern. „Vielleicht ist es negativ“, meinte Kakarott und setzte sich neben ihm. „Dein positives Denken hätte ich gerne“, nuschelte Radditz mit einem gequälten Lächeln. Sanft strich er Kakarott über den Arm und seufzte. „Ich will den Test sofort machen. Ich muss es wissen“ „Dr. Ruco sagte, du solltest noch ein paar Páveke warten, da der Test für dich ziemlich schmerzhaft sein würde“, erwiderte Bardock ernst. Gine blickte zu ihm auf und verzog das Gesicht. Sie war besorgt. „Das halte ich schon aus. Ich bin ein Saiyajin“, entgegnete Radditz verärgert. „Ich kann nicht warten, Bókra“ „Bitte sei vernünftig, Radditz. Du wurdest erst gestern Abend operiert. Gib deinem Körper ein bisschen Zeit um sich zu erholen und mach dann den Test“, bat Gine inständig. Sanft nahm sie eine Hand ihres Ältesten in die ihren und sah ihm tief in die Augen. Radditz seufzte verzweifelt. Wieso konnte niemand verstehen, dass er es sofort wissen musste?! „Na schön“, brummte er schließlich. Er gab nach, für den Moment. Gine atmete erleichtert auf und erhob sich. Sanft küsste sie ihn auf die Stirn und lächelte. „Ich weiß es ist schwer, mein Großer. Aber du schaffst es, wenigstens bis morgen zu warten“, sagte sie liebevoll. Radditz nickte langsam, ehe er die Augen schloss. „Könnt ihr mich bitte alleine lassen? Ich brauche etwas Zeit für mich“, bat der Langhaarige ruhig. Gine widerstrebte es zutiefst, ihn jetzt alleine zu lassen, daher zögerte sie. Doch Bardock blickte ihm ernst in die Augen, ehe er mit einem Nicken zustimmte. Behutsam legte er seiner Gefährtin eine Hand auf die Schulter. Sie drehte sich um und schüttelte den Kopf. „Bitte Takrá. Gib mir etwas Zeit um über alles nachzudenken“, bat Radditz. Er liebte seine Familie, doch gerade jetzt, brauchte er Zeit für sich. Zeit um das zu verarbeiten, zu verstehen was geschehen war. Vielleicht machte er sich gerade verrückt und er erwartete kein Kind. Dann wäre er eben ein Gebärer, aber einer der niemals schwanger wurde. Es gab kein Gesetz, was ihn dazu zwang. Aber im Moment musste er auch die Option in Betracht ziehen, dass er ein Kind erwartete und das von seinem kleinen Bruder. Kakarott seufzte, ehe er sich langsam erhob und ebenfalls eine Hand auf Gines Schulter legte. Er konnte sich wohl am besten in Radditz hineinversetzen, da er wusste wie es war. Wenn man erfuhr, dass man ein Gebärer war. Doch für seinen großen Bruder war es noch schwerer, da er es wenigstens bei der Untersuchung erfahren hatte und nicht Doráze später. „Lass uns nach Hause gehen, Takrá. Wir können später wiederkommen“, sagte Kakarott ruhig und lächelte seinem großen Bruder zu, der ihn dankbar ansah. „Also schön, melde dich, wenn etwas ist, Radditz. Wir kommen heute Abend wieder“, sagte Gine eher widerwillig. „Das mache ich, Takrá“, versprach Radditz. Mit einem Seufzen erhob sich Gine und küsste ihrem Ältesten sanft auf die Stirn. Bardock legte ihm eine Hand auf die Schulter, ehe die beiden nach draußen gingen. Der Krieger hatte einige Fragen an seinen Sohn. Doch für den Moment beließ er es, da er spürte, wie aufgewühlt sein Ältester war. „Wenn du jemanden zum Reden brauchst, dann melde dich, Sórek“, sagte Kakarott. „Du weißt, dass ich dasselbe durchgemacht habe“ „Danke, Kakarott“, antwortete Radditz. Doch es war nicht dasselbe. Kakarott hatte schon immer einen Gefährten an seiner Seite. Bei ihm wäre eine potenzielle Schwangerschaft, nicht so schlimm gewesen, wie bei ihm. Für ihn würde es die Hölle sein! „Soll ich Tales sagen, dass er vorbeikommen soll?“, fragte Kakarott. Er hatte sich doch etwas gewundert, als sein Zwilling vorhin einfach gegangen war. Tales und Radditz hatten ein innigeres Verhältnis und verbrachten viel mehr Zeit zusammen. Radditz‘ Atem stockte, als er den Namen hörte. Schnell schüttelte er den Kopf. „Nein, lass gut sein, Kaki“, lehnte er schließlich ab. „Okay“, antwortete Kakarott und verließ das Zimmer mit einem letzten Gruß. „Ich weiß nicht, Bardock. Ich will ihn nicht alleine lassen“, sagte Gine zu ihrem Mann. „Gine, gib ihm die Zeit die er braucht“, sagte Bardock beruhigend. „Radditz wird sich melden, wenn er etwas braucht“, stimmte Kakarott zu und legte die Arme um seine Mutter. Sie war die liebevollste Person auf diesem Planeten. Auch wenn sie alle längst erwachsen waren, war sie immer für sie da. Gine lehnte sich an ihren Jüngsten und lächelte. Nun fühlte sie sich etwas beruhigter. „Ist es in Ordnung, wenn ich zu Broly fliege?“, fragte Kakarott vorsichtig. „Natürlich“, erwiderte Gine. „Ich bleibe bei deiner Mutter“, versprach Bardock. Kakarott nickte lächelnd und verließ gemeinsam mit seinen Eltern das Krankenhaus. Draußen hob er ab und flog in die entgegengesetzte Richtung. Innerlich freute er sich schon, seinen Liebsten wieder zu sehen. Die ganzen Neuigkeiten machten ihm auch etwas zu schaffen und er sorgte sich sehr um Radditz. Gerade deswegen setzte er nach gut der Hälfte des Weges seinen Scouter auf und rief Tales an. Sein Zwilling wusste sicherlich, wie er Radditz helfen konnte… *** Tales war mit Okara etwas essen gegangen und die beiden hatten sich unterhalten. Der Dunkelhäutige mochte sie immer mehr. Sie war klug, frech und ziemlich schlagfertig. Sie forderte ihn heraus! Nachdem kleinen Abstecher in die Taverne, schlenderten sie wieder durch die Straßen. „Was möchtest du machen?“, fragte Tales keck. An die angespannte Situation mit Radditz, dachte er im Moment überhaupt nicht. „Hm, nun geredet haben wir…“, meinte Okara lächelnd und stellte sich ihm in den Weg. Ihre Rute löste sich von ihrer Hüfte und schwang aufreizend durch die Luft. Sacht strich sie ihm mit der Spitze über die Wange. Tales schloss die Augen und drehte den Kopf, um ihren Geruch zu verinnerlichen. Sie roch betörend. Der Geruch war für ihre Rasse sehr wichtig und gerade mit dieser Geste signalisierte sie ihm deutlich, dass er ihr gefiel. Auch Tales löste seine Rute und ließ sie aufreizend durch die Luft schwingen, um so seinen Eigengeruch freizusetzen. Ihr Lächeln wurde breiter und sanft schmiegte sie sich an seine Brust. Tales schloss sie in die Arme und wollte plötzlich mit ihr alleine sein. Sacht hob er sie hoch und flog los. Okara schlang ihre Arme um seinen Hals und sah ihn mit fragenden Augen an. „Wo bringst du mich hin?“, fragte sie neugierig. „Lass dich überraschen“, lächelte Tales geheimnisvoll. Sein Ziel war klar, bevor er es überhaupt dachte. So war er schon ganz automatisch zu seinem Baum geflogen. Okara war die erste Person, abgesehen von seinen Brüdern, die er dort hinbrachte. Nach zwanzig Káteze, konnte er den Baum der Macht schon aus der Ferne sehen. „Wow“, wisperte Okara, als sie ihn ebenfalls erblickte. Der Baum überragte alle anderen in seinem Umfeld und sah imposant aus. Solche Bäume hatte sie nur selten gesehen und es war klar, dass es sich hierbei um keinen gewöhnlichen Baum handelte. Nur ein Geburtsbaum, um den man sich intensiv gekümmert hatte, konnte so groß werden. Leider wurde diese Tradition nur noch selten ausgeführt und die Bäume starben, nach dem Ableben der Saiyajins, sofern sich niemand kümmerte. Tales grinste, als er das hörte und zwinkerte ihr zu. Leichtfüßig landete er auf dem Moosbewachsenen Boden, in einer Art Höhle. Über ihnen waren die dichten Äste und versperrten die Sicht, ebenso, wie zu allen Seiten. Im Inneren gab es eine kleine Quelle frischen Wassers. Sanft ließ Tales Okara herunter und drehte sich zum Eingang. Er streckte eine Hand aus und konzentrierte sich. Langsam schloss er seine Faust und der Eingang verschwand allmählich. Nun waren sie von Dunkelheit umgeben. Tales ließ ein paar Ki-Kugeln erscheinen, die ihnen Licht spendeten. Okara sah sich staunend um, ehe sie sich zu ihm umdrehte. „Wow, Tales. Dieser Ort ist wunderschön!“, flüsterte sie andächtig. „Ja? Ich sehe gerade auch etwas wunderschönes an“, lächelte Tales frech. Okara grinste. Sie hob eine Hand an seine Wange und strich über die warme Haut unter ihren Fingerspitzen. Oft kämpften Saiyajins bei ihrem ersten Treffen, um die Kraft des jeweilig anderen zu bestimmen und auch den Stärkeren. Doch bei ihnen war das nicht nötig. Sie wussten beide, wer gewinnen würde. Und Tales war die Art Saiyajin, der für seine Familie kämpfte, dass spürte sie deutlich. So jemanden suchte sie… Tales blickte ihr tief in die Augen und kam ihr mit dem Gesicht langsam näher. Seine Rute wickelte sich um ihre schmale Taille, während sich ihre Lippen zu einem sanften Kuss trafen. Tales genoss das Gefühl, es fühlte sich richtig und gut an. Der Moment war perfekt, doch wurde er schon kurz darauf von einem störenden Piepsen unterbrochen. Unwillig brummte der Dunkelhäutige und versuchte es zu ignorieren, ehe er sich mit einem tiefen Seufzen löste und seinen Scouter hervorholte. „Was?“, murrte er mehr genervt. Okara ging ein paar Schritte weg und setzte sich auf den Boden. Ihre Augen lagen die ganze Zeit auf Tales und umgekehrt. Spielerisch schob sie ihre Haare nach hinten und lehnte sich etwas zurück. Ihr Anhängsel schwang lockend durch die Luft und lockte Tales durch ihren süßen Geruch. „Tales, wo bist du? Es geht um Radditz“, sprach Kakarott. Tales erstarrte für einen Moment und schluckte. „Geht es ihm wieder schlechter?“, wollte der Dunkelhäutige wissen. „Nein, aber er könnte etwas Gesellschaft gebrauchen, weil…“, antwortete Kakarott schnell und wollte gerade den Grund nennen, als er von Tales unterbrochen wurde. „Entschuldige Sórek, aber im Moment ist es schlecht. Ich denke Radditz kann auch ein paar Stunden alleine im Krankenhaus bleiben“, meinte Tales abwehrend. „Aber…“, wollte Kakarott widersprechen, verwirrt von dem komischen Verhalten seines Zwillings. Hatten die beiden Streit? Und wenn ja, weswegen?! „Ich muss los, Kaki“, antwortete Tales schnell und legte einfach auf. Mit einem Knopfdruck schaltete er das Gerät ab und warf es zur Seite. Radditz ging es gut, also musste er sich keine Gedanken machen. „Ist alles in Ordnung?“, fragte Okara besorgt und streckte die Arme nach ihm aus. Tales kniete sich auf den Boden und zog sie an seine Brust. Tief küsste er sie und lächelte. „Jetzt schon“, meinte er mit einem kleinen Zwinkern. Um Radditz musste er sich gerade keine Gedanken machen. Kapitel 6: Das Ergebnis ----------------------- Als Dr. Ruco zwei Stunden später zu ihm kam, war Radditz ganz ruhig. Er war sämtliche Optionen durchgegangen. Innerlich flehte er zu Sadur, er möge nicht schwanger sein. Aber wenn es doch so wäre, wusste er, was er zu tun hatte. Tja am liebsten wäre ihm, das Kind loszuwerden. Aber das ging nicht. Solche Fälle wurden genauestens untersucht und beim kleinsten Anzeichen, eines Eigenverschuldens, kamen harte Strafen auf einen zu. Folter über mehrere Wochen, Kerker und am Ende wurde man in ein Geburtenheim verlegt. Seit dem Kampf mit Freezer vor mehr als sechs Jahren, war die Anzahl der Gebärer und Frauen noch weiter gesunken. Daher wurden neue Gesetze erlassen. Der König wollte ihr fortbestehen sichern. In einem Geburtenheim befanden sich sowohl weibliche, als auch männliche Saiyajins, die sich von ausgewählten Partnern befruchten ließen und das Kind dann austrugen. Es hörte sich schlimm an, doch um die Saiyajins wurde sich immer gut gekümmert und sie durften ihre Kinder sehen, wann immer sie wollten. Doch Radditz erschauderte bei dem Gedanken. Ein Saiyajin, der sein Kind getötet hatte, musste in einem der Geburtenheime mindestens zwei Kindern das Leben schenken. Je nach Schwere des Verbrechens. Entweder das oder man wurde des Planeten verbannt. Beide Optionen waren schrecklich. Zum einen wollte Radditz seine Familie und sein Zuhause nicht verlieren. Doch als Brutkasten für andere wollte er auch nicht enden. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als das Kind auszutragen. Wie er die Sache mit Tales anging, wusste er auch. Nun zumindest, die Möglichkeiten. Am Ende lag es auch bei seinem Bruder. Doch wahrscheinlich würde er das Kind abgeben. Auch wenn es ihm leid tat, dass Kleine in ein Heim zu stecken. Gerade weil er so eine schöne Kindheit hatte… aber er wollte es nicht. Ihm war klar, dass seine Familie, dass nicht gutheißen würde. Deswegen wollte er es ihnen auch nicht gleich sagen. Seine Mutter würde ihn wahrscheinlich dazu überreden, es zu behalten oder sie würde es selbst großziehen. Aber das wollte er auch nicht. Er konnte nicht so tun, als wäre er der große Bruder oder der Saiyajin, der sein Kind nicht wollte. Nein, das Kleine musste weg. Nun war er hier, in seinem Krankenzimmer, wo gerade ein Pfleger, ein Gerät zur Tür reinschob. Dr. Ruco hielt sein Versprechen und nun, da er immer noch nach dem Test verlangte, war er bereit ihn durchzuführen. Man hatte Radditz ein leichtes Schmerzmittel gegeben und jetzt lag er mit freiem Unterleib auf dem Rücken. Seine Beine waren angewinkelt und ein, zwei Kissen unter seinem Hintern. Nervös schlug Radditz‘ Rute gleichmäßig auf das Bett auf. „Bist du sicher, dass wir nicht noch warten sollen?“, fragte Dr. Ruco ein letztes Mal. „Nein, ich muss es wissen“, antwortete Radditz ernst. Der Arzt nickte und schaltete das Gerät ein. Er nahm den länglichen, etwa zwei Zentimeter dicken Stab, der mit einem Kabel an dem Monitor verbunden war. „Das ist ein Disposo. Mit diesem Gerät sind wir in der Lage, eine Schwangerschaft innerhalb weniger Stunden festzustellen. Das Ergebnis ist sehr genau“, erklärte er. Radditz nickte nur, doch bei dem Anblick wurde ihm doch etwas mulmig. „Ich werde es in deinen Geburtskanal einführen. Ich will nicht lügen, Radditz. Da du durch die Verletzungen noch ziemlich geschwollen bist, wird es sehr viel mehr wehtun. Du kennst das Gefühl nicht und es wird dir komisch vorkommen. Aber du musst unbedingt ruhig liegen bleiben, denn wenn du dich zu viel bewegst, könnten die Wunden wieder aufgehen“, sprach Dr. Ruco eindringlich. Radditz schluckte schwer und er fühlte sich jetzt schon unwohl, bei dem Gedanken, dass dieses Ding… Aber wenn er Gewissheit wollte, musste er da durch. „Tun Sie es“, murmelte er und schluckte schwer. Der Arzt nickte und schmierte den Disposo mit einem Mittel ein, damit er leichter hineingeleitete. Anschließend strich er vorsichtig mit dem Fingern über Radditz‘ Hoden hinab. Etwa zwei Zentimeter darunter befand sich eine kleine Öffnung, die sich öffnete, als er sie sanft massierte. Sie war kaum zu sehen, eigentlich erst, wenn sie sich öffnete. Vorsichtig setzte er den Disposo an und führte ihn langsam ein. Radditz verspannte sich und ein gequältes Stöhnen entrang sich seiner Kehle. Es brannte, stach und pulsierte unangenehm. Außerdem fühlte es sich falsch an, ein Ort, der so nicht berührt werden sollte. Dieses Gefühl gefiel ihm gar nicht und er musste sich arg zusammenreißen, um nicht drohend zu Knurren. Er verspannte sich und die Schmerzen nahmen zu. „Ganz ruhig, Radditz nicht verspannen. Sonst tut es nur noch mehr weh“, sagte Dr. Ruco beruhigend. Radditz kniff die Augen zusammen und krallte seine Finger in die Felldecken. Sein gesamter Unterleib pulsierte vor Schmerz und er konnte nicht einmal sagen, ob es an seinen Verletzungen lag oder an dem Eindringen. Tief atmete er durch und versuchte sich zu entspannen. Doch mit jeder Sekunde wurde der Drang größer, den Arzt von sich zu stoßen. Es fühlte sich so falsch an. „Wie lange dauert das noch?“, fragte der Langhaarige knurrend. „Gut, die Hälfte hast du schon geschafft“, antwortete Dr. Ruco und hielt einen Augenblick ruhig, um seinen Patienten eine kurze Pause zu gönnen. Das Druckgefühl ließ nach, doch es fühlte sich mehr als merkwürdig an. Das Gewebe um die Öffnung, war durch die Verletzungen geschwollen. Es stach und pochte extrem stark. Der Schmerz war heftiger als Radditz es erwartet hatte. Dann dieses Gerät in seinem Inneren… Radditz hatte schon häufig Sex gehabt, doch das war mit dem Gefühl nicht zu vergleichen. Es war nicht gut, eher im Gegenteil. Immer wieder musste er sich vor Augen führen, wo dieses Ding war und der Gedanke widerte ihn an. Noch immer hatte er sich nicht damit abgefunden ein Gebärer zu sein. Wie auch? Es war kaum Zeit vergangen. „Bringen wir es hinter uns… schieben Sie es einfach rein“, forderte Radditz. Schweiß stand ihm auf der Stirn und sein Atem ging heftig. „Ich mache vorsichtig weiter“, erwiderte Dr. Ruco und bewegte die Hand. Radditz stöhnte unterdrückt, als das Druckgefühl zurückkehrte und sein Unterleib bewegte sich minimal vom Schmerz weg. Eine Hand legte sich auf seine Hüfte und signalisierte ihm, ruhig zu halten. Keuchend schnappte er nach Luft, als der Schmerz immer mehr zunahm. Als er dachte, es nicht mehr zu ertragen, hielt der Arzt inne. „Du hast es geschafft, Radditz. Nur zwei Káteze und wir haben das Testergebnis“, sprach Dr. Ruco. Während er die Einstellungen am Monitor überprüfte. Fest biss Radditz sich auf die Unterlippe, während er die ernste Miene des Arztes beobachtete. Seine Hände krallten sich in die Decke, während er versuchte, flach und ruhig zu atmen. Die Schmerzen, waren jetzt deutlich besser, aber immer noch vorhanden. Er wollte es nur noch hinter sich bringen. Kurz drauf gab der Disposo einen Ton von sich. „Ich ziehe es jetzt vorsichtig heraus“, sagte Dr. Ruco. Radditz nickte nur und verzog das Gesicht. Es brannte wieder mehr, aber er war auch erleichtert, es nun überstanden zu haben. Nachdem der Disposo entfernt wurde, legte ihn Dr. Ruco auf die Seite und las die Daten vom Monitor ab. „Und?“, fragte Radditz angespannt. Er hielt den Atem an und sein gesamter Körper verspannte sich. Diese Worte würden über seine Zukunft entscheiden. „Das Testergebnis ist positiv. Du erwartest ein Kind, Radditz“, sagte der Arzt ruhig. Radditz wurde blass, als er das hörte und überfordert ließ er seinen Kopf ins Kissen sinken und blickte an die Decke. „Wie sicher ist das Ergebnis?“, fragte er mit leiser Stimme. „Der Disposo arbeitet fehlerfrei. Das Ergebnis ist zu 100% sicher“, bestätigte Dr. Ruco. „Okay“, nuschelte der Langhaarige. „Aufgrund der Schwangerschaft, halte ich es für besser, wenn du noch einen weiteren Pávek hierbleibst. Ich möchte noch einige Tests machen und dich im Auge behalten, nur für alle Fälle. Wir werden dich über alles Notwendige informieren, dass du beachten musst, aber dieses Gespräch hat noch etwas Zeit. Du musst das sicher erst verarbeiten“, sprach Dr. Ruco ernst. Er selbst hatte auch noch keinen Fall, wo er einem erwachsenen Saiyajin sagen musste, dass er ein Gebärer war und auch schon ein Kind in sich trug. Nicht jeder Saiyajin hielt solch eine psychische Belastung aus. „Okay“, stimmte Radditz zu. Überwältigt von der Gewissheit, wirklich ein Kind in sich zu tragen, war sein Kopf wie leer gefegt. Auch wenn er viel über diese Option nachgedacht hatte, zog es ihm regelrecht den Boden unter den Füßen weg, nun endgültige Gewissheit zu haben. „Sollen wir jemanden aus deiner Familie kontaktieren? Es wäre sicher gut, wenn dir jemand beisteht“, meinte der Arzt behutsam. „Nein…“, antwortete Radditz und schüttelte den Kopf. Er brauchte nun erst einmal Zeit für sich. „Ich kann sie selbst kontaktieren…“ „Okay, dann lassen wir dich erst einmal in Ruhe“, meinte Dr. Ruco und nickte dem Pfleger zu, der die ganze Zeit im Hintergrund geblieben war. Dieser kam auf Radditz zu und zog vorsichtig die beiden Kissen heraus. Er half ihm, seine Beine wieder bequem hinzulegen und deckte ihn ordentlich zu. Gemeinsam verließen die beiden das Zimmer, wobei der Pfleger noch die Aufgabe erhielt, regelmäßig nach Radditz zu sehen. Still lag Radditz da und starrte weiterhin an die Decke. Sein Unterleib pulsierte schmerzhaft von der Behandlung. Doch trotzdem nahm er es nicht wirklich wahr. In seinem Kopf drehte es sich nur um diesen einen Gedanken. Er war schwanger von Tales… *** Schwer atmend lehnte Tales gegen den breiten Stamm seines Baumes. Seine Rute wischte sacht über den moosbewachsenen Boden, während seine Hände sanft über Okaras Seiten strichen. Langsam löste sie den Kuss und lächelte ihn lieb an. Sie saß nackt auf seinem Schoß, ihre Körper waren immer noch verbunden. „Du bist wunderschön“, wisperte Tales und besah sich ihren verschwitzten Körper. Langsam beugte er sich nach vorne und leckte einen Schweißtropfen von ihrer linken Brust. Okara stöhnte, ehe sie sinnlich kicherte. „Mh… du siehst auch gut aus“, meinte sie anerkennend und umfasste sein Gesicht mit beiden Händen. Sanft küsste sie ihn mehrmals auf die Lippen und bewegte ihren Unterleib ein wenig. Obwohl sie sich schon drei Mal geliebt hatten, konnte sie einfach nicht genug von ihm bekommen. Man sagte immer, wenn man den richtigen Partner fand, fühlte es sich anders an. Einfach richtig und besonders. Man spüre sofort eine starke Anziehung, die einem deutlich zeigte, dass der andere der ideale Partner wäre. Bisher dachte sie immer, das wäre ein Irrglaube und fühlte das erst viel später. Doch das zwischen ihr und Tales war richtig. Sie konnte es deutlich spüren. Auch Tales fühlte ähnlich. Ein lautes Piepsen durschnitt die Stille und frustriert öffnete Tales die Augen und sah zu seinem Scouter. Schon wieder! Das war jetzt, das dritte Mal, seit er mit Kakarott gesprochen hatte. Er hatte keine Lust ranzugehen… Kurz überprüfte er die Energie von Radditz und fand sie im Krankenhaus. Sie war auf einem gesunden Level. Mehr interessierte ihn gerade nicht. „Ignorier es einfach“, murmelte Tales, als Okara ihn fragend ansah. Schmunzelnd schüttelte sie den Kopf und küsste ihn auf die Wange. Sie erhob sich und holte den Scouter, ehe sie ihm ihn reichte. „Nun geh schon ran“, sagte sie lächelnd. „Ich laufe dir ganz sicher nicht weg“, sagte sie mit einem kleinen Zwinkern. Seufzend nahm er den Scouter an sich und setzte ihn auf. „Ja?“ „Tales! Sadur sei Dank, wo bist du?“, fragte Gine erleichtert. „Takrá… ich bin beim Baum der Macht, wieso?“, fragte Tales beruhigend. Nun bekam er ein schlechtes Gewissen. Hatte seine Mutter ihn die ganze Zeit erreichen wollen? „Du warst vorhin einfach weg und ich hatte Angst, dass du dich wegen der Suche in Schwierigkeiten gebracht hast“, sagte Gine besorgt. „Entschuldige, Takrá. Nein, ich musste vorher weg und wollte später nochmal zu Radditz. Leider hat die Suche bisher noch nichts ergeben“, erklärte der Dunkelhäutige schnell. „Wir wollen deinen Bruder jetzt dann besuchen. Komm doch auch mit. Radditz freut sich sicher“, schlug Gine vor. „I… ich weiß noch nicht Takrá… ich komme später ins Krankenhaus“, sagte Tales eher ausweichend. „Ist gut, Tales. Dann bis später“, meinte Gine seufzend und legte auf. Tales seufzte schwer und nahm den Scouter wieder ab. Fragend blickte Okara ihn an und setzte sich neben ihm. „Ist alles in Ordnung?“, fragte sie besorgt. Tales schüttelte den Kopf, unschlüssig ob er darüber reden wollte. „Radditz‘ Begleiter hat gestern Nacht das Ruzápi gewaltsam gelöst und ich habe ihn gestern Abend ins Krankenhaus gebracht. Meine Mutter möchte, dass ich hinkomme und ihn besuche“, erzählte Tales eher unwillig. „Oh, das tut mir sehr leid für Radditz“, sagte Okara betroffen und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Möchtest du deinen Bruder nicht besuchen?“ „Wir haben uns davor gestritten und meine Familie muss das nicht unbedingt wissen, also…“, entgegnete Tales vorsichtig. „Denkst du nicht, dein Bruder würde sich über deinen Besuch freuen. Der Streit ist im Moment sicher nicht wichtig. Aber nach so einem Ereignis würde ich mich freuen, wenn meine ganze Familie da ist“, sagte Okara behutsam und legte eine andere Hand auf an seine Wange. Tales schloss einen Moment die Augen. Eigentlich hatte sie Recht, aber immerhin war er derjenige, weswegen Radditz gerade im Krankenhaus lag. Außerdem glaubte er nicht, dass dieser Streit so schnell vergessen werden würde… Aber andererseits, würde sich seine Familie sicher wundern, wenn er sich ständig von Radditz fern hielt. Er verhielt sich doch jetzt schon anders, ihm gegenüber. Früher wäre er nicht ohne ein Wort abgehauen, sondern Radditz jede Sekunde beigestanden. Auch wenn er ihn nur von den Schmerzen oder der Langeweile ablenkte. „Wenn du willst, komme ich gerne mit“, schlug Okara vor. Überrascht hob der Dunkelhäutige den Kopf. „Dann lernst du meine Familie kennen“, sagte er. „Das macht mir nichts… oder bin ich dein Geheimnis?“, fragte sie ihn neckend. Tales grinste, ehe er zustimmte. „In Ordnung“, brummte er. Sanft hob er sie auf seine Hüfte und presste sein Gesicht in ihre Brüste. „Nur noch fünf Káteze…“ Kapitel 7: Freudige Neuigkeit? ------------------------------ Schlaftrunken öffnete Radditz die Augen, als er ein Geräusch hörte. Irritiert sah er zur Tür, die langsam geöffnet wurde. Kakarott blickte herein und verzog sein Gesicht zu einer schuldbewussten Grimasse. „Habe ich dich geweckt?“, fragte er entschuldigend. „Schon gut, Sórek“, sagte Radditz und lehnte sich etwas zurück. Er hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Nach der Untersuchung, war er eine lange Zeit dagelegen und hatte nachgedacht. Irgendwann war er schließlich eingeschlafen. Aber das war ihm nur recht. Dann hatte er eine Pause von dem ganzen Grübeln. Es brachte ihn sowieso nicht weiter. Er war schwanger. Daran gab es nichts zu rütteln. „Ich habe Broly mitgebracht“, sagte Kakarott und öffnete die Tür etwas, damit Radditz den Legendären hinter ihm sehen konnte. „Ich hoffe das ist in Ordnung“ „Natürlich, kommt rein“, antwortete Radditz schmunzelnd. Tales mochte den Legendären nicht besonders und neckte ihn ständig. Broly nahm es meist gelassen, was seinen Bruder nur noch mehr nervte. Erst recht, seitdem Broly und Kakarott zusammen waren. Radditz hingegen, hatte noch nie ein Problem mit Broly gehabt. Im Gegenteil, er fand Kakarott hätte keinen besseren Partner finden können „Hallo Radditz. Wie geht es dir?“, begrüßte ihn Broly freundlich und setzte sich mit seinem Liebsten auf dem Schoß, auf einem der freien Stühle. Radditz lächelte gequält und seufzte. „Die Schmerzen sind erträglich. Es tut kaum weh“, winkte er ab. Kurz überlegte er, den Beiden vom Ergebnis der Untersuchung zu erzählen. Doch dann ließ er es sein, da er es sonst seinen Eltern erneut erzählen musste. Mit Tales rechnete er heute nicht mehr. Aber das war ganz okay, er wollte ihn später per Scouter zu sich rufen. Darüber mussten sie reden! Bald… bevor er es von seiner Familie hörte. „Wenigstens etwas“, sagte Kakarott erleichtert und wickelte seine Rute um Radditz‘ linkes Handgelenk. „Wie kommst du zurecht, mit der Tatsache…“ „…ein Gebärer zu sein?“, vollendete der Langhaarige den Satz und schluckte schwer. Tja, wenn er nicht schwanger wäre, sicherlich besser. Aber so. „Das ist… nicht wirklich die Art von Erfahrung, die ich gerne einmal im Leben machen möchte. Ich wünschte, ich wäre es nicht. Tja… aber scheint so, als müsste ich mich damit abfinden…“, brummte Radditz und seufzte schwer. „Das Testergebnis ist sicher negativ…“, wisperte Kakarott und sah kurz von Broly zu Radditz. Er war sich nicht sicher, ob Radditz wollte, dass er mit jemanden außerhalb der Familie sprach. Aber Broly war nun mal seine Familie. Als Radditz nicht darauf reagierte, da ihm klar gewesen war, dass sein Bruder mit seinem Freund darüber gesprochen hatte, entspannte sich Kakarott. „Vielleicht findest du irgendwann einen Partner, mit dem du diese Erfahrung teilen willst“, sagte Kakarott nun etwas lauter. Ihm selbst wurde auch etwas mulmig bei dem Gedanken, doch er wusste, dass er sich auf Broly verlassen konnte. Er musste das sicher nicht alleine durchstehen und eine gemeinsame Familie zu gründen, war etwas was er sich irgendwann einmal wünschte. „Ich glaube nicht“, nuschelte Radditz und wurde ernst. Er liebte Kakarotts positive Art von ganzem Herzen, doch dieses Mal lag er falsch. Positives Denken brachte ihn nicht weiter. Diese Erfahrung würde er machen, doch ganz ohne einen Partner an seiner Seite. „Kommen Takrá und Bókra auch?“, fragte Radditz beiläufig, bevor Kakarott noch etwas sagen konnte. „Ja, sie sollten jeden Moment hier sein“, sagte Kakarott lächelnd. „Takrá, will dich unbedingt besuchen, auch wenn du morgen nach Hause kommst“, sagte Kakarott grinsend. „Ja… dass… der Arzt meinte ich soll zur Sicherheit noch einen Pávek länger bleiben“, meinte Radditz mit einem tiefen Seufzen. „Oh, ist etwas nicht in Ordnung?“, fragte Kakarott sofort besorgt. Radditz schüttelte den Kopf und winkte ab. Genau in dem Moment klopfte es und Bardock trat ein, dicht gefolgt von seiner Gefährtin. „Hallo Radditz“, sagte der Krieger und verzog seine Lippen zu einem kleinen Lächeln, ehe er auch Broly begrüßte. „Hey mein Großer“, sagte Gine liebevoll und schloss ihn in die Arme. Anschließend ging sie um das Bett herum und begrüßte Broly und Kakarott. „Fühlst du dich besser?“, fragte Gine ihren Ältesten, ehe sie wieder an seine Seite trat und sich auf einen Stuhl setzte. Radditz nickte und seufzte tief. Nun war der Moment gekommen. Verheimlichen brachte sowieso nichts… „Ja, ein wenig… jetzt wo ich das Testergebnis habe“, antwortete er zögernd. Überrascht wurde er von allen Anwesenden angeschaut. „Radditz! D…du solltest doch warten“, sagte Gine stockend. Wenn sie gewusst hätte, dass Radditz sich ganz alleine dieser schmerzhaften Untersuchung unterzog, wäre sie doch niemals nach Hause gegangen. „Ich weiß, Takrá. Aber ich wollte es einfach wissen und es war aushaltbar“, erwiderte Radditz ruhig. Nervös sah Kakarott zu seinem Liebsten, ehe er sich wieder seinem Bruder zuwandte. „Wie ist das Ergebnis, Radditz?“, fragte Bardock ernst. „Ich bekomme ein Kind“, antwortete Radditz ruhig. Die Worte klangen so unwirklich und falsch. Als müsste es nicht stimmen, doch dem war nicht so. Kurz herrschte Stille in dem Raum. Kakarott krallte seine Hände in die seines Freundes und das Fell seiner Rute stäubte sich. Er fühlte sich schuldig, da er eben noch gesagt hatte, das Ergebnis wäre sicherlich negativ. Doch Radditz, sein großer Bruder war schwanger… von irgendeinem Kerl. Gine schlug eine Hand auf dem Mund und Tränen traten in ihre Augen. Diese Information war für sie überwältigend. Einerseits hatte sie sich immer gewünscht, Vasgái zu werden. Die Vasgái war unter Saiyajins die Großmutter. Aber jetzt, unter diesen Umständen… Sie wusste, wie schwer, dass für Radditz sein würde und es tat ihr schrecklich leid. Bardocks Rute löste sich von seiner Hüfte und schwang gereizt durch die Luft, während sich seine Hände zu Fäusten ballten. „Wer ist dafür verantwortlich, Radditz?“, fragte er ernst. Sein Sohn war verletzt worden und jetzt sogar schwanger! Der Saiyajin musste gefunden werden. Radditz sollte dieses Kind nicht alleine großziehen. Der Erzeuger stand ebenfalls in der Verantwortung. „Ich weiß es nicht, Bókra“, antwortete Radditz vorsichtig. So wütend hatte er seinen Vater lange nicht mehr gesehen. Er sah es ihm deutlich an. Gine drehte sich erschrocken zu ihrem Gefährten um. „Bardock…“, wisperte sie. „Du weißt es nicht?!“, widerholte Bardock und verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. „Warst du so betrunken, dass du nicht einmal mehr mitbekommst, wen du zu dir ins Bett holst?“ Radditz schluckte schwer und wusste für einen Moment nicht was er sagen sollte. Natürlich war er nicht zu betrunken und er wusste genau, wer in seinem Bett gelegen war, aber… wenn er das jetzt sagte, würde alles nur noch schlimmer werden. „Tut mir leid, Bókra“, sprach Radditz schließlich zögernd. „Es tut dir leid? Radditz, was denkst du dir dabei?! So ein unvernünftiges Verhalten bin ich ja von Tales gewöhnt, aber nicht von dir! Du bist schwanger! Wie soll das jetzt weiter gehen?!“, rief Bardock mit lauter Stimme. Kakarott zuckte zusammen und drückte sich etwas näher an Broly, der ihn beruhigend festhielt. „Bardock!“, rief Gine nun etwas lauter. „Es ist ja nicht so, als hätte ich wissen können, dass so etwas passiert“, sagte Radditz nun auch etwas lauter. Er würde am liebsten auch vor Wut schreien, doch brachte es ihn weiter? Die Vorwürfe seines Vaters, halfen ihm nicht wirklich. „Hättest du von Anfang an, besser aufgepasst, wäre das nicht passiert. Du solltest in deinem Alter wirklich schlauer sein!“, rief Bardock aufgebracht. Er war wirklich wütend auf Radditz. „Als ob du früher nicht auch…“, versuchte Radditz sich zu verteidigen. „Hier geht es um dich, Radditz! Du stehst alleine mit einem Kind da! Oder erwartest du etwa, dass wir es großziehen?“ „Das habe ich doch gar nicht gesagt!“, erwiderte der Langhaarige und knurrte. „Bardock, beruhig dich!“, bat Gine eindringlich, doch der Krieger knurrte nur und drehte sich um. „Wo willst du hin?“ „Ich versuche herauszufinden, wen unser Sohn letzte Nacht mit nach Hause genommen hatte“, rief Bardock. Er hätte schon früher mit der Suche beginnen sollen und sich nicht auf Tales verlassen sollen. „Du wirst ihn nicht finden. Ich bin ihm beim Heimweg über den Weg gelaufen…“, sagte Radditz schnell, als er begriff was sein Vater vorhatte. Überrascht drehte Bardock sich um und im selben Moment öffnete sich die Tür. Tales trat mit Okara an seiner Seite ein. Doch bei dem Anblick seines Vaters, blieben ihm die Worte im Hals stecken. „Das heißt also, es gibt keine Möglichkeit, herauszufinden wer dieser Kerl war?“, fragte Bardock scharf. Radditz schüttelte den Kopf. „Dann solltest du wohl schnellstmöglich deinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen, Radditz! Ansonsten stehst du nämlich alleine da!“, grollte Bardock und schob sich an Tales vorbei nach draußen. Verzweifelt blickte Gine ihm nach und sah traurig zu Radditz. „Ich rede mit ihm… mach dir keine Sorgen, mein Großer“, meinte Gine bedrückt und rannte ihrem Gefährten nach. Verwirrt sah Tales seinen Eltern hinterher, ehe er zu seinen Brüdern rüber sah. „Was ist denn hier los?“, fragte Tales verwirrt. Radditz blickte ihm kurz in die Augen, ehe er Okara bemerkte, die seine Hand hielt. Seufzend ließ er seinen Kopf zurücksinken. Der Zeitpunkt von Tales könnte nicht schlechter sein. Er hatte keinen Nerv für noch ein Gespräch. Das alles war schon kompliziert genug und jetzt auch noch sein Vater… Es reichte ihm so langsam! „Radditz?“, fragte Tales misstrauisch, ehe er ernst zu Kakarott rüber sah. Dieser schluckte schwer und da keine Antwort seitens seines älteren Bruders kam… „Das wollte ich dir vorhin sagen, Sórek. Man hat festgestellt, dass Radditz ein Gebärer ist… und schwanger. Bókra ist wütend, weil er wissen will, wer der Erzeuger ist“, nuschelte Kakarott. Radditz hob den Blick und sah Tales direkt in die Augen. Tja, eigentlich wollte er es ihm selbst sagen. „Reiß dich zusammen, wir reden später!“, sprach Radditz mental an den Dunkelhäutigen gerichtet. Tales war wie erstarrt, während er versuchte die neuen Informationen zu verarbeiten. Das war wie ein Schlag ins Gesicht. War das wirklich… wie konnte das sein?! Tief blickte Tales in die dunklen Irden des Älteren. Er blinzelte, als er seine Stimme mental hörte. „Wow, herzlichen Glückwunsch, Radditz“, sagte Okara etwas unbeholfen und hob eine Hand um alle zu begrüßen. Im Moment fühlte sie sich etwas unwohl. Das Auftreten Bardocks hatte sie doch eingeschüchtert. Radditz sah zu ihr und nickte nur. Kakarott sah zwischen seinen Brüdern hin und her und wunderte sich doch etwas über die ausbleibende Reaktion seines Zwillings. Irgendwie war die Stimmung gerade komisch oder bildete er sich das nur ein? „Wir kennen uns noch nicht… ich bin Kakarott“, sagte er zögernd und erhob sich, um Tales‘ Begleitung zu begrüßen. Auch er bemerkte ihre Hand in der seines Bruders und stockte. Er hatte Tales schon häufiger mit Frauen erlebt, aber niemals so. Bedeutete das…? „Bei euch sind wohl auch Glückwünsche angebracht“, meinte er positiv überrascht. Tales sah ihn verwirrt an, ehe er nickte. Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen. „Ja… wir wollten nur kurz nach dir sehen, Sórek“, sagte Tales stockend und sah wieder zu Radditz. Ihm wurde schlecht und er war kurz davor in Panik zu verfallen. Hatte er das wirklich richtig verstanden? Radditz war schwanger… von ihm oder…? Gehemmt versuchte er sich in Erinnerung zu rufen, ob Radditz in letzter Zeit mit einem anderen Saiyajin intim war. Aber er konnte es nicht sagen. Sie waren häufig aus gewesen, oftmals zusammen nach Hause oder er, war mit einer hübschen Saiyajin mitgegangen. Doch Radditz… „Herzlichen Glückwunsch ihr beiden“, sagte Radditz neutral. Seine Augen wanderten kurz zu Okara. Das war wirklich schnell gegangen! Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet, als er gestern Abend mit ihr gesprochen hatte. Hätte er da gewusst, was er heute wusste, hätte er es nicht gemacht. Doch eigentlich änderte das nichts. Tales wollte ihn so oder so nicht. Da musste er realistisch bleiben. „Mir geht es soweit gut. Ihr solltet feiern gehen, anstatt in einem Krankenhaus zu sein. Ihr könnt ruhig gehen, ich bin in bester Gesellschaft“, meinte Radditz etwas langsam und sah zu Kakarott und Broly. Tales atmete auf. Das war der Ausweg, den er im Moment so dringend brauchte. Die Frage nachdem, wie und wer… er hatte panische Angst davor. Im Augenblick wollte er einfach nur weg. „Ich komme später wieder zu dir, Sórek“, meinte Tales und zwang sich ein Lächeln auf die Lippen. Radditz nickte, er hoffte es! Sie mussten das klären, bald! Okara sah Tales überrascht von der Seite an, ehe sie verlegen lächelte. Auch wenn es ihr Vorschlag war, hierher zu kommen, fühlte sie sich nun doch etwas fehl am Platz. Daher war sie froh, wenn sie und Tales wieder gehen konnten. „Bis später“, murmelte Radditz. Seine Augen folgten Tales zur Tür hinaus und er seufzte schwer. „Alles in Ordnung bei euch?“, fragte Kakarott verwirrt. „Ja, wieso?“ „Das war… ihr benehmt euch merkwürdig“, murmelte Kakarott. „Definitiv“, stimmte Broly zu und zog seinen Liebsten zurück auf seinen Schoß. „Alles in Ordnung“, meinte Radditz und lehnte sich zurück. „Abgesehen davon, dass ich schwanger bin und Bókra stinksauer ist“, fügte der Langhaarige zu. „Bókra beruhigt sich schon wieder“, sagte Kakarott und legte eine Hand auf die seines Bruders. „Und du bist ganz sicher nicht alleine!“ Kapitel 8: Schwere Entscheidung ------------------------------- Kakarott und Broly blieben noch eine ganze Weile bei ihm. Sie versuchten ihn etwas aufzumuntern, was Radditz eher nervte. Doch er sagte nichts. Er wollte Kakarott nicht verletzten, da er wusste, dass es sein Bruder nur gut meinte. Nach etwa einer Rédak meldete sich Gine bei ihm. Sie war aufgelöst, die ganze Situation nahm sie sehr mit. Bardock ließ nicht mit sich reden, was Radditz nicht unbedingt überraschte. Er schickte Kakarott nach Hause, damit er so nach ihrer Mutter sehen konnte. Die Ruhe tat ihm gut. Radditz dachte viel nach, vor allem was seine Zukunft betraf und die seines Kindes. Irgendwann hatte er es satt und versuchte seine Gedanken auf etwas anderes zu richten. Unweigerlich landeten sie bei Tales. Ob er noch bei Okara war? Die beiden waren nun ein Paar… Der Gedanke war merkwürdig. Sein Bruder hegte immer sehr kurzlebige Beziehungen zum weiblichen Geschlecht. Wenn er nach so kurzer Zeit, schon diesen Schritt ging, musste Okara wirklich etwas Besonderes für ihn sein. Da hatte ihn sein Gefühl nicht getäuscht. Nun war es schneller passiert, als er erwartet hatte. Aber eigentlich sollte er sich nicht beschweren, er hatte es kommen sehen. Auch wenn der Zeitpunkt denkbar ungünstig war oder vielleicht war er perfekt. Radditz war sich da nicht so sicher. Tief seufzte er und schloss einen Moment die Augen, ehe er sich entschlossen seinen Scouter griff. Tales hatte nun über vier Rédake Zeit gehabt, um sich etwas zu beruhigen. Nun wurde es Zeit, dass sie miteinander redeten. *** Tales war mit Okara regelrecht aus dem Krankenhaus geflohen. Sie waren zum Baum der Macht geflogen und hatten sich dort noch zwei Mal geliebt. Er wollte nicht, dass sie darüber redeten, was sie soeben erfahren hatten. Tales hatte regelrecht Angst vor der Frage, wer der Vater wäre… Daher war dies der einfache Weg, um sie zum Schweigen zu bringen und auch seine Gedanken. Doch seit etwa 30 Káteze war er allein. Okara war mit Freunden verabredet. Nun gab es nur noch ihn und seinen Baum. Die Stille machte ihn wahnsinnig. Radditz war schwanger. Dieser Gedanke klang so falsch, wie obszön. Das konnte einfach nicht richtig sein. Radditz war ein Gebärer und schwanger. Von ihm. Das klang eher nach einem merkwürdigen Scherz. Doch es war bittere Realität. Es gab keine andere Möglichkeit, als dass er der Vater war… Ja, er wusste auch welche Gefahren das Ruzápi bei Gebärern mit sich bringt. Es wäre schon ein sehr merkwürdiger Zufall, wenn es nicht zusammenhing. Außerdem erinnerte er sich nicht daran, dass Radditz in letzter Zeit jemand anderen gehabt hätte. Nun gut, sie hingen ja nicht jede Sekunde des Tages aufeinander. Aber normalerweise erzählten sie sich alles und da war nichts. Ein Piepsen riss ihn aus seinen Gedanken und erschrocken öffnete er die Augen. Er schwebte aus der kleinen Wasserquelle und griff sich seinen Scouter, den er sofort aufsetzte. „Radditz“, begrüßte er seinen Bruder angespannt. „Tales, kommst du vorbei? Wir müssen reden“, sagte Radditz ernst. Er klang so ruhig. Wie konnte er dabei ruhig bleiben? Tales holte tief Luft, seine Stimme zitterte etwas. „Ich bin gleich da“ Ohne ein weiteres Wort beendete er das Gespräch und erhöhte sein Ki, um sich zu trockenen. Dann zog er sich an und öffnete den Eingang zu seinem Baum, bevor er losflog. Mit jeder Minute, die er Radditz näherkam, wurde er nervöser. Wo es gestern noch um die Verletzung ging, die er seinem Bruder zugefügt hatte, ging es heute um ein Kind. Ihr Kind. Das war etwas das ihre Zukunft nachhaltig verändern würde. Innerlich stellte sich Tales schon auf den Ärger ein, den er von seinem Vater bekommen würde, wenn er erfuhr, dass Tales für all das verantwortlich war. Er würde wütend sein, extrem wütend. An die Strafe wollte er gar nicht denken! Kakarott und seine Mutter reagierten sicher geschockt und enttäuscht. Was würde Okara sagen? Würde ihre noch junge Beziehung sofort enden, bevor es überhaupt begonnen hatte? Wie sollte das nun überhaupt weitergehen? Tales war einfach überfordert. Ja, er wollte Kinder. Mit einer Frau an seiner Seite, Okara könnte sie sein! Aber ein Kind mit seinem Bruder? Das hörte sich so verdammt falsch an. Tales erschauderte, ehe er vor dem Eingang des Krankenhauses landete. Seine Rute schwang unruhig hinter seinem Rücken hin und her, während er angespannt durch die belebten Gänge lief. Die letzten Meter kamen ihm endlos vor. Dann betrat er Radditz‘ Zimmer ohne anzuklopfen. Radditz schien ihn schon erwartet zu haben und einen Augenblick sahen sie einander an. „Was… machen wir jetzt?“, fragte Tales stockend und biss sich auf die Unterlippe. Er war unsicher, etwas das nur sehr selten in seinem Leben bisher vorgekommen war. „Ich habe viel darüber nachgedacht, Tales“, antwortete Radditz. Tales blinzelte, als sein Bruder seinen Namen so betont aussprach. Meistens tat er das nur bei sehr ernsten Themen. Nun, da war es jetzt angebracht, aber es fühlte sich irgendwie so distanziert an. „Ich bekomme dieses Kind, unser Kind. Das steht fest…“, sagte Radditz leise. Tales erschauderte und das Fell seiner Rute sträubte sich. „Ich weiß“, antwortete er leise. Sein Blick senkte sich und er ballte die Hände zu Fäusten. „Es gibt zwei Optionen… ich lasse dir die Wahl. Ich weiß, dass du dir etwas anders vorgestellt hast, als mit mir ein Kind zu zeugen. Daher ist es deine Entscheidung… entweder wir erzählen unserer Familie die Wahrheit und du bist der Vater des Kindes… oder wir bleiben bei der jetzigen Geschichte und niemand wird davon erfahren… du bist einfach nur der Kúsa des Kleinen…“ Tales stockte und sah Radditz mit großen Augen an. Nervös biss er sich auf die Unterlippe und dachte einen Moment nach. Das… meinte Radditz das ernst?! „Du… willst es... für dich behalten, dass es von mir… ist?“, wiederholte Tales stockend. Sein Kind würde nicht wissen, dass es von ihm war? Wollte er das? Tales war überfordert. Mit so etwas hatte er nicht gerechnet. „Nur, wenn du es so willst. Ich biete dir einen Ausweg an, doch ob du ihn annimmst, ist allein deine Entscheidung“, sprach Radditz voller ernst. Äußerlich wirkte er total ruhig, doch eigentlich war er auch nervös. Die Entscheidung war bedeutend. Tales senkte den Blick. „Okay… dann bleibe ich einfach, der coole Kúsa…“, nuschelte Tales, ehe er es überhaupt zu Ende gedacht hatte. Ja, es war ein Ausweg. Das war es was er brauchte. Er war erleichtert, nachdem er es ausgesprochen hatte. Eine schwere Last fiel von seinen Schultern. Er war frei. Doch es hatte seinen Preis… Radditz schluckte einmal, es tat weh das zu hören. Aber er hatte damit gerechnet. Er hatte sich das wohl überlegt, ehe er Tales diesen Vorschlag unterbreitete. Dieses Kind war nicht gewollt, daran gab es nichts schön zu reden. Er wollte es nicht und Tales auch nicht. Nun war sein Bruder wenigstens aus der Verantwortung. Und Radditz? Ja, er würde es nach der Geburt abgeben und dann wollte er nur noch vergessen. Doch fürs Erste würde er das für sich behalten. „Dann machen wir es so“, stimmte Radditz zu. Wieder sahen sie einander in die Augen. Dann sah Tales weg. Es fühlte sich nun noch merkwürdiger an, zwischen ihnen. Das alles stand nun auch noch zwischen ihnen. Tales wusste nicht, wie er mit seinem Bruder umgehen sollte. Er fühlte sich schuldig. War es richtig, sich so einfach aus der Affäre zu ziehen? Radditz konnte das nicht. Ließ er seinen Bruder damit nicht im Stich? „Kommst du damit klar?“, fragte Tales unsicher. Radditz seufzte, ehe er den Blick auf das Fenster richtete. „Hätte ich es dir sonst angeboten?“, fragte Radditz ruhig. Tales schwieg. Ja, was sollte er darauf antworten? Dann trafen sich ihre Blicke wieder. „Wir sehen uns übermorgen“, sagte Radditz schließlich. Etwas in seiner Stimmte signalisierte Tales, dass es nun Zeit war zu gehen. Trotzdem öffnete er noch den Mund. Es gab so vieles, was sie noch bereden sollten. Alleine wegen der Geschichte mit dem Ruzápi und auch wegen Okara. Auch wenn Radditz ihm das zum Glück nicht ganz verbaut hatte, konnte er ihm nicht verzeihen, was er getan hatte. Zumal immer noch die Frage blieb, wie oft er es noch gemacht hatte. Er glaubte ihm nicht, dass es nur das eine Mal war. Aber er wollte sich auch für sein Verhalten entschuldigen. Für die Schmerzen, die er seinem Bruder zugefügt hatte. Ihr so gutes Verhältnis, war regelrecht zerrüttet. Das tat weh. Tales wusste, dass dies nicht einfach so in Ordnung gebracht werden konnte. Aber den Anfang sollten sie machen. „Bitte nicht jetzt“, murmelte Radditz. Tales stockte und sah ihn an, ehe er nickte. „Wir sehen uns übermorgen, Sórek“, nuschelte er und ging. Noch bevor er das Krankenhaus verließ, beschloss er, dass alles zu verdrängen. Radditz war schwanger. Nicht von ihm, sondern von jemand anderen. Er war frei. Ihre Beziehung war zerrüttet. Fürs Erste. Tales flog zum Baum der Macht zurück, um dort die Nacht zu verbringen. Er hatte keine Lust auf die miese Laune seines Vaters. Radditz blieb alleine zurück. Er lehnte sich in die weichen Kissen und schloss die Augen. Es war gut so, dass Tales sein Angebot angenommen hatte. Er würde das Kind sowieso abgegeben, also wieso sollte irgendjemand davon erfahren, wer der Vater war. Tales war frei und Bardock würde so oder so wütend sein. Nun war er es eben nur auf ihn. Das war okay. Radditz konnte damit umgehen. Doch der Gedanke, dass sein Bruder dieses Kind nur ablehnte, weil es von ihm war, hinterließ einen bitteren Beigeschmack. Es tat weh. Mehr als er erwartet hätte. Tja, nun wusste er, wo er bei Tales war. Seufzend legte Radditz eine Hand auf seinen Bauch. „Wir sind doch alleine, Kleines“, nuschelte er. Dann schüttelte er den Kopf und nahm die Hand wieder weg. Mit einem leisen Knurren schloss er die Augen und versuchte zu schlafen. Für einen Tag, hatte er wirklich mehr als genug. Es dauerte lange, bis er es schließlich schaffte. Sein Kopf ließ ihm keine Ruhe. Doch als er dann endlich einschlief, konnte er wenigstens bis zum morgen durchschlafen. Der nächste Tag war relativ ruhig. Am Morgen gab es Frühstück und dann kam Dr. Ruco noch einmal vorbei. Er sah sich die Wunden an und erlaubte Radditz, etwas herumzulaufen. Radditz war froh darüber endlich aufzustehen und war als erstes in den Garten gelaufen. Die frische Luft war eine wahre Wohltat, nach der langen Zeit in dem stickigen Krankenhaus. Kurz vor Mittag wurde ihm dann erneut Blut abgenommen und einige Tests durchgeführt. Bisher war alles in Ordnung mit seinem Kind. Radditz war darüber erleichtert, doch eine komplette Gewissheit gab es nicht. Er musste während der Schwangerschaft regelmäßig zu Kontrollterminen, die er allesamt einhalten würde, auch wenn er es jetzt schon hasste. Aber dem Kind sollte es gut gehen. Auch wenn Radditz es nicht wollte, so war es ihm nicht egal, ob es gesund war oder nicht. Nach dem Mittagessen wurde er aufgeklärt, auf was er alles achten sollte. Dieses Gespräch fand er wirklich furchtbar. Es nervte nur noch! Kein Alkohol, keine Missionen, natürlich keine Drogen und keine Kämpfe. Noch nicht einmal Trainingskämpfe waren erlaubt, da es einfach zu gefährlich war. Aber wenigstens durfte er ohne Einschränkungen trainieren. Hätte man ihm das auch noch verboten, wäre er durchgedreht! Nur weil er schwanger war, konnte er schließlich nicht den ganzen Tag im Bett liegen! Am Nachmittag besuchte ihn seine Mutter. Sie schien sich etwas beruhigt zu haben und versuchte sich nicht anzumerken, wie sehr sie Bardocks Verhalten mitnahm. Doch Radditz spürte es trotzdem. Sein Vater hatte eine Mission angenommen. Irgendwie erleichterte ihn das, so hatte er jetzt wenigstens eine Woche Ruhe. Seine Mutter hoffte immer noch, dass er sich beruhigte. Aber Radditz war klar, dass sein Vater einfach extrem enttäuscht von ihm war. Das würde nicht einfach weggehen. Aber wenigstens musste er sich in den nächsten Tagen keine Gedanken darüber machen. Morgen durfte er endlich hier raus. Am Abend kam Kakarott nochmal vorbei und brachte ihm eine leckere Portion von Gines Voráke. Von Tales hörte er nichts weiter, er schien bei seiner Entscheidung zu bleiben. Nicht, dass Radditz etwas anderes erwartet hätte. Irgendwie war er froh, dass er ihn gerade nicht sehen musste. Er brauchte nicht noch mehr Drama. Die letzte Nacht im Krankenhaus schlief Radditz eher schlecht, aber er freute sich sehr auf sein Heim. Seine Familie wollte ihn eigentlich abholen, aber er hatte abgelehnt. Auch wenn ihm das Laufen noch ziemlich schwerfiel, da es noch ordentlich weh tat. Das Sitzen klappt fast gar nicht, essen musste er in nächster Zeit auf dem Sofa. Die harten Stühle taten weh. Er hatte es versucht. Aber er durfte endlich nach Hause. Ein letztes Gespräch mit Dr. Ruco und er war frei! Kapitel 9: Das Kennenlernen --------------------------- Die nächste Woche verlief relativ ruhig. Der Tag an dem Bardock zurückkommen würde, kam für Radditz‘ Geschmack viel zu schnell. Seine Mutter und Kakarott versuchten ihn ständig aufzumuntern. Ja, seine Mutter gab ihm sogar einige Tipps. Aber das ließ nach, als er sie beide bat das Thema vorerst ruhen zu lassen. Dieses Kind würde sein Leben noch genug bestimmen, da wollte er wenigstens jetzt noch ein paar Tage für sich. Kam er inzwischen besser damit klar? Radditz kannte die Antwort auf die Frage nicht, aber inzwischen hatte er sein Schicksal akzeptiert. Aber einfacher wurde es deswegen auch nicht. Ein tiefes Seufzen entkam seinen Lippen und immer noch starrte er an die Decke seines Zimmers. Er war erst vor ein paar Minuten aufgewacht, hatte jedoch keine Lust zum Aufstehen. Eine Hand legte sich auf seinen Bauch, das war etwas was er in letzter Zeit häufiger tat. Manchmal versuchte er die Energie des Babys zu fühlen, aber sie war noch zu schwach. Er war gerade Mal am Anfang. Zweite Woche von sieben Monaten. So lange würde er dieses Kind austragen müssen. Die Zeit kam ihm endlos vor. Wieder seufzte er leise und drehte den Kopf. Tales lag neben ihm, in seinem eigenen Bett. Er war ebenfalls wach und sah ihn wortlos an. Radditz erhob sich und verließ das Zimmer. Sie sprachen nicht miteinander. Nicht ein einziges Wort. Der Streit war wohl der Hauptgrund, aber Radditz‘ Zustand trug auch etwas dazu bei. Radditz nahm es seinem Bruder übel, sein Kind abgelehnt zu haben. Auch wenn ihm klar war, dass er ihm die Wahl gelassen hatte. Radditz ging ins Bad und machte sich frisch. Von unten hörte er Geräusche und Stimmen. Seine Mutter und Kakarott waren wohl schon wach. Nach einer ausgiebigen Dusche, kehrte Radditz in ihr Zimmer zurück und zog sich seinen Brustpanzer an, ehe er die Treppen hinabstieg. Tales war inzwischen auch schon aufgestanden und verschwand als nächstes im Bad. „Guten Morgen“, murmelte Radditz zur Begrüßung und setzte sich auf seinen Platz. Die Schmerzen hatten mit jedem Tag nachgelassen und inzwischen konnte er sich fast ohne bewegen. Doch bis es ganz heilte, dauerte es noch eine Weile. Das war immer so eine Sache mit inneren Verletzungen. „Guten Morgen, mein Großer“, sagte Gine fröhlich, wischte ihre Hände an einem Geschirrtuch ab und trat auf ihn zu, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben. Dann widmete sie sich wieder dem Frühstück. Sie briet gerade einige Coirá. „Guten Morgen, Sórek“, sagte Kakarott und grinste breit. Radditz erwiderte das Lächeln eher halbherzig. Tales kam die Treppen hinunter und umarmte seine Mutter. „Guten Morgen, ich fliege zu Okara“, sagte Tales und war auch schon wieder zur Tür draußen. Gine sah ihm lächelnd nach und rief ihm noch nach, dass er sie doch einmal mitbringen sollte. Sie brannte darauf, sie endlich kennenzulernen. Radditz seufzte nur, dass ging ständig so in der letzten Zeit. Tales schien nur mit Okara zusammen zu sein oder aber, er wollte ihm aus dem Weg gehen. Vielleicht auch beides. Kakarott sah seinem Zwilling verärgert hinterher und erhob sich. Eiligst lief er in den Flur, wo Tales gerade die Tür öffnete. Schnell rannte er ihm nach und rief seinen Namen. „Tales!“ Verwundert drehte sich der Dunkelhäutige um und landete neben Kakarott. „Was ist denn Kaki? Ich will gleich los“, sagte Tales ungeduldig. Es war genauso wie Radditz es vermutete, einerseits freute er sich auf Okara, mit der er sich immer besser verstand. Ihre Beziehung vertiefte sich immer mehr und Tales hatte das Gefühl, mit ihr die passende Partnerin gefunden zu haben. Außerdem ging er Radditz gerne aus dem Weg, weil es so einfacher war, nicht an die verkorkste Situation zu denken. „Radditz spricht nicht mit mir… aber irgendwas ist doch zwischen euch beiden vorgefallen“, sagte Kakarott ernst. „Nein, alles in Ordnung“, erwiderte Tales, doch sein Lächeln verblasste. „Wirklich... wieso redet ihr dann nicht miteinander?“, wollte Kakarott wissen. „Kaki, wir reden doch. Aber ich möchte im Moment Zeit mit Okara verbringen. Das müsstest du doch am besten verstehen“, entgegnete Tales spitz. Kakarott schnaubte. Ja, er wusste wie schön eine junge Beziehung sein konnte. Broly und er, waren die ersten Wochen nur zusammen gewesen und selbst jetzt vermisste er den Legendären, wenn er nicht bei ihm war. „Du kannst vielleicht anderen etwas vorspielen, aber mir nicht, Sórek! Ich kenne dich. Irgendwas stimmt mit euch beiden nicht! Radditz geht es echt mies und du lässt ihn einfach hängen. Ganz schön egoistisch von dir, findest du nicht?“, sagte Kakarott wütend. Tales knurrte drohend und peitschte mit der Rute auf. Kakarott wusste nicht, wie recht er mit seinen Worten hatte. „Radditz ist erwachsen! Er kommt schon damit klar und wenn nicht… kann ich ihm auch nicht helfen“, erwiderte Tales patzig. Ohne ein weiteres Wort hob er ab und raste davon. Fassungslos starrte Kakarott ihm nach, ehe er den Kopf schüttelte und zurück ins Haus ging. Er setzte sich auf seinen Platz und entschuldigte sich, da seine Mutter und Radditz auf ihn warten mussten. Still begannen sie zu essen. Doch schon nach kurzer Zeit öffnete sich die Tür. Zuerst dachten alle, Tales wäre zurückgekehrt, doch dann betrat Bardock die Küche. „Bardock!“, rief Gine erfreut und umarmte ihren Gefährten freudig. Lächelnd nahm er sie in die Arme und küsste sie sanft auf die Lippen. „Hallo Bókra“, sagte Kakarott lächelnd. Radditz tat es ihm gleich. Nach einem Moment löste sich Bardock von seiner Gefährtin und setzte sich an den Tisch. Gine füllte ihm einen Teller auf und machte eine dampfende Tasse Kártev. „Wie war deine Mission, Bókra?“, fragte Kakarott neugierig. „Gut, ich war schneller als geplant fertig“, sagte Bardock schmunzelnd. Dann bemerkte er Radditz und sein Blick wurde ernst. „Hast du inzwischen den Vater des Kindes ausfindig gemacht?“, fragte Bardock kühl. Gine stellte die Tasse vor ihm ab und legte ihm beschwichtigend beide Hände auf die Schulter. „Nein“, erwiderte Radditz schlicht. „Hast du es überhaupt versucht?“ Bardocks Ton wurde eine Spur schärfer. „Nein“ Bardock knurrte und verengte die Augen zu Schlitzen. Seine Rute schwang gereizt hinter seinem Rücken. Radditz hielt seinem Blick stand und hörte auf zu essen. „Und was hast du jetzt vor?“, wollte Bardock wissen. „Was soll ich schon vorhaben, Bókra?! Ich bekomme das Kind. Soweit ich weiß, ist das die einzige Option“, erwiderte Radditz kalt. Er würde ganz sicher nicht den Schwanz vor seinem Vater einziehen. „Und wer soll sich um dich kümmern, wenn du Hochschwanger bist? Wer soll für dein Kind bezahlen? Wie willst du es ernähren? Denkst du, wir werden das alles machen?“ „Ich werde mich selbst darum kümmern, Bókra. Also keine Sorge“, knurrte Radditz und erhob sich. „Danke für das Essen, Takrá. Es war wirklich lecker“, sagte er und wollte gerade den Raum verlassen, als Bardock sich erhob und ihn am Handgelenk festhielt. „Solange du unter meinem Dach lebst, hältst du dich an meine Regeln. Du bleibst sitzen!“, forderte Bardock rau. Gereizt peitschte Radditz‘ Rute hinter seinem Rücken auf. „Ich bin erwachsen, Bókra. Ich kann gehen, wann ich will!“, entgegnete Radditz kühl. Bardock knurrte und sein Ki erhöhte sich leicht. „Ich würde ja mit dir kämpfen… aber dabei könnte das Kind sterben, also…“, sprach Radditz weiter und schwieg dann. Bardock ließ ihn los und Radditz verließ das Haus. Bardock blieb noch einen Moment stehen, ehe er nach oben ging. Gine sah ihrem Ältesten traurig nach und biss sich auf die Unterlippe. Sie würde so gerne etwas für ihn tun. Auch Kakarott litt mit seinem großen Bruder, doch einmischen durfte er sich nicht. Langsam stand er auf und nahm seine Mutter in die Arme. „Bókra, beruhigt sich sicher bald. Er braucht nur etwas Zeit“, wisperte Kakarott. Gine wischte sich die Tränen weg und nahm Kakarott in die Arme. „Danke, mein Liebling“, sagte sie sanft. Radditz blieb vor dem Haus stehen und atmete einmal tief durch. Dann hob er ab und flog los. Er hatte es doch geahnt, dass sein Vater sich nicht beruhigte. Vielleicht sollte er doch seinen Plan in die Tat umsetzen, doch noch zögerte er. Mitten im Flug hielt er inne und setzte seinen Scouter auf. Dann kontaktierte er seinen Freund. „Hey Olve, was machst du gerade? Ich könnte gerade etwas Abwechslung gebrauchen“, sagte Radditz mit rauer Stimme. „Ah Radditz, mein Freund. Für dich habe ich immer Zeit“, erwiderte Olve lachend. Radditz grinste, ehe er in den Palast flog. *** Zur gleichen Zeit saß Tales mit Okara auf dem Brunnenrand, wo sie sich bei ihrem ersten Treffen getroffen hatten. Okara lehnte sich an seine breite Brust und sie hatte ihr Gesicht der Sonne zugedreht. Sie genoss die Wärme auf ihrer Haut. „Wann lerne ich endlich deine Familie kennen?“, fragte sie mit lieblicher Stimme. Tales seufzte und überlegte einen Augenblick. Sie fragte ihn immer wieder, trotz des eher katastrophalen ersten Versuchs. Es ehrte Tales, dass sie sie unbedingt kennenlernen wollte. „Hm, mein Vater kommt heute wieder…“, sagte Tales nachdenklich und setzte seinen Scouter auf. Er überprüfte die Energie seines Vaters und fand sie bereits Zuhause. Radditz war nicht da. Dafür aber Gine und Kakarott. „Willst du sie gleich treffen?“, fragte Tales. Das war die perfekte Gelegenheit. Vielleicht war sein Vater noch nicht auf Radditz getroffen und seine Stimmung war besser, als damals im Krankenhaus. Okara öffnete die Augen und sah ihn erwartungsvoll an. „Wirklich?“, fragte sie lächelnd. Tales nickte, ehe er sie sanft auf die Lippen küsste. Wegen Kakarott machte er sich keine Gedanken. Sein kleiner Bruder, würde sowieso nichts sagen, solange sie nicht alleine waren. „Es sind gerade fast alle da und meine Mutter freut sich auch schon sehr darauf dich kennenzulernen“, meinte er mit einem Augenzwinkern. Zwar mied er im Moment sein Heim recht gerne, doch da Radditz nicht da war... „Dann nichts wie los“, sagte Okara erfreut und krallte sich erschrocken in Tales‘ Brust, als dieser sie hochhob und einfach losflog. Kichernd drückte sie sich an ihn und wickelte ihre Rute um die seine. Neckend küsste sie ihn auf die Wange und entlockte ihm ein kleines Lachen. Sie erschauderte. Okara liebte seine Stimme. Tales war perfekt. Nach etwa zehn Minuten landete Tales im Garten und ließ sie herunter. Dann nahm er ihre Hand und führte sie in sein Heim. „Ich bin wieder da!“, rief er laut und zog sich seine Stiefel aus. Okara folgte seinem Beispiel und gemeinsam betraten sie die Küche. Gine und Kakarott waren gerade mit dem Abwasch fertig geworden. „Takrá, sieh mal, wen ich mitgebracht habe“, sagte Tales. Neugierig drehte sich seine Mutter zu ihm um und ein freundliches Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Sie trocknete ihre Hände und trat auf die beiden zu. „Hallo, du musst Okara sein“, sagte Gine erfreut und nahm ihre Hand. „Hi, ja ich bin Okara“, antwortete sie lächelnd. „Oh, es ist schön dich endlich kennenzulernen. Tales scheint ja ganz hin und weg von dir zu sein“, meinte Gine glücklich. „Takrá!“, sagte Tales entrüstet. Okara kicherte und küsste ihn auf die Wange. „Komm setz dich, möchtest du etwas Trinken. Kártev oder Yárap?“, fragte Gine. Yárap war so etwas ähnliches wie der Tee auf der Erde. Man gab verschiedene Kräuter, Pflanzen oder getrocknete Früchte kleingerieben in heißes Wasser und trank es. „Yárap, bitte“, antwortete Okara höflich und setzte sich. Tales nahm neben ihr Platz, während Kakarott noch schnell das Wasser aufsetzte. „Hol doch bitte deinen Vater, ich bin sicher er möchte Okara auch kennenlernen“, meinte Gine und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Kakarott nickte und lief nach oben. Er klopfte an die Badtür und öffnete sie, als er die Erlaubnis bekam. „Bókra, Tales hat seine Freundin mitgebracht…“, begann Kakarott zögernd. Sein Vater war gerade dabei sich wieder anzuziehen und blickte ihn überrascht an. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. „Ich komme gleich runter“, meinte der Krieger knapp. Kakarott lächelte erfreut und ging wieder nach unten. Er setzte sich, seine Mutter hatte bereits jedem eine dampfende Tasse hingestellt. „Ich würde gerne deine Eltern auch einmal kennenlernen“, sagte Gine freundlich. „Oh, meine Eltern sind nicht mehr am Leben“, sagte Okara und ihr Lächeln verblasste einen Moment, Tales legte eine Arm um ihr Schulter. „Das tut mir sehr leid, Liebes“, meinte Gine betroffen und legte eine Hand auf die Ihre. „Schon in Ordnung“, meinte Okara. „Meine Mutter starb bei meiner Geburt und mein Vater letztes Jahr bei einer Mission“ Kurz herrschte eine bedrückende Stille, die Tales aber sehr schnell durchbrach. „Okara arbeitet als Pflegerin in der Krankenstation des Palasts“, sagte er schnell. „Wirklich? Wow, dass ist beeindruckend“, sagte Gine begeistert. „Dann hilfst du anderen, dass finde ich richtig toll“, meinte Kakarott lächelnd. „Danke, ich wollte etwas sinnvolles tun“, sagte Okara lächelnd. Kapitel 10: Ein Tiefschlag nach dem anderen... ---------------------------------------------- Schwer atmend stützte Olve sich gegen das Mauerwerk und wartete einen Moment, ehe er sich zu Radditz umdrehte. Der Langhaarige war immer noch in ihm. „Das… war verdammt geil, Radditz“, sagte er etwas außer Atem. Radditz grinste erschöpft und zog sich aus seinem Freund zurück. Anschließend zog er seine Shorts wieder hoch und setzte sich auf die Couch. „Danke, das habe ich gebraucht“, murmelte er befriedigt. Der Sex half ihm, den Kopf freizubekommen. Es tat gut. Schmunzelnd zog sich Olve wieder an und setzte sich neben ihm. „Wann immer du willst“, meinte Olve und legte den Kopf in den Nacken. Obwohl Olve der Elite angehörte, waren er und Radditz schon lange befreundet. Seit Radditz erster Váris hatten sie immer wieder mal zusammen Sex gehabt. In den letzten Monaten hatte das etwas abgenommen. Eher war es gar nicht mehr vorgekommen und Radditz war sich nicht sicher, wie lange er noch die Chance dazu hatte. Olve wusste zwar von seiner Verletzung durch das Ruzápi, aber nichts von seiner Schwangerschaft. Radditz wollte das so lange wie möglich geheim halten. Wenn man es erst sehen konnte, hatte Olve sicher auch keine Lust mehr auf Sex mit ihm! Er selbst schauderte bei dem Gedanken. „Tales scheint wohl nur noch an Okara zu kleben“, bemerkte der Elitäre. Radditz stockte, es war klar das so etwas kam. Dass sie beide weniger Sex hatten, lag durchaus an Tales. „Ja, er scheint wohl glücklich sein“, meinte Radditz langsam. „Mh~ Pech für dich, mein Freund“, sagte Olve. Radditz schnaubte. „Versteh mich nicht falsch, ich würde deinen Bruder auch nehmen~ Du bist verdammt heiß. Aber Tales! Diese dunkle Haut, die diesen perfekten Körper ziert. Sein markantes Gesicht und die durchtrainierten Muskeln. Dazu noch diese verruchte, perverse Art… man jeder würde ihn gerne ficken~“, raunte Olve mit belegter Stimmt und leckte sich über die Lippen. Radditz schlug ihm mit der Rute gegen den Kopf. Olve lachte. Jeden anderen hätte Radditz wohl verprügelt, doch er wusste wie es Olve meinte. Er würde seinen Bruder niemals anfassen. „Du bist unmöglich“, schmunzelte Radditz. „Ach, wer kam hier an und hat mich gegen die Wand gefickt?“, fragte Olve frech. „Oh bitte, als hättest du es nicht darauf angelegt“, feixte Radditz. „Das habe ich nicht gesagt“ Beiden schwiegen eine Weile, dann erhob sich Radditz. Seine Wut über seinen Vater war verraucht, doch der fade Beigeschmack blieb. Seinen Sorgen konnte er nicht entfliehen. „Kann ich deine Dusche benutzen?“, fragte er. „Nur zu“, brummte Olve faul. „Soll ich dich begleiten?“ „Nein, lass mal. Ich habe danach noch etwas zu erledigen“, winkte Radditz ab und wollte gerade in das Badezimmer gehen, als ihn der Elitäre nochmal aufhielt. „Sag mal Radditz, ist alles in Ordnung bei dir?“, fragte Olve und klang nun aufrichtig besorgt. „Ja…“, antwortete Radditz langsam. „Mein Vater stresst nur rum, wegen der Ruzápi Sache…“ „Tzzz, du bist erwachsen. Er soll sich mal nicht so aufspielen“, murrte Olve und verdrehte die Augen. Doch Bardock selbst hätte er das nie gesagt, denn er hatte einen Mords Respekt vor ihm. „Kann ich dir irgendwie helfen?“, fragte Olve, nachdem von Radditz nichts weiter kam. „Vielleicht… du kannst mich später begleiten“, meinte dieser und schmunzelte etwas. Dann ging er ins Bad. *** Erleichtert führte Tales Okara nach oben. Das Gespräch mit seiner Familie war sehr gut verlaufen. Seine Mutter schien regelrecht begeistert von Okara zu sein. Sogar sein Vater schien sie zu mögen. Tales freute sich darüber, aber auch wenn es schön gewesen war, war er froh jetzt endlich wieder mit ihr alleine zu sein. Eigentlich wollte er sie zum Baum der Macht bringen, doch Okara bestand darauf, sein Zimmer zu sehen. „Hier ist das Schlafzimmer meiner Eltern“, sagte Tales und deutete auf die erste Tür. „Das ist Kakis“ Dieses Mal deutete er auf die letzte Tür, ehe er die mittlere öffnete. „Und hier ist mein und Radditz‘ Zimmer“ Eigentlich gab es nicht viel zu sehen. Das Zimmer beherbergte zwei Betten, zwei Kleiderschränke und ein paar Möbel. Es war relativ einfach gehalten, da weder er noch Radditz sich für irgendwelchen Plunder interessierten. Okara sah sich trotzdem neugierig um und setzte sich schließlich auf Radditz‘ Bett. Tales schloss die Tür und kam auf sie zu. Liebevoll legte sich ihre Hand auf seine Wange und ihre Augen funkelten geheimnisvoll. Sie wickelte ihre Arme um seinen Hals und ließ sich in die weichen Decken sinken. Tales folgte ihr. Ihm wurde heiß. Er wusste, was dieser Blick bedeutete und verspürte ein angenehmes Ziehen in seinem Unterleib. Okara schob ihm den Brustpanzer über den Kopf und hauchte kleine Küsse auf seine Brust. Tales stöhnte, strich mit den Fingern durch ihre langen Haare, ehe er sie ebenfalls auszog. Kurz stockte er, als ihm klar wurde, dass dies Radditz‘ Bett war. Doch ein Blick in ihre wunderschönen Augen genügte, um den Gedanken erfolgreich zu verdrängen. Ihre Lippen trafen sich zu einem hungrigen Kuss, während sie sich gegenseitig die Shorts vom Körper rissen. Okaras Schenkel umklammerten seine Hüfte und ihr Hände hielten ihn nah bei ihr. Sie atmete schwer und ihre Brustwarzen rieben an seiner Haut. Neckend nahm Tales die Brust in die Hand und massierte sie sanft. Sie keuchte in den Kuss. Ihr Unterleib kam seinen entgegen und seine erregte Mitte, drückte gegen ihre Scham. Tales löste den Kuss und sah ihr wieder in die Augen. „Nimm mich, Tales~“, flüsterte sie erregt und krallte ihre Nägel in seine Schulterblätter. Unruhig bewegte sie sich unter ihm. „Du bist wunderschön“, wisperte er leise. Er spreizte ihre Beine und schob sich langsam in sie. „Ahhh…“, rief Okara wolllüstig und leckte sich über die Lippen. „Gnhhh“, keuchte Tales und schloss die Augen, als er ihre süße Hitze um seine erregte Mitte spürte. Langsam begann er sich zu bewegen. Okara verdrehte die Augen vor Lust und legte ihre Hände an seine Wangen. Hungrig zog sie ihn zu sich runter und ein neuer Kuss entbrannte. Tales fand seinen Rhythmus und erhöhte das Tempo etwas. Er genoss es, sie so zu fühlen. Diese Frau machte ihn einfach verrückt. Er liebte ihren Geruch, ihr süßes Stöhnen und wie sich lustvoll unter ihm räkelte. „Knhhh… Ahhh~“, stöhnte Tales heiser und warf den Kopf in den Nacken. Anschließend beugte er sich hinunter und nahm ihre linke Brustwarze in den Mund. Neckend saugte er daran und umspielte den empfindlichen Nippel mit der Zunge. Okara schrie ekstatisch auf und schob ihre Rute zwischen seine Hinterbacken. Tief drang sie in ihn ein und entlockte ihnen beiden einen lauten Schrei. Überrascht sah Tales sie an und lächelte, als er das freche Lächeln auf ihren Lippen sah. Er fühlte sich etwas herausgefordert und beschleunigte seinen Rhythmus abermals. Beim Zurückziehen kam er dem Fell in seinem Hintern entgegen und genoss es. „Gnahhh… Tales~ I… ich komme gleich“, stöhnte Okara verzweifelt und presste sich den süßen Stößen entgegen. Er fühlte sich so gut in ihr an. Nur wenige Augenblicke später, verkrampfte sich ihr Körper, während sie einen intensiven Orgasmus erlebte. Tales keuchte, als er spürte, wie sie sich stetig um ihn herum verkrampfte und kam ebenfalls zum Höhepunkt. Mit einem lauten Schrei ergoss er sich in ihr. „Mh~ Das war wunderschön“, sagte Okara leise und strich ihm über die verschwitzte Stirn. Dann küsste sie ihn auf die Lippen und zog ihre Rute aus seinem Hintern, die sie fest um seinen Oberkörper wickelte. Sie wollte ihn gerade nicht gehen lassen. „Ja, das war es“, stimmte Tales zu und legte sich neben sie. Entspannt blieb er mit ihr im Arm liegen und kostete den Moment noch ein wenig aus. *** Am späten Nachmittag hatte Radditz sich dann von Olve verabschiedet und machte sich auf den Heimweg. Er hatte zwar keine Lust auf weiteren Stress mit seinem Vater, aber davonlaufen wollte er nun auch nicht. Seufzend landete Radditz im Beet und sah lächelnd zu seiner Mutter, die gerade im Garten beschäftigt war. „Hallo Takrá“, begrüßte er sie und setzte sich einen Augenblick neben sie. Gine sah überrascht zu ihm auf, ehe sie milde lächelte. „Hey mein Großer. Schön das du wieder da bist. Hattest du einen schönen Tag?“, fragte Gine sanft. Radditz nickte mit einem kleinen Lächeln, doch dann wurde er wieder ernst. Wenn seine Mutter wusste, was er heute getan hatte, wäre sie sicher tief traurig. Plötzlich fühlte er sich unwohl und erhob sich. „Ich… werde mich etwas hinlegen“, murmelte er verunsichert. Gine sah ihm traurig nach und seufzte. Radditz betrat das Haus und ging in die Küche. Dort fand er seinem Vater am Küchentisch vor und stockte einen Augenblick. Er las einen Brief. Radditz beschloss ihn in Ruhe zu lassen, sich ein Glas Wasser zu nehmen und dann in sein Zimmer zu verschwinden. Doch während er ein Glas aus einem der Schränke holte, stockte er. Briefe waren eigentlich ziemlich veraltet. Meistens verschickten sie Nachrichten über ihre Scouter. Nur sehr wichtige Sachen, wie zu Beispiel, Nachrichten aus dem Königshaus oder aber auch aus dem Krankenhaus, wurden noch schriftlich zugestellt. Neugierig sah Radditz auf den Umschlag, als er seinen Namen darauf las. Wütend knurrte er auf und riss seinem Vater das Dokument aus den Händen. Kurz überflog er es, es waren die Testergebnisse. „Was soll das, Radditz?“, blaffte ihn Bardock an und wollte den Brief wieder an sich nehmen. Radditz knurrte und hielt ihn aus seiner Reichweite. „Das sollte ich dich fragen, Bókra! Das ist für mich bestimmt“, erwiderte Radditz ernst. Er wurde wütend. Sein Vater konnte doch nicht einfach… „Du lebst unter meinem Dach, Radditz. Du bist mein Sohn, natürlich kann ich das!“, erwiderte Bardock bissig, der gerade abermals den Beweis erhalten hatte, dass sein Sohn schwanger war. „Ich bin erwachsen…“, entgegnete Radditz wütend. „Ach, bist du das?“, grollte Bardock und unterbrach ihn einfach. „Deine Brüder haben beide passende Partner gefunden. Um sie muss ich mir keine Sorgen machen! Du hingegen fickst mit irgendwelchen Saiyajins, wie eine billige Hure! Du weißt noch nicht mal, wen du dir ins Bett holst und lässt dir sogar ein Kind andrehen!“, rief Bardock und wurde mit jedem Wort lauter. Fassungslos starrte Radditz ihn an und ballte die Hände zu Fäusten. Gine kam von draußen hereingelaufen, da sie die laute Stimme ihres Gefährten hörte. Besorgt sah sie zu den Beiden und blieb unschlüssig stehen. „Ich bin garantiert keine billige Hure, Bókra!“, erwiderte Radditz lauthals. „Ja, aber sonderlich erwachsen bist du auch nicht gerade“, knurrte Bardock. „Vielleicht sollte ich dich in ein Geburtenhaus bringen. Da wärst du sicherlich gut aufgehoben. Dann wird sich wenigstens um deine Kinder gekümmert und du kannst dich von irgendwelchen Saiyajins nehmen lassen!“, tobte Bardock weiter. Er war tief enttäuscht von Radditz, den er eigentlich als den besonnensten seiner Söhne angesehen hatte. „Ich gehe ganz bestimmt nicht, in ein Geburtenhaus! Das ist immerhin noch mein Körper! Du entscheidest das nicht!“, grollte Radditz. Sein Ki flammte etwas auf und er war darauf und dran, seinen Vater herauszufordern. Gine stellte sich zwischen die beiden und legte beruhigend eine Hand auf seine Brust. Radditz sah ihr in die Augen, ehe er wütend zu seinem Vater sah. Die Worte hatten ihn wirklich getroffen. Sein Vater schien nur noch eine geringe Meinung von ihm zu haben. „Halte ihn nicht auf, Gine. Er will erwachsen sein, dann soll er sich auch so benehmen!“, rief Bardock wütend zu seiner Gefährtin. „Bardock, er ist schwanger! Er darf nicht kämpfen“, erwiderte Gine erschrocken. „Lass gut sein, Takrá. Du willst, dass ich mich wie ein Erwachsener benehme?! Schön, ich ziehe aus! Ich brauche deine Unterstützung nicht, Bókra! Wenn das Kind da ist, werde ich es sowieso abgeben! Also keine Sorge, ich hätte es nie bei euch abgeladen“, sagte Radditz mit eisiger Ruhe. Fassungslos sah Gine zu ihm auf und Tränen traten in ihre Augen. „Radditz…“, wisperte sie leise, doch ihr Ältester schob sich einfach an ihr vorbei und ging nach oben. Bardock blickte ihm aus einer Mischung aus Wut und Überraschung nach. Radditz wollte nur noch ein paar Habseligkeiten holen, ehe er verschwand. Er würde sofort gehen und keine Minute länger hierbleiben. Wütend riss er die Tür zu seinem Zimmer auf und blieb einen Moment wie erstarrt stehen, als er Tales und Okara nackt in seinem Bett liegen sah. Die beiden waren durch die lauten Stimmen aufgewacht, auch wenn sie, sie nicht verstanden haben. Erschrocken durch sein abruptes Eindringen sahen sie zu ihm auf. Radditz blinzelte einen Moment, ehe er sich wieder in Bewegung setzte. Er ging zu seinem Schrank und holte einige Shorts raus. „Radditz“, sagte Tales stockend. Okara sprang aus dem Bett und zog sich hektisch an. Kalt sah der Langhaarige zu den beiden und nahm das Bild von seinem Nachtisch. Die meisten Fotos hatte er auf seinen Scouter, doch das hier hatte er damals entwickeln lassen. Es zeigte ihn mit Kakarott und Tales. Die beiden waren gerade mal sechs Jahre alt gewesen. Damals war die Welt noch in Ordnung. Schnell packte Radditz alles in ein Bündel zusammen. „Spart euch die Mühe, ihr könnt das Bett behalten“, knurrte Radditz kalt und verließ den Raum. Mit einem Satz sprang er über das Treppengeländer und lief an seinem Vater vorbei, ohne ihn noch einmal anzusehen. Doch bei seiner Mutter stockte er. Liebevoll wischte er ihr die Tränen aus den Augen und zog sie an seine Brust. „Es tut mir leid, Takrá“, hauchte er in ihr Ohr. Er wollte ihr niemals weh tun, aber genau das tat er gerade. „Bitte… bleib hier, Radditz“, antwortete Gine schluchzend. „Das geht nicht“, sagte er traurig, dann verließ er das Haus. Weinend sah Gine ihm nach und sackte auf die Knie. Tales kam nur in Shorts die Treppen hinab und starrte auf die offene Tür. Dann nahm er seine Mutter in seine Arme und tröstete sie. Bardock sah kurz zu den beiden und verließ anschließend ebenfalls das Haus. Radditz holte noch während des Fluges seinen Scouter hervor und bestätigte den Kauf, der kleinen Hütte, die er sich heute mit Olve angesehen hatte. Er hatte das meiste Geld von seinen Missionen gespart und daher einiges angesammelt. Eigentlich wollte er sich heute nur darüber informieren, was ihn das alles kostet. Aber Olve hatte ihn dazu geraten, alles einmal zu reservieren. So hätte er eigentlich noch ein, zwei Páveke Zeit gehabt um sich das zu überlegen. Doch nachdem, was gerade eben passiert war, hatte er eh keine Wahl mehr. Zurück gehen konnte er nicht mehr, nicht nachdem was sein Vater ihm alles an den Kopf geworfen hatte. Also würde er sich jetzt eine Taverne für die Nacht suchen, morgen sollte er die Hütte beziehen können. Seine ausgesuchten Möbel würden auch dorthin geliefert werden. Radditz wollte Olve um Hilfe beim Aufbau bitten, entschied sich dann aber anders. Sein Freund würde ihn sicher dazu überreden, heute zu ihm zu kommen. Aber er brauchte jetzt erst einmal seine Ruhe. Kapitel 11: Schuldgefühle ------------------------- Als Kakarott etwas später von Broly nach Hause kam, erschrak er sich sehr, als er seine Mutter weinend in Tales‘ Armen auf der Couch vorfand. Okara war längst nach Hause geflogen, damit sich Tales um seine Mutter kümmern konnte. „Was ist passiert?“, fragte Kakarott besorgt und kniete sich neben Gine hin. Sie sah aus verweinten Augen zu ihm auf und warf sich ihm einen Moment später in die Arme. Tröstend hielt Kakarott sie fest und blickte zu Tales, der eher abwesend zur Seite sah. Dann stand Tales auf und ging nach oben. Abwesend starrte er auf Radditz‘ zerwühltes Bett und zog es ab. Wütend über sich selbst, trug er alles nach unten in Keller und weichte es ein, ehe er alles aufhängte. Er bezog das Bett nicht neu, warf sich stattdessen in seines und drückte sein Gesicht in die weichen Felldecken. Er fühlte sich schrecklich. Schuldig. Kakarott beobachtete das Verhalten seines Zwillings verwirrt, als er mehrfach wortlos an ihm vorbei ging und versuchte gleichzeitig seine Mutter zu beruhigen. Liebevoll leckte er ihr die Tränen von den Wangen. Gine schloss die Augen und lehnte sich etwas zurück. Traurig wischte sie sich die restlichen Spuren aus dem Gesicht und atmete tief durch. „Danke, mein Kleiner“, sagte Gine mit einem gequälten Lächeln. „Was ist denn passiert, Takrá?“, fragte Kakarott und nahm ihre Hand in die seine. „Dein Vater hat Radditz schreckliche Dinge an den Kopf geworfen… und Radditz will jetzt ausziehen…“, sagte Gine und biss sich auf die Unterlippe. „Er will ausziehen!“, erwiderte Kakarott erschrocken. „Radditz ist schwanger, was ist, wenn…“, begann er weiter zu reden, schwieg aber dann. Er machte sich wahnsinnige Sorgen um seinen großen Bruder und wollte nicht, dass er alleine war! „Ich muss nach ihm sehen!“, sagte Kakarott besorgt und strich seiner Mutter über die Wange. Dann hob er sie hoch und trug sie nach oben. Mit der Rute öffnete er die Tür zu Tales‘ Zimmer. Kurz schielte er zu seinem Bruder, der wie ein Häufchen Elend auf dem Bett lag. Tales stemmte sich mit dem Oberkörper hoch und blickte fragend zu ihnen auf. Sanft setzte Kakarott seine Mutter neben ihm aufs Bett. „Bleib bitte bei Takrá. Ich werde Radditz suchen“, sagte Kakarott ernst. Tales nickte, drehte sich auf die Seite und streckte die Arme nach seiner Mutter aus. Gine lehnte sich dankbar an ihn und schloss die Augen. Kakarott spürte, dass mit Tales etwas ganz und gar nicht stimmte. Seine ruhige Reaktion, war so untypisch. Doch jetzt hatte er dafür keine Zeit, er musste Radditz finden! Schnell rannte er nach draußen, schaltete seinen Scouter an und hob ab. Zu seiner Erleichterung fand er Radditz‘ Energie nur eine Stadt weiter. Eiligst flog er dorthin und fand sich fünfzehn Káteze später vor einer Taverne wieder. Stürmisch betrat er sie und lief zielstrebig nach oben. Vor einer der Türen blieb er stehen und klopfte ungeduldig. Es dauerte einen Moment bis ihm endlich geöffnet wurde. Nur mit Shorts bekleidet und etwas verschlafen öffnete ihm Radditz die Tür. Erleichtert warf Kakarott sich in die starken Arme seines Bruders und kuschelte sich an ihn. Überrascht erwiderte Radditz die Geste und führte seinen Bruder zur Tür herein, ehe er sie hinter ihm schloss. „Ich habe mir Sorgen gemacht!“, sagte Kakarott ernst und blickte mit großen Augen zu Radditz auf. Radditz lächelte leicht und strich seinem kleinen Bruder sanft durch die Haare. „Es geht mir gut, Kaki“ erwiderte er liebevoll. „Takrá sagte… du willst ausziehen, weil Bókra…“, begann Kakarott zögernd und seine Stimme wurde immer trauriger. „Solange Bókra sich nicht beruhigt… kann ich nicht Zuhause sein. Ich will mich nicht andauernd streiten!“, erklärte Radditz ruhig und setzte sich auf das Bett. Kakarott setzte sich neben ihn und senkte den Blick. „Aber… wo willst du denn hin?“ „Ich habe mir eine kleine Hütte gekauft… nicht weit von hier. Ich werde morgen dort einziehen“, erklärte Radditz. „Hattest du das geplant?“, fragte der Jüngere entsetzt und sah verletzt zu ihm auf. „Nein, nicht wirklich geplant. Ich wollte mich eigentlich nur informieren, was so etwas kostet. Die Hütte war perfekt und Olve war es eigentlich, der mich dazu brachte sie zu reservieren… aber jetzt, bleibt mir keine große Wahl, verstehst du?“, fragte Radditz und strich seinem Bruder über die Haare. „Was ist, wenn ich nochmal mit Bókra rede?“, schlug Kakarott vor, doch Radditz schüttelte den Kopf. „Nein, er wäre nur auch noch auf dich wütend, Sórek. Es ist besser, wenn ich ausziehe“, erwiderte der Langhaarige ernst und legte einen Arm um seinen Bruder. „Ich schicke dir die Adresse, dann kannst du mich wann immer du willst, besuchen“ „Aber… was ist, wenn etwas mit dem Kind ist? Du bist ganz allein… das macht mir Sorgen. Ich will nicht, dass dir oder meinem Neffen oder Nichte etwas passiert!“, fragte Kakarott ernst. Außerdem wollte er seinen Bruder in seiner Nähe haben. „Ich gehe regelmäßig zu den Untersuchungen und ich kann dich immer per Scouter oder Mental rufen, wenn etwas ist. Außerdem ist die Hütte groß genug, du kannst also auch gerne mal übernachten. Auch mit Broly“, sagte Radditz beruhigend. Kakarott fühlte sich nun etwas beruhigter und lächelte leicht, als er den letzten Teil hörte. „Hör zu, Sórek. Du weißt ich habe euch gerne um mich und ich würde nicht ausziehen, wenn es nicht sein müsste. Aber in dem Fall, bleibt mir keine andere Wahl. Das verstehst du doch, oder?“, fragte Radditz sanft. Kakarott nickte. „Ich hoffe Bókra beruhigt sich bald“, murmelte Kakarott seufzend und lehnte sich an die breite Brust seines Bruders. „Ich auch, Kaki“, murmelte Radditz. Schweigend blieben sie eine Weile so beieinandersitzen. „Wie geht es Takrá?“, fragte der Ältere schließlich besorgt. „Sie ist sehr traurig“, erwiderte Kakarott geknickt. Radditz seufzte. „Sag ihr bitte, dass es mir leidtut. Ich hätte es ihr viel lieber in Ruhe erzählt. Sie soll sich keine Sorgen machen…“, murmelte Radditz und überlegte einen Augenblick. „Was hältst du davon, wenn ich dir Bescheid gebe, sobald ich fertig mit dem einrichten bin? Dann könnt ihr beide mich besuchen und euch alles ansehen“, schlug Radditz vor. „Das wäre schön“, lächelte Kakarott und erhob sich langsam. „Ich werde dann mal zurückfliegen“ „Mach das und gib Takrá einen Kuss von mir“, sagte Radditz. Er begleitete ihn noch zur Tür und nahm ihn noch einmal in die Arme. Dann tat Kakarott etwas, womit er nicht gerechnet hatte. „Pass auf dich auf, Sórek“, bat Kakarott, ehe er ihm sanft über den Bauch strich. „Und auf meinen zukünftigen Neffen oder meine Nichte“, sprach er unschuldig, ehe er sich umdrehte und ging. Radditz stand noch einen Moment wie erstarrt da und seine rechte Hand legte sich auf die Stelle, an der ihn Kakarott eben noch berührt hatte. Nachdenklich schloss er die Tür und sah an sich hinab. Er fühlte sich schlecht. Da er vorhin im Streit, seinem Vater an den Kopf geworfen hatte, dass er sein Kind abgeben würde. So, sollte das seine Mutter nicht erfahren… Er hatte sie sicherlich sehr verletzt und das tat ihm leid. Doch anscheinend hatte sie Kakarott nicht davon erzählt, denn anders konnte er sich sein Verhalten nicht erklären. Seufzend legte Radditz sich auf das Bett und legte einen Arm über seine Augen. Wieder kam in ihm der dringende Wunsch, nach Alkohol auf. Er war kein Trinker, doch heute wäre ein ausgezeichneter Tag dafür. Natürlich durfte er das nicht und dieser Umstand nervte ihn. Seufzend strich er über seinen Bauch. „Tja, Kleines. Wie es aussieht sind wir nicht ganz allein“, murmelte er mehr zu sich selbst. Genervt drehte er sich auf die Seite und versuchte wieder zu schlafen. Morgen gab es einiges zu tun! *** Als Kakarott Zuhause ankam, war Gine in Tales‘ Armen eingeschlafen. Die beiden lagen friedlich in seinem Bett. Also beschloss er sie beide ein wenig schlafen zu lassen und kochte ein leckeres Abendessen. Er hatte seiner Mutter oft genug geholfen, um zu wissen, wie sie ihren leckeren Eintopf kochte. Bardock kehrte nicht nach Hause zurück, auch nicht, als das Essen auf dem Tisch stand und sie alle gemeinsam aßen. Die Stimmung war gedrückt. Gine freute sich zu hören, dass es Radditz gut ging und konnte es kaum erwarten, ihn zu sehen. Doch trotzdem nahm sie das alles sehr mit. Tales sprach kaum ein Wort und wirkte ziemlich zurückgezogen. Nach dem Abendessen verschwand er zum Baum der Macht. Kakarott sagte nichts, sondern ließ ihn einfach ziehen. Er spürte so überdeutlich, dass mit seinem Zwilling etwas nicht stimmte. Aber er konnte ihn nicht zwingen, mit ihm zu reden. Nach dem Essen kümmerten sich Gine und Kakarott gemeinsam um den Abwasch. Danach beschloss Gine ins Bett zu gehen und Kakarott tat es ihr gleich. So bekam keiner der beiden mit, wie mitten in der Nacht Bardock zurückehrte und nach einer ausgiebigen Dusche zu seiner Gefährtin ins Bett stieg. Instinktiv rutschte sie näher zu ihm und liebevoll schloss er sie in die Arme, ehe er die Augen schloss. Ihm war klar, dass seine liebevolle Frau anderer Meinung war, wie er selbst. Doch er konnte Radditz dieses Verhalten nicht einfach durchgehen lassen. Tales kam erst in den Morgenstunden wieder. Er wollte eigentlich die Nacht bei seinem Baum verbringen. Doch er fand keinen Schlaf. Der Streit zwischen seinem großen Bruder und seinem Vater beschäftigte ihn sehr. Er fühlte sich schlecht, weil er frei war, während Radditz den ganzen Ärger abbekam. Doch Radditz hatte ihm diesen Ausweg angeboten! Es war okay. Er hatte sich nichts vorzuwerfen… oder? Tales konnte keine richtige Antwort auf diese Frage finden. Jedes Mal, wenn er dachte zum richtigen Entschluss gekommen zu sein, kamen neue Unsicherheiten auf. Radditz war ausgezogen. Das war ein enormer Schritt. Gut, es war vorherzusehen, dass es irgendwann soweit kam. Aber so? Das alles machte ihn wahnsinnig! Er musste mit jemanden reden! Am besten mit Radditz…. Er hatte ihn sogar ausfindig gemacht und stand ungefähr einen Rédak vor der Taverne. Aber er schaffte es nicht hineinzugehen. Nicht, nachdem ihr Verhältnis so kompliziert geworden war. Und vor allem, was sollte er sagen? Schließlich war er doch nach Hause geflogen. Doch anstatt in sein Zimmer zu gehen, schlich er leise in Kakarotts‘ Zimmer und setzte sich auf dessen Bett. Nachdenklich blickte er auf die schlafende Gestalt herab und streckte eine Hand heraus, ohne sie zu berühren. Er zögerte. Doch der Drang mit jemanden zu reden, überwiegte. „Kaki… wach auf“, flüsterte Tales leise und schüttelte ihn sanft an der Schulter. Kakarott brabbelte etwas vor sich hin und kuschelte sich tiefer in die Felldecken hinein. Doch Tales gab nicht auf und schließlich öffnete er müde die Augen. „T… Tales? Was ist denn los?“, fragte Kakarott gähnend und rieb sich die Augen. „Ich muss mit dir reden, Sórek“, sagte Tales ernst. Überrascht sah Kakarott ihn an und war mit einem Mal hellwach. „Was ist los?“, fragte er ernst. Tales öffnete den Mund, schwieg aber, da er nicht wusste, wie er anfangen sollte. Kakarott wartete einen Moment geduldig und setzte sich aufrecht hin. Er erschuf einige Ki-Kugeln, die den Raum in ein sanftes Licht tauchten. Besorgt legte er seinem Zwilling eine Hand auf die Schulter. „Rede mit mir, Sórek. Ich sehe doch, dass dich etwas belastet“, sagte Kakarott sanft. Tales seufzte und schloss die Augen. „Versprich mir, es niemanden zu erzählen, Kaki“, forderte Tales mit leiser Stimme. Wenn er es Kakarott erzählen wollte, brauchte er sein Versprechen. Kakarott zögerte einen Moment, ehe er nickte. Seine Rute schlang sich um Tales‘ linkes Handgelenk und die Spitze lag in seiner Handfläche. Dies galt unter den Saiyajins als ein Schwur, den man nicht brach. Erleichtert schloss Tales die Augen und strich mit dem Daumen über das weiche Fell in seiner Hand. „Radditz ist… von mir schwanger“, sprach Tales mit zittriger Stimme und blickte seinem Zwilling direkt in die Augen. Kakarott stockte und weitete die Augen voller Unglauben. Keuchend schnappte er nach Luft und versuchte die Tragweite von Tales‘ Geständnis zu begreifen. „Was?!“, haspelte er leise. „Dann… du hast Radditz mit dem Ruzápi…?! Deswegen weiß Radditz angeblich nicht, wer der Vater ist…“, sprudelte es nur so aus Kakarott heraus. Seine Rute löste sich und schwang aufgebracht durch die Luft. Nervös fuhr sich mit einer Hand durch die Haare und schluckte mehrmals um den Kloß in seinem Hals loszuwerden. „Das mit dem Ruzápi war keine Absicht… wir hatten uns gestritten und das war eine Kurzschlussreaktion…“, nuschelte Tales und wurde immer leiser. Kakarott schnaubte. Er konnte nicht leugnen, dass er wütend auf seinen Zwilling war. Immerhin hätte er Radditz noch mehr Verletzungen zufügen können. Er wusste, dass die beiden es manchmal etwas rauer angingen, doch damit hatte Tales die Grenze weit überschritten! „Wieso sagt Radditz dann, dass es irgendein Typ war, den er getroffen hat?“, wollte Kakarott wissen. „Es war seine Idee! Er wollte mich beschützen…“, erklärte Tales ruhig und hob abwehrend die Hände. Deutlich sah er die Wut in Kakarotts Blick. Etwas, dass man nur sehr selten zu sehen bekam. Doch er hatte es verdient. „Als Radditz von der Schwangerschaft erfuhr, gab er mir die Wahl… entweder wir bleiben bei der Geschichte oder… wir sagen die Wahrheit… es war sein Vorschlag, Sórek!“, sprach Tales weiter. „Und da hast du sofort zugestimmt“, brummte Kakarott schnaubend. „Was soll ich denn tun? Bókra wird ausflippen, wenn er es erfährt! Außerdem, ein Kind…“, versuchte der Dunkelhäutige sich verzweifelt zu erklären. „Ja, das nennt man Konsequenzen! Du wolltest doch Kinder, Sórek! Warum also nicht dieses Kind? Weil es von Radditz ist?!“, fragte Kakarott scharf. Tales stockte und rang einen Moment um Fassung. Das tat weh. Doch er wusste keine Antwort darauf. „Radditz hat mir diesen Ausweg angeboten!“, erwiderte Tales beinahe verzweifelt. „Ja, aber wo ist sein Ausweg? Radditz kann nicht einfach davonlaufen! Er bekommt ein Kind, Sórek! Dein Kind!“, erwiderte Kakarott wütend. Seine Stimme wurde etwas lauter, doch dann versuchte er sich etwas zu beruhigen. „Ich weiß…“, nuschelte Tales und senkte den Blick. „Der Streit zwischen ihm und Bókra… ich fühle mich so schlecht deswegen“ „Das solltest du auch! Du solltest für Radditz da sein und stattdessen lässt du ihn im Stich!“, sagte der Jüngere ernst. Verletzt blickte Tales zu ihm auf und biss sich auf die Unterlippe. Natürlich, wie konnte er annehmen, dass Kakarott ihn verstehen würde. Sein Zwilling hatte schon immer einen sehr großen Gerechtigkeitssinn. Kakarott konnte ihm nicht helfen, seine Schuldgefühle in den Griff zu bekommen. Von ihm würde er nicht hören, dass es in Ordnung war, dass er Radditz‘ Angebot angenommen hatte. „Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe“, murmelte Tales und stand auf. Er fühlte sich wie geschlagen und wollte Kakarott wieder alleine lassen. Angst, dass er ihn verraten könnte hatte er nicht, immerhin hatte er einen Schwur geleistet. Kakarott sah ihm einen Moment nach, ehe er seufzte. Schnell sprang er aus dem Bett und hielt seinen Zwilling auf. „Na komm, bleib hier“, schlug Kakarott vor und war nun deutlich ruhiger. Er spürte, dass es Tales schlecht ging und auch wenn er sein Handeln nicht nachvollziehen konnte, wollte er ihn nicht so alleine lassen. Sanft zog er ihn zu seinem Bett zurück und legte sich hin, ehe er die Felldecke anhob. Tales zögerte einen Moment, zog sich dann aber bis auf die Shorts aus und krabbelte dankbar unter die wärmende Decke. Kakarott deckte sie ordentlich zu und kuschelte sich an seinen Bruder. Sanft nahm er ihn in die Arme und gähnte. Seine Ki-Kugeln verschwanden und der Raum lag im Dunkeln. „Ich finde, du solltest Radditz unterstützen, Sórek. Denk darüber nach“, wisperte Kakarott, ehe er die Augen schloss. Tales seufzte und holte tief Luft. Doch er nickte, ja er würde darüber nachdenken. „Danke, Kaki“, murmelte er. Auch wenn sein Bruder hart zu ihm gewesen war, war er froh, dass er bei ihm bleiben durfte. Die Nähe ließ ihn etwas entspannen und allmählich spürte er die Müdigkeit, die er sich so lange herbeigesehnt hatte. Schließlich schlief er ein. Kapitel 12: Neues Heim ---------------------- Am Morgen stand Radditz noch vor der Dämmerung auf und gönnte sich erst einmal ein kleines Frühstück in der Taverne. Währenddessen schickte er Olve eine Nachricht, da er ahnte, dass sein Freund um die Zeit noch schlief. So wie er ihn kannte, war er wieder einmal die halbe Nacht unterwegs gewesen. Aber das machte nichts. Radditz flog zuerst in die Hauptstadt von Sekral und betrat das Geschäft, fast als Erster. So früh am Morgen, war kaum etwas los und er konnte sich in Ruhe umschauen. Möbel allein reichten nicht, er brauchte noch allerhand Geschirr, Töpfe und auch ein paar Felldecken. Er war aber nicht besonders wählerisch, daher war er ziemlich schnell fertig. Die gewünschten Produkte scannte er mit seinem Scouter und legte diesen bei dem Verkäufer auf den Tisch. Heute Nachmittag sollte alles geliefert werden. Danach ging er nochmal in ein Möbelgeschäft und kaufte noch ein weiteres Bett und eine Kommode für eines der freien Zimmer. Sein Haus, war sogar etwas größer, als sein altes Zuhause. Eine geräumige Küche, Wohnzimmer und ein Bad im Untergeschoss und oben gab es noch drei Zimmer. Eines würde sein Schlafzimmer werden, dass andere für Gäste. Dabei dachte er besonders an Kakarott, dem er ja versprochen hatte, dass er ihn immer besuchen konnte. Das dritte Zimmer könnte ein Kinderzimmer werden. Der Gedanke war Radditz kurz durch den Kopf geschossen, als er ein Kinderbett gesehen hatte. Doch er hatte ihn sofort wieder verworfen. Was Olve wohl dazu sagen würde, wenn er wüsste, dass er schwanger war? Vielleicht sollte er es ihm sagen, da er es sowieso nicht für immer geheim halten konnte. Aber Radditz hatte keine Lust darüber zu reden. Reden, Nachdenken, dass hatte er in letzter Zeit zur Genüge getan und irgendwann reichte es! Zumindest heute, wollte er es ihm nicht erzählen. Irgendwann hatte sich Olve dann auch gemeldet und versprochen, Radditz beim Aufbau zu helfen und tatsächlich, trotz seines eher leicht angetrunken Zustands, wartete er schon auf ihn, als Radditz bei seinem Heim ankam. Die Möbel waren bereits geliefert und zu zweit schafften sie einiges, innerhalb kürzester Zeit. Radditz war nur froh, dass eine kleine Küche in dem Haus war und er sie nicht auch noch kaufen musste. Die ganzen Ausgaben hatten seine Ersparnisse ganz schön reduziert und da er die nächsten Monate nicht auf Mission gehen konnte, musste er aufpassen. Kochen lag ihm überhaupt nicht, die Töpfe hatte er nur gekauft, da er wusste, dass seine Mutter ihn sonst dazu gedrängt hätte. Essen würde er wahrscheinlich die meiste Zeit kalt oder in einer der Tavernen. Das kostete zwar, aber nichts anderes würde ihm übrigbleiben. Seine Brüder waren hervorragende Köche, besonders Tales. Aber ihn konnte er nicht fragen, ob er ihm was kochte. Kurz verfinsterte sich sein Blick, als er an seinen Bruder dachte und das Bild von ihm und Okara in seinem Bett vor Augen hatte. Das tat weh. Klar, er hatte an dem verhängnisvollen Abend zu Tales gesagt, er solle zu Okara gehen und sie nehmen. Doch, dass er das auch noch in seinem Bett tat! Das war fast wie eine kleine Botschaft an ihn… Ich habe dich ersetzt und brauche dich nicht mehr… Oder wollte er ihm sagen, dass es mit ihr besser war? Radditz‘ Fell sträubte sich bei der Vorstellung und er knurrte leise. Doch schnell verdrängte er den Gedanken wieder. Tales wollte weder ihn, noch sein Kind. Das war Fakt und deswegen sollte er einfach nicht mehr über ihn nachdenken! „Hey Radditz, ist alles in Ordnung?“, fragte Olve und wedelte mit einer Hand vor seinem Gesicht herum. Der Langhaarige blinzelte und wischte die Hand weg. „Alles gut“, brummte er und räumte die letzten Tassen in die Küche ein. Inzwischen wurde es später Nachmittag und alle Möbel waren aufgebaut. Radditz besaß nun einen großen Küchentisch mit Stühlen. Eine große Kommode im Wohnzimmer und eine Couch mit zwei Sesseln. Im Bad hatte ein kleiner Schrank seinen Platz gefunden und die beiden Schlafzimmer waren auch fertig eingeräumt. Die Speisekammer, neben der Küche, war von vorneherein fertig eingerichtet. Nun galt es nur noch die letzten Sachen aufzuräumen und er war fertig. „Hast du mir überhaupt zugehört?“, fragte Olve und verschränkte die Arme vor der Brust. Radditz warf ihm einen kurzen Blick zu. „Nein“, antwortete er ehrlich. Der Elitäre knurrte. „Ich hatte gefragt, ob du Lust hast heute Abend mit mir auszugehen“, sagte Olve und schnalzte mit der Zunge. Radditz stockte. Ausgehen… wenn er das tat, würde Olve sich sicherlich wundern, wieso er keinen Alkohol trank. Außerdem hatte er keine Lust auf einen der Clubs oder Sex. Das mit Olve war gut gewesen, aber im Moment stand ihm nicht der Kopf danach. Zumal er mit seinen Verletzungen vom Ruzápi, immer noch auf sich achten musste. „Nein, ich habe meinem Bruder versprochen, dass er mich heute noch besuchen darf“, erwiderte Radditz. „Na und, er bleibt doch nicht bis in die Nacht! Komm schon Radditz, lass uns ein wenig Spaß haben“, sagte Olve und legte einen Arm um seinen Freund. „Nein, wann anders, okay“, antwortete Radditz abwehrend. Olve murrte und verschränkte die Arme wieder vor der Brust. Doch dann gab er auf. Er wusste, dass Radditz ziemlich stur sein konnte. „Dann wann anders“, brummte er enttäuscht und setzte sich an den Tisch. „Wollen wir dann wenigstens noch eine kleine Runde trainieren?“, fragte Olve und schielte zu Radditz. Dieser seufzte und das kleine Lächeln verschwand wieder. „Ich muss noch einkaufen, Olve…“ „Och komm schon, Radditz. Was ist denn los?! Nicht mal das willst du?“, beschwerte sich der Elitäre. Radditz drehte sich zu ihm um und überlegte einen Augenblick. Tja, die Geheimhaltung funktionierte ja prima. „Ich kann nicht, okay?!“, brummte Radditz, ehe er sich wieder seiner Arbeit widmete. „Ich bin schwanger“ Olve wollte gerade etwas Schlagfertiges erwidern, als er den letzten Satz hörte. Seine Augen weiteten sich und fassungslos starrte er auf die Kehrseite seines Freundes. „D… du bist schwanger? Du bist doch kein Gebärer“, erwiderte Olve stockend. Radditz seufzte und drehte sich um. „Doch, das bin ich. Nur war mir das leider nicht bekannt. Die Sache mit dem Ruzápi… ich bin jetzt schwanger. Deswegen der Streit mit meinem Vater, deswegen bin ich ausgezogen und deswegen kann ich weder mit dir einen Trinken noch trainieren“, erwiderte Radditz trocken. „Woah… verdammt, Radditz. Das ist ja eine…“, erwiderte Olve und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. Unweigerlich musterte er die Gestalt seines Freundes und seine Augen blieben bei seinem Bauch hängen. Er konnte sich nicht vorstellen, wie es aussehen würde, wenn Radditz einen Babybauch bekam. Er schauderte beim bloßen Gedanken. „Und der Vater?“, fragte Olve vorsichtig. Radditz winkte ab. „Ich werde das Kind abgeben, sobald es auf der Welt ist“, erklärte Radditz und senkte den Blick. Seine rechte Hand legte sich auf seinem Bauch. „Oh man“, murmelte Olve. „Das schreit nach einem Besäufnis…“ Finster sah Radditz ihn an und schnell hob Olve abwehrend die Hände, als ihm klar wurde, was er gerade von sich gegeben hatte. „Hey, aber mal ehrlich, was interessiert es dich, wenn du dein Kind sowieso abgibst?!“, fragte Olve schnell. „Unsere Gesetze zwingen mich, dieses Kind auszutragen. Hast du eine Ahnung was passiert, wenn man herausbekommt, dass ich versuche es loszuwerden oder nicht aufpasse?“, fragt Radditz ernst. „Ahhh… so ein Mist!“, murrte Olve und schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn. „Außerdem finde ich, kann ich wenigstens das für das Kind tun, wenn es schon allein sein wird. Ein Unterklassekind… wer will das schon? Sein Leben wird hart genug sein“, sprach der Langhaarige weiter und drehte sich um. Ihm wurde schlecht, bei seinem eigenen Gedanken und schnell verdrängte er ihn wieder und nahm seine Arbeit auf. Olve schwieg eine Weile, ehe er aufstand und auf Radditz zu ging. „Tut mir leid, mein Freund. Wenn ich etwas für dich tun kann, sag mir bitte Bescheid“, sagte er mitfühlend. „Lass uns einfach nicht mehr darüber reden“, antwortete Radditz und schloss den Schrank, nachdem er das letzte Glas eingeräumt hatte. Nun waren sie endgültig fertig und er war echt froh darüber. Erleichtert lehnte er sich gegen die Küche und legte den Kopf in den Nacken. Dann sah er zu Olve rüber und legte einen Arm um ihn. „Dann kannst ruhig abhauen und etwas trainieren, bevor du heute Abend losziehst. Du kannst mir ja davon erzählen“, meinte Radditz mit einem frechen Lächeln. Mit Olve durch die Clubs zu ziehen, hatte fast dieselbe Wirkung, wie mit Tales. Man erlebte immer eine Überraschung. „Mh, ich kann dich alleine lassen, ja?“, fragte Olve schelmisch. Radditz schlug ihm sacht auf den Hinterkopf und lachte. „Nun hau schon ab und danke für deine Hilfe“, sagte er grinsend. „Vielleicht komm ich dich, morgen früh besuchen. Du hast ja jetzt ein Zimmer für mich“, antwortete Olve frech und machte sich langsam auf den Weg. „Wer sagt, dass ich dir die Tür öffne?“, rief Radditz hinterher, ehe er sich kopfschüttelnd umsah. Nachdenklich ging er nochmal durch die Räume und sah sich um. Sein eigenes Heim. Um ehrlich zu sein, war es eigentlich zu groß für ihn allein. Aber die Lage und der Preis hatten deutlich für die Hütte gesprochen. Zum einen lag sie direkt am Stadtrand und hatte daher eine eher ruhige Lage. Etwas, was Radditz sehr schätzte, wenn er Lärm und Spaß wollte konnte er hinfliegen wohin er wollte. Außerdem hatte er sogar einen kleinen Garten hinter halb, wo er trainieren konnte. Mehr als einfache Übungen, durfte er im Moment sowieso nicht machen. Seufzend holte Radditz seinen Scouter hervor und setzte ihn auf, ehe er Kakarotts Nummer wählte. Kakarott schreckte auf, als er das Piepsen vernahm und wischte sich eiligst die Hände ab, ehe er seinen Scouter aufsetzte. Er half gerade seiner Mutter mit der Gartenarbeit. Er wollte sie heute nicht alleine lassen, nachdem die Stimmung immer noch so gedrückt war. Bardock sprach kein Wort und niemand wagte es ihn anzusprechen. Kakarott wollte es immer wieder, aber erinnerte sich dann an die Warnung seines älteren Bruders. Tales war erst viel später aufgestanden und Kakarott hatte ihn in seinem Bett liegen gelassen. Wer wusste schon, wann Tales zu ihm gekommen war. Erst gegen Mittag war sein Zwilling wach geworden und beinahe genauso wortkarg, wie ihr Vater. Kakarott merkte, wie sehr Tales die ganze Situation beschäftigte und er hoffte wirklich, dass er darüber nachdachte, Radditz nicht doch zu unterstützen. Bardock würde sicher toben, aber Kakarott würde zu seinen Brüdern halten und irgendwann würde er sich beruhigen. Nach einem kleinen Frühstück war Tales dann losgeflogen. Wohin, wusste Kakarott nicht. Vielleicht zu Okara oder zum Baum der Macht. Gine fühlte sich besser, nachdem sie von Kakarott erfahren hatte, dass es Radditz gut ging. Sie war stolz, dass ihr Ältester sich ein eigenes Heim gekauft hatte, aber auch tief traurig, ihn nun nicht mehr bei sich zu haben. Auch wenn ihre Kinder erwachsen waren, hatte sie, sie gerne um sich. Am meisten beschäftigte sie jedoch das, was Radditz gesagt hatte. Dass er sein Kind abgeben wollte. Das brach ihr das Herz. Sie brachte es noch nicht einmal über sich, es ihren Kindern zu erzählen. Als Kakarotts Scouter piepste, sah sie neugierig zu ihm rüber. „Hallo Kaki, ich bin fertig mit dem einrichten. Also wenn ihr Lust habt könnt ihr später vorbeikommen“, sagte Radditz mit ruhiger Stimme. „Hey Sórek, schön von dir zu hören“, antwortete Kakarott erfreut und seine Augen funkelten vor Freude und Neugier. Kurz sah er lächelnd zu seiner Mutter. „Wir kommen sehr gern vorbei“ „Das freut mich. Aber gib mir noch einen Rédak, ich muss noch etwas zu Essen einkaufen, bisher habe ich nichts Zuhause“, meinte Radditz und stieg wieder die Treppen hinab. Er zog seine Stiefel an und trat nach draußen. „Sollen wir dir helfen?“, bot Kakarott sofort an. „Nein, lass mal. Das muss ich jetzt noch öfters machen“, sagte Radditz schmunzelnd und hob ab. Sein Ziel war der Markt, wo er günstig frisches Obst und andere Waren einkaufen konnte. Morgen könnte er sich vielleicht etwas jagen. Etwas Einfaches, bekam er gerade so noch hin. „Okay, dann bis später“, erwiderte Kakarott und legte auf. „War das Radditz?“, fragte Gine neugierig. „Ja, er geht noch kurz einkaufen und dann können wir vorbeikommen“, sagte der Jüngste erfreut. Gine lächelte, ehe sie aufstand. „Das ist schön, ich freu mich schon“, sagte sie glücklich und drehte ihr Gesicht weg. Kurz wurde sie traurig. Sie musste unbedingt noch einmal mit Radditz reden. Sie wollte nicht, dass ihr Enkelkind in einem Waisenheim landete. „Ich werde mich kurz duschen, bevor wir losfliegen“, sagte Gine an Kakarott gewandt und strich ihm durch die Haare, ehe sie das Haus betrat. *** Tales beobachtete Radditz, wie er davonflog. Er hielt sich versteckt, damit ihn sein Bruder nicht entdeckte. Als er schließlich weg war, kam er aus seinem Versteck hervor. Behutsam landete er im Garten der kleinen Hütte und sah sie sich an. Radditz schien wirklich ein gutes Heim gefunden zu haben. Um ehrlich zu sein, war er ziemlich überrascht, wie sein Bruder das alles bewältigt hatte. Radditz schien alles im Griff zu haben und das beruhigte ihn ungemein. Das quälende Gefühl der Schuld wurde langsam schwächer. Wie lange Tales nun schon versteckt hier war, wusste er gar nicht. Eigentlich wollte er dieses Mal wirklich mit Radditz reden, doch er hatte sich wieder nicht dazu bringen können, zu ihm zu gehen. Ihr Verhältnis war einfach so kaputt und es stand so viel zwischen ihnen. Sie konnten kein Kind zusammen großziehen. Dem Kind würde es ohne ihm besser gehen, da war sich Tales fast sicher. Radditz hatte sich früher viel um ihn und Kakarott gekümmert. Er war fürsorglich, liebevoll, ruhig, aber auch streng. Er war ein Kämpfer und schaffte alles, was er sich vornahm. Deswegen sah Tales seit Kindesbeinen zu seinem Bruder auf. Radditz würde das schaffen. Kakarott mag vielleicht Recht haben, dass es unfair war, Radditz damit allein zu lassen. Doch es war sein Vorschlag gewesen und sein älterer Bruder hatte ihm das sicher nicht einfach so angeboten. Es war gut so, wie es war. Irgendwann würden sie sich vielleicht aussprechen und dann konnte Tales, den Kleinen besuchen. Vielleicht hatte er bis dahin, ja ein weiteres Kind mit Okara. Vielleicht sollte ihn der Gedanke erschrecken, doch mit Okara an seiner Seite, war das gar nicht so abwegig. Mit einem kräftigen Sprung hob Tales ab und flog zum Baum der Macht. Er wollte noch etwas Schlaf nachholen, bevor er zu seiner Freundin flog. Kapitel 13: Etwas Frieden ------------------------- Der Flug zu Radditz‘ neuen Heim, dauerte etwa eine halben Stunde. Kakarott flog etwas langsamer als normal, da seine Mutter nicht so schnell fliegen konnte. Schließlich landeten die beiden vor der genannten Adresse. Staunend blickte Kakarott sich um und auch Gine war beeindruckt. Die Gegend war schön, ruhig und mit dem Garten perfekt für ein Kind. Ein Stich zog sich durch ihre Brust, als sie daran dachte, dass Radditz‘ Kind stattdessen in einem Waisenheim landen sollte. Die Tür zum Garten öffnete sich und Radditz trat heraus. Kakarott lief freudig auf seinen Bruder zu und umarmte ihn stürmisch. „Hey Sórek“, lachte Radditz und nahm ihn in den Arm, ehe er ihm liebevoll durch die Haare strich. Gine lächelte, als sie das sah. „Hallo mein Großer“, sagte sie sanft und umarmte ihn nach Kakarott. Ihre Lippen zierte ein liebevolles Lächeln. „Wow, Radditz! Das Haus ist riesig“, meinte Kakarott staunend und blickte neugierig nach drinnen. „Ja, eigentlich etwas zu groß für mich alleine“, antwortete der Langhaarige schmunzelnd und gab ihm einen kleinen Schubs, damit er nach drinnen ging. „Das Gästezimmer ist wie versprochen fertig. Wenn ihr wollt, kann ich euch gerne rumführen“, schlug Radditz vor. „Oh ja, gerne“, antwortete Kakarott begeistert. Gine legte eine Hand auf Radditz‘ Handgelenk und blickte zu ihm auf. „Sieh dich ruhig um Kakarott. Ich möchte kurz mit Radditz sprechen“, meinte Gine ruhig. Überrascht blickte Kakarott zu ihr, ehe er seinem älteren Bruder einen fragenden Blick zuwarf. Dieser nickte und deute ihm, dass es in Ordnung war. Neugierig stieg er die Treppen hinauf und öffnete die erste Tür. Ein großes Bett, ein Kleiderschrank und ein Nachttisch befanden sich darin. Radditz‘ Schlafzimmer. Das erkannte er an dem Bild auf seinen Nachtisch. Lächelnd nahm er es in die Hand und setzte sich auf das Bett. Fast wurde er ein wenig wehmütig, als er sich und Tales als Kinder neben Radditz stehen sah. Damals gab es keine Streitereien innerhalb der Familie. Zumindest keine so schwerwiegenden. Seufzend blieb er noch einen Moment sitzen. Radditz blickte seinem Bruder nach, ehe er ernst zu seiner Mutter sah. Gine schwieg einen Moment, unschlüssig wie sie das Thema ansprechen sollte. „Takrá… ich weiß…“, wollte Radditz gerade anfangen zu sprechen. Doch seine Mutter hob die Hand und legte ihm einen Finger auf die Lippen. „Ich verstehe wieso du denkst, du müsstest dieses Kind abgeben, mein Großer“, sagte sie leise und ihre Stimme zitterte etwas. Sanft legte sie eine Hand auf seinen Bauch. „Auch wenn es dir im Moment so vorkommt… dieses Kind ist nicht allein… und du auch nicht“, sprach sie weiter. „Takrá… ich… es hat doch noch nicht einmal einen Vater. Bardock würde es nie akzeptieren und ich… ich bin nicht für Kinder gemacht… vor allem nicht alleine…“, erklärte Radditz stockend. „Oh, doch Radditz. Du warst ein wundervoller großer Bruder und ich bin sicher, dass du ein ebenso guter Sázka sein wirst“, sagte Gine ernst. Ihre Hände umfassten die seinen. Sie lächelte, bei der Vorstellung Radditz mit seinem Kind im Arm. „Es ist im Moment so viel. Das weiß ich, mein Schatz. Ich erwarte auch nicht sofort, dass du deine Meinung änderst. Aber bitte denk darüber nach“, bat Gine inständig. Sie wollte das Kleine nicht verlieren. Gine liebte Kinder und vor allem auch ihr erstes Enkelkind, selbst wenn es noch nicht einmal auf der Welt war. „Takrá… ich weiß nicht“, antwortete Radditz ehrlich. „Ich habe mir immer Kinder gewünscht, Radditz. Als ich dann mit dir schwanger war, wuchs mit jedem Tag meine Liebe zu dir… und als ich dich schließlich im Arm gehalten habe, konnte ich nicht glücklicher sein“, erzählte Gine und ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Glaub mir, du wirst dieses Kind lieben. Denn es ist nun ein Teil von dir. Egal ob es einen Vater hat oder nicht. Ich weiß, dass es immer geliebt sein wird. Von dir… mir, Kakarott, Tales und auch Bardock“ Radditz schloss die Augen einen Moment. Er biss sich auf die Unterlippe und holte tief Luft. Die Worte seiner Mutter berührten ihn, aber es erschreckte ihn auch. Sich vorzustellen, dass er dieses Leben in sich aufzog… es war beängstigend. Nein. Sein Entschluss stand fest. Vor allem Tales würde es nicht lieben… er wollte es noch nicht einmal. Trotzdem nickte er langsam, ehe er seine Mutter in die Arme nahm. „Ich werde darüber nachdenken, Takrá“, sagte Radditz mit zittriger Stimmte. Doch es war eine Lüge. Eine Lüge, die seiner Mutter den Schmerz für den Moment nehmen sollte. Und das tat sie. Lächelnd löste Gine sich von ihm und küsste ihn auf die Wange. Neugierig trat sie an ihm vorbei und sah sich um. Sie wollte Radditz nicht länger mit dem Thema behelligen. Seine Worte genügten ihr im Moment. „Sieh dich ruhig um. Ich mache uns Yárap“, meinte Radditz ruhig. Er holte tief Luft. Das Gespräch hatte ihn etwas mitgenommen. Angespannt fuhr er sich mit einer Hand durch die Haare, ehe er in die Küche zurück ging, wo er heißes Wasser aufsetzte. Kakarott hatte derweil das Zimmer wieder verlassen und sah sich nun neugierig im Gästezimmer um. Er freute sich, dass Radditz auch hier ein großes Bett stehen hatte. Jetzt gab es wirklich genug Platz für ihn und Broly. Das letzte Zimmer stand leer. Das überraschte ihn doch etwas. Eigentlich hatte er ein Kinderzimmer gewartet. Wieso hatte Radditz es noch nicht eingerichtet? Wieder musste er an Tales denken. Radditz‘ Kind war auch seines… Vielleicht hoffte Radditz, dass ihr Bruder zur Vernunft kam. Oder wollte er noch warten? Kakarott betete zu Sadur, dass Tales bald die richtige Entscheidung traf. Am liebsten hätte er mit Radditz darüber geredet, doch den Schwur den er geleistet hatte, durfte er nicht brechen. Seufzend ging Kakarott zurück in den Gang, wo er seine Mutter antraf. „Es ist schön hier“, meinte er lächelnd. „Ja, Radditz hat sich ein schönes Heim gesucht“, antwortete Gine lächelnd, ehe sie etwas traurig wurde. Kakarott nahm ihre Hand in die seine. „Mir wird er auch fehlen, Takrá“, murmelte er leise. Gine wischte die Tränen aus den Augenwinkeln. „Lass uns nach unten gehen. Wir können Radditz nicht ewig warten lassen“, sagte sie und atmete einmal durch, ehe sie gemeinsam in die Küche traten. Radditz hatte derweil den Tisch gedeckt. Drei dampfende Tassen Yárap standen bereits an ihren Plätzen. Teller und Besteck lagen bereit und in der Mitte waren einige leckere Gebäcke aufgetischt, die Radditz auf dem Markt gekauft hatte. Gine und Kakarott waren überrascht. Die Küche schien auch nicht leer zu sein. Das Haus, obwohl es spärlich eingerichtet war, war so voller Leben, obwohl Radditz erst heute eingezogen war. „Da staunt ihr, was?“, fragte Radditz neckend und setzte sich an den Tisch. „Das sieht gut aus, mein Großer“, lächelte Gine und setzte sich mit Kakarott zu ihm. Ein herrlich fruchtiger Geruch kam ihr in die Nase. „Naja, das ist einfach. Ein bisschen was muss ich ja jetzt auch hinbekommen, denn sonst muss ich verhungern“, scherzte Radditz und lehnte sich etwas zurück. „Mit dem Kochen muss ich mir definitiv noch was einfallen lassen“ „Ich werde dir ab und zu etwas leckeres vorbeibringen“, versprach Gine. „Ach was, Takrá. Du hast schon genug Arbeit“, winkte Radditz sofort ab. Es war lieb gemeint. Doch seine Mutter kochte schon im Palast und zu Hause für den Rest der Familie. Da musste sie ihn nicht auch noch ständig versorgen. „Keine Widerrede, Radditz“, sagte sie mit einem breiten Grinsen und hob drohend einen Finger. „Und wir beide können Kochen üben“, schlug Kakarott vor. Radditz schmunzelte. „Oh je, ob das meine Küche überlebt?“, fragte er scherzhaft. „Bestimmt, Kakarott ist ein guter Koch. Er kann dir ein paar einfache Gerichte zeigen“, antwortete Gine und strich Kakarott durch die Mähne. „Takrá, du erinnerst dich an meine letzten Kochversuche?“, fragte Radditz gespielt ernst. Gine lachte herzhaft. Oh ja, daran erinnerte sie sich noch gut! Ihre Küche war danach ein einziges Chaos gewesen. Das Essen war komplett angebrannt und auch so nicht essbar. Es roch furchtbar. „Das wird schon werden. Wenn nicht geben wir beide dir einen Kochkurs“, sagte sie Augenzwinkernd. „Und bis dahin, bringe ich dir ab und zu, was vorbei“ „Ihr könnt mich immer besuchen, auch ohne etwas zu Essen“, antwortete Radditz lächelnd. Er genoss das friedliche Beisammensitzen. Doch etwas fehlte. Sein Vater und auch Tales. Es stimmte ihn etwas traurig. Das war etwas was er gar nicht so von sich kannte. Ob das an der Schwangerschaft lag? Jetzt schon… da war er sich nicht sicher. Fakt war, dass er gerne seine gesamte Familie um sich hätte. Aber ob es jemals wieder dazu kommen würde, wusste er nicht. Bardock würde sich vielleicht wirklich wieder beruhigen. Spätestens nach der Geburt. Vielleicht machte es die Tatsache, dass er sein Kind abgeben würde, aber auch nur noch schlimmer. Trotzdem war ihr Verhältnis geschädigt. Das was Bardock ihm alles an den Kopf geworfen hatte, konnte er ihm nicht so einfach verzeihen. Und Tales. Tales hatte Okara. Eine Frau, mit der er eine Familie gründen konnte. Das was er sich immer gewünscht hatte. Ihn und ihr gemeinsames Kind wollte er nicht. Ob er geschockt sein würde, wenn er erfuhr, dass das Kleine in einem Heim endete? Oder würde er wütend werden? Eigentlich konnte es Radditz egal sein. Denn Tales hatte jegliches Recht verloren, dabei mitzureden. Es würde immer zwischen ihnen stehen. Wenn sie nicht einmal diesen, einfachen beinahe lächerlichen Streit, der das alles erst ins Rollen gebracht hatte, überwinden konnten. Wie sollten sie dann nach alldem miteinander umgehen? Radditz stellte sich vor, wie Tales mit seinem Sohn trainierte. Okara saß draußen und beobachtete die beiden. Ihre Hand strich über ihren gewölbten Bauch. Sie lächelte. Sie alle waren glücklich. Ein Stich zog sich durch Radditz‘ Herz. Sein Kind saß auf einem Bett in einem großen Haus mit vielen Kindern. Einsam und traurig. Niemand liebte es. Niemand wollte es. Weder sein Vater noch sein Sázka… „Radditz?“ Erschrocken blinzelte Radditz und blickte zu Kakarott, der ihn fragend musterte. Dann sah er an sich hinab und bemerkte, dass er schon wieder eine Hand auf seinen Bauch gelegt hatte. Wieso? Plötzlich fühlte er sich traurig, doch er kämpfte mit aller Macht gegen dieses Gefühl. „Ist alles in Ordnung, mein Großer?“, fragte Gine. Radditz lächelte und nickte. „Entschuldigt, ich war nur in Gedanken“, winkte er ab. Er lenkte seine Gedanken wieder auf das Gespräch und versuchte alles Negative beiseite zu schieben. Er war kein weinerliches Kind, sondern ein Saiyajin. Mit Verlust kam er klar. Diese Schwangerschaft würde ihn nicht in die Knie zwingen. Von nun an konzentrierte er sich nur auf das Gespräch. Alles negative verschwand und er verbrachte einen wundervollen Nachmittag mit den beiden. Kapitel 14: Unerwarteter Besuch ------------------------------- Die nächsten Wochen verliefen relativ ruhig. Radditz blieb die meiste Zeit in seinem neuen Zuhause oder im Garten, wo er einfache Übungen machte. Das Training fehlte ihm unheimlich und er sehnte sich nach Bewegung! Er war nun Anfang des zweiten Monats. Inzwischen sah man schon einen kleinen Bauchansatz, den die Rüstung aber glücklicherweise komplett versteckte. Radditz hasste es und wollte sich gar nicht vorstellen, wie es später noch aussehen würde… Es wäre zu viel gesagt, dass er sich inzwischen daran gewöhnt hatte, ein Kind zu bekommen. Es war hart. Aber er ließ sich nicht unterkriegen. Seinen Vater hatte er seit seinem Umzug nicht mehr gesehen, ebenso wenig wie Tales. Kakarott und seine Mutter besuchten ihn einmal die Woche. Olve kam auch regelmäßig vorbei und erzählte ihm von seinen Eroberungen. Manchmal hatten sie Sex. Die Verletzungen des Ruzápi verheilten sehr gut, doch Radditz durfte sich immer noch nicht nehmen lassen. Nicht, dass er es so sehr vermisste. Olve und er hatten noch nie wirklich die Rollen getauscht. Außerdem hatte ihn das erst in die Situation gebracht! Gine versuchte so gut es ging, für ihren Sohn da zu sein. Sie sprach viel mit Bardock, in der Hoffnung ihn überzeugen zu können, sich endlich mit Radditz auszusprechen. Doch ihr Gefährte blieb stur und wollte nichts davon hören. Kakarott hingegen hatte unzählige Male mit Tales gesprochen. Er wollte, dass sein Bruder Verantwortung übernahm. Doch Tales wollte davon nichts wissen. Er sagte nur, dass es Radditz ja gut ginge. Also musste nichts geändert werden. Er war der festen Überzeugung, dass es so für alle am besten war. Kakarott war enttäuscht, aber auch erschrocken über die Gleichgültigkeit, die sein Zwilling an den Tag legte. Sie hatten sich mehrfach gestritten und inzwischen strafte Tales ihn mit schweigen. Überhaupt war er eh die meiste Zeit bei Okara. Tales wollte es nicht zugeben, aber er vermisste seinen großen Bruder. Es fehlte ihm, mit ihm zu reden, auszugehen oder einfach Spaß zu haben. Sie hatten früher so viel Zeit miteinander verbracht. Aber er konnte nicht zu Radditz fliegen. Gerne hätte er wenigstens diesen Streit zwischen ihnen aus der Welt geschafft. Doch er konnte sich nicht überwinden. Immer wieder musste er sich vor Augen führen, wie Radditz ihm an dem verhängnisvollen Abend in den Rücken gefallen war. Okara war wundervoll. Mit ihr konnte er sich eine gemeinsame Zukunft vorstellen und Radditz hätte das beinahe aus egoistischen Gründen verhindert. Das war keine Kleinigkeit über die man später lachte. Radditz war ihm in den Rücken gefallen! Vielleicht konnte er ihm das verzeihen, aber was war mit dem Kind was in seinem Bauch heranwuchs? Tales konnte sich nicht vorstellen, dabei zuzusehen und nichts zu sagen. Wie sollte er sich normal verhalten, wenn er doch genau wusste, dass es auch sein Kind war? Vielleicht auch deswegen hielt er sich selbst davon ab, zu Radditz zu fliegen. Obwohl Kakarott ihm damit ständig in den Ohren lag. Er wollte nicht. Sein Leben mit Okara war zu perfekt, als dass er es gefährden wollte. Das Leben Zuhause nicht. Die Stimmung war immer etwas gedrückt. Radditz fehlte wirklich. Bardock hatte sehr unterkühlt auf Radditz‘ Auszug reagiert. Kaum ein paar Tage, nachdem Radditz weg war, wurde Tales unangenehm überrascht als er in sein Zimmer kam. Radditz‘ Bett war weg und seines gleich mit. Dafür stand ein großes Doppelbett in seinem Zimmer. Es war wie ein Schlag ins Gesicht gewesen, doch Tales hatte es wortlos hingenommen. Nun lag er in dem großen Bett und starrte an die Decke. Er horchte und wartete darauf, dass seine Mutter und Kakarott zu Radditz flogen. Tales hatte keine Lust, seinem Zwilling zu begegnen und wieder diesen vorwurfsvollen Blick zu sehen. Also blieb er liegen. „Bardock!“, rief Gine laut durch das Haus. „Was?“, fragte der Krieger grimmig und stieg die Treppen hinab. Seine Gefährtin packte gerade einen großen Korb, den sie mit zu Radditz nehmen wollte. „Liebling, komm doch bitte mit zu Radditz“, bat ihn Gine und sah zu ihm rüber. Bardock knurrte. „Wie oft soll ich es dir noch sagen, Gine?“, fragte er genervt. „Ja, unser Sohn hat einen Fehler gemacht. Aber er wusste nicht, welche Konsequenzen es geben würde. Radditz hat sich ein eigenes Heim aufgebaut und meistert das alles ohne seinen Bókra, der ihn eigentlich unterstützen sollte!“, sagte Gine eindringlich und blickte ihm ernst in die Augen. „Du solltest stolz auf ihn sein!“ Bardock verengte die Augen zu Schlitzen, ehe er sich wortlos umdrehte und nach oben ging. Gine seufzte und drehte sich zu Kakarott um, der dem Gespräch stumm zugehört hatte. Traurig blickte er seinem Vater nach. Dann nahm er den Korb und legte einen Arm um seine Mutter. „Du hast es versucht“, sagte Kakarott aufmunternd. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg. Bardock betrat sein Schlafzimmer und legte sich aufs Bett. Seine Augen schlossen sich und verärgert ballte er die Hände zu Fäusten. Handelte er wirklich so falsch? Konnte man nicht verstehen, wieso er so hart zu Radditz war? Sein Sohn benahm sich nicht wie ein Erwachsener. Wenn er weiter so unbedacht durchs Leben ging, würde ihm noch schlimmeres passieren. Und ein Balg von irgendeinem Saiyajin war schon schlimm genug! Mit einem Knurren sprang Bardock wieder auf und zog seine Rüstung über. Seine Frau wollte, dass er mit Radditz sprach? Schön! Dann tat er das eben. Ein Besuch konnte sicher nicht schaden… Dann konnte er sich das alles mit eigenen Augen ansehen. Und vielleicht wusste Radditz inzwischen doch, wer der Vater war. Bardock hoffte, dass er schlau genug war, um trotzdem nach dem Saiyajin zu suchen! *** Radditz öffnete lächelnd die Tür, als es klopfte. Liebevoll nahm er seine Mutter und anschließend seinen Bruder in den Arm. „Kommt rein, ich habe schon gedeckt“, sagte Radditz, trat zur Seite und schloss die Tür hinter ihnen. Es roch herrlich. Radditz hatte sich wirklich Mühe gegeben. Schon früh am Morgen, hatte er ein frisches Brot auf dem Markt gekauft. Gut die Hälfte hatte er in Scheiben geschnitten und mit frischen Coirá in die Pfanne gegeben. Das war ein traditionelles Gericht der Unterklasse. Ladrap. Zusätzlich gab es noch getrocknetes Fleisch von einem Berán in hauchdünnen Steifen geschnitten. Einige frische Kräuteraufstriche und selbst gepressten Yusa Saft. Auch wenn Radditz nicht Kochen konnte, solche Kleinigkeiten bekam er gut selbst hin und es schmeckte wirklich lecker. Wahrscheinlich war es viel zu viel, aber seit kurzem hatte er immer einen riesigen Hunger. Das lag definitiv an der Schwangerschaft. Denn normalerweise aß er nicht so viel! „Hm, das riecht lecker, Sórek“, sagte Kakarott lächelnd, während er schnupperte. Schnell zog er seine Stiefel aus und ging in die Küche, wo er den Korb erst einmal auf die Arbeitsplatte stellte. Gine und Radditz folgten ihm. „Ich habe dir eine schöne Portion Voráke mitgebracht“, meinte Gine und legte eine Hand auf Radditz‘ Oberarm. „Danke sehr“, antwortete der Langhaarige ehrlich. Seine Rute schwang freudig durch die Luft und am liebsten hätte er sich schon jetzt eine kleine Portion genommen. Zurzeit hatte er immer auf fast alles Hunger. Doch er beherrschte sich und setzte sich stattdessen zu seiner Familie an den Tisch. Kaum das er saß, klopfte es an die Tür. Überrascht sah er auf und erhob sich. Eigentlich erwartete er keinen Besuch. „Ich bin gleich zurück“, sagte er und ging zurück zur Haustür, die er sogleich öffnete. Seine Augen weiteten sich, als er seinen Vater davor stehen sah. „Bókra…“, sagte er überrascht. Bardock musterte seinen Sohn ausgiebig, ehe er etwas sagte. Er war sich unsicher, wie er das Gespräch beginnen sollte. Immer noch war er ziemlich wütend auf seinen Ältesten. „Kann ich reinkommen?“, fragte Bardock brummend. Radditz schluckte schwer und sein Gesichtsausdruck wurde ernst. Trotzdem nickte er und trat zur Seite. „Bardock!“, rief Gine erfreut und lief auf ihren Gefährten zu. Es freute sie ungemein, dass er gekommen war. Glücklich stellte sie sich auf Zehenspitzen und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Bardock erwiderte die Geste eher halbherzig, da er in dem Augenblick zu beschäftigt war, sich umzusehen. „Möchtest du auch frühstücken?“, fragte Radditz kühl. Er war auch noch wütend, riss sich aber zusammen, um keinen Streit zu provozieren. Keine Reaktion. Gine wurde etwas nervös, da sie keinesfalls Streit wollte. Daher hakte sie sich bei ihm ein. „Das Haus ist toll und schön eingerichtet! Soll ich es dir zeigen?“, fragte Gine mit lieblicher Stimme. Kurz blickte sie zu Radditz, der leicht nickte. Dann zog Gine ihren Gefährten mit sich. Radditz ging kurz in die Küche zu Kakarott. „Bókra ist hier?“, fragte Kakarott erstaunt. „Ja, Takrá zeigt ihm alles“, antwortete der Langhaarige angespannt. Er freute sich nicht unbedingt darüber, seinen Vater zu sehen. Zumindest nicht, so lange er so wütend auf ihn wirkte. „Bleib hier… ich bin gleich wieder da“, sagte er plötzlich und verschwand aus der Küche. Leise hörte er die Stimme seiner Mutter von oben und folgte ihr. Sie und Bardock standen vor seinem Gästezimmer. Die Miene seines Vaters war immer noch ernst. „So, das wars schon“, meinte Gine gerade in der Sekunde, als Radditz die beiden erreichte. Bardock blickte zu ihr, ehe er den Kopf zur letzten Tür drehte. Er trat auf sie zu und öffnete sie. Der Raum war leer. „Kein Kinderzimmer… du meinst es also ernst?“, fragte Bardock und seine Stimme wurde mit jedem Wort eisiger. Radditz erwiderte nichts. Gine wurde nervös und auch etwas traurig, als Bardock auf die Abgabe des Babys zu sprechen kam. „Du baust Mist, dann gibst du das Kind ab und das alles hat erledigt?“, wollte Bardock wissen und blickte seinem Ältesten direkt in die Augen. Radditz ballte die Hände zu Fäusten. „Ist dir das auch nicht Recht? Du willst also das ich es behalte, wo du doch nichts mit meinem Kind zu tun haben willst?!“, fragte Radditz mit eisiger Stimme. „Ich will das du Verantwortung für deine Taten übernimmst! So zu tun, als wäre es nie passiert ist nicht die Lösung, Radditz!“, erwiderte Bardock ernst. „Hast du überhaupt versucht, den Vater des Kindes zu finden?“ „Nein!“, antwortete Radditz schlicht und verdrehte die Augen. Er konnte das nicht mehr hören. Bardock knurrte und schüttelte abfällig den Kopf. „Wieso nicht?! Ich bin enttäuscht von dir, Radditz! Du bist so verantwortungslos. So haben wir dich nicht erzogen!“, sagte Bardock und seine Stimme wurde etwas lauter. „Verantwortungslos? Ich habe mir ein Zuhause gesucht und achte auf das Kind. Ich würde mich nicht als verantwortungslos bezeichnen, nur weil ich einen Fehler gemacht habe!“, erwiderte Radditz harsch. „Tu nicht so, als wäre es eine Kleinigkeit!“ „Es ist keine Kleinigkeit, Bókra! Das weiß ich selbst, aber deswegen kann ich es auch nicht ändern“, knurrte Radditz finster. „Du könntest wenigstens versuchen, den Vater zu finden. Aber du versuchst es noch nicht einmal! Stattdessen willst du einfach davonlaufen“, schrie Bardock. Gine legte die Hände auf die Brust ihres Gefährten und sagte seinen Namen beruhigend. Kakarott kam aus der Küche und sah besorgt zu ihnen auf. „Ich laufe garantiert nicht davon, Bókra!“, erwiderte Radditz kalt. „Tut mir ja leid, dass du enttäuscht von mir bist und mich am liebsten in ein Geburtenhaus schicken willst. Aber das lasse ich nicht mit mir machen…!“ „Ja, Radditz. Ich bin verdammt enttäuscht von dir! Du bist eine Schande. Dir ein Balg andrehen zu lassen und dich dann nicht einmal darum kümmern zu wollen…“, sprach Bardock laut. Er war so wütend in dem Moment. „Außerdem in einem Geburtenhaus hättest du wenigstens einen Nutzen für unser Volk!“, fügte er noch mit eisiger Stimme an. Radditz‘ Augen weiteten sich und ja, die Worte verletzten ihn. „Verschwinde, Bókra!“, rief er laut und deutete mit der Hand auf die Haustür. Bardocks Lippen verzogen sich zu einem spöttischen Lächeln. Doch er hatte genug, deswegen ging er an seiner Frau und seinem Sohn vorbei nach draußen. Gine weinte. Sie war entsetzt darüber, was ihr Gefährte Radditz alles an den Kopf geworfen hatte. Schon wieder. Schnell rannte sie ihm nach und hielt ihn draußen auf, indem sie sein Handgelenk packte. „Was soll das Bardock?“, fragte sie weinend und blickte ihn vorwurfsvoll an. „Du kannst ihn gerne weiterhin verhätscheln Gine. Aber Radditz hat Fehler gemacht, für die er geradestehen muss!“, erwiderte Bardock laut. „Ja, einen Fehler von dem keiner die Konsequenzen kannte! Deswegen willst du ihn in ein Geburtenhaus abschieben?! Unser Sohn ist ein Krieger und tausend Mal mehr wert, als eine einfache Geburtenmaschine!“, schrie sie aufgebracht. Radditz kam die Teppen hinab und blieb bei Kakarott stehen, der unschlüssig in der Küchentür stand. Beide wussten nicht, ob sie sich einmischen sollten. Sie hatten noch nie mitbekommen, dass Gine ihre Stimme gegenüber Bardock erhoben hatte. „Du verstehst das nicht, Gine…“, antwortete Bardock harsch. „Oh doch, ich verstehe das besser als du, mein Lieber!“, erwiderte Gine spitz. „Du solltest für ihn da sein und ihn nicht ständig runter machen, Bardock!“ Bardock schnaubte, ehe er den Kopf schüttelte. Gines und seine Meinung gingen meilenweit auseinander. Es hatte keinen Sinn darüber zu diskutieren. Vor allem im Moment nicht, da er zu wütend war, um sich zu beherrschen. „Ich verschwinde!“, brummte Bardock und hob ab. Gine blickte ihm weinend nach und schüttelte den Kopf. Radditz wurde blass. Er schwankte etwas. Plötzlich wurde ihm schwindelig und überfordert hielt er sich etwas an Kakarott fest, der ihn überrascht ansah. Ein stechender Schmerz schoss durch Radditz‘ Bauch und keuchend krümmte er sich etwas zusammen. Eine Hand legte sich auf die schmerzende Stelle, ehe er bewusstlos zusammenbrach. „Radditz!“, rief Kakarott erschrocken und fing seinen Bruder auf. Gine rannte ins Haus und weitete entsetzt die Augen, als sie das blasse Gesicht ihres Ältesten sah. „Wir müssen ihn ins Krankenhaus bringen!“, rief Gine sofort. Kakarott nickte, hob seinen Bruder auf seine Arme und rannte mit ihm nach draußen. Er hob ab und Gine folgte ihm. „Flieg voraus, ich komme nach“, sagte Gine eilig. Sie wusste, dass sie mit Kakarott nicht mithalten konnte, aber Radditz schnellstmöglich zu einem Arzt zu bringen, war im Moment das Einzige was zählte. Kakarott beschleunigte. Er kannte das Krankenhaus, was im Moment am nächsten lag. Ein guter Freund von ihm arbeitete dort. Hoffentlich war er da. Der Flug kam ihm endlos vor. Immer wieder blickte er nervös in Radditz‘ blasses Gesicht. Doch sein Bruder regte sich nicht. Das machte ihm panische Angst. Nach quälenden fünfzehn Minuten kam er endlich an und rannte in das Gebäude. „Ich brauche Hilfe!“, rief er laut. Sofort kamen zwei Pfleger und brachten eine Trage, auf der er Radditz vorsichtig ablegte. „Kakarott, was ist passiert?“, rief Escar und kam herbeigerannt. „Escar, Radditz ist schwanger! Er ist plötzlich zusammengebrochen“, sagte Kakarott erleichtert, dass sein Freund da war. Escar nickte ernst. „Mach dir keine Sorgen. Wir kümmern uns gut um ihn“, versprach er ihm. Dann wies er die Pfleger an, Radditz in ein Behandlungszimmer zu bringen. „Warte hier, ich komme zu dir sobald ich weiß, was los ist“, sagte Escar und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Dann folgte er den Pflegern. Kakarott blieb schwer atmend zurück. Tränen traten in seine Augen, als er für eine Sekunde daran dachte, dass Radditz sein Kind verlieren könnte. Das durfte nicht passieren! Zitternd holte er seinen Scouter hervor und setzte ihn auf. Ohne weiter darüber nachzudenken, wählte er Tales‘ Nummer. Sein Bruder sollte davon erfahren! Immerhin war es auch sein Kind. Tales war gerade auf dem Weg zu Okara, als er das Piepsen hörte. Kurz überprüfte er die Nummer und stöhnte genervt. Er hatte keine Lust mit Kakarott zu reden und überlegte, einfach nicht ranzugehen. Doch dann entschied er sich dagegen und nahm an. „Was ist los, Kaki?“, fragte er ruhig. „Radditz ist zusammengebrochen und im Krankenhaus… ich dachte das solltest du wissen…“, sprach Kakarott mit zittriger Stimme. Schlagartig blieb Tales in der Luft stehen und es lief ihm eiskalt den Rücken hinab. Sein Herz schlug schnell in seiner Brust und er bekam Angst. „Was ist passiert?“, fragte er mit schwacher Stimme. „Bókra und er haben sich gestritten. Danach ist er einfach zusammengebrochen…“, antwortete Kakarott mit fast weinerlicher Stimme. Er machte sich riesige Sorgen. „Ich dachte… du solltest das wissen… immerhin ist es auch dein Kind…“. Kakarott legte auf. Tales verharrte regungslos in der Luft. Ein merkwürdiges Gefühl ergriff von ihm Besitz. Ihm wurde klar, dass Radditz das Kind verlieren könnte. Dann wären mit einem Mal, all ihre Probleme gelöst. Tales sollte sich erleichtert fühlen. Doch das tat er nicht. Kapitel 15: Weckruf ------------------- Erschöpft öffnete Radditz die Augen und stöhnte. Er fühlte sich schwach und total erschlagen. Als hätte er mehrere Rédake durchtrainiert und schließlich vor Erschöpfung zusammengebrochen. Blinzelnd nahm er den Saiyajin um sich herum wahr und versuchte die Zusammenhänge zu begreifen. „Wo bin ich?“, fragte er verwirrt. Escar sah auf und trat an seine Seite. „Hallo Radditz, du kennst mich sicher noch. Escar. Kakarott hat dich hergebracht, weil du ohnmächtig geworden bist“, erklärte der Arzt freundlich. Radditz nickte, er erinnerte sich flüchtig. Dann schrak er auf. „Wie geht es…?“, wollte er gerade fragen. Doch Escar drückte ihn besänftigend an den Schultern zurück in das Bett. „Dem Kind scheint es gut zu gehen. Wir machen gerade noch einige Tests“, sagte Escar beruhigend. Erleichtert atmete Radditz auf und schloss einen Moment die Augen. Sein Herz schlug kräftig in seiner Brust und er atmete merklich auf. Gerade wollte er die nächste Frage stellen, als er von draußen Stimmen hörte. Tales war gerade erst gelandet und sofort zu seiner Familie gegangen, die vor Radditz‘ Behandlungszimmer ungeduldig wartete. Kakarott hatte ihn etwas überrascht angeblickt. Das Tales hier auftauchte, hatte er nicht erwartet. „Ist er hier?“, wollte Tales ungehalten wissen und deutete auf die Tür. „Ja, er wird gerade untersucht. Setz dich, Tales“, bat Gine ihn ruhig. Sie war kurz zuvor eingetroffen und versuchte seitdem Bardock zu erreichen. „Nein, ich muss zu ihm!“, entgegnete Tales aufgebracht und nahm den Türgriff in die Hand. „Wir sollen hier warten“, rief Kakarott eiligst. „Ist mir egal!“, brummte Tales und öffnete die Tür. Seine Augen ruhten sofort auf Radditz, der ihn verwundert ansah. „Was willst du denn hier?“, frage Radditz trocken. Tales schloss die Tür hinter sich und trat an seine Seite. „Geht es dir gut? Wie geht es dem Kind?“, wollte Tales wissen und seine Augen wanderten besorgt zu Escar. „Wie ich gerade eben sagen wollte, scheint es dem Kind gut zu gehen. Wir machen aber noch ein paar Tests zur Sicherheit. Außerdem haben wir dir Blut genommen“, sagte Escar und blickte von Tales zu Radditz, der verstehend nickte. Escar musste nicht lange überlegen, wer Tales war, die Ähnlichkeit zu Kakarott war äußerst verblüffend. „Du kannst wieder gehen, Sórek“, meinte Radditz plötzlich distanziert. Gerade das letzte Wort betonte er extra. Es freute ihn zwar, dass sich sein Bruder offensichtlich Sorgen gemacht hatte. Aber er wollte ihn im Moment nicht bei sich haben. Dafür ging es ihm nicht gut genug. Er hatte keine Lust auf weitere Vorwürfe oder Streitereien. Wie Tales zu dem Ungeborenen stand, stand unmissverständlich fest. Es gab also nichts zu bereden. „Ich werde nicht gehen, Radditz. Du bist zusammengebrochen!“, antwortete Tales ernst. Seine Stimme blieb ruhig, aber der Ton verriet die Ernsthaftigkeit hinter den Worten. Ein Piepsen erregte die Aufmerksamkeit beider Brüder. Escar nahm eine Art Tablet an sich und las aufmerksam die Daten durch. „Deine Werte sind etwas erhöht. Hast du in letzter Zeit trainiert?“, fragte Escar und blickte zu Radditz. Tales‘ Blick wurde ernst. „Nein, nur einfache Übungen. So wie es der Arzt gesagt hat“, erwiderte Radditz ruhig und fasste sich an den Kopf. Er hatte etwas Kopfschmerzen und dieses Schwächegefühl war auch immer noch vorhanden. Escar beobachtete ihn ganz genau. Er hatte ein gutes Gespür, wenn es darum ging, ob seine Patienten ihn anlogen. „Hast du im Moment viel zu tun oder Stress?“, fragte der Arzt weiter. Tales stockte. Er schluckte, als er den letzten Teil hörte. Natürlich, Radditz und ihr Vater stritten sich andauernd. Er und Radditz hatten sich auch immer noch nicht ausgesprochen und sein Bruder war völlig allein mit der Situation. Das konnte nicht gut für ihn und das Ungeborene sein. Beinahe sofort fühlte Tales sich schlecht. Vielleicht hätte er doch eher auf seinen Bruder zugehen sollen… Radditz hätte beinahe gelacht, bei der Frage. Dann nickte er zustimmend. „Mein Vater ist nicht unbedingt glücklich über die Schwangerschaft. Wir streiten viel und ich musste kürzlich ausziehen“, antwortete Radditz wahrheitsgemäß. Escar nickte verstehend. Er hatte in Radditz‘ Akte gelesen, dass erst bei Feststellung der Schwangerschaft bekannt wurde, dass er ein Gebärer war. So etwas, hatte er noch nie erlebt, während seiner Zeit als Arzt. Zwei von drei Brüdern waren Gebärer. Das war äußerst selten. „Der Zusammenbruch, war ein erstes Warnsignal deines Körpers, Radditz. Stress und Streiterin sind ein Gift für dich. Du solltest so etwas unbedingt vermeiden“, sagte Escar ernst. „Ich verstehe“, antwortete Radditz nachdenklich. „Ich werde mich wohl bis zum Ende der Schwangerschaft von meinen Vater zurückziehen“ „Lebst du jetzt alleine?“, wollte Escar wissen. Radditz nickte. „Davon würde ich dir in deiner momentanen Lage abraten. Es ist besser, wenn jemand bei dir ist, falls wieder so etwas passiert. Außerdem solltest du dich besonders in den kommenden Páveke ausruhen. Bis sich deine Werte normalisiert haben“, sprach der Arzt weiter. Radditz seufzte genervt und schloss einen Moment die Augen. Das passte ihm gar nicht. Aber es würde sicher eine Lösung geben. „Ich versuche es“, sagte Radditz schließlich ruhig. Doch was sollte er tun? Zurück nach Hause ging ja wohl schlecht und wenn seine Mutter nun vorübergehend zu ihm zog, wäre der Ärger erst recht vorprogrammiert. Wieso war das alles so kompliziert? Radditz hatte das Gefühl, seit er schwanger war, war er ein echter Schwächling geworden! Kein Kämpfen, kein ordentliches Training. Nichts Trinken, immer aufpassen und sich schön ausruhen. Das war zum Kotzen! Er hasste es wirklich. Aber eine Wahl hatte er nun auch nicht wirklich… „Gut, dann machen wir jetzt noch einen Ultraschall“, sagte Escar zufrieden und warf einen Blick zu Tales. Es war nicht seine Entscheidung, ob Radditz ihn dabeihaben wollte. Daher wartete er noch kurz, ehe er das Gerät herholte und anfing mit der Vorbereitung. Radditz folgte seinem Blick. „Geh nach Hause, Tales“, sagte Radditz ruhig. Tales weitete die Augen, ehe er trotzig den Kopf schüttelte. Er war sehr erleichtert, dass es Radditz und auch dem Baby gut ging. Doch nachdem was er gehört hatte, ging er sicher nicht einfach weg! Das hier, war eine ernstzunehmende Situation. Verdammt, er hätte das viel früher erkennen müssen. Statt davon zu laufen, hätte er seinen Bruder unterstützen müssen. Radditz war sein großer Bruder, alleine deswegen schuldete er es ihm. Was Radditz alles in der Vergangenheit für ihn getan hatte… „Du fühlst dich jetzt nur verpflichtet, weil ich ohnmächtig geworden bin. Es ist alles gut, also geh“, sagte Radditz nachdrücklich. Escar horchte etwas auf, ließ es sich aber nicht anmerken. „Das hat damit nichts zu tun, Radditz“, erwiderte Tales etwas verärgert und seufzte. Vielleicht doch, aber es ging um mehr als das. Die Situation hatte ihm deutlich gemacht, dass er nicht einfach unbeteiligt danebenstehen konnte. Das war auch sein Kind! „Nein, Radditz. Meine Entscheidung war falsch. Es ist unser Kind und ich muss dafür die Verantwortung übernehmen“, sagte Tales ernst. Für einen Moment war Radditz sprachlos und blickte seinen Bruder ernst in die Augen. Dann ging sein Blick zu Escar, der alles mitangehört hatte. „Überleg es dir gut, Tales. Du hast diese Entscheidung schon für dich getroffen“, sprach Radditz leise. Er wollte nicht, dass Tales jetzt etwas tat, was er später bereute. Sein Bruder war die letzten Wochen nicht für ihn oder das Ungeborene da gewesen. Es schien ihn nicht zu interessieren und jetzt das? Das wirkte doch äußerst unüberlegt. „Mein Entschluss steht, Radditz!“, sagte Tales ernst und sah zu Escar, der den Ultraschall bereits vorbereitet hatte. „Ich will, dass du mich als Vater des Kindes einträgst“, sagte Tales ruhig. Escar zögerte und warf einen Blick zu Radditz. „Wenn du das tust, gibt es kein zurück! Bókra und Takrá werden davon erfahren…“, warnte Radditz ihn. „Das ist mir schon klar, Sórek“, erwiderte Tales und sah ihm fest in die Augen. Er war dieses Mal endgültig sicher. Auch wenn er Angst vor den Konsequenzen hatte, auch wegen Okara, so musste er sich endlich seiner Verantwortung stellen. „Okay“, sagte Radditz. Er freute sich über den Entschluss. Doch die Sorge blieb, dass Tales es bereuen könnte. Das änderte wieder alles. Die Zeit würde zeigen, wie es nun weiter ging. „Seit ihr euch denn sicher, dass du es bist?“, fragte Escar vorsichtig. „Ja… ich war das mit dem Ruzápi“, nuschelte Tales und senkte einen Augenblick den Kopf. „Es kommt kein anderer in Frage“, stimmte Radditz zu und schwieg anschließend. „Dann trage ich es ein“, sagte Escar und nahm das Tablet in die Hand. Er sagte nichts zu alldem. Radditz und Tales waren nicht die einzigen Geschwister, die zusammen ein Kind bekamen. Es war eher selten, auch wenn Inzest auf ihren Planten nicht verboten war. Doch es war etwas ungewöhnlich. Wenn man dann noch die äußeren Umstände mit einbezog, war es eine ziemlich erstaunliche Geschichte. In dem Moment wo Escar, Tales als Vater eintrug, wurden die Daten weitergesendet. Jeder Saiyajin besaß eine Akte, auf die jeder Arzt auf diesem Planeten zugreifen konnte. Das war notwendig, damit man immer die Vorgeschichte eines Saiyajins kannte um eine gute Behandlung zu gewährleisten. Tales atmete auf und setzte sich schließlich neben Radditz. Ihm wurde etwas flau, doch er bereute seinen Entschluss nicht. Nur musste er nun überlegen, wie es weitergehen sollte. Radditz sollte nicht mehr allein bleiben, also sollte er sich, als Vater des Kindes um ihn kümmern. Doch ob sein Bruder davon so begeistert wäre? Und was war mit Okara? „So dann machen wir den Ultraschall“, sagte Escar und lächelte freundlich. Vorsichtig schob er die Decke von Radditz‘ Oberkörper. Den Brustpanzer hatte man ihm vorher schon ausgezogen und nun hatte er noch seine Shorts an. Tales starrte auf Radditz‘ Bauch. Konnte man da schon einen kleinen Bauchansatz sehen oder täuschte er sich? Schwer schluckte er, hielt es aber für besser nichts dazu zu sagen. „Es wird ein bisschen kalt“, warnte Escar freundlich und tat ein wenig von dem Gel auf Radditz‘ Unterleib. Dieser zuckte etwas zusammen und eine kleine Gänsehaut breitete sich auf seinem Körper aus. Normalerweise geschah das nicht so schnell, doch da ihm momentan die Energie fehlte... Escar schaltete das Ultraschallgerät ein und drückte den Schallkopf leicht gegen Radditz. Ein Bild erschien auf dem Gerät und zog sofort die Aufmerksamkeit aller Saiyajins auf sich. Sowohl Tales, als auch Radditz blieben sehr ruhig. Beide hielten den Atem an. Die Spannung war beinahe greifbar. Es dauerte ein paar Sekunden. „Ah, da haben wir das Kleine ja“, sagte der Arzt dann lächelnd. Ein Geräusch ertönte, lauter als das leichte Rauschen. Immer wieder schlug es in einem gleichbleibenden Takt. Ein Bild erschien auf dem Monitor und man konnte ganz deutlich, die Umrisse eines kleinen Lebewesens erkennen. „Wow“, hauchte Tales und schluckte schwer. Radditz wurde etwas flau und sein Atem ging stockend. Es war bestängstigend und faszinierend zugleich. „Hier, ist der Kopf des Babys“, sagte Escar und deutete auf den Monitor. Ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Wollt ihr wissen, was es wird?“ „Das kann man jetzt schon sagen?“, fragte Tales verwundert. Fragend blickte er zu Radditz, der aber schnell den Kopf schüttelte. Tales verzog seine Lippen, er hätte es nur allzu gerne erfahren, beugte sich aber dem Willen seines Bruders. „Okay, soweit sieht alles ganz gut aus. Das Ungeborene entwickelt sich völlig normal“, sagte der Arzt ruhig und drückte ein paar Tasten auf dem Gerät. Dann nahm er es weg und gab Radditz ein paar Tücher, um sich zu reinigen. „Hier“, sagte Escar und gab Tales ein Ultraschallbild. „Ich habe es dir auch auf deinen Scouter geschickt“, meinte er dann noch an Radditz gewandt. Saiyajins bewahrten die meisten Bilder auf ihren Scouter auf, in dem ein kleiner Chip als Datenspeicher diente. Radditz warf einen kurzen Blick darauf und legte die Tücher dann zur Seite. Langsam setzte er sich auf und sah sich nach seinem Brustpanzer um, der ordentlich in der Ecke stand. „Darf ich dann wieder nach Hause?“, wollte er wissen. Escar zögerte einen Augenblick. „Ja, aber du solltest vorher noch schnell etwas Essen. Ich hole dir etwas, nicht das du auf dem Weg noch einmal zusammenbrichst“, sagte Escar schließlich. „Danke“, antwortete Radditz ruhig. „Ich sage Takrá und Kakarott Bescheid, dass es dir gut geht“, sagte Tales schnell. Er wartete gar keine Antwort ab, sondern folgte Escar nach draußen. Radditz blieb alleine zurück und seufzte, ehe er vorsichtig aufstand und seinen Brustpanzer überzog. Dann setzte er sich wieder hin, um seinen Kreislauf zu schonen. Seine Augen wanderten zu dem Bild, das Tales hier liegen gelassen hatte. Gedankenverloren hob er es auf und betrachtete es. Kapitel 16: Die Beichte ----------------------- „Wie geht es ihm?“, fragte Kakarott nervös, als Escar dicht gefolgt von Tales aus dem Behandlungsraum kam. „Es ist alles in Ordnung“, sagte Escar beruhigend. „Tales wird euch alles erklären. Ich komme in ein paar Káteze wieder“ „Tales?“, fragte Gine besorgt und trat auf ihren Zweitältesten zu. Der Dunkelhäutige lächelte und nahm die Hände seiner Mutter in die seinen. „Radditz und dem Kind geht es gut. Es war einfach zu viel Stress“, erklärte Tales ruhig. Sowohl Gine als auch Kakarott atmeten erleichtert auf, als sie das hörten. „Radditz sollte sich etwas schonen und… es wäre besser, wenn wir mit Bókra reden. Das ständige Streiten muss ein Ende haben“, sprach Tales weiter und wurde etwas ernst. „Ich werde mit ihm reden“, meinte Gine ruhig und ihr Blick wurde entschlossen. Ihr war klar, dass es nicht gut für Radditz war. Jetzt wo ihr Ältester deswegen zusammengebrochen war, musste das sofort aufhören! Tales war froh darüber, dass seine Mutter mit ihrem Vater sprechen wollte. Auch wenn Bardock seine Meinung deswegen nicht ändern würde, so würden wenigstens die Streitereien enden. Auch Kakarott sah es ähnlich. „Dürfen wir zu ihm?“, wollte Kakarott wissen. Tales nickte. „Radditz bekommt eine Kleinigkeit zu Essen, bevor er nach Hause darf“, antwortete er ruhig. Dann wurde er ernst. Gine spürte sofort das etwas nicht stimmte. Sanft legte sie ihm eine Hand an die Wange. „Was ist los?“, fragte sie ruhig. Tales atmete tief durch, ehe er sich dazu durchringen konnte, die nächsten Worte auszusprechen. „Ich muss dir etwas sagen, Takrá…“, begann Tales zögernd. Kakarotts Blick war erstaunt, er ahnte was sein Bruder sagen wollte. Ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen und aufmunternd nickte er ihm zu. „Was ist denn los?“, fragte Gine unruhig. „Radditz ist von mir schwanger“, sagte Tales ruhig. Schweigen. Gine starrte ihn mit großen Augen an, ehe sie erschrocken nach Luft schnappte. Verwirrt und auch überfordert fasste sie sich an den Kopf. „Radditz ist von dir… aber das Ruzápi… Tales, hast du deinen Bruder…“, stotterte Gine überfordert und blickte ihn erschrocken an. Tales senkte den Blick und nickte. „Wir hatten uns gestritten und ich habe ihn aus einer Kurzschlussreaktion verletzt. Radditz wusste die ganze Zeit, von wem sein… unser Kind ist, aber er wollte mich schützen. Es tut mir leid, dass ich es dir nicht eher gesagt habe, Takrá“, erklärte Tales reumütig und wickelte seine Rute um seine Handgelenke, als Zeichen von Reue. Gine stockte der Atem und sie wurde blass. „Ich… muss mich setzen“, wisperte sie. Besorgt hielt Kakarott sie fest und führte sie zu einem Stuhl. Gine setzte sich und sah fassungslos zu Boden. Tales kniete sich vor sie hin und blickte sie schuldbewusst an. „Was hast du dir nur dabei gedacht, Tales?“, fragte Gine leise. Es schockierte sie zutiefst, dass er dazu in der Lage war, Radditz derart zu verletzen. „Ich weiß, Takrá. Es tut mir auch schrecklich leid… ich wollte Radditz niemals weh tun. Es war ein Fehler und auch das ich ihn alleine gelassen habe, aber das wird sich jetzt ändern, versprochen“, antwortete Tales ernst und blickte seine Mutter bittend an. Er ertrug es nicht, dass sie von ihm enttäuscht war. Das tat weh. Aber er hatte diese Reaktion auch verdient, das war ihm klar. Gine sah ihm fest in die Augen, ehe sie eine Hand an seine Wange legte. „Du musst für deine Taten Verantwortung übernehmen, Tales. Radditz hat es so furchtbar schwer, er braucht jede Hilfe die er kriegen kann. Dich ganz besonders, immerhin bist du der Bókra des Babys“, sagte Gine ernst. „Ich weiß, das werde ich. Ich verspreche es“, erwiderte Tales ernst und schlang seine Rute um ihr rechtes Handgelenk. Gine seufzte zufrieden und schloss einen Moment die Augen. „Lasst uns zu Radditz gehen“, meinte sie schließlich. Sie würde noch eine Weile daran zu knabbern haben, dass ihre Söhne ein gemeinsames Kind bekommen würden und an Bardocks Reaktion wollte sie gar nicht denken. Doch im Moment war es für sie das Wichtigste, für Radditz da zu sein. Langsam erhob sie sich und betrat nun das Zimmer. Sanft lächelte sie, als sie Radditz auf dem Bett sitzen sah. Er war immer noch ziemlich blass, doch besser wie vorhin. „Wie geht es dir, mein Großer?“, fragte Gine liebevoll. „Besser, tut mir leid, dass ich euch erschreckt habe“, antwortete Radditz und hob den Blick. „Dafür musst du dich nicht entschuldigen, mein Großer. Hauptsache euch geht es gut“, erwiderte Gine und strich ihm sanft durch die Haare. Dann bemerkte sie das Bild in seiner Hand und ihre Augen weiteten sich. Behutsam nahm sie es an sich und ihre Augen leuchteten. Kakarott trat neugierig an ihre Seite und betrachtete es ebenfalls. „Wow“, sagte er leise und sah lächelnd zu Radditz. „So winzig“, kicherte er und sah zu Tales, der sich eher im Hintergrund hielt. Die Tür öffnete sich und Escar kam zurück. „So, es ist zwar nicht viel, aber das sollte helfen, damit es dir besser geht“, meinte er lächelnd und gab Radditz einen Teller mit belegten Brot. „Danke“, antwortete der Unterklassekrieger. „Wir wollten eigentlich frühstücken. Das können wir ja dann nachholen“, schlug Gine vor und strich Radditz durch die langen Haare. „Ja, es wird nur kalt sein“, erwiderte Radditz schmunzelnd. „Das macht nichts, das können wir wieder aufwärmen“, sagte Kakarott. „Sehr schön“, lobte Escar. „Lass dir ruhig Zeit mit dem Essen und geh es heute langsamer an. Nicht vergessen, die nächsten Páveke erholen, keinen Stress oder dergleichen und am besten nicht alleine sein“ „Verstanden“, antwortete Radditz. „Wenn etwas ist, dann kommst du bitte sofort hierher. Ansonsten sehen wir uns bei der nächsten Untersuchung“, meinte Escar und verabschiedete sich, ehe er den Raum verließ. Gines Blick wurde besorgt, als sie hörte, dass ihr Ältester nicht alleine sein sollte. Kurz überlegte sie, wie sie das Problem angehen sollten. Radditz zurück nach Hause zu holen, hielt sie für keine gute Idee. Die schlechte Stimmung ihres Gefährten, wirkte sich nur negativ auf ihren Sohn aus. „Du darfst nicht mehr alleine sein?“, fragte Kakarott besorgt. „Escar meint, es wäre sicherer, wenn ich das nicht wäre. Nur für den Fall, dass so etwas nochmal passiert“, erklärte Radditz ruhig und begann zu essen. „Dann solltest du nicht alleine sein, mein Großer“, sagte Gine besorgt. „Soll ich vielleicht eine Weile bei dir bleiben?“, fragte Kakarott. Sein Bruder hatte immerhin ein großes Gästezimmer und wenn er Radditz damit helfen konnte, würde er es ohne zu zögern tun. „Ich kann auch bei dir bleiben…“, mischte sich Tales vorsichtig in das Gespräch ein und trat nun näher. Überrascht wurde er von seiner Familie angesehen und Radditz wollte gerade ablehnen, als seine Mutter das Wort ergriff. „Das ist eine sehr gute Idee, Tales“, sagte Gine lächelnd. „Ich weiß nicht…“, antwortete Radditz stirnrunzelnd. „Es ist euer beider Kind, daher finde ich es angemessen, wenn Tales dir durch diese Zeit hilft. Ihr beide wart schon immer die meiste Zeit zusammen, also bietet sich das ja direkt an“, erwiderte Gine ernst. „Bitte Sórek. Lass mich das für dich tun“, bat Tales ihn mental. Radditz zögerte, die Vorstellung mit Tales zusammenzuleben, missfiel ihm. Wie sollte das werden? Seitdem das alles begonnen hatte, war ihr Verhältnis ziemlich zerrüttet. Doch als er seine Mutter so reden hörte, musste er wohl oder übel zustimmen. „Na schön“, antwortete er eher widerwillig. „Sehr gut“, sagte Gine zufrieden und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Radditz aß die letzten Bissen auf, ehe er aufstand. Seine Mutter blieb an seiner Seite, aus Sorge, dass ihm wieder schwindelig wurde. „Mir geht’s gut, Takrá. Keine Sorge“, sagte Radditz lächelnd. Doch seine Mutter hakte sich bei ihm ein und grinste ihn frech an. „Trotzdem bleibe ich lieber in deiner Nähe“, sagte sie mit einem Augenzwinkern und Radditz nickte. „So dann gehen wir jetzt frühstücken. Ich habe total Hunger, ich könnte einen ganzen Beràn futtern“, sagte Kakarott fröhlich und strich sich über den Bauch. „Gut, dass ich mehr als genug hergerichtet habe“, antwortete Radditz schmunzelnd. Ein Piepsen ertönte und schnell holte Tales seinen Scouter hervor und setzte ihn auf. Er erschrak, als er Okara Nummer sah. „Oh Mist, ich habe Okara total vergessen“, sagte Tales ertappt und fasste sich an die Stirn. „Ist es in Ordnung, wenn ich kurz zu ihr fliege und ihr alles erkläre? Ich komme dann später mit meinen Sachen zu dir“ „Na klar, wir bleiben jetzt erst mal eine Weile bei Radditz“, sagte Kakarott lächelnd. Fragend blickte Tales zu Radditz, der nur nickte. „Danke, dann bis später“, sagte Tales schnell und hob die Hand zum Abschied, ehe er losrannte. „Hey mein Schatz, entschuldige. Es gab einen Notfall! Ich bin in 10 Káteze bei dir“, sagte Tales beruhigend, nachdem er das Gespräch angenommen hatte und verließ das Krankenhaus. Dann flog er los. Gine, Kakarott und verließen das Krankenhaus kurz darauf und flogen zurück zu Radditz‘ Heim. „Ich kann es kaum glauben, dass du und Tales ein gemeinsames Kind bekommt“, sagte Gine nach etwa der Hälfte des Weges. „Entschuldige, dass ich es dir nicht gesagt habe, Takrá“, antwortete Radditz ruhig und sah zu seiner Mutter rüber. „Schon gut, ich bin deswegen nicht sauer“, meinte Gine. „Denkst du Bókra wird jetzt weniger wütend sein, wenn er erfährt, dass ich doch weiß, wer der Vater des Kindes ist?“, fragte Radditz mit einem schiefen lächeln. Eigentlich war das Thema überhaupt nicht lustig. Aber den kleinen Scherz konnte er sich nicht verkneifen. „Nein, ich fürchte jetzt wird er auf Tales wütend sein“, sagte Gine mit einem kleinen Lächeln, ehe sie seufzte. „Ich werde mit ihm reden und ihm das Ganze behutsam beibringen“, meinte sie ernst. „Danke“, sagte Radditz ehrlich. „Nicht dafür, mein Großer“, antwortete Gine und winkte ab. Gemeinsam landeten sie im Garten und Gine ging als erstes in die Küche. „So, du setzt dich jetzt hin und wir wärmen das Essen auf“, sagte Gine und duldete keinen Widerspruch. „Okay, ich bleibe genau hier sitzen“, sagte Radditz ergeben und fügte sich seinem Schicksal. ~~~ Etwa zur gleichen Zeit landete Tales bei Okara. Sofort kam sie ihm entgegengelaufen und sah ihn besorgt an. „Was für ein Notfall war das?“, wollte Okara wissen. „Radditz ist zusammengebrochen und wurde ins Krankenhaus gebracht“, sagte Tales ernst und führte seine Freundin etwas abseits vom dem Marktplatz. „Oh, geht es ihm und dem Kind gut?“, fragte Okara sofort. „Ja, es war nur Stress, aber… ich… Okara ich muss dir etwas sagen…“, erwiderte Tales ernst und senkte den Blick zum Boden. „Was ist los?“, fragte sie sanft und legte eine Hand an seine Wange. Sie kannte ihn inzwischen gut genug, um zu wissen, dass ihn etwas sehr belastete. Tales schloss einen Moment die Augen und holte tief Luft. Das hier war noch schwerer, als es seiner Mutter zu beichten. Er hatte Angst, Okara jetzt deswegen zu verlieren. Das wollte er nicht. „Tales… sag einfach, was los ist“, sprach Okara ihm Mut zu und umfasste sein Gesicht mit beiden Händen. Liebevoll küsste sie ihn auf die Lippen und blickte ihm ernst in die Augen. „Das ist nicht so einfach, Okara… du bedeutest mir sehr viel und ich will… dich nicht verlieren“, begann Tales zu erzählen und holte verkrampft Luft. „Du bedeutest mir auch viel, Liebster~ Sag mir, was los ist. Ich bin sicher du verlierst mich nicht“, wisperte Okara und legte ihre Arme um seinen Oberkörper. „Radditz‘ Kind ist von mir…“, sagte Tales leise und blickte ihr tief in die Augen. Okara erstarrte und sah ihn mit offenen Mund an. „E… es ist von dir?“, fragte sie leise und ihre Stimme zitterte. Enttäuscht schloss sie die Augen. Sie wollte mit Tales eine Familie gründen und nicht… „Es tut mir leid, dass ich es dir nicht vorher gesagt habe. Ich hatte Angst davor, dass du mich verlässt. Deswegen wollte ich mich nicht um das Kind kümmern… aber das geht nicht. So sehr ich mir eine Familie wünsche... mit einer wundervollen Saiyajin an meiner Seite… mit dir an meiner Seite. Ich kann das nicht einfach ignorieren“, sprach Tales ernst und sah ihr in die Augen. Okara stockte der Atem und eine Träne lief ihr über die Wange. Fest schloss sie ihn in ihre Arme und schluchzte leise. Es tat weh, dass Tales ein Kind bekam, was nicht von ihr war. Doch sie konnte ihn verstehen. Dass er sich darum kümmern wollte, zeigte deutlich, dass er ein guter Saiyajin war. „Dann bekommen wir später… eben unsere eigenen Kinder“, sagte Okara mit belegter Stimme. „Wirklich?“, fragte Tales beinahe fassungslos. Okara lächelte und nickte ihm zu. Der Dunkelhäutige atmete auf und hob seine Freundin hoch und drehte sich mit ihr im Kreis. „Ich liebe dich, Tales“, rief Okara fröhlich. Stürmisch küsste sie ihn auf die Lippen und Tales erwiderte den süßen Kuss. „Ich dich auch, Liebste“, raunte er mit tiefer Stimme. Eine große Last fiel von seinen Schultern. Auch wenn er es noch seinem Vater sagen musste, war er froh, wenigstens seine Mutter und Okara eingeweiht zu haben. Okara blieb bei ihm und mehr noch, ihre Beziehung wurde immer inniger. Was sollte er sich mehr wünschen?! „Eins noch, Liebste. Ich werde für die nächste Zeit zu Radditz ziehen. Der Arzt meint, es wäre besser, wenn er nicht mehr alleine ist“, sagte Tales und strich ihr einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Solange du noch Zeit für mich hast, ist das okay“, erwiderte Okara frech. „Für dich immer“, antwortete Tales lächelnd. Kapitel 17: Der Einzug ---------------------- Zwei Stunden später flog Tales nach Hause, um ein paar Sachen zu packen. Okara hatte er versprochen, sich heute Abend zu melden. Vielleicht hatte Radditz ja nichts dagegen, wenn sie ab und an zu Besuch kam. Tales vermisste sie jetzt schon wieder. Er war so verliebt in diese Frau. Sie hatte ihn einfach gefangen. Er war ihr total verfallen. Glücklich vor sich hin summend, betrat Tales das Haus und stockte, als er seinen Vater am Küchentisch sitzen sah. Vor seiner Nase stand eine Flasche Schnaps und es roch geradezu nach Alkohol. „Bókra, ist alles in Ordnung?“, fragte Tales besorgt und trat neben seinen Vater. Er rümpfte die Nase, als dieser den Kopf hob und ihn mit glasigen Augen ansah. „Wie… geht es Radditz?“, fragte Bardock mit schwerer Zunge. Er hatte sehr wohl mitbekommen, dass sein Sohn zusammengebrochen war. Doch er konnte nicht über seinen Schatten springen und zu ihm fliegen. Aber er hatte jede Sekunde seine Aura beobachtet, bis er schließlich wieder Zuhause war. „Radditz und dem Kind geht es gut“, antwortete Tales vorsichtig und stockte kurz. „Bókra, das Streiten ist nicht gut für Radditz“, sagte er schließlich leise. Bardock nickte und lachte freudlos. „Schon klar“, brummte er und nahm einen tiefen Zug aus der Flasche. Tales seufzte. Es hatte wohl im Moment keinen Sinn, mit seinem Vater zu reden. „Ich werde jetzt packen, Bókra. Für die nächste Zeit, werde ich bei Radditz bleiben. Der Arzt sagt es ist besser, wenn er nicht alleine ist“, erklärte Tales und wurde verblüfft von seinem Vater angeschaut. „Sehr gut! Kümmere dich um deinen Sórek. Sehr verantwortungsvoll“, antwortete Bardock stockend und ein breites Lächeln erschien auf seinen Lippen. Tales war es etwas unangenehm, daher stand er kurzerhand auf und ging nach oben in sein Zimmer. Dort holte er einen Beutel aus seinem Schrank und legte seine Shorts und Muskelshirts rein. Aus dem Bad holte er seine Zahnbürste und den Kamm für die Fellpflege seiner Rute und wickelte alles zu einem Bündel zusammen. Kurz überlegte er, doch dann band er sicherheitshalber noch eine Felldecke zusammen und nahm sie ebenfalls mit. Anschließend schulterte er alles und lief wieder nach unten, wo er seinen Vater genauso vorfand, wie er ihn verlassen hatte. „Ich gehe jetzt, Bókra“, sagte Tales unsicher. „Mach das, mein Sohn… ich bin stolz auf dich!“, rief Bardock ihm hinterher. Tales erstarrte und sah seufzend zurück ins Haus, ehe er seine Sachen neben der Tür ablegte. Er fühlte sich schlecht, wenn sein Vater so von ihm sprach. Vor allem da er ganz genau wusste, wie er von Radditz dachte. Das war nicht fair… „Bókra… ich muss dir etwas sagen“, fing Tales an zu sprechen und biss sich auf die Unterlippe. Es war sicherlich der falsche Moment. Doch gab es für so etwas überhaupt einen richtigen Zeitpunkt? Sein Vater würde so oder so wütend werden. „Was ist denn, mein Sohn?“, fragte Bardock und blickte aufmerksam zu ihm. Langsam lehnte er sich nach hinten und nahm einen weiteren Schluck aus der Flasche. Der Alkohol hatte ihm schon sehr zugesetzt, da er normalerweise selten etwas trank. Früher, als seine Söhne noch klein waren, war er öfters mal aus gewesen. Doch diese Zeiten waren längst vorbei. „Ich will ehrlich zu dir sein… du bist die ganze Zeit auf Radditz sauer, weil er nicht weiß wer der Vater seines Kindes ist… dabei weiß er es…“, sagte Tales mit zitternder Stimme und schloss einen Moment die Augen, ehe er ernst zu seinem Vater sah. „Er weiß es?“, wiederholte Bardock schwerfällig und blickte ihn verwirrt an. „Es gab nie einen Saiyajin aus dem Club, Bókra. Ich hatte Sex mit Radditz und habe das Ruzápi ausgelöst. Die Verletzung… verdankt er mir. Es war keine Absicht gewesen… ich hatte einfach nicht nachgedacht… und jetzt ist Radditz von mir schwanger“, brachte Tales die Worte stockend über die Lippen. Für einen Augenblick schloss er die Augen und hielt die Luft an. Er wusste, dass sein Vater nun wütend werden würde. Bardock starrte ihn einen Moment fassungslos an, ehe sich sein Gesicht zu einer wutverzerrten Maske verzog. Ein drohendes Knurren verließ seine Kehle und mit einem Satz sprang er auf die Beine. Grob packte er Tales an seiner Rüstung und zog ihn zu sich. „Du bist der Vater des Kindes?“, fragte Bardock mit kalter Stimme. „Ja, ich bin es“, antwortete Tales ruhig und schluckte schwer, als er die Wut in den Augen seines Vaters sah. Plötzlich holte Bardock mit der Faust aus und schlug Tales direkt ins Gesicht. Durch die Wucht stolperte dieser nach hinten und landete auf dem Boden. Erschrocken hielt er sich seine schmerzende Nase und blickte zu seinem Vater auf. „Ihr wisst es die ganze Zeit und lügt mir dreist ins Gesicht?!“, schrie Bardock und holte mit dem Bein aus und trat Tales direkt in die Seite. Keuchend schlitterte der Dunkelhäutige über den Boden und landete in der Haustür. Schwer atmend erhob er sich und hob beschwichtigend die Hände. „Bókra… es tut mir leid. Sei nicht auf Radditz sauer, das ist meine Schuld“, sagte Tales beruhigend und sah auf seine Hand, die voller Blut war. Noch nie hatte sein Vater gegen ihn oder einen seiner Brüder die Hand erhoben, abgesehen vom Training. Bardock rannte auf ihn zu und schlug ihm abermals mit der Faust ins Gesicht. Tales hatte mit keinem weiteren Angriff gerechnet und wurde völlig unvorbereitet getroffen. Mit einem schmerzerfüllten Keuchen landete er wieder auf dem Boden und hielt sich sein schmerzendes Gesicht. Er spuckte Blut und rappelte sich langsam auf die Knie. „Verschwinde! Ich will dich nicht mehr sehen… verantwortungsloses Pack!“, schrie Bardock und warf ihm die Tür vor der Nase zu. Fassungslos starrte Tales auf die gläserne Tür und wischte sich das Blut notdürftig aus dem Gesicht. Dann nahm er sich seine Sachen und flog los. Er hielt es für besser seinen Vater vorerst in Ruhe zu lassen. Jetzt mit ihm zu reden, brachte nichts. Er sollte erst einmal nüchtern werden. Schließlich landete er bei Radditz‘ Haus und klopfte an die Tür. Gine öffnete ihm die Tür und keuchte erschrocken. „Tales, was ist passiert?“, fragte sie erschrocken und nahm sein Gesicht in ihre Hände. Tales lächelte beruhigend und nahm ihre Hände weg. „Bókra weiß es jetzt. Er sitzt Zuhause und betrinkt sich“, erklärte er ruhig und betrat das Haus. „Hat er dich geschlagen?“, wollte Gine wissen. „Ja, aber das ist nicht so schlimm. Ich muss mir nur kurz das Gesicht waschen“, sagte Tales beruhigend und warf einen Blick zu Radditz und Kakarott, die auf der Couch saßen. Beide sahen ihn besorgt an. Dann deutete Radditz auf die Tür hinter sich. „Danke“, sagte Tales und legte seine Sachen ab, ehe er in das Bad ging und sich das Blut aus dem Gesicht wuschs und von seiner Rüstung. Seine Nase war etwas geschwollen und seine Lippe aufgeplatzt. Nichts, was in ein paar Tagen nicht verheilt wäre. Nachdem er fertig war, ging er zurück ins Wohnzimmer und sah sich kurz um. „Ein schönes Haus“, sagte Tales ehrlich und setzte sich auf den Sessel. „Danke“, antwortete Radditz ruhig. „Tales bleibst du bei deinem Bruder? Ich will nach Hause fliegen und nach Bardock sehen“, sagte Gine besorgt. „Hältst du das für eine gute Idee?“, fragte Radditz. Nachdem ihr Vater jetzt auch noch gewalttätig wurde und betrunken war, wollte er lieber nicht seine Mutter in seiner Nähe wissen. „Keine Sorge, mein Großer. Euer Vater hat mich noch nie geschlagen und das wird er auch nicht. Ich werde ihn jetzt ins Bett verfrachten und später ein ernstes Wort mit ihm reden“, sagte Gine ernst. Das er Tales geschlagen hatte, war für sie schrecklich. Sie hatten ihre Kinder nie mit Gewalt behandelt und das sollte auch in Zukunft so bleiben. „Ich gehe mit, Sórek“, mischte sich nun auch Kakarott ein. „Na gut, meldet euch später“, antwortete Radditz. Es gefiel ihm immer noch nicht, aber er durfte sich nicht aufregen und wollte daher jetzt auch keine Diskussion mit seiner Mutter anfangen. „Und du pass gut auf deinen Bruder auf“, sagte Gine lächelnd und umarmte Tales, ehe sie Radditz kurz in ihre Arme schloss. „Das mache ich, versprochen Takrá“, antwortete Tales ernst und erwiderte die Umarmung. „Wir kommen morgen wieder, Sórek“, sagte Kakarott lächelnd und umarmte Radditz, ehe er Tales in die Arme schloss. „Seid lieb zueinander“, flüsterte er ihm ins Ohr, ehe er mit seiner Mutter das Haus verließ und losflog. Radditz sah ihnen noch einen Moment nach. Dann beugte er sich nach vorne und legte eine Hand unter Tales‘ Kinn. Ernst besah er sich die Schwellung. „Er hat dir ganz schön eine verpasst“, sagte Radditz ernst. „Das war keine gute Idee, es ihm zu sagen, während er betrunken ist“ „Ja, ich weiß. Ich hatte schon bessere Ideen“, erwiderte Tales schmunzelnd und schob Radditz‘ Hand sanft weg. „Also, da ist die Küche. Es ist genug zum Essen da, also bediene dich“, begann Radditz zu erzählen und deutete auf die Tür zur Küche. „Oben, das erste Zimmer ist mein Schlafzimmer. Das Zweite ist ein Gästezimmer, aber du kannst es haben. Da sollte alles sein, was du brauchst. Ich wollte morgen früh nochmal zum Markt um Lebensmittel einzukaufen. So wie es aussieht, musst du mich begleiten“, sprach Radditz weiter und ein kleines Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Er war etwas nervös, es war komisch jetzt mit Tales allein zu sin. Auch wenn sie so lange unter einem Dach zusammengelebt hatten, war das doch etwas anderes. „Soll ich morgen alleine zum Markt gehen?“, fragte Tales. Jetzt, da er hier wohnte, würde er sich auch an den Lebensmitteln beteiligen. Das stand außer Frage. „Nein, dann wäre ich ja allein und außerdem ist das nur ein kurzer Fußweg. Die Bewegung schadet mir nicht, ich werde auch so schon fett“, brummte Radditz und streckte sich. Tales sah überrascht zu seinem Bruder und wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Beinahe automatisch wanderten seine Augen zu Radditz‘ Bauch. „Da sieht man noch nichts“, erwiderte Radditz mit einem schiefen lächeln und erhob sich. „Ich werde jetzt baden gehen. Sieh dich ruhig um“, sagte er ruhig und stand auf. „Lass aber bitte die Tür angelehnt, damit ich nach dir sehen kann“, erwiderte Tales bittend. Radditz seufzte, nickte aber. Ohne ein weiteres Wort verschwand er im Bad und ließ warmes Wasser in die Wanne einlaufen. Anschließend gab er ein paar Duftöle hinzu und zog seine Rüstung aus, die er ordentlich abstellte. Kaum das die Wanne halbvoll war, stieg er in das Wasser und seufzte entspannt. Gemütlich legte er seine Arme über den Wannenrand und stützte seinen Kopf darauf ab. Seit er schwanger war, liebte er es zu baden. Was das anging, war er richtig genießerisch geworden. Nach einer Weile drehte er das Wasser ab und blieb so sitzen. Erst als Tales hereinkam öffnete er die Augen. Fragend sah er zu seinem Bruder, der in der Badtür stehen blieb. „Du hast dir ein schönes Heim gesucht, Radditz“, sagte Tales ruhig und stieß sich vom Türstock ab. „Ich werde uns später etwas leckeres kochen“, meinte er lächelnd. „Hm, sehr schön. Ich habe schon wieder Hunger“, antwortete Radditz schmunzelnd und seine Rute schwang träge durch die Luft, ehe er sie wieder ins Wasser eintauchte. Innerlich freute er sich sehr. Tales war ein ausgezeichneter Koch, fast so gut wie ihre Mutter. Früher hatte er immer etwas gekocht, nachdem sie die halbe Nacht unterwegs waren. Radditz hatte es immer sehr genossen. „Ist es schlimm, wenn ich dir Gesellschaft leiste? Ich mache mir Sorgen, das dir schwindelig wird“, sagte Tales ruhig. Radditz schnaubte und verdrehte die Augen. „Komm rein, es gibt nichts was ich nicht schon gesehen habe“, antwortete er frech. Tales lächelte, zog sich aus und stieg zu Radditz in die Wanne. Entspannt lehnte er sich nach hinten und schielte zu seinem großen Bruder. Die Stimmung zwischen ihnen war irgendwie komisch. Was wahrscheinlich nicht zuletzt an dem Streit lag, der immer noch zwischen ihnen stand. Doch da Radditz heute bereits einmal zusammengebrochen war, traute sich Tales nicht wirklich es anzusprechen. Er hielt es für besser zu schweigen und so zu tun, als wäre alles in Ordnung. Radditz wusste nicht so recht, ob er das Thema ansprechen sollte. Zumal er im Moment keine große Lust hatte, drüber zu reden. Für einen Tag war mehr als genug passiert. Er war froh, dass Tales nun hier war. „Bereust du es schon?“, fragte Radditz leise und sah zu Tales, ehe er sich zu ihm umdrehte und sich mit dem Rücken an die Wand lehnte. „Nein, es war die richtige Entscheidung“, antwortete Tales ehrlich. Radditz nickte, er glaubte seinem Bruder, auch wenn es sich für ihn noch merkwürdig anfühlte. Sollte Tales wirklich in der kurzen Zeit seine Meinung geändert haben? Wollte er wirklich dieses Kind mit ihm aufziehen? Fragen über Fragen brannten Radditz auf der Zunge, doch er hielt es für besser, sie vorerst für sich zu behalten. „Hast du es Okara gesagt?“, fragte er neugierig. „Ja, sie bleibt trotzdem bei mir“, sagte Tales leise. Er fühlte sich unwohl über seine Freundin zu sprechen, wo sie erst der Grund für ihren Streit war. „Das ist gut. Sie scheint die Richtige zu sein“, murmelte Radditz und legte den Kopf in den Nacken. „Ja, das ist sie“ Kapitel 18: Nächtlicher Besuch ------------------------------ Als Gine und Kakarott zu Hause ankamen, war Bardock bereits von allein zu Bett gegangen. Gine fand ihn tief und fest schlafend in ihrem Ehebett vor. Seufzend ließ sie ihn in Ruhe und räumte in der Küche auf. Sie öffnete dort die Fenster, um diesen widerlichen Geruch zu vertreiben. Kakarott sagte Broly Bescheid, dass er heute nicht mehr weggehen wollte, also kam der Legendäre zu ihnen nach Hause. Das Abendessen verbrachten sie zu dritt. Bardock stand nicht einmal auf, nachdem Gine ihn mehrfach versuchte zu wecken. Also blieb das Gespräch an diesem Abend aus, aber es gab auch keine weiteren Streitereien. Broly blieb über Nacht bei seinem Freund und Gine verbrachte sie auf der Couch, da Bardock das ganze Bett in Beschlag nahm. Bei Radditz und Tales verlief der restliche Abend eher ruhig. Tales hatte wie versprochen gekocht und Radditz war früh zu Bett gegangen. Mitten in der Nacht klopfte es an seiner Haustür und blinzelnd öffnete er die Augen. Genervt rieb er sich über die müden Augen und überprüfte die Aura vor seiner Tür. „Oh man, wirklich…?“, brummte er genervt und lief nur in Shorts die Treppen hinab. Genervt öffnete er seinem Freund die Tür, der ihm schon fast entgegenfiel. „Ra… Radditz, mein Freund… ich wollte dir nur Bescheid sagen, dass ich auf Mission muss… ich hoffe ich komme vor… der Geburt zurück“, sagte Olve lallend und torkelte ins Wohnzimmer, wo er sich auf die Couch fallen ließ. „Wann musst du auf Mission?“, fragte Radditz mit erhobener Augenbraue und erschuf eine große Ki-Kugel, die den Raum erhellte. „Morgenfrüh“, kicherte Olve. „Ich habe es heute Abend erfahren…“ „Und da gehst du weg? Bist du bescheuert? Willst du morgen in deine Raumkapsel kotzen?“, fragte Radditz verwirrt. „Was ist denn hier los?“, fragte Tales verschlafen und lehnte sich nur in Shorts bekleidet auf das Geländer. „Tales, mein Süßer…“, fing Olve an zu schwafeln und sah mit einem dreckigen Grinsen zu ihm auf. Radditz schnaubte, packte sich eines der Kissen und schlug es seinem Freund über den Kopf. Der erschrak und sah beleidigt zu Radditz. „Das hat weh getan!“, rief er übertrieben und fing an zu schmollen. „Sicher nicht“, antwortete Radditz augenverdrehend. „Na komm, zieh deine Rüstung aus und schlaf ein paar Stunden. Du musst morgen fit sein, sonst ziehen sie dir den Schwanz lang!“ „Aber ich bin noch nicht müde“, jammerte Olve und erhob sich wankend. Radditz gab ihm einen kleinen Schubs, sodass er zurück auf die Couch fiel. „Mir egal, mach was ich sage!“, erwiderte Radditz ernst und ging nach oben. Aus seinem Zimmer holte er einen Felldecke, die er Olve brachte. Der war gerade dabei sich umständlich seiner Rüstung und den Stiefeln zu entledigen. Radditz bereitete die Felldecke aus und warf sie Olve über den Kopf. „Hey~“, jammerte Olve und zog die Decke von seinem Gesicht. „Radditz!“, rief er laut, als der Langhaarige wieder nach oben gehen wollte. „Was?“, fragte der mit einem Seufzen und drehte sich nochmal um. „Willst du Sex?“, fragte Olve und sah bittend zu Radditz. Er wollte verführerisch wirken, was ihm komplett misslang. Radditz musste sich zusammenreißen, um nicht loszulachen. „In diesen Zustand? Nein, danke“, antwortete er mit einem frechen Grinsen. Olve jammerte abermals. „Dann mach mir wenigstens Fotos von dir, wenn du hochschwanger bist~ So sehe ich dich bestimmt nie wieder“, rief Olve ihm hinterher. Kopfschüttelnd lief Radditz nach oben und blieb neben Tales stehen. „Mach die Augen zu und schlaf, bevor ich dich nicht doch vor die Tür setze“, rief Radditz zu Olve und beobachtete kopfschüttelnd, wie dieser sich auf seiner Couch zusammenrollte. Grinsend blickte Tales zu ihm rüber, der alles beobachtet hatte. „Sicher, dass du ihn hierlassen willst?“, fragte er amüsiert. „Na klar, der kommt ja nicht mal mehr die Treppe hoch“, sagte Radditz schmunzelnd und hob eine Hand, um seine Ki-Kugel verschwinden zu lassen. Dann ging er zurück in sein Schlafzimmer und ließ die Tür angelehnt. Müde sank er in die weichen Decken und schlief fast sofort ein. Am nächsten Morgen, war Tales zuerst wach und begann das Frühstück vorzubereiten. Immer wieder sah er zu Olve ins Wohnzimmer, der halb auf dem Boden und halb auf der Couch schlief. Der Elitäre schnarchte laut und irgendwann ging es Tales so auf die Nerven, dass er Olve einen Klaps mit dem Schwanz ab. Grunzend bewegte sich Olve und öffnete blinzelnd die Augen, ehe er sich schmatzend aufsetzte. „Morgen… Tales. Was machst du denn hier?“, fragte Olve und gähnte laut. Verwirrt sah er sich um und bemerkte, dass er gar nicht bei sich Zuhause war. Schnell schnappte er sich seinen Scouter und überprüfte die Uhrzeit. Erleichtert stellte er fest, dass er noch gute drei Stunden Zeit hatte, bevor seine Mission losging. „Oh man, ich brauche eine Dusche“, sagte Olve und schnappte sich seine Sachen, ehe er unter die Dusche sprang. Tales sah ihm misstrauisch nach und schüttelte den Kopf. Er mochte Olve noch nie. Doch Radditz schien den Elitären sehr zu mögen. Seufzend ging er zurück in die Küche und setzte Wasser auf für Yárap. Den Kártev ließ er bewusst weg, auch wenn er wusste, dass Radditz ihn trinken durfte, fand er es besser, wenn sein Bruder komplett darauf verzichtete. „Guten Morgen“, rief Radditz verschlafen und setzte sich gähnend an den Tisch. Obwohl er eigentlich mehr als gut geschlafen hatte, war er immer noch müde. Er war sogar zu faul gewesen, um sich seinen Brustpanzer überzuziehen. „Morgen, hast du gut geschlafen?“, fragte Tales seinen Bruder und stellte ihm einen Teller mit frischen Eiern und Kräutern hin. Radditz schnupperte und sein Magen knurrte leise. „Ja und du? Die ersten Nächte sind etwas komisch, wenn man nicht Zuhause ist“, sagte Radditz gelassen und streckte sich. Dann nahm er sich eine Tsuke und schob sie sich in den Mund. „Es ging. Ich fühle mich hier ziemlich wohl“, antwortete Tales ehrlich. „Hm, riecht das lecker!“, rief Olve aus dem Wohnzimmer und kam angezogen in die Küche. Frech hauchte er Radditz einen Kuss auf den Mund und strich ihm über den Bauch. Radditz schlug seine Hand weg. „Guten Morgen, mein Lieber“, begrüßte Olve ihn. „Morgen… na wieder nüchtern?“, fragte Radditz gelassen. „Ja und fit für die Mission“, sagte der Elitäre und schlug sich auf den Brustpanzer. „Letzte Chance, Radditz. Willst du Sex? Wenn ich wiederkomme bist du wahrscheinlich hochschwanger und dann will dich keiner anfassen…“ Radditz knurrte und warf Olve ein Stück Brot ins Gesicht. Lachend nahm Olve es weg und zwinkerte, „Ich mein es doch nur gut, aber mit der Kugel wird dich keiner haben wollen und unser kleiner Tales hat ja jetzt eine Freundin“, sagte Olve und machte eine theatralische Geste. Tales verdrehte die Augen über Olve und hielt sich zurück. Er versuchte sich vorzustellen, wie Radditz mit einem dicken Bauch aussah und erschauderte. Das Fell seiner Rute stellte sich auf und er verzog das Gesicht. „Pah, na und? Du hast dir den Sex für die nächsten die Doráze versaut, mein Lieber“, antwortete Radditz beleidigt. „Och komm schon Radditz… du weißt ich mache nur Spaß“, sagte Olve lächelnd und ging vor Radditz auf die Knie. „Ja, ich weiß“, erwiderte Radditz schmunzelnd. „Bist du wirklich so lange weg?“ „Ja leider. Eine Rang A Mission… der Weg dorthin dauert schon gute drei Monate“, sagte Olve ernst und seufzte genervt. „Aber die Bezahlung ist gut“, meinte Radditz schultern zuckend. „Ja, schon. Eigentlich wollte ich in deiner Nähe bleiben. Ich hätte dich gerne unterstützt, wenn das Kind kommt“, antwortete Olve ehrlich und klaute sich eine Gabel voll bei Radditz. Dieses Mal meinte er es absolut ernst. Radditz war zwar jetzt ziemlich ruhig, aber er konnte sich vorstellen, dass sich das im Laufe der Schwangerschaft änderte. Radditz konnte sicher einen Freund gebrauchen. „Keine Sorge, ich passe schon auf Radditz auf“, sagte Tales und stellte den Rest an den Tisch. Auch Olve füllte er eine kleine Portion auf. Gerade als er die Pfanne zurück auf die Herdplatte stellte, klopfte es. „Perfekt, wie immer“, sagte Tales lächelnd und ging an die Tür. Radditz‘ Lächeln verblasste. Er hatte schon wieder vergessen, dass Okara zum Frühstück kommen wollte. Tales hatte ihn gestern gefragt und was hätte er sagen sollen? „Hey, mein Liebling“, rief Okara mit lieblicher Stimme und umarmte Tales innig, ehe sie ihn auf die Lippen küsste. Olve rümpfte die Nase und warf einen Blick zu Radditz, der nur mit den Schultern zuckte. Kurz darauf kamen die beiden in die Küche. „Hallo Radditz, danke für die Einladung“, sagte Okara freundlich und lächelte ihn lieb an, ehe sie sich neben Tales auf den Stuhl setzte. „Hallo Okara, kein Problem. Tales hat sich sowieso um das Frühstück gekümmert“, winkte Radditz ab. „Hey!“, brummte Olve zur Begrüßung. „Hallo Olve“, antwortete Okara. Sie und Olve kannten sich schon aus den Clubs. Olves Freund Radis hatte versucht mehrfach bei ihr zu landen. „So, dann können wir mit dem Frühstück anfangen“, sagte Tales lächelnd und gab seiner Freundin einen Kuss. Okara lachte leise und setzte sich auf seinen Schoß und gab ihm einen innigen Kuss. Olve hob eine Augenbraue und tat so, als müsste er sich übergeben. Dabei sah er zu Radditz rüber, der über die Darstellung etwas schmunzelte. Kurz beobachtete er Tales und Okara noch, ehe er anfing zu essen. Die Beiden so zu sehen war merkwürdig, auch wenn er schon längst wusste, dass sie zusammen waren. Es noch einmal mit eigenen Augen zu sehen, war doch etwas anderes. Radditz konnte nicht gerade behaupten sich wohl in der Nähe der beiden zu fühlen. Aber wenn er nicht wieder Streit mit seinem Bruder wollte, musste er das hinnehmen. Tales hatte gestern ziemlich viel für ihn getan. Immerhin hatte er sich als Vater ihres Kindes eintragen lassen und es ihren Eltern gesagt. Und er war bei ihm eingezogen. „Oh man“, brummte Olve leise, als Tales Okara mit der Gabel fütterte. Er erschauderte bei dem Spektakel unangenehm und schüttelte den Kopf. Tales warf ihm einen Blick zu und dann Radditz, der ruhig seine Portion aß. Plötzlich fühlte er sich etwas komisch dabei, so von den beiden beobachtet zu werden. Doch er wollte Okara jetzt auch nicht von sich stoßen, daher aß er die Portion, die sie ihm hinhielt und küsste sie anschließend auf die Lippen. „Hey Radditz, wenn ich im Landeanflug auf den Planeten bin, melde ich mich bei dir, okay?“, fragte Olve. „Ja, mach das. Ich verspreche dir auch ranzugehen“, antwortete Radditz frech und lehnte sich etwas nach hinten. Okara wurde dadurch auf die beiden aufmerksam und setzte sich dann doch wieder auf ihren eignen Platz. „Wie geht es dir, Radditz? Tales hat erzählt du bist gestern zusammengebrochen“, sagte Okara nett. „Was? Und das erfahre ich erst jetzt?!“, fragte Olve und ließ die Gabel sinken. „Mir geht es gut. Der Arzt meint, ich soll mich ausruhen und einfach Stress vermeiden“, winkte Radditz ab. Olve schnaubte genervt. „Dann hör auf den Arzt, Radditz. Du musst auf dich aufpassen!“, sagte Olve ernst. Radditz verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. „Das mache ich, Olve. Keine Angst“, erwiderte spitz und gab seinem Freund einen kleinen Schlag auf den Hinterkopf. „Fein, du solltest doch auf ihn aufpassen, Tales“, meinte Olve ernst. Tales nickte schmunzelnd. Er fand es amüsant, wie Olve zwischen frech und beschützend hin und her schwankte. Radditz stöhnte hörbar und verdrehte die Augen. „Wirklich? Ich bin schwanger und kein hilfloses Baby“, brummte Radditz genervt. So langsam bekam er das Gefühl, dass ihm niemand mehr etwas zutraute und das missfiel ihm gewaltig. „Das sagt ja auch keiner, Yáthak. Aber du darfst nicht mehr kämpfen mit dem Leben in deinem Körper. Also schadet es nicht, wenn jemand ein Auge auf dich hat“, erwiderte Olve ernst. Radditz ließ die Gabel sinken und knurrte leise. Ohne ein weiteres Wort stand er auf. Da er sich nicht Streiten sollte, sagte er nichts weiter dazu. „Wo gehst du hin?“, fragte Tales. „Ich zieh mich an. Wir wollten auf den Markt, soweit ich mich erinnere“, sagte Radditz bemüht ruhig. „Oder darf ich das auch nicht alleine?“ „Nein, alles okay“, erwiderte Tales beruhigend. „Habe ich was falsches gesagt?“, fragte Okara besorgt. „Du nicht“, erwiderte Olve und stand auf. „Lass ihn, Olve. Streit sollte er unbedingt vermeiden“, sagte Tales schnell. „Ich habe nicht vor zu streiten“, antwortete Olve und folgte Radditz nach oben. Leise öffnete er die Tür und blickte zu seinem Freund, der sich gerade anzog. „Radditz, sei nicht sauer. Du weißt, ich mag dich… und wenn ich wiederkomme, will ich nur Gutes hören, verstanden?“, sagte Olve ruhig und schloss seinen Freund in die Arme. Radditz erwiderte die Geste eher halbherzig, doch dann seufzte er. „Du wirst mir fehlen, Olve“, sagte er mit einem kleinen Lächeln. „Aber nur ein ganz klein wenig“. Olve lachte und zwinkerte Radditz zu. „Ich mache mich auf den Weg. Ich muss noch packen“, meinte Olve und legte Radditz eine Hand auf die Schulter. „Viel Erfolg bei deiner Mission“, sagte Radditz. „Danke, wir sehen uns in ein paar Monaten“, erwiderte der Elitäre, ehe er wieder nach unten ging. Kurz hob er die Hand zum Abschied, dann ging er nach draußen und flog zu sich nach Hause. Dieses Mal ging Olve mit einem gemischten Gefühl auf Mission. Irgendetwas sagte ihm, dass es besser wäre, wenn er hierblieb. Olve hatte keine Ahnung, wie recht er mit seinem Gefühl hatte… Kapitel 19: Die Krankheit ------------------------- Gine war an diesem Morgen sehr früh fertig mit dem Frühstück. Sie hatte in der Nacht schlecht geschlafen und viel über die Situation nachgedacht. Seufzend saß sie am gedeckten Tisch und hob den Kopf, als sie Schritte hörte. Bardock kam zu ihr in die Küche und nahm sich eine Tasse Kártev. „Guten Morgen“, sagte er leise und küsste sie auf die Stirn. „Wir müssen reden, Bardock“, sagte Gine ruhig. Bardock stöhnte genervt und fasste sich an die Stirn. „Worüber? Darüber, dass die Streitereien Radditz nicht gut tun? Das weiß ich und ich werde bis zum Ende der Schwangerschaft nicht mehr mit ihm reden… oder geht es dir darum, dass unsere Söhne uns belogen haben? Tales ist der Vater des Kindes und während ich immer wieder frage…“, sprach Bardock ernst. „Du hast ihn geschlagen, Bardock“, unterbrach Gine ihn ernst und straffte ihre Gestalt. Ihre Finger umklammerten die Tasse fester, während sie ihrem Gefährten direkt in die Augen sah. „Ja, weil er mich belogen hat und weil er seinen Bruder verletzt hat, Gine! So ein Verhalten können wir ihnen doch nicht durchgehen lassen!“, erwiderte Bardock ernst. Er erinnerte sich nur noch verschwommen an das Gespräch mit Tales. Doch er bereute seine Reaktion keineswegs. „Natürlich ist es nicht richtig, dass Tales seinen Bruder verletzt hat! Aber er hat ihn danach ins Krankenhaus gebracht und es war keine Absicht. Mag sein, dass er einen Fehler begangen hat. Aber wir schlagen unsere Kinder nicht!“, sagte Gine. „Einen Fehler? Gine ist dir bewusst, welche Verletzungen Radditz hätte davon tragen können? Tales hätte ihm schlimmeres antun können!“, knurrte Bardock. „Das hat er aber nicht und das wird er nicht“, entgegnete Gine ernst. „Ich erwarte, dass du dich bei unseren Söhnen entschuldigst…“ „Ich? Ich soll mich entschuldigen? Sie haben mich angelogen und diesen ganzen Mist gebaut!“, rief Bardock schnaubend. „Und du hast dich nicht gerade wie ein guter Vater benommen. Tales schlagen und Radditz ständig Vorwürfe zu machen, obwohl du wissen solltest, dass es nicht gut für ihn ist! Er ist gestern deinetwegen zusammengeklappt!“, rief Gine energisch. „Ja, ich weiß… deswegen werde ich ihn auch in Ruhe lassen. Aber entschuldigen... muss ich mich sicher nicht“, sagte Bardock ernst und stand auf. Er hatte keine Lust, sich weiter Vorwürfe machen zu lassen. „Bardock, bitte werde vernünftig. Wenn du dich jetzt mit den Beiden aussprichst, verzeihen sie dir. Aber wenn du Radditz während der Schwangerschaft alleine lässt… will er vielleicht nichts mehr von dir wissen!“, sprach Gine eindringlich und sah ihren Gefährten bittend an. Ihre Stimme, war nun wieder deutlich ruhiger und ein trauriger Unterton schwang mit. Bardock sah zu ihr und schüttelte den Kopf. Ohne ein weiteres Wort verschwand er. Die Worte seiner Gefährtin stimmten ihn nachdenklich, doch er war nicht bereit über seinen Schatten zu springen. Stattdessen tat er das was er am besten konnte. Er holte sich eine Mission beim König. Wenn er für zwei, drei Monate den Planeten verließ konnte er sich in Ruhe mit der Situation beschäftigen. Vielleicht sah er klarer, wenn er zurückkam. So wie es jetzt lief, konnte es nicht mehr weitergehen. Das war ihm selbst klar. ~~~ Der Vormittag mit Okara und Tales verlief relativ harmonisch. Radditz und Okara lernten sich kennen und Radditz musste zugeben, dass sie wirklich nett war. Aber er mochte sie trotzdem nicht. Aber wenigstens hielt sie sich an seine Bitte und erzählte Tales nicht, dass er mit ihr gesprochen hatte. Das war etwas was Tales nicht wissen musste. Auch wenn er ihm wegen dieser Einmischung sicher nicht böse war. Nach dem Besuch auf dem Markt hatte sich Radditz etwas in den Garten zurückgezogen. Auch wenn er es nicht zugeben wollte, so nervte es ihn wie Okara und Tales ständig die Finger nicht voneinander lassen konnten. Also ließ er ihnen etwas Privatsphäre. Seufzend lag er in der Wiese und starrte in den Himmel. Seine Hand lag wie immer auf seinem Bauch. Plötzlich hörte er Schritte und drehte den Kopf. Okara und Tales kamen Hand in Hand auf ihn zu. „Ich muss jetzt los, Radditz. Ich wünsche euch einen schönen Tag“, sagte sie freundlich und küsste Tales nochmal zum Abschied. „Bis bald, Süße“, sagte Tales glücklich und sah ihr nach, ehe er sich neben Radditz ins Gras sinken ließ. Glücklich seufzte er auf. „Wie geht es dir, Radditz?“, fragte er schließlich. „Hm… ganz gut. Mir fehlt das Training…“, brummte Radditz missmutig. Langsam setzte er sich auf und sah in die Ferne. „Das werden lange fünf Monate“, meinte er mit einem schiefen Lächeln. „Wahrscheinlich gehen sie schneller rum, als du denkst“, sagte Tales und spielte ein wenig mit dem Gras zwischen seinen Fingern. Er wurde etwas nervös, als er an die Geburt dachte. „Und dann? Willst du dann hier wohnen bleiben? Oder suchst du dir mit Okara etwas Eigenes?“, fragte Radditz leise. Überrascht sah Tales ihm in die Augen, ehe er mit den Schultern zuckte. „Natürlich werden wir uns irgendwann etwas Eigenes suchen, aber im Moment bleibe ich bei dir… bis das Kleine da ist“, meinte Tales nachdenklich. Radditz nickte und öffnete den Mund. Er hatte schon erwartet, das Tales bis zum Ende der Schwangerschaft bei ihm bleiben wollte. Plötzlich kam ihm eine andere Frage in den Sinn und er erschauderte unangenehm. Was wenn Tales und Okara sein Kind bei sich aufnahmen…? Dann wäre er frei und sein Kind in guten Händen. Schwer schluckte Radditz und ein beklemmendes Gefühl machte sich in seiner Brust breit. Nein! Diese Idee gefiel ihm gar nicht. Die Vorstellung, Okra würde die Takrá seines Kindes werden, ließ ihn beinahe würgen. „Alles in Ordnung?“, fragte Tales besorgt, da er die Blässe in Radditz‘ Gesicht bemerkte. Dieser nickte schnell und stand auf. Ohne Umweg lief er ins Bad und übergab sich einmal. Angewidert verzog er das Gesicht, als er einen grässlichen Geschmack in seinem Mund hatte. Schnell wusch er ihn sich aus und ging zurück ins Wohnzimmer. Tales war ihm gefolgt und legte ihm eine Hand auf die Stirn. „Ist wirklich alles okay?“, fragte er leise. Radditz schüttelte den Kopf und legte sich auf die Couch. „Nur etwas schlecht“, gab er leise zu und schloss die Augen. „Ich sage Escar Bescheid“, meinte Tales besorgt, als er den kalten Schweiß auf Radditz‘ Stirn bemerkte. Dieser seufzte, nickte aber ergeben. Plötzlich wurde ihm kalt und Tales rannte schnell nach oben um ihm eine Felldecke zu holen. Schnell breitete er sie über Radditz aus, ehe er seinen Scouter holte und Escars Nummer wählte. „Hallo, Tales. Ist alles in Ordnung?“, fragte Escar freundlich. „Hallo… ich weiß nicht. Radditz hat sich übergeben und ihm ist schlecht“, sagte Tales besorgt und kniete sich neben seinem Bruder nieder. Sanft strich er ihm durch die Haare. „Okay, ich komme zu euch. Meine Schicht ist fast zu Ende“, sagte Escar. „Danke“, antwortete Tales erleichtert und legte auf. Escar sagte dem Arzt Bescheid, der die nächste Schicht übernahm und holte seine Arzttasche, ehe er zu Radditz und Tales flog. Erschöpft wischte sich Radditz über die Stirn, die feucht vom Schweiß war. Angewidert verzog er das Gesicht. Die Übelkeit nahm wieder etwas zu, doch bis jetzt hatte er nicht unbedingt das Gefühl, sich nochmal übergeben zu müssen. „Was ist das nur immer?“, fragte Radditz genervt. Saiyajins wurden nur selten krank. Er war nie krank. Wieso also jetzt? Setzte die Schwangerschaft seinem Körper so dermaßen zu? „Vielleicht hast du nur was falsches gegessen“, versuchte ihn Tales zu beruhigen. „Mh… dann müsstest du auch etwas merken“, erwiderte Radditz seufzend. „Escar kommt gleich… er kann uns sicher sagen, was los ist“, meinte Tales ruhig. Er blieb bei Radditz sitzen und sah ihn immer wieder besorgt an. Radditz tat ihm leid. Im Moment hatte es sein großer Bruder nicht unbedingt einfach. „Soll ich dir eine Tasse Yárap machen?“, fragte Tales. Radditz nickte. Vielleicht half das ein bisschen. Erschöpft schloss er die Augen und blieb liegen, bis Tales kurz darauf zu ihm zurückkehrte. Kaum, dass Tales die Tasse vor ihm auf den Tisch gestellt hatte, klopfte es an der Tür. Escar war da. Tales ließ ihn herein. Langsam erhob sich Radditz und blieb aber sitzen. Er fühlte sich etwas benommen. „Hallo Radditz. So schnell wollte ich dich eigentlich nicht wiedersehen“, sagte Escar mit einem milden Lächeln und trat auf ihn zu. Er stellte seine Tasche neben ihm ab und fühlte seine Stirn. „Hallo Escar… ja ich hatte mir das auch etwas anders vorgestellt“, sagte Radditz schmunzelnd. „Dann sag mir mal, wie du dich jetzt fühlst“, sagte Escar und öffnete seine Tasche. Er holte ein Fieberthermometer heraus und hielt es an Radditz‘ Ohr. „Hm, mir ist schlecht… etwas schwindelig und ich fühl mich wie erschlagen“, erzählte Radditz und hielt ruhig. Kurz darauf piepste das Gerät und zeigte an, dass seine Temperatur nur leicht erhöht war. Dann taste Escar ihn am Hals und anschließend am Bauch ab. „Öffne bitte mal den Mund“, bat der Arzt, damit er ihm einmal in den Hals sehen konnte. „Scheint so, als wäre es nur ein kleiner Infekt“, meinte Escar schließlich. Radditz seufzte genervt und lehnte sich wieder zurück. „Dein Körper ist einfach etwas geschwächt. Die Operation, die Schwangerschaft, der ganze Stress und der Zusammenbruch gestern. Da kann es schon mal passieren, dass man sich einen kleinen Virus einfängt“, erklärte Escar. „Wie lange dauert das?“, fragte Radditz seufzend. „In der Regel 1-3 Tage. Du solltest dich warmhalten, viel Trinken und schlafen“, riet ihm Escar. „Das bekommen wir hin“, sagte Tales und strich Radditz über die Haare. Dieser sah ihn mit erhobener Augenbraue an, ehe er schnaubte. Trotzdem nahm er die Tasse Yárap an und nippte einmal daran. „Tut mir leid, ich wünschte ich könnte mehr tun“, sagte Escar aufrichtig. Er konnte sich gut vorstellen, dass es Radditz nicht einfach hatte. „Schon gut, danke dass du so schnell gekommen bist“, murmelte Radditz abwinkend. „Kein Problem. Sollte es dir schlechter gehen und das Fieber stärker werden, solltet ihr mir umgehend Bescheid sagen“, meinte Escar ernst. „Das machen wir, versprochen“, stimmte Tales. Ruhig sah er dabei zu, wie Escar seine Tasche zusammenpackte und begleitete ihn dann zur Tür. „Danke nochmal, dass du gekommen bist“, sagte Tales dankbar. „Das ist doch selbstverständlich“, winkte Escar ab. „Bis bald“ Seufzend machte Tales hinter ihm die Tür zu, ehe er zurück zu Radditz ging. Kurzerhand hob er seinen Bruder samt Decke hoch. „Was soll das?“, fragte Radditz kritisch. „Ich bring dich nach oben. Das Bett ist bequemer“, sagte Tales lächelnd. Behutsam trug er ihn nach oben und legte ihn auf das Bett. Schnell machte er das Fenster zu und ging dann zurück zu Radditz. Sanft zog er ihm den Brustpanzer über den Kopf und die Stiefel aus. Die Tasse hatte er mit seinem Schwanz nach oben getragen und hielt sie nun seinem Bruder hin. „Du weißt, ich kann das auch alleine“, sagte Radditz ernst. Tales hauchte ihm einen Kuss auf die Nasenspitze. „Ich weiß, Sórek. Aber du kannst dir ruhig helfen lassen. Das ist keine Schwäche“, erwiderte der Dunkelhäutige und zog die Vorhänge zu. „Versuch etwas zu schlafen, ich werde dir eine Suppe kochen…“, schlug Tales vor. Radditz seufzte, ließ sich aber in die Decken sinken und deckte sich ordentlich zu. Ihm war trotz des Sanáp ziemlich kalt. Außerdem war er eh ziemlich müde. „Na gut… vielleicht hilft es ja“, sagte Radditz gähnend. „Bestimmt… du hast gehört was Escar gesagt hat. Ich bin unten, wenn du mich brauchst und lass die Tür angelehnt. Wenn etwas ist, brauchst du nur zu rufen“, meinte Tales ruhig. „Mhm… ist gut“, brummte Radditz und schloss die Augen. Sein Körper fühlte sich ausgelaugt und schwach an. So dauerte es nicht lange bis er eingeschlafen war. Radditz schlief mehrere Stunden und bekam nicht mit, wie Tales des öfteren nach ihm sah. Auch bekam er nicht die Ankunft seiner Mutter, Kakarott und Broly mit. Tales hatte ihnen natürlich Bescheid gesagt. Bardock hatte bereits den Planten verlassen. Er hatte die erstbeste Mission angenommen und war sofort aufgebrochen. Seiner Familie hatte er das nur kurz und knapp mitgeteilt, ehe er aufgebrochen war. Der Weg zu seiner Mission dauerte gute einer halb Monate. Also sollte er zurück sein, bevor Radditz‘ Geburt bevorstand. Doch trotzdem war er für eine lange Zeit weg. Gine war geschockt und auch enttäuscht, als er ihr sagte, dass er gehen würde. Sie hatte geweint und ihn gebeten hierzubleiben. Doch Bardock brauchte den Abstand, also ließ sie ihn ziehen. Vielleicht war es sogar besser, für sie alle. Wenigstens hörten die Streitereien auf. Trotzdem hoffte sie, dass er schnellstmöglich zurückehren würde. Kakarott, Gine und Broly blieben einige Zeit bei Radditz. Doch gegen Abend flogen sie wieder nach Hause. Radditz verschlief ihren ganzen Besuch und Gine hielt es für besser ihn zu lassen, auch wenn Tales ihm gerne etwas zu Essen gebracht hätte. Nachdem seine Familie gegangen war, sah er nochmals zu seinem Bruder und überprüfte die Temperatur. Zum Glück war sie nicht gestiegen. Dadurch etwas beruhigter, legte er sich unten auf die Couch und döste ein wenig vor sich hin. Ihm war ziemlich langweilig und gerne hätte er etwas im Garten trainiert. Doch solange Radditz krank war, konnte er sich sowieso nicht richtig konzentrieren und er wollte in Hörweite bleiben. Kapitel 20: Ein Rückschlag -------------------------- Mitten in der Nacht wachte Radditz auf. Er war schweißgebadet und völlig ausgetrocknet. Keuchend trank er die kalte Tasse Yárap leer und stöhnte. Dann hörte er ein Geräusch und horchte in die Dunkelheit. Wieder hörte er was und das Fell seiner Rute stäubte sich. Wütend knurrte er auf. Dieses leise Stöhnen stammte von einer Frau. Radditz musste nicht lange nachdenken, um zu wissen, wer da bei seinem Bruder war. Doch es störte ihn. Zum einen, weil Okara mitten in der Nacht in seinem Haus war und zum anderen, weil sie ihn geweckt hatten. Nun wo er wach war, konnte er nicht mehr schlafen. Nicht so lange, die beiden nicht fertig waren. Erschöpft strich Radditz sich durch die Haare und sein Blick verfinsterte sich, als er nun auch Tales stöhnen hörte. Die Beiden waren nicht unbedingt leise. Mit einem genervten Knurren stand Radditz auf und stützte sich mit einer Hand an der Wand ab. Jetzt da er wach war, spürte er, dass er einen immensen Hunger hatte. Die Übelkeit war deutlich besser und nur noch leicht vorhanden. Doch ihm war schwindelig, furchtbar heiß und er fühlte sich krank. Seufzend stieg er langsam die Treppen hinab und hielt sich sicherheitshalber fest. In der Küche ließ er ein paar Ki-Kugeln erscheinen, um den Raum etwas zu erhellen. Das Licht ließ er bewusst aus. Ein Topf stand auf dem Herd, in dem die versprochene Suppe war. Inzwischen war sie kalt. Doch daran störte sich Radditz nicht. Er nahm einen Teller und füllte ihn sich auf. Mit seinem Ki erwärmte er sie erneut und setzte sich an den Tisch, um zu Essen. Genießend schloss er die Augen. Die Suppe schmeckte hervorragend und es tat gut, etwas in den Magen zu bekommen. Zum Glück wurde die Übelkeit nicht schlimmer. Ein lauter Schrei ertönte und ließ Radditz an die Decke sehen. „Sehr rücksichtsvoll“, brummte Radditz genervt. Okara war nun richtig laut und selbst hier konnte er sie hören. Es wurmte ihn. Auch wenn Tales jetzt zu seinem Kind stand und hier eingezogen war, machte gerade diese Aktion deutlich, dass es hier nur um das Ungeborene ging. Es ging ihm nicht darum, ihm zu helfen, weil er sein Bruder war. Er war krank und sein Bruder nutzte die Chance um seine Freundin hierherzuholen und mit ihr lauthals Sex zu haben. Und das obwohl er einen Raum weiter schlief… Am liebsten hätte Radditz sie beide rausgeworfen! Dabei hatte er Tales doch erlaubt, dass sie immer zu Besuch kommen durfte, wann sie wollte. Aber das ging etwas zu weit. Er wollte wissen, wenn jemand in seinem Haus übernachtete. Vor allem hätte er sich die Ruhe gewünscht, die er im Moment gebraucht hätte. Seufzend aß Radditz seine Portion auf und stellte das Geschirr einfach an die Spüle. Sein ganzer Körper war mit einem leichten Schweißfilm überdeckt und trotz der Hitze, fror er. Gerne wäre er jetzt unter die Dusche gesprungen, doch sein Kreislauf machte ihm etwas sorgen. Er wollte jetzt nicht dort zusammenbrechen und bis morgen liegen. Daher ging er wieder nach oben, in der Hoffnung etwas Schlaf zu finden. In Tales‘ Zimmer war es ruhig geworden. Die Beiden waren wohl fertig… Hoffentlich blieb es bei dem einen Mal! Gerade als Radditz seine Hand auf die Türklinke legte, ging neben ihm die Tür auf. Tales kam nackt heraus und sah ihn etwas überrascht an. „Radditz? Wieso bist du nicht im Bett? Wie geht es dir?“, sprudelten die Fragen nur so aus dem Dunkelhäutigen heraus. „Nicht gut… ich geh wieder ins Bett. Ich hatte Hunger…“, brummte Radditz und musste sich arg zusammenreißen, um jetzt nicht selbst einen Streit anzufangen. Tales‘ Verhalten machte ihn wütend. „Haben wir dich geweckt?“, fragte Tales schuldbewusst. Eigentlich wollte er nur etwas mit Okara kuscheln, doch dann war irgendwie mehr daraus geworden. Ihm war nicht bewusst gewesen, dass sie mit der Zeit immer lauter wurden. „Ja… viel Spaß euch beiden… ich geh jetzt schlafen“, knurrte Radditz und ging in sein Zimmer. „Es wäre nett, wenn ihr etwas leiser sein könntet“, fügte er noch an, ehe er die Tür zuwarf und zu seinem Bett wankte. Müde warf er sich in die Felldecken und deckte sich ordentlich zu. Leise vernahm er das Schließen der Tür neben an und nahm dumpf Stimmen wahr. Wütend schloss Radditz die Augen und versuchte zu schlafen. Es kotzte ihn an, dass Okara hier schlief. Doch wenn er ehrlich zu sich selbst war, war er auch etwas eifersüchtig. Nach allem was in der letzten Zeit passiert war, hätte er schön gefunden, wenn Tales an seiner Seite gewesen wäre. Stattdessen vergnügte er sich lieber mit seiner Freundin, ohne Rücksicht auf ihn zu nehmen. Ihr Streit stand auch noch zwischen ihnen. Wäre Radditz von jemand anderen schwanger, wäre Tales gar nicht hier. Es ging ihm nicht um ihn. Das wurde Radditz nur allzu deutlich bewusst. Wann war er seinem Bruder so wenig wert geworden? Früher hatten sie so ein inniges Verhältnis. Radditz vertraute niemandem mehr und umgekehrt. Und jetzt? Wie konnte eine einzelne Saiyajin alles so verändern? Über diesen Gedanken grübelnd, schlief Radditz schließlich irgendwann ein. ~~~ Tales stand am nächsten Morgen sehr früh auf. Tales fühlte sich seit der Begegnung mit Radditz etwas merkwürdig. Er hatte ein schlechtes Gewissen. Radditz war krank und ihn aufzuwecken, war nicht seine Absicht gewesen. Außerdem hatte er das Gefühl seinen großen Bruder enttäuscht zu haben. Doch was hätte er machen sollen? Die ganze Zeit an Radditz‘ Bett sitzen? Tales hatte heute schon drei Mal nach ihm gesehen, doch sein Bruder schlief tief und fest. Sein Fieber schien etwas gesunken zu sein. Tales konnte nur hoffen, dass es ihm bald besser ging. „Wäre es okay, wenn du 20 Káteze bei Radditz bleibst? Ich möchte mir kurz ein paar Früchte von meinem Baum holen“, fragte Tales seine Freundin. Sie hatten gerade zu Ende gefrühstückt. Tales hatte natürlich auch für Radditz etwas hergerichtet, hielt es aber für besser ihn schlafen zu lassen. „Natürlich, ich habe noch etwas Zeit bis ich los muss“, meinte Okara lächelnd. „Danke“, antwortete Tales und küsste sie kurz auf die Lippen. „Ich beeile mich“, versprach er, ehe er sich auf den Weg machte. Okara blieb noch einen Moment sitzen, ehe sie das benutzte Geschirr an die Spüle trug. Sie begann den Abwasch und trocknete anschließend alles ab. Dann räumte sie es in die Schränke und ging ins Bad. Neugierig sah sie sich dabei um. Sie mochte Tales‘ Bruder, aber manchmal fand sie sein Verhalten etwas merkwürdig. Wie gestern Nacht. Es tat ihr leid, dass sie zu laut waren. Doch als sie ihn so reden hörte, war sie doch erschrocken. Sie fragte sich, was für ein Saiyajin Radditz war. Kurz warf sie einen Blick nach oben, ehe sie die Türen eines Schrankes öffnete. Doch der Inhalt war nichts Besonderes. Kurz schüttelte sie über sich selbst den Kopf und ging ins Bad, um sich fertig zu machen. Dank Radditz, waren sie und Tales jetzt zusammen. Das musste sie unbestreitbar zugeben. Immerhin hatte er mit ihr geredet und ihr erklärt, was im Club passiert war. Doch warum hatte Radditz sie damals überhaupt angelogen? Diese Frage stellte sie sich immer wieder. Wollte Radditz seinen Bruder für sich? Immerhin hatten die Beiden in derselben Nacht noch Sex. Deswegen war er ja auch schwanger! Wenn Okara ehrlich war, gefiel es ihr nicht, dass Tales bei Radditz wohnte. Aber sie konnte es ihm ja schlecht verbieten. Zumal sie es schön fand, dass er sich um sein Kind kümmern wollte. Sie vertraute Tales. Aber Radditz nicht. Seufzend sprang Okara unter Dusche. Sie versuchte ihre Gedanken auf etwas anderes zu lenken. Sie wollte Tales auch nicht von ihren Gedanken erzählen und hielt es für besser, erst einmal zu beobachten. Vielleicht interpretierte sie zu viel in die Sache hinein. Tales und Radditz bekamen zwar ein Kind. Aber sie war mit ihm zusammen und würden sicherlich irgendwann eine eigene Familie gründen… Etwa zur selben Zeit wachte Radditz auf und blieb noch einen Moment liegen. Desorientiert hob er den Kopf und sah aus dem Fenster. Er hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Trotz der langen Zeit, die er geschlafen hatte, war er sehr müde. Wenigstens war ihm nicht schlecht, aber er fühlte sich immer noch krank. Wenn auch nicht so schlimm, wie letzte Nacht. Seufzend konzentrierte sich Radditz auf die Auren in seinem Haus. Fassungslos öffnete er die Augen und blickte zur Tür. Tales hatte ihn mit Okara allein gelassen?! Er kannte diese Saiyajin kaum ein paar Tage und jetzt war sie allein in seinem Haus. Tief atmete Radditz durch die Nase ein und durch den Mund wieder aus. Er versuchte die Wut zu unterdrücken, die gerade in ihm aufkeimte. Tales benahm sich unmöglich! Radditz überlegte ernsthaft, Tales zu bitten, wieder auszuziehen. Vielleicht war es doch besser, wenn Kakarott bei ihm blieb. Aber konnte er das seinem Bruder zumuten? Kakarott sollte sich nicht um ihn kümmern müssen, auch wenn er sich sicher nicht beschwerte. Aber dann würde folglich auch Broly hier wohnen und ein glückliches Paar ständig um sich zu haben, gefiel ihm so gar nicht. Okara war zum Glück nicht ständig da, da sie als Pflegerin im Krankenhaus regelmäßig arbeiten musste. Aber Kakarott und Broly klebten förmlich aneinander. Nicht, dass er es seinem Bruder nicht gönnte! Er war so froh, dass Kakarott einen so wundervollen Gefährten gefunden hatte. Aber er wollte so etwas auch. Keine Beziehung oder so. Einfach etwas Nähe… und Zuneigung. Plötzlich fehlte ihm Olve. Mit ihm hätte er etwas Spaß haben können und auch wenn sein Freund ihn gerne aufzog, war er doch immer für ihn da. Radditz schüttelte den Kopf, bei dem Gedanken. Was war denn gerade mit ihm los? Seit wann war er so bedürftig nach Nähe? Lag das etwa an der Schwangerschaft?! Seufzend schüttelte er den Kopf, der dabei ganz schön protestierte. Als er spürte, dass Okara sein Bad wieder verlassen hatte, erhob er sich und nahm sich eine frische Shorts aus dem Schrank. Dann stieg er die Treppen hinab. „Guten Morgen Radditz. Tales holt gerade seine Früchte. Er ist gleich zurück“, begrüßte Okara ihn freundlich. Sie hatte sich gerade auf die Couch gesetzt. Radditz nickte grimmig und murmelte nur eine kurze Begrüßung, ehe er ins Bad verschwand. Die Tür warf er hinter sich zu und anschließend zog er seine Shorts aus und stieg in die Wanne. Er drehte das Wasser auf und legte den Kopf in den Nacken. Das tat gut! Erschöpft setzte er sich auf den Boden und genoss den das kühle Nass auf seiner erhitzten Haut. In dem Moment kam Tales zurück. Liebevoll begrüßte er Okara mit einem Kuss und legte das Säckchen mit seinen Früchten auf den Tisch. „Dein Bruder scheint schlecht gelaunt zu sein“, bemerkte Okara vorsichtig und lehnte sich etwas an ihn. Überrascht sah Tales zur Badtür, hinter der er das Rauschen des Wassers vernahm. „Hm, wahrscheinlich weil er krank ist… nimm es nicht persönlich“, erwiderte Tales und küsste sie abermals. „Ja, das kann sein“, antwortete sie lächelnd und umarmte ihn für einen Moment. „Ich muss leider los“ „Kommst du später wieder?“, fragte Tales und sah sie fragend an. Lächelnd nickte Okara und drückte ihm nun einen Kuss auf. „Sag Radditz, gute Besserung von mir“, meinte sie mit lieblicher Stimme. Dann stand sie auf und verließ das Haus. Ihre Schicht begann bald und der Weg zum Palast würde sie eine Weile kosten. Tales blieb auf dem Sofa sitzend zurück und lauschte dem Wasser. Doch als er nach einigen Minuten merkte, dass sich das Rauschen nicht veränderte, hob er stirnrunzelnd den Kopf. Ohne Umschweife betrat er das Bad und erschrak, als er Radditz mit geschlossenen Augen unter dem Wasserstrahl sitzen sah. Doch dann öffnete sein Bruder die Augen. „Ist alles okay?“, fragte Tales besorgt. „Ja“, brummte Radditz und erhob sich langsam. Er drehte Tales den Rücken zu und fing an sich zu waschen. Tales blickte ernst auf die Kehrseite seines Bruders und verschränkte die Arme vor der Brust. Okara hatte recht, Radditz war wirklich schlecht gelaunt. Doch Tales durfte keinen Streit mit ihm anfangen. Also sagte er nichts dazu und blieb aber trotzdem hier. Er sorgte sich, dass Radditz schwindelig werden könnte. „Wie geht es dir?“, wollte Tales wissen. Radditz seufzte genervt und schloss die Augen, während er seine Haare einschäumte. „Die Übelkeit ist weg… aber ich fühle mich immer noch krank“, antwortete Radditz langsam. Dann drehte er das Wasser ab und stieg aus der Wanne. Er nahm sich ein Handtuch und trocknete sich ab. Er schwankte etwas und sofort war Tales an seiner Seite. „Es geht schon… mir ist nur etwas schwindelig“, murmelte Radditz. Vorsichtig zog er sich seine Shorts über und ließ sich eher widerwillig von Tales helfen. „Na komm, dann setz dich lieber hin“, sagte Tales ruhig und blieb an seiner Seite, bis Radditz das Sofa erreichte. Radditz setzte sich und lehnte sich zurück. Das Duschen hatte ihn ordentlich angestrengt und er könnte jetzt schon wieder schlafen. Aber er hatte auch Hunger. „Ich hole dir eine Decke und anschließend dein Frühstück, okay?“, fragte Tales vorsichtig. „Danke“, brummte Radditz und verdrehte die Augen. Es wäre ihm lieber, wenn er im Moment nicht auf Tales‘ Hilfe angewiesen wäre. Aber so wie es ihm jetzt ging, musste er aufpassen. Das brachte nichts. Er wollte sich und das Ungeborene nicht gefährden. Kapitel 21: Frust ----------------- Tales ging nach oben und holte eine frische Felldecke aus dem Schrank. Die brachte er seinen Bruder, damit er sich ordentlich zudecken konnte. Dann ging er in die Küche und setzte Wasser für eine Tasse Yárap auf. Bis das Wasser kochte, belegte er Radditz einige Brotscheiben, genau so wie sein Bruder es mochte. Dann goss er das heiße Wasser in eine Tasse und gab eine Kräutermischung hinzu. Anschließend holte er einen frischen Yusa Saft und füllte Radditz ein ordentliches Glas ein. Zum Glück hatte sein Bruder bereits ein Tablett. Tales stellte alles ordentlich darauf und trug es zu Radditz ins Wohnzimmer. „Hier Sórek, lass es dir schmecken“, sagte Tales ruhig und stellte es vor ihm auf den Tisch ab. Radditz betrachtete das Essen kurz und murmelte ein kleines Danke, ehe er sich aufsetzte und anfing zu essen. Tales seufzte. Radditz‘ Laune machte ihn gerade wahnsinnig. Lag das wirklich nur daran, dass sie ihn gestern aufgeweckt hatten? Na gut, er musste zugeben… das war wirklich ziemlich rücksichtslos. Radditz war schwanger und krank. Er brauchte Ruhe und er sollte eigentlich auf ihn achten… Aber das war doch keine Absicht gewesen! Ansprechen wollte er ihn aber auch nicht, da er Streit unbedingt vermeiden musste. Also ließ er es sein und versuchte normal mit Radditz umzugehen. „Ich werde dein Bett neu beziehen und das Zimmer ordentlich lüften. Dann kannst du später wieder nach oben gehen“, sagte Tales. „Danke“, murmelte Radditz, zwischen zwei Bissen. Das Frühstück war ausgesprochen lecker und er war dankbar über Tales‘ Hilfe. Aber er war auch sehr frustriert. Nicht nur wegen dem Verhalten seines Bruders, sondern auch wegen seiner Situation. Im Moment fühlte er sich nicht wie ein richtiger Saiyajin. Eher wie ein kleines Kind, was bei jeder Gelegenheit zu weinen anfing. Seine Gefühle spielten verrückt. Es kotzte ihn an, nicht trainieren zu dürfen und ständig auf jemanden angewiesen zu sein. Dann fühlte er sich einsam… Ja, einsam! Viele Saiyajins in seinem Alter hatten sich schon einen Gefährten gesucht oder zumindest einen festen Partner. Er hatte das nicht, weil er ein Auge auf Tales geworfen hatte. Auch wenn ihm klar war, dass es nie etwas werden würde. Genoss er die Zeit mit ihm und seine Ungebundenheit. Aber im Moment wünschte er sich etwas anderes. Einen Gefährten, jemanden der an seiner Seite war. Doch es gab niemanden, nur Enttäuschungen. Nachdenklich sah Radditz Tales nach und nahm einen Schluck von dem Yusa Saft. Er aß die Brotscheibe auf und lehnte sich zurück. Die Müdigkeit wurde stärker und er war kurz davor einzuschlafen, obwohl er immer noch nicht wirklich viel gegessen hatte. Sein Körper war erschöpft und brauchte dringend Erholung. Kurzerhand legte Radditz sich ordentlich hin und war wenig später eingeschlafen. Er hatte gerade mal die Hälfte gegessen. Als Tales herunterkam sah er überrascht in Radditz‘ schlafendes Gesicht und legte eine Hand auf seine Stirn. Er fühlte sich immer noch warm an, obwohl nicht mehr ganz so heftig, wie gestern Abend. Doch als er den halb aufgegessenen Teller bemerkte, machte er sich trotzdem Sorgen. Sein Bruder hatte seit gestern kaum annähernd genug gegessen. Durch die Schwangerschaft brauchte sein Körper mehr Energie und das was er bisher zu sich genommen hatte, reichte nicht mal ansatzweise für ihn alleine. Trotzdem ließ er ihn schlafen und räumte leise das Geschirr weg. Nachdem er alles aufgeräumt hatte, beschloss er in den Garten zu gehen und ein paar leichte Trainingseinheiten zu machen. Radditz wollte er noch etwa ein bis zwei Stunden schlafen lassen. Mehr aber nicht. Dann musste sein Bruder unbedingt noch etwas essen. Radditz‘ Energie im Hinterkopf behaltend, fing er an zu trainieren. Etwa eine Stunde später kamen Gine, Broly und Kakarott zu Besuch. Sie blieben vorerst noch im Garten, um Radditz nicht aufzuwecken. Das Wetter war schön und es war herrlich warm draußen. „Er muss bald etwas essen, Takrá“, sagte Tales besorgt. Gine nickte. „Ja, vielleicht sollten wir ihn aufwecken“, meinte Gine. „Das kann ich machen. Dann kannst du die Suppe erwärmen“, schlug Kakarott vor und stand auf. Leise ging er mit seinem Zwilling ins Haus und kniete sich vor Radditz auf dem Boden. Sanft strich er dem Älteren über die Wange und lächelte milde. Radditz bewegte sich leicht und öffnete müde die Augen. Erschöpft erhob er sich mit dem Oberkörper und sah blinzelnd zu Kakarott. „Hey Sórek, wie geht es dir?“, fragte Kakarott und lächelte lieb. Radditz gähnte und brauchte einen Moment um wacher zu werden. „Besser… aber immer noch ziemlich erschöpft“, antwortete Radditz langsam. „Du musst dringend etwas essen, Radditz“, meinte Tales ruhig, der gerade aus der Küche kam und brachte ihm einen Schüssel voll Suppe. Radditz nickte, sein Magen war vollkommen leer. Er fühlte sich an, als würde er bald verhungern. Dankbar nahm er die Suppe an und fing sofort an zu Essen. Kakarott setzte sich neben ihn auf die Couch und legte eine Hand an seine Stirn. „Du hast immer noch etwas Fieber“, meinte Kakarott besorgt. Radditz schwieg, er war viel zu sehr mit dem Essen beschäftigt. Innerhalb kürzester Zeit, war er fertig und hielt Tales den Teller hin. „Noch etwas?“, fragte Tales und lächelte leicht. Er war froh, dass Radditz jetzt endlich aß. „Ja bitte“, antwortete Radditz ruhig. Auch wenn er noch wütend war, fühlte er sich nicht dazu in der Lage, es gerade zum Ausdruck zu bringen. Stattdessen nahm er sich das Glas und leerte es in einem Zug. Anschließend tat er dasselbe mit dem kalten Yárap. „Hey, mein Großer“, sagte Gine liebevoll, nachdem sie zur Tür rein sah. Lächelnd kam sie auf Radditz zu und strich ihm durch die Haare. Dann setzte sie sich neben ihn. „Hallo Takrá… hallo Broly“, begrüßte Radditz beide. „Hallo Radditz, wie geht es dir?“, fragte der Legendäre freundlich. „Besser… jetzt wo ich etwas in den Magen bekomme“, meinte Radditz ruhig und nahm den nächste Portion entgegen, ehe er sofort anfing zu essen. „Hoffentlich wirst du schnell wieder gesund, mein Großer“, sagte Gine besorgt und strich ihm sanft über den Oberarm. „Ich hoffe es… es geht mir so langsam auf die Nerven. Seid ich schwanger bin… bin ich total empfindlich“, murmelte Radditz zwischen zwei Löffel. „Du hattest es in letzter Zeit nicht gerade leicht… das wird besser, jetzt wo sich alles beruhigt… und Tales an deiner Seite ist“, sagte Kakarott aufmunternd und warf seinem Zwilling einen ernsten Blick zu. Tales erwiderte ihn, ehe er seufzend zur Seite sah. Er wusste das Kakarott ihm sagen wollte, dass er Radditz früher zur Seite hätte stehen müssen. Radditz stockte kurz, als er hörte das Tales ihm zur Seite stand. Er hätte beinahe gelacht. Tales stand nicht ihm, sondern seinem Kind zur Seite. Auch wenn er ihm half… Doch er sagte nichts dazu und aß seine Portion auf. Als er fertig war, stellte er den Teller auf den Tisch. „Eurer Bókra ist auf Mission… da wird er hoffentlich genug Zeit haben, um über seine Fehler nachzudenken“, sagte Gine und strich Radditz eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Er hat eine Mission angenommen?“, fragte Radditz verwundert. Doch eigentlich war es ihm nur Recht. Er hatte keine Lust im Moment sich mit seinem Vater auseinanderzusetzen. Dafür fehlte ihm die Kraft. Etwas Abstand tat ihnen sicher gut. „Ja, aber er sollte vor der Geburt wieder da sein“, erwiderte Gine. Radditz nickte nur. Darüber wollte er ehrlich gesagt gar nicht nachdenken. Ihm reichte es schon, wie es jetzt war. Das war schon anstrengend genug! Sein Magen war jetzt gefüllt, aber ihm wurde etwas schwindelig. „Ich kann ja verstehen, dass er wütend ist… aber weder Tales noch ich, wussten, dass so etwas passieren kann. Hätte ich gewusst, dass ich ein Gebärer bin… hätte ich aufgepasst“, meinte Radditz ruhig. Tales nickte ernst. Dann hätte er niemals das Ruzápi ausgelöst. Bisher dachte er auch, dass ein Gebärer erst schwanger werden konnte, wenn er seine erste Thérki-Váris hinter sich hatte. Diese Váris war anders, als die normale. Radditz würde dann nämlich aus seiner Geburtsöffnung bluten. Der Geruch lockte andere Saiyajins an, die sich mit ihm paaren und Nachkommen zeugen wollten. Ein Saiyajin während seiner Thérki-Váris war sehr empfängnisbereit. Die Chance dadurch schwanger zu werden, war enorm hoch. „Das weiß ich doch, mein Großer“, erwiderte Gine sanft. „Es ist ja nicht so, als wäre, dass das was wir uns gewünscht hätten“, meinte Tales ruhig. „Sicher wäre es dir lieber ein Kind mit deiner Freundin zu bekommen, anstatt mit mir“, sagte Radditz kühl. Ja, Tales hat recht. Es war sicher nicht das was er sich gewünscht hatte, aber es von ihm zu hören, verletzte ihn. Tales sah ihn etwas erstaunt an und auch alle anderen, waren etwas verwundert. Als Radditz merkte, was er gerade gesagt hatte und wie es wirkte, seufzte er schwer. „Entschuldigt… ich glaube meine Hormone spielen verrückt“, sagte Radditz schlicht und verdrehte über sich selbst die Augen. „Ich glaube ich lege mich noch etwas hin“, brummte er und stand auf. „Warte, ich begleite dich“, bot Kakarott ihm an. Radditz nickte und ging voraus. Tales sah ihm noch kurz nach, ehe er mit den Schultern zuckte. Er spürte deutlich, dass Radditz auf ihn sauer war, aber vielleicht lag es wirklich nur an den Hormonen. Leise schloss Kakarott die Tür hinter ihnen. Radditz machte das Fenster zu und setzte sich auf sein Bett, ehe er unter die Decke kroch. Nur in Shorts fror er doch. Kakarott setzte sich neben ihn. „Ist alles in Ordnung, Radditz?“, fragte er leise und blickte seinem Bruder fest in die Augen. „Ja… nein“, brummte Radditz und verdrehte die Augen. „Ich mutiere so langsam zu einem Weichei… Sórek. Mich nervt alles… ich bin krank und Tales fickt nebenan seine Freundin. Er ist nur wegen dem Kind hier… ich bin ihm total egal. Wir haben uns ja noch nicht einmal vertragen“, erzählte Radditz und seufzte schwer. Eigentlich wollte er gar nicht so viel reden, aber die Worte sprudelten nur so aus ihm heraus. „Du bist Tales doch nicht egal, Sórek! Er liebt dich“, sagte Kakarott ernst. Er war etwas erschrocken darüber, wie Radditz über ihren Bruder dachte. Radditz schnaubte und schloss die Augen. Tales liebte ihn? Nicht so… wie er es gerne hätte und diese Tatsache störte ihn noch mehr. Okara an seiner Seite zu sehen, war härter als er gedacht hatte. „Ich fühl mich… allein gelassen, Sórek“, nuschelte Radditz leise. „Aber wir sind doch für dich da, Radditz. Du brauchst nur mit uns zu reden“, erwiderte Kakarott sanft. „Das meine ich nicht… ich weiß einfach nicht wie es weitergehen soll… eigentlich wollte ich mein Kind abgeben… doch jetzt ist Tales da. Aber er hat Okara… wie soll das funktionieren?“, fragte Radditz und sah ihn traurig an. Kakarott tat es in der Seele weh, dass Radditz überhaupt daran dachte, sein Kind abzugeben. Das wollte er keinesfalls für das Kleine. Doch er verstand Radditz‘ Beweggründe. Kurzerhand zog er sich die Stiefel und die Rüstung aus und kuschelte sich zu Radditz unter die Decke. Sanft legte er einen Arm um ihn und legte seinen Kopf auf seiner Brust ab. „Denk nicht so viel darüber nach, Sórek. Du hast noch etwas Zeit… rede mit Tales. Es gibt sicher eine Lösung, die für euch beide gut ist“, sagte Kakarott zuversichtlich. „Ich kann im Moment nicht mit ihm darüber reden“, erwiderte Radditz leise. „Dann mach es nicht… erst wenn du dich dazu in der Lage fühlst. Und ansonsten kannst du immer mit mir reden“, schlug Kakarott vor. Radditz lächelte leicht und legte einen Arm um seinen Bruder. Kakarott rutschte etwas höher und legte seinen Kopf neben den seinen. „Bleibst du noch ein bisschen?“, fragte Radditz leise. Es tat gut, etwas Nähe zu fühlen und es beruhigte ihn ungemein. Die Schwangerschaft setzte ihm wirklich zu! „Gerne“, sagte Kakarott leise und kuschelte sich noch etwas an ihn. Seine Rute schlang sich um Radditz‘ linkes Bein und entspannt schloss er die Augen. Es erinnerte ihn an früher. Da hatte er sich des Öfteren zu Radditz ins Bett gekuschelt. Vor allem bei Gewitter. Kakarott hasste den lauten Donnerschlag und die Nähe seines großen Bruders beruhigte ihn in solchen Momenten sehr. Kapitel 22: Das nächste Problem ------------------------------- Es dauerte ganze drei Tage, bis Radditz wieder gesund war. Doch seitdem ging es ihm besser. Er konnte sein leichtes Training nach einer weiteren Woche wieder aufnehmen und seine Werte waren im Normalbereich. Die regelmäßigen Routineuntersuchungen waren alle unauffällig. Sein Kind wuchs prächtig heran und inzwischen war er in der Mitte des fünften Monats. Der Winter hatte begonnen. Doch zum Glück war es dieses Jahr nicht so schlimm. Manchmal wurde er so heftig, dass sie den Flugverkehr einstellen mussten. Bardock war immer noch auf Mission. Er sollte in ungefähr einem Monat zurück sein. Tales wohnte immer noch bei ihm. Auch wenn Radditz wieder mehr tun durfte als zuvor, war es besser, wenn er nicht alleine blieb. Doch es war ihm schon vorher klar gewesen das Tales bis zur Geburt hierbleiben würde. Okara kam jeden Tag zu Besuch. Sie schlief sogar meistens hier. Es war fast so, als würde sie auch hier wohnen. Tales hatte ihn gefragt, ob es in Ordnung wäre. Radditz war kurz davor gewesen, nein zu sagen. Weil er diese Saiyajin nicht ausstehen konnte. Aber das hätte wohl zu neuen Problemen geführt. Also verhielt er sich erwachsen und sagte, dass es in Ordnung sei. Auch wenn Tales bei ihm wohnte, hatte Radditz das Gefühl ihm noch weniger nah zu sein. Sie sprachen kaum miteinander. Tales kochte und kümmerte sich auch um einen Teil des Haushalts. Radditz wollte auch noch selbst etwas machen, da er sonst an Langweile sterben würde. Aber das war alles so oberflächlich. Die Kluft zwischen ihnen wuchs beinahe mit jedem Tag mehr. Radditz wollte kaum mehr mit ihm reden. Natürlich hatten sie auch immer noch nicht darüber gesprochen, wie es nach der Geburt weitergehen sollte. Nicht einmal mit Kakarott sprach Radditz darüber. Er hatte das Gefühl, dass sein Bruder ahnte, dass er mehr für Tales empfand und er wollte ihn darin nicht noch mehr bekräftigen. Radditz wollte kein Mitleid. Inzwischen hatte Radditz einen ordentlichen Bauchumfang bekommen. Man konnte nicht mehr leugnen, dass er schwanger war. Radditz schüttelte es jedes Mal, wenn er in den Spiegel sah. Seine ganzen Muskeln waren weich geworden und er sah… schrecklich aus. Als man es richtig deutlich sah, hatte Tales ihn am Morgen mit großen Augen angesehen. Radditz hätte ihm am liebsten eine reingehauen und es ihm auch angedroht, sollte er auch nur ein Wort sagen. Tales hielt es für besser zu schweigen. Auf dieses Thema reagierte Radditz ziemlich empfindlich. Die Kugel, wie er es gerne bezeichnete, störte ihn immens bei seinen Übungen. Bald konnte er das auch nicht mehr. Er konnte die Geburt kaum mehr erwarten. Es wurde wirklich Zeit, dass er dieses kleine Wesen los wurde. Obwohl Radditz merkte, dass er immer mehr eine Bindung zu seinem Kind aufbaute. Häufig erwischte er sich dabei, wie er liebevoll eine Hand auf seinen Bauch legte. Manchmal summte er ein altes Kinderlied, um das Kleine zu beruhigen, wenn es ihn trat. Die Verletzungen vom Ruzápi, waren inzwischen gut verheilt. Dr. Ruco hielt es nur für besser, wenn er bis zum Ende der Schwangerschaft auf Sex verzichtete. Radditz hätte beinahe gelacht, als er das hörte. Mit der Kugel wollte niemand mit ihm Sex… Obwohl er sich bei Olve nicht so sicher war. Doch sein Freund würde erst in fünf Tagen auf dem Zielplaneten ankommen. Bis er zurück war, hatte Radditz schon längst sein Kind bekommen. Seufzend strich Radditz sich über seinen gewölbten Bauch und sah zu Escar, der gerade seine Werte ansah. „Ist alles in Ordnung?“, fragte er leise. Lächelnd sah Escar zu ihm rüber und nickte. „Alles gut, Radditz“, antwortete Escar. „Deine Werte sind im Normalbereich und der Herzschlag des Babys ist kräftig. Alles sieht gut aus“, meinte der Mediziner. „Das ist gut“, murmelte Radditz und seufzte leise. „Ist etwas vorgefallen, weil du heute hier bist? Du warst doch erst vor vier Páveke da.“, fragte Escar vorsichtig. Radditz seufzte und löste seine Rute von seiner Hüfte. Ruhig schwang sie zwischen ihnen durch die Luft. Escar schnupperte. „Oh, du kommst in deine Váris“, bemerkte Escar und nahm vorsichtig Radditz‘ Rute in die Hand und fuhr mit der Nase durch das weiche Fell. „Ja, ich wollte fragen… es gibt doch ein Medikament, dass sie unterdrückt. Kann ich es nehmen? Ich will gerade nicht… “, fragte Radditz stockend. „Normalerweise ist das kein Problem… aber dein Geruch ist anders. Ich denke du bekommst deine Thérki-Váris und da es deine Erste ist, kann sie nicht unterdrückt werden. Das würde deinen Körper komplett durcheinanderbringen. Tut mir leid, Radditz“, sagte Escar ernst. Erschrocken zog Radditz Luft in seine Lungen. „W…was jetzt? Aber… ich bin schon schwanger… wieso?“, fragte Radditz und wurde blass. „Bei dir ist das alles etwas anders, da sich erst viel später dein Geburtskanal geöffnet hat. Keine Sorge, Radditz. Sag deinen Brüdern, sie sollen auf dich aufpassen… ich bin mir sicher, sie helfen dir durch diese Zeit“, versuchte Escar ihn zu beruhigen. Radditz schwieg einen Moment und senkte den Blick. Kakarott hatte Broly und Tales seine geliebte Okara. Keinen von beiden wollte er um Hilfe bitten. Wie demütigend, dass es überhaupt soweit gekommen war. So wie früher konnte er auch nicht in einen der Clubs gehen und sich dort vergnügen. Zwar konnte er nicht mehr schwanger werden, doch die Gefahr war so groß. Es gab viele Saiyajins, die man in ihre Schranken weisen musste, wenn sie zu aufdringlich wurden. In seinem jetzigen Zustand war das kaum möglich. Außerdem durfte er sich nicht nehmen lassen. Das Risiko war viel zu groß. Es blieb ihm also nichts anderes übrig, als allein durch die Zeit zu kommen. Das würde hart werden. Eine normale Váris konnte einen Saiyajin schon in den Wahnsinn treiben, wenn er keinen Partner hatte. Wie war es erst da? „Alles in Ordnung?“, fragte Escar besorgt. „Ja, alles gut. Ich schaff das schon“, antwortete Radditz schnell und rutschte von der Liege. Er hob seinen Brustpanzer auf und zog ihn sich über und ein zusätzliches Fell, was ihn bei den kalten Temperatur etwas warmhalten sollte. Normalerweise brauchte er es nicht, aber wegen der Schwangerschaft… „Danke, dass du dir Zeit genommen hast… Escar“, sagte Radditz und verließ das Zimmer. „Kein Problem…“, antwortete der Arzt, als Radditz auch schon durch die Tür war. Radditz verließ das Krankenhaus und fröstelte. Schnell erhöhte er sein Ki und flog nach Hause. Dort landete er ihm Garten und verdrehte die Augen, als er Tales‘ und Okaras Aura im Wohnzimmer spürte. Genervt ging er hinein und ignorierte, das küssende Pärchen auf seiner Couch. „Hallo Radditz. Ist alles in Ordnung? Du warst auf der Krankenstation“, sagte Tales ernst. Er behielt die Aura seines Bruders gerne im Hinterkopf und als er ihn bei Escar fand, war er doch etwas verwundert. Doch da seine Aura ruhig war, flog er ihm nicht hinterher. Normalweise war er bei jeder Untersuchung dabei. „Ja, alles gut“, antwortete Radditz schlecht gelaunt und ging nach oben. Laut knallte er die Tür hinter sich zu und zog seinen Brustpanzer aus. Es war früher Abend, seine Váris würde über Nacht immer stärker werden. Daher würde er die nächsten Tage sowieso nicht sein Zimmer verlassen. Also konnte er auch gleich hierbleiben. Seufzend legte er sich auf das Bett und starrte an die Decke. Wie gerne würde er jetzt trainieren. Sich einfach irgendwie ablenken. Aber für heute hatte er schon genug getan und er durfte es nicht übertreiben. Seine erste weibliche Váris… Radditz wünschte sich, sie würde bei ihm ausbleiben. Er wollte sie nicht. Weder jetzt, noch in Zukunft. Sie würde immer ein Problem sein. Auch wenn er nicht schwanger und angeschlagen war. Er konnte sich nicht einfach einen fremden Saiyajin als Partner suchen. Die Gefahr erneut schwanger zu werden, war zu groß. Und das wollte Radditz um jeden Preis vermeiden! Doch das Blut würde allen männlichen Saiyajins, die es witterten seine Empfängnisbereitschaft übermitteln. Seufzend schloss er die Augen und versuchte etwas dösen. Doch es klappte nicht so recht. Irgendwann klopfte es an seiner Tür und Tales kam herein. „Hey Sórek… das Essen ist fertig…“, sagte Tales ruhig. Auch er spürte immer wieder die Spannungen zwischen ihnen. Es fiel ihm schwer, mit Radditz normal umzugehen. Ihre Beziehung war gerade mehr als kompliziert. Radditz seufzte und fasste sich an die Stirn. „Ich hole mir später etwas… ich habe gerade keinen Hunger“, brummte er leise. Er hatte keine Lust auf ein schweigendes Abendessen mit Okara und Tales. „Ist sicher alles in Ordnung? Wieso warst du bei Escar?“, fragte Tales vorsichtig. „Ja… wenn es dir so wichtig ist, komme ich eben“, murmelte Radditz und verdrehte die Augen. Sein Geruch war noch immer recht schwach und noch bemerkte man ihn nicht, wenn man ihm nicht zu nahe kam. Radditz wollte Tales nicht von seiner bevorstehenden Váris erzählen. Auch wenn er es spätestens morgen früh erfahren würde. Langsam stand Radditz auf und drehte sich von Tales weg, während er seinen Brustpanzer überzog. Seit er so einen deutlich sichtbaren Bauch hatte, zeigte er sich nur ungern Oberkörperfrei. Tales erstaunte der Anblick immer wieder aufs Neue. Er fand nicht, dass Radditz schlecht aussah. Es war einfach ungewohnt. Fremd. Seufzend ging er vor und Radditz folgte ihm. Okara saß bereits in der Küche und lächelte freundlich, als Radditz den Raum betrat. Sie füllte ihm einen Teller auf und stellte ihn auf seinen Platz. Tales hatte einen würzigen Fleischeintopf gekocht. Das Fleisch stammte von einem Nakéra, was er gestern selbst gejagt hatte. Ein Nakéra war ähnlich, wie ein Reh von der Erde. Dazu gab es Jikúknollen. „Guten Appetit“, wünschte Tales und Radditz und Okara erwiderten es. Radditz war froh, dass er doch heruntergekommen war. Jetzt wo er den herrlichen Geruch in der Nase hatte, bekam er doch Hunger. Genießend begann er zu Essen. Tales war ein hervorragender Koch, dass stellte er immer wieder fest. „Sehr lecker, Sórek“, meinte Radditz ruhig. „Danke“, antwortete Tales und lächelte leicht. Seine Rute schlang sich unter dem Tisch, um Okaras linkes Bein. Sie sah glücklich zu ihm rüber, während sie still weiter aß. Zwischen den beiden lief es wirklich gut. Sie hatten inzwischen sogar das Thema Kinder angeschnitten. Beide waren sich einig, dass sie zwei Kinder wollten. Okara war so glücklich darüber. Mit Tales hatte sie wirklich den perfekten Partner gefunden. Sie waren sogar der Ansicht, dass sie es bald versuchen konnten. Dann wäre ihr erstes Kind etwa im selben Alter wie das von Radditz. Die beiden könnten gute Freunde werden. Radditz‘ Kind konnte oft bei ihnen übernachten und umgekehrt. Das war einfach perfekt. Über einen Gefährtenbund hatten sie noch nicht direkt gesprochen. Aber sie wussten beide, dass sie einander als zukünftige Gefährten ansahen. Außerdem hatten sie Zeit. Das Essen verlief so schweigend wie immer. Als Radditz fertig war, stellte er seinen Teller an die Spüle. Tales übernahm den Abwasch am Abend, Radditz am Morgen und mittags. „Ich werde heute früher ins Bett gehen“, meinte Radditz und warf den Beiden einen kurzen Blick zu. In den vergangenen Monaten hatten sie ihn mehrfach in der Nacht aufgeweckt. Die Beiden konnten einfach nicht leise sein. Daher flogen sie inzwischen öfters zum Baum oder Macht oder in eine Taverne. Sie übernachteten sogar manchmal da. „Ist gut… schlaf schön, Radditz“, erwiderte Tales uns sah ihm noch kurz nach. Okara legte ihre Hand auf die seine und lächelte ihn aufmunternd an. Sie wusste, dass ihm Radditz fehlte. Ihr inniges Verhältnis schien vollkommen zerstört zu sein. Es fehlte ihm, mit ihm Zeit zu verbringen und einfach zu reden. Inzwischen war es so verzwickt. „Was hältst du davon, wenn wir uns ein Zimmer für diese Nacht nehmen?“, fragte Okara. Es störte sie ein wenig, dass Tales wegen Radditz geknickt war. „Ich habe morgen eine Doppelschicht und dann sehen wir uns lange nicht…“ „Hm… ich könnte Kaki und Broly fragen, ob sie hierbleiben. Nur für den Fall… Radditz hat mir immer noch nicht gesagt, wieso er heute bei Escar war“, erwiderte Tales. Die Idee, hier etwas herauszukommen gefiel ihm. Aber er wollte Radditz nicht alleine wissen. Nicht heute. Sein Gefühl sagte ihm, dass es besser wäre, wenn jemand da ist. „Das ist eine gute Idee“, stimmte Okara lächelnd zu. „Ich frage ihn mal“, sagte Tales und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. Dann holte er seinen Scouter aus dem Wohnzimmer und setzte ihn auf. Er wählte Kakarotts Nummer. „Hey Tales, ist alles in Ordnung?“, fragte Kakarott gut gelaunt. „Hallo Kaki… ja alles gut. Okara und ich wollten heute Nacht wo anders schlafen… ich brauche mal etwas Abstand. Aber ich will Radditz nicht alleine lassen. Kannst du heute bei ihm bleiben?“, fragte Tales vorsichtig. Kakarott seufzte. Er, Broly und auch ihre Mutter spürten deutlich die Spannungen zwischen den Beiden. Kakarott ahnte ja durch das Gespräch mit Radditz, weswegen sein älterer Bruder sich so verhielt. Aber er wollte sich nicht einmischen. Das sollten die Beiden klären. „Hm, es ist sicher kein Problem… Broly und ich bleiben bei Radditz“, antwortete Kakarott und warf einen Blick zu Broly, der nur nickte. „Danke Kaki, ich beziehe euch mein Bett neu… morgen früh komme ich zurück“, versprach Tales. Kapitel 23: Kakarotts Ansprache ------------------------------- Radditz bekam gar nicht mit, wie Tales und Okara wegflogen. Auch nicht, dass Broly und Kakarott hier ankamen. Er war noch eine Weile wach gelegen und dann doch eingeschlafen. Seit Beginn der Schwangerschaft, konnte er immer viel schlafen. So viel Schlaf brauchte er früher nicht. Er schlief wirklich durch bis zum Morgen. Erst da wachte er auf und keuchte, als er spürte wie heiß ihm war. Deutlich roch er den Geruch von Blut und etwas anderem. Seine Váris hatte begonnen. Stöhnend drehte Radditz sich auf den Rücken und eine Hand schlich sich in seine Shorts. Er zog sie zurück und sah das Blut an seinen Fingern. Seine Mitte pulsierte angenehm und drückte leicht gegen den Stoff. Er war erregt, wenn auch noch nicht so sehr, dass er sich sofort darum kümmern musste. Daher stand er auf und schlich die Treppen hinab. Es war noch früh und kurz überprüfte er die Auren im Haus. Überrascht bemerkte er Broly und Kakarott. Seufzend ging er ins Bad und stellte sich unter die Dusche. Danach fühlte er sich wacher, auch wen ihm immer noch heiß war. Doch diese Hitze war angenehm und gehörte dazu. Seufzend zog er sich eine frische Shorts über und schlich in die Küche, wo er sich ein Stück Onipá mit Dálkosa nahm. Das war eine Art Rührkuchen mit Schokolade. Zwar war das nicht das gesündeste Frühstück, aber er hatte gerade Lust darauf. Ohne einen Teller zu nehmen ging er mit dem Stück in der Hand hinauf und fing schon an zu Essen. Kurz öffnete er das Fenster in seinem Zimmer und setzte sich auf das Fensterbrett. Es fing gerade an zu dämmern und leise hörte Radditz Geräusche aus dem Nebenzimmer. Kakarott und Broly wachten auf. Gelassen schloss er das Fenster und kuschelte sich wieder in sein Bett. Entspannt aß er den Rest seines Kuchens. Seine Rute schwang unruhig durch die Luft und verbreitete seinen Lockduft. Wieder hatte er zusätzlich den Geruch von Blut in der Nase. Seine Mitte war inzwischen auch zu einer beachtlichen Größe angeschwollen und nach seinem Essen musste er sich darum kümmern. Als er fertig war, legte er sich auf den Rücken und zog seine Shorts aus. Seine Hand wanderte zwischen seine Beine und legte sich um sein pralles Gemächt. Erregt zuckte er zusammen und biss sich auf die Unterlippe. Dann begann er seine Hand zu bewegen und schloss genießend die Augen. Seine Rute schlug unruhig auf das Bett. Leise stöhnte Radditz und erste Tropfen lösten sich von seiner Spitze. Es war lange her, dass er das letzte Mal Hand angelegt hatte. Daher fühlte es sich intensiver an, als sonst. Trotzdem sehnte er sich einen Partner herbei. Das hier war gut, aber eigentlich wollte er mehr. Keuchend presste Radditz den Kopf in die weichen Felldecken und beschleunigte seinen Rhythmus. Seine Rute schlich sich zwischen seine Beine und strich über seinen Hintereingang. Erschrocken zuckte er zusammen. Fast hätte er seine Rute, unbewusst benutzt. Dabei durfte er das nicht. Mit einem leisen Knurren bewegte sich sein Fell unruhig über seinen Hintereingang und streifte dann seinen Paarungseingang. Wieder zuckte er zusammen, als eine erregende Schauerwelle seinen Körper erfasste. Das hatte sich gut angefühlt. Richtig gut! Das Fell seiner Rute stäubte sich, während er immer wieder sacht über den empfindlichen Eingang strich. Ein lauteres Stöhnen entfloh seinen Lippen und seine Bewegungen mit der Hand nahmen noch einmal zu. Dann ergoss er sich in seine Hand und ein Teil seines Spermas spritzte auf seine Brust. Stöhnend genoss Radditz das Gefühl seines Höhepunkts und bewegte sein Becken rhythmisch, ehe er mit dem Hintern in die Felldecken sank. Schmunzelnd wischte er sein Sperma mit seiner Rute auf und leckte sie anschließend sauber. Leise keuchte er, als er den Geschmack von Blut auf seiner Zunge hatte und ließ sich Zeit mit der Reinigung. Befriedigt zog er die Decke über seinen Körper. Keinen Moment zu früh, denn kurz darauf klopfte es und Kakarott öffnete die Tür. „Guten Morgen Sórek. Tales hat…“, begann Kakarott fröhlich. Doch er stockte schlagartig, als er den eindeutigen Geruch wahrnahm. Seine Nasenflügel bebten und seine Rute löste sich von seiner Hüfte. Schwer schluckte er und schüttelte den Kopf, um den verführerischen Duft zu vertreiben. Broly wollte gerade die Treppen hinabsteigen, als er ebenfalls den Geruch wahrnahm. Er löste bei ihm eine ähnliche Reaktion aus und neugierig ging er zurück zu Radditz‘ Zimmer. „Du bist in Váris“, stellte Kakarott sinnfreier Weise fest. Broly blieb neben ihm stehen und schnüffelte. „Aber… das riecht anders. Das ist eine Thérki, oder?“, fragte Broly und sah Radditz fragend an. Dieser hatte sich aufgesetzt und die Felldecke über seinen Bauch gezogen. Mit einem Seufzen nickte er. „Ja, leider. Deswegen durfte mir Escar auch nichts gegeben, um sie zu unterdrücken“, meinte er ruhig. Seine Rute schwang wild hinter ihm durch die Luft und zeigte deutlich seine Abneigung gegen körperlichen Kontakt. Manche Saiyajins konnten sich bei solchen Gerüchen nicht zurückhalten und mussten teilweise mit Gewalt zur Besinnung gebracht werden. „Deswegen warst du gestern bei Escar. Tales hat sich Sorgen gemacht… deswegen wollte er, dass wir bei dir bleiben“, sagte Kakarott und setzte sich an die Kante. „Ich habe ihm doch gesagt, dass alles okay ist“, erwiderte Radditz und verdrehte die Augen. Ein kleines Seufzen entfloh seinen Lippen. „Er macht sich eben Sorgen, Sórek“, meinte Kakarott mit einem milden Lächeln. „Ja, das ist auch gut, dass er sich um das Kind sorgt. Aber hätte es damit zu tun gehabt, hätte ich es ihm gesagt“, antwortete Radditz und zuckte mit den Achseln. „Hast du einen Partner für deine Váris?“, fragte Broly vorsichtig. Radditz begann zu grinsen, ehe er lachend den Kopf schüttelte. „Wirklich? Nein, der Einzige, der vielleicht Sex mit mir und dieser Kugel will… sitzt in einem Raumschiff“, erwiderte Radditz amüsiert. „Radditz… du übertreibst… so schlimm sieht das gar nicht aus. Außerdem ist das keine Kugel, sondern meine kleine Nichte oder Neffe“, antwortete Kakarott und strich über Radditz‘ gewölbten Bauch. Radditz verdrehte die Augen. Doch bei Kakarott ließ er diese Berührung als Einziger zu. „Soll ich dir helfen? Oder Broly?“, fragte Kakarott ruhig. Doch Radditz schüttelte nur den Kopf. „A… aber Sórek. Willst du da wirklich alleine durch?“, fragte Kakarott erschrocken. „Kaki… ich bin schwanger. Sex darf ich auch nicht haben… das ist kompliziert. Also werde ich mich selbst darum kümmern. Ich komme schon zurecht, keine Sorge“, antwortete Radditz ruhig. Ja, mit Partner wäre es schöner aber in seiner Position ging das eben nicht. „Bist du dir sicher?“, fragte Kakarott zögernd. Es gefiel ihm nicht, Radditz sich selbst zu überlassen. „Ja, bin ich. Ich bin erwachsen, Kaki. Ich weiß schon was ich tue“, meinte Radditz gelassen. Kakarott seufzte schwer und blickte fragend zu Broly, der nur mit den Schultern zuckte. Sie konnten Radditz wohl schlecht ihre Hilfe aufzwingen. „Okay, sag Bescheid… wenn du es dir doch anders überlegst“, gab Kakarott wiederwillig nach. „Das mache ich. Danke für das Angebot“, sagte Radditz und lächelte leicht. Er wusste es wirklich zu schätzen, aber er wollte Kakarott nicht für die nächsten Tage einspannen und Broly seinen Gefährten wegnehmen. Und mit Broly… nein das wollte er auch nicht. „Okay, dann machen wir jetzt Frühstück. Soll ich dir was raufbringen?“, wollte Kakarott wissen und stand auf. „Nein, ich habe schon gegessen“, meinte Radditz, „Ich hole mir was, wenn ich etwas brauche…“ ~~~ Liebevoll wanderte Okara mit ihren Händen über Tales‘ Rücken und küsste ihn mehrmals. Verliebt drückte sie ihre Nase in seine Haare und kuschelte sich eng an ihn. „Guten Morgen, Liebste~“, raunte Tales und drehte sich in ihren Armen um. Glücklich küsste er sie lange auf den Mund. „Hast du gut geschlafen, Liebling?“, fragte Okara lieblich. „Neben dir… immer“, antwortete Tales lächelnd. Okara kicherte und erhob sich langsam. Seufzend hob sie ihre Rüstung auf. „Wir haben etwas verschlafen… ich muss leider los“, sagte sie bedauernd. Tales seufzte und setzte sich auf. Er nahm seinen Scouter vom Nachtisch und sah auf die Uhr. „Schade… ich hätte dich gerne noch etwas verwöhnt“, sagte er bedauernd. Okara lächelte ihn an, während sie ihre Rüstung richtete. „Das kannst du ja heute Nacht nachholen, mein Süßer“, sagte sie mit einem Augenzwinkern. Dann trat Okara auf ihn zu und legte ihre Arme um seinen Hals. Verliebt küsste sie ihn auf die Lippen und seufzte schwer. „Ich bin so froh, dass Radditz mich damals angesprochen hat…“, sagte sie glücklich. Tales stutzte, als er das hörte und blickte sie fragend an. „Wie meinst du das?“, wollte er verwirrt wissen. Okara stockte und blickte schuldbewusst zu Boden. Sie hatte Radditz eigentlich versprochen, es ihm nicht zu sagen. „Dein Bruder hat mich in der Nacht, bevor ich mich bei dir gemeldet habe kontaktiert… er hat mir erklärt, dass er mich angelogen hat… und meinte ich solle dir noch eine Chance geben“, erzählte sie stockend. Sprachlos sah Tales sie an und schüttelte verwirrt den Kopf. Radditz hatte was? Wann? Als er im Krankenhaus lag?! Wieso? „Wieso hast du es mir nicht gesagt?“, fragte Tales. „Er wollte, dass ich es dir nicht sage… weil er ja gelogen hatte“, antwortete Okara ehrlich. „War das falsch?“, fragte sie unsicher. Tales schüttelte den Kopf. „Nein… natürlich nicht. Alles gut“, erwiderte er mit einem gezwungen Lächeln. Das Radditz sich bei Okara gemeldet hatte, schockierte ihn. Aber er konnte ihr keinen Vorwurf machen. Immerhin hatte sie nur nach Radditz‘ Bitte hin geschwiegen. Aber wieso wollte sein Bruder nicht, dass er davon erfuhr? Das würde er ihn fragen! „Okay… ich muss jetzt los. Ist sicher alles okay?“, fragte Okara nochmals. „Ja, ich wünsch dir einen schönen Tag meine Süße~ Wir sehen uns heute Nacht“, erwiderte er mit einem frechen Grinsen und küsste sie nochmals, ehe er sie gehen ließ. Seufzend zog Tales sich an und ging nach unten. Er bezahlte das Zimmer mit ein einem Beutel Sárek und verließ die Taverne. Dann flog er nach Hause. Nach etwa 20 Minuten landete er im Garten und betrat das Haus. Erleichtert atmete er auf, der Winter war ihm wirklich kalt. Auch wenn er sich mit seinem Ki warmhalten konnte, fröstelte er etwas, als er den eisigen Wind im Gesicht spürte. Seine Stiefel zog er aus und stellte sie ordentlich an die Seite. „Guten Morgen“, rief er laut. Er stutzte, als er Radditz‘ Aura immer noch seinem Zimmer vorfand. Misstrauisch ging er in die Küche, wo er von Broly und Kakarott begrüßt wurde. „Guten Morgen“ „Ist mit Radditz alles in Ordnung?“, fragte Tales ernst. Dann bekam er einen Geruch in die Nase und seine Augen weiteten sich. Nervös löste sich seine Rute von seiner Hüfte und schwang zuckend durch die Luft. Dieser Geruch. Fast wie ein Weibchen das in Váris war… kam das von Radditz? Der war so anders als sonst, er lockte ihn beinahe noch mehr an, als der normale Duft einer Váris. „Radditz hat seine Thérki bekommen“, sagte Kakarott und füllte Tales eine Tasse Kártev auf. „Jetzt? Obwohl er schwanger ist?!“, fragte Tales verwundert. Normalerweise sollte der weibliche Zyklus ausbleiben, solange Radditz ein Kind in sich trug. „Es scheint, als wäre bei Radditz alles etwas anders, da er ein Spätentwickler als Gebärer ist“, antwortete Kakarott schultern zuckend. „Oh man…“, brummte Tales und schüttelte den Kopf. Das war hart. Gerade jetzt musste es bei Radditz losgehen. Seufzend setzte er sich an den Tisch und nippte an der Tasse. Kakarott und Broly waren bereits fertig mit dem Frühstück, hatten aber eine kleine Portion für Tales aufgehoben. Doch dieser dachte im Moment nicht daran zu essen. „Wer kümmert sich denn jetzt um ihn?“, fragte Tales besorgt. „Radditz will sich selbst darum kümmern. Obwohl wir ihm beide unsere Hilfe angeboten haben“, erklärte Kakarott. „Alleine?! Wirklich?“, fragte Tales verdattert. Das konnte er sich wirklich nicht vorstellen. Er würde wahnsinnig werden vor Lust! „Ja… er will es so und ich kann ihn schlecht zwingen…“, murmelte Kakarott und warf einen Blick zu Broly, der ihn aufmunternd ansah. Eigentlich wollte er sich nicht einmischen… aber in dem Fall. „Vielleicht solltest du dich um ihn kümmern, Tales“, schlug Broly vorsichtig vor. Über diese Option hatten er und Kakarott gerade intensiv geredet. „Ich? Ich habe eine… nein! Ich kann nicht“, antwortete Tales stotternd. „Das kann man wohl kaum als Betrug ansehen. Wäre Bókra hier, wäre es seine Pflicht sich um Radditz zu kümmern. Das ist seine erste Thérki, auch wenn er schon lange durch seine erste Váris ist. Außerdem ist er schwanger und ungebunden. Er kann sich keinen Partner suchen“, gab Broly zu bedenken. Tales seufzte verzweifelt. Das stimmte alles… und nach Bardock war er der Zweitälteste, also war es wirklich fast seine Pflicht… dann noch als Vater des Kleinen… „Ich kann doch nicht einfach…“, murmelte Tales überfordert. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Einerseits wollte er, wirklich. Radditz fehlte ihm, nicht nur als Bruder, sondern auch als... ja… Sexpartner. Auch wenn Okara all seine Wünsche erfüllte. Er war wirklich glücklich mit ihr! Aber ihm fehlte das, was er vorher mit Radditz hatte… „Tales, ist es wirklich zu viel verlangt, dass du dich einmal um Radditz kümmerst? Siehst du ihn inzwischen nur noch als Brutkasten deines Kindes an?“, fragte Kakarott ernst. Kapitel 24: Thérki ------------------ „Was? W… wie kommst du denn darauf?“, fragte Tales, wie vor den Kopf gestoßen. „Ich bin die ganze Zeit für ihn da… und…“ „Ja, das bist du. Aber du bist nicht wirklich für ihn da, oder? Du tust nur deine Pflicht“, sagte Kakarott ruhig. „Was soll das heißen?“, fragte Tales verärgert. Er war doch hier, stand zu dem Kind, kümmerte sich um Radditz. Was sollte er denn noch tun? „Seitdem du hier wohnst, hast du dich wie oft mit Radditz unterhalten? Nicht nur das Nötigste, sondern wirklich unterhalten. Früher wart ihr unzertrennlich und jetzt? Wegen diesem einen blöden Streit?“, fragte Kakarott und seine Stimme wurde immer eindringlicher. „Radditz ist die ganze Zeit so abweisend… wie soll ich denn dann mit ihm reden?“, versuchte Tales sich zu verteidigen. „Zumal ich ihn nicht damit konfrontieren darf, da er Streit meiden soll!“ „Ja, ich wäre auch abweisend zu dir, wenn du mich so behandeln würdest! Du weißt wie schwer das alles für ihn ist und bist nie für ihn da. Kannst du dir nicht mal einen Tag nur für ihn Zeit nehmen?! Du gibst dir keine Mühe und versuchst es ja noch nicht einmal!“, entgegnete Kakarott ernst. Tales knurrte und wollte etwas erwidern, doch dann schwieg er. Wenn er so an die vergangenen Monate dachte, hatte er sich wirklich nicht viel Mühe gegeben. Er hatte Radditz die meiste Zeit alleine gelassen, weil er zu trotzig war um ihm nachzulaufen. Weil er ihm den Streit immer noch nachgetragen hatte. Trotz allem was passiert war. Dabei hatte Radditz noch in derselben Nacht, seinen Fehler beglichen. Dank ihm, war er jetzt Okara zusammen. Mit ihr hatte er auch die meiste Zeit verbracht. Wenn sie arbeiten war, war Tales meist mit Hausarbeit oder Training im Garten beschäftigt. Nie hatte er sich Zeit für Radditz genommen. Sie hatten wirklich, nie miteinander geredet. Alles war so oberflächlich. „Verstehst du, was ich dir sagen will?“, fragte Kakarott nun deutlich ruhiger. Tales seufzte schwer und nickte leicht. Aber trotzdem… Radditz durch seine Thérki zu helfen. Das fühlte sich beinahe wie ein Betrug an Okara an. Obwohl es das nicht war. „Du musst ja nicht mit ihm schlafen… aber mach es ihm doch wenigstens angenehmer… früher hattet ihr dauernd Sex. Das kann dir doch nicht so schwerfallen, Sórek“, meinte Kakarott. „Na gut…“, brummte er zustimmend. „Ich werde es ihm anbieten… aber wenn er ablehnt…“ „Lass dich nicht sofort abwimmeln, Tales. Versuch es wirklich. Er braucht Hilfe dabei… das sollte er nicht alleine durchstehen“, sagte Kakarott lächelnd. Seufzend stand er auf und umarmte Tales. „Versuch es bitte aufrichtig, ja?“, bat er ihn ehrlich. „Ja…“, stimmte Tales zu und lächelte schief. Ein wenig Hilfe konnte er Radditz schon anbieten. Dagegen war nun wirklich nichts einzuwenden. Vielleicht sollten sie auch endlich mal miteinander reden. Nachdem was er heute erfahren hatte, hatte er wirklich Redebedarf. „Dann lassen wir euch jetzt allein“, meinte Broly ruhig und legte einen Arm um seinen Gefährten. „Wenn ihr uns braucht, melde dich“, bat Kakarott und winkte zum Abschied. Tales nickte und blickte den Beiden noch eine Weile nach. Dann stand er auf und straffte seine Gestalt, ehe er nach oben ging. Kurz zögerte er, doch dann klopfte er an die Tür. Leise vernahm er ein Stöhnen und ein Schauer lief ihm über den Rücken, als er die sinnliche Stimme hörte. Der Geruch war hier viel stärker und vernebelte ihm etwas die Sinne. Doch er schaffte es, sich zu beherrschen. Früher hatte er da etwas Schwierigkeiten. Der Duft einer Váris hatte ihm immer sehr zugesetzt. Doch das lag inzwischen hinter ihm. Als er nach einen kurzen Moment immer noch keine Antwort bekam, öffnete er die Tür. Radditz sah ernst zu ihm auf, seine Augen glühten vor Verlangen und seine Hand hielt immer noch seine Mitte in einem festen Griff. Doch er hatte in seinen Bewegungen innegehalten. Tales schluckte schwer und seine Augen glitten musternd über die nackte Erscheinung seines Bruders. Trotz des Babybauchs fand er Radditz immer noch ziemlich anziehend. „Was willst du?“, fragte Radditz ernst und zog die Felldecke über seinen Schoß. „Dir meine Hilfe anbieten“, antwortete Tales ernst und kam langsam näher. Radditz‘ Rute schwang aufgebracht durch die Luft und sein Fell sträubte sich. Tales blieb stehen. „Du willst mir helfen? Wirklich…“, murmelte Radditz und ein freudloses Grinsen umspielte seine Lippen. „Das brauchst du nicht… das gehört nicht zu deinen Pflichten als Vater des Babys“, brummte er verstimmt. „Du kannst da nicht alleine durch, Sórek“, erwiderte Tales ruhig und setzte sich an den Bettrand. „Mh… das kann ich sehr wohl~“, erwiderte Radditz stur. Er freute sich nicht darüber, dass Tales ihm seine Hilfe anbot. Wahrscheinlich hatte Kakarott ihn dazu angestiftet. Aber das brauchte er nicht. Hilfe aus Mitleid… soweit war er noch nicht gesunken. „Aber es ist nicht so gut, oder Sórek?“, fragte Tales. Radditz seufzte und verdrehte die Augen. „Besser als gar nichts… du weißt, dass ich mir gerade keine Partner suchen kann. Aber ich brauche keine Hilfe aus Mitleid“, erwiderte Radditz ernst. Tales schloss einen Moment die Augen. Er war kurz davor aufzugeben. Aber er wollte nicht. Nicht nur, weil Kakarott ihm sagte, er solle sich nicht sofort abwimmeln lassen. Er wollte Radditz nicht einfach allein lassen. So nah waren sie sich schon lange nicht mehr. Tales konnte Radditz so intensiv riechen, nicht nur diesen verführerischen Duft der ihn umgab. Es gab an dem Punkt kein Zurück mehr für ihn. Tales hatte seine Entscheidung getroffen. „Ich mache das nicht aus Mitleid…“, sagte Tales rau und zog behutsam die Decke von Radditz‘ Körper. Seine Rute schwang reizvoll durch die Luft und signalisierte deutlich sein Interesse. Radditz‘ Augen verfolgte jede seiner Bewegungen. Dann blickte er direkt in die dunklen Irden seines Bruders und sah dort Lust und Verlangen. „Sicher… als ob du mich so attraktiv finden würdest… außerdem hast du deine Freundin“, spottete Radditz freudlos. Sanft strich Tales über Radditz‘ Bauch und hielt den Blickkontakt aufrecht. Anschließend bewegte er sich und ließ Radditz einen Blick auf seine ausgebeulte Shorts werfen. Frech lächelte er ihn an, ehe er sich kurzerhand den Brustpanzer, Armschoner und Stiefel auszog und alles zur Seite warf. Anschließend krabbelte er aufs Bett und beugte sich über Radditz‘ Schritt. Neckend leckte er über die geschwollene Spitze. Radditz stöhnte rau auf und drückte seinen Kopf in die weichen Decken. Seine Mitte zuckte wohlwollend und eine erregende Schauerwelle erfasste ihn. „Lass mich dir helfen, Sórek. Bitte~“, bat Tales heiß. Seine Zweifel schob er in dem Moment komplett zur Seite. Er wollte Radditz helfen, aber er wollte ihm auch nahe sein. Beide Wünsche wurden zu einem unstillbaren Drang. Er musste dem einfach nachgeben. Und Radditz. Seine Thérki befand sich auf dem Höhepunkt. Auch wenn er noch Zweifel hegte, konnte er Tales gar nicht weiter widerstehen. Viel zu sehr sehnte sich sein Körper nach den Berührungen eines anderen. Er brauchte das. Er brauchte Tales. Still nickte er ergeben und lehnte sich zurück. Seine Augen schlossen sich und er spreizte die Beine etwas weiter. Im Moment vertraute er Tales. So wie früher. Tales lächelte. Er wusste, dass er gewonnen hatte. Zufrieden nahm er Radditz‘ Mitte in die Hand und stülpte seine Lippen über die geschwollene Spitze. Neckend umkreiste er sie mit der Zunge und entlockte seinem Bruder ein lautes Stöhnen. Tales hielt sich nicht mit einem langsamen Tempo auf, sondern begann sofort die gesamte Erregung mit seinem Mund aufzunehmen. Verspielt begann er sie aus seinem Mund gleiten zu lassen. Mal schneller und dann wieder langsamer. Seine Hand massierte die Basis und die Hoden. Radditz krallte sich mit beiden Händen in die Felldecken und bewegte seinen Unterleib leicht. Er genoss die Gefühle, die ihm Tales gerade schenkte. Nach so langer Zeit, wo er mit niemanden Sex hatte, war es umso besser. Doch als Tales‘ Finger über seinen Paarungseingang strichen, knurrte er drohend. Doch gleichzeitig überrollte ihn eine starke Schauerwelle und es endete in einem Stöhnen. Tales war überrascht von Radditz‘ Reaktion. Er behielt das im Hinterkopf, dass sein Bruder an dieser Stelle wohl besonders sensibel war. Aber für den Moment berührte er ihn dort nicht mehr. Radditz‘ Vertrauen wollte er nicht ein weiteres Mal aufs Spiel setzen. Doch trotzdem konnte er es sich nicht nehmen lassen und die Finger über Radditz‘ Mitte zu streichen. Er keuchte, als er den Geschmack des Blutes schmeckte und das Fell seiner Rute sträubte sich. Beinahe sofort begann er seine Bemühungen zu intensivieren. „Ahhh~“, stöhnte Radditz laut und bäumte sich mit dem Unterleib auf. Schlagartig wurde es ihm zu viel und er kam in Tales‘ Mund, der alles bereitwillig schluckte. Trotzdem ließ er nicht von Radditz ab und saugte beinahe jeden Tropfen aus ihm heraus. Radditz keuchte und eine Gänsehaut erfasste seinen Körper. Verzweifelt krallte er sich in Tales‘ Haare und biss sich auf die Unterlippe. Unter diesen Reizungen wurde er fast sofort wieder hart. Er war regelrecht ausgehungert. Tales lächelte, als er das spürte. Langsam ließ er von Radditz‘ Gemächt ab und krabbelte über ihn. Sanft strich er Radditz über die Wange, ehe er ihm einen Kuss auf die Lippen hauchte. Genießend wanderten seine Hände durch Radditz‘ Haare und er schob seine Zunge in seine Mundhöhle. Radditz erwiderte den Kuss nur zögernd, doch dann begann er es zu genießen. Tales‘ einzigartiger Geschmack gemischt mit seinem eigenen, ließ sein Blut noch mehr in Wallung geraten. Er war so auf den Kuss fixiert, dass er nicht mitbekam, was Tales vorhatte. Erst als er mit seinem Gemächt gegen den engen Muskelring stieß. Schon eine Sekunde später drang er in die heiße Enge ein. „Gnahhh Tales~“, stöhnte Radditz sinnlich und löste den Kuss. Blinzelnd öffnete er die Augen und blickte in das frech, lächelnde Gesicht seines Bruders. „Hm? Du darfst nicht genommen werden… aber das ist doch nicht verboten, oder? Gnhhh~“, fragte Tales unschuldig und bewegte seine Hüfte in kreisenden Bewegungen. Sacht strich er über Radditz‘ Brust hinab zu seinem Bauch. Doch kurz vorher hielt Radditz ihn auf. Fragend blickte Tales ihn an. „Berühr mich nicht da, während du so etwas tust“, sagte Radditz keuchend. „Wieso? Du bist trotzdem heiß, Sórek“, raunte Tales und verzog das Gesicht zu einem Schmollmund. Er lehnte sich extra nach hinten und stütze sich auf Radditz‘ Knien ab. Seine Beine spreizte er etwas auseinander und gab Radditz abermals einen guten Blick auf seine Mitte. „Das ist nur wegen dir, Sórek~“, wisperte Tales und begann sich wieder zu bewegen. Genießend lehnte er sich wieder nach vorne und legte beide Hände an Radditz‘ Wangen. Sein Blick wurde etwas weich. „Du hast mir gefehlt, Radditz“, nuschelte Tales bevor er ihn küsste. Radditz‘ Atem stockte und er wusste für einen Augenblick nicht was er erwidern sollte. Ihm wurde warm. Da war wieder diese Vertrautheit zwischen ihnen. Das was ihm die ganze Zeit gefehlt hatte. Langsam erwiderte er den Kuss und beschloss es einfach zu genießen, so lange es andauerte. Vielleicht war Tales berauscht von seinem Lockduft. Vielleicht war das alles, was sich hinter seinem Verhalten verbarg oder auch nicht. Radditz konnte es nicht sagen, aber er wollte es auch nicht herausfinden. Im Moment waren sie einander so nah und er genoss es. Es fühlte sich gut an, körperliche Nähe zu spüren. Auch die Tatsache, dass er trotz seines Umfangs gewollt wurde. Ihr Kuss wurde etwas wilder, ebenso wie Tales‘ Bewegungen zunahmen. Radditz stöhnte leise hinein. Seine Hände strichen über den braungebrannten Rücken hinab zu dem wohlgeformten Hinterbacken. Neckend begann er sie zu massieren. „Ahhh!“, stöhnte Tales laut und warf den Kopf in den Nacken. Seit Monaten hatte er keinen Sex mit einem Mann gehabt. Fast hatte er vergessen, wie berauschend es war, eine Erregung in seinem Hintern zu haben. Lusttrunken sah er Radditz an. Seine Hände krallten sich in seine Schulterblätter, während er seine Hüfte unentwegt bewegte. Seine Mitte rieb ein wenig an Radditz‘ Bauch und bescherte ihm eine erregende Schauerwelle nach der andern. Radditz‘ Rute bauschte sich auf und schlug unruhig mit der Spitze auf das Bett. Durch seinen Höhepunkt, fühlte sich alles immer noch etwas intensiver an. Die süße Hitze um sein Gemächt brachte ihn schier um den Verstand. Keuchend drückte er Tales näher zu sich und küsste ihn nun seinerseits auf die Lippen. Gleichzeitig umfasste er seine harte Mitte mit einem festen Griff und massierte die Spitze mit dem Daumen. „Ahhh ja! Radditz… Knahhh~“, stöhnte Tales sinnlich. Sein Körper zuckte immer wieder erregt zusammen. Deutlich spürte er das pralle Gemächt in seinem Hintern. Sein Höhepunkt kam immer näher. Radditz spürte das und begann seine Hand in seinem schnellen Rhythmus zu bewegen. Auch er stand kurz davor. Tales wimmerte fast vor Lust und presste seine Lippen auf die von Radditz. Seine Enge zog sich immer wieder rhythmisch zusammen und schließlich ergoss er sich mit einem tiefen Stöhnen in Radditz‘ Hand und zog diesen unweigerlich mit über diese Schwelle. Keuchend sackten beide zusammen. Tales hielt sich nur mit Mühe aufrecht. Nach der ganzen Zeit, war ihr erstes Mal sehr intensiv gewesen, aber auch verdammt gut. Lächelnd erhob sich Tales und ließ Radditz aus sich herausgleiten. Der Langhaarige öffnete die Augen und erwartete beinahe, dass Tales jetzt wieder ging. Doch sein Bruder überraschte ihn, indem er sich neben ihn legte und sich eng an ihn kuschelte. Eine Hand lag über seinem Brustkorb und Tales‘ Kopf lehnte gegen seine Schulter. „Mh… das war… verdammt gut, Sórek“, raunte Tales und hob den Kopf. Radditz lächelte leicht und nickte schließlich. Das hatte er wirklich gebraucht. Für den Moment fühlte er sich etwas befriedigt. Doch dieser Zustand würde nicht lange anhalten. Erschrocken sog er Luft in seine Lungen, als eine Hand über seinen gewölbten Bauch strich. Fast wollte er Tales daran hindern, doch er unterdrückte den Drang und sah ihn ernst an. Tales blickte fasziniert auf seine Hand und seufzte leise. „Ich war dir wirklich ein schlechter Bruder, Sórek…. Das tut mir leid, Váraktu“, nuschelte Tales und benutzte das saiyanische Wort für Entschuldigung. Ihm wurde immer mehr bewusst, wie er Radditz behandelt hatte. Vielleicht hatte er sich als Vater gut gekümmert. Aber als Bruder hatte er auf ganzer Linie versagt. Er war wirklich nicht für Radditz dagewesen… „Du warst ziemlich abgelenkt“, murmelte Radditz. Tales seufzte und schloss die Augen. „Ja… du hast Recht… wir sollten endlich miteinander reden… und diesen blöden Streit aus der Welt schaffen“, nuschelte Tales schuldbewusst. „Ja, aber nicht jetzt… im Moment habe ich andere Probleme“, erwiderte Radditz mit einem kleinen Lächeln. Sanft führte er Tales‘ Hand in seinen Schritt, wo seine Mitte sich langsam wieder regte. Tales lächelte breit und nickte. Die Aussprache konnte noch etwas warten. Langsam erhob er sich auf Knien und betrachtete Radditz abermals. Nervös leckte er sich über die Lippen und seine Rute schwang reizvoll durch die Luft. „Aber ehrlich Sórek… ich weiß wieso Olve ein Bild dir haben wollte… du siehst trotzdem noch so einmalig heiß aus~“, sagte Tales neckend und lächelte leicht. Radditz verdrehte die Augen und schlug Tales mit seinem Schwanz auf den Hinterkopf. Verspielt lachte Tales, ehe er sich nach vorne beugte und Radditz küsste. Kapitel 25: Eine kleine Aussprache ---------------------------------- Ein lautes Geräusch riss Radditz und Tales aus ihrem Schlaf. Sie waren gerade erst vor weniger als einer Stunde eingeschlafen. Müde und verwirrt sahen sie sich um. Tales konnte gerade noch die Kehrseite von Okara sehen, als sie die Tür auch schon laut zuschlug. „Okara!“, rief Tales erschrocken und sprang nackt wie er war, aus dem Bett um seiner Freundin zu folgen. Radditz blickte ihm kurz nach, ehe er sich seufzend zurücklehnte. Da mischte er sich lieber nicht ein. „Okara, jetzt warte doch“, rief Tales abermals laut und holte sie gerade an der ersten Treppenstufe ein. Schnell packte er sie am Handgelenk und drehte sie zu sich herum. Ihre Augen funkelten voller Wut. „Ich akzeptiere es, dass du ein Kind mit ihm bekommst, Tales. Aber nicht, dass du mich mit ihm betrügst!“, schrie Okara ihm ins Gesicht und schlug ihn mit der Faust. Reflexartig ließ Tales sie los und rieb sich erschrocken seine schmerzhafte Wange. Ein leises Knurren entfloh ihm. Er mochte es gar nicht, wenn man ihm ins Gesicht schlug. „Ich betrüge dich nicht. Radditz hat seine Thérki bekommen und da er keinen Partner hat, kümmert sich die Familie um ihn. Das weißt du. Bókra ist im Moment auf Mission und ich lasse ihn sicher nicht alleine damit“, versuchte Tales sich zu erklären. Normalerweise kümmerte sich der Vater nur um die erste Váris. Doch da Radditz schwanger war und dies seine erste Thérki, traf diese Regel ebenfalls zu. Das war auf ihrem Planeten so Brauch. Okara biss sich auf die Unterlippe und blickte trotzig zur Seite. Ja, das wusste sie und es wurmte sie nur noch mehr. Radditz‘ Thérki hatte sie wahrgenommen. Der Geruch war so intensiv, dass sie ihn schon beim betreten des Hauses in der Nase hatte. Doch es minderte ihre Wut nicht im Geringsten. Tief atmete sie ein und versuchte sich etwas zu beruhigen. „Kakarott ist auch noch da“, meinte sie dann nur trotzig. Sollte er sich doch um Radditz kümmern. Aber nicht Tales! „Ja, er hat auch einen Gefährten. Außerdem…“, erwiderte Tales ruhig. „Du wolltest ihn begleiten!“, stellte Okara fest. Tales schloss einen Moment die Augen. Vielleicht entsprach es nicht ganz der Wahrheit, aber doch. Nachdem er seine ersten Bedenken über Bord geworfen hatte, wollte er sich um Radditz kümmern. Es war seine Entscheidung, sich von ihm nehmen zu lassen. Er wollte es so. Und ja, er hatte jede Sekunde mit seinem Bruder genossen. Nicht nur den Sex! Sondern auch, etwas Zeit nur mit ihm zu verbringen. Das war nichts, wofür er sich schuldig fühlen müsste. „Ja, ich wollte mich um ihn kümmern“, stimmte Tales ernst zu. „Ich wusste es…“, sagte sie leise und schüttelte den Kopf. Tränen rannen über ihre Wangen, die sie unwirsch wegwischte. „Ausgerechnet ihn! Ich will nicht, dass ihr so euch nahekommt!“, schrie sie ihn an. „Okara… wieso?“, fragte Tales verwirrt und auch erschrocken über ihre heftige Reaktion. „Was soll das jetzt?“, wollte er wissen. „Tales er hat gelogen im Club! Wieso? Jetzt ist er schwanger… das hat doch alles einen Grund! Ich vertraue Radditz nicht. Mir egal ob er schwanger ist und mit seinem fetten Bauch keinen findet, der ihn ficken will… soll er das alleine durchstehen, aber DU gehörst mir!“, schrie sie ihn an. Ihre Stimme klang trotzig und teilweise hysterisch. „Was soll das Okara?! Du hast mir gestern selbst gesagt, dass er dir gesagt hat, dass er gelogen hat. Du übertreibst! Radditz ist mein Bruder und ich werde ihn ganz bestimmt nicht im Stich lassen. Also hör auf so abfällig über ihn zu reden!“, antwortete Tales wütend. Bisher hatte er noch nie einen solchen Ton bei Okara benutzt, doch seither gab es bei ihnen auch keinen Streit. Auch wenn er sie liebte, wollte er nicht, dass sie so über Radditz sprach. Das hatte sein großer Bruder nicht verdient! Außerdem gehörte er nicht ihr. Noch waren sie keine Gefährten. Doch das war nicht der Punkt. So wie Okara es ausgesprochen hatte, hörte es sich fast danach an, als wolle sie über sein Leben bestimmen und das ließ er nicht mit sich machen. „Du verteidigst ihn? Wirklich?!“, fragte Okara schrill und lachte dann abfällig. Sie konnte nicht fassen, dass Tales sich gegen sie stellte. „Merkst du wie du dich gerade verhältst? Du übertreibst total, Okara!“, rief Tales laut und seine Rute schwang aufgebracht durch die Luft. „Wie ich mich verhalte? Du solltest zu mir stehen und nicht zu ihm! Er will dich mir wegnehmen!“ „Ich habe ihn dazu überredet, sich von mir helfen zu lassen. Radditz wollte es anfangs nicht, damit das klar ist. Du redest Schwachsinn!“, entgegnete Tales und schüttelte den Kopf. Wann hätte sein Bruder auch nur im Ansatz versucht, ihn Okara wegzunehmen? Im Moment wusste er nicht so recht, was er von Okaras Reaktion halten sollte. Aber ihre Vorwürfe, fand er mehr als lächerlich. Radditz hatte nie etwas in der Richtung getan, was ihre Behauptungen stützen würde. „Ich übertreibe? Du kannst mich mal, Tales! Ich fliege jetzt nach Hause“, schrie sie ihm entgegen. Wütend drehte sie sich um und rannte die Treppen hinab. „Schön, beruhig dich erst mal und komm dann wieder!“, rief Tales ihr nach. „Oh… natürlich. Streit ist nicht gut für deinen Bruder! Das ist das Einzige was dich gerade interessiert oder? Du denkst nur an ihn!“, schrie Okara und knallte die Tür zu. Tales blieb noch einen Moment stehen und schüttelte den Kopf. Gerade wusste er nicht, wie er mit seiner Freundin umgehen sollte. Ihre Reaktion war überaus heftig und unangebracht. Vor allem ihre Vorwürfe! Das war… er fand keine Worte dafür! Tales hatte sich immer um sie gekümmert. Ja, sie mussten auf Radditz Rücksicht nehmen, aber sein Hauptaugenmerk lag immer bei ihr. Doch im Moment, wollte er sie nicht um sich haben. Keinesfalls würde er ihr nachfliegen. Sie sollte sich erst mal beruhigen und dann entschuldigen. Okara war zu weit gegangen! Kopfschüttelnd ging Tales zurück in Radditz‘ Zimmer und legte sich neben ihn. Radditz sah ihn ruhig an. Er hatte jedes Wort verstanden. Es ärgerte ihn, wie schlecht Okara über ihn gesprochen hatte. Diese Saiyajin war nun endgültig bei ihm durch. Er mochte diese Frau immer weniger. Obwohl er ihr in ihren Vermutungen ein klein wenig recht geben musste. Ja, es gab einen Grund warum er gelogen hatte. Aber er hatte nie versucht, Tales ihr wegzunehmen. Wie schwachsinnig, da er selbst nachgeholfen hatte, damit sie zusammenkamen. Radditz freute sich, dass Tales ihn verteidigt hatte und auch, dass er bei ihm blieb. Ein wenig empfand er Genugtuung. Jetzt fühlte sich Okara mal so wie er. Als er nebenan lag und ihnen beim Sex zuhören musste. Doch er bemühte sich, das nicht offen zu zeigen. „Willst du ihr nachfliegen?“, fragte Radditz stattdessen ruhig. Ernst sah Tales ihm in die Augen und schüttelte den Kopf. „Machst du Witze? Auf diesen Mist kann ich verzichten“, nuschelte er und deckte sich und Radditz wieder ordentlich zu. „Lass uns noch ein paar Stunden schlafen…“, schlug Tales vor. „Na gut“, stimmte Radditz schultern zuckend zu und legte sich wieder bequem hin. Gähnend schloss er die Augen und die Ki-Kugeln, die er kurz zuvor erschaffen hatte, erloschen langsam. „Radditz… wieso hast du mir nicht gesagt, dass du Okara die Wahrheit gesagt hast?“, fragte Tales nach einer Weile. Radditz seufzte und bewegte den Kopf um in Tales‘ Richtung zu sehen. „Du wolltest keine Eimischungen mehr und das war praktisch eine. Ich habe nur meinen Fehler wieder gut machen wollen“, erklärte Radditz ruhig. „Denkst du ich wäre deswegen sauer gewesen?“, fragte Tales erstaunt. „Nein, aber ich fand es nicht so wichtig. Ich wollte, dass du dich mit ihr unvoreingenommen triffst. Ich wollte nicht wieder zwischen euch stehen. Es war blöd von mir, sie überhaupt anzulügen…“, gab Radditz zu. Es war ein Fehler gewesen. Einer mit weitreichenden Konsequenzen. Auch wenn Tales ihm damals so einiges an den Kopf geworfen hatte, hatte er recht gehabt… Radditz hatte nicht das Recht sich einzumischen. Tales schwieg einen Augenblick. Eigentlich war er Radditz deswegen gar nicht mehr böse. Bevor er es wusste war er das noch, aber jetzt… Sein Bruder hatte seinen Fehler wieder gut gemacht. Jetzt hatte er auch nicht mehr das Gefühl, dass er es öfters gemacht hatte. Er hatte sich damals selbst ziemlich in Rage geredet und übertrieben. Aber es gab da auch etwas, was er endlich loswerden musste. Die ganze Zeit hatte er Sorge, Radditz aufzuregen, wenn er es ansprach. „Radditz, die Sache mit dem Ruzápi tut mir schrecklich leid… ich wollte dir nicht weh tun. Ich habe… einfach nicht nachgedacht…“, sagte Tales ehrlich und seine Rute wickelte sich um Radditz‘ rechtes Handgelenk für einen kurzen Augenblick. „Ich weiß… schon gut. Ich bin dir deswegen nicht mehr böse“, erwiderte Radditz ruhig und strich sanft über die feinen Härchen der Rute. „Hättest du mich so zurückgelassen, wäre ich wirklich sauer. Aber du bist dageblieben und hast mich ins Krankenhaus gebracht. Es ist ja zum Glück alles verheilt…“ „Ich hätte dich so schwer verletzten können… dass du bleibende Schäden… das hätte ich mir nie verziehen… Radditz“, sagte Tales reumütig. Diese Worte wollte er schon lange seinem Bruder sagen. Es war schwer für ihn, es nicht zu tun. „Ich weiß, Sórek…“, nuschelte Radditz mit einem leisen Seufzen. Kurz schwieg er, ehe er Tales‘ Hand zu seinem Bauch führte. „Etwas bleibendes haben wir beide“ Tales lachte leise und atmete tief ein. Sanft strich er mit seinen Fingern über den gewölbten Bauch, ehe er etwas näher rutschte und Radditz einen unschuldigen Kuss auf die Lippen drückte. „Ich kann es immer noch nicht so ganz fassen… dass wir zwei ein Kind bekommen. Manchmal wache ich auf und halte es für einen Traum… dann sehe ich dich und weiß, dass es Wirklichkeit ist“, gestand Tales und machte die Augen zu. Radditz schmunzelte. Ja, das konnte er gut nachvollziehen. Anfangs erging es ihm nicht anders, doch inzwischen konnte er es nicht mehr leugnen. Er spürte dieses kleine Leben nun ständig. „Ich freue mich schon auf unser Kind“, sagte Tales mit einem tiefen Seufzen. Radditz keuchte und riss seine Augen für einen Moment auf. Sein Herz klopfte kräftig in seiner Brust. Es war das erste Mal, dass Tales so etwas gesagt hatte. Das bedeutete ihm viel. Bisher hatte er das Gefühl, dass dem nicht so war… „Wirklich?“, fragte Radditz leise, beinahe ungläubig. „Ja, du nicht? Ich weiß die Schwangerschaft ist sicher anstrengend…“, fragte Tales erstaunt. Doch zum Ende hin, wurde er etwas leiser. Er mochte sich Radditz‘ Situation gar nicht vorstellen. Wenn er das Kind austragen müsste… nein! Das wollte er sicher nicht! „Naja… doch irgendwie schon… aber es ist alles noch so unsicher. Wir haben nicht darüber geredet, wie wir das nach der Geburt machen wollen…“, sagte Radditz langsam. Dann seufzte er einmal. „Um ehrlich zu sein, wollte ich es anfangs abgeben… als du es nicht wolltest“, gestand Radditz. Er wollte ehrlich zu Tales sein. Keine Lügen. Tales stockte der Atem und für einen Moment schluckte er schwer. Der Gedanke, sein Kind allein in einem Waisenheim zu wissen, schmerzte ihn. Das hätte er niemals zulassen können. Nie! „Lass es uns behalten… du hast Recht, wir müssen reden und auch endlich das Zimmer einrichten. Das werden wir in den nächsten Tagen auch. Ich verspreche dir, für dich und unser Kind immer da zu sein, Radditz“, sagte Tales ernst und wickelte seine Rute um Radditz‘ Handgelenk. Die Spitze lag in seiner Handfläche und ernst blickte Tales ihm direkt in die Augen. Dies war ein Schwur. Kein Saiyajin leistete ihn leichtfertig, denn er durfte niemals gebrochen werden. Radditz keuchte erschrocken, ehe er den Blick erwiderte. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Er war überwältigt von dem Schwur. Nicht nur, dass Tales für das Ungeborene da sein wollte, auch für ihn. Nun, ihm war klar wie das gemeint war. Aber das war mehr, als er erhofft hatte. „Ich werde es nicht abgeben, Tales… Takrá hatte Recht… ich habe schon längst eine Bindung zu dem Baby aufgebaut“, sagte Radditz und gestand es sich zum ersten Mal ein. Auch wenn er es hasste schwanger zu sein und diese Erfahrung niemals machen wollte, liebte er dieses Kind. Er wollte es beschützen… schon jetzt! „Da bin ich froh“, sagte Tales sehr erleichtert. Er wollte eine schöne Zukunft für sein Kind und auch eine gesunde Beziehung zu Radditz. „Und Okara?“, fragte Radditz leise. „Was soll mit ihr sein? Sie beruhigt sich sicher wieder und außerdem ist ihr das mit unserem Kind nichts neues“, meinte Tales schultern zuckend. Er war immer noch etwas sauer auf seine Freundin und im Augenblick wollte er nicht weiter über sie nachdenken. Ihm war klar, dass es nicht unbedingt einfach für sie war. Denn immerhin bekam er mit seinem Bruder ein Kind. Aber das hielt sie nicht von ihrer gemeinsamen Zukunft ab. Sie hatten doch sogar darüber geredet, es bald zu versuchen! „Lass uns schlafen… ich bin müde. Wer weiß wann es wieder losgeht“, sagte Radditz und gähnte einmal. Sanft strich er über Tales‘ Fellspitze, ehe sich die Rute von seinem Handgenlenk löste und sich stattdessen locker um sein Bein legte. „Mhm… gute Idee. Ich könnte auch noch etwas Schlaf vertragen“, nuschelte Tales. Er war froh mit Radditz jetzt endlich gesprochen zu haben, auch wenn es immer noch viel zu klären gab. Diese unbehagliche Stille zwischen ihnen war endlich verschwunden. Kapitel 26: Endlich Frieden --------------------------- Der Morgen verlief relativ ruhig und harmonisch. Tales blieb an seiner Seite und gemeinsam hatten sie noch einige Male Sex. Radditz genoss es sehr so lange es andauerte. Er vertraute seinem Bruder mit jedem Mal mehr. Doch sein Paarungseingang blieb tabu. Radditz wollte dort noch nicht einmal berührt werden, auch wenn es sich gut anfühlte. Tales respektierte das, obwohl er zugegeben ziemlich neugierig war. Das Frühstück bereiteten sie gemeinsam vor und dieses Mal gab es keine Anspannung zwischen ihnen. Beide genossen es, sich wieder normal miteinander unterhalten zu können. Sie beschlossen am nächsten Tag, die Möbel fürs Kinderzimmer zu kaufen. Bis dahin sollte Radditz‘ Váris verschwunden sein. Schon am späten Nachmittag, war sie bereits am abschwächen. Ein paar Mal würde Radditz sicher noch Tales‘ Hilfe in Anspruch nehmen. Doch im Moment war es viel besser. Die Blutung hatte nachgelassen und war inzwischen ganz verschwunden. Daher war Radditz gerade dabei, sein Bett neu zu beziehen. Die verschmutzten Felldecken, wollte er am nächsten Tag waschen. Tales kümmerte sich um das Geschirr vom Abendessen. Okara war den ganzen Tag nicht aufgetaucht. Radditz hatte sie bewusst nicht erwähnt und Tales auch nicht. „Soll ich dir helfen?“, fragte Tales, als er zur Tür reinkam. Radditz warf einen Blick zu ihm und schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin fast fertig“, sagte Radditz und wollte gerade die Felldecke auf sein Bett legen, als er leicht zusammenzuckte. „Alles in Ordnung?“, fragte Tales besorgt und kam auf Radditz zu. Der Langhaarige lächelte leicht, ehe er die Hand seines Bruders nahm und zu seinem Bauch führte. Sanft legte er sie darauf und hielt sie einen Moment fest. Tales riss die Augen auf, als er eine Bewegung unter seiner Handfläche spürte. Überrascht sah er Radditz ins Gesicht. „Wow… das ist…“, versuchte Tales die richtigen Worte zu finden. „Mh~ Unser Baby ist sehr aktiv. Es tritt mich sehr gerne. Wenn ich ihm etwas vor Summe beruhigt es sich“, erzählte Radditz lächelnd. Er hätte es Tales schon viel früher gezeigt, doch da Okara ständig da war… hatte er nie die Gelegenheit. „Das ist unglaublich… Radditz. Das ist… unser Kind“, sagte Tales stockend und sah ihm direkt in die Augen. Eine Hand hielt er ruhig auf Radditz‘ Bauch. Seine Rute löste sich von seiner Hüfte und bewegte sich langsam hinter ihm. Das Fell stäubte sich etwas. Für einen Moment war Tales überwältigt. „Verrückt, nicht wahr?“, fragte Radditz schmunzelnd. Tales nickte, ehe er auch sanft lächelte. Langsam setzte er sich vor Radditz auf das Bett und legte seine Arme um seinen Bruder. Sanft küsste er ihn auf den Bauch. „Weißt du… ich wollte immer Kinder haben… egal ob das unser Plan war oder nicht. Wir beide werden uns gut, um es kümmern. Das weiß ich“, sagte Tales und blickte Radditz in die Augen. Sanft zog er ihn zu sich aufs Bett. Sie beide hatten nur eine Shorts an, da sie heute sowieso nur im Haus geblieben waren. Entspannt legte Radditz sich auf den Rücken und Tales rutschte nahe zu ihm. Wieder legte er seine Hand auf dem gewölbten Bauch ab und sein Kopf, lehnte gegen Radditz‘ Schulter. „Ehrlich gesagt, hatte ich nie über Kinder nachgedacht… du weißt, ich bevorzuge eher das männliche Geschlecht und so viele Gebärer gibt es nicht“, erzählte Radditz ruhig. Zum Schluss grinste er ein wenig. „Schon komisch, wie aus einem dummen Streit und einer wirklich blöden Aktion, so etwas Schönes entstehen kann“, nuschelte Tales. Radditz lachte leise. Ja, damit hatte Tales gar nicht so unrecht. Obwohl er Tales‘ Hilfe gestern nicht wollte, war er froh doch nachgegeben zu haben. Es ging ihm nicht um den Sex. Obwohl er gut gewesen war und er das auch etwas nötig gehabt hatte. Nein, viel eher ging es darum, dass ihre Beziehung zueinander wirklich wieder wie früher war. Keine Spannungen. Sie konnten plötzlich über alles reden. Ja, Radditz wusste das Tales immer noch Okara hatte. Das war okay. Aber wenigstens konnten sie wieder miteinander. Das war nicht nur für ihn gut, sondern auch für das Kind. Radditz machte der Gedanke Angst, das Kleine zu behalten. Das war ein Punkt, den er nicht bestreiten konnte, aber auch niemanden sagen wollte. Selbst wenn er nicht alleine war. Das hier, veränderte sein Leben für immer. Ein Kind war eine große Verantwortung. „Gehen wir morgen die Möbel fürs Kinderzimmer kaufen?“, fragte Radditz nach einer Weile. „Mhm… wenn deine Váris bis dahin endgültig abgeklungen ist schon“, erwiderte Tales. Es war sein Vorschlag gewesen, doch solange dieser verführerische Geruch noch an Radditz haftete, ließ er ihn hier nicht raus. Zwar würde er ihn Notfalls verteidigen, aber er wollte keinen von beiden einer Gefahr aussetzen. „Bestimmt… sie ist ja schon ganz schwach“, meinte Radditz. „Willst du nochmal oder schlafen?“, fragte Tales und hob den Kopf etwas an. Seine Hand rutschte etwas nach oben, bis er den ruhigen Herzschlag unter seinen Fingerspitzen wahrnehmen konnte. „Hm… vielleicht später. Im Moment brauche ich eine kleine Pause… unser Baby kostet mich einiges an Energie. Das schadet meiner Kondition gewaltig“, nuschelte der Langhaarige und verdrehte die Augen. „Das macht doch nichts, Radditz“, kicherte Tales und gab ihm einen Kuss. „Du bist schwanger, da ist das ganz normal...“ „Deswegen muss ich es aber noch lange nicht mögen…“ „Nein, das wärst auch nicht du“, stimmte Tales ihm zu und schloss die Augen. „Nach der Geburt werde ich intensiv trainieren müssen… ich habe sicherlich einiges an meiner Kraft verloren“, sinnierte Radditz. „Dann trainieren wir beide… dann bist du schnell wieder fit. Das wird schon… mach dir nicht so viele Gedanken“, sagte der Dunkelhäutige. „Du hast leicht reden…“, murmelte Radditz und verzog seine Lippen zu einem schiefen Grinsen. Frech strich seine Rute über Tales‘ trainierte Brust. Dann schlang er sie locker um seine Hüfte. Auch er schloss die Augen und genoss das friedliche Beisammensein. Beide schwiegen. Doch es war kein unangenehmes Schweigen. Radditz schlief als Erster ein. Tales lag noch eine Weile wach. Seine Gedanken kehrten zum ersten Mal an diesem Tag zu Okara zurück. Sie war heute nicht zu ihm gekommen und hatte sich auch nicht gemeldet. Doch er musste auch zugeben, dass sie ihm nicht unbedingt gefehlt hatte. Nicht, dass er sie nicht mehr liebte. Dem war nicht so! Aber seit sie zusammen waren, gab es nicht einen Tag, wo sie sich nicht getroffen hatten. Tales hatte kaum etwas anderes gemacht, außer wenn sie arbeitete. Jetzt wo sie nicht zusammen waren merkte er doch, dass ihn die Beziehung etwas eingeengt hatte. Durch Okaras Wutausbruch, hatte ihre Beziehung auch einen Dämpfer bekommen. Sie war immer noch die Frau, mit der er sich vorstellen konnte den Rest seines Lebens zusammen zu bleiben. Aber daran mussten sie arbeiten. Auf jeden Fall musste sie ihre Abneigung gegen Radditz ablegen. Tales wollte, dass die Beiden sich vertragen, denn ansonsten würde es in Zukunft schwierig werden. Radditz war nicht das Problem, sondern Okara. Dabei hatte sie es sich bisher nicht anmerken lassen. Doch wie abfällig sie über ihn gesprochen hatte. Jedem anderen Saiyajin, hätte er dafür eine reingehauen! Sie musste mit ihm auskommen, ansonsten… Ja, ansonsten was? Tales hatte keine Ahnung. Er wollte keinen von beiden verlieren. Radditz war der Sázka seines Kindes und sein Bruder. Damit war er ein fester Bestandteil seines Lebens. Okara sollte das auch sein… Seufzend gab Tales es auf, über seine Freundin nachzudenken. Übermorgen würde er mal zu ihr fliegen. Vielleicht konnten sie dann in Ruhe miteinander reden. Über diesen Gedanken, schlief auch Tales ein. Radditz wachte als Erster durch das Kind auf. Verschlafen schälte er sich aus der Umarmung und ging nach unten ins Bad. Seine Thérki war endgültig verschwunden. Fast bedauerte er es nicht noch einmal mit Tales geschlafen zu haben. Immerhin war das wahrscheinlich seine letzte Möglichkeit gewesen. Sowohl vor der Geburt, als auch für immer. Tales und er würden sich nicht mehr körperlich nahekommen, sobald das Kind da war. Die einzige Hilfe wäre dann, auf sein Kind aufzupassen, während er sich im Club vergnügte während seiner Váris. Die Thérki würde er immer allein verbringen, da die Gefahr einer erneuten Schwangerschaft zu groß war. Das stimmte ihn etwas traurig. Seufzend deckte er den Tisch, ehe er Ládrap machte. Leise summte er vor sich hin, da ihn das Ungeborene immer wieder mal trat. Ganz in Gedanken versunken, bemerkte er nicht wie Tales herunterkam. Tales blieb ihm Türrahmen stehen, als er die tiefe Stimme seines Bruders vernahm. Er lächelte, als das Lied alte Kindheitserinnerungen in ihm wachrief. Das hatte Radditz ihm und Kakarott früher immer vorgesungen. Eine Woge der Zuneigung zu Radditz erfasste ihn und ein leises Seufzen entfloh ihm. Dadurch auf ihn aufmerksam geworden, blickte Radditz zu ihm rüber. „Wie lange stehst du schon da?“, fragte er schmunzelnd. „Nicht lange… entschuldige, aber ich mag es, wenn du summst. Du hast eine schöne Stimme, Sórek“, sagte Tales ehrlich. „Findest du?“, fragte Radditz erhobener Augenbraue. Es störte ihn nicht wirklich, dass sein Bruder gelauscht hatte. „Ja, außerdem hat mich das daran erinnert, wie du es mir und Kaki früher vorgesungen hast“, sagte Tales schmunzelnd und ging zu Radditz rüber. Neben ihm lehnte er sich an die Küche. Radditz fing gerade mit dem anbraten an. „Oh, du meinst damals als du noch unschuldig und lieb warst?“, fragte Radditz neckend. Doch auch er musste bei der Erinnerung lächeln. „Willst du das damit sagen, dass ich es nicht mehr bin?“, fragte Tales entrüstet. „Naja unschuldig nicht mehr“, spielte Radditz das Spiel weiter. „Na gut, du hast gewonnen“, kicherte der Dunkelhäutige verspielt. Fast wollte er fragen ob er Radditz helfen konnte, aber das ließ er lieber sein. Er wusste, dass Radditz auch gerne selbst etwas tat und der Tisch war schon fertig gedeckt. „Oh da fällt mir ein… Radditz die Möbel für das Kinderzimmer würde ich gerne übernehmen“, sagte Tales schließlich. „Eigentlich sollten wir sie teilen, findest du nicht?“, fragte Radditz kritisch. „Naja, ich wohne bei dir. Auch wenn wir uns die Kosten für das Essen teilen, würde ich das gerne einbringen“, erklärte der Dunkelhäutige. „Hm, das wäre gar nicht so schlecht… wenn du das willst. Das Haus hat meine Ersparnisse ganz schön minimiert… ich muss nach der Geburt unbedingt wieder Geld verdienen“, sagte Radditz nachdenklich. Das Thema belastete ihn etwas. Er wusste noch nicht so richtig, wie er das machen sollte. Klar könnte er auf Missionen gehen, aber dann wäre er eine Zeitlang weg… Jetzt wo er sein Kind behalten wollte, war das etwas schwieriger. „Vielleicht sollte ich mir eine Arbeit als Wache suchen… wir müssten uns überlegen, wie wir das machen“, sagte Radditz in Gedanken. „Wieso hast du nichts gesagt? Ich kann dir doch aushelfen“, schlug Tales vor. Er wusste, dass sein Bruder die Arbeit als Wache hasste, ebenso wie er. „Noch geht es… deswegen habe ich nichts gesagt“, winkte Radditz ab und stellte die Pfanne Beiseite. Sacht drückte er Tales seine Portion in die Hand und nahm sich seine eigene, mit der er sich an den Tisch setzte. „Gut, aber wenn was ist, dann sag es bitte“, bat ihn Tales inständig. „Was das Geld angeht… ich werde mich natürlich bei allem beteiligen und anfangs kann ich auch ein bisschen mehr zahlen. Das ist nur fair“, sagte Tales ernst und setzte sich neben ihn. „Ich würde sowieso noch etwas länger bei dir wohnen. Das zusammenziehen mit Okara… kann noch etwas warten“, meinte er ernst. Die Idee, schon bald ihr erstes Kind zu bekommen, fand er im Moment nicht gerade reizvoll. Tales konnte sich schlecht um beide kümmern, daher sollten sie lieber doch noch etwas warten. „Okay… das können wir ja noch klären“, wich Radditz aus. Er stand gern auf seinen eigenen Beinen und wollte jetzt nicht auf Tales‘ Kosten leben. Auch wenn sein Bruder noch einige Ersparnisse hatte. „Von mir aus, kannst du gerne bleiben“, meinte er zustimmend, doch als er Okaras Namen hörte, verfinsterte sich sein Blick für einen Moment. Sie hatte ihn beleidigt, dass hatte er nicht vergessen. Irgendwann würde er ihr das heimzahlen… vielleicht nicht jetzt, wo er hochschwanger war und mit Tales alles so gut lief. Doch vergessen würde er es nicht. „Du hast gehört, was sie über dich gesagt hat oder?“, fragte Tales leise, dem der Blick nicht entgangen war. Radditz seufzte, ehe er sich einen Bissen nahm. Dann nickte er. „Wenn du meinst, dass sie denkt mit meinen fetten Bauch, will mich niemanden ficken? Oder dass es echt nervig ist, auf mich Rücksicht zu nehmen, dann ja“, fragte Radditz mit neutraler Stimme. „Lass sie mal schwanger werden. Ich wette sie jammert dann über ihre Figur und dann muss man auch auf sie Rücksicht nehmen. Sie war nicht unbedingt nett…“ „Ich weiß, Radditz. Sie sollte sich dafür entschuldigen…“, meinte Tales ehrlich. „Ja, das sollte sie“, antwortete Radditz und damit war das Thema für ihn erledigt. Danach verlief das Essen eher schweigend. Okara sorgte für eine gewisse Anspannung. Obwohl keiner der Beiden mehr über sie sprach. Tales schob den letzten Bissen in den Mund und schielte zu Radditz. „Hast du schon einen Laden im Sinn?“, fragte er ihn neugierig. „Ja… da habe ich auch die anderen Möbel gekauft. Die hatten ein schönes Kinderbett“, sagte Radditz nach kurzem Überlegen. Er legte die Gabel weg und streckte sich. „Ich würde mich aber vorher gerne noch duschen“, meinte Radditz. „Geh ruhig, ich räume den Tisch ab“, sagte Tales. „Gut, dann bis gleich“, lächelte Radditz und erhob sich. Kapitel 27: Okara & Tales ------------------------- „Was hältst du davon?“, fragte Radditz und blickte zu Tales. Eine Hand lag auf dem Kinderbett aus Holz. Tales umrundete es einmal. „Es ist schön und sieht stabil aus, also meinetwegen können wir es nehmen“, stimmte Tales nach kurzem Überlegen zu. „Sehr gut… da hinten gibt es noch einen Schrank in dem gleichen Holz… den sollten wir auch mitnehmen…“, schlug Radditz vor und deutete in die Richtung. „Ja… gute Idee“, lächelte Tales. „Willst du ein Fell für den Boden? Zum Spielen für das Kleine“ „Hm, ja, wir sollten eines mitnehmen. Willst du auch schon etwas Spielzeug kaufen?“, wollte Radditz wissen. Was das anging, war er sich etwas unsicher. Er dachte da an ein kleines Stofftier. Kakarott hat seines immer noch und hing sehr an seinem Zaru. „Was hältst du von dem hier?“, fragte Tales und nahm ein Karún Stofftier. Ein Karún ähnelte einem Schaf von der Erde. Nur das ihre Ohren spitz waren und ihr Fell meist braun. Kritisch betrachtete Radditz das kleine Karún mit den großen, unschuldigen Augen. „Wieso nicht. Es sieht zumindest nicht gruselig aus“, stimmte er schließlich zu. „Was brauchen wir noch?“, fragte Tales überlegend. „Hm, ein paar Fläschchen vielleicht… ein Fell für das Kleine? Gerade jetzt, während des Rátev sollte es, es warm haben“, sagte Radditz. „Okay, dann holen wir das noch. Wenn etwas fehlt, können wir es immer noch kaufen“, schlug Tales vor. Er bezahlte die Möbel, die heute Nachmittag noch geliefert werden sollten. Dann verließen sie den Laden und besorgten noch ein paar Flaschen, eine Milchpumpe, die von Radditz mehr als kritisch beäugt wurde. Doch die Verkäuferin hatte ihm nahegelegt, sie mitzunehmen. Anschließend hatte Tales seinen Bruder zum Mittagessen eingeladen. Radditz hatte protestiert, da er das Gefühl hatte, Tales würde das nur tun, weil er wusste, dass er sparen musste. Aber Tales gab nicht auf. Also aßen sie eine Kleinigkeit zusammen in einer Taverne. „Sehr lecker“, sagte Tales lächelnd und schlug sich auf den vollen Bauch. Schmunzelnd legte er die Gabel zur Seite und blickte zu Radditz. „Ja, das war es“, stimmte Radditz zu und verdrehte spielerisch die Augen. Tales schüttelte den Kopf. Sein Bruder konnte so stur sein. Doch er bewunderte ihn dafür. Vor allem, wie er das alles gemeistert hatte, bisher. „Sag mal, Radditz. Wäre es okay, wenn ich zu Okara fliege? Ich möchte mich mit ihr unterhalten. Wenn die Möbel kommen, bin ich natürlich zurück“, sagte Tales vorsichtig. Radditz seufzte leise. „Natürlich… ihr beide solltet das klären. Ich fliege alleine nach Hause. Du kannst ruhig zu ihr fliegen“, antwortete Radditz ruhig. Wenn er ehrlich war, hoffte er die beiden würden sich trennen. Ja, das war gemein und ziemlich egoistisch. Deswegen sagte er das nicht, sondern unterstützte Tales. Mehr konnte er nicht tun. „Ich kann dich auch noch nach Hause begleiten“, meinte Tales schnell. „Tales… also wirklich. Ich schaffe den Weg nach Hause auch allein“, erwiderte Radditz lächelnd und schüttelte den Kopf. „Ja, das weiß ich… ich mache mir nur Sorgen. Was wenn du irgendeinen Idioten begegnest? Ich will nicht, dass euch etwas passiert“, verteidigte sich Tales. Sein Beschützerinstinkt wuchs mit jedem Tag. Er wollte nicht, dass Radditz alleine durch die Stadt lief. Radditz hob eine Augenbraue und seufzte. Schwangere Saiyajins zu verletzen wurde sehr schwer bestraft. Doch es gab genug betrunkene Idioten, die solche Regeln auch mal gerne vergaßen. Sollte ihn jemand angreifen, konnte sich Radditz nicht verteidigen. Auch wenn er es nur ungern zugab. „Vorschlag, begleite mich aus der Stadt raus und dann flieg zu Okara. Den restlichen Weg schaffe ich sicher alleine“, lenkte Radditz ein. Er fand es gut, dass Tales sich sorgte. Auch wenn er es immer noch nicht mochte, abhängig zu sein. „Gut“, antwortete Tales. Damit war er zufrieden. Langsam stand er auf und schlenderte an den Tresen, wo er kurz bezahlte. Anschließend ging er mit Radditz nach draußen und beide hoben ab. Der Flug verlief eher schweigend, da Tales bereits an das bevorstehende Gespräch mit Okara dachte. Radditz wusste nicht so recht, was er sagen sollte. In die Beziehung der beiden wollte er sich keinesfalls einmischen. Tales sollte nicht denken, dass er es wieder tat. Wenige Minuten später erreichten sie den Rand der Stadt. Radditz blieb in der Luft stehen. „Dann bis später, Sórek“, sagte er mit einem schiefen Lächeln. „Pass auf dich auf, Radditz“, meinte Tales ruhig und gab ihm einen Kuss auf die Lippen. Radditz blinzelte etwas verwirrt über diese Handlung. Doch dann nickte er. „Ich bin ja gleich da“, winkte er ab. „Ich weiß“, erwiderte Tales. Dann drehte er sich um und flog in die entgegengesetzte Richtung. Okara hatte gerade frei, das wusste er. Sie musste erst abends wieder zur Krankenstation. Obwohl Tales seinen Bruder nicht so lange alleine lassen wollte, ließ er sich Zeit. Ein wenig graute es ihm vor dem Gespräch. Hoffentlich war Okara dieses Mal ruhiger. Auf dieses hysterische Geschrei konnte er gut verzichten. Auch wenn es sich vielleicht fies anhörte. In seiner Familie gab es in den letzten Monaten viel zu viel Streit. Er wollte das einfach in einem ruhigen Gespräch klären. Schließlich landete Tales im Garten, des kleinen Hauses. Okara teilte es sich mit zwei Freundinnen, die aber beide auf Mission waren. Sie war oft genervt von ihnen. Denn wenn sie mal zu Hause waren, hinterließen sie eine Spur der Verwüstung. Okara durfte sich meist allein um die Hausarbeit kümmern. Deswegen hatte sie einige Male überlegt, bereits auszuziehen. Aber die Miete war echt günstig und die beiden wirklich selten zu Hause. Trotzdem freute sie sich, wenn sie etwas Eigenes hatte. Das hatte sie ihm erzählt, als sie darüber sprachen, irgendwann zusammenzuziehen. Tief atmete Tales durch. Er spürte ihre Aura im Haus. Dann klopfte er und wartete geduldig, bis man ihm die Tür öffnete. Es dauerte einen Moment, dann öffnete Okara ihm. Ihr Blick wurde ernst und etwas abweisend. „Fertig?“, fragte sie kühl. Tales wusste, dass sie auf Radditz‘ Váris anspielte. „Lass uns bitte miteinander reden“, bat Tales ruhig ohne darauf einzugehen. Sie seufzte und ihre angespannte Haltung löste sich auf. Seufzend ging sie ins Haus und setzte sich auf die Couch. Tales folgte ihr und setzte sich neben sie. „Tut mir leid… ich weiß, dass du mich nicht betrogen hast. Es ist nur… ich wollte dich nicht mit ihm teilen. Ich will dich mit niemanden teilen…“, sagte Okara ruhig, bevor er etwas sagen konnte. Ihr Blick war gesenkt und unschlüssig hob sie den Kopf. „Ich liebe dich“ Tales war überrascht, aber auch erleichtert darüber, dass sie nun doch ruhig blieb. Langsam rutschte er näher und nahm ihr Kinn sanft in seine Hand und zog sie zu sich. Behutsam trafen sich ihre Lippen zu einem unschuldigen Kuss. „Ich liebe dich auch, Okara“, wisperte Tales und stupste ihre Nase mit der seinen an. Beide lächelten für einen Augenblick. „Du musst mich auch gar nicht teilen… das waren besondere Umstände. Sobald Radditz nicht mehr schwanger ist, kann er sich selbst einen Partner suchen. Ich werde also nicht mehr mit ihm schlafen“, sagte Tales ruhig. Gleichzeitig wurde ihm bewusst, dass er und Radditz wohl wirklich nie wieder zusammen Sex haben würden. Das machte ihn etwas… traurig? Vielleicht enttäuscht. Er wusste es nicht. Tales hatte es immer sehr mit seinem Bruder genossen. Es würde ihm fehlen… „Ich weiß“, antwortete Okara seufzend und lehnte sich an seine breite Brust. „Ich muss mich wohl bei ihm entschuldigen“, nuschelte sie. „Das wäre gut. Du hast ihn ziemlich beleidigt“, meinte Tales neutral. Kurz überlegte er, ob er Okaras Anschuldigungen ansprechen sollte. Doch da sie nichts mehr sagte, ließ er es sein. „Bleibst du noch etwas?“, fragte Okara und hob den Kopf. Nervös biss sie sich auf die Unterlippe. Sie wollte nicht, dass er wieder ging. Die Zeit ohne ihn war schrecklich gewesen. Okara wäre fast vor Eifersucht geplatzt. Auch wenn sie wusste, dass sie im Unrecht war, wollte sie Radditz am liebsten dafür bestrafen, dass er ihren zukünftigen Gefährten angefasst hatte. Doch sie wusste, dass wenn sie Tales nicht verlieren wollte, sie keinen Streit mit Radditz anfangen durfte. Also verhielt sie sich erwachsen. Doch erwachsen zu sein, war manchmal einfach scheiße. „Ein wenig… Radditz und ich haben heute Möbel fürs Kinderzimmer gekauft. Die werden bald geliefert und wir wollten sie zusammen aufbauen“, sagte Tales zögernd. Okaras Blick wurde etwas traurig. Enttäuscht blickte sie zur Seite. Tales hatte sie nicht nur warten lassen, wegen seinem Bruder. Jetzt zog er ihn sogar vor. „Kann… ich vielleicht mitkommen? Ich könnte euch helfen… und mich gleich bei ihm entschuldigen“, schlug Okara vor. Tales überlegte einen Augenblick, ehe er nickte. Je früher, desto besser. „Ja, sehr gerne“, antwortete er lächelnd. Okara erwiderte es und gab ihm einen Kuss. Dann nahm sie seine Hand und stand auf. „Dann lass uns gleich losfliegen“, sagte sie sanft. Innerlich war sie überhaupt nicht begeistert, Radditz zu sehen. Doch sie zeigte es nicht. Für Tales, würde sie es tun. Gemeinsam flogen die beiden los. Als sie bei Radditz‘ Heim ankamen, fanden sie mehrere zusammengeschnürte Pakete im Wohnzimmer vor. Radditz hatte die Saiyajins dafür bezahlt, damit sie sie ins Innere trugen. Er selbst durfte nicht mehr so schwer heben. Doch draußen im Schnee wäre alles kaputt gegangen. Radditz mochte den Rátev nicht. Da war ihm sogar der darauffolgende Zósek lieber. So nannten die Saiyajins die zwei Monate Regenzeit, die nach dem Winter folgte. Auch wenn es im Haus schön warm war, fror er doch etwas, seitdem er von draußen wiedergekommen war. Also hatte er sich mit einer Tasse heißen Yárap und einer Felldecke auf die Couch gesetzt. Gedankenverloren, las er ein Buch. Früher tat er sowas nie, doch da er dank der Schwangerschaft nicht viel tun konnte, gerade in den letzten Wochen hatte er damit angefangen. Zugegeben war es ziemlich interessant. Auch wenn jeder Saiyajin in der Kaserne die Geschichte der Saiyajins erzählt bekam, gab es in diesem Buch viel mehr Details. Als Tales und Okara das Haus betraten, sah er überrascht auf. Damit hatte er nicht gerechnet. Die Beiden schienen sich ja schnell vertragen zu haben. Fast bedauerte er diesen Umstand. „Wow, die Möbel sind ja schon da“, sagte Tales erfreut und stellte seine Stiefel zur Seite. „Ja, die waren richtig schnell“, antwortete Radditz ruhig. „Hallo Radditz“, sagte Okara vorsichtig und zog ebenfalls ihre Stiefel aus. Anschließend ging sie zu ihm und schloss einen Moment die Augen, ehe sie anfing zu sprechen. „Es tut mir leid, was ich letztens über dich gesagt habe… ich wollte mich für mein Verhalten entschuldigen“, sagte Okara mit weicher Stimme. Tales trat neben sie und Radditz blickte sie mit ernster Miene an. Das klang in seinen Ohren mehr als unaufrichtig. Fast war er gewillt es ihr zu sagen, doch er beherrschte sich. „Schon gut, alles in Ordnung“, antwortete er eher widerwillig. „Ich weiß… dass ich überreagiert habe… das kommt nicht mehr vor“, fügte Okara noch an. Beide sahen einander in die Augen und schwiegen für einen Moment. Tales spürte die Anspannung regelrecht zwischen den beiden, auch wenn Radditz die Entschuldigung angenommen hatte. „Wollen wir die Möbel zusammen aufbauen?“, fragte Tales, um die Stimmung etwas zu lockern. Radditz sah zu ihm und nickte knapp. „Holst du das Werkzeug und wir tragen alles nach oben?“, schlug der Dunkelhäutige vor. „Ja, mache ich“, antwortete Radditz schlicht und stand auf. Er ging in den Keller, wo er das Werkzeug vom letzten Aufbau lagerte. Bis er wieder nach oben kam, war schon alles bis auf ein Paket hoch getragen. Seufzend ging er nach oben, wo Tales gerade das Fell zusammengerollt auf die Seite legte. „Fangen wir mit dem Kinderbett an?“, fragte Okara. „Ja, mal sehen wo wir es hinstellen“, stimmte Tales zu und sah lächelnd zu Radditz, der ihm das Werkzeug reichte. Langsam setzte er sich auf den Boden, wobei ihn der Bauch etwas behinderte. Aber es klappte noch. Okara öffnete das Bündel und legte die Einzelteile alle ordentlich hin, sodass man sehen konnte, welche Teile gleich waren. Radditz nahm sich den Fellbeutel und sortierte das Zubehör. Die Anleitung wurde einem auf den Scouter geschickt. Tales rief sie auf und fing an mit dem aufbauen. Es war ruhig zwischen ihnen. Keiner wusste so recht, was er sagen sollte. „Das Bett ist wirklich schön“, sagte Okara schließlich irgendwann. „Ja, ich mag das Holz“, stimmte Tales lächelnd zu. „Und der Preis war okay“, meinte Radditz schmunzelnd. „Das ist gut… vielleicht kaufen wir uns auch dieses, wenn es bei uns bald losgeht“, sagte Okara unschuldig und lächelte Tales süß an. Radditz stockte, als er das hörte, ließ es sich aber nicht anmerken. Tales und Okara wollten auch bald Kinder bekommen? Wow, das war… Radditz wusste nicht was er denken sollte. Tales und er bekamen gerade ein Kind und da dachte er schon daran, welche mit Okara in die Welt zu setzen? Tales schluckte schwer, als er das hörte. Kurz blickte er zu Radditz, ehe er zu Okara sah. Er wollte ihr sagen, dass er doch noch warten wollte. Aber nicht unbedingt vor Radditz, um sie damit noch mehr zu verletzen. Außerdem sollte sie nicht denken, dass es wegen ihm war. „Stimmt was nicht, Tales?“, fragte Okara besorgt, als von ihm keine Reaktion kam. „Okara… ich…“, begann der Dunkelhäutige vorsichtig. Radditz spürte regelrecht wie die Stimmung gerade kippte. Er ahnte, dass was immer Tales sagen wollte, nicht für seine Ohren bestimmt war. „Willst du keine Kinder mehr mit mir bekommen?“, fragte Okara mit belegter Stimme und ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Doch… natürlich. Aber ich finde wir sollten doch noch etwas warten“, sagte Tales schnell. Kapitel 28: Ein verzweifelter Plan ---------------------------------- „Ich lass euch mal alleine… das geht mich nichts an“, sagte Radditz schnell und stand vorsichtig auf. Dann verließ er das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Tales wollte ihn aufhalten, ließ es aber dann doch sein. Stattdessen ging er zu Okara und nahm ihre Hand in die seine. „Wieso willst du plötzlich warten?“, fragte Okara verletzt. Damit hatte sie überhaupt nicht gerechnet. Das war wie ein Schlag ins Gesicht. Wieso auf einmal? Lag es an Radditz… oder weil sie einmal überreagiert hatte? „Liebling, ich will mit dir zusammenbleiben und Kinder bekommen“, sagte Tales eindringlich und zog sie zu sich. Sanft strich er ihr die Tränen aus dem Gesicht. „Wieso willst du dann jetzt plötzlich warten? Wir waren uns doch einig“, fragte Okara verwirrt und biss sich auf die Unterlippe. Neue Tränen liefen über ihre Wangen und sie fühlte sich so verletzt. „Radditz bekommt unser Kind bald… das wird alles verändern und ich will mich erst einmal an die Situation gewöhnen. Nach der Geburt kann ich ihn auch nicht gleich alleine lassen und wenn du schwanger bist, will ich auch bei dir sein. Aber ich kann nicht für euch alle gleichzeitig da sein“, erklärte Tales ruhig. Okara keuchte, als sie Radditz‘ Namen hörte. Das war jetzt das zweite Mal innerhalb kürzester Zeit, dass er ihn vorzog. Es verletzte sie zutiefst und gleichzeitig, bekam sie Panik. Sie hatte Angst ihn zu verlieren. „Aber… wir wollten doch, dass unser Kind… etwa gleichalt ist“, sagte sie stockend und sah ihn traurig an. „Ich weiß, aber wenn ein oder zwei Doráze Unterschied sind, macht das nichts. Die Kleinen verstehen sich sicher trotzdem… außerdem haben wir dann noch genug Zeit, ein eigenes Heim zu finden und den Gefährtenbund einzugehen“, sprach Tales sanft. Okara senkte den Blick. Tales wollte ein oder zwei Jahre warten… Das war viel Zeit. Was wenn er sich in der Zeit umentschied und kein Kind mehr mit ihr wollte? Weil er glücklich mit Radditz und seinem Kind war. Sie hatte das Gefühl, dass Tales ihr immer mehr entglitt. Seine letzten Worte nahm sie gar nicht mehr wahr. „Ich… muss hier raus…“, sagte Okara stockend und löste sich langsam von ihm. „Bitte geh nicht… Okara ich wollte dich nicht verletzten“, bat Tales inständig und hielt sie sanft am Handgelenk fest. Okara drehte sich zu ihm um und lächelte gequält. „Schon gut, Tales… ich bin dir nicht böse… nur etwas enttäuscht… aber ich verstehe dich…“, antwortete Okara stockend und küsste ihn kurz auf die Lippen. Es war eine Lüge. Sie verstand es nicht, wieso er so plötzlich seine Meinung geändert hatte. Aber sie wollte nicht wieder streiten. Denn damit trieb sie ihn nur noch weiter von sich weg. „Ich muss… das nur verdauen… ich habe mich schon sehr gefreut“, sagte sie leise und lehnte sich einen Moment an seine Brust. Tales schloss sie in die Arme. „Dann bleib hier… ich will für dich da sein, Liebste“, wisperte er in ihr Ohr. Okara biss sich auf die Unterlippe. Fast war sie versucht, ihm nachzugeben. Aber sie konnte nicht. Darüber musste sie auch erst einmal nachdenken und das am besten, an einem Ort, wo Radditz nicht war. „Nein… ich will gerade für mich allein sein, Tales… ich komme morgen nach meiner Schicht wieder. Mach dir keine Gedanken“, nuschelte sie, küsste ihn abermals und verließ das Zimmer. Tränen rannen unablässig über ihre Wangen hinab und traurig warf sie Radditz einen Blick zu, der sich wieder auf die Couch zurückgezogen hatte. Radditz erwiderte den Blick, sagte aber nichts dazu. Sie ging ohne ein weiteres Wort und es war ihm nur recht. Kurz darauf öffnete sich die Tür und Tales kam herunter. Seufzend setzte er sich neben Radditz. „Alles in Ordnung?“, fragte Radditz vorsichtig. „Ja… sie ist nur ziemlich enttäuscht“, antwortete Tales seufzend und fasste sich an den Kopf. Das es Okara so sehr zusetzte, hatte er nicht erwartet. Es tat ihm leid, dass sie enttäuscht war. Aber er blieb bei seiner Meinung. Es war besser, wenn sie noch warteten. „Wir dachten, da wir beide auch Kinder wollen… dass wir vielleicht jetzt dann anfangen sollten… dann wäre es fast gleichalt wie unseres“, erklärte Tales und warf einen Blick zu Radditz. „Verstehe…“, sagte Radditz schlicht und nippte an seiner Tasse. „Aber jetzt glaube ich… dass wir das alles ein wenig überstürzen… jetzt noch ein Kind. Das ist alles etwas viel. Ich denke wir gehen das ganze einfach viel zu schnell an…“, sprach Tales gedankenverloren. „Wie denkst du darüber?“ „Tales ich will mich nicht einmischen“, erwiderte Radditz ernst. „Das tust du doch gar nicht. Ich frage dich bloß um deine Meinung“, meinte Tales ruhig. Er schätzte Radditz‘ Rat schon immer. Schon als kleines Kind hatte er oft auf das gehört, was sein Bruder ihm sagte. Nicht, dass er keine eigene Meinung hatte. Manchmal waren ihre Anschichten doch recht unterschiedlich. Radditz war immer ruhiger und geduldiger als er. Tales wollte manchmal mit dem Kopf durch die Wand ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Was wenn er das bei Okara auch tat? „Na gut… ihr kennt euch jetzt noch nicht mal sechs Monate. Ich finde es etwas früh über Kinder nachzudenken… aber das ist meine Meinung. Wenn ihr beide euch sicher seid, wieso nicht. Außerdem will ich dir nicht in deine Beziehung reinreden. Nicht, dass du denkst… ich will euch sabotieren“, antwortete Radditz mit bedacht. „Das denke ich doch gar nicht. Schließlich habe ich dich auch gefragt“, entgegnete Tales entrüstet. Es dauerte einen Moment bis er begriff, dass Radditz wohl wegen ihm so sprach. Immerhin hatte er ihm während ihres Streits an den Kopf geworfen, dass er sich nicht einmischen soll. „Ich dachte wir hätten das hinter uns gelassen“, nuschelte er seufzend. „Das haben wir auch… aber das letzte Mal, hattest du mir danach nicht mehr vertraut. Sicher Okara anzulügen, war ein Fehler. Aber du hast mir nicht einmal geglaubt, dass es das einzige Mal war. Das brauche ich nicht nochmal…“, erwiderte Radditz. Seine Hand strich über seinen gewölbten Bauch. „Vor allem nicht jetzt!“ „Das war falsch. Ich hätte dir glauben sollen. So etwas kommt nicht mehr vor, Sórek. Versprochen“, sagte Tales ernst und wickelte seine Rute um Radditz‘ rechtes Handgelenk. Ihm war selbst klar, dass er damals übertrieben hatte. Aber er war einfach so wütend gewesen. „Schon gut… ich bin deswegen gar nicht mehr sauer… aber ich will dir nicht das Gefühl geben, mich zu sehr einzumischen“, sagte Radditz ruhig. Sauer war er deswegen nie gewesen, eher verletzt. Tales hatte ihn häufig verletzt in den letzten Monaten. Besonders, als er sich gegen ihn entschieden hatte. Aber das würde er ihm nicht sagen. Durch die letzten Tage, hatte sein Bruder einiges wieder gut gemacht. Aber er blieb vorsichtig. „Das machst du nicht. Sei bitte einfach ehrlich… ich schätze deine Meinung sehr, Sórek“, antwortete Tales ruhig. „Na schön“, seufzte Radditz. „Ich finde es wirklich noch etwas früh… ich würde nicht so früh an Kinder denken. Auch wenn ihr euch gut versteht und ihr das Gefühl habt, den richtigen Partner gefunden zu haben. Ihr habt Zeit. Wieso alles überstürzen? Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, könnt ihr euch binden und an eigenen Nachwuchs denken. Aber wann es soweit ist, ist ganz alleine eure Entscheidung. Wenn du jetzt das Gefühl hast, eure Beziehung auf die nächste Stufe zu heben und dich für dein restliches Leben an sie zu binden, dann tue das. Keiner kann dir sagen, was du fühlen sollst. Das musst du selbst wissen“ Mit einem Seufzen endete Radditz und schloss einen Moment die Augen. Eigentlich war er der falsche Ansprechpartner, wenn es um Beziehungen ging. Er hatte bisher keine und ob sich das ändern würde, war fraglich. Tales schwieg, als er das hörte. Er wurde nachdenklich. Vielleicht hatte Radditz recht und er überstürzte alles zu sehr. Sie hatten Zeit. Vielleicht sollten sie sich die auch nehmen. Okara wusste ja jetzt, dass er mit dem Nachwuchs noch etwas warten wollte. Den Gefährtenbund mussten sie auch nicht gleich eingehen. Das hatte noch Zeit. „Danke, Sórek“, antwortete Tales leicht lächelnd. Nun fühlte er sich etwas bestätigt. Er hatte richtig gehandelt, indem er Okara gesagt hatte, das er warten wollte. „Wollen wir jetzt das Kinderzimmer fertig machen?“ „Ja, klar“, stimmte Radditz zu und stand langsam auf. Eine Hand schlich sich auf seinen Bauch und er verzog das Gesicht. „Tritt sie dich wieder?“, fragte Tales. „Sie?“, wiederholte Radditz erstaunt. Tales lächelte und zuckte mit den Schultern. „Ich habe so das Gefühl, dass wir ein Mädchen bekommen“, erklärte er schmunzelnd. „So? Ich bin noch etwas unentschlossen… aber unser Baby ist auf jeden Fall sehr aktiv. Könnte für einen kleinen Jungen sprechen“, antwortete er lächelnd. ~~~ Okara saß weinend auf ihrer Couch. Immer und immer wieder hörte sie Tales‘ Worte in ihrem Kopf. Es tat weh, dass er nun kein Kind mit ihr wollte. Auch wenn er sagte, dass sie nur warten sollten, kam es ihr vor als entglitt er ihr vollständig. Sie zweifelte nicht an seinen Gefühlen, aber etwas hatte sich verändert. Dass er für sein Kind da sein wollte, fand sie schön. Aber sie merkte, dass er und Radditz eine tiefere Bindung aufbauten. Das gefiel ihr nicht. Tales hatte sich in den vergangen Monaten um seinen Bruder gekümmert, aber sein Augenmerk lag immer bei ihr. Es störte sie nicht, nicht immer im Mittelpunkt zu sein. Aber sie hatte Angst, dass Radditz ihr Tales wegnahm. Und das alles nur, wegen diesen dummen Kind! Fast wünschte sie sich, Radditz möge es verlieren. Doch sie erschrak bei dem Gedanken mächtig. Sie liebte Kinder und wollte nicht, dass irgendeinem Leid zugefügt wurde. Auch nicht diesem Kind… Dann kam ihr ein anderer Gedanke. Es war hinterhältig das zu tun. Aber sicher würde Tales sie nicht im Stich lassen, wenn… Bei Radditz hatte er es auch nicht getan. Okaras Tränen versiegten und ihr gefiel ihre Idee immer mehr. Das war perfekt. Wenn sie das tat und Erfolg hatte, würde Tales sich wieder mehr um sie kümmern. Und sie wären für immer aneinandergebunden. Als die perfekte Freundin, die sie nun mal war, würde er sie niemals loslassen. Entschlossen stand Okara auf und wischte sich die Tränen weg. Ihre Schicht würde erst in ein paar Stunden anfangen. Daher war noch genügend Zeit. Sie flog bewusst in ein Krankenhaus, das weiter weg war. Dort meldete sie sich bei der Rezeption an und wartete geduldig. Es dauerte eine ganze Zeit lang, doch es störte sie nicht. Ihr Herz klopfte vor Aufregung, als der Arzt sie bat, mitzukommen. „Was kann ich für Sie tun?“, fragte Dr. Dulek freundlich, nachdem er die Tür zum Behandlungszimmer hinter ihr schloss. „Mein zukünftiger Gefährte und ich, wollen unbedingt schwanger werden… wir haben es bei meiner letzten Váris versucht und es hat leider nicht geklappt. Wir wollen nicht mehr warten und daher wollte ich fragen, ob sie mir dieses Medikament verschreiben können?“, fragte Okara freundlich. Eine weibliche Saiyajin konnte nur während ihrer Váris schwanger werden. Gut, das Ruzápi erhöhte die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden. Doch sie wusste, dass Tales es niemals mit ihr tun würde. Immerhin war so Radditz schwanger geworden. Den Geruch ihrer Váris konnte sie nicht verstecken und er würde wissen, dass er aufpassen musste. Aber sie hatte natürlich von dem Medikament gehört, was die Fruchtbarkeit einer Saiyajin deutlich steigern konnte. Damit war sie auch ohne ihre Váris empfängnisbereit. Tales würde es nicht ahnen und sie würden wie immer Sex haben. Dann konnte sie sein Kind austragen und er würde ihr wieder mehr Aufmerksamkeit schenken. Vielleicht würde er sich wundern, wie das möglich war, dass sie ein Kind bekam. Aber da würde sie sich schon etwas einfallen lassen. „Das Medikament kann ich ihnen nicht so einfach geben. Ich müsste zuerst ein paar Tests machen und ihr Freund auch. Wir wollen abklären, ob alles in Ordnung ist“, sagte Dr. Dulek ruhig. Okara seufzte genervt. „Okay, wir können gerne mit den Tests beginnen. Ich werde meinem zukünftigen Gefährten sagen, dass er sich testen soll und die Ergebnisse mitbringen. Wäre das okay? Er arbeitet im Moment viel, damit wir uns ein eigenes Haus leisten können“, erzählte sie lächelnd. Tales‘ Ergebnisse konnte sie ganz leicht fälschen, immerhin arbeitete sie auf der Krankenstation. „Das ist in Ordnung. Dann fangen wir gleich an“, stimmte der Arzt zu. Okara lächelte freundlich und nickte leicht. Das war einfach! Den Rest bekam sie auch noch hin und sie war sich sicher, dass Tales sich darüber freuen würde. Sie tat es schließlich für sie beide! Kapitel 29: Zerstörte Träume ---------------------------- „Es ist schön geworden. Gefällt mir“, sagte Okara lächelnd, ehe sie die Tür zum Kinderzimmer schloss. Langsam drehte sie sich um und legte ihre Hände auf Tales‘ Schultern ab. Sanft küsste sie ihn auf die Lippen. „Tut mir leid, dass ich gestern etwas überreagiert habe… du hast recht, wir sollen noch warten“, sagte Okara ehrlich, nachdem sie sich von ihm gelöst hatte. Ihr Blick senkte sich, sie wagte es nicht ihm bei der dreisten Lüge ins Gesicht zu sehen. „Schon gut, mein Liebling~“, antwortete Tales lächelnd und strich ihr sanft über die Wange. „Ich kann dich gut verstehen… aber ich bin dankbar, für dein Verständnis“, sprach Tales ruhig. Okara lehnte sich an ihn und legte die Arme um ihn. Kurz schloss sie die Augen, als er sie ebenfalls umarmte. Sie fühlte sich so geborgen bei ihm. „Natürlich habe ich Verständnis, Tales. Ich liebe dich~“, flüsterte sie mit belegter Stimme. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Hey, was ist denn los?“, fragte Tales erschrocken und legte eine Hand unter ihr Kinn. Sie schüttelte lächelnd den Kopf und blinzelte die Tränen fort. „Ich will dich nicht verlieren, Tales~ Du bist mir so wichtig geworden, dass ich es kaum einen Tag ohne dich aushalte“, sagte Okara bedrückt. „Du verlierst mich nicht, Okara. Ich liebe dich auch~“, antwortete Tales ernst. Doch gleichzeitig fühlte er sich merkwürdig. Die Zeit ohne Okara hatte ihm gefallen… Es mag vielleicht gemein klingen, aber ab und zu, wollte er auch einmal Zeit für sich. Okara schien das anders zu sehen und das verunsicherte ihn. Aber er wollte noch nichts dazu sagen. Vielleicht sah er ihre Beziehung im Moment einfach zu kritisch. Vorher waren sie auch glücklich gewesen. Okara lächelte verzückt als sie das hörte und küsste ihn abermals. Am liebsten hätte sie ihn jetzt in sein Zimmer gezogen und ihn mehrere Stunden geliebt. Doch leider war gerade nicht die Zeit dafür. Tales‘ gesamte Familie war hier. Kakarott und Gine waren zu Besuch und saßen gerade mit Radditz in der Küche. „Lass uns runter gehen“, sagte Okara milde und nahm seine Hand. Gerade als sie die oberste Treppenstufe erreichten, piepste ihr Scouter. Erschrocken zuckte sie zusammen und holte ihn aus ihrer Rüstung, ehe sie ihn aufsetzte. „Geh schon mal vor. Ich komme gleich nach. Das ist sicher die Arbeit“, meinte sie lächelnd. Doch gleichzeitig war sie aufgeregt. Dr. Dulek wollte sich heute bei ihr melden, wegen den Testergebnissen. Tales‘ Ergebnisse hatte sie bereits gefälscht und an ihn geschickt. „Okay“, stimmte Tales zu, küsste sie auf die Wange und ging nach unten. Tief atmete Okara durch, als sie die Nummer sah. „Dr. Dulek“, sagte sie leise, als Tales außer Hörweite war. „Okara. Ich habe die Testergebnisse und wollte Sie bitten zu mir zu kommen“, sagte der Arzt mit autoritärer Stimme. Okara lief es kalt über den Rücken hinab und ihr Herz klopfte kräftig in ihrer Brust. Das er sie sehen wollte, deutete darauf hin, dass etwas nicht stimmte. Gute Ergebnisse konnten auch so besprochen werden. „Wieso? Stimmt etwas nicht?“, fragte Okara mit zittriger Stimme. All die Vorfreude war mit einem Mal verschwunden. „Das würde ich gerne persönlich klären“, wich ihr Dr. Dulek aus. „Sagen Sie es mir! Ich will es wissen“, forderte Okara und ihre Stimme wurde immer lauter. Doch nicht laut genug, um unten gehört zu werden. Sie begann zu zittern. „Die Tests haben ergeben, dass ihr Hormonspiegel zu niedrig ist und sie keine Eizellen produzieren. Es tut mir leid, aber ich muss ihnen leider sagen, dass sie keine Kinder bekommen können“, sagte Dr. Dulek ruhig. Okara keuchte und schlug eine Hand auf ihren Mund. Ihr Augen weiteten sich und Tränen liefen über ihre Wangen hinab. „Das… muss ein Irrtum sein“, sagte sie stockend. „Nein, tut mir leid. Die Labore arbeiten sehr gründlich“, erwiderte der Arzt. Okara schloss die Augen. Ja, das wusste sie. Fehler passierten nur sehr selten. Es war also Tatsache… sie würde niemals eigene Kinder bekommen. Tales würde sie verlassen. „Danke“, hauchte sie mit gebrochener Stimme und legte auf. Der Scouter fiel zu Boden, doch es interessierte sie nicht. So lange hatte sie sich gewünscht, eine Familie zu gründen. Jetzt wo sie den perfekten Partner hatte erfuhr sie, dass ihr Wunsch dennoch niemals in Erfüllung gehen würde. Weinend brach sie zusammen und blieb einfach sitzen. Es war ihr egal ob sie jemand so fand. Radditz wollte gerade auf die Toilette, als er das leise Schluchzen wahrnahm. Irritiert blickte er nach oben und stieg die Treppen hinauf. Er erschrak, als er Okara weinend am Boden sitzend vorfand. Kurz überlegte er Tales zu rufen, entschied sich dann aber um. Genervt seufzte er, er wollte sich nicht um sie kümmern, tat es aber doch. „Alles okay bei dir? Soll ich Tales holen?“, fragte Radditz ruhig. Okara hob den Kopf, sie hatte ihn schon vorher bemerkt, aber nicht darauf reagiert. Doch als sie seine Frage hörte, schüttelte sie den Kopf. „Nein… ich will ihn nicht schon… wieder runterziehen“, sagte sie schnell unter Schluchzen. Sie wollte Tales noch nicht sagen, was sie gerade erfahren hatte. Okara war sich sicher, dass er sie deswegen verlassen würde. Tales wollte genauso sehr Kinder wie sie. Und wenn er sie nicht verließ, verlor sie ihn an Radditz, weil er mit ihm ein gemeinsames Kind hatte. So oder so verlor sie… Schnell rappelte sie sich auf, ging zu Tales‘ Zimmer und öffnete die Tür. Sie warf sie hinter sich zu, doch leider nicht fest genug und so lehnte sie nur an. Radditz blickte ihr verwirrt nach und seufzte abermals genervt. Kurz überlegte er, was er tun sollte. Dann entschloss er sich, ihr zu folgen. Okara saß weinend auf dem Bett und stützte ihren Kopf in ihren Händen ab. „Soll ich ihn wirklich nicht holen?“, fragte Radditz ruhig. „Nein!“, erwiderte Okara verzweifelt. Radditz verdrehte die Augen. „Willst du mir sagen, was los ist?“, wollte Radditz wissen. Okara hob den Kopf und sah finster zu ihm auf. Ihr Blick fiel auf seinen gewölbten Bauch und sie wurde wieder trauriger. Die Tränen liefen ungehindert über ihre Wangen und für einen kurzen Augenblick wollte sie ihn dort berühren. Radditz beobachtete ihr Verhalten misstrauisch und wollte ihr gerade ausweichen. Keinesfalls wollte er sich von ihr anfassen lassen. „Ist es, weil ihr noch mit dem Kindern kriegen warten wollt?“, vermutete Radditz ernst. Okara begann zu lachen, doch es klang nicht freudig. „Nein…“, lachte sie erstickt und begann noch mehr zu weinen. „Du hast gewonnen!“ „Was?“, fragte er verwirrt. Gewonnen? Er verstand nicht. „Ich werde ihm niemals Kinder schenken, weil ich keine bekommen kann“, sagte sie mit weinerlicher Stimme. Sie war so aufgewühlt, dass sie einfach nicht nachdachte. Sie war wütend, verletzt und verzweifelt. Radditz schwieg einen Augenblick, als er das hörte. Vielleicht sollte er sich freuen. Doch das konnte er nicht. Radditz wusste wie sehr sich Tales weitere Kinder wünschte und auch Okara. Dieses Schicksal traf die Beiden sicher hart. „Das tut mir leid…“, sagte Radditz ernst. Verwirrt blickte sie zu ihm auf und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Ihre Unterlippe bebte. „Dir tut es leid? Du bist doch sicher froh… wenn du mich los bist“, sagte Okara wütend. „Wieso sollte ich dich los sein?“, fragte Radditz. Er verstand Okaras Gedankengänge nicht. „Na… Tales wird mich sicher verlassen… wenn…“, sagte Okara stockend und ihre Stimme verebbte. Fest biss sie sich auf Unterlippe. Sie schaffte es nicht, es auszusprechen. „Tales wird dich doch deswegen nicht verlassen“, sagte Radditz irritiert. Er kannte seinen Bruder gut genug. Tales mochte vielleicht noch warten mit dem Bund und dem Nachwuchs. Aber wenn er sie wirklich liebte, verließ er sie deswegen nicht. „Rede mit ihm… es gibt noch andere Möglichkeiten… vielleicht könnt ihr Kinder adoptieren“, sagte Radditz ruhig. Okara sah ihn einen langen Moment an und langsam nickte sie. Ja, das war eine Möglichkeit. Ihre Augen wanderten zu Radditz‘ Bauch und ihr kam eine andere Idee. Eine die sie erschreckte und ihr gleichermaßen gefiel. Sie wurde ruhiger. Traute ihren eigenen Gedanken im Moment nicht. Sie wusste, dass sie sich beruhigen musste, wenn sie es nicht komplett kaputt machen wollte. „Vielleicht hast du recht… ich sollte mit ihm reden“, sagte Okara schließlich leise und senkte den Blick. „Ja, mach das“, stimmte Radditz ihr zu. „Aber nicht jetzt… kannst du ihm vielleicht sagen, dass ich los muss? Ich muss sowieso in die Arbeit, also … ich muss das erst einmal selbst verdauen“, bat Okara ihn ruhig und hob den Kopf. Radditz schwieg einen Moment. Es gefiel ihm nicht, dass sie es ihm nicht gleich sagen wollte. Aber er verstand, dass sie sich beruhigen musste. Okara sah fürchterlich aus. Widerwillig nickte er. „Danke… aber bitte behalte es für dich. Ich will es ihm selbst sagen“, bat Okara ihn inständig. Das war der einzige Schwachpunkt. Radditz durfte kein Wort sagen, wollte sie ihren Plan wirklich… „Keine Sorge. Das ist eine Sache zwischen euch. Ich mische mich nicht ein, aber sag es ihm bitte bald“, sagte Radditz ernst. „Das mache ich… danke“, antwortete sie und zwang sich ein kleines Lächeln auf die Lippen. Ihre Beine zitterten etwas, als sie aufstand. „Dann geh ich mal… ich komme morgen wieder… ich habe eine Doppelschicht“, sagte Okara. Es war gelogen. Eigentlich musste sie nicht ins Krankenhaus. Doch die Zeit bis sie dorthin musste, brauchte sie, um sich zu sammeln. Es gab einiges, worüber sie nachdenken musste. Okara verließ das Zimmer und hob ihren Scouter auf, den sie in ihrer Rüstung verstaute. Radditz folgte ihr. Er ging nach unten auf die Toilette und sie verließ sein Haus unbemerkt. Als Radditz zurück in die Küche ging, wurde er von Tales verwundert angehsehn. „Du warst so lange weg, alles in Ordnung?“, fragte er besorgt. Radditz verdrehte die Augen über die Fürsorge und setzte sich neben ihn. Manchmal war ihm das etwas zuviel. „Ich habe mich kurz mit Okara unterhalten. Sie musste leider ins Krankenhaus. Sie kommt morgen wieder“, erklärte Radditz. „Schon wieder eine Doppelschicht?“, fragte Tales verwundert. Radditz zuckte nur mit den Schultern und nahm seine Tasse in die Hand, ehe er vorsichtig daran nippte. „Wann kommt Bókra wieder?“, fragte Radditz stattdessen um etwas vom Thema abzulenken. Es gefiel ihm nicht, dass er mehr wusste als Tales. „Etwa in vier Wochen“, antwortete Gine seufzend. „Wahrscheinlich gerade rechtzeitig“, bemerkte Kakarott. Radditz nickte, sein Vater kam vielleicht noch gerade rechtzeitig vor der Geburt. Aber er wollte ihn sowieso nicht dabei haben. Nur Tales, wenn überhaupt. Der Rest konnte vor der Tür warten. Manche Saiyajins wollten ihre gesamte Familie dabei haben, aber Radditz wollte so wenig zu Zuschauer wie möglich, wenn er dieses kleine Leben unter immensen Schmerzen aus seinem Körper presste. „Da fällt mir ein… Tales hast du eigentlich schon Samen für den Geburtsbaum gekauft?“, fragte Radditz seinen Bruder. Nur noch wenige Saiyajins führten die Tradition fort. Doch ihr Vater hatte für sie alle einen gepflanzt und er wollte es genauso machen. „Nein… daran habe ich gar nicht gedacht“, sagte Tales ertappt und lehnte sich zurück. Eigentlich hätte ihm das eher einfallen sollen wie Radditz. „Wirklich? Ausgerechnet du vergisst es, wo du so eine tiefe Bindung mit dem Baum der Macht hast?“, neckte Radditz ihn. „Ich finde es schön, dass ihr die Tradition weiterführen wollt“, sagte Gine lächelnd. „Ja, ich finde sie sehr schön. Tales hat seinen Baum der Macht und ich Rasildán. Ich möchte, dass unser Kind auch einen Bezug zur Natur hat“, antwortete Radditz lächelnd. „Ich werde ganz besondere Samen besorgen, versprochen“, sagte Tales und legte eine Hand auf Radditz‘ Bauch. „Unsere Kleine bekommt ganz bestimmt einen Geburtsbaum“ „Kleine?“, fragte Kakarott verwundert. „Tales denkt, es wird ein Mädchen“, erklärte Radditz schmunzelnd. „Hm, manche Eltern haben das so im Gefühl“, sagte Gine verzückt und seufzte glücklich. „Egal was es wird, ich bin stolz auf euch beide. Ihr werdet sicher großartige Eltern!“ Kapitel 30: Vertrauen --------------------- „Wir kommen euch bald wieder besuchen, mein Großer“, versprach Gine und schloss ihn einmal in die Arme. Sanft strich sie über seinen Bauch und legte anschließend eine Hand an seine Wange. „Ich bin so stolz auf dich, Radditz“, wisperte sie, ehe sie ihn losließ. „Danke, Takrá. Ihr seid jederzeit willkommen“, antwortete er ehrlich. Er freute sich sehr über ihr Lob. Das bedeutete ihm viel, vor allem nach dem auf und ab zu Beginn seiner Schwangerschaft. „Pass gut auf ihn auf, Sórek“, sagte Kakarott und umarmte seinen Zwilling. „Kaki“, ermahnte ihn Radditz augenverdrehend, doch er lächelte milde. „Schon gut, Radditz. Pass auf dich und meine kleine Nichte auf. Oh ich freu mich schon auf die Kleine“, sagte Kakarott schmunzelnd und umarmte ihn. „Mhm, ich auch. Dann kann ich mal ein anderes Training machen, als das Mehrgewicht was ich mit mir herumschleppe“, sagte Radditz scherzend. „Nicht mehr lange, mein Großer“, meinte Gine und strich ihm über den Kopf. „Ich weiß“, schmunzelte Radditz. Er meinte es keineswegs böse. Aber so langsam nervte ihn dieser Zustand. Sein Bauch war ihm nur noch im Weg. Es wurde Zeit, dass die Kleine auf die Welt kam. Oder der Kleine… „Bis bald, ihr Zwei“, rief Kakarott und winkte ihnen nochmals zu, ehe sie nach draußen gingen. Radditz hatte den Tag heute sehr genossen. Sie hatten zusammen gekocht und zu Abend gegessen. Es war schön wie friedlich es abgelaufen war. Sie hatten viel gelacht und seine Mutter erzählte, die eine oder andere Geschichte aus ihrer Kindheit. Es war perfekt. Natürlich durfte Radditz nur Gemüse schneiden und nicht einmal am Abwasch durfte er sich beteiligen. Aber das war okay für ihn. Seine Mutter und Kakarott zwangen ihn regelrecht sitzen zu bleiben. Es war später Abend geworden und Radditz hatte ihnen angeboten, hier zu bleiben. Er fand es gar nicht gut, dass die Beiden bei den eisigen Temperaturen noch unterwegs waren. Aber seine Mutter wollte ihnen nicht zur Last fallen. Als ob sie das könnte. Tales hatte angeboten diese Nacht bei Radditz zu schlafen und seiner Mutter und Kakarott sein Bett zu überlassen. Aber, sie wollten nicht. Das Einzige was heute gefehlt hatte, war Bardock. Radditz seufzte. Er wünschte, sein wäre Vater hier und sie könnten endlich alles bereinigen. Der ewige Streit nervte ihn. Aber das blieb wohl vorerst ein Wunschtraum. Er war sich sicher, dass er diese übermäßige Gefühlsduselei den Hormonen zu verdanken hatte. Auch wenn er sonst sehr an seiner Familie hing, würde sonst einfach stur bleiben und darauf warten, dass sein Vater sich entschuldigte. Jetzt wollte er nur eine intakte Familie. „Willst du noch hierbleiben oder hochgehen?“, fragte Tales. „Ich will mich hinlegen… auch wenn ich nicht müde bin. Das lange Sitzen ist etwas anstrengend geworden“, gab Radditz zu und verdrehte die Augen dabei. Jedes Eingeständnis von Schwäche störte ihn ungemein. Aber das gehörte wohl zur Schwangerschaft dazu und er arrangierte sich langsam damit. Aber wäre das ein Dauerzustand, wäre er schon längst durchgedreht. Tales lächelte leicht und folgte ihm ins Bad. Dort zog Radditz seinen Brustpanzer aus und die Armstulpen. Die Stiefel hatte er zuhause sowieso nicht an. Dann begann er mit dem Zähneputzen. Tales tat es ihm gleich. „Kommst du noch ein bisschen mit? Ich will noch nicht schlafen“, fragte Radditz, nachdem er sich den Mund ausgespült hatte. „Ja, ich auch nicht“, antwortete Tales schmunzelnd. Gemeinsam gingen die Beiden nach oben in Radditz‘ Zimmer. Vorsichtig legte Radditz sich auf die Seite, mit dem Rücken zum Rand. Doch statt das Tales sich auf die andere Seite legte, rutschte er hinter ihm ins Bett und schob ihn behutsam weiter in die Mitte. Sanft begann er Radditz‘ Schultern und Rücken zu massieren. Radditz schloss die Augen, als er die Hände an seinem Körper fühlte. Es tat verdammt gut. Er war so verspannt. „Was machst du da?“, fragte Radditz leise. „Naja, tut es nicht gut?“, stellte Tales die Gegenfrage. „Doch“, nuschelte Radditz und wickelte seinen Pelz um Tales‘ Hüfte. Ein genießender Ton entfloh ihm und fast hätte er geschnurrt. „So gut?“, fragte Tales lächelnd und sein Herz klopfte schneller. So etwas hatte er noch nie von Radditz gehört. Doch er fand es schön. „Mh… ja. Aber bilde dir nicht zu viel ein. Mein Rücken bringt mich um“, antwortete Radditz mit einem kleinen lächeln. Tales lachte, als er das hörte. Verspielt küsste er Radditz im Nacken und machte weiter mit seiner Behandlung. „Was hältst du davon, wenn wir den Geburtsbaum unseres Kindes genau zwischen unsere Bäume pflanzen?“, fragte Tales neugierig. Radditz öffnete die Augen einen Spalt breit. „Das ist eine schöne Idee“, sagte er schließlich zustimmend. Sie gefiel ihm richtig gut. Doch langsam spürte er, wie die Müdigkeit von ihm doch Besitz ergriff. Dank Tales, entspannte er sich immer mehr und schließlich schlief er ein. Tales lächelte, als er das bemerkte. Doch noch hörte er nicht mit seinem Tun auf. Er fand es schön, etwas Gutes für Radditz tun zu können. Gerade in den letzten Tagen merkte er, wie seinem Bruder die Schwangerschaft immer mehr einschränkte. Überrascht weitete er die Augen, als er ein leises Schnurren vernahm. Radditz tat es nun doch. Ganz unterbewusst, während des Schlafens. Dies war ein mehr als eindeutiges Zeichen dafür, dass Radditz ihm vertraute und sich bei ihm wohl fühlte. Tales lächelte glücklich und hörte nach einer Weile auf. Das gleichmäßige Schnurren, ließ ihn langsam ebenfalls müde werden. Er überlegte, ob er in sein Zimmer gehen sollte, doch da Radditz‘ Rute noch um seine Hüfte geschlungen war, ließ er es sein. Er hatte auch nicht das Bedürfnis zu gehen. Auch er genoss Radditz‘ Nähe. Entspannt kuschelte er sich an ihn und deckte sie beide ordentlich zu. Sein Bruder gab immer noch dieses wundervolle Geräusch von sich. Es gefiel Tales das zu hören. Es ehrte ihn, dass Radditz ihm trotz allem vertraute und sich bei ihm wohlfühlte. Liebevoll küsste er ihn auf die Wange. „Danke, für dein Vertrauen~“, raunte er ihm leise ins Ohr, ehe er seinen Kopf auf dem Bett ablegte und kurz darauf ebenfalls einschlief. ~~~ Am nächsten Morgen wachte Radditz durch eine Bewegung hinter sich auf. Müde öffnete er die Augen und gähnte leise. Es war schön warm und bequem. Deutlich spürte er jemanden hinter sich liegen und einen Arm, der auf seinem Bauch lag. Umständlich drehte Radditz sich auf den Rücken und blickte zu Tales, der ihn anlächelte. Seinen Kopf hatte er auf seinem Handgelenk abgestützt. „Guten Morgen“, sagte Tales gut gelaunt. „Warst du die ganze Nacht hier?“, fragte Radditz verwundert und schob sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Ja, du hast mich nicht losgelassen“, erwiderte Tales lächelnd und strich mit den Fingern über Radditz‘ Rute, die immer noch um seine Hüfte lag. „Oh“, sagte Radditz schlicht und löste sie schließlich. „Entschuldige…“ „Wofür entschuldigst du dich? Wir haben schon früher in einem Bett geschlafen. Das stört mich nicht“, erwiderte Tales schmunzelnd. „Ja, aber deiner Freundin würde es sicher nicht gefallen“, bemerkte Radditz vorsichtig. Er hatte auch nichts dagegen das Tales bei ihm schlief, eher das Gegenteil war der Fall. Aber auf noch so eine Szene hatte er keine Lust. „Was soll sie denn dagegen haben? Ehrlich, wir hatten noch nicht mal Sex. Das war total unschuldig“, sagte der Dunkelhäutige und schnaubte. Aber wahrscheinlich hatte Radditz recht. Tales hatte so das Gefühl, dass sie ihm auch deswegen sauer gewesen wäre. „Ich verstehe nicht, wieso sie sich gestern nicht einmal verabschiedet hat. Manchmal ist sie mir echt ein Rätsel“, sagte Tales seufzend. Radditz stockte, als Tales plötzlich von gestern sprach. Er fühlte sich schlecht, weil er wusste was mit Okara los war. Am liebsten hätte er es seinem Bruder gesagt, aber das wäre eine massive Einmischung gewesen. Wenn er Okara die Möglichkeit nahm, es ihm selbst zu sagen, würde das nur für Streit sorgen. „Vielleicht solltet ihr euch einfach mal ein bisschen Zeit für euch nehmen. Sie kommt gegen Mittag, oder? Wenn du mich zu Takrá begleitest, bleibe ich da bis morgen und du und Okara habt das ganze Haus für euch“, schlug Radditz vor. Er wollte Okara die Möglichkeit geben, es ruhig mit Tales klären zu können. „Ich weiß nicht…“, sagte Tales unsicher. Er wollte Radditz im Moment nicht allein lassen und Okara war gerade so… er fand keine Worte dafür. Seltsam, vielleicht… „Willst du nicht mit ihr allein sein?“, fragte Radditz überrascht. „Doch… aber… sie ist im Moment so komisch“, antwortete Tales nachdenklich. „Das gibt sich bestimmt wieder… in letzter Zeit war viel los und das war sicher auch für euch nicht leicht“, sagte Radditz ruhig. Er mochte es nicht, so zu reden. Er fühlte sich, als würde er Okara verteidigen. Das wollte er nicht und würde er nie tun. Denn egal wie schwer ihr Schicksal war, er konnte sie nicht leiden und er wusste genau, dass es auf Gegenseitigkeit beruhte. „Aber bitte nicht wieder mein Bett“, fügte Radditz neckend an. Er spielte dabei auf den Tag an, wo er damals Zuhause ausgezogen war. Tales stockte und grinste verlegen. „Ja, entschuldige… das war blöd von mir… Okara dachte es wäre mein Bett und ich war zu abgelenkt…“, sagte Tales ertappt. „Schon gut, aber du hattest Glück, dass ich dir nicht in die Eier getreten habe. Das war ein beschissener Moment um so etwas zu tun“, antwortete Radditz gelassen. „Mh… ja, ich glaube den hätte ich verdient“, erwiderte Tales lächelnd. „Oh ja“, sagte Radditz schmunzelnd und setzte sich auf. „Frühstück?“, fragte Tales und stand auf. Er streckte sich vom Kopf bis zur Schwanzspitze, ehe er erwartungsvoll zu seinem Bruder sah. „Ja, ich habe total Hunger… wäre die Kleine nicht, würde ich wahrscheinlich trotzdem durch die Gegend rollen, bei dem was ich alles Esse im Moment“ „Du rollst nicht… und du bist schwanger und da ist das völlig okay, dass du mehr isst. Unsere Kleine muss schließlich wachsen“, antwortete Tales gespielt augenverdrehend. „Ja und du musst das sagen“, erwiderte Radditz grinsend, nachdem er ebenfalls aufgestanden war und Tales nach unten folgte. „Wieso?“, wollte der Dunkelhäutige wissen. „Weil das zur Hälfte dein Verdienst ist und… außerdem würde ich dir ansonsten vielleicht doch noch in die Eier treten“, sagte Radditz neckend. Tales lachte amüsiert und schüttelte den Kopf. „Okay, du hast gewonnen“, meinte Tales. „Na klar, ich bin schwanger. Damit gewinne ich sowieso“, neckte Radditz ihn weiter. Dann ging er ins Bad, um sich erst einmal zu waschen. Tales fing an den Tisch zu decken, bis Radditz in die Küche kam, war er fertig. Gemeinsam frühstückten sie ganz in Ruhe und danach verschwand Tales im Bad. Radditz räumte dafür ab. „Willst du wirklich eine Nacht, bei Takrá bleiben?“, fragte Tales, nachdem er zurück in die Küche kam, wo Radditz gerade das restliche Besteck einräumte. „Ja, wieso nicht? Takrá freut sich sicher und Bókra ist noch auf Mission. Bald geht so etwas nicht mehr. Also mein Angebot steht“, sprach Radditz ruhig. „Danke“, erwiderte Tales lächelnd. Er wusste das zu schätzen. Vielleicht hatte sein Bruder recht und ein wenig Zeit zu zweit, tat ihm und Okara gut. „Ich sage Takrá Bescheid und dann können wir gerne los“, meinte Radditz zufrieden. Nun hatte Okara ihre Chance, es ihm zu sagen… Kapitel 31: Zweifel ------------------- Als Okara ein paar Stunden später auf dem Weg zu Radditz‘ Haus war, ahnte sie nichts von Tales‘ Überraschung. Sie hatte sich inzwischen wieder gefangen, auch wenn sie noch eine ganze Weile daran knabbern würde. Es tat ihr so unendlich weh, keine Kinder zu bekommen. Niemals hatte sie erwartet, dass das Schicksal sie so hart treffen würde. Immer wieder dachte sie über ihre Idee nach. Oftmals verwarf sie sie wieder, weil es einfach so schlimm war. Aber trotzdem behielt sie, sie immer im Hinterkopf. Auch wenn Okara es nicht tun wollte. Seufzend landete sie im Garten und stapfte durch den Schnee zur Tür. Sie klopfte. Es dauerte einen Moment bis Tales ihr öffnete. „Hey, meine Süße schön, dass du bist“, sagte Tales erfreut und ließ sie eintreten. Kurz darauf schloss er sie in seine Arme und gab ihr einen langen Kuss. Okara versuchte ihn zu erwidern, doch ihre Leidenschaft, war im Moment erloschen. „Alles okay? Hattest du einen harten Tag?“, fragte Tales besorgt, da er deutlich spürte, dass etwas nicht stimmte. „Ja, entschuldige…“, antwortete sie langsam und versuchte zu lächeln. „Hm, dann habe ich da was, was dich aufmuntern könnte“, sagte Tales und nahm ihre Hand. Sanft führte er sie in die Küche, wo er den Tisch bereits für sie beide gedeckt hatte. Saftiges Fleisch vom Beràn kochte in einer würzigen Fleischsoße. Dazu gab es Iráz, den man mit dem Reis der Erde vergleichen konnte. Tales hat sich wirklich Mühe gegeben. Er wollte, dass Okara spürte, wie viel sie ihm bedeutete. „Wow… ist das nur für uns?“, fragte Okara überrascht. „Ja, Radditz hat den Vorschlag gemacht, dass wir beide uns etwas Zeit füreinander nehmen sollen. Er ist bei meiner Familie. Das heißt wir sind heute ganz für uns“, sagte Tales und nahm sie in die Arme. Seine Rute schwang verführerisch hinter ihm durch die Luft. Doch die erhoffte Reaktion blieb aus. „Radditz?“, fragte Okara kritisch und ihr Blick wurde ernst. Sie war so wütend auf sich selbst, weil sie ihm erzählt hatte, dass sie keine Kinder kriegen konnte. Auch wenn dieser Vorschlag eigentlich von Radditz war. Das alles war nur eine List, damit sie Tales sagen konnte, was sie erfahren hatte. Dabei wollte sie das noch nicht. Sie entschied, wann sie das tat! „Ja, Radditz. Was ist denn los?“, fragte Tales. Deutlich hatte er diesen komischen Unterton in ihrer Stimme vernommen. „Nichts…“, erwiderte Okara wieder ruhiger. Doch ihre Stimme klang deutlich höher als normal. Angespannt setzte sie ein Lächeln auf und setzte sich auf einen Stuhl. Tales blieb einen Moment unschlüssig stehen, dann holte er den Topf an den Tisch. Er füllte ihnen beiden einen Teller auf und setzte sich anschließend neben sie. Still begannen sie zu essen. Die Stille war erdrückend und kaum aushaltbar. Zumindest empfand Tales es so. „Ist wirklich alles in Ordnung?“, fragte Tales abermals. „Ja, natürlich. Danke fürs Kochen. Die Idee ist sehr schön“, sagte Okara lächelnd. Sie merkte, dass sie ihn verunsicherte und versuchte sich wieder normal zu benehmen. Tales blickte sie direkt an und hatte das Gefühl das sie log. Sie verhielt sich seltsam. Die ganze Zeit und so wie es aussah, wollte sie nicht mit ihm darüber reden. Doch was sollte das? Sie waren zusammen, sollte da nicht genug Vertrauen sein, um einander die Probleme sagen zu können? „Ich merke doch, dass etwas nicht stimmt“, meinte Tales ruhig und hörte auf mit dem Essen. „Es ist alles in Ordnung, Tales!“, sagte Okara scharf und warf die Gabel auf den Teller. Dann erschrak sie sich, als sie merkte wie sie sich verhielt und fasste sich an die Stirn. „Entschuldige bitte… mein Tag war heute sehr anstrengend. Danke für alles… lass uns einfach Essen und danach etwas Zeit miteinander verbringen“, sprach Okara mit weicher Stimme. Tales blickte sie noch einen Moment an, ehe er nickte. Sein Gefühl sagte ihm, dass mehr dahinter steckte. Aber wenn sie nicht mit ihm sprach, konnte er ihr nicht helfen. War sie immer noch eifersüchtig auf Radditz? Hielt sie immer noch an diesen absurden Anschuldigungen fest? Für Tales klang es fast so, immerhin war ihre Stimmung rapide in den Keller gefallen, sobald er Radditz‘ Namen erwähnt hatte. Das restliche Essen verlief schweigend. Tales wusste nicht was er sagen sollte, also schwieg er. Okara war sehr in Gedanken versunken. Sie ermahnte sich selbst. So wie sie sich jetzt verhielt, konnte sie nicht weitermachen. Aber sie war so wütend auf Radditz. Eigentlich auf die ganze Welt! Nachdenklich blickte sie zu Tales, der gerade das Geschirr abspülte. Langsam stand sie auf und drehte seinen Kopf zu sich. Sacht küsste sie ihn auf die Lippen. Sie musste handeln, jetzt! „Lass uns ein wenig Spaß haben, Liebster~“, säuselte sie in sein Ohr. Tales war verwundert, über den plötzlichen Stimmungsumschwung. Er war unsicher, ob er das jetzt wollte. Doch Okara nahm ihm die Entscheidung ab, indem sie ihn küsste. Ihre Hände wanderten unter seinem Brustpanzer und zogen ihn über seinen Kopf. Ihre Lippen trafen sich wieder und Tales erwiderte den Kuss. Plötzlich war alles wie vorher. Er spürte ihre zierlichen Hände, wie sie über seine Bauchmuskeln strichen. Ihr warmer Körper, der sich nah an den seinen presste. Ein leises Stöhnen entfloh ihm, als eine Hand in seiner Shorts verschwand und anfing ihn zu massieren. Keuchend kam er ihr mit dem Unterleib entgegen. Dann packte er sie am Hintern und hob sie auf den Tisch. Die Teller und der Topf waren schon aufgeräumt, so gab es nur die Gläser die zu Bruch gehen konnten. Okara wimmerte fast, als er ihr den Brustpanzer auszog und seine Lippen über ihren rechten Nippel stülpte. Frech schob sie seine Shorts herunter und nahm dabei ihre Rute zu Hilfe. Sie drückte ihm ihren Oberkörper entgegen und massierte seine Erregung weiter. „Nimm mich, Tales~ Ich will dich spüren“, bat sie keuchend und sah ihn lusttrunken an. Tales stöhnte sinnlich, als er die süße Bitte hörte. Er konnte gar nicht anders, als ihr nachzugeben. Mit einem festen Stoß versenkte er sich in ihrem willigen Körper. Beide stöhnten laut. Okara bog den Rücken durch und presste ihren Unterleib ihm entgegen. „Ahhh~ Ja, mehr… Tales~“, flehte sie heißer. „Gnhh~ Ich habe dich vermisst, Okara“, keuchte Tales und begann sich fester zu bewegen. Besitzergreifend schlang sie ihre Arme und Beine um ihn. Okara stöhnte laut, als er ihrem Wunsch nachkam und küsste ihn. Wild schob sie ihm ihre Zunge in den Mund, während ihre Hände sich in seinem Haar verkrallten. Sie wollte ihn keine Sekunde mehr loslassen. Tales stützte sich mit den Händen neben ihr ab und bewegte sich schneller. Immer wieder stöhnte er in den Kuss. Ihre Rute schwang wild durch die Luft, ehe sie ihm hart auf den Hintern schlug. Tales warf stöhnend den Kopf in den Nacken und löste den Kuss. „Ahhh~ Okara!“, rief er wollüstig und beugte sich hinunter, um ihre Brüste mit seinen Lippen zu reizen. Sie schrie laut auf und verkrampfte sich für einen Moment. Verzweifelt kratzte sie über seine Schulterblätter, ehe sie einen Augenblick später kam. Tales keuchte erschrocken, als sich die süße Hitze um sein Gemächt rhythmisch zusammenzog. Schnell erhöhte er nochmals sein Tempo und ergoss sich tief in ihr. Schwer atmend blieben die Beiden in ihrer Position und schnappten nach Luft. Nach einer Weile löste Tales sich und schlang seine Arme um ihren zierlichen Körper. Er glitt automatisch aus ihr raus und trug sie nach oben. Auf seinem Bett legte er sie ab und legte sich neben sie. Okara hob die Felldecke hoch und kuschelte sich an ihn. Eine Hand schlang sie um Tales‘ Bauch und ihren Kopf lehnte sie gegen seine Brust. „Das war schön“, sagte sie lächelnd. „Mhm“, brummte Tales und lehnte sich zurück. Sanft streichelten seine Hände durch ihre Haare. „Auch wenn ich vorhin so komisch war, genieße ich die Zeit mit dir sehr~ Wir sollten das öfters tun… nur Zeit für uns. Vielleicht solltest du morgen, mit mir kommen… es ist keiner da und dann kann Radditz hierbleiben“, sinnierte Okara lächelnd. „Okara…“, nuschelte Tales seufzend und schloss einen Moment die Augen. „Ich kann Radditz nicht mehr allein lassen, er steht kurz vor der Geburt und ich würde es mir nie verzeihen… wenn etwas passieren würde…“, sagte Tales ruhig. Okara seufzte tief und schloss gequält die Augen. Schon wieder zog er Radditz vor. „Immer Radditz…“, nuschelte sie leise. Ihre Stimme klang traurig, doch ihr Gesicht verfinsterte sich. „Okara, das ist doch nicht für immer so. Wenn das Kind da ist, werden wir mehr Zeit miteinander haben. Aber ich will auch für das Baby da sein. Kannst du mich denn gar nicht verstehen?“, fragte Tales ruhig, aber auch enttäuscht. „Also wird es sich nach der Geburt, auch immer noch um Radditz drehen?“, fragte sie verbittert und blickte ihm in die Augen. „Okara…“, erwiderte Tales ernst. Ja, natürlich wollte er sein Kind sehen! Auch würde er Radditz nicht mit allem allein lassen, aber das war doch selbstverständlich?! Damit hätte sie doch rechnen müssen, als er ihr sagte, dass er und Radditz zusammen ein Kind bekamen. Er hätte es ihr nie verübelt, wenn sie ihn damals verlassen hätte. Aber dieses Verhalten jetzt… was sollte das? „Nein, schon gut… du hast recht, Tales“, erwiderte Okara schnell und küsste ihn auf die Lippen. Sanft lächelte sie, doch trotzdem wirkte es für Tales aufgesetzt. „Lass uns unsere gemeinsame Zeit genießen, Liebster“, wisperte sie und kuschelte sich so eng wie möglich an ihn. Ihr Blick ging zur Tür und ihr Gesichtsausdruck wurde ernst. Sie hatte sich endgültig entschieden. Ihr Plan, war die einzige Möglichkeit… Es beruhigte sie, diese Entscheidung getroffen zu haben und sie fühlte sich gut. Seufzend drückte sie ihr Nase an Tales‘ warme Haut und nahm seinen Geruch intensiv war. Ihre Augen wurden langsam schwer. Okara hatte in der letzten Zeit wenig Schlaf bekommen und die zusätzliche Arbeit hatte sie ziemlich erschöpft. So war es nicht verwunderlich, dass sie langsam einschlief. Tales jedoch blieb wach. Ernst starrte er an die Decke und dachte nach. Okaras Verhalten… er wurde nicht schlau aus ihr. In einem Moment, war sie eifersüchtig auf Radditz. Anders konnte er es sich zumindest nicht erklären! Und im nächsten Moment, war sie wieder wie früher. Obwohl der Sex… auch nicht mehr wie immer war. Sie war merkwürdig, sogar dabei. Auch wenn er auf seine Kosten gekommen war, so konnte er nicht sagen, dass es wirklich erfüllend gewesen war. Ihre Vorwürfe gegen ihn und Radditz waren… in seinen Augen unnötig und lächerlich. Sie hatten das alles vor Monaten schon geklärt! Ja, er wollte sich um sein Kind kümmern! Und ja, er würde Radditz nicht im Stich lassen! Solange Radditz hochschwanger war, bedeutete das, dass er sich mehr um seinen Bruder kümmern musste. Wenn es bei Okara soweit war, würde es nicht anders sein. Das hatte nichts mit Bevorzugung zutun. So einen Mist, wie am Anfang wollte er nicht mehr machen. Sich nur um seine Beziehung zu kümmern, während Radditz völlig alleine war. Oder ohne nachzudenken in dessen Bett Sex zu haben. Radditz musste einiges mitmachen und er hatte lange genug gebraucht, um wirklich zu merken, wie mies er sich verhalten hatte. Okara schien dieses Verhalten nicht zu stören. Aber sein Bruder störte sie… Das spürte er nur allzu deutlich. Und das ließ ihn zweifeln. Vorsichtig schälte Tales sich aus ihrer Umarmung und stand auf. Er wollte jetzt nicht schlafen. Nachdenklich blickte er auf seine zukünftige Gefährtin herab. Doch war sie das wirklich? Hatte ihre Liebe überhaupt eine Zukunft, wenn Okara solche Probleme mit seiner Familie hatte? Radditz und das Ungeborene würden immer zu seiner Familie gehören. Aber was war mit Okara? Diese Eifersucht und ja… das beinahe merkwürdige Verhalten. Würde es immer wieder solche Momente geben, wie heute? Ständige Eifersucht und Streit? Tales hatte das Gefühl, sie nicht mehr zu kennen. Diese Seite an ihr war ihm fremd. Obwohl sie immer ehrlich zueinander waren, hatte er das Gefühl sie sich immer mehr entfremdeten. Die Kluft zwischen ihnen wurde langsam größer. Seufzend verließ Tales das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Als erstes sprang er unter die Dusche. Der Geruch von Sex haftete an ihm. Normalerweise störte ihn das nicht, doch im Moment erinnerte es nur noch mehr an ihre Probleme. Selbst da, war Okara anders gewesen. Wieso redete sie nicht offen mit ihm? Tat sie es nur, um von sich abzulenken? Er verstand es nicht… Nach der Dusche zog Tales sich wieder an. Gedanklich ging er jeden Moment der vergangen Stunde durch. Er versuchte zu begreifen, was sie für ein Problem hatte. Aber es brachte ihn nicht weiter. Also räumte er das Essen auf und spülte das Geschirr. Anschließend wischte er den Tisch ordentlich ab. Okara schlief immer noch und er konnte diesen quälenden Gedanken nicht entfliehen. Immer und immer wieder, drängte sich diese eine Frage in seinen Kopf. Hatte das mit Okara noch eine Zukunft? Eine Frage, auf die er die Antwort nicht kannte. Kapitel 32: Komplizierte Beziehungen ------------------------------------ Gine war gerade in der Palastküche, wo sie ihrer Arbeit nachging. Broly absolvierte ein Training mit seinem Vater. So kam es, dass Kakarott und Radditz allein zu Hause waren. Radditz ertappte sich immer wieder dabei, wie er Tales‘ Aura überprüfte. Eine Angewohnheit, die er gerne abgelegt hätte. Aber es war schwer. Er versuchte sich auf das Gespräch mit Kakarott zu konzentrieren. Doch abermals suchte er nach Tales. Als er ihn fand, hob er eine Augenbraue. Tales war nicht mehr bei ihm zu Hause. Okara schon, ihrer Energie nach schlief sie gerade. Doch wieso war sein Bruder weg? Radditz kannte diesen Ort, wo er war. Dort befanden sich mehrere Trainingshallen. Das wunderte ihn. Auch wenn Tales gerade in der letzten Zeit weniger zum Trainieren gekommen war. Wieso tat er es gerade jetzt? „Radditz, du hörst mir überhaupt nicht zu, oder?“, fragte Kakarott schmunzelnd. Ertappt blickte Radditz zu ihm rüber. „Entschuldige… ich wundere mich nur, wieso Tales trainieren ist und nicht bei Okara“, gestand Radditz ehrlich. Das war merkwürdig. Kakarott runzelte die Stirn und überprüfte die Energien der Beiden. Dann zuckte er mit den Schultern. „Okara schläft sicher, so niedrig wie ihre Energie gerade ist. Vielleicht deswegen“, meinte Kakarott. Radditz nickte langsam, aber es kam ihm doch seltsam vor. Früher klebten die Beiden regelrecht aneinander. Hatte sie es ihm also gesagt? Vielleicht war das Tales‘ Art, damit umzugehen… „Wieso sagst du Tales eigentlich nicht, wie du empfindest?“, fragte Kakarott plötzlich. Überrumpelt sah Radditz ihn an und wollte ihm gerade widersprechen, als Kakarott wieder sprach. „Leugnen ist zwecklos, Sórek“, erwiderte Kakarott und lächelte leicht. Radditz schloss den Mund wieder und schüttelte den Kopf. „So unschuldig du bist, so unglaublich scharfsinnig bist du auch…“, brummte Radditz und verdrehte die Augen. „Seit wann weißt du es?“ „Hm… sagen wir mal so… mir sind öfters ein paar Kleinigkeiten aufgefallen, wie zum Beispiel dein Blick… und seitdem du und Tales euch wieder besser versteht, waren da auch die ein oder anderen Momente…“, erzählte Kakarott mit einem kleinen Lächeln. Es wunderte ihn, dass Tales es nicht sah. „Schon gut, das reicht. Du hast aber nicht mit ihm darüber geredet?“, fragte Radditz ernst. „Nein, natürlich nicht!“, erwiderte Kakarott entrüstet. Kurz schwiegen beide einen Moment. Kakarott bereute fast, das Thema angeschnitten zu haben. „Wieso soll ich es ihm sagen? Er ist mit Okara zusammen. Tales wollte anfangs nicht mal mein Kind. Wieso sollte er mich Okara vorziehen?“, fragte Radditz und musste bei der Vorstellung etwas lachen. Kakarott blinzelte verwirrt. „Radditz…?“, fragte er ihn vorsichtig. „Weißt du worüber Tales und ich uns in der Nacht gestritten haben, als er mich mit dem Ruzápi verletzt hat?“, fragte der Langhaarige neugierig. Kakarott schüttelte den Kopf. Das hatte ihm nie einer der Beiden erzählt. „Okara wollte an dem Abend mit Tales reden. Ich habe sie angelogen, weil… naja ich wollte nicht, dass er mich sitzen lässt… also habe ich sie abgewimmelt und Tales hat das mitbekommen. Später hat er mich darauf angesprochen. Deswegen der Streit und den Rest kennst du ja…“, erzählte Radditz die Kurzfassung. „Oh… und wie kommt es, dass die Beiden jetzt doch zusammen sind?“, fragte Kakarott verwirrt. Er fand Radditz‘ Verhalten nicht gerade gut. Aber Tales‘ Reaktion war auch heftig gewesen, denn immerhin hatte er Radditz schwer verletzt. „Naja, ich habe ihr gesagt, dass ich gelogen habe“, erklärte Radditz schultern zuckend. „Das ist wohl einer der Gründe, wieso sie mich nicht mag“ „Wie kommst du darauf, dass sie dich nicht mag? Sie wirkt immer sehr nett“, meinte Kakarott nachdenklich. Geistig ging er jedes Treffen mit ihr durch, doch er konnte sich an keinen Moment erinnern, wo Okara sich falsch verhalten hatte. „Du siehst in meinem Blick was ich… fühle, aber bei ihr nichts?“, fragte Radditz verwundert, stockte aber kurz. Er wagte es noch nicht einmal auszusprechen, was er für Tales empfand. „Als Tales mich durch meine Thérki begleitet hat, ist sie in der Nacht aufgetaucht und hat eine Szene gemacht“, erzählte Radditz schnaubend. „Naja…“, wollte Kakarott erwidern. Ihm würde es auch nicht gefallen, wenn Broly mit seinem Bruder Sex haben würde. Aber wenn Lupi an Radditz‘ Stelle wäre, würde er es verstehen. „Sag jetzt nicht, sie war nur eifersüchtig. Sie hat rumgeschrien und getobt… außerdem hat sie gemeint… dass es wohl mein Problem wäre, dass ich zu fett bin, und mich niemand ficken will“, erzählte Radditz weiter und sein Blick verfinsterte sich. „Das hat sie gesagt?“, fragte Kakarott perplex. Solch abfällige Worte, hätte er von ihr nicht erwartet. Das war hart und er fand es auch nicht gut, dass sie so über seinen Bruder gesprochen hatte! „Ja! Glaub mir, ihr Glück ist es, dass ich Hochschwanger bin. Aber dafür wird sie mir noch büßen. So lasse ich nicht über mich reden!“, sagte Radditz mit einem leisen Knurren. Kakarott schwieg einen Augenblick. Er wusste nicht was er sagen sollte. Radditz hatte recht. So sollte Okara nicht über ihn reden und es war sein gutes Recht, sie deswegen zurechtzuweisen. „Mit jedem Tag wird mir diese Frau unsympathischer. Ich vertraue ihr nicht, Sórek. Ich mag es überhaupt nicht, dass sie alleine in meinem Haus ist“, sagte Radditz frei heraus, was er dachte. „Aber… wieso dann der Vorschlag, Tales und ihr dein Haus für einen Tag überlassen?“, fragte Kakarott irritiert. „Ich bin im Moment nicht in der Position, mich zu streiten. Außerdem läuft es gerade zwischen Tales und mir gut. Was glaubst du was passiert, wenn ich ihm sage, dass ich seine Freundin nicht leiden kann?“, meinte Radditz verbittert. Kakarott seufzte leise und rutschte näher an seinen großen Bruder. Sanft lehnte er seinen Kopf gegen seine Schulter. „Tut mir leid, Sórek“, nuschelte Kakarott. „Schon gut…“, erwiderte Radditz milde lächelnd. Sacht wickelte sich seine Rute um Kakarotts Handgelenk und er legte einen Arm um ihn. Nachdenklich nippte er an seiner Tasse Yárap. „Vielleicht vertragt ihr euch besser, wenn das Baby erst einmal da ist“, meinte Kakarott nach einer Weile. Er konnte sich gut vorstellen, dass es für Okara nicht so einfach war. Immerhin kümmerte sich ihr Freund intensiv um Radditz. „Ich weiß nicht… mal sehen“, erwiderte der Ältere schultern zuckend. „Was hast du eigentlich nach der Geburt vor? Willst du dir auch jemanden suchen?“, fragte Kakarott vorsichtig. „Tales wird irgendwann mit Okara zusammenziehen und ja, ich denke ich werde mir auch einen Partner suchen. Vorher war ich nicht bereit für eine Beziehung. Aber während der Schwangerschaft…“, sprach Radditz ruhig und stockte kurz. Sanft streichelte er Kakarott über den Arm und blickte zu ihm herab. „Ich bin froh, dass du Broly an deiner Seite haben wirst. Allein ist es wirklich hart“, meinte Radditz ehrlich. „Du warst auch nicht allein, Sórek“, erwiderte Kakarott mit einem kleinen Lächeln. Doch er freute sich über die Worte seines Bruders. Mit Broly an seiner Seite, hätte er sich keinen besseren Partner wünschen können. „Weiß ich doch. Aber eben ohne Partner“, lächelte Radditz. „Versteh mich nicht falsch. Meine Thérki mit Tales habe ich sehr genossen und ich mag seine Gesellschaft. Aber er tut das alles überwiegend wegen dem Kind“ „Er tut das aber auch für dich, Sórek“, entgegnete Kakarott ernst. Radditz lächelte und strich seinem Bruder über den Kopf. Er erwiderte nichts. Kakarott war manchmal ein… ja hoffnungslos romantischer Saiyajin. Trotz seines Scharfsinns, war er manchmal sehr naiv und gutgläubig. Doch Radditz liebte ihn genauso, wie er war. Es brachte nichts, weiter über dieses Thema zu reden. Tales war da und mehr war nicht wichtig. ~~~ Als Okara aufwachte, war es spät in der Nacht. Verwundert bemerkte sie, dass sie alleine in dem großen Bett lag. Das versetzte ihrem Herzen einen Stich. Wieso war Tales nicht bei ihr? Sie spürte seine Energie im unteren Stockwerk. Er war allein. Für einen Moment war sie besorgt, Radditz hier vorzufinden. Doch dem war zum Glück nicht so. Tales hatte mehrere Stunden wie ein Wahnsinniger trainiert um seinen Kopf freizubekommen. Der Erfolg war nur mäßig. Auch wenn es ihm gutgetan hatte, sich einmal völlig auszupowern. Doch wurde er die quälenden Gedanken nicht los. Also war er nach Hause geflogen und hatte sich in der Wanne entspannt. Anschließend war er nach oben gegangen in sein Zimmer, um sich eine frische Shorts zu holen. Eine Zeitlang waren seine Augen auf Okara geruht. Sie sah so friedlich aus, so unschuldig. Tales spürte die Anziehung und Liebe, die er für sie empfand. Aber auch, die Zweifel und Ungewissheit, die ihn nun plagte. Tales konnte es nicht leugnen. Er liebte Okara und wollte mit ihr zusammen sein. Aber ihre Beziehung hatte einen Dämpfer bekommen und wenn sie weiterhin so merkwürdig war, würde er sie verlassen. Tales wollte es nicht. Aber er würde es, denn mit so jemanden konnte er nicht bis zum Ende seines Lebens zusammenbleiben. Das war nicht möglich. Er wollte nicht ständig streiten oder sich sorgen machen, ob seine Frau eifersüchtig wurde. Im Moment schätzte er Okara so ein. Würde sie ihm vorwerfen, dass er lieber mit Radditz‘ Kind als mit ihrem zusammen war? Musste er damit rechnen, dass sie jedes Mal gegen Radditz stichelte? Zumal sein Bruder das sicher nicht auf sich sitzen lassen würde. Er wusste im Moment nicht, was er tun sollte oder konnte. Fürs Erste würde er abwarten um zu sehen, wie sich alles entwickelte. Vielleicht war Okara bald wieder wie früher und so etwas kam nicht mehr vor. Tales hoffte es. Trotzdem konnte er sich nicht dazu überwinden, sich zu ihr zu legen. Stattdessen wanderte er auf die Couch, wo er irgendwann nach einem einsamen Abendessen einschlief. Dort fand ihn Okara nun auch. Sie seufzte leise, ehe sie sich vor ihm hinkniete und liebevoll seine Wange streichelte. Verschlafen öffnete Tales die Augen und gähnte einmal. Dann bemerkte er Okara und erhob sich langsam. „Hey mein Liebling, warum liegst du denn hier unten?“, fragte Okara sanft und setzte sich auf seinen Schoß. Sanft drückte sie ihn an den Schultern zurück und lehnte sich nach vorne um ihn zu küssen. Tales erwiderte den Kuss eher halbherzig. „Ich hatte nicht vor zu schlafen… eigentlich hatte ich nur warten wollen, bis du aufwachst“, antwortete der Dunkelhäutige ausweichend. „Es tut mir leid, Schatz. Ich hatte in der letzten Zeit etwas wenig schlaf. Aber wir können ja jetzt noch Zeit zusammen verbringen“, sagte Okara ehrlich bedauernd. Neckend rieb sie ihren Hintern über seine noch bedeckte Erregung. Sanft aber bestimmend packte Tales sie an der Hüfte und hielt sie fest. „Ich bin nicht in Stimmung, Okara“, sagte Tales ernst. Okara blickte ihn verdutzt an und blinzelte einmal. Das war das erste Mal, dass er ihr eine Abfuhr erteilte. „Oh bitte, Schatz~ Ich will dir so gern nahe sein“, wisperte sie verführerisch und erhob sich auf die Knie. Sie war immer noch nackt und reckte seine Brüste nahe an sein Gesicht, ehe sie ihn liebevoll auf die Lippen küsste. „Ich sagte nein, Okara!“, entgegnete Tales nun etwas eindringlich und schob sie bestimmend von sich. Okara schluckte schwer und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Wieso wollte er sie nicht mehr berühren? „Wieso nicht, Tales?“, fragte sie mit beinahe weinerlicher Stimme. „Du benimmst dich die ganze Zeit so merkwürdig und jetzt willst du wieder mit mir schlafen? Nein, so geht das nicht, Okara!“, sprach Tales ehrlich aus, was ihn störte. Okara senkte den Blick und biss sich auf die Unterlippe. „Es… tut mir leid…“, sagte sie leise und Tränen liefen über ihre Wangen hinab. „Ich habe gestern… etwas Schlimmes erfahren, okay?“ „Was hast du erfahren?“, fragte Tales ernst. Es tat ihm weh, sie weinen zu sehen, doch im Augenblick konnte er sie nicht trösten. „Du weißt, dass ich regelmäßig die Kinder auf der Krankenstation besuche und… ich wusste schon länger, dass es um Lean nicht gutstand. In den letzten Tagen verschlechterte sich ihr Zustand immer mehr. Gestern ist sie gestorben“, erzählte Okara traurig und weinte bittere Tränen. Es fiel ihr ganz leicht, sie musste nur an die Tatsache denken, dass sie keine Kinder bekommen konnte. „Ich kannte sie schon seit drei Doráze und jetzt… deswegen war ich so komisch… ihr ging es schlechter, du wolltest keine Kinder und ihr Tod… das war alles so viel auf einmal…“, erzählte Okara. Betroffen nahm Tales seine Freundin in den Arm und er fühlte sich schuldig. „Wieso hast du denn nichts gesagt?“, fragte er erschrocken. Mit so etwas hatte er überhaupt nicht gerechnet. „Ich… konnte es einfach nicht…“, sagte sie unter erstickten Schluchzern, während sie sich verzweifelt an ihm festhielt. All ihrer Trauer ließ sie in diesem Moment freien Lauf. Es tat gut, gehalten zu werden und Tales‘ Nähe zu fühlen. Nur langsam beruhigte sie sich. „Das nächste Mal, rede bitte gleich mit mir“, bat er sie inständig und leckte ihre Tränen weg. Okara lächelte traurig, ehe sie nickte. „Váraktu“, entschuldigte sie sich aufrichtig und umarmte ihn nochmal. Das Weinen hatte ihr gut getan und sie fühlte sich besser. Okara war froh, dass Tales nun nicht mehr wütend zu sein schien. Ab sofort würde sie sich ihm gegenüber nicht mehr so seltsam verhalten. Damit würde sie nur ihre eigene Beziehung sabotieren. Das hatte sie gerade deutlich zu spüren bekommen. „Ist noch etwas von dem leckeren Essen da? Ich habe total Hunger“, sagte Okara und fasste sich an den Bauch, der wie aufs Stichwort knurrte. Ein kleines, beinahe schüchternes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. „Ja, ich habe dir eine Portion aufgebhoben“, antwortete Tales lächelnd und hob sie hoch. Sanft trug er sie in die Küche und setzte sie auf einen Stuhl. Dann holte er das Essen und erwärmte es für sie. „Hm, das riecht so gut. Du bist ein wundervoller Koch“, sagte Okara verträumt. „Danke“, bedankte sich Tales schmunzelnd, doch dann wurde er ernst. „Wenn du reden willst… ich bin für dich da, Okara“, sagte er ruhig. „Im Moment… will ich einfach nicht daran denken… lass uns, unsere gemeinsame Zeit genießen“, entgegnete sie ernst. Tales nickte. Jetzt verstand er ihr Verhalten besser, auch wenn er nicht nachvollziehen konnte, wieso sie es ihm nicht gleich gesagt hatte. Natürlich musste es schwer für sie sein, darüber zu reden. Doch als er ihr zukünftige Gefährte, wollte er ihr in solchen Momenten beistehen. „Kommt Radditz morgen früh zurück?“, fragte Okara ruhig. „Ja“ „Sollen wir ihn abholen oder bringt ihn dein Bruder zurück? Ich meine, in seinem Zustand, sollte er wirklich nicht mehr alleine da draußen sein“, sagte Okara gespielt besorgt. „Ich meine, wie lange ist es noch? Sechs oder Sieben Wochen?“ „Nicht ganz fünf Wochen und Kakarott bringt ihn her“ antwortete Tales irritiert. Machte sich Okara gerade wirklich Sorgen? Um Radditz? Das war… so merkwürdig. Wieso auf einmal? „Hm, dann richten wir gemeinsam ein leckeres Frühstück her. Was denkst du? Ich muss morgen etwas später zum Dienst, also habe ich Zeit“, schlug Okara vor. Tales stellte den Teller vor ihr ab und setzte sich neben sie. „Sicher?“, fragte er verwirrt. „Ja! Ich weiß, ich habe mich echt mies verhalten gegenüber Radditz. Lass mich das wiedergutmachen“, bat Okara und gab ihm einen Kuss. Sie beschloss sich morgen bei Radditz zu bedanken, dafür dass er ihr die Möglichkeit gegeben hatte, Tales von ihrer Unfruchtbarkeit zu erzählen. Sie würde ihm sagen, dass Tales im Moment nicht über das Thema reden wollte. Dann würde Radditz ihn nie darauf ansprechen und ihr Geheimnis war sicher. Fünf Wochen, waren mehr als genug Zeit für ihren Plan. „Ich liebe dein Essen“, schwärmte Okara verzückt und nahm sich abermals eine Gabel voll. Verliebt lächelte sie Tales an und ihr Herz schlug etwas schneller, als er es erwiderte. Niemand, würde ihn ihr jemals wieder wegnehmen! Kapitel 33: Die perfekte Freundin --------------------------------- Die restliche Nacht verbrachten Okara und Tales gemeinsam. Es war so schön harmonisch und friedlich. Sie waren sich wieder nah und alles wirkte vertraut. Tales war froh. Das war die Saiyajin, in die er sich verliebt hatte. Endlich hatte er sie wieder. Doch der fade Beigeschmack wollte nicht so ganz verschwinden. Trotz der schönen Stunden mit Okara musste Tales immer wieder an seinen Bruder und ihr gemeinsames Kind denken. Er dachte auch viel über ihre Zukunft nach. Dinge die er gern mit Okara besprochen hätte, es aber nicht wagte, aus Sorge es würde wieder Streit geben. Also genoss der die Zweisamkeit und behielt seine Bedenken für sich. Am Morgen standen beide etwas später auf als sonst, da sie nur ein paar Stunden Schlaf gefunden hatten. Gemeinsam bereiteten sie das Frühstück zu und richteten alles her. „Mh lecker~ Probiere mal“, sagte Okara verspielt und reichte ihm ein Stück Domata. Tales öffnete den Mund und ließ sich füttern. „Sehr lecker“, stimmte er ihr zu und stahl sich einen Kuss. Dann stellte er den letzten Teller hin und setzte sich neben seine Freundin. Kaum, dass er saß, öffnete sich die Tür und Radditz kam herein, gefolgt von Kakarott. „Guten Morgen“, begrüßte Kakarott sie fröhlich. „Morgen“, sagte Radditz und legte den Mantel ab. Er hasste es so dick eingepackt zu sein, vor allem jetzt, wo seine Bewegungsfreiheit so eingeschränkt war. „Guten Morgen ihr Zwei, wir haben Frühstück gemacht“, sagte Okara lächelnd und kam ihnen entgegen. Sie nahm Radditz den Mantel ab und hängte ihn zum trockenen auf. Radditz sah ihr irritiert nach, ehe er sich auf einen der Sessel plumpsen ließ und seine Stiefel auszog und zum trocknen vor die Tür stellte. „Hey Sórek. Na, wie geht es dir?“, fragte Tales und trat auf Radditz zu. „Hm, ganz gut. Alles wie immer“, lächelte Radditz. „Kakarott, bleibst du auch zum Frühstück?“, fragte Okara. „Nein, tut mir leid. Ich bin mit Broly verabredet“, erwiderte Kakarott. Sanft umarmte er Radditz und anschließend Tales. Dann war auch schon wieder aus der Tür. Er vermisste seinen Liebsten schon und freute sich sehr auf das Treffen. „Bis später!“ „Bis bald“, rief Okara ihm noch nach. „Wollen wir frühstücken?“, fragte sie die zwei Brüder lächelnd. Fragend blickte Radditz zu Tales, der nur mit den Schultern zuckte. Ja, er fand das Verhalten seiner Freundin auch merkwürdig. Tales fand schon immer, dass sie sehr liebevoll und auch freundlich war. Aber wie sie jetzt zu Radditz war, war mehr als seltsam. Diese krassen Gegensätze irritierten ihn immer mehr. Das schürte nur noch mehr, sein Misstrauen. Radditz folgte dem Paar in die Küche und betrachtete den reichlich gedeckten Tisch. „Wow, ihr habt euch ziemlich Mühe gegeben“, sagte er anerkennend. „Naja, das ist ja wohl das Mindeste, nachdem du uns dein Haus für einen Tag überlassen hast“, erwiderte Okara mit einem Augenzwinkern. Dann setzte sie sich auf ihren Platz. Radditz tat es ihr gleich und Tales holte das Ladrap vom Herd und füllte jedem eine kleine Portion auf. Dann stellte er die Pfanne zurück und setzte sich. „Guten Appetit“, wünschte Okara. Lächelnd begann sie zu Essen und warf immer wieder einen Blick zu Tales. „Danke Radditz, dass du mir die Chance gegeben hast, mit Tales drüber zu sprechen. Du hattest natürlich recht und er steht immer noch zu mir“, sagte Okara mental an Radditz gewandt. Überrascht hob der Langhaarige den Kopf und warf einen kurzen Blick zu Tales. Wie sein Bruder wohl mit der Neuigkeit umgegangen ist? „Es hat Tales natürlich genauso sehr getroffen wie mich… daher wollen wir erst einmal nicht mehr darüber reden, bis wir beide das verarbeitet haben…“, sprach Okara weiter und musste sich ein Grinsen verkneifen. „Ich verstehe… ich werde es nicht ansprechen“, antwortete Radditz ruhig. Es war klar, dass es Tales schmerzen würde. Aber wenn er mit ihm darüber reden wollte, würde er sicher auf ihn zukommen. Radditz wollte ihn nicht dazu drängen. „Wie war der Abend bei Takrá und Kakarott?“, fragte Tales. „Gut, es war schön mal wieder Zuhause zu sein. Aber nett, dass Bókra mein Bett gleich entsorgt hat“, sagte Radditz kopfschüttelnd. „Ja, das fand ich auch heftig. Vor allem, er hat mich nicht einmal gefragt. Plötzlich stand da ein neues Bett“, antwortete Tales. „Sollte Bardock nicht eigentlich schon wieder da sein?“, fragte Okara beiläufig. „Ja, es gab wohl eine Verzögerung. Takrá meinte, er sollte in zwei bis drei Wochen ankommen“, antwortete Radditz. Gerade noch vor der Geburt. Ob Radditz sich darüber freuen sollte, wusste er nicht. Eigentlich wollte er sich vor der Geburt keine Gedanken um irgendwelche Familienprobleme machen. „Willst du ihn eigentlich dabei haben?“, fragte Tales vorsichtig. „Bókra bei der Geburt?“, fragte Radditz überrascht. „Ja“ „Nein, sicher nicht! Ich weiß, dass manche ihre ganze Familie dabei haben wollen. Aber ich verzichte darauf. Dabei müssen mir nicht alle zusehen“, sagte Radditz erschaudernd. „Aber Tales darf doch sicher dabei sein, oder? Ich meine immerhin ist er der Bókra“, fragte Okara lächelnd. Wieder wurde sie von beiden erstaunt angesehen. „Ja, wenn er will. Von mir aus. Dann kann ich dich für meine Schmerzen wenigstens beschimpfen währenddessen“, sagte Radditz mit einem frechen Lächeln. „Hm, ja ich wäre gerne dabei“, antwortete Tales erfreut. Doch dann lachte er verspielt. „Ich glaube das halte ich aus!“ Plötzlich piepste Okaras Scouter und schnell setzte sie ihn auf. Kurz hörte sie zu, ehe sie seufzte. „Ich bin gleich da“, sagte sie ruhig. Dann legte sie auf und erhob sich. „Ich muss leider jetzt schon los. Schon wieder ein Notfall“, sagte Okara aufrichtig bedauernd. Kurz küsste sie Tales auf die Lippen. „Das wird wieder eine Doppelschicht. Ich melde mich heute Abend bei dir, Liebling“, meinte sie seufzend. „Ich wünsche euch noch einen schönen Tag! Lasst es euch schmecken“ „Bis bald“, sagte Radditz und blickte ihr noch nach. Dann sah er zu Tales rüber, der still weiter aß. „Ist bei euch alles in Ordnung?“, fragte Radditz. „Ja… etwas schwierig, aber alles gut“, antwortete Tales ehrlich. Er wollte Radditz jetzt nicht mit seinen Bedenken belasten. Vielleicht lösten sie sich mit der Zeit in Luft auf. „Wenn du jemanden zum reden brauchst…“, sagte Radditz. Er dachte, dass Tales damit Okaras Unfruchtbarkeit meinte. „Danke, Sórek“, meinte Tales lächelnd. Sanft schlang er seine Rute um Radditz‘ Bein. „Und was machen wir heute noch Schönes?“ „Als ob wir bei dem Wetter und meinem Zustand eine große Auswahl haben“, erwiderte Radditz amüsiert. „Hm, mir fällt schon was ein“, lachte Tales. ~~~ Die nächsten Tage verliefen ruhig und ehe man sich versah, waren weitere zwei Wochen verstrichen. Okara kam wie früher regelmäßig zu Besuch und übernachtete auch oft. Wenn sie arbeitete, blieb Tales immer bei Radditz. Ab jetzt konnte es jeden Moment losgehen. Radditz hatte zwar noch circa drei Wochen. Doch Frühgeburten waren nichts Ungewöhnliches, gerade bei Gebärern. Erst vorgestern waren sie nochmal bei Escar gewesen, der ihnen versichert hatte, dass alles in Ordnung war. Radditz wurde allmählich unruhig. Die eingeschränkte Bewegung machte ihm immer mehr zu schaffen. Tales versuchte ihn davon abzulenken, so gut es ging. Aber es war schwierig. Sie hatten sogar kleine Spiele gespielt, die sie früher als Kinder gespielt hatten. Einige mit denen man das Ki trainierte. Es war lustig gewesen, doch irgendwann wurde auch das langweilig. Tales schlief jede Nacht bei Radditz, wenn Okara nicht da war. Er genoss die Nähe seines großen Bruders und umgekehrt. Die Kleine weckte Radditz manchmal auf und er beruhigte sie wieder. Es war schön. Tales spürte wie das Band zwischen ihm und Radditz wieder stärker wurde. Es war fast wie früher, aber trotzdem auch nicht. Mit jedem Tag wurde er nervöser. Der Gedanke, bald sein erstes Kind im Arm zu halten, machte ihn beinahe wahnsinnig. Er war so aufgeregt und voller Vorfreude. Tales konnte es kaum erwarten! Doch alles hatte auch seine Schattenseite. Die Zweifel wegen Okara verschwanden nicht. Sie wurden mit jedem Mal, wenn sie hier war ein Stück lauter… „Ist alles in Ordnung, Tales?“, fragte Kakarott besorgt. Er und sein Bruder waren gerade auf dem Markt und kauften Vorräte, während ihre Mutter bei Radditz war. Tales wollte für die nächsten Wochen einkaufen, damit er nicht mehr von Radditz‘ Seite weichen musste. Daher hatte Kakarott ihm angeboten, mitzukommen. Tief seufzte der Dunkelhäutige und schloss einen Moment die Augen. Eine kühle Brise erfasste ihn und ließ ihn unter seinem Umhang unangenehm erschaudern. Der Rátev war vorüber und der Zósek hatte begonnen. So nannten die Saiyajins die Regenzeit, die etwa zwei Monate andauerte. Die Temperaturen sanken langsam, doch noch war der Regen eisig kalt. Die meisten Saiyajins schützen sich mit ihrem Ki, so wie Tales und Kakarott. „Es ist…“, fing Tales an zu reden. Eigentlich wollte er sagen, dass alles in Ordnung war, doch dann entschied er sich anders. Er musste endlich mit jemanden reden. „Es ist Okara“, sprach er offen an, was ihn störte. In den letzten zwei Wochen benahm sich seine Freundin fast wie immer. Alles wirkte ganz normal. Zumindest hatte es den Anschein. Aber auch wenn sie immer überaus freundlich zu Radditz war und kein schlechtes Wort über ihn verlor, fielen Tales ihre Blicke auf. Oft war sie in Gedanken oder starrte Radditz voller ernst an. Trotz ihrer augenscheinlichen Freundlichkeit, spürte man, wie wenig sie von ihm hielt. Zumindest empfand er es so. Tales wagte es nicht Radditz danach zu fragen, aus Sorge neue Spannungen heraufzubeschwören. Wurde er vielleicht verrückt oder sah er nur die Dinge, die ihm vorher verborgen waren? Tales hatte keine Ahnung. Er wusste nur, dass sich doch etwas verändert hatte. „Ist bei euch alles in Ordnung?“, fragte Kakarott aufrichtig besorgt. Auch er hatte Okara seit dem Gespräch mit Radditz genauer beobachtet. Seitdem war er etwas misstrauisch ihr gegenüber. Er musste Radditz auch recht geben. Okara schien ihn nicht zu mögen, aber das war auch alles was ihm aufgefallen war. „Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob unsere Beziehung noch einen Sinn macht“, sagte Tales ruhig. Erschrocken blieb Kakarott stehen und blickte ihn mit großen Augen an. „Was? Wieso?“, fragte Kakarott erschrocken. „Vor ein paar Wochen haben wir uns gestritten, wegen Radditz und sie hat sich auch so merkwürdig benommen… aber ich weiß nicht, seitdem ist alles anders. Sie scheint Radditz nicht zu mögen und ich glaube sie überspielt das… aber ich brauche keine Gefährtin die mich belügt, sondern die ehrlich zu mir steht. Was wenn sie mir später auch ständig Vorwürfe macht, wenn ich bei Radditz oder unserem Kind war?“, fragte Tales ruhig. „Hast du denn das Gefühl, dass sie dich belügt?“, wollte Kakarott wissen. Er war ehrlich erschrocken, über das was Tales ihm erzählte. Dass es so schlimm um die Beiden stand, hatte er nicht erwartet. „Ja… nicht immer. Aber vor ein paar Wochen hatte ich es öfters...“, meinte Tales seufzend und fasste sich an die Stirn. Entnervt schüttelte er den Kopf. Inzwischen glaubte er ihr nicht einmal mehr die Geschichte mit Lean. Als Tales sie einmal darauf ansprach, sah sie ihn an, als wüsste sie nicht, von wem er sprach. Vielleicht war das nur eine Ausrede für ihr merkwürdiges Verhalten gewesen. Im Moment traute Tales es ihr zu. „Ich habe ständig das Gefühl zwischen ihr und Radditz wählen zu müssen und das will ich nicht. Ganz bestimmt werde ich ihn nicht einfach hängen lassen“, sagte Tales und wurde mit jedem Wort lauter. Unruhig schwang seine Rute hinter ihm durch die Luft. „Das finde ich auch gut, Sórek“, sprach Kakarott sanft und legte einen Arm um seinen Bruder. „Aber glaubst du wirklich, dass Okara damit gar nicht zurechtkommt? Ihr ist doch klar, dass du dich um dein Kind kümmern willst“ „Ich… weiß es nicht…“, erwiderte Tales und seufzte genervt. „Sie hat ihm sogar vorgeworfen, dass er versucht mich ihr wegzunehmen. Das alles nur ein Trick ist…“, erzählte Tales leise und fasste sich an die Stirn. „Wie kommt sie denn auf so etwas?“, fragte Kakarott verwundert. Nun, er wusste wie es um Radditz‘ Gefühle stand. Doch sein großer Bruder versuchte Tales garantiert nicht, für sich zu gewinnen. Im Gegenteil, er hatte Tales immer die Wahl gelassen, sogar als er es besser nicht hätte tun sollen. „Ich weiß es nicht...“, antwortete Tales ehrlich. Ernst blickte er Kakarott direkt in die Augen. „Hattest du auch schon mal solche Probleme mit Broly?“ „Nein, Broly und ich vertrauen einander und sind immer ehrlich“, sagte Kakarott nach kurzem Zögern. Bei ihnen gab es nie so etwas wie Eifersucht und Misstrauen. Sie vertrauten einander bedingungslos. „Okara ist momentan die perfekte Frau an meiner Seite… doch ich habe ständig das Gefühl, dass sie mir nur etwas vorspielt und lügt... und ich habe keine Ahnung was ich machen soll“, sprach Tales leise. „Tales, wenn dir dein Gefühl das so deutlich sagt, steckt etwas dahinter. Du weißt was Takrá früher immer sagte? Wenn man seinem zukünftigen Gefährten nicht vertrauen kann, ist er wohl nicht der Richtige“, erzählte Kakarott nach kurzem Zögern. „Versteh mich nicht falsch… ich will dir nicht sagen, dass du sie verlassen sollst. Aber wenn du wirklich das Gefühl hast, sie ist nicht die Richtige… dann solltest du keine Bindung mit ihr eingehen“ Ernst blickte Tales seinem Bruder in die Augen, ehe er nickte. Das Gespräch hatte ihm geholfen, auch wenn er sich immer noch nicht sicher war. Er würde sich noch ein paar Tage Bedenkzeit nehmen. Das war eine schwerwiegende Entscheidung. „Danke, Sórek… das hat mir geholfen. Ich hatte allmählich das Gefühl verrückt zu werden“, sagte Tales dankbar. „Du bist nicht verrückt, Tales… um ehrlich zu sein, habe ich auch das Gefühl, das Okara unseren Bruder nicht mag. Ich habe sie ein bisschen beobachtet, seit Radditz mir gesagt hat, dass es so ist“, gestand Kakarott. „Radditz denkt auch, dass sie ihn nicht mag?“, fragte Tales erstaunt. Das bekräftigte seine Vermutung immens. „Warum hat er nichts gesagt?“ „Er will keinen Streit provozieren“, sagte der Jüngere schlicht. Tales seufzte schwer, ehe er nickte. Natürlich, das konnte er verstehen. Tales schwieg eine Weile. Natürlich war er Radditz nicht böse. Aber er fühlte sich wenigstens bestätigt. Plötzlich blieb er stehen, als sein Blick auf einen der Stände fiel. „Warte kurz“, bat er Kakarott und ging direkt darauf zu. Es war einer der letzten, ehe sie den Markt wieder hinter sich ließen. Kakarott und er trugen ausreichend Vorräte mit sich herum, doch sie wollten sehen, was es noch gab. „Hast du was gefunden?“, fragte Kakarott und folgte ihm an den Stand. Tales stellte die Vorräte zu Boden und betrachtete die verschiedenen Samen auf dem Tisch. „Kann ich helfen?“, fragte der Verkäufer freundlich. Es war ein älterer Saiyajin, mit nur einem Auge. Eine große Narbe verlief über das fehlende Auge. „Ich suche besondere Samen für den Geburtsbaum meines ersten Kindes“, sagte Tales. „Ah wie schön, dass manche diese Tradition weiterführen. Ich habe hier sehr besondere Samen, die vom Planeten Clemat stammen. Die Bäume sollen bei guter Pflege sehr groß werden. Sie tragen blau, rot leuchtende Blüten und ihre Früchte sollen besonders schmackhaft sein. Aber sie haben auch ihren Preis“, sprach der Verkäufer mit einem Lächeln und hielt Tales, drei Samen hin. Tales‘ Augen begannen zu leuchten. So etwas hatte er gesucht. Er gab sich nicht mit einem normalen Baum zufrieden. „Was kosten sie?“, fragte er aufgeregt. „300 Sárek“, antwortete der Verkäufer. Kakarott verzog das Gesicht, das war ganz schön teuer für Samen. Auch Tales stockte für einen Moment und überlegte. Doch ihm gefiel die Tatsache, dass die Blüten rot und blau waren. Eine perfekte Mischung die an seinem und an Radditz‘ Baum erinnerten. Das war so perfekt. „Ich nehme sie“, sagte Tales lächelnd und holte den Beutel mit seinen Münzen hervor. Er zählte sie ab und übergab sie dem Verkäufer. Dankend nahm er den Beutel mit den Samen an sich und hielt sie ihn der Hand, während sie weiter schlenderten. „Findest du das nicht ein wenig teuer?“, fragte Kakarott vorsichtig. „Ja, schon. Aber sie sind besonders und…“, entgegnete Tales. „Ich verstehe schon“, lächelte Kakarott. Tales war diese Tradition außerordentlich wichtig. Kakarott wunderte es nicht, dass er da ebenfalls, wie ihr Vater nach besonderen Samen gesucht hatte. „Lass uns nach Hause fliegen, wir haben alles“, sagte Tales lächelnd und hob ab. Endlich hatte er seine Samen bekommen. Radditz würden sie gefallen, da war er sich sicher. Kapitel 34: Richtig oder Falsch? -------------------------------- „Sag mal, Kaki… könntest du später nochmal vorbeikommen?“, fragte Tales während des Fluges. „Ja, sicher. Willst du nochmal weg?“, wollte Kakarott wissen. „Ich möchte mir Arbeit als Wache im Palast suchen, für die Zeit nach der Geburt. Aber das muss ich erst noch mit Radditz besprechen“, sagte Tales ruhig. Lieber kümmerte er sich jetzt darum, nicht dass später kein Posten frei war. „Als Wache?“, fragte Kakarott erstaunt. Er wusste das Tales früher immer dagegen war, weil er die Arbeit als langweilig und öde bezeichnet hatte. „Ja, Radditz hat mir erzählt, dass seine Ersparnisse durch das Haus und die ganzen Lebensmittel so ziemlich aufgebraucht sind und ich habe auch nicht mehr so viel. Radditz will nach der Geburt nicht sofort auf Mission und ich will auch nicht weg. Also ist das eine gute Lösung“, erzählte der Dunkelhäutige ruhig. „Ja, das ist eine sehr gute Idee. Ich finde es gut, dass du das machen willst“, sagte Kakarott anerkennend. „Das ist doch das Mindeste… ich kann Radditz schlecht auf Mission schicken oder von ihm verlangen, direkt nach der Geburt sich eine Arbeit zu suchen“, antwortete Tales ernst. „Ja, da hast du wohl recht“, lächelte Kakarott. Er war so stolz auf seinen Zwilling. Tales war wirklich sehr verantwortungsbewusst geworden. Er und Radditz würden sicher großartige Eltern werden! „Kommt Okara später auch?“, fragte Kakarott beiläufig. „Ja, sie will uns ein Abendessen kochen. Aber ich will sie nicht allein bei Radditz lassen“, sagte Tales ruhig. Er landete im Garten und öffnete die Tür, nachdem er sich die Stiefel abgeputzt hatte. „Wir sind wieder zurück!“, rief er laut und zog seine Stiefel und den Umhang aus. Beides legte er ordentlich zur Seite und schritt mit den Einkäufen in die Küche. „Hey ihr Zwei, habt ihr was bekommen?“, fragte Gine erfreut und stand auf, um ihm einen Beutel abzunehmen. „Das sollte für die nächsten Wochen reichen“, sagte Kakarott vergnügt. „Und ich habe etwas ganz besonderes bekommen“, erzählte Tales und reichte Radditz das Säckchen mit den Samen. Neugierig öffnete Radditz ihn und lächelte als er den Inhalt sah. „Die sind etwas ganz Besonderes“, erzählte Tales lächelnd. Dass sie so teuer waren, behielt er für sich. Das musste er Radditz nicht erzählen. „Hm, sehr schön“, erwiderte Radditz und betrachtete sie einen Moment, ehe er sie wieder Tales übergab. Das war seine Aufgabe, sie nach der Geburt einzupflanzen. „Oh, ich finde es so schön, dass ihr die Tradition weiterführt“, sagte Gine mit einem wohligen Seufzen und nahm beide einmal in den Arm. „Natürlich, wie könnten wir nicht“, antwortete Radditz ehrlich. Nachdem er und Tales so eine innige Beziehung zu ihren Geburtsbäumen hatten, wäre es eine Schande, wenn ihr Kind keinen bekommen würde. „Bleibt ihr noch ein bisschen?“, fragte Tales an seine Mutter gewandt, nachdem er sich von ihr gelöst hatte. „Eigentlich muss ich jetzt dann in den Palast. Meine Schicht beginnt bald“, sagte Gine bedauernd und strich Radditz durch die langen Haare. Sie verließ ihren Sohn auch nur ungern, jetzt wo er so kurz vor der Geburt stand. „Ich wollte auch mit, da ich mich mit Broly zum Training verabredet habe“, rief Kakarott aus der Speisekammer. „Schade“, antwortete Tales ehrlich bedauernd. „Wir kommen morgen wieder“, sagte Gine. Liebevoll gab sie ihm einen Kuss auf die Wange. Tales lächelte milde. „Kommt denn Okara später?“, fragte Gine beiläufig. „Ja, sie hat vor zu kochen“, erzählte Tales. „Wirklich? Das ist sehr aufmerksam von ihr. Sie ist eine tolle Frau, Tales“, sagte sie begeistert. Tales‘ Lächeln verschwand etwas und er nickte langsam. Kakarott kam aus der Speisekammer zurück und legte seinem Zwilling eine Hand auf die Schulter. Radditz war diese Reaktion nicht entgangen, doch er ließ es sich nicht anmerken. „Wollen wir Takrá?“, fragte Kakarott. Gine nickte lächelnd und umarmte Radditz noch einmal zum Abschied. „Bis morgen, Takrá“ sagte Radditz lachend. Er fand es süß, wie lieb seine Mutter zu ihm war. Auch wenn er Erwachsen war, freute er sich trotzdem, wenn sie ihm zeigte, wie sehr sie ihn liebte. „Bis morgen, mein Großer. Pass gut auf ihn, Tales“, erwiderte Gine und hob die Hand zum Abschied. Kakarott winkte ihnen nochmals mit der Rute zu, ehe die Beiden nach draußen gingen. „Wie geht es dir, Radditz?“, fragte Tales. „Mir geht es gut. Genauso wie heute Morgen, Sórek. Es wird nur Zeit, dass unsere Kleine auf die Welt kommt“, antwortete Radditz mit einem seufzen. „Nicht mehr lange“, tröstete ihn Tales. „Ich weiß“, schmunzelte Radditz und strich mit beiden Händen über seinen gewölbten Bauch. „Ich wollte noch etwas mit dir besprechen, Radditz“, sagte Tales und setzte sich neben ihn. Fragend blickte Radditz zu ihm rüber. „Wir haben zwar schon einmal darüber gesprochen, aber ich möchte heute Nachmittag in den Palast fliegen und nach Arbeit als Wache für mich anfragen. Natürlich fange ich erst nach der Geburt an“, erklärte Tales sein Anliegen. Radditz war überrascht, dass Tales es wirklich durchziehen wollte. Bisher wollte er solcher Arbeit nicht nachgehen. „Bist du sicher, dass du das machen willst? Fandest du das nicht immer total öde?“, fragte Radditz neutral. „Ja, das finde ich immer noch. Aber du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich, wenn unser Kind da ist in ein Raumschiff steige und für mehrere Wochen weg bin? Trotzdem brauchen wir Geld, um unsere Kleine zu ernähren. Dafür ist die Arbeit perfekt. Immerhin muss ich nicht in der Palastküche arbeiten oder für irgendwelche hochnäsigen Elitekrieger“, antwortete der Dunkelhäutige ehrlich und ein freches Grinsen stahl sich auf seine Lippen. Er meinte das nicht abwertend, denn immerhin arbeitete seine Mutter in der Palastküche. Aber für ihn wäre solche Arbeit nichts. „Danke, Tales“, sagte Radditz aufrichtig. Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen und er war stolz auf seinen Bruder. Auch ihm fiel auf, wie verantwortungsbewusst er inzwischen geworden war. Darüber war er wirklich froh. Die Unterstützung konnte er gut gebrauchen. „Ich werde mir dann auch Arbeit suchen… du musst also nicht allein Geld verdienen“ „Ja, aber nicht am Anfang, Sórek. Du erholst dich erst einmal von der Geburt“, unterbrach ihn Tales ernst. Das war ihm wichtig. Radditz sollte sich die Zeit nehmen, die er brauchte. „Nein, da hast du recht“, erwiderte Radditz schmunzelnd. „Sobald mir Escar erlaubt zu trainieren, will ich das erst mal machen. Die Bewegungen fehlt mir wirklich am meisten“, meinte Radditz mit einem kleinen Seufzen. „Außerdem können wir nicht beide gleichzeitig arbeiten… jemand muss auf unser Baby aufpassen. Kaki und Takrá können ja auch nicht immer“ „Das bekommen wir schon hin. Da bin ich mir sicher. Ich freu mich schon so darauf unser Mädchen im Arm zu halten“, sagte Tales ernst, ehe er sanft lächelte. „Und was ist, wenn es doch ein Junge wird?“, fragte Radditz. Er musste zugeben, dass es ihn ungemein freute, dass Tales ihr Kind nun angenommen hatte. Auch wenn es schon Monate her war, war er doch glücklich, wenn er die Freude in den Augen seines Bruders sah. Tales war mit Okara zusammen und das war für ihn okay. Ihr Kind würde seinen Bókra kennen und es würde geliebt werden. Auch wenn es etwas kitschig klang, war es das was Radditz so glücklich machte. Seine Mutter hatte von Anfang an recht gehabt. Er hatte eine Bindung zu diesem kleinen Wesen in seinem Bauch aufgebaut. Ja, er liebte sein Kind! Es wegzugeben, konnte er sich gar nicht mehr vorstellen. Auch wenn es nicht sein Plan fürs Leben war und ihn manche Dinge noch verunsicherten. „Wenn es ein Junge wird, werde ich ihn auch lieben“, erwiderte Tales lächelnd. „Aber es wird ein Mädchen, vertrau mir“ Radditz lachte amüsiert und nickte zustimmend. Etwas aus seinen Gedanken gerissen blickte er auf seinen Bauch herab. „Ich glaube ich gehe noch etwas Baden, bevor Okara kommt“, meinte Radditz schließlich. Inzwischen badete er nur noch, er fand es einfach überaus angenehm. „Okay, sie müsste bald kommen“, antwortete der Dunkelhäutige und seine Stimmung sank etwas. Ernst blickte er auf die Uhr und seufzte leise. Auch wenn er sich freuen sollte, über ihren Besuch, so konnte er es nicht. Radditz‘ Blick wurde etwas ernster, als er die seltsame Reaktion bemerkte. Schwerfällig erhob er sich und strich Tales im vorbeigehen über die Haare. Er dachte, dass Tales‘ Reaktion wieder einmal wegen Okaras Unfruchtbarkeit war. „Wenn du reden willst, bin ich für dich da, Sórek“, sagte Radditz ernst und ging ins Bad. Die Tür lehnte er hinter sich nur an, so wie immer, wenn er alleine hier war. Dann drehte er das Wasser auf und begann sich auszuziehen. Sein Brustpanzer störte ihn nur noch. Auch wenn er extrem elastisch war, war es ein regelechter Kampf ihn an und auszuziehen. Daher war er die meiste Zeit Oberkörperfrei zuhause. Nur wenn sie Besuch bekamen, zog er ihn an. Natürlich gab es auch andere Kleidung, auch extra für Gebärer. Doch Radditz weigerte sich vehement dagegen so etwas anzuziehen. Als er endlich aus der störenden Rüstung raus war, gab er noch einige Öle ins Wasser und stieg hinein. Entspannt seufzte er, als er die feuchte Wärme um seinen Körper spürte. Genießend schloss er die Augen und lehnte den Kopf zurück. Kurz öffnete er ein Auge, als er einen kleinen Tritt spürte. Sanft strich er über seinen Bauch und begann zu schnurren. Und seine Kleine wurde ruhiger. Radditz unterdrückte ein Gähnen und bewegte seine Hand langsam. Er merkte nicht einmal, dass er müde wurde. Tales spülte in der Küche das Geschirr ab und richtete alles für das Kochen her. Dann hörte er ein leises Klopfen und die Haustür wurde geöffnet. „Hallo, mein Süßer“, rief Okara erfreut, als Tales ihr entgegenkam. Stürmisch umarmte sie ihn und küsste ihn auf die Lippen. Tales erwiderte den Kuss etwas zurückhaltender und lächelte leicht. „Na, wie war dein Tag?“, fragte Tales sie freundlich und nahm ihr einen Beutel mit den Lebensmitteln für das Abendessen ab, den er in die Küche trug. „Ziemlich ruhig zum Glück. Aber meine Mitbewohnerinnen kommen heute zurück. Sie wollen mich später sehen. Ich hoffe es ist okay, wenn ich nach dem Essen nach Hause fliege“, sagte Okara. „Ja, natürlich. Ihr habt euch ja schon lange nicht mehr gesehen“, antwortete Tales milde. Wortlos half er ihr, alle Zutaten auf den Tisch zu legen. „Ich würde lieber hierbleiben, bei dir“, meinte Okara seufzend und nahm ihn in die Arme. Tales schob seine Bedenken zur Seite und küsste sie sanft, ehe er sich ein Lächeln auf die Lippen zwang. Wieso nur, fühlte sich alles so verkrampft an? Alles was sie tat, stellte er in Frage… „Du kannst morgen wiederkommen. Morgen hast du frei, oder?“, fragte der Dunkelhäutige neutral. Wenn er ehrlich war, war es ihm lieber, wenn sie wieder ging. Wo er sich früher über ihre Anwesenheit freute, wollte er sie heute nicht haben. Wenn er ehrlich war, wollte er lieber einen ruhigen Abend mit Radditz verbringen. Bei ihm fühlte er sich wohl und ihm konnte er trauen. Kakarotts Worte kamen ihm in den Sinn. Wenn er so intensiv das Gefühl hatte, das etwas nicht stimmte, war es vielleicht auch so. Hatte er Recht? Oder übertrieb er im Augenblick nur. Immerhin wollte Okara für sie beide ein Abendessen kochen. Sie war immer nett zu Radditz und benahm sich in keiner Weise daneben. „Ja“, stimmte sie ihm kichernd zu, ehe sie ihn von sich schob und sich setzte. Okara nahm sich eine Papri und fing an sie kleinzuschneiden. „Ich sehe mal kurz nach Radditz. Er ist baden gegangen“, meinte Tales und ging ins Bad. Seine Gedanken verwirrten ihn zusehends und er war froh, wenn er etwas von ihr wegkam. Doch als er Radditz friedlich schlafend in der Wanne vorfand, stockte er. Leise trat er auf ihn zu und tippte ihn an der Schulter an. „Hey Sórek, das ist kein guter Ort um zu schlafen“, sagte Tales besorgt. Müde öffnete Radditz die Augen und blinzelte verwirrt. Als er merkte wo er sich befand, setzte er sich auf. „Nicht gut“, sagte er gähnend und ließ das Wasser ab. Das Baby hatte ihn in den letzten Nächten oftmals geweckt und daher schlief er hin und wieder am Tag etwas. Doch die Wanne war kein angemessener Ort, da hatte Tales recht. Tales hielt Radditz eine Hand hin, als er aus der Wanne steigen wollte. Radditz ließ sich helfen und nahm dankend das Handtuch entgegen. Er war zu faul, um sich mit seinem Ki zu trockenen. Als er fertig war, wickelte er es sich um die Hüfte. „Willst du dich noch etwas hinlegen? Du siehst total müde aus“, bemerkte Tales lächelnd. „Ja… das wäre wahrscheinlich nicht schlecht“, sagte Radditz gähnend und verließ das Badezimmer. Erschöpft stieg er die Treppen hinauf in sein Zimmer, dicht gefolgt von Tales. Achtlos fiel das Handtuch zu Boden und müde kuschelte sich Radditz in die weichen Felldecken. Tales sah ihm lächelnd dabei zu und deckte ihn anschließend ordentlich zu. Radditz reagierte noch nicht einmal, er war sofort wieder eingeschlafen. Tales kniete sich neben dem Bett nieder und strich seinem Bruder einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. Sanft küsste er ihn auf die Wange und blieb noch einen Moment sitzen. Jedes Mal, wenn er bei Radditz war, fühlte er sich wohl. Er vertraute ihm von ganzem Herzen. So wie früher. Ganz anders, als bei Okara inzwischen. Bei ihr war er jedes Mal voller Zweifel und Misstrauen. „Vielleicht sollte ich mich wirklich von ihr trennen“, nuschelte Tales, ehe er sich erhob und nach unten ging. „Alles in Ordnung?“, fragte Okara und blickte besorgt zu ihm auf. „Radditz hat sich etwas hingelegt. Er ist nur müde“, antwortete Tales und setzte sich neben sich. Erleichtert atmete Okara auf und schloss einen Moment die Augen. „Da bin ich froh. Ich hatte Angst, dass es ihm nicht gut geht“, meinte sie ehrlich besorgt. Ja, sie war besorgt. Doch nicht um Radditz… „Nein, alles gut. Er konnte nur die letzten Tage nicht durchschlafen“, erklärte der Dunkelhäutige. Kapitel 35: Chaos ----------------- „Ist alles in Ordnung, Tales?“, fragte Okara besorgt und lehnte sich zurück. Sie saß auf seinem Schoß und blickte ihn mit großen, unschuldigen Augen an. Tales schluckte schwer. Nachdem sie fertig mit dem Kochen waren, hatten sie sich auf die Couch zurückgezogen und warteten darauf, dass Radditz wieder wach wurde. Doch Tales konnte die Zweisamkeit gerade nicht genießen. „Ja, alles in Ordnung. Mir ist nur eingefallen, dass Kakarott jeden Moment hierherkommt. Ich hatte ihn darum gebeten, da ich heute noch zum Palast will“, sagte Tales ausweichend. Es entsprach zwar der Wahrheit, aber es war nicht das, was ihn im Moment beschäftigte. „Oh, was willst du denn im Palast?“, fragte Okara. „Ich wollte nach einer Arbeit als Wache fragen“, antwortete Tales schlicht. „Ah, ich verstehe. Missionen sind gerade nicht das Richtige für euch beide“, sagte Okara mit einem milden Lächeln. „Ja, genau“, stimmte der Dunkelhäutige zu. „Wann kommt er denn?“, fragte sie neugierig. „In etwa 15 Káteze“, meinte Tales. „Oh, dann wird das wohl nichts mehr mit unserem Abendessen“, meinte Okara bedauernd. Immerhin musste sie auch bald los. „Was hältst du davon, wenn du sofort losfliegst? Kakarott ist ja gleich da und wenn du dich etwas beeilst, können wir noch essen, bevor ich nach Hause muss“, schlug sie vor. Tales zögerte einen langen Moment. Er war sich unsicher. Sollte er Radditz wirklich bei Okara lassen? Doch andererseits, Kakarott sollte jeden Moment hier sein. Okara mochte Radditz nicht, aber sie würde nie… „Komm schon Tales, ich habe extra für euch Zwei gekocht und würde gerne mit euch gemeinsam essen“, bat Okara ihn mit einem süßen Lächeln. Innerlich verletzte sie sein zögern. Vertraute er ihr nicht mehr? Okara bemühte sich so sehr, die perfekte Freundin zu sein, aber trotzdem hatte sie das Gefühl, dass Tales ihr immer mehr entglitt. Lange durfte sie nicht mehr warten… „Na gut“, stimmte Tales schließlich zu und stand auf. Er beschloss auf dem Weg nochmal bei Kakarott anzurufen, ob er wirklich gleich da war. Ansonsten flog er mit einem unguten Gefühl zum Palast. Er wollte Okara nicht länger als nötig, alleine bei seinem Bruder wissen. Tales schluckte schwer. Was sagte das über ihre Beziehung aus…? „Schön, dann bis gleich“, antwortete Okara strahlend und küsste ihn auf die Lippen. „Ich decke den Tisch“, meinte sie lächelnd. Tales sah ihr einen Moment nach, ehe sein Blick nach oben glitt. Tief holte er Luft, ehe er seine Stiefel anzog und das Haus verließ. Kräftig stieß er sich vom Boden ab und flog los. Gleich darauf holte er seinen Scouter hervor und setzte ihn auf. Dann kontaktierte er Kakarott. „Hey Sórek, ich bin gleich da“, begrüßte ihn Kakarott fröhlich. „Danke Kaki, ich bin schon auf dem Weg. Okara ist bei Radditz daher… dann musst du nicht so lange warten…“, erklärte Tales stockend. Warum auch immer wollte er nicht zugeben, dass er wegen Okara früher losgeflogen war. Es war ihm unangenehm, dass er ihretwegen so unsicher war. Deutlich spürte er die Erleichterung, nur weil er wusste, dass Kakarott bald bei Radditz war. „Okay, aber mach dir keine Gedanken. Ich habe Zeit. Kümmere du dich um die Arbeit“, meinte Kakarott schmunzelnd. „Danke, Kaki, sagte Tales lächelnd und legte auf. Etwa zehn Minuten später landete Kakarott bei Radditz‘ Heim. Okara hatte den Tisch fertig gedeckt und saß gelangweilt in der Küche. Als sie die Tür hörte, kam sie ihm entgegen. „Hallo Kakarott“, sagte Okara freundlich. „Hallo Okara“, entgegnete Kakarott, ehe er schnupperte. „Hier riecht es aber gut“ „Ja, ich habe gekocht. Radditz hat sich nochmal hingelegt, da er müde war. Tales und ich haben auf ihn gewartet. Da ich aber bald los muss, habe ich Tales schon mal losgeschickt. Dann können wir später noch gemeinsam essen“, erzählte Okara lächelnd. „Radditz schläft?“, fragte Kakarott verwundert und warf einen Blick nach oben. „Ja, er ist vorhin in der Badewanne eingeschlafen“, meinte sie ernst. Ihr Blick wurde besorgt. Kakarott verzog das Gesicht, als er das hörte. „Ich sehe mal nach ihm“, meinte er und stieg die Treppen nach oben. Leise schlich er sich in Radditz‘ Zimmer und lächelte, als er seinen großen Bruder friedlich schlafend vorfand. Doch einen Moment später zuckte er erschrocken zusammen, als sein Scouter sich meldete. Schnell verließ er den Raum und schloss die Tür hinter sich. „Takrá, was…“, fing Kakarott an zu sprechen, als er die Nummer seiner Mutter sah. „Kakarott, wo bist du? Kannst du bitte herkommen? Euer Vater ist wieder da und will unbedingt mit Radditz reden. Ich mache mir Sorgen, dass er wieder mit ihm streitet“, sagte Gine aufrichtig besorgt. Kakarott erschrak und schloss einen Moment die Augen. Eigentlich konnte er gerade nicht weg, wegen Radditz. Aber sein Bruder war nicht alleine. Konnte er ihn wirklich bei Okara lassen? Vielleicht sollte er Tales kontaktieren. Doch wenn seine Mutter ihn so eindringlich bat, zu kommen, dann war es wirklich wichtig. Streit sollte gerade jetzt vermieden werden… „Ich bin gleich da“, sagte Kakarott ernst. Dann legte er auf und warf nochmals einen Blick in Radditz‘ Zimmer. Sein Bruder schlief immer noch friedlich. Schnellen Schrittes lief er nach unten und wurde überrascht von Okara angeschaut. „Alles in Ordnung?“, fragte sie besorgt. „Bókra ist wieder Zuhause. Ich muss unbedingt nach Hause“, erklärte Kakarott eilig. Er machte sich Sorgen. Wie war sein Vater wohl nach seiner langen Abwesenheit gelaunt? Hatte er seine Fehler eingesehen oder gab es noch mehr Streit? „Oh okay, dann flieg nach Hause. Ich werde Tales‘ Bescheid sagen“, sagte Okara und setzte ihren Scouter auf. „Danke“, sagte Kakarott erleichtert, ehe er sich auf den Weg machte. Okara sah ihm einen Moment nach und war gerade dabei, Tales‘ Nummer zu wählen, als ihr klar wurde, welche Chance sie gerade bekommen hatte. Für einen Moment war sie wie erstarrt. Ihr Verstand arbeitete auf Hochtouren. Da war sie, ihre Gelegenheit… Ihr Herz klopfte schnell in ihrer Brust und sie wurde nervös. Ihr Vorhaben machte ihr etwas Angst. Aber sie würde das durchziehen. Heute! Anstatt Tales anzurufen, rief sie nun Radis an. Er war ein guter Freund von ihr aus der Mittelklasse. „Radis, du musst mir einen Gefallen tun. Halte Tales ein bisschen im Palast auf. Ich brauche nur dreißig Káteze mehr“, sagte Okara ruhig. Mehr Zeit würde sie nicht brauchen… ~~~ „Gine, das ist wirklich unnötig“, sagte Bardock ruhig, nachdem seine Gefährtin ihren Scouter auf den Tisch legte. „Unnötig? Bardock das letzte Mal ist Radditz deinetwegen zusammengebrochen. Du hast Tales geschlagen und bist einfach für Monate auf Mission gegangen. Du hast fast die Geburt verpasst!“, sagte Gine ernst. Man hörte deutlich die Enttäuschung in ihrer Stimme. „Ich weiß… Gine ich…“, erwiderte Bardock ernst. Doch dann stockte er für einen Moment. „Ich hätte für euch da sein sollen, dass weiß ich jetzt. Aber als Radditz plötzlich schwanger war, war das wie ein Schlag ins Gesicht für mich! Ich wollte, dass er ein gutes Leben führt und nicht von irgendeinem Mistkerl geschwängert… als Tales mir dann die Wahrheit sagte, war ich so wütend und enttäuscht wegen ihrer Lüge…“ „Was denkst du, wie es für Radditz war? Tales war anfangs nicht für ihn da und du auch nicht. Er musste ganz ohne dich, damit zurechtkommen. Dabei hätte er deine Unterstützung gebraucht. Tales kümmert sich so liebevoll um Radditz und die beiden werden wundervolle Eltern. Wärst du auch mal hier, würdest du das auch sehen!“, unterbrach ihn Gine ernst. Ihre Lippen bebten und sie war kurz davor in Tränen auszubrechen. Sie liebte Bardock von ganzen Herzen. Doch dieses Mal hatte er auch sie, wirklich schwer enttäuscht. In dem Moment ging die Tür auf und Kakarott kam schwer atmend herein. Kurz musterte er seinen Vater und war verwundert, als er bemerkte, wie ruhig er war. „Hallo Kakarott“, begrüßte ihn sein Vater ruhig und kam einen Schritt auf ihn zu. Ehe er sich versah, wurde er von Bardock in die Arme genommen. „Bókra… du, bist du noch böse auf Radditz und Tales?“, fragte Kakarott aufrichtig besorgt. Doch auch er umarmte seinen Vater. Immerhin war er lange weg gewesen und er hatte ihn sehr vermisst. Auch wenn er mit seinem Verhalten nicht einverstanden war. „Nein…“, antwortete Bardock ruhig und strich seinem Jüngsten durch die Haare. Ein mildes Lächeln umspielte seine Lippen, ehe er zu seiner Gefährtin ging und sie einmal in die Arme nahm. Gine blickte überrascht zu ihm auf, ehe sie sich an ihn lehnte. Tief atmete sie seinen vertrauten Geruch ein und seufzte. „Setzt euch, lasst uns reden“, bat Bardock inständig. Er wusste um seine Fehler und wollte sie wiedergutmachen. Auf seiner Mission hatte er genug Zeit um zu merken, was falsch gelaufen war. Es war nicht richtig gewesen, dass ihn seine Söhne angelogen hatten. Aber er hatte sich ebenfalls nicht richtig verhalten, das sah er nun ein. Gine und Kakarott folgten seiner Bitte und setzten sich an den Tisch. Bardock setzte kurz heißes Wasser auf und holte einige Kräutermischungen, die er in drei Tassen gab. Dann füllte er sie mit heißem Wasser auf und stellte jedem eine hin. „Was haltet ihr davon, wenn wir erst einmal nur reden. Ich möchte euch zeigen, dass ich es ernst meine. Ich weiß, ich habe Radditz ganz schön schlimme Dinge an den Kopf geworfen und das tut mir wirklich sehr leid…“, begann Bardock vorsichtig. „Du hast ihn eine Geburtsmaschine genannt und in ein Geburtshaus stecken wollen…“, sagte Kakarott leise und auch ein wenig vorwurfsvoll. Angespannt blickte er auf die Tasse Yárap und drehte sie zwischen seinen Händen. „Ich weiß… das bereue ich wirklich am allermeisten. Radditz hatte es nicht verdient, so etwas von mir zu hören. Ich war immer stolz auf ihn… auf euch alle…“ sagte Bardock voller ernst und warf einen Blick zu Kakarott. Gine lächelte milde, als sie ihn so reden hörte. Sie kannte ihren Gefährten lange genug um zu wissen, dass er es wirklich ernst meinte. Kakarott blinzelte, ehe ein kleines Lächeln auf seinen Lippen erschien. „Die beiden würden sich sicher freuen, wenn du ihnen das sagst. Tales kümmert sich sehr gut um Radditz und ist immer für ihn da. Radditz kommt mit der Schwangerschaft gut zurecht, obwohl er es anfangs nicht wollte. Radditz ist so stark, Bókra! Sie beide, lieben ihr Kind und werden sich gut darum kümmern“, sagte Kakarott ernst. Bardock freute sich, dass seine Söhne trotz seiner Abwesenheit und Ignoranz so gut aufeinander aufpassten. Das erleichterte ihn ungemein. Auch das mit dem Kind und Radditz alles in Ordnung war. Er hätte es sich nie verziehen, wenn Radditz sein Kind verloren hätte und er nicht für ihn dagewesen wäre. „Ich bin froh, dass die beiden das Baby behalten wollen. Wirklich!“, gestand Bardock. Gine nahm seine Hand in die ihre. „Dann zeig es ihnen“, sagte sie ruhig und blickte ihm direkt in die Augen. „Das mache ich“, versprach er ernst. „Aber wir sollten Radditz nicht einfach damit überfallen. Er schläft gerade, Bókra. Die Schwangerschaft setzt ihm inzwischen ziemlich zu. Ich werde ihm und Tales später Bescheid sagen und morgen könnten wir sie gemeinsam besuchen“, schlug Kakarott vor. Er wusste im Moment nicht, wie Radditz reagieren würde, wenn plötzlich ihr Vater vor ihm stand. Daher war dies der sicherste Weg. „Das ist eine gute Idee, Kakarott“, stimmte Bardock zu. Er hätte zwar gerne heute schon seine ältesten Söhne besucht. Doch so war es sicher am besten. Außerdem war er auch noch etwas erledigt von den Strapazen seiner Mission. Kakarott und auch Gine freuten sich sehr, dass er zustimmte. So sehr beide endlich die Streitereien innerhalb der Familie beilegen wollten. Es sollte trotzdem nichts überstürzt werden. „Erzählt ihr mir, was ich alles verpasst habe?“, fragte Bardock bittend. Rückblickend bereute er es, die Mission überhaupt angenommen zu haben. Es hatte ihm zwar gut getan etwas Abstand zu bekommen, doch so lange wollte er überhaupt nicht wegbleiben. Vielleicht wäre eine kürzere Mission besser gewesen oder lieber wäre er zum Trainieren in die Berge geflogen. Da hätte er auch den Kopf freibekommen. Wenn er Radditz‘ Geburt verpasst hätte, hätte er sich ebenfalls schwere Vorwürfe gemacht. „Oh, da gibt es so einiges“, sagte Gine schmunzelnd. Kakarott nickte lächelnd ehe er überlegend eine Hand ans Kinn legte. „Wo fangen wir bloß an?“, fragte er grübelnd. ~~~ Okaras Lächeln verschwand nicht mehr von ihren Lippen. Unzählige Male war sie diesen Plan durchgegangen. Sie hatte alles besorgt und nach und nach hierher gebracht. Alles war geschickt versteckt, so dass niemand es finden konnte. Sie hätte es schon vor mehrere Tagen tun können. Doch eine Sache gab es, die ihr Vorhaben immer wieder verhinderte. Radditz war nie allein. Aber jetzt war er es. Okara warf einen letzten Blick auf den schlafenden Saiyajin, ehe sie ihm die vorbereitete Spritze verabreichte. Kapitel 36: Allein in der Hölle ------------------------------- Radditz wachte durch den stechenden Schmerz auf. Nicht, dass es wirklich weh tat, aber es reichte um ihn zu wecken. Schlaftrunken fasste er sich an den Arm und blinzelte um seine Sicht zu schärfen. Vorsichtig setzte er sich auf, doch sofort begann er zu schwanken und sank wieder zurück in die weichen Decken. Verwirrt versuchte er die Benommenheit und den Schwindel abzuschütteln, aber es wollte ihm nicht so recht gelingen. Er spürte instinktiv, dass etwas nicht stimmte. Radditz‘ Herz begann kräftig in seiner Brust zu schlagen und hilfesuchend, sah er sich um, als sein Blick auf Okara fiel. Sie stand da und lächelte ihn an. Er ahnte sofort, dass es ihre Schuld war. Dieser Blick war so falsch. Etwas stimmte ganz und gar nicht! Kurz schloss Radditz die Augen, um sich zu konzentrieren. Doch er fand keine nahe Energien. Noch konnte er nach Tales suchen oder ihn rufen. „Bemüh dich nicht. Ich habe dir ein starkes Beruhigungsmittel gegeben. Dazu noch ein Medikament, was dein Ki stabilisiert und etwas, dass verhindert, dass du mit Tales oder irgendjemand anders Kontakt aufzunehmen kannst“, sagte Okara gelassen. Ihre Hände verschränkte sie hinter ihrem Rücken und blickte ihn mit einem unschuldigen Lächeln an. Letzteres hatte sie nicht so leicht bekommen. Das wurde meist bei Saiyajins in Tarona verwendet, der größten Psychiatrie des Planeten, die selbst während ihres Aufenthalts nicht aufhörten, andere mental zu erreichen. Manche Saiyajins betrieben regelrechten Terror und dann wurde ihnen mit diesem speziellen Medikament die Möglichkeit dazu genommen. Eine kleine Nebenwirkung war Benommenheit und leichter Schwindel. Das andere Medikament kam bei schwerverletzten oftmals zum Einsatz. Die Saiyajins, die nicht im Medi-Tank landeten, sondern im Operationsaal. Wenn ganze Familien darauf warteten, etwas zu erfahren, wurde es häufig verabreicht. Das Ki blieb stabil, zumindest für eine gewisse Zeit. Auch wenn derjenige gerade im Sterben lag… Radditz war für einen Moment geschockt, als er das hörte. Sein Verstand wollte das nicht so recht begreifen. Doch dann verfinsterte sich sein Blick und er fletschte die Zähne. Sein Beschützerinstinkt kochte hoch und er wollte sich und das Kind um jeden Preis schützen. „Was willst du von mir?“, fragte Radditz wütend. Er versuchte sein Ki zu erhöhen, was aber nicht klappte. Durch die fortgeschrittene Schwangerschaft, war er in seiner Kraft sowieso schon stark eingeschränkt. Dazu noch die Nebenwirkungen von den Medikamenten. Er war nicht in der Lage, sich gerade zu verteidigen. Das machte ihm Angst, auch wenn er es nicht zugeben wollte. „Was ich will? Oh, das wirst du schon merken“, sagte Okara weiterhin mit diesem falschen Lächeln im Gesicht. Ohne ihn weiter zu beachten, drehte sie sich um und verließ den Raum um ein paar Handtücher zu holen. Radditz blickte ihr ernst nach, ehe er versuchte langsam aufzustehen. Sein ganzer Körper fühlte sich bleiern und schwer an. Er schaffte es gerade so, sich aufzusetzen, doch bevor er auch nur einen Fuß aus dem Bett hatte, war Okara wieder da. Grob drückte sie ihn zurück in die weichen Decken und riss die schützende Felldecke von seinem Körper. Radditz knurrte laut und seine Rute schwang wild durch die Luft. Da er vorhin ohne Umweg ins Bett gegangen war, lag er nun nackt und schutzlos vor Okara. Wenn er doch wenigstens seine Rüstung anhätte! Dann würde er sich nicht ganz so schutzlos fühlen… „Oh bitte, du bist kein Gegner für mich Radditz. Ich mag keine großartige Kriegerin sein, aber du bist im Moment ein schwacher und hilfloser Saiyajin“, sagte Okara und verdrehte die Augen. Sie konzentrierte sich und erschuf einen Ki-Ring mit dem sie Radditz‘ Hände fesselte. Sie hatte diese Technik extra in den letzten Wochen gelernt. Dazu hatte sie viel trainieren müssen. Radditz knurrte abermals und versuchte die Fesseln vergeblich zu sprengen. Obwohl Okara viel schwächer war als er, waren die Fesseln undurchdringbar für ihn. Panik machte sich in ihm breit und seine Gedanken rasten. Er musste hier weg. Sofort! Sein Gefühl sagte ihm, dass sonst etwas schreckliches passieren würde. Niemals hätte Radditz erwartet, dass ausgerechnet Okara ihm gefährlich werden würde. Wo war Tales? Oder Kakarott, Broly und seine Mutter? Wieso war er hier, alleine mit ihr? Radditz zwang sich zur Konzentration. Angestrengt kniff er die Augen zusammen und wollte jemanden kontaktieren und um Hilfe rufen. Doch es klappte nicht. Dann fühlte er eine Berührung an seinem rechten Bein. Augenblick riss er die Augen auf und blickte an sich hinab. Okara hatte die Handtücher vor ihm ausgebreitet. Radditz lief es eiskalt den Rücken hinab. Wollte sie etwa…? „Ich hatte überlegt, dir ein Schmerzmittel zu geben. Aber dann dachte mir, wieso? Das es so weit gekommen ist, ist deine Schuld“, sagte Okara plötzlich und ein gemeines Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Mit der rechten Hand schnappte sie sich das Desinfektionsmittel und verteilte es auf Radditz‘ Bauch. Radditz zuckte heftig zusammen, als er die Kälte auf seiner Haut spürte. Das Fell seiner Rute sträubte sich immer wieder und sein Herz schlug ihm bis zum Hals. „Bist du verrückt? Was soll das, Okara?“, knurrte Radditz und versuchte etwas von ihr wegzurutschen. Viel mehr konnte er nicht mehr tun, dafür hatte sie gesorgt. Doch hinter ihm war die Wand und Okara setzte sich vor ihm auf das Bett. Es gab keinen Ausweg. Heftig schnappte er nach Luft, als er den beißenden Geruch von dem Mittel in die Nase bekam. „Nein, ich bin nicht verrückt. Alles was ich immer wollte war, Tales. Aber er will Kinder, die ich ihm nie schenken kann. Aber du kannst das nicht wahr, Radditz?“, fragte Okara und ihre Stimme nahm für einen Moment einen beinahe schrillen Tonfall an. Radditz zuckte zusammen und blickte sie mit großen Augen an. Darum ging es ihr hier? Weil sie keine Kinder bekommen konnte? Hatte sie es Tales etwa doch nicht gesagt?! „Ich weiß, dass du ihn mir wegnehmen willst… denkst du ich bin dumm? Wenn ihr beide dieses Kind großzieht, wird er mich früher oder später fallen lassen…“, sprach sie weiter. „Das ist doch Blödsinn! Hörst du dir selbst zu?!“, fragte Radditz knurrend. Auch wenn sie recht hatte, was seine Gefühle anging. Der Rest war einfach nur Schwachsinn. Das musste sie doch selbst sehen! „Natürlich… rede dich nur heraus. Du kannst mich nicht täuschen, Radditz. Ich weiß, was du vor hast. Aber ich werde es verhindern“, erwiderte Okara und hob ein Skalpell hoch. Radditz keuchte, als er es in ihrer Hand sah und das Fell seiner Rute sträubte sich. Sein gesamter Körper verkrampfe sich als er sah, wie in Zeitlupe ihre Hand nach unten wanderte. Schließlich spürte er das kühle Metall auf seiner Haut unterhalb seines Bauches. Er hatte also recht… Niemals hatte sich Radditz so sehr gewünscht falsch zu liegen. Das konnte gerade nicht passieren. Okara wollte ihm wirklich sein Kind nehmen? Nach all dem auf und ab während der Schwangerschaft, sollte es so enden? Das durfte nicht sein! Radditz wollte sein Kind nicht verlieren! „Nein! Tu das nicht!“, rief Radditz panisch und wagte es nicht, sich zu bewegen. Leicht zuckte er zusammen, als es er einen kleinen Schmerz spürte. Okara blickte ihm direkt in die Augen, ehe sie ihm beinahe sanft mit der freien Hand über den gewölbten Bauch strich. „Keine Angst… deinem Baby wird es gut gehen… nur leider wird sein Sázka tot sein… aber keine Sorge… ich werde eine gute Takrá sein…“, säuselte Okara. Sázka war die Bezeichnung für eine männliche Mutter. Radditz weitete die Augen, als er das hörte. Fassungslos starrte er sie an, unfähig irgendwie darauf zu reagieren. Dann fing sie an zu schneiden. Radditz schrie, als er spürte wie das Skalpell langsam durch sein Fleisch schnitt. Sein gesamter Körper verkrampfte sich und er traute sich weiterhin nicht, sich zu bewegen, aus Angst, dass sie abrutschte und sein Ungeborenes verletzte. Verzweifelt krallte er sich mit beiden Händen in die Felldecken. Seine Rute schlug hart auf das Bett auf, als Zeichen der Schmerzen, die er gerade fühlte. Dann legte er sein Fell um Okaras Hals und drückte ruckartig zu. Das war die einzige Verteidigung die ihm blieb. Okara keuchte und hörte für einen Moment auf. Mit beiden Händen griff sie nach dem braunen Fell und packte die Spitze. Grob riss sie daran, ehe sie mit der anderen blind mit dem Skalpell nach seiner Rute schlug. Radditz schrie auf, als sie ihn dort verletzte und einen kurzen Augenblick löste er seinen festen Griff. Die Zeit reichte aus, damit Okara sich vollständig befreien konnte. Grob packte sie mit der freien Hand nach seinem Fell und schnitt ihn abermals. Dann erhob sie sich auf die Knie und klemmte die Rute unter ihnen ein. Radditz presste die Lippen aufeinander und knurrte verzweifelt. Die Schnitte schmerzten und er roch deutlich das Blut. Sein Schweif pochte unangenehm und hilflos versuchte er ihn zu befreien. Doch es war zwecklos. Durch den Druck fühlte er nun auch noch, ein starkes Schwächegefühl. Okara hatte endgültig gewonnen. „Okara… bitte hör auf! Es gibt einen anderen Weg“, versuchte Radditz ein letztes Mal an sie zu appellieren. Sie hatte ihm alle Möglichkeiten genommen, um sich zu wehren. Okara lachte freudlos, ehe sie den Kopf schüttelte. Unwirsch warf sie ihre Haare nach hinten und desinfizierte das Skalpell neu. „Denkst du, es gibt jetzt noch ein zurück? Du hast mir doch überhaupt keine Wahl gelassen! Denkst du ich wollte das?“, fragte Okara und klang für einen Moment fast hysterisch. „Du hast jetzt eine Wahl!“, entgegnete Radditz ernst. Doch Hoffnung hatte er keine. Verzweifelt blickte er auf seinen Bauch und schloss einen Moment die Augen. Er hatte Angst. Nicht nur um sich, denn Okara hatte ihm ja schon gesagt, dass sie ihn töten würde… aber auch um sein Kind. Radditz wollte nicht sterben! Er wollte sein Baby aufwachsen sehen und bei ihm sein! Vor allem wollte er nicht, dass es Okara als Mutter ansah. Niemals! Er musste durchalten, so lange er konnte und immer wieder versuchen, Tales zu erreichen! Wo war er überhaupt? Im Palast? Aber wieso ließ er ihn alleine bei Okara? Es musste doch irgendjemand kommen. Radditz betete zu Sadur, dass bald jemand kam. Er brauchte Hilfe! Eine Hand ließ ihn zusammenzucken und erschrocken zu Okara hinabsehen. Wieder fühlte er das kalte Metall, wie es langsam in seinen Körper eindrang. Quälend langsam schnitt es sich durch sein Fleisch. Warmes Blut floss über seinen Unterleib. Radditz biss sich auf die Unterlippe, um einen Schrei zu dämpfen. Seine Hände krallten ich abermals in die Felldecken, während er verzweifelt in Okaras Gesicht blickte. ~~~ Genervt lief Tales zurück zum Tor. Eigentlich war er ganz zufrieden, denn er hatte Arbeit als Wache bekommen. Er wusste sogar schon, wann er anfangen konnte. Zu dem Zeitpunkt sollte die Kleine schon mindestens eine Woche da sein. Es war also perfekt. Doch leider hatte er eine gefühlte Ewigkeit warten müssen, bis er endlich sein Anliegen vorbringen konnte. Das hatte ihm beinahe den letzten Nerv geraubt. Tales war heute irgendwie sehr ungeduldig. Das konnte er sich selbst kaum erklären. Doch er war froh, wenn er wieder Zuhause war. Erleichtert bog er um die Ecke, das Tor war schon in Sichtweite, als ihn plötzlich jemand an der Schulter packte und in einen anderen Gang zerrte. „Hey, Finger weg“, knurrte er gereizt und schüttelte die Hände von sich. Wütend blickte er die zwei Saiyajins vor sich an. Radis und Geran. Elitekrieger. Er kannte die beiden aus dem Club Sonú, auch wenn er nie direkt mit ihnen zu tun hatte. „Hey Tales, schön dich zu sehen“, sagte Radis mit einem falschen Lächeln und umrundete ihn. „Was wollt ihr von mir?“, fragte Tales grollend. Finster beobachtete er Radis und sein Körper war bis zum Zerreißen angespannt. Er hatte jetzt keine Lust auf die Spielchen der Elite. Er wollte zurück zu Radditz. Radis schnupperte, ehe er Tales‘ Rute in die Hände nahm und seine Nase durch das Fell streichen ließ. „Hm, du hast deine Váris. Sehr verführerisch~ Sollen wir dir helfen?“, fragte Radis mit einem dreckigen Grinsen. Tales weitete die Augen, als er das hörte. Erst jetzt wurde er sich der deutlichen Anzeichen seiner Váris bewusst. Wie konnte er das nicht bemerken? Gut, sie war erst am Anfang aber trotzdem… So etwas war ihm noch nie passiert. Normalerweise war er schon Tage zuvor, sehr unruhig und spürte, dass sie bevorstand. Doch mit dem ganzen Stress wegen Okara und der Fürsorge für Radditz, hatte er es schlichtweg nicht mitbekommen. „Nein, danke! Ich habe schon jemanden“, sagte Tales ruhig und riss seine Rute aus den Händen des Elitären. Ruhig legte er sie um seine Hüfte und drehte sich um, um zu gehen. Plötzlich packten ihn zwei Hände unter den Schulterblättern und zogen ihn nach hinten. Eng wurde er an einen warmen Körper gezogen und Radis erschien grinsend in seinem Blickfeld. „Aber, aber… das ist aber nicht nett von dir. Ich fürchte wir können nicht zulassen, dass du so hilflos durch die Gegend läufst. Am Ende nutzt jemand noch deinen Zustand aus“, sagte Radis mit säuselnder Stimme und packte Tales ungeniert im Schritt. Okara bat ihn darum, Tales etwas hinzuhalten und gerade wurde das Spielchen richtig interessant! Tales bleckte die Zähne und trat mit beiden Beinen aus. Er traf Radis direkt in die Brust und schleuderte ihn nach hinten. Heftig wehrte er sich gegen den starken Griff und schaffte es fast freizukommen. Doch Radis war schneller als ihm lieb war wieder auf den Beinen und schlug ihm mit der Faust in den Magen. Tales krümmte sich zusammen, ehe er wütend zu dem Elitären aufsah. „Was meinst du Geran? Wollen wir ein bisschen Spaß mit unserem Unterklassekrieger haben?“, fragte Radis mit einem dreckigen Lachen. „Oh ja, der Kleine kommt genau richtig“, antwortete Geran und leckte Tales über die Wange. Kapitel 37: Unendliche Qualen ----------------------------- „Verdammt!“, rief Okara. Ihre Hand mit dem Skalpell fing an immer mehr zu Zittern und sie hatte das Gefühl nicht tief genug zu schneiden. Das Blut floss ungehindert aus der Wunde und das beinträchtige ihre Sicht. Wenn sie es wenigstens schon einmal gemacht hätte! Aber leider hatte sie dahingehend keine praktische Erfahrung. Genervt setzte sie wieder an und schnitt tiefer in das Fleisch. Radditz schrie auf, seine Stimme war inzwischen schon etwas heiser. Okara schien ihm wirklich große Schmerzen zu bereiten. Doch das störte sie weniger. Als ihre Hand jedoch noch mehr zitterte, warf sie das Skalpell wütend in die Ecke. Radditz öffnete die Augen und blickte benommen zu ihr auf. Die Schmerzen, die ganzen Medikamente und der Blutverlust machten ihn ganz schön benommen. Er versuchte weiter durchzuhalten und rief immer wieder mental nach Tales. Doch sein Bruder antwortete ihm nicht. Oder er hörte ihn nicht, so genau wusste er es nicht. „Lass es…“, sagte Radditz keuchend und presste die Lippen zusammen. Sein Körper kribbelte und er spürte, wie warmes Blut über seinen Bauch lief. Es tat verdammt weh. Das war nicht zu vergleichen mit einer Verletzung vom Kampf. „Denkst du, nur weil das nicht klappt, gebe ich auf?! Nein, ich habe noch einen anderen Plan“, keifte Okara wütend und sprang vom Bett. Ihr Beutel lag immer noch am Boden. Schnell nahm sie sich eine Spritze und steckte die Kanüle darauf. Anschließend nahm sie die Flasche mit dem durchsichtigen Inhalt und stach durch den Deckel. „Was… ist das?“, fragte Radditz stockend und versuchte seine Sicht durch mehrfaches Blinzeln zu schärfen. Schnell brachte er auch seine Rute in Sicherheit, indem er sie unter den Felldecken begrub. Auch wenn das Schwächegefühl weg war, fühlte er sich nicht dazu im Stande auch nur eine kleine Bewegung zu schaffen. „Oh, dieses Mittel sorgt dafür das du die Wehen bekommst. Ich wollte es eigentlich vermeiden, da ich dachte, dass es so schneller geht. Aber ich werde dir einfach eine so große Menge geben, dass mein Baby schnell zu mir kommt“, erklärte Okara mit einem kleinen Lächeln. Sie zog die Spritze auf und stach in Radditz‘ Arm. Der knurrte, als er ihre Worte vernahm. Sein Körper verkrampfte sich, als sie ihm dieses Zeug spritzte. Verzweiflung kochte in ihm hoch. Wieso kam den niemand? Wieso war er immer noch allein?! ~~~ Tales wehrte sich verbissen, als Geran und Radis ihn weiter zerrten und schließlich in ein leeres Zimmer brachten. Knurrend schlug Tales nach den beiden und keuchte als er plötzlich fallen gelassen wurde. Finster blickte er zu Radis auf, der ihn mit hungrigen Augen ansah. Ungeniert fasste sich der Elitekrieger in den Schritt. Tales‘ Augen blitzen gefährlich und mit einem Satz sprang er auf die Beine. Er erhöhte sein Ki und eine lila Aura erschien um ihn herum. Wild schwang seine Rute durch die Luft und zeugte von der abwehrenden Haltung, die er gerade einnahm. „Wenn ihr es so dringend notwendig habt, fickt euch selber und lasst mich in Ruhe!“, grollte Tales. Leider waren solche Überfälle auf ihrem Planeten nicht gerade unüblich. Obwohl es eigentlich verboten war, einen Saiyajin zu berühren ohne dass er es wollte. Tales hatte so etwas bisher noch nie erlebt. Aber normalerweise war er auch nie alleine aus, wenn er in Váris war oder eben in einem der Clubs, wo sich viele Saiyajins tummelten, aus denen er sich einen aussuchen konnte. Oder Zwei… Geran und Radis brachen in schallendes Gelächter aus. Geran legte seinem Kumpel eine Hand auf die Schulter und strich sich die Lachtränen aus dem Gesicht. „Sieh mal an, der Kleine denkt, er hätte eine Chance“, sagte Geran kichernd, ehe er abfällig grinste. „Unterschätzt mich nicht!“, rief Tales und verengte die Augen zu Schlitzen. Er hasste es, wenn man sich über ihn lustig machte. Wütend sprang Tales auf Radis zu und wollte ihn mit der Faust im Gesicht treffen. Der Elitekrieger fing seine Hand ab und hielt sie eisern est. Geran teleportierte sich hinter ihn und packte ihn grob an der Hüfte. Fest schlang sich eine Rute um seinen Unterleib, während sich eine Hand in seine Shorts schob. Tales schrie auf und erhöhte sein Ki weiter. Die Druckwelle fegte beide Elitekrieger zu Boden. „Finger weg!“, schrie er laut. „Zeit zum spielen“, sagte Geran höhnisch und rappelte sich wieder auf. „Es macht ja viel mehr Spaß, wenn sich unser Opfer etwas wehrt“, kicherte Radis. Dann stürmten beide zeitgleich auf den Dunkelhäutigen zu. ~~~ Radditz schrie auf, als eine weitere starke Wehe seinen Körper überrollte. Verzweifelt biss er sich auf die Unterlippe und seine gefesselten Hände lagen auf seinem Gesicht. Die Wehen kamen so schnell und heftig, dass er kaum Zeit zum Atmen hatte. Das ging viel zu schnell! Das konnte doch nicht richtig sein… „Was hast du gemacht…“, wimmerte Radditz. „Halt die Klappe und press einfach“, fuhr Okara ihn an. Sie saß zwischen seinen gespreizten Beinen und beobachtete wie sich der Geburtskanal geöffnet hatte. Auch sie war nervös. Bisher hatte sie nur einmal bei einer Geburt assistiert, da es eigentlich nicht ihr Fachgebiet war. Sie hatte auch das Gefühl, dass es zu schnell ging. Hatte sie Radditz zu viel verabreicht? Sie hoffte nicht. Sie wollte dieses Kind nicht töten… Radditz schrie abermals auf, als ihn weitere Wehe traf. Sie war noch stärker und hielt dieses Mal länger an. Sein ganzer Körper verkrampfte sich, während er automatisch anfing zu pressen. Alles durchhalten half nichts mehr. Er bekam sein Kind jetzt. Zwei Wochen zu früh… „Gnnaaahh Tales!“, schrie Radditz verzweifelt, ehe er sich auf die Unterlippe biss. Tränen traten in seine Augen und die Schmerzen waren kaum mehr erträglich. Wenn er presste, hatte er das Gefühl die Schnittwunde an seinem Bauch riss langsam immer weiter auf. Wieso wurde er nur so bestraft? „Tales wird nicht so schnell kommen. Dafür habe ich gesorgt“, sagte Okara wütend darüber, dass Radditz ausgerechnet nach ihm rief. Radis hatte versprochen sich zu melden, sobald Tales sich auf dem Rückweg machte. Es war riskant, aber mit viel Glück reichte ihr die Zeit, um alles zu erledigen. Radditz wollte fragen, was sie getan hate. Doch er hatte keine Zeit dazu. Die Schmerzen hielten ihn in einem eisernen Griff. Verzweifelt schnappte er nach Luft und warf seine Hände nach oben. Automatisch versuchte er die Ki-Fesseln loszuwerden, die langsam seine Handgelenke aufrieben. Doch dieser Schmerz war nichts im Vergleich zu allem anderen. „Tales, ich brauch dich! Bitte, Sórek“, flehte Radditz verzweifelt. Wieder erhielt er keine Antwort. Allein gelassen, mit diesem Monster einer Frau, kam sein Kind auf die Welt. „Ahhh~“, laut schrie Radditz auf und biss sich auf die Zunge. Sein Rücken drückte sich in die Felldecken während er gleichzeitig sein Kind aus seinem Körper presste. „Sehr gut Radditz, die Hälfte ist geschafft“, sagte Okara und ein glückliches Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. Sie hatte es fast geschafft. Radditz wimmerte, ehe er wieder aufschrie. Sein Körper war geplagt von all den Qualen und er war am Rande der Bewusstlosigkeit. Okara bemerkte das und schlug ihm hart ins Gesicht. „Wag es ja nicht ohnmächtig zu werden“, schrie sie ihn an. Radditz stöhnte und blinzelte. Verschwommen blickte er zu ihr herab. Mehr Zeit blieb ihm nicht, ehe der nächste Schub kam. Unter einem lauten und verzweifelten Schrei, presste Radditz abermals. Sein Bauch brannte, er spürte wie sein Fleisch durch die Anspannung ein kleines Stück mehr aufriss. Und das Blut, das über seine Haut lief. Dann hörte es auf. Für eine Sekunde lag er schwer atmend da und es war ruhig. Dann hörte er es. Zuerst ein leises Wimmern, was sich jedoch schnell zu einem kräftigen Schrei entwickelte. Radditz keuchte, ehe ihm die Tränen über die Wangen liefen. Sein Kind lebte. Dieser Gedanke beherrschte für einen kurzen Moment sein gesamtes Denken. Okaras Hände zittern, als sie das Baby auf ihre Arme nahm. Sie lächelte glücklich, ehe sie sich um die Erstversorgung kümmerte. Sie durschnitt die Nabelschnur und reinigte es vorsichtig mit einem Handtuch. „Mein Baby…“, hauchte sie mit belegter Stimme. Tränen der Freude liefen über ihre Wangen. Radditz riss die Augen auf, als er das hörte. Ein stechender Schmerz zog sich durch seine Brust. „G… gib mir mein Kind!“, forderte er schwer atmend und streckte seine gefesselten Hände nach Okara aus. Sie hob den Kopf und blickte ihn eiskalt an. Ein gemeines Lächeln stahl sich wieder auf ihre Lippen, ehe sie mit dem Baby auf dem Arm, dass Zimmer verließ. „Das ist nicht dein Kind, Radditz… es gehört mir und Tales~“, rief sie noch, dann war sie außer Sichtweite. Radditz schrie verzweifelt auf. Er konnte noch nicht einmal einen Blick auf sein Baby werfen. Okara brachte das Baby in das Kinderzimmer und legte es in das Bettchen. Liebevoll küsste sie es auf die Stirn. „Ich bin gleich zurück, mein Liebling“, flüsterte sie. Einen letzten Blick warf sie noch zurück, ehe sie ihre Gestalt straffte und zurück zu Radditz kehrte. ~~~ Tales wehrte sich verbissen gegen die Angriffe der beiden Krieger. Er wusste das er unterlegen war, doch das hielt ihn nicht ab, zu Kämpfen. Niemals würde er sich kampflos geschlagen geben und die Beine für die Beiden breit machen. Das konnten sie vergessen! Radis war inzwischen ziemlich genervt von der Gegenwehr seines Opfers. Kurz warf er einen Blick zu Geran und nickte ihm zu. Dann griff Radis frontal an. Tales war damit beschäftigt seinen Angriff zu blocken und bemerkte nicht, dass Geran den Moment nutzte und sich hinter ihn teleportierte. Laut knurrte der Dunkelhäutige, als er plötzlich einen festen Griff um seinen Oberkörper wahrnahm. Er versuchte sich mit aller Kraft zu befreien. Sein Herz schlug kräftig in seiner Brust, doch er ermahnte sich zur Ruhe. Wenn er jetzt nicht aufpasste, verlor er diesen Kampf. Das durfte nicht passieren! Tales ließ das nicht mit sich machen. Er wollte zu Radditz zurück. Davon ließ er sich auch nicht von den Beiden abbringen! Radis lächelte siegessicher und blieb direkt vor ihm stehen. Wieder leckte er sich über die Lippen und seine Rute schwang aufgeregt durch die Luft. Dann tat Tales etwas, womit sie beide nicht gerechnet hatten. Seine Gegenwehr erschlaffte und sein Ki beruhigte sich. „Ihr habt gewonnen“, raunte Tales und senkte den Kopf. Verspielt ließ er seine Rute durch die Luft schwingen und verteilte somit seinen Lockduft. Radis und Geran sahen einander überrascht an. Beide wussten nicht, was sie von dem plötzlichen Stimmungswechsels des Dunkelhäutigen halten sollten. „Du gibst auf?“, fragte Radis misstrauisch. Tales hob den Kopf und lächelte. Frech spreizte er die Beine etwas und rieb seinen Hintern an Gerans Unterleib. Dieser stöhnte überrascht. „Mh~ Ich liebe die Dominanz beim Sex. Ihr habt mir deutlich gezeigt, dass ihr die Stärkeren seid… jetzt wird es Zeit, dass ihr mich fickt~“, raunte Tales verführerisch. Gerans Griff wurde lockerer und genau darauf hatte Tales gewartet. Schlagartig erhöhte er sein Ki und packte Geran mit beiden Händen. Wild schleuderte er ihn herum und warf ihn direkt auf Radis. Noch bevor die beiden Krieger auf den Boden landeten, stürmte er durch die Tür hinaus und rannte zum Tor. Ein freches Lächeln umspielte seine Lippen. Die beiden waren vielleicht stärker, aber er hatte deutlich mehr Grips wie die Zwei. Auch wenn Tales nur ungern vor einem Kampf floh, blieb ihm dieses Mal nichts anderes übrig. Doch beim nächsten Mal würde er es diesen Elitekriegern heimzahlen, das schwor er sich! ~~~ Okara war in der Zwischenzeit zu Radditz zurückgekehrt und hatte ihren Beutel neben ihm abgelegt. Radditz lag immer noch auf dem Rücken und sah ihr aus halbgeöffneten Augen zu. „Damit… kommst du… nicht durch“, sagte er stockend. Okara lachte amüsiert und bereitete die nächste Spritze vor. Dieses Mal enthielt es ein Nervengift, das sie auf dem Schwarzmarkt besorgt hatte. „Ich habe alles… ganz genau geplant“, sagte Okara kalt und zog die Spritze auf. „Dieses Gift wird dich töten… jeder wird denken, dass du durchgedreht bist und dein Kind, was du sowieso nie wolltest aus deinem Bauch schneiden wolltest. Die Wehen setzten ein und der hohe Blutverlust hat dich schließlich umgebracht…“ Radditz schloss die Augen und ein spöttisches Lächeln umspielte seine Lippen. Dieser Plan, würde niemals aufgehen, dass wusste er. Seine Familie wusste, dass er das nicht tun würde… Ein Piepsen ließ ihn aufschrecken und zu Okara aufblicken. Sie legte die Spritze genervt zur Seite. Radditz beobachtete sie dabei, ehe Okara von ihm wegtrat, um ihren Scouter aufzuheben und das Gespräch anzunehmen. „Ja?“, fragte sie genervt, als sie Radis‘ Stimme hörte. „Okara, dein Liebling hat sich gerade auf dem Weg gemacht“, sagte Radis zerknirscht. Er war wütend darüber, dass Tales ihm entwischt war. Er hätte gerne noch etwas Spaß mit ihm gehabt. „Danke“, sagte Okara kurz angebunden und legte auf. Tales würde eine Weile hierher brauchen, aber sie musste sich beeilen. Schnell drehte sie sich zu Radditz um und schlug seine Rute weg, die sich gerade um die Spritze gelegt hat. Grob packte sie die Spritze und rammte sie in Radditz‘ Arm. Radditz keuchte und kniff die Augen zusammen. „So gern, ich dir beim Sterben zusehen möchte… ich muss jetzt los. Sei dankbar, dass Gift wird dich schnell töten“, sagte Okara kalt. Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen packte sie ihre Sachen zusammen und wickelte alles in die Handtücher. Als sie fertig war, reinigte sie ihre Hände und achtete darauf, dass sie kein Blut mehr an ihrem Körper hatte. Zur Sicherheit trug sie noch einige wohlriechende Öle auf. Anschließend holte sie das Baby aus dem Zimmer und legte es vorsichtig eingewickelt in das letzte, blutbesudelte Handtuch auf dem Boden vor Radditz‘ Bett. Dann verließ sie das Haus und verbrannte draußen die restlichen Handtücher mit ihrem Ki. Danach hob sie ab und flog Tales entgegen. Kapitel 38: Die Trennung ------------------------ Tales hatte gerade gut die Hälfte des Weges geschafft, als ihm plötzlich jemand entgegenkam. Überrascht weitete er die Augen, als er Okara erkannte. Direkt vor ihr hielt er an und musterte sie intensiv. „Alles okay? Du warst so lange weg“, sagte Okara besorgt und schwebte langsam näher. Sanft lehnte sie sich an seine muskulöse Brust und seufzte. „Ja… was machst du hier, Okara?“, fragte Tales misstrauisch. „Naja, du hast so lange gebraucht und gerade als ich zu meinen Mitbewohnerinnen fliegen wollte, haben sie mir abgesagt. Also dachte ich, ich sehe mal, wo du bist“, sagte Okara mit einem gespielt traurigen Lächeln. Sanft nahm sie seine Hand und flog mit ihm Richtung Boden. Tales folgte ihr nur sehr wiederwillig. „Was wird das?“, fragte er ruhig. „Kakarott weiß Bescheid und ich dachte… wir könnten noch etwas Zeit zusammen verbringen… weißt du… meine Mitbewohnerinnen haben mich sehr verletzt“, erklärte Okara. Sie landete in einem Waldstück und drehte sich zu ihm um. Fest nahm sie ihn in die Arme und seufzte traurig. Tales reagierte zuerst gar nicht und hob eine Augenbraue. Das war ihr Problem? Das sie versetzt wurde? Fassungslos schüttelte Tales den Kopf. Er hatte gerade wahrlich anderes im Kopf, als solch unbedeutende Dinge! Okara stockte, als sie einen Geruch an ihm wahrnahm. Überrascht blickte sie ihm ins Gesicht. „Deine Váris…“, sagte sie leise, ehe sich ihr Gesicht erhellte. „Lass mich dir etwas Gutes tun, mein Schatz“, raunte sie verführerisch in sein Ohr. Ihre Hände strichen unter seinen Brustpanzer und wollten ihn gerade über seinen Kopf streifen, als Tales ihre Handgelenke packte. Überrascht blickte sie in sein ernstes Gesicht. „Okara, ich finde wir sollten uns trennen“, sagte Tales ruhig, aber bestimmt. Er konnte das nicht mehr. Gerade jetzt wurde ihm das wieder mehr als deutlich bewusst. Er wollte nicht hier im Wald seine Váris genießen und sich wieder einmal vor seiner Verantwortung drücken. Radditz war hochschwanger und es konnte jeden Tag soweit sein! Niemals wollte er wegen so etwas Unbedeutsamen, die Geburt seines Kindes verpassen! Okara weitete die Augen, ehe sie sich mit Tränen füllten. Ihre Unterlippe bebte und fassungslos schüttelte sie den Kopf. „Wieso?“, fragte sie schluchzend. Ihre Welt begann zu wanken. Sie konnte es nicht glauben. „Ich denke, dass das mit uns keine Zukunft hat, Okara. Ich bin nicht der Richtige für dich“, sprach Tales mit bedacht. „Aber… du kannst mich nicht verlassen!“, rief Okara und ihre Stimme wurde hysterisch. Nach allem was sie für ihn getan hatte, konnte er sie nicht einfach verlassen. Sie hatte sogar für ihn getötet! „Wieso nicht?“, fragte der Dunkelhäutige beinahe emotionslos. Sollte er für sie Mitleid empfinden, so tat er es nicht. Ihre hysterische Reaktion bekräftigte ihn nur in der Richtigkeit, dessen was er tat. Okara rang um Fassung und fasste sich verzweifelt an den Kopf. Für einen Augenblick wusste sie nichts darauf zu erwidern. „Weil… weil ich schwanger bin…“, log sie plötzlich und legte verzweifelt ihre Hände um ihren Oberkörper. „Was?“, fragte Tales fassungslos und starrte sie mit weit aufgerissenen Augen an. Das konnte doch nicht wahr sein?! ~~~ Da war ein Geräusch. Erst sehr leise, wurde es aber immer lauter. Radditz schreckte aus seiner Ohnmacht hoch. Blinzelnd öffnete er die Augen und blickte sich desorientiert um. Das Geräusch das ihn geweckt hatte, blieb. Was war das? Er brauche einen Moment, bis er es als das Weinen seines Babys erkannte. Schlagartig fiel ihm alles wieder ein. Keuchend schnappte er nach Luft und tastete mit seiner Rute nach der Spritze mit dem Gift. Radditz hatte es gerade so geschafft, sie gegen die Spritze mit dem Mittel für die Wehen auszutauschen, dass Okara vorbereitet hatte. Da sie nicht wusste, wieviel sie ihm geben musste, hatte sie ihm drei Mal was gespritzt. Doch die Letzte hatte sie nie benutzt. Radditz hatte sie nur ein Stück weit von der Giftspritze liegen sehen und schnell gehandelt. Das hatte ihm das Leben gerettet. Als er die Spritze fand, warf er sie aus dem Bett. Weit weg, damit er sich nicht unabsichtlich verletzen konnte. Wimmernd drehte Radditz sich auf die Seite und krallte seine Finger in die Felldecke. Die Ki-Fesseln an seinen Handgelenken waren verschwunden, nachdem Okara weggeflogen war und so konnte er sich wenigstens wieder frei bewegen. Doch sein Körper war sehr geschwächt und er hatte immer noch heftige Schmerzen. Mit aller Kraft robbte er sich über das Bett zur Kante und fiel schließlich zu Boden. Die blutige Felldecke landete auf ihm. Stöhnend kniff er die Augen zusammen, als sein Körper noch mehr rebellierte. Mühevoll schaffte er es, die Decke um seinen Körper zu wickeln, ehe er sich langsam weiter bewegte. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte er sein Baby und nahm es zitternd in die Arme. Unter Schmerzen lehnte er sich auf die Seite und hielt sein Kind zitternd fest. Tränen traten in seine Augen, während er in das weinende Gesicht seines Kindes blickte. „I…ist schon gut… Kleines. Bald wird… es uns besser gehen“, sagte Radditz schwach. Er schloss die Augen und konzentrierte sich. Zuerst wollte er Tales kontaktieren, doch dann entschied er sich um und versuchte es bei Kakarott. „Kakarott… ich brauche deine Hilfe… bitte… du musst herkommen…“, flehte er schwach. Kakarott saß immer noch mit seinen Eltern am Tisch, als er plötzlich Radditz‘ geschwächte Stimme vernahm. Schlagartig sprang er auf und sein Stuhl fiel laut zu Boden. Seine Hände krallten sich in das Holz, ehe er sich umdrehte und aus dem Haus rannte. Bardock und Gine sahen ihm erschrocken nach, nicht wissend, was das alles zu bedeuten hatte. Kakarott war so in Panik, als er die schwache Stimme hörte, dass er überhaupt nicht nachgedacht hatte und einfach losgeflogen war. „Ich bin gleich bei dir, Sórek!“, antwortete er ihm mental. Er flog so schnell wie möglich zu Radditz und überprüfte seine Aura. Erschrocken sog er Luft in seine Lungen, als er Radditz‘ sehr niedrige Aura wahrnahm und noch eine weitere. Fassungslos weitete er die Augen. Sein Kopf raste und er war kaum in der Lage zu begreifen, was hier passierte. Radditz atmete auf und ein kleines Lächeln stahl sich auf seine Lippen, als er endlich eine Antwort erhielt. Mühevoll brachte er sich in eine aufrechte Position und kniff die Augen zusammen, als sein Körper dabei noch mehr schmerzte. Ihm wurde kurzzeitig schwarz vor Augen und nur mit äußerster Mühe, schaffte er es bei Bewusstsein zu bleiben. Fest drückte er sein Baby an seinen Körper und wartete auf Kakarotts Ankunft. Kakarott hatte schon über die Hälfte des Weges geschafft, als er die besorgte Stimme seines Vater vernahm. „Kakarott, was ist los?“ „Bókra… irgendetwas stimmt mit Radditz nicht“, antwortete Kakarott hektisch, ja beinahe panisch. Die Angst die er in diesem Moment verspürte, übertraf alles, was er jemals gefühlt hatte. Bardock weitete die Augen, als er das hörte und nahm seine Gefährtin auf die Arme, ehe er nach draußen rannte und abhob. „Es geht um Radditz“, sagte ernst. Gine keuchte erschrocken und krallte ihre Hände in seinen Brustpanzer. „Bardock...“, wimmerte sie angstvoll. Beruhigend legte er seine Rute um Gines Taille. „Ich spüre seine Aura… schwach, aber vorhanden. Und eine weitere…“, sagte Bardock ernst. Gine nickte verstehend, doch ihre Sorge wurde dadurch nicht gemildert. Kakarott landete unbeholfen im Garten und stolperte beinahe. Doch bevor er sich überhaupt gefangen hatte, rannte er ins Haus und weitete die Augen, als er den Geruch von Blut deutlich wahrnehmen konnte. „Radditz!“, rief er panisch und rannte er die Treppe nach oben. Erschrocken fiel er vor seinem Bruder auf die Knie und betrachte ihn einmal. Radditz war blass und überall war Blut. In seinen Händen hielt er sein Kind, was ohne Unterlass weinte. Erschöpft öffnete Radditz die Augen und blickte ihn bittend an. „B…bring uns zu Escar“, bat er leise. Kakarott nickte nur und zögerte keine Sekunde. Er hob seinen Bruder auf seine Arme, der dabei gequält aufstöhnte. „Váraktu“, entschuldigte sich Kakarott sofort und rannte mit Radditz nach unten, ehe er zum Palast flog. Kakarott erhöhte sein Ki und errichtete eine Art Schutzschild um sie herum, damit weder Radditz, noch das Baby den enormen Flugwind zu spüren bekamen. Fest hielt er Radditz an sich gedrückt. Seine Augen wanderten immer wieder über das blasse Gesicht seines Bruders und anschließend zu dem unschuldigen Baby. So hatte er sich das nicht vorgestellt… wenn er seine Nichte das erst mal sah. „Was ist passiert, Sórek?“, fragte Kakarott mit belegter Stimme. Doch er bekam keine Antwort. Radditz war wieder ohnmächtig. Kakarott schluckte schwer, als er das bemerkte und beschleunigte den Flug noch ein letztes Mal. Erschöpft landete er wie das letzte Mal vor der Krankenstation und rannte nach drinnen. „Wir brauchen sofort, Escar!“, fuhr Kakarott den Pfleger am Empfang an. „Kakarott!“, rief Escar, der gerade aus einem der Zimmer kam. „Escar… du musst mir helfen“, sagte Kakarott panisch. Escars Blick fiel auf Radditz und sofort wies er einen Pfleger an, eine Liege zu holen. Schnell rannte er zu Kakarott und half ihm, Radditz auf die Liege zu legen. Dann brachte er ihn in einen Behandlungsraum. Kakarott blieb bei seinem Bruder. „Was ist passiert?“, fragte Escar ernst. Vorsichtig versuchte er Radditz das Baby abzunehmen, doch trotz seiner Bewusstlosigkeit, hielt er es unbewusst fest. Escar wollte das Neugeborene nicht verletzten, also ließ er es vorerst. Doch das Baby musste schnellstmöglich untersucht werden. Vorsichtig versuchte er Radditz zuerst von der blutigen Felldecke zu befreien. „I… ich weiß es nicht… Radditz hat mich um Hilfe gerufen und als ich ankam… war er in diesem Zustand“, sagte Kakarott mit Tränen in den Augen. „Wo ist Tales?“, fragte Escar. „Ich weiß es nicht…“, antwortete Kakarott und stockte. „Ich… dachte das er bei Radditz ist…“ Schlagartig schloss Kakarott die Augen und suchte nach der Aura seines Bruders. Und er fand ihn bei Okara… „Was machst du da, Sórek? Wieso warst du nicht bei Radditz?!“, fragte Kakarott beinahe wütend und verzweifelt. Er verstand es nicht. Wieso war Tales nicht bei Radditz? „Kakarott? Ich dachte… ist alles okay?“, fragte Tales besorgt. Er war immer noch bei Okara und versuchte zu begreifen, wie es sein konnte, dass sie schwanger war. Im Moment war er regelrecht überfordert. Aber eines wusste er. Er wollte sich endgültig von Okara trennen. Doch Kakarotts Stimme ließ ihn sofort aufhorchen. Da war etwas, was seine Alarmglocken läuten ließ… „Radditz hat euer Kind bekommen. Er war alleine und… ich habe ihn zu Escar gebracht, verdammt!“, entgegnete Kakarott ernst. Tales weitete die Augen, ehe er ohne ein Wort an Okara abhob und losflog. Sein Kopf war wie leergefegt und es herrschte tiefste Panik. Er verstand nicht, wieso sein Bruder alleine war. Doch im Moment konnte er sich auch nicht damit befassen. Alles was zählte, war Radditz und ihr Kind. Okara blickte ihm erschrocken nach und blinzelte. Hatte man Radditz schon gefunden? Auch sie streckte ihre Sinne aus, um nach dem Langhaarigen zu suchen. Was sie dann fand, gefiel ihr gar nicht. Radditz sollte tot sein! Stöhnend kam Radditz zu sich und öffnete schwach die Augen. Sein Baby wimmerte leise in seinen Armen und bewegte sich leicht. „Radditz, ich bin es Escar. Du bist auf der Krankenstation“, sagte Escar ruhig, als er bemerkte das sein Patient wach war. „Radditz“, wimmerte Kakarott und legte eine Hand an die Wange seines Bruders. Erschöpft sah Radditz zwischen den beiden hin und her. Er fühlte sich kaum in der Lage überhaupt zu reden. Er wollte einfach nur schlafen. „Wir müssen dein Baby untersuchen Radditz. Würdest du es mir bitte geben?“, fragte Escar sanft. Radditz‘ Blick wurde finster und beschützend legte er seine blutverschmierte Rute über sein Kind. „Radditz, bitte. Dein Baby ist gerade erst auf die Welt gekommen und wir müssen nachsehen ob es ihr gut geht. Wir werden uns sehr gut um sie kümmern und keiner nimmt es dir weg“, sagte Escar beruhigend. „Bitte, Sórek“, bat Kakarott ihn inständig. Radditz schloss die Augen. Es fiel ihm wahnsinnig schwer, sein Baby loszulassen. Erschöpft sah er in das kleine Gesicht seines Mädchens, ehe er sie schweren Herzens an Escar übergab. Escar nahm sie vorsichtig an sich, ehe er sie an eine der Pflegerinnen weitergab. Diese nahm das Baby mit in einen anderen Untersuchungsraum, wo sie für Neugeborene ausgestattet waren. Radditz blickte ihr beinahe ängstlich nach. „Du bekommst sie wieder“, sagte Escar ruhig und legte eine Hand auf Radditz‘ Arm. Es kam häufiger vor das junge Mütter oder auch ein Sázka nach der Geburt einen hohen Beschützerinstinkt gegenüber ihrem Kind entwickelten. Doch Radditz‘ Verhalten machte ihn stutzig. So reagierte er sicher nicht grundlos. „Lasst nicht zu, dass sie mir… mein Kind wegnimmt“, sagte Radditz mit zitternder Stimme, während sein Blick immer noch auf die Tür gerichtet war. Sein Körper zitterte bei dem Gedanken. „Wer will dir dein Kind wegnehmen, Sórek?“, fragte Kakarott schockiert. Sanft strich seine Hand weiter und schließlich umfasste er Radditz‘ Hand, um ihm so Beistand zu geben. „Okara“, nuschelte Radditz. Kapitel 39: Noch mehr Intrigen ------------------------------ Geschockt weiteten sich Kakarotts Augen, ehe er zu Escar blickte, der ebenso betroffen aussah. Er kannte Okara, sie war eine Kollegin von ihm. Er schätzte sie sehr. Sie war immer freundlich und hilfsbereit. Sie war eine von den guten Pflegerinnen. „Hat sie dir das angetan?“, fragte Escar vorsichtig. Er konnte kaum glauben, dass Okara zu so etwas fähig war. Radditz nickte und zog mit der freien Hand die Felldecke zur Seite, sodass der Arzt die Schnittwunde, die immer noch leicht blutete sehen konnte... Kakarott schlug eine Hand auf seinen Mund, während ihm die Tränen kamen. Sein Griff um Radditz‘ Hand wurde fester und er konnte nicht glauben was er da sah. Escar reagierte als Erster und informierte den Saiyajin am Empfang, dass Okara die Krankenstation nicht betreten durfte. Für diese Tat würde sie zur Rechenschaft gezogen, doch bevor er das meldete, galt für ihn nur Radditz‘ Wohlergehen. Vorsichtig begutachte er den Schnitt, während er Liap, dem Pfleger im Raum anwies, diverse Hilfsmittel vorzubereiten. Als er fertig war, sah er Radditz ernst ins Gesicht. „Du hast dein Kind aber auf herkömmlichen Weg bekommen?“, fragte er ernst. Die Wunde war eindeutig nicht tief genug. „Sie hat mir… irgendwas gespritzt… damit meine Wehen kommen…“, erklärte Radditz und presste die Lippen aufeinander. Die Schmerzen trieben ihn allmählich in den Wahnsinn. Er hielt es kaum noch aus. „Dann nehmen wir sofort Blut ab, um zu sehen, was sie dir gegeben hat“, sagte Escar ruhig an Radditz gewandt, ehe er die Spritze annahm, die ihm gereicht wurde. Schnell band er Radditz‘ linken Arm ab und suchte eine Vene. Dann stach er die Spritze unter die Haut und das Blut floss in die Ampulle. Kakarott wurde etwas blass, als er das sah. Er hatte große Angst vor Spritzen und drehte normalerweise durch, wenn er nur eine sah. Doch dieses Mal blieb er ruhig an Radditz‘ Seite. Escar gab das Blut an Liap weiter. „Ich brauche sofort das Ergebnis“, sagte er ihm eindringlich. Er wollte Radditz keine Medikamente geben, bevor er nicht wusste was Okara ihm alles gespritzt hatte. „Kakarott drück bitte hier darauf“, bat er den Jüngeren, nachdem er die Spritze rausgezogen hatte und ein Wattetuch auf die kleine Wunde legte. Kakarott tat sofort worum er gebeten hatte. Derweil kümmerte sich Escar behutsam um die Wunde und versuchte die Blutung zu stillen. „Sobald ich das Ergebnis habe, bekommst du etwas gegen die Schmerzen. Die Schnittwunde muss genäht werden und danach würde ich dich gerne für ein paar Stunden in den Medi-Tank bringen, damit…“, erklärte Escar ruhig. Radditz öffnete blinzelnd die Augen. Er war so benommen, dass er fast immer wieder wegdriftete. Doch als er das Wort Medi-Tank hörte, horchte er auf. „Nein… kein Medi-Tank… ich muss wach bleiben… Okara…“, unterbrach ihn Radditz. „D…du hast Schmerzen, Sórek. Lass dir von Escar helfen... ich verspreche dir, dein Baby bekommt Okara nicht“, sagte Kakarott mit zitternder Stimme. Doch sein Blick zeugte von seiner Entschlossenheit. Er würde seine Nichte mit seinem Leben beschützen, wenn es sein musste! ~~~ Bardock schritt durch die Gänge der Krankenstation und orientierte sich an Radditz‘ Aura. Gine hielt seine Hand und musste laufen um mit ihm Schritt zu halten. Direkt vor dem Behandlungszimmer, blieb er stehen. Ein Pfleger kam aus der Tür raus und sah die Beiden überrascht an. „Kann ich Ihnen helfen?“, fragte er freundlich. „Ja, unser Sohn Radditz ist in dem Zimmer, wir wollen zu ihm“, sagte Gine besorgt und warf einen Blick auf die geschlossene Tür. „Tut mir leid, er wird gerade behandelt. Ich muss Sie bitten, zu warten. Dr. Escar kümmert sich um ihn“, sagte Liap ruhig. „Aber…“, begann Gine verzweifelt. Doch Bardock hielt sie an den Schultern fest und zog sie beruhigend an seine Brust, ehe er das Wort ergriff. „Wie geht es ihm?“, fragte Bardock ernst. „Im Moment ist er stabil, aber sehr geschwächt. Hören Sie, ich muss das so schnell wie möglich ins Labor bringen. Sobald ich zurückkomme, komme ich nochmal zu Ihnen“, sprach Liap ernst und zeigte auf die Blutprobe in seinen Händen. Bardock nickte ernst und ließ den Pfleger gehen. Behutsam nahm er Gine in den Arm. Liap schritt den Gang entlang und wäre beinahe gegen einen Saiyajin gerannt, der ihm hektisch entgegenkam. Erschrocken wich er ihm aus und sah ihm nach, ehe er sich beeilte die Probe endlich ins Labor zu bringen. „Tales!“, rief Bardock, als er seinen Sohn wie von Sinnen auf sie zu rennen sah. Gine löste sich von ihm und drehte sich um, gerade als Tales bei ihnen ankam. Ohne etwas zu sagen, nahm sie ihn in die Arme. „Takrá… was ist passiert? Wieso war Radditz allein?“, fragte der Dunkelhäutige überfordert. Seine Augen wanderten zu seinem Vater, doch er war gerade nicht in der Lage auf seine Rückkehr zu reagieren. „Ich weiß es nicht… Kakarott ist auf einmal zu Radditz geflogen und… viel mehr wissen wir auch nicht. Wir dürfen nicht zu ihm“, antwortete Gine verzweifelt und wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln. Fassungslos starrte Tales auf die Tür, hinter der sein Bruder lag. Er verstand nicht, wie das möglich war. „Ich muss zu ihm“, nuschelte Tales und löste sich von seiner Mutter. Bardock hielt ihn am Handgenlenk fest. „Tales, wir sollen hier warten“, sagte Bardock ruhig, aber eindringlich. „Nein, ich kann nicht warten!“, sagte Tales und seine Stimme wurde für einen Moment lauter. Wie sollte er hier ruhig vor der Tür warten, während er nicht wusste, wie es seinem Bruder und seinem Kind ging?! Das konnte er nicht! Wütend riss er sich los und öffnete die Tür, ehe er sie hinter sich schloss. Für einen Moment war er wie erstarrt, als er Radditz auf dem Bett liegen sah. So Blutverschmiert, verletzt, blass und erschöpft. Es lief ihm eiskalt den Rücken hinunter und seine Lippen pressten sich fest aufeinander. Ohne auf Escar oder Kakarott zu reagieren, trat er an Radditz‘ Seite und lehnte seinen Kopf gegen seine Stirn. „Was ist passiert, Sórek?“, fragte Tales leise wimmernd. Angst. Tiefe Angst und Schuld waren alles was er im Moment spürte. Radditz sah schrecklich aus. Er war alleine gewesen. Wieso? Kakarott trat einen Schritt zurück und schluckte schwer, als er seinen Zwilling so sah. So aufgelöst hatte er Tales noch nie gesehen. Escar sagte nichts, zu Tales‘ Eindringen. Einen jungen Vater von seiner Familie fernzuhalten war kaum möglich. Erst recht nicht, wenn die Familie gefährdet war. Radditz öffnete die Augen einen spaltbreit, als er Tales‘ Stimme hörte und seine Hand plötzlich von ihm gehalten wurde. Er war immer noch sehr benommen durch den Blutverlust und die Schmerzen und hielt sich nur mit aller Kraft wach. Alleine die Angst um sein Kind ließ ihn bei Bewusstsein bleiben. „Da… bist du ja endlich…“, nuschelte Radditz erschöpft. Er war erleichtert darüber, das Tales endlich hier war. All die Wut und Verzweiflung darüber, dass er ihm nicht geholfen hatte, waren für den Moment verschwunden. Tales keuchte, als er das hörte und lehnte sich etwas nach hinten um Radditz direkt in die erschöpften Augen zu sehen. Die Worte versetzten ihm einen Stich. Er wollte doch bei der Geburt dabei sein… „Okara hat ihm das angetan…“, sagte Kakarott leise. Fassungslos drehte Tales den Kopf und starrte Kakarott an, ehe seine Augen über Radditz‘ nackten Körper wanderten. Erst jetzt bemerkte er mit Schrecken die Schnittwunde an seinem Bauch. Da war so viel Blut… „Sie… dachte, wenn sie mich los ist… kann sie mit dir unser Kind aufziehen… sie wollte mein Baby… weil sie keine bekommen kann“, sagte Radditz leise und schloss die Augen. Seine Finger verkrampften sich etwas. Die Schmerzen waren immer noch immens. Tales war für einen Moment wie erstarrt. Er konnte nicht begreifen, was Radditz ihm erzählte. Okara, seine Freundin, die vor wenigen Minuten noch behauptete von ihm schwanger zu sein, konnte keine Kinder bekommen? Kam sie direkt von Radditz, als er sie getroffen hatte?! Sie hatte ihm das angetan. Tales zweifelte nicht einen Moment an Radditz‘ Worten. Die Verletzung hatte er sich sicher nicht selbst zugefügt. Aber auch wenn er Okara verlassen wollte… und ihr nicht mehr vertraut hatte. Niemals hatte er erwartet, dass sie so etwas tun könnte. Es war seine Schuld. Er hatte sie in ihr Leben geholt… „Kakarott, geh bitte raus… unsere Eltern warten vor der Tür“, bat Tales monoton. Doch plötzlich erschrak er sich fürchterlich. „Wo ist unser Kind?“, fragte er mit weit aufgerissenen Augen. Hatte Okara sein Mädchen versteckt oder war sie…? Nein! Er wollte es sich gar nicht vorstellen! Wieso war ihm nicht vorher die Abwesenheit seines Kindes aufgefallen? War er so ein schlechter Vater, dass er sie schon jetzt vergaß? Tales machte sich schrecklich Vorwürfe. „Sie wird gerade untersucht“, sagte Escar beruhigend und zog die Handschuhe aus. Schnell tippte er auf seinem Tablett herum und rief die Daten des Neugeborenen auf. „Sie ist gesund und stabil. Man kümmert sich sehr gut um sie. Sobald es Radditz besser geht, hole ich sie“ Tales atmete auf, ehe er seinen Kopf auf Radditz‘ Schulter ablegte und Tränen über seine Wangen liefen. Er stand unter Schock. War unfähig die Tragweite dessen, was er soeben erfahren hatte zu begreifen. Das Einzige, was er wusste, ist das Radditz alleine gewesen war. Er hatte ihn im Stich gelassen. Ihn und seine Tochter… „Váraktu…“, nuschelte Tales mit belegter Stimme. Radditz drückte seine Hand einmal und lehnte seinen Kopf gegen den seines Bruders, als Zeichen, dass er ihm nicht böse war. Im Moment war er auch nicht in der Lage dazu. Er wollte nur, dass die Schmerzen aufhörten… Doch zu hören, dass es seinem Mädchen gut ging, erleichterte ihn ungemein. Gerade bei Frühchen konnten viele gesundheitliche Probleme auftreten…. Kakarott war wie angewurzelt stehen geblieben. Doch als er hörte, dass es Radditz‘ Kind gutging, verließ er das Zimmer schweren Herzens und ging zu seinen Eltern. Er informierte die Beiden über Radditz‘ Zustand und was er bisher in Erfahrung gebracht hatte. Ein Piepsen erregte Escars Aufmerksamkeit. Schnell nahm er das Tablett an sich und las die Daten, die ihm angezeigt wurden. „Sie hat dir einiges gespritzt, Radditz. Aber das sollte keine Nachwirkungen haben. Ich spritze dir jetzt etwas gegen die Schmerzen“, sagte Escar ruhig. Radditz öffnete die Augen einen spaltbreit und nickte. Er war erleichtert, dass er endlich etwas bekam. „Du solltest trotzdem später für einige Zeit in den Medi-Tank“, meinte Escar. „Nein… ich will nur mein Baby haben“, nuschelte Radditz. Er wollte nicht schlafen, solange diese Frau noch frei herumlief. Er hatte Angst, dass sie ihm doch noch sein Kind wegnahm und das würde er keinesfalls zulassen! Also blieb er wach… „Radditz…“, nuschelte Tales erschrocken. Deutlich sah er seinem Bruder an, welch starke Schmerzen er hatte. Noch nie hatte er Radditz so geschwächt gesehen. Nicht einmal als er während der Schwangerschaft krank gewesen war. „Nein… versuche es gar nicht erst“, murmelte Radditz schwach. Tales öffnete den Mund, seine Hand hielt die seines Bruders nun fester, während er verzweifelt zu Escar rüber sah. „Schon gut. Ich werde zuerst die Wunde nähen und dann mit der Untersuchung weiter machen“, meinte der Arzt ruhig. Radditz nickte nur und hielt seine Rute blind vor Escars Gesicht. Sanft nahm der Mediziner das Fell in die Hand und taste sie vorsichtig ab. Radditz zuckte zusammen, als er eine der Schnittwunden berührte. „Was…?“, fragte Tales leise, beinahe zögernd. Nervös blickte er in Radditz‘ Gesicht, der aber die Augen immer noch geschlossen hielt. Da er einfach zu erschöpft war, um sie offen zu halten. „Sie hat ihn geschnitten“, sagte Escar ernst. Tales knurrte leise und kniff die Augen zusammen. Okara hatte seinem Bruder genug Schmerzen bereitet, musste sie ihn auch noch an dieser äußerst sensiblen Stelle verletzten? Hass flammte in ihm auf und er wusste, sobald Radditz und sein Kind in Sicherheit waren, würde er dieses Weib suchen. Er würde sich rächen, für alles was sie Radditz angetan hatte. Sie würde leiden! „Ich werde die Wunde desinfizieren und verbinden, Radditz. Soll ich das zuerst machen oder später?“, fragte Escar ruhig. Inzwischen hatte er auch den zweiten Schnitt gefunden, doch beide Wunden bluteten nicht mehr. Daher konnte er mit der Versorgung noch etwas warten. Trotz der Schmerzmittel würde die Behandlung äußerst schmerzhaft werden. „Jetzt“, murmelte Radditz. Er wusste, dass es Schmerzen würde. Doch die Schmerzmittel wirkten langsam und er fühlte sich müde. Wahrscheinlich würde er ohnmächtig werden. Escar nahm das Desinfektionsmittel und nahm das Fell vorsichtig in die Hand. Tales sah nervös dabei zu und rutschte noch näher an Radditz heran. Liebevoll stupste er ihn mit der Nase an und hauchte federleichte Küsse auf seine Lippen, um ihn etwas von den kommenden Schmerzen abzulenken. Escar fing an die Wunde zu reinigen und Radditz stöhnte gequält auf. Seine Finger krallten sich in Tales‘ Hand und er verkrampfte sich. Tales begann zu schnurren, um seinen Bruder zu beruhigen. Verzweifelt schloss er die Augen. Er wollte nicht sehen, wie Radditz litt… ~~~ Geduldig wartete Okara darauf, dass man sie eintreten ließ. Sie straffte ihre Gestalt und atmete tief durch. Die Flügel zum Thronsaal wurden geöffnet und langsam trat sie ein. Direkt vor dem Thron ging sie auf die Knie und verbeugte sich einmal. „Mein König, ich möchte Euch ein Verbrechen melden“, sagte Okara mit fester Stimme, ehe sie langsam den Kopf hob. Sie wurde nervös, als die strengen Augen des Königs auf ihr lagen. „Welches Verbrechen?“, fragte der König mit autoritärer Stimme. „Radditz, Sohn von Bardock ist ein Gebärer“, sagte Okara ruhig. „Das ist mir bekannt“, sagte der König ernst. Auch über solche Dinge wurde er informiert. Er kannte Bardock schon seit frühester Kindheit. Das sein Sohn ein Gebärer war, war ihm daher sehr gut im Gedächtnis geblieben. „Radditz hat versucht sein Kind zu töten, mein König“, sprach Okara mit zittriger Stimme. Ihr Blick wurde etwas traurig. Trotz ihrer Nervosität schaffte sie es, betroffen auszusehen. Die Augen des Königs weiteten sich überrascht. „Hast du dafür auch Beweise?“, fragte König Vegeta streng. Okara nickte und nahm das Stoffbündel, was sie an ihrer Hüfte trug. Langsam öffnete sie es und bereitete es auf dem Boden aus. Auf dem blutigen Tuch lagen mehrere Spritzen, ein blutiges Skalpell und ein Glas mit durchsichtiger Flüssigkeit. König Vegeta beugte sich nach vorne, ehe er aufstand und sich das genauer anzusehen. „Woher hast du das?“, fragte er ernst. „Ich… bin mit Radditz‘ Bruder Tales zusammen. Als ich zu ihnen nach Hause geflogen bin, war die Tür offen. Überall roch es nach Blut und als ich nach oben ging, lag all das inmitten eines blutigen Betts“, sagte Okara und verneigte sich. Tränen traten in ihre Augen, während sie sehr schuldbewusst aussah. „I…ich wusste das Radditz nicht mit der Schwangerschaft zurechtkam… er hat es mir häufig gesagt… aber ich dachte ich konnte ihn beruhigen. Doch die letzten Páveke wurde es immer schlimmer, also muss er sich das Kind aus dem Bauch geschnitten haben…“, erzählte Okara und schluchzte leise. Zitternd legte sie eine Hand auf ihren Mund und schloss einen Moment die Augen. „Er ist… auf der Krankenstation… ich bin sicher, wenn ihr nachgeschaut, werdet Ihr sehen, dass er sich verletzt hat…“, sprach sie leise. Ernst blickte der König auf sie herab und dachte nach. Ihre Geschichte klang glaubwürdig. „Seht nach ob Radditz sich selbst verletzt hat. Sollte das er Fall sein, werft ihn in den Kerker“, sprach König Vegeta an zwei seiner Wachen gewandt. Die Zwei verneigten sich und machten sich auf den Weg. Kapitel 40: Alles zerbricht --------------------------- „So fertig“, sagte Escar und klebte die Wunde an Radditz‘ Bauch ab. Tales atmete erleichtert auf und blickte in Radditz‘ Gesicht. Sein Bruder war die meiste Zeit ohnmächtig gewesen, nachdem der Arzt seine Rute behandelt hatte. Ein Umstand für den Tales sehr dankbar war. Radditz musste sich dringend erholen. Wenigstens fühlte er dank der Schmerzmittel auch kaum noch Schmerzen. „Kann ich dann… jetzt meine Tochter sehen?“, fragte Radditz leise und öffnete die Augen einen spaltbreit. Überrascht sah Tales ihn an, er hatte gar nicht bemerkt, dass er wieder wach war. Escar seufzte und legte Radditz eine Hand auf die Schulter. „Ich möchte vorher noch deinen Geburtskanal untersuchen. Die Geburt war sehr anstrengend für deinen Körper und ich möchte keine Verletzung übersehen“, sagte der Arzt ruhig. Zwar hatte er Radditz schon kurz auf eventuelle Blutungen untersucht, doch er wollte nochmal genauer nachsehen. Radditz seufzte verzweifelt und blickte zu Tales. „Dann schau du nach unserer Tochter“, bat Radditz ihn. „Ich lasse dich ganz sicher nicht alleine, Sórek“, antwortete Tales entrüstet. „Tales… ich drehe durch, wenn ich nicht sofort unser Mädchen im Arm halte. Okara ist immer noch da draußen und ich will unser Kind in Sicherheit wissen. Also bitte… sieh nach ihr“, bat Radditz inständig und blickte ihm direkt in die Augen. Seine Stimme war schwach, doch trotzdem hörte man ihr an, wie ernst es ihm war. „Keine Sorge Radditz, Okara darf die Krankenstation nicht betreten und sobald ich fertig mit der Behandlung bin, werde ich das dem König melden“, mischte sich Escar ein. Radditz nickte, doch er hielt seinen Blick immer noch auf seinen Bruder gerichtet. Tales seufzte verzweifelt, ehe er ergeben nickte. „Ich komme so schnell wie möglich zurück“, flüsterte Tales ernst und küsste Radditz auf die Lippen. Nur sehr widerwillig ließ er seine Hand los. „Ich bringe dich hin“, sagte Liap, der vor geraumer Zeit zurückgekommen war und Escar assistiert hatte. Im Moment brauchte ihn der Arzt nicht mehr. „Danke“, sagte Tales, ehe er mit einem letzten Blick auf Radditz, dem Pfleger aus dem Zimmer folgte. Draußen fand er seine gesamte Familie vor. „Tales, wie geht es ihm?“, fragte Gine besorgt und kam direkt auf ihn zu. Dicht gefolgt von Bardock und Kakarott. Der Krieger war innerlich sehr aufgebracht, seit er erfahren hatte, wer Radditz verletzt hatte. Wenn er nicht gerade an der Seite seiner Gefährtin sein müsste, um ihr Halt zu geben, wäre er schon längst beim König gewesen. Sobald es Radditz besser ging, wollte er den Arzt begleiten! Kakarott und Gine standen beide immer noch unter Schock. Sie sorgten sich sehr um Radditz und die Warterei machte beide wahnsinnig. „Escar hat ihn versorgt. Aber er will ihn noch weiter untersuchen. Radditz hat mich gebeten nach unserer Tochter zu sehen“, erklärte Tales und nahm seine Mutter in die Arme. Auch er brauchte den Beistand im Moment. Er war immer noch sehr überfordert in der Situation. Das einzige was ihn daran hinderte nicht durchzudrehen, war der Wille Radditz zu helfen. Im Moment zählte nur seine Familie. Sonst nichts. „Ist er schlimm verletzt?“, fragte Bardock ernst, ehe Gine antworten konnte. „Sie hat ihn am Bauch verletzt und an der Rute. Beide Wunden sind versorgt. Doch die Geburt war sehr anstrengend und schmerzhaft für ihn. Radditz ist sehr erschöpft…“, sagte Tales ruhig und schloss einen Moment die Augen. Seine eigenen Worte taten ihm in der Seele weh. Wie sehr er Okara dafür hasste, was sie getan hatte! „Schön, dass du da bist, Bókra“, sagte Tales leise und er meinte es auch so. Sein Vater mochte nicht immer alles richtig machen, doch gerade in schwierigen Zeiten, strahlte er eine Ruhe und Stärke aus, die Tales gerade brauchte. Bardock nickte nur. Es gab vieles was er Tales sagen wollte, doch jetzt war nicht unbedingt der richtige Moment dafür. „Dürfen wir mitkommen?“, fragte Bardock den Pfleger. Liap überlegte kurz, ehe er nickte. „Natürlich, folgt mir bitte“, bat er freundlich. Dann führte er die kleine Familie auf die Kinderstation. Diese gab es noch nicht allzu lange im Palast. Der König hatte sie erst vor kurzem bauen lassen. Die meisten Kinder wurden nach der Geburt in Geburtskapseln gebracht, wo sie die ersten Monate ihres Lebens verbrachten. Besonders wenn die Eltern keine Zeit für ihr Kind hatten, durch die Arbeit bedingt. Waren beide Eroberer, musste das Baby über einen längeren Zeitraum allein gelassen werden. Viele aus der Unterklasse konnten sich so eine Kapsel nicht leisten und kümmerten sich von der Geburt an um ihre Kinder. Radditz hatte bewusst auf eine verzichten wollen und Tales war damit einverstanden. Liap öffnete die Tür und ließ die Familie eintreten. Der Raum war etwas abgedunkelt und es gab einige Wiegen, die ordentlich aneinandergereiht waren. Jedoch waren die meisten leer. Gerade mal drei Neugeborene lagen hier. Tales trat vor und besah sich die schlafenden Babys. Bei der zweiten Wiege blieb er stehen und ein sanftes Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Ein kleines Mädchen lag ruhig darin. Neugierig blickte sie ihn mit ihren großen Augen an, die ihn so sehr an Radditz erinnerten. Ihre Haare waren schwarz und reichten ihr fast bis zur Hüfte und ihre Haut war etwas dunkler. Er musste nicht fragen, denn er wusste sofort, dass war sein Kind! Gine, Bardock und Kakarott traten neben ihm. Gine begann zu Schluchzen und lehnte sich gegen Tales, als sie die Kleine ansah. „Sie sieht euch beiden jetzt schon so ähnlich“, sagte Kakarott verzückt und Bardock nickte lächelnd. „Ja, sie ist perfekt“, murmelte Tales. Er konnte gar nicht beschreiben, was er in dem Moment fühlte. Glück, Stolz und auch Liebe. Alles auf einmal und einem Ausmaß was er bisher nicht kannte. Doch dann bemerkte er die Elektroden und kleinen Schläuche, die an ihren Körper befestigt waren. „Ich dachte es geht ihr gut?“, fragte Tales besorgt und drehte sich zu Liap um. „Es geht ihr gut“, beschwichtigte der Pfleger ihn sofort. „Das ist nur zur Sicherheit. Frühgeburten überprüfen wir immer für 24 Rédake“, beruhigte er ihn. Tales atmete auf, doch er war immer noch besorgt. Sanft streckte er eine Hand nach seiner Tochter aus und strich ihr liebevoll über die Wange. Nun konnte er sie nicht einmal auf den Arm nehmen. Auch Gine und Kakarott waren etwas besorgt, um die Kleine. Bardock spürte die Enttäuschung seines Zweitältesten und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Tales drehte sich um und sah ihm direkt in die Augen. „Mach dir keine Sorgen. Sie passen auf sie auf und morgen kannst du sie endlich in die Arme nehmen“, sagte Bardock beruhigend. „Ja… ich weiß“, murmelte Tales und seufzte enttäuscht. Wieder wanderten seine Augen zu seiner Tochter. Er wollte sie am liebsten nicht mehr aus den Augen lassen. Ein kleines Lächeln stahl sich auf seine Lippen, als er spürte wie ihre kleinen Finger, nach seiner Hand griffen. ~~~ „So jetzt hast du es endgültig geschafft, Radditz“, sagte Escar und zog seine Handschuhe aus, die er direkt in den Müll warf. Schnell tippte er noch die letzten Untersuchungsergebnisse ein, ehe er an seine Seite trat. „Kann ich dann endlich meine Tochter sehen?“, fragte Radditz bittend. Seine Gedanken kreisten einzig und allein um sein Kind. Egal wie fertig er war, er wollte sie sehen. Erst wenn sie in seinen Armen lag, war er sich wirklich sicher, dass man sie ihm nicht wegnahm. „Es wäre mir lieber, wenn du dich noch etwas erholen würdest. Aber du wirst dich nicht ausruhen, bevor du sie siehst. Also lasse ich sie herbringen“, meinte Escar milde. Radditz atmete erleichtert auf. Endlich! Escar holte seinen Scouter hervor und wollte gerade Liap Bescheid geben, dass er die Kleine bringen sollte. Doch bevor er dazu kam, wurde die Tür zu seinem Behandlungszimmer aufgerissen. Zwei Wachen stürmten herein, begleitet von einer verunsicherten Pflegerin. „Radditz, Sohn von Bardock?“, fragte eine der Wachen. „Was ist hier los?“, fragte Escar ernst. Schützend blieb er an Radditz‘ Seite. „Der König schickt uns. Ihm wurde ein Verbrechen gemeldet“, sagte der andere Krieger mit eisiger Stimme. „So? Ich habe noch keine Meldung gemacht, also wer war das?“, fragte Escar kühl. „Das geht dich nichts an, Medizinier! Wir sollen etwas nachprüfen und das werden wir auch!“, rief die Wache, die Radditz am nächsten stand und riss ihm die Decke vom Körper. Trotz seines geschwächten Zustands knurrte Radditz drohend. Er fröstelte, als die kühle Luft seinen fast nackten Körper streifte. Wenigstens eine lockere Shorts hatte Escar ihm angezogen. Dafür war er in dem Moment wirklich dankbar. „Was soll das? Radditz ist ein Patient und verletzt“, grollte es Escar und schlug die Hand der Wache weg, als sie das Pflaster von Radditz‘ Bauch entfernen wollte. „Was ist das für eine Wunde?“, fragte die Wache kühl. Die andere schnappte sich Escars Tablett und lass in Radditz‘ Akte. „Eine Schnittwunde!“ „Ja, es ist eine Schnittwunde“, knurrte Escar und wollte die Decke gerade aufheben um Radditz wieder zuzudecken. Doch plötzlich wurde er zur Seite geschubst und landete unsanft in der Wand. „Radditz, du wirst verhaftet“, sagte der Kräftigere der beiden und packte Radditz. Der weitete die Augen und versuchte sich zu wehren. Doch er war so geschwächt, dass er kaum eine Chance hatte. Grob wurde er aus dem Bett gezogen und seine Beine wollten ihn nicht tragen. Kraftlos sackte er zu Boden und wurde von beiden Kriegern unsanft in die Höhe gerissen. „Lasst mich los!“, knurrte Radditz mit zusammengebissen Zähnen. Sein Körper rebellierte und ihm wurde wieder schwindelig. „Was soll das? Wieso wird er verhaftet?“, wollte Escar wissen und wollte wieder aufstehen. „Du solltest es doch am besten wissen, Medizinier. Versuchter Mord am eigenen Kind ist keine Kleinigkeit. Die Strafe sollte euch bekannt sein!“, knurrte die Wache die ihm am nächsten war. Brutal trat er dem Arzt gegen den Kopf und schleuderte ihn abermals zu Boden. „W…was... ich war das nicht!“, stotterte Radditz schockiert und wehrte sich gegen den festen Griff. Grob wurde sein Gesicht an seinen Haaren herumgerissen und schmerzverzerrt blickte er in das Gesicht des Kriegers. „Die Beweise sprechen gegen dich, Unterklasse. Gib es lieber gleich zu und erspar dir die Qualen“, meinte dieser kalt. Dann schleppten sie Radditz aus dem Zimmer. „Halt! Er war das nicht, verdammt“, rief Escar und rappelte sich langsam auf. Schmerzerfüllt fasste er sich an den Kopf und die Pflegerin rannte an seine Seite. Dann wurde er ohnmächtig. Das nächste Mal als er die Augen aufschlug, waren laute Stimmen um ihn herum zu hören. Escar selbst lag im Krankenbett und fasste sich benommen an die Stirn. „Wo ist Radditz?“, fragte Tales die eingeschüchterte Pflegerin mit gebleckten Zähnen. Als sie angekommen waren, war Radditz nicht mehr hier gewesen und Escar war verletzt und bewusstlos in dem Moment. Es war klar, dass etwas vorgefallen war. „Sie haben ihn mitgenommen“, sagte Escar schwerfällig. „Wer hat ihn mitgenommen?“, fragte Bardock ernst und alle drehten sich zu dem Mediziner um, der langsam den Verband an seinen Kopf abtastete. „Die Wachen… sie denken Radditz hätte versucht sein Kind zu töten“, sagte Escar ernst und stand auf. Sein Schädel brummte und er fühlte sich noch etwas benommen. „Was? Wieso das? Wie kommen die darauf?“, fragte Gine geschockt und sah besorgt zu Bardock, der die Hände zu Fäuste ballte. „Okara“, wisperte Tales und seine Augen weiteten sich. Zitternd ballte er die Hände zu Fäusten. „Sie war beim König und hat ihm diese Lüge erzählt!“, schrie er aufgebracht. „Wahrscheinlich“, stimmte Escar zu. Es gab keine andere Erklärung. Niemand anders wusste von der Verletzung. Escar wusste, dass keiner seiner Pfleger auf eigene Faust zum König gegangen war. Verbrechen meldete immer der behandelnde Arzt. „Wir…“, wollte er gerade anfangen. Doch Tales brannten in dem Moment die Sicherungen durch. Mit einem wütenden Schrei erhöhte er sein Ki und rannte er einfach los. Nicht zum König, sondern zum Verlies. Er wollte Radditz befreien, koste es, was es wollte. Sein Beschützerinstinkt brach aus ihm in einer nie gekannten Intensität hervor und alles was für ihn zählte, war seine eigene, kleine Familie. „Tales!“, rief Bardock ihm noch nach. „Es ist keine Zeit für Fehler. Wir müssen sofort zum König und ihn davon überzeugen, dass Radditz unschuldig ist“, sagte Escar ernst. „Ich werde Tales nachgehen“, sagte Kakarott eilig, ehe er seinem Zwilling nachrannte. So wütend hatte er Tales noch nie gesehen. Aber er war auch wütend. Auf Okara und auch auf den König. Zusätzlich war da die Angst um Radditz. Sein Bruder war doch schon verletzt… „Liap, ich will das du Radditz‘ Baby holst und dich mit der Kleinen versteckst, bis wir zurück sind. Okara darf nicht auf die Krankenstation“, befahl Escar. Liap nickte ernst. „Ihr könnt euch auf mich verlassen“, versprach er und rannte sofort zur Säuglingstation zurück. „Und wir gehen sofort zum König. Wir müssen ihn von Radditz‘ Unschuld überzeugen, bevor Tales noch eine Dummheit begeht“, sagte Bardock ernst und nahm die Hand seiner Gefährtin in die seine. Ernst nickte Gine ihm zu. „Ich komme mit. Ich habe Radditz behandelt und kann bezeugen, dass er so etwas niemals tun würde“, sagte Escar ernst. Kapitel 41: Der Kampf um die Freiheit ------------------------------------- Tales‘ Ki schoss immer weiter in die Höhe, während er durch die langen Gänge des Palasts lief. Kakarott war hinter ihm, doch er hörte sein Rufen nicht. Seine Ohren dröhnten und sein Geist war beherrscht von der Sorge und Angst um Radditz. Er musste ihn aus diesem Gefängnis befreien! „Tales!“, schrie Kakarott und sprang mit einem Satz auf seinen Bruder zu. Sie beide stürzen zu Boden. Knurrend versuchte sich der Dunkelhäutige zu befreien, doch Kakarott packte sein Gesicht. „Beruhig dich, Sórek! Wenn du jetzt einfach in den Kerker stürmst, gibt es nur noch mehr Probleme. Wir müssen den König davon überzeugen, dass Radditz unschuldig ist!“, sagte Kakarott außer Atem. Er hatte schon längst bemerkt, wohin Tales wollte. „Radditz ist im Kerker, Kaki! Weißt du was sie da unten mit einem Saiyajin machen?! Ich lasse ihn garantiert nicht da!“, knurrte Tales und Tränen der Wut traten in seine Augen. Grob riss er sich los und sprang auf die Beine. „Sollen sie mich töten… aber Radditz bekommen sie nicht!“, grollte er, ehe er weiter rannte. Kakarott weitete die Augen und blieb einen Moment sitzen, ehe er seinem Bruder folgte. „Bist du verrückt?! Denk an deine Tochter, Sórek!“, rief Kakarott ihm nach. Doch Tales hörte ihm nicht zu. Immer wieder kamen ihnen Saiyajins entgegen, die ihnen erschrocken aus dem Weg sprangen. Einige Wachen waren auch schon auf Tales aufmerksam geworden und meldeten ihn. Doch Tales war das egal, er wollte Radditz befreien, alles andere war unwichtig. ~~~ Escar, Bardock und Gine warteten ungeduldig darauf, endlich vom König empfangen zu werden. Sie standen nun schon eine gefühlte Ewigkeit vor der prunkvollen Tür. Dabei waren es gerade mal zwei Minuten. Dann öffneten sich beide Türflügel. Fest hielt Bardock die Hand seiner Gefährtin, während sie allesamt eintraten. Vor dem Thron verneigten sich die Saiyajins. Dann hob Bardock den Kopf und blickte dem König ernst entgegen. „Mein König… Ihr habt meinen Sohn Radditz in den Kerker werfen lassen. Aber er ist unschuldig“, sagte Bardock mit fester Stimme. „Unschuldig?“, fragte der König und hob eine Augenbraue. „Mir wurde zugetragen, dass Radditz schon länger Probleme mit der Schwangerschaft hatte. Man sagte mir, dass er versucht hat sein eigenes Kind in seinem Bauch zu töten. Seltsam, dass er unschuldig sein soll, aber dennoch eine tiefe Schnittwunde am Bauch hat“, sprach König Vegeta mit eisiger Stimme. „Mit Verlaub, Eure Majestät. Ich habe Radditz während der gesamten Schwangerschaft untersucht. Er war bei jeder Untersuchung und hat immer sehr auf sein Kind geachtet. Radditz hat sich auf das Kind gefreut, er hätte sich das niemals angetan“, sagte Escar ernst und sah ebenfalls ernst zum König auf. „Wie erklärt ihr mir dann die Schnittwunde?“, wollte der König wissen und lehnte sich etwas nach vorne. „Das war Okara…“, sagte Gine stockend und biss sich auf die Unterlippe, ehe sie weitersprach. „Radditz sagte uns, dass sie ihm das angetan hat, weil sie keine Kinder bekommen kann. Okara war die Freundin unseres Zweitältesten Tales. Er ist der Bókra von Radditz‘ Kind“ Überrascht hob der König eine Augenbraue und lehnte sich nach hinten. Nachdenklich fasste er sich an den Bart. Als König hatte er ein ausgesprochen gutes Gefühl dafür, wann man ihn anlog. Gerade hatte er nicht das Gefühl belogen zu werden. Doch bei Okara hatte er das auch nicht. „Seht Euch das an, König Vegeta. All diese Substanzen waren Radditz injiziert worden. Wieso sollte er sich das selbst antun? Außerdem war er gar nicht in der Lage, an all diese Medikamente zu kommen. Okara hingegen schon!“, sagte der Arzt und erhob sich. Langsam trat er auf den König zu und reichte ihm das Tablett. Interessiert nahm es König Vegeta entgegen und las das Ergebnis von Radditz‘ Blutuntersuchungen. Für zwei Medikamente gab es eine Erklärung, doch das Dritte wurde nur in Tarona verwendet. Er kannte es, da er selbst angeordnet hatte, es einzusetzen, nachdem es entwickelt wurde. „Mein Sohn würde so etwas nie tun, König Vegeta“, sagte Bardock ernst. „Natürlich war es anfangs ein Schock für ihn, aber er und Tales wollten dieses Kind und ich bin sicher meine Enkelin wird es sehr gut bei den beiden haben“ „Sie haben sogar schon das Kinderzimmer eingerichtet und sich um Samen für einen Geburtsbaum gekümmert“, sagte Gine und lächelte Bardock an, ehe sie zum König aufsah. „Radditz sagte Okara, könne keine Kinder bekommen“, sagte Escar ernst und nahm das Tablett an sich. Gezielt rief er Okaras Akte auf und schluckte schwer, als er Dr. Duleks Berichte fand. Wieder übergab er das Tablett dem König, dieser die Berichte las. „Hol sofort Okara her“, forderte der König streng. Die Wache zu seiner Linken verneigte sich und verließ den Thronsaal. „Mein König, Radditz ist sehr geschwächt von der Geburt. Er gehört auf die Krankenstation und nicht in den Kerker“, bat Bardock und trat etwas näher. „Bitte lasst unseren Sohn frei“, bat Gine und senkte den Blick. ~~~ Als Tales die Kerker erreichte, gab er den Wachen vor der Tür keine Chance. Mit einem lauten Schrei warf er sich gegen die eiserne Tür und riss sie aus ihren Ankern. Gemeinsam mit der schweren Tür stürzte er zu Boden. Die Wachen folgten ihm. Doch Tales hielt nicht an, sondern rappelte sich auf und rannte weiter. Nun suchte er nach Radditz‘ Energie und ein grollendes Knurren entfloh seiner Kehle, als er spürte, dass sein Ki um einiges schwächer war, als zuvor. Ein paar Wachen kamen ihm entgegen, Tales zögerte nicht und stieß die meisten mit einem gezielten Schlag oder Tritt von sich. Der Gestank von Blut und Urin lag schwer in der Luft und ließ Tales beinahe würgen. Es machte ihn rasend vor Wut, dass Radditz hier in diesem Loch war. Er wollte seinen Bruder nicht eine Sekunde länger hier unten wissen. Schnell kam er ihm näher, eine eiserne Tür lag nur noch zwischen ihnen. Davor standen drei Saiyajins. Mit blutverschmierten Händen, lachend. Tales gab ein wütendes Brüllen von sich, dann griff er an. Die drei Elitekrieger hatten keine Chance gegen ihn, dabei war er nicht einmal stärker als sie. Allein seine Angst um Radditz, verlieh ihm diese Kraft. Die Soldaten landeten allesamt auf dem Boden. Hinter sich hörte Tales den Tumult der Wachen, die ihm folgten. Brutal trat er die Tür ein und rannte in die mickrige Zelle. Auch hier roch es nach Blut. Tales sank zu Boden und Tränen traten in seine Augen, als er Radditz schwerverletzt am Boden liegen sah. Langsam krabbelte er auf ihn zu und hob ihn auf seinen Schoß. Radditz reagierte nicht. Er war endgültig ohnmächtig. Die Wachen hatten versucht ein Geständnis von ihm zu bekommen. Dabei zögerten sie nicht die allgemeinen Foltermethoden zu nutzen. Sie schlugen ihn zusammen und verbrannten seine Haut mit ihrem Ki. Radditz gab nicht nach. Doch sein geschwächter Körper war nun endgültig am Ende und so war er zusammengebrochen. Zitternd strich Tales Radditz durch die blutverschmierten Haare und küsste ihn liebevoll auf die Lippen. Radditz‘ Atmung war vorhanden, aber schwach. Noch ein paar Stunden in diesem Loch und er wäre vielleicht gestorben. Tränen liefen über Tales‘ Wangen, während er seinen Bruder festhielt. Die Wachen stürmten herein, lautes Geschrei war um ihm herum. Tales hob den Kopf und fletschte die Zähne. Beschützend schlang sich seine Rute um die Hüfte seines Bruders, während er sich erhob. „Gib auf!“, forderte die Wache, die ganz vorne stand. Beinahe zwanzig Saiyajins standen in der Tür. Bereit, Tales anzugreifen. Tales‘ Bick verfinsterte sich, er wusste, dass er keine Chance hatte. Doch er würde hier ganz sicher nicht kampflos aufgeben. Sein Ki schoss in die Höhe und eine starke Druckwelle fegte durch die kleine Zelle. Die Wachen ganz vorne wurden nach hinten gedrückt und fast aus der Tür geworfen. Ernst blickte Tales in das Gesicht seines Bruders, ehe er mit einem animalischen Schrei sein Ki weiter erhöhte. Seine Kraft explodierte regelrecht und eine stärkere Druckwelle fegte die Wachen nun endgültig zu Boden. Seine lila Aura veränderte sich und wurde schließlich golden. „Geht mir aus dem Weg!“, forderte Tales mit gebleckten Zähnen. Nur am Rande registrierte er seine Verwandlung zum Super Saiyajin. Diese Stufe war ihm bisher verwehrt geblieben. Doch er hielt sich in dem Moment nicht damit auf. „Halt!“, rief plötzlich eine Stimme. Eine weitere Wache kam angelaufen. „Der König hat ihn freigelassen!“, sagte er mit lauter Stimme. Tales blinzelte, ehe er erleichtert aufatmete. Dann schritt er an den Kriegern vorbei, die sich langsam aufrappelten. „Bring ihn auf die Krankenstation“, sagte die Wache. Tales nickte, dann rannte er los. Ohne einmal anzuhalten, ließ er die Kerker hinter sich. Am Eingang wartete Kakarott ungeduldig auf ihn. Die Wachen hatten ihn aufgehalten. Als er Radditz und Tales sah, keuchte er erschrocken und folgte den beiden wortlos zur Krankenstation. „Hierher, Tales!“, rief Escar, kaum das sie angekommen waren. Er führte sie in einen Raum mit drei Medi-Tanks. „Leg ihn auf die Liege“, forderte er. Tales tat was von ihm verlangt wurde und trat einen Schritt zurück, um Escar Platz zu schaffen. „Ihr sollt beide zum König kommen“, sagte die Wache, die Radditz‘ Freilassung verkündet hatte. Tales warf einen finstern Blick zu ihm und knurrte. „Tales, du solltest dem Befehl deines Königs folgen. Ich werde mich um Radditz kümmern. Er ist in guten Händen. Sorge du nun dafür, dass der König euerer Familie weiterhin gnädig ist“, sagte Escar eindringlich. Kakarott legte eine Hand auf die seines Bruders. „Komm, Sórek. Wir müssen zum König“, bat Kakarott eindringlich. Tales sah auf Radditz herab und strich ihm kurz über die Hand. Obwohl er ihn nicht verlassen wollte, tat er es dennoch. Immer noch als Super Saiyajin folgte er mit Kakarott der Wache zum König. Escar untersuchte Radditz in der Zwischenzeit und brachte ihn in einen der Medi-Tanks. Dort würde er für mindestens 24 Stunden bleiben müssen. Die Wachen hatten ihn fast umgebracht und sein Körper war am Ende. Ernst blieb Escar vor dem Tank stehen. Er würde Radditz nicht verlassen, nicht solange seine Familie nicht da war. Kapitel 42: Okaras letzter Versuch! ----------------------------------- Kakarott warf immer wieder einen Blick zu Tales, dessen Mimik nicht zu deuten war. Immer noch war sein Bruder ein Super Saiyajin und Kakarott musste zugeben, dass er im Moment furchteinflößend auf ihn wirkte. Sein Bruder hatte noch nie so erwachsen auf ihn gewirkt, wie in diesem Moment. Sanft nahm Kakarott seine Hand und wickelte seine Rute um die von Tales. Tales drehte den Kopf und blickte ihn ernst an. Obwohl er immer noch wütend war... auf sich, den König und allen voran auf Okara. Trotzdem spürte er immer noch diese grässliche Angst in seinem Inneren. Er beobachtete Radditz‘ Energie die ganze Zeit und wagte es nicht, sie eine Sekunde zu verlieren. Wenn Radditz gestorben wäre… wüsste er nicht was er getan hätte. Alleine der Gedanke trieb ihm die Tränen in die Augen, doch er beherrschte sich und ließ das Gefühlschaos in seinem Inneren niemanden sehen. Sanft drückte er Kakarotts Hand, um ihm zu signalisieren, dass er froh war über seinen Beistand. Tales wusste, dass er Ärger bekommen würde, weil er die Wachen angegriffen hatte. Seine große freche Klappe hatte ihm schon mehrfach Ärger eingehandelt. Doch das hier war etwas anderes. Tief atmete er durch, als er die prunkvolle Tür des Thronsaals vor sich sah. Wortlos wurde sie geöffnete und die Brüder folgten der Wache bis zum Thron. Dort standen immer noch Gine und Bardock, die auf ihre Ankunft gewartet hatten. Beide staunten nicht schlecht, als sie Tales als Super Saiyajin sahen. Tales und Kakarott verneigten sich vor König Vegeta. Die Wache trat an die Seite des Herrscher und informierte ihn. „Du bist also in den Kerker eingedrungen?“, fragte König Vegeta ernst und seine Augen ruhten auf Tales. Der senkte seinen Blick, ehe er seine Gestalt straffte. Er wusste, dass seine Zukunft und auch die seiner Familie mitunter von dem abhing, was er jetzt sagte. „Verzeiht Majestät, ich weiß es war falsch. Doch ich wollte nur meine Familie beschützen“, sagte Tales ruhig. Gine sah nervös zwischen Tales und dem König hin und her. Besorgt lehnte sie sich an Bardock und biss sich auf die Unterlippe. „Und deswegen lehnst du dich gegen mich und meine Wachen auf?“, fragte König Vegeta scharf. „Ich würde mich niemals gegen Euch auflehnen. Ich habe keine der Wachen getötet oder schwer verletzt. Mein einziges Ziel war es, meinen Bruder zu befreien. Wie Ihr wisst, ist er ein Gebärer und er musste durch meine Freundin genug leiden. Ich wollte nicht, dass er stirbt“, antwortete Tales mit zittriger Stimme. König Vegeta blickte zu dem Soldaten neben sich, der mit einem Nicken bestätigte, dass keiner getötet wurde. „Es wurde bereits mit dem Verhör begonnen. Der Gefangene befindet sich in einem schlechten Zustand“, sagte er mit demütigender Stimme. Die Augen des Königs blitzten gefährlich. „Was?! Das habe ich nicht befohlen!“, grollte er. Dieses Vorgehen war normal bei einer Gefangenenahme. Jedoch war es etwas anderes, wenn es sich um einen Gebärer handelte. Sie waren äußerst selten und durften nicht verletzt werden. Plötzlich öffnete sich die Tür und ein Soldat trat ein. Mit einer Hand hielt er eine Saiyajin fest, die sich verzweifelt versuchte von ihm zu lösen. Tales weitete die Augen als er sie erkannte. Ein drohendes Knurren entfloh seiner Kehle und seine Aura wirbelte auf. Dann trafen ihre Augen auf die seinen… ~~~ „Ich war es nicht…“, wimmerte Radditz und hielt sich seinen schmerzenden Bauch. Erschöpft blickte er zu den Soldaten auf, die über ihm standen. Er fühlte sich so schwach und hilflos. Sein Körper hatte noch nicht einmal die Chance gehabt, sich ein wenig zu regenerieren. Wie sollte er sich da, gegen drei Krieger wehren? „Gib es zu, Unterklasse! Du wolltest dein eigenes Kind töten!“, knurrte die Wache zu seiner Linken und holte mit dem rechten Fuß aus. Brutal trat er Radditz in den Magen und traf direkt die Wunde. Radditz schrie unter Schmerzen. Die Wunde riss auf und Blut tränkte das Pflaster. Zitternd biss er die Zähne zusammen und helle Blitze zuckten vor seinen Augen auf. Ihm wurde schwindelig. Die Geburt hatte seinem Körper viel zu viel abverlangt. „Sich an unschuldigen Kindern zu vergreifen… du widerst mich an, Téskum!“, schrie der andere Soldat und verwendete dabei das saiyanische Wort für Abschaum. Grob packte er Radditz am Kinn und zog ihn hoch. Radditz versuchte sich zu wehren und sich aus dem Griff zu befreien. Doch bevor er es überhaupt versuchen konnte, wurde er gegen die Wand geworfen. Stöhnend sank er zu Boden ohne sich überhaupt abfangen zu können. Der Krieger bündelte sein Ki und formte eine Peitsche. „Tu mir einen Gefallen und leugne es noch ein bisschen! Ich werde dich mit Vergnügen foltern!“, raunte die Wache. Dann schlug die Peitsche auf Radditz‘ Körper auf. Radditz schrie, seine Haut brannte an der Stelle und das Ki hinterließ einen scharfen, stechenden Schmerz. „N… nicht…“, keuchte Radditz und rollte sich etwas zur Seite. Schützend legte er die Arme um seinen Kopf, ehe ihn der nächste Schlag traf. „Was? Du flehst uns an?! Hilflose Kinder töten wollen und dann kaum, dass wir anfangen, losheulen?! Du bist echt, erbärmlich“, verhöhnte ihn die Wache und lachte abfällig. Die anderen stimmten mit ein. Radditz presste die Lippen aufeinander und versuchte ruhig zu bleiben. Dann schlugen sie alle drei auf ihn ein… Panik. Radditz riss die Augen auf und sah sich panisch um. Sein Körper schmerzte, ja jeder Muskel tat weh. Verschwommen nahm er die heilende Flüssigkeit um seinen Körper war. Ein Medi-Tank. Verzweifelt kniff Radditz die Augen zusammen und schlug mit der bloßen Faust auf das Glas. Da er immer noch zu geschwächt war, geschah nichts. Escar erschrak, als er das hörte und rannte zu Radditz, der immer wieder gegen die Scheibe schlug. „Beruhig dich Radditz. Der König hat dich freigesprochen und deine Tochter ist in Sicherheit…“, versuchte Escar ihn zu beruhigen. Radditz schüttelte mit dem Kopf, er konnte den Sinn der Worte nicht verstehen. Er wollte nur zu seiner Tochter. Escar blieb nichts anders übrig, als die Notabschaltung einzuleiten. Die Flüssigkeit wurde abgepumpt und Radditz riss die Atemmaske und die Elektroden von seinem Körper. Schwerfällig stieg er aus dem Tank und taumelte. Escar fing ihn auf. „Bring mich zu meiner Tochter, Escar“, forderte Radditz ihn mit zitternder Stimme. „Langsam Radditz. Dein Körper ist nicht einmal ansatzweise geheilt. Setz dich, ich hole dein Kind“, antwortete der Arzt beruhigend. „Nein, ich komme mit!“, rief Radditz und riss sich los. „Bring mir eine Rüstung!“ „Radditz, das ist Wahnsinn! Du bist schwer verletzt“, sagte Escar eindringlich. „Entweder du hilfst mir oder ich mache das alleine!“, sagte Radditz fest entschlossen. Er versuchte sich zu erheben, sackte aber sofort wieder zusammen. Mit einem Knurren, presste er die Lippen aufeinander und er verfluchte seinen Körper für diese Schwäche. „Siehst du? Na komm, ich bring dich auf ein Zimmer und anschließend hole ich deine Tochter“, sagte Escar ruhig. Schnell drückte er eine Taste an der Wand, mit der er eine Pflegerin zu sich rief. Dann kniete er sich neben Radditz nieder und half ihm vorsichtig auf. „Ich will sie sehen, Escar!“, forderte Radditz beinahe verzweifelt. „Das wirst du, ich verspreche es dir“, sagte Escar ernst und legte seine Rute um Radditz‘ Handgelenk. Die Pflegerin kam herein und der Arzt wies sie an ein Krankenbett zu holen. Gemeinsam halfen sie Radditz, sich darauf zu legen. Dann deckte Escar ihn ordentlich zu. Anschließend gab er der Pflegerin noch einige Anweisungen. Da Radditz nun nicht mehr im Medi-Tank war, bekam er mehr Schmerzmittel und andere Mittel, die die Heilung förderten. Zusätzlich wollte Escar Verbände mit starker Heilsalbe anlegen lassen. „Escar“, unterbrach ihn Radditz und sah ihn mit einer Mischung aus Wut und Verzweiflung an. „Ja, jetzt hole ich deine Tochter, Radditz. Ich bin gleich zurück“, versprach Escar und legte eine Hand auf die von Radditz, ehe er loslief. Liap hatte ihm vorhin erzählt wo er sich versteckte. Zum Glück war das nicht so weit weg. Schnell rannte er die Gänge entlang und erreichte schließlich den alten Aufenthaltsraum. Dieser wurde vor ein paar Wochen geschlossen und sollte später in einen Lagerraum umgebaut werden. Hier hatte Liap sich mit der Kleinen versteckt. Etwas außer Atem klopfte Escar an die Tür. Nichts regte sich. Verwundert drückte er die Türklinke runter und die Tür sprang auf. Liap lag in der Mitte des Raumes. Seine Augen waren geöffnet und starrten leblos an die Decke. Sein Kopf war unnatürlich verdreht. Escar weitete geschockt die Augen und blickte fassungslos auf den ihm bietenden Anblick. „Okara…“, wisperte der Arzt und schluckte einmal. Er hätte nie gedacht, dass sie zu so etwas fähig war. Doch sie musste es gewesen sein. Wer sonst hätte Liap getötet. Langsam blickte Escar sich in dem Raum um, doch von dem Neugeborenen war keine Spur. Zitternd bewegte er Liaps Leichnam, aus Angst er könnte etwas verdecken. Doch zum Glück war dem nicht so. Radditz‘ Baby war nicht tot, aber sie war auch nicht hier. Ein Gefühl der Verzweiflung erfasste Escar und er fühlte sich hilflos. Er wusste, dass Radditz sehnsüchtig darauf wartete, dass er endlich mit seiner Tochter zu ihm kam. Nach allem was er durchgemacht hatte, wollte er ihn nicht noch mehr leiden lassen. Wie sollte er ihm da sagen, dass er nicht wusste wo sein Kind war? Fieberhaft überlegte Escar, wo Okara mit der Kleinen sein könnte. Dann suchte er Okaras Energie. Seine Augen weiteten sich, als er sie im Thronsaal fühlte. Schnell holte er seinen Scouter hervor und kontaktierte Kakarott. „Kakarott! Liap ist tot und Radditz‘ Kind ist nicht mehr da! Ich bin mir sicher, dass Okara sie versteckt hat“, sagte Escar ernst. Innerlich flehte er zu Sadur, dass sie sie nur versteckt hielt. Doch nach allem was er heute erfahren hatte, war er sich da nicht mehr so sicher… „I…ich muss es Radditz sagen…“, nuschelte Escar und legte auf. Für den Moment konnte er nichts weiter tun, als für Radditz da zu sein. Das Baby zu finden, war für ihn kaum möglich. Er kannte ihre Aura nicht und es gab so viele verschiedene Energien im Palast. Nun lag es bei Kakarott und seiner Familie, die Kleine zu finden. ~~~ „Tales“, sagte Okara und biss sich auf die Unterlippe. Sie hatte es geahnt, dass sie ihn verloren hatte. Jetzt gerade konnte sie es in seinen Augen sehen. Tales, ihr Geliebter hasste sie… „Du Miststück!“, grollte Tales und machte einen Schritt auf sie zu. Kakarott packte seinen Bruder schnell und hielt ihn zurück. Er verstand ihn, am liebsten wollte er ebenfalls auf sie zustürmen. Doch gerade in Tales‘ Position sollten sie sich vor dem König doch etwas zurückhalten. Die Wache wollte etwas sagen, doch der König schüttelte nur den Kopf. Er wollte zuerst sehen, was nun geschah. „A… aber Liebling… ich habe doch alles nur für dich getan“, sagte Okara wimmernd. Ihr Herz schmerzte, als er sie beleidigte. Es tat so weh. Dabei hatte sie alles getan, um für immer mit ihm glücklich sein zu können. „Nenn mich nicht so!“, fauchte Tales und knurrte grollend. „Du willst das für mich getan haben?! Du hast fast meinen Sórek getötet und mein Kind, wieso?!“ „I… ich wollte doch nur eine Familie mit dir gründen… das ist doch… unser Kind…“, sagte Okara verzweifelt und Tränen liefen ihr über die Wangen. Der König hörte interessiert zu. Okara hatte gerade mehr oder weniger zugegeben, dass sie schuldig war. „Unser Kind?“, sagte Tales und bleckte die Zähne. Seine Aura wirbelte auf und er war kurz davor, auf Okara loszustürmen. Doch dann beruhigte er sich etwas. Ruhig, aber bestimmt riss er sich von Kakarott los und schritt auf Okara zu, ohne sie aus den Augen zu lassen. Direkt vor ihr blieb er stehen. „Dieses Kind ist von Radditz und mir. Du wirst niemals seine Takrá sein. Weder von diesem Baby, noch von einem anderen. Du bist nichts!“, sagte er kalt. Okara sank auf die Knie und immer mehr Tränen liefen über ihre Wangen. „W… wie kannst du so etwas sagen? Radditz… hat alles… kaputt gemacht… deswegen wollte ich ihn vergiften… wenn er weg ist, können wir endlich glücklich sein…“, sagte Okara erstickt und streckte verzweifelt eine Hand nach ihm aus. Tales weitete die Augen, ebenso wie der Rest seiner Familie. „Du bist krank Okara“, sagte Kakarott abfällig und schüttelte den Kopf. Tales ging einen Schritt nach hinten, damit sie ihn nicht berühren konnte. „Radditz hat gar nichts kaputt gemacht… das warst du. Deinetwegen hätten wir uns immer getrennt. Du wärst niemals eine würdige Gefährtin für mich“, meinte Tales abschätzend. Okara schüttelte den Kopf. Sie wollte nicht glauben, was sie da hörte. Für sie war Radditz schuld daran, dass ihre Beziehung immer mehr zerbrochen war. Ohne ihn, wären sie immer noch glücklich. Vielleicht hätten sie ihr eigenes Haus und ein eigenes Kind… aber nein, Radditz musste ja alles zerstören. Plötzlich piepste Kakarotts Scouter und schnell setzte er ihn auf. Nervös sah er zum König, doch als er Escars Nummer sah, ging er ran. Erschrocken blickte er zu Tales, als er das hörte. „Okara hat Pfleger Liap getötet und das Baby entführt“, keuchte er entsetzt. „Was?!“, rief Tales und für einen Moment wurde er blass. Der Gedanke das Okara sein unschuldiges Baby auch nur berührt hatte, ließ ihn beinahe in Panik ausbrechen. Bardock knurrte und wollte gerade auf Okara zustürmen, als ihm Gine zuvorkam. Seine Gefährtin war eine sanfte Seele, doch für ihre Familie kämpfte sie eisern. Wütend holte sie mit der Faust aus und schlug Okara kraftvoll ins Gesicht, sodass sie zu Boden stürzte. „Wo ist meine Enkelin?“, fragte Gine wütend. Ihre Augen blitzen gefährlich und ihre Rute schwang gereizt durch die Luft. Okara rappelte sich langsam auf und blickte erschrocken zu Gine auf. „Das wollte ich Euch noch sagen, Eure Majestät. Okara wurde gerade gefunden, als sie versuchte mit dem Neugeborenen zu fliehen. Wir haben sie zurück auf die Krankenstation gebracht. Sie scheint unverletzt“, sagte die Wache und verneigte sich. Gine atmete erleichtert auf und nahm Tales in die Arme, der für einen Augenblick die Augen schloss. Er war so froh das zu hören. Auch Kakarott und Bardock waren sehr erleichtert. Für einen Moment hatten alle mit dem Schlimmsten gerechnet… „Bringt sie in den Kerker. Ich werde mir eine angemessene Strafe überlegen“, sagte der König streng. „Nein… ich habe doch nur…“, wimmerte Okara. „Du hast einen Gebärer verletzt, ihn versucht zu töten, ein Kind gefährdet, einen Pfleger getötet und mich belogen. Dann wolltest du auch noch ein Baby entführen. Für diese Vergehen, sollte ich dich töten lassen!“, meinte König Vegeta mit eisiger Stimme. Okara weitete entsetzt die Augen. Tales lächelte, er empfand dies für eine angemessene Strafe. „Aber mein Urteil werde ich erst verkünden, wenn ich mit Radditz gesprochen habe“, endete der König und nickte dem Krieger zu. Okara wurde abgeführt. „Über dein Eindringen in den Kerker, werde ich dieses Mal hinwegsehen Tales. Aber noch einmal sollte so etwas nicht passieren. Wenn es Radditz besser geht will ich ihn sprechen. Ansonsten kümmere dich nun um deine Familie“, sagte König Vegeta ernst. Tales sah perplex zum Thron auf. Er verlor seinen Super Saiyajin Status und verneigte sich tief. „Vielen Dank, König Vegeta“, bedankte er sich ernst, ehe er die Hand seiner Mutter nahm. Alle waren erleichtert. Gine und Bardock hatten wirklich befürchtet ihren Sohn nun für ein paar Wochen in den Kerkern zu finden. Kapitel 43: Entzweit -------------------- Der Weg zurück kam Escar endlos vor. Er versuchte sich Sätze zurecht zu legen, wie er es Radditz schonend beibringen konnte. Aber das war wohl kaum möglich. Radditz würde durchdrehen, wenn er ihm sagte, dass sein Baby verschwunden war. Gerne hätte Escar es ihm noch verschwiegen, doch wie sollte er das machen? Er sollte schon längst mit der Kleinen zurück sein. Radditz würde sich sicher nicht mit einer kleinen Notlüge zufrieden geben. Nach allem was er durchgemacht hatte und den immensen Schmerzen die er hatte, musste er ihm jetzt noch mehr wehtun. Tief atmete Escar durch, ehe er eine Hand auf die Türklinke legte. Dann öffnete er sie. Radditz wurde gerade noch von der Pflegerin behandelt. Trotz der schweren Erschöpfung, war er wach und sah sofort zu ihm rüber. „Wo ist meine Tochter, Escar?“, fragte Radditz wütend, ja beinahe verzweifelt, als er bemerkte, dass Escar ohne sie zurückkam. Escar schwieg. Für einen Moment war er nicht in der Lage zu antworten. „Wo ist meine Tochter?!“, grollte Radditz und erhob sich mit dem Oberkörper. Unwirsch wischte er die Hände weg, die ihm gerade den rechten Arm einbinden wollten. „Okara muss sie versteckt haben… sie hat Liap getötet…“, sagte Escar ernst und schloss die Augen. Radditz hielt für einen Moment den Atem an und fassungslos schüttelte er den Kopf. „Nein…“, wimmerte er. Die Wut verrauchte und panische Angst erfasste ihn. „Radditz, sie haben Okara. Sie ist in diesem Moment bei deiner Familie und dem König. Wir werden sie finden“, sprach Escar weiter. Dieses Mal klang seine Stimme fester und voller Zuversicht. Radditz knurrte, ehe er die Decke zur Seite schlug und aufstand. Die Pflegerin wollte ihn daran hindern, doch er schubste sie einfach weg. „Radditz, bleib liegen“, bat Escar und rannte zu ihm. Radditz sackte auf die Knie und krallte sich mit einer Hand in die weichen Laken. Der halb angelegte Verband löste sich langsam und hing zu Boden. Sein Körper erzitterte vor Anstrengung und Schmerz und er schaffte es kaum, sich aufzurichten. „Du kannst sie nicht suchen, Radditz. Überlass das den anderen. Dein Körper muss sich dringend erholen“, redete der Arzt eindringlich. Trotzig schüttelte Radditz den Kopf. Tränen der Wut, aber auch der Verzweiflung traten in seine Augen. „Ich… habe es viel zu lange euch… überlassen“, knurrte Radditz. Er konnte nicht weiter hier liegen bleiben, während sein kleines Mädchen irgendwo war. Vielleicht lag sie in einer dunklen Ecke, allein und verängstigst. Oder sie war tot… Ein Stich zog sich durch Radditz‘ Brust und die Verzweiflung nahm überhand. Trotz Escars Worte, stemmte er sich auf die Beine und ging einen Schritt nach vorne. Doch dann verließ ihn seine Kraft und er sackte abermals zusammen. Escar fing ihn auf und stütze ihn. „Radditz, bitte sei vernünftig“, bat er eindringlich. Seine Augen wanderten zu der Pflegerin, die gerade eine Spritze mit Beruhigungsmittel vorbereiten wollte. Escar nickte ihr zu. Auch wenn es ihm Leid tat, sie mussten Radditz ruhigstellen, bevor er sich noch mehr verletzte. „Radditz, ruhig… komm du kannst nicht einmal laufen… wir finden sie, aber du musst hier bleiben“, sagte der Arzt beruhigend, als er merkte wie Radditz gegen seinen Griff ankämpfte. „Nein! Soll Alkatar euch holen! Ihr habt gesagt mein Baby sei sicher und nun ist es verschwunden!“, schrie Radditz und riss sich los. Schweratmend kniff er die Zähne zusammen und versuchte abermals auf die Beine zu kommen. Dann hörte er ein leises Wimmern. Mit weit aufgerissenen Augen sah er zur offenen Tür, in der ein Soldat stand. In seinen Händen hielt er ein kleines Bündel. Schlagartig blieb Radditz ruhig sitzen. Auch Escar bemerkte den Krieger. „Okara wurde mit ihr gefasst. Mir wurde gesagt, ich soll sie hierher bringen“, sagte der Saiyajin ernst. Escar nickte und stand auf, um das Baby entgegen zu nehmen. Auch Radditz versuchte sich zu erheben. Die Pflegerin legte die Spritze zur Seite und half ihm, sich auf das Bett zu setzten. Dieses Mal ließ er sich helfen. Seine Augen lagen nur noch auf dem Bündel in Escars Armen. Ohne ein Wort zu sagen, streckte Radditz beide Arme aus und Escar legte ihm seine Tochter in die Arme. Radditz sah sie einen langen Moment an und begann zu lächeln. Zum ersten Mal nahm er seine Tochter wirklich wahr. Sanft strich er ihr durch die langen schwarzen Haare. Ein ersticktes Lachen entfloh ihm, als er die Ähnlichkeit bemerkte zu ihm und Tales. Ihre dunkle Haut, erinnerte ihn sehr an Tales. Sie war wirklich perfekt. Müde sank Radditz zurück in die weichen Felldecken. Seine Augen ruhten nur auf seinem kleinen Mädchen. Er registrierte nicht einmal, dass Escar ihn zudeckte. Stattdessen drehte er sich auf die Seite und kniff die Augen zusammen, als die Schmerzen für einen Moment überhandnahmen. Trotzdem rollte er sich etwas zusammen. Sein Baby lag in den weichen Felldecken und blickte ihn mit aufgeweckten Augen an. Radditz war glücklich, während er seine Arme weiterhin schützend um sie legte. Zum ersten Mal seit Okara versucht hatte ihm sein Kind aus dem Körper zu schneiden, entspannte er sich und sank wenig später in eine erholsame Ohnmacht. Nun mit der Gewissheit, dass niemand ihm sein Kind mehr wegnehmen konnte. Denn ab sofort, würde er sie mit seinem Leben schützen… Escar und die Pflegerin blieben die ganze Zeit an seiner Seite und ließen ihn in Ruhe. Escar war sehr erleichtert, dass die Kleine nun doch wohlbehalten gefunden wurde. Nachdem Radditz ohnmächtig geworden war, wollte die Pflegerin Radditz sein Kind aus den Armen nehmen. Doch instinktiv peitschte der Langhaarige mit der Rute auf und ein drohendes Grollen entkam seiner Kehle. „Lassen sie ihn…“, sagte Escar ernst. Die Saiyajin nickte und verließ den Raum, nachdem sie alles aufgeräumt hatte. Kurz darauf kehrte sie mit einer Wiege wieder zurück. Dann ging sie zu ihren anderen Patienten. Escars Dienst war eigentlich vorbei, sein Kollege hatte längst übernommen. Doch trotzdem dachte er nicht daran, von Radditz‘ Seite zu weichen. Als Arzt war ihm immer sehr wichtig, dass es seinen Patienten gut ging. Gerade nachdem was Radditz alles durchmachen musste, konnte er ihn unmöglich alleine lassen. Daher sah er sich seine Akte durch und überprüfte, ob er noch irgendetwas für ihn tun konnte. Normalerweise müsste Radditz dringend in einen Medi-Tank aufgrund der vielen Verletzungen, die er erlitten hatte. Nach etwa 24 Stunden, würde er sich viel besser fühlen. Aber ihm war klar, dass Radditz sich nun nicht mehr von seiner Tochter trennen würde. Allein, wie er sie im Arm hielt, machte ihm das mehr als deutlich. Escar hatte schon mit mehreren Patienten zu tun gehabt, die ihre Kinder sogar gegenüber dem Personal verteidigten. Besonders bei Saiyajins, die während ihrer Schwangerschaft ihren Partner verloren hatten, trat das häufiger auf. Bei Radditz schien es sehr stark ausgeprägt zu sein. Doch das war nicht unbedingt verwunderlich, nachdem was er alles durchmachen musste. Escar konnte sich ihm nicht nähern, ohne dass Radditz ihn instinktiv aggressiv anknurrte. ~~~ „Kakarott, ist alles in Ordnung?“, fragte Broly, kaum, dass die Familie den Thronsaal verlassen hatte. Er hatte bemerkt, wo sein Liebster sich aufhielt und sich sofort auf den Weg gemacht. Kakarott lief ihm entgegen und nahm ihn stürmisch in die Arme. Broly umarmte ihn erschrocken und sah von ihm zum Rest der Familie. Tales‘ Blick war ernst, doch er schien ihn gar nicht wirklich wahrzunehmen. Ohne ein Wort lief er an Broly vorbei. Dicht gefolgt von Gine, die immer noch seine Hand hielt. „Was ist passiert?“, fragte Broly ernst. Dann bemerkte er Bardock, der als Einziger bei ihm stehen blieb. „Okara hat versucht Radditz zu töten und ihm das Kind aus dem Bauch zu schneiden…“, fing Bardock an zu erzählen. „WAS?!“, schrie Broly beinahe geschockt und weitete die Augen. „Beiden geht es den Umständen entsprechend gut. Komm, wir erzählen dir alles“, sagte Bardock und legte eine Hand auf Kakarotts Rücken. Langsam löste sich dieser von seinem Gefährten und nickte langsam. Gemeinsam folgten sie Tales und Gine auf die Krankenstation. Tales fühlte Radditz‘ Ki die ganze Zeit. Er ließ es nicht aus den Augen. Es war so schwach. Radditz war schwer verletzt. Das tat ihm verdammt weh. Er empfand tiefe Schuld, aber auch große Sorge wegen des schlimmen Zustands seines Bruders. Doch er fühlte auch eine andere, noch schwache Energie bei ihm. Die seiner Tochter. Das war ein geringer Trost. Er war froh, dass es wenigstens ihr gut ging. Wenn Okara ihr etwas angetan hätte, wüsste er nicht wie er damit umgehen sollte… Selbst jetzt war er überfordert. In seinem Inneren herrschte das reinste Chaos, seit er den Thronsaal verlassen hatte. All das was er erfahren hatte, war zu viel um es auf einmal zu verarbeiten. Tales fühlte sich müde und erschöpft. Seine Rute hatte sich ebenfalls von seiner Hüfte gelöst und schwang immer wieder zuckend durch die Luft. Ein Zeichen dafür, dass er sehr aufgewühlt war. Gine sah immer wieder verstohlen zu ihm rüber. Sie machte die Situation auch sehr zu schaffen, doch in erster Linie sorgte sie sich um ihre Kinder. Gine spürte den inneren Aufruhr in Tales. Plötzlich schnupperte sie und ihre Augen weiteten sich leicht. „Tales… deine Váris“, bemerkte sie erschrocken. Der Geruch war ihr vorher nicht aufgefallen. Doch inzwischen wurde er stärker und sie roch es mehr als deutlich. Tales blinzelte verwirrt und brauchte einen Moment ehe er begriff. „Egal“, nuschelte er. Auch er bemerkte den stärker werdenden Geruch und jetzt spürte er auch ein leichtes Ziehen in seinen Lenden. Das war der denkbar schlechteste Zeitpunkt, den sich seine Váris sich aussuchen konnte. Er würde sie ignorieren. Tales wollte nur für Radditz und seine Tochter da sein. Das war alles was er wollte. Gines Blick wurde besorgt, aber sie sagte nichts weiter. Sie verstand ihn, doch das Thema konnte nicht einfach ignoriert werden. Später wollte sie mit Bardock darüber reden. Der Weg erschien ihr endlos, doch nicht nur ihr ging es so. Jeder war tief besorgt und wollte schnell erfahren, wie es Radditz ging. Tales klopfte nicht an, als er Radditz‘ Zimmer erreichte und öffnete stattdessen die Tür. Gine folgte ihm sofort hinein, während die anderen etwas später ankamen. Bardock hatte Broly während des Weges grob erzählt, was vorgefallen war. Broly war zutiefst schockiert, hatte er genauso wie alle anderen niemals erwartet, dass Okara zu so etwas fähig ist. „Wie geht es ihm?“, fragte Tales ernst, als er Escar auf einem Stuhl in der Ecke entdeckte. Der Arzt sprang auf und kam der Familie entgegen. „Er ist stabil, aber er hat so einiges mitgemacht“, erzählte Escar ernst. „Wieso ist er nicht in einem Medi-Tank?“, fragte Bardock kaum, dass er durch die Tür war. Escar seufzte. „Radditz war in einem Medi-Tank. Aber er wollte unbedingt raus und zu seiner Tochter“, erklärte Escar ruhig. „Mein Großer…“, murmelte Gine und trat näher an das Bett, in dem Radditz immer noch mit seiner Tochter im Arm schlief. Der Langhaarige spürte instinktiv, dass sich jemand näherte und schreckte aus seinem Schlaf hoch. Sofort wurde sein Griff um sein Baby etwas fester, während er benommen den Kopf schüttelte. Das Erste was ihn begrüßte war der Schmerz. Ihm tat einfach alles weh. „Hey Sórek… wie fühlst du dich?“, fragte Tales und trat neben seine Mutter. Radditz‘ Blick fiel auf die beiden und drohend knurrte er. Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich. „Verschwinde!“, sagte er mit eisiger Stimme und erhob sich etwas mit dem Oberkörper. Die Decke rutschte etwas nach unten und gab die Sicht auf seinen eingebundenen Körper frei. Tales stockte, als er das hörte und starrte seinen großen Bruder erschrocken an. Auch Gine war überrascht. „Keine Sorge Radditz, ihr beide seid sicher. Okara ist ihm Kerker“, sprach Bardock beruhigend und kam näher. Radditz‘ Kopf ruckte in Richtung seines Vaters und helle Punkte blitzten vor seinen Augen auf. Ihm wurde kurzzeitig noch schwindliger. „Was willst du hier? Jetzt… brauche ich dich auch nicht mehr, Bókra“, sagte Radditz abweisend. Seine ganze Haltung zeugte von Wut, aber auch von Abwehr. Bardock erwiderte nichts, er wusste, dass er das verdient hatte. Kakarott und Broly standen in der Tür und waren unschlüssig ob sie sich einmischen sollten. Auch Escar hielt sich zurück, doch als er spürte wie Radditz‘ Ki etwas flackerte, trat er auf Bardock zu. „Vielleicht solltest du draußen warten… Radditz sollte sich jetzt nicht unbedingt aufregen. Er muss sich dringend erholen“, sagte Escar und legte dem Krieger beruhigend eine Hand auf die Schulter. Bardock seufzte, ehe er widerwillig nickte. Mit einem letzten Blick auf Gine, verließ er das Zimmer. „Und du kannst auch gehen“, knurrte Radditz und seine Augen wanderten zu Tales, der ihn beinahe fassungslos ansah. „Radditz… was…?“, stotterte Tales verunsichert. „Deinetwegen ist schon genug passiert, Tales. Es reicht… verschwinde!“, sagte Radditz eine Spur lauter, doch seine Stimme zitterte. Er versuchte sich etwas mit dem Oberkörper zu erheben, sackte aber gleich darauf mit einem schmerzerfüllten Keuchen zurück. Sein Mädchen begann in seinen Armen zu wimmern und sein Blick glitt zu ihr. Tales stand wie angewurzelt da und wusste nicht was er sagen sollte. Die Worte waren wie ein Schlag ins Gesicht. Machte Radditz ihn jetzt für Okaras Taten verantwortlich? War das alles wirklich seine Schuld? „Radditz…“, nuschelte er leise, beinahe flehend. Doch ein drohendes Knurren entfloh dem Älteren. Seine Rute löste sich von seinem Baby und schwang gereizt durch die Luft. Escar beobachtete das besorgt, ehe er Tales sanft aber bestimmend aus dem Zimmer zog. Kakarott und Broly sahen den beiden nach und auch Gine ging nach draußen. Bardock sah verwundert zu seinem Sohn. „Tales, nimm es nicht persönlich. Radditz steht unter enormen Stress. Er hat so viel durchmachen müssen. Im Moment zählt für ihn nur eure Tochter“, sagte Escar ruhig. Tales starrte an ihm vorbei und nickte. Ja, das konnte er verstehen. Er wollte sein Mädchen auch am liebsten fest bei sich halten und nie mehr loslassen. Doch, dass Radditz ihn nun nicht mehr an seiner Seite haben wollte, tat weh. Mehr als alles, was er jemals gefühlt hatte. Er wollte doch für ihn und seine Tochter da sein. Ein dumpfer Schmerz breitete sich in seiner Brust aus und es fühlte sich an, als würde er kaum genug Luft bekommen. Das war zu viel. Wie sollte er es ertragen, jetzt nicht bei Radditz zu sein? „Ich rede mit ihm“, sagte Gine leise und wollte zurückgehen. „Das halte ich für keine gute Idee. Er soll sich zuerst ausruhen. Sein Körper ist immer noch stark erschöpft durch die Geburt und dann noch die vielen Verletzungen“, gab Escar zu bedenken. Gine zögerte. „Seid einfach für ihn da“, murmelte Tales und atmete zitternd ein. Es tat weh, aber er musste jetzt an Radditz denken. Seine Gefühle kamen erst danach. „Bist du sicher?“, fragte Kakarott mitfühlend. Es tat ihm schrecklich leid für seinen Bruder. Jeder sah ihm deutlich an, wie sehr ihm das zusetzte. „Ja“, antwortete Tales schlicht und drehte sich um. Langsam trat er an die gegenüberliegende Wand und setzte sich hin. Gine und Kakarott sahen ihm dabei zu, ehe sie schweren Herzens zurück in das Zimmer gingen. Die Tür schloss sich und Tales und Bardock blieben alleine zurück. Radditz hatte sich in der Zwischenzeit wieder hingelegt und nichts vom dem Gespräch vor der Tür mitbekommen. Sein Kopf dröhnte und ihm war schwummrig. Seinen Blick hielt er auf seiner Kleinen gerichtet und trotz seiner Schmerzen, begann er zu schnurren. Die Erschöpfung übermannte ihn und bevor er registrierte, dass jemand sein Zimmer betrat, war er wieder eingeschlafen. Tales blieb draußen sitzen und hielt seine Augen auf die Tür gerichtet. Er zitterte und seine Rute schlug wild auf dem Boden auf. Er spürte die Hitze seiner Váris kaum. Sein gesamtes Denken beherrschte Radditz. Seinem großen Bruder, der ihm so viel bedeutete und der in den letzten Stunden so Vieles ertragen musste. Seine Familie. Eine Träne lief seine Wange hinab. Er fühlte sich schrecklich. Radditz hatte recht. Hätte er Okara doch nur niemals in ihr Leben gebracht. Es war seine Schuld. Wieso hatte er nicht schon früher auf seinen Instinkt vertraut und sich von ihr getrennt? Vielleicht hätte er so Radditz vor diesem schlimmen Schicksal bewahren können. Wenn Okara ihn wirklich getötet hätte… Tales‘ Herz setzte bei dem Gedanken aus. Er konnte sich kein Leben ohne ihn vorstellen. Radditz war ihm verdammt wichtig! Erschrocken zuckte Tales zusammen, als er eine Berührung wahrnahm. Bardock hatte sich zu ihm gesetzt und tröstend einen Arm um ihn gelegt. Kurz sahen sie einander in die Augen. Sein Vater verurteilte ihn nicht, sondern war nur für ihn da und er war ihm dankbar. Tales holte zitternd Luft. Er war kurz davor zu weinen, dabei erinnerte er sich nicht einmal mehr, wann er das letzte Mal geweint hatte. Doch die Verzweiflung die er gerade spürte, übernahm beinahe sein gesamtes Denken. Escar sah zu den beiden und seufzte. Er empfand Mitleid für Tales, der es sicherlich nicht verdient hatte, jetzt hier, statt bei seiner Familie zu sein. Gerne würde er ihm helfen, doch das Einzige was ihm einfiel war, ihm etwas gegen seine Váris zu geben. Tales‘ Geruch war inzwischen so stark, dass er es sofort wahrgenommen hatte. „Ich hole dir etwas für deine Váris“, sagte Escar ruhig und verließ die beiden. Tales reagierte nicht. Es war ihm egal. Der Schmerz über die Ablehnung seines Bruders war um einiges schlimmer. Okara hatte alles kaputt gemacht. Was interessierte ihn da seine Váris? Plötzlich kam ihm etwas anderes in den Sinn und schlagartig sprang Tales auf die Beine. Ohne ein weiteres Wort verließ er die Krankenstation und flog los. Kapitel 44: Familie ------------------- Tales kam schon nach kurzer Zeit zurück zum Krankenhaus. Er wollte seinem Bruder und seiner Tochter so nahe wie nur möglich sein. Für sein kurzzeitiges Verschwinden gab es nur einen Grund. Er hatte die Samen für den Geburtsbaum gepflanzt. Genauso, wie er es mit Radditz besprochen hatte… Okara mochte vieles zerstört haben, doch Tales ließ nicht zu, dass sie ihretwegen nun auch diese Tradition nicht fortführten. Ihr Mädchen verdiente einen wunderschönen Baum. Trotz all der furchtbaren Dinge die heute passiert waren, war es dennoch der Tag ihrer Geburt. Stunde um Stunde saß Tales vor Radditz‘ Zimmertür. Nicht eine Sekunde verschwand er. Nicht einmal, als seine Váris auf dem Höhepunkt angelangt war. Nur dank Escar, hat er es überhaupt irgendwie ausgehalten. Der Medizinier hatte ihm etwas gegeben, um die Auswirkungen zu unterdrücken. Es hatte ihm etwas Linderung verschafft. Gine, Kakarott und Broly waren die ganze Zeit bei Radditz, der die meiste Zeit schlief. Sein Körper holte sich die nötige Ruhe, die er brauchte. Einzig wenn seine Tochter weinte und er sie füttern musste, wachte er auf. Er gab sie keine Sekunde aus den Händen. Nicht einmal zum Wickeln. Radditz konnte sie nicht loslassen. Noch nicht einmal bei seiner Familie. Wenn er wach war, sprach er kaum ein Wort. Er war komplett ruhig und teilweise sehr abwesend. Manchmal reagierte er kaum auf seine Familie, auch wenn er ihre Nähe trotzdem schätzte. Sein war Kopf voll und den vergangenen Ereignissen. Das alles war ihm zu viel. Okaras Versuch ihm sein Kind aus dem Bauch zu schneiden, die erzwungene Geburt, völlig allein mit dieser Verrückten. Dann die Zeit im Kerker und die allmächtige, panische Angst um sein Kind. Das war etwas, was er nicht einfach so verarbeiten konnte. So etwas brauchte Zeit. Zwei Tage blieb die Familie auf der Krankenstation. Escar hatte für Gine ein Krankenbett ins Zimmer geschoben, dass sie, Kakarott und Broly abwechselnd benutzten. Broly ließ seinen Freund auch nicht allein und war ständig an seiner Seite. Bardock blieb bei Tales, hatte aber von Escar ein Zimmer neben dem von Radditz bekommen. Zum Glück war auf der Station einiges frei. Doch Tales weigerte sich, auch nur einen Meter hier wegzugehen. Also blieb Bardock bei ihm und versuchte ihn etwas aufzubauen. Doch auch Tales war sehr still und in sich gekehrt. So etwas kannte Bardock von seinem Sohn nicht. Tales litt sehr darunter, nicht zu Radditz zu dürfen. Er wollte so gerne für ihn da sein. Auch für sein kleines Mädchen, was er bisher noch nicht einmal im Arm gehalten hatte. Doch Radditz wollte ihn nicht sehen. Gine hatte versucht das Thema behutsam anzusprechen. Doch Radditz blieb hart und ließ nicht mit sich reden. Alleine der Name seines Bruders ließ ihn wütend werden und so blieb das Thema unangesprochen. Tales konnte es ihm nicht verübeln. Immerhin war es seine Freundin gewesen, die ihn so grausam verletzt hatte. Okara wollte ihm nicht nur das Kind aus dem Bauch schneiden und als ihr eigenes großziehen, sondern ihn auch töten. Für diesen widerwärtigen Plan, konnte man kaum die passenden Worte finden. Tales hasste sich dafür, dass er sich überhaupt auf Okara eingelassen hatte. Sie war ein Scheusal und wahrlich für niemanden eine gute Gefährtin. Wie konnte er nur so blind sein? Hatte er sich so von ihrer gespielten, lieblichen Art und ihrem schönen Körper blenden lassen? Wie hatte er nur so dumm sein können… Radditz hätte tot sein können… Tales wollte sich noch nicht einmal vorstellen, was wäre, wenn er Radditz wegen ihr verloren hätte. Okara war wirklich ein Monster. Tales war froh das sie im Kerker saß. Er hoffte, die Soldaten quälten sie täglich, denn nichts anderes hatte sie verdient. „Tales, na komm… lass uns etwas essen“, schlug Bardock vor und strich ihm über die Haare. Sein Vater sprach ruhig und sanft mit ihm, beinahe als wäre er ein kleines Kind. Beinahe musste Tales über den Gedanken lächeln, denn immerhin war er selbst inzwischen Vater. Doch er war ihm auch sehr dankbar für seine Hilfe. „Nein…“, antwortete Tales schlicht. Ihm war jeglicher Appetit vergangen. Bardock seufzte und schüttelte den Kopf. Er beschloss die Antwort nicht hinzunehmen und hob Tales kurzerhand hoch. Der Dunkelhäutige starrte seinen Vater verdattert an, als er sich plötzlich auf seinen Armen wiederfand. Bardock ließ sich davon nicht beirren und trug Tales in das leere Zimmer, was Escar für ihn und Tales freigehalten hatte und setzte ihn auf dem Bett ab. Dann nahm er die dampfende Schüssel Suppe und drückte sie ihm in die Hände. „Du isst jetzt etwas, Tales. Es bringt weder dir, noch Radditz etwas, wenn du zusammenbrichst“, sagte Bardock eindringlich. Tales starrte ihn an. Dann schlich sich ein minimales Lächeln auf seine Lippen. „Danke, Bókra“, antwortete er ruhig und begann zu essen. Er wusste, dass sein Vater Recht hatte. Wenn er für Radditz da sein wollte, musste er sich zusammenreißen. Aber es war verdammt schwer… Zur gleichen Zeit war Escar bei Radditz, um ihm neue Verbände anzulegen. Radditz ließ es über sich ergehen ohne eine Miene zu verziehen. Ein Großteil der Verletzungen war inzwischen verheilt. Am meisten machte ihm die Wunde an seinem Bauch zu schaffen und die Wunden auf seinem Rücken von den Wachen im Kerker. Doch wenigstens fühlte er sich nicht mehr schlapp und sein Körper gewann jeden Tag mehr Kraft. „Kann ich heute nach Hause?“, fragte Radditz ernst. Überrascht wurde er von Escar und seiner Familie angesehen. „Ich würde es besser finden, wenn du noch ein oder zwei Páveke länger hierbleibst“, sagte Escar schließlich. „Dein Zustand ist zwar nicht mehr lebensbedrohlich. Aber ich würde trotzdem nach dir und deiner Tochter regelmäßig sehen“ „Sie ist doch gesund?“, fragte Radditz nach und war sofort besorgt. „Natürlich, sie ist bei bester Gesundheit. Aber ihr beide wart enormen Stress ausgesetzt“, erwiderte Escar schnell. „Ja, deswegen will ich auch nach Hause. Es wird Zeit, dass wir hier rauskommen“, meinte der Langhaarige ernst. Er hatte es satt hier in diesem Bett zu liegen. Etwas musste sich ändern, er wollte nicht mehr länger hierbleiben. Außerdem fühlte er sich gut genug, um endlich Heim zu gehen. „Du solltest auf Escar hören, Sórek“, meinte Kakarott ruhig. Er saß auf dem anderen Bett und lehnte mit dem Kopf gegen Brolys Schulter. Er sah müde aus und fertig. „Bleib wenigstens noch bis morgen“, bat ihn Gine inständig. Sie machte sich große Sorgen um Radditz und würde sich wohler fühlen, wenn er sich noch etwas ausruhen würde. „Nein, wenn es medizinisch keine Einwände gibt, kann ich mich auch Zuhause ausruhen“, entgegnete Radditz ernst und sah Escar direkt in die Augen. Der Arzt runzelte die Stirn und dachte nach. „Es wäre mir lieber, wenn du noch hierbleiben würdest…“, meinte Escar. Ernst musterte er Radditz und seufzte. Er merkte, dass er ihn wohl nicht überzeugen konnte und medizinisch gesehen, gab es wirklich keinen Grund ihn hierzubehalten. Aber es wäre ihm auch wichtig, um noch etwas auf Radditz zu achten. Er hatte sein Baby nicht einmal aus den Händen gegeben. Als eine der Pflegerin ihr die Windel wechseln wollte, hatte er sie aggressiv angeknurrt. Kein Wunder, Radditz war traumatisiert. Aber davon wollte er nichts hören. Escar hatte versucht mit ihm darüber zu reden und hatte extra seine Familie für einen Moment aus dem Zimmer gebeten. Doch Radditz blieb stur. „Na gut, du kannst nach Hause. Aber nur wenn du mir versprichst, dich noch zu erholen. Kein Training in den nächsten zwei Wochen und ich werde alle zwei bis drei Páveke nach dir sehen. Morgen komme ich zu dir, dann brauchst du nicht immer hierher fliegen“, meinte Escar eher widerwillig. Radditz seufzte zufrieden, ehe er zustimmend nickte. Mit diesen Bedingungen konnte er gut leben. Gine sah besorgt zu Kakarott, der nur hilflos mit den Schultern zuckte. Sie konnten Radditz wohl kaum ans Bett fesseln. „Radditz… willst du nicht lieber noch etwas hierbleiben?“, fragte Gine unsicher. Für sie war es unvorstellbar, dass ihr Ältester nun allein in seinem Zuhause blieb. „Nein, Takrá. Mir geht es inzwischen besser, keine Sorge. Ich kann auf mich aufpassen und auf meine Kleine“, sagte Radditz ruhig. Seine Augen wanderten zu seinem Mädchen, was friedlich in seinen Armen schlief. Bis jetzt hatte er ihr noch keinen Namen gegeben. Irgendetwas hielt ihn davon ab. Er wusste es selbst nicht. Tales und er hatten über einige gesprochen… vor der Geburt. Aber sie konnten sich noch nicht festlegen. Dafür würde er jetzt noch Zeit brauchen. „Dann komm wenigstens mit zu uns nach Hause. Dann bist du nicht völlig allein oder einer von uns bleibt bei dir“, schlug Kakarott vor und sah seinen Bruder mit einem bittenden Blick an. Radditz schüttelte den Kopf. „Nein, Sórek. Ich will zu mir nach Hause und ihr braucht nicht auf mich aufzupassen. Die Schwangerschaft ist vorbei und ich kann jetzt wieder für mich selbst sorgen“, meinte Radditz ruhig. Kakarott senkte den Blick und seufzte schwer. „Wir wollen dir doch nur helfen, Sórek“, nuschelte er beinahe verzweifelt. „Ich weiß, Kaki… aber im Moment brauche ich Zeit für mich. Bitte akzeptiert das“, bat Radditz. „Okay, mein Großer. Aber wenn du etwas brauchst, melde dich bitte“, bat Gine eher widerstrebend. „Ja, das mache ich. Versprochen“, antwortete Radditz. Escar hatte dem Gespräch zugehört und war besorgt darüber, dass sich Radditz weiterhin zurückzog. Aber wenn seine Familie ihn schon nicht umstimmen konnte, dann er sicher auch nicht. Er hatte schon mit so etwas gerechnet. „Ich hole dir einen Brustpanzer“, sagte der Arzt ruhig und verließ das Zimmer. Radditz verzog etwas die Lippen, als er an diese Standard Rüstungen dachte, die im Palast für alle frei zugänglich waren. Seine eigenen waren ihm da doch lieber, aber da niemand bei ihm war und sie geholt hatte, musste er sich wohl damit zufrieden geben. „Aber ich bringe dir später noch etwas zu essen vorbei. Dann musst du wenigstens nicht kochen“, sagte Gine plötzlich lächelnd. So konnte sie wenigstens etwas für Radditz tun. Sanft strich sie ihrem Ältesten durch die Haare. „Danke, Takrá“, antwortete Radditz. Darüber war er sogar froh. Auch wenn er nur ein paar Tage weg war, konnte er sicher einen Teil seiner Lebensmittel wegwerfen. Morgen musste er zuerst einmal auf den Markt und etwas einkaufen. Als er die Hand seiner Mutter in seinen Haaren spürte, entspannte er sich und ein kleines, mildes Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Er wusste, dass sie ihn bedingungslos liebte und dafür war er ihr sehr dankbar. Ihm war klar, dass er im Moment abweisend war. Aber er konnte nicht anders. Als die Hand seiner Mutter weiter nach unten rutschte und dabei in die Nähe seines Babys kam, zuckte er Augenblicklich zurück. Er hob die Kleine aus ihrer Reichweite, damit sie sie nicht berühren konnte. Gine erschrak und sah ihn betroffen an. Auch Kakarott und Broly waren überrascht von Radditz‘ Reaktion. Betretenes Schweigen erfüllte den Raum. Gines Blick wurde traurig. Sie wollte die Kleine so gerne einmal in den Arm nehmen. Radditz‘ abweisende Haltung schmerzte sie. Unsicher öffnete sie den Mund, doch bevor sie sich überhaupt dazu entschieden hatte, was sie sagen wollte, öffnete sich die Tür. Escar kam zurück und brachte Radditz die Rüstung. „Danke!“, sagte Radditz schnell und vermeid den Blickkontakt mit seiner Familie. Schnell stand er auf und wickelte seine Rute liebevoll um seine Kleine. Sanft hielt er sie damit in der Luft und nahm Escar den Brustpanzer ab, den er sofort überzog. Anschließend schlüpfte er in die Stiefel, die Armstulpen ließ er bewusst aus. Dann nahm er sein Kind wieder auf seine Arme. „Kann ich dann gehen?“, fragte Radditz. „Ja, wir sehen uns morgen Abend“, sagte Escar ruhig. Normalerweise waren solche Arztbesuche eher unüblich. Doch in Radditz‘ Fall wollte er sichergehen, dass es ihm und dem Baby gut ging. „Ja, okay“, erwiderte der Langhaarige. Er war erleichtert darüber, dass er nun endlich hier raus konnte. „Wir begleiten dich“, schlug Kakarott vor und sprang vom Bett. Seine Hand hielt die seines Gefährten, der ebenfalls aufstand. „Nein, schon gut Sórek. Das schaffe ich auch alleine. Ihr solltet auch nach Hause fliegen. Ihr musstet lange genug auf mich aufpassen“, entgegnete Radditz. „Das ist doch selbstverständlich, Radditz. Wir sind deine Familie“, sagte Gine leise. Sie kämpfte etwas mit die Tränen. Radditz‘ Zurückweisung hatte sie verletzt. „Ich weiß… dafür bin ich auch dankbar. Aber ihr dürft jetzt auch an euch denken. Mir geht es besser“, meinte Radditz und sah zu seiner Mutter. Er fühlte sich etwas schuldig, weil er so reagiert hatte. Aber er wusste auch nicht, wie er das rechtfertigen sollte. Daher schwieg er lieber. Er wollte nur noch nach zurück nach Hause. „I… ich melde mich“, murmelte Radditz, während er seiner Mutter in die Augen sah. Dann öffnete er die Tür und wollte gerade nach draußen gehen, als ihm noch etwas einfiel. „Sagt Tales, dass er sein Zeug aus meinem Haus holen soll“, meinte er ernst. Dann verließ er endgültig das Zimmer und machte sich endlich auf den Heimweg. Kapitel 45: Schuldgefühle ------------------------- Tales und Bardock sahen zur Tür, als diese sich öffnete. Beide waren verwundert, als Gine, Kakarott und Broly herein kamen. „Wird Radditz gerade untersucht?“, fragte Tales und stellte die halbleere Schüssel zur Seite. „Nein, Radditz ist nach Hause geflogen“, antwortete Kakarott geknickt. Er wäre wirklich gern mehr für seinen großen Bruder da gewesen. „Was? Aber er ist doch noch nicht fit!“, sagte Tales mehr als erschrocken. „Wir haben versucht ihn dazu zu überreden, noch wenigstens ein bis zwei Páveke hierzubleiben. Aber er wollte gehen“, sagte Gine bedrückt und trat auf Bardock zu, der sie sanft in die Arme nahm und auf die Stirn küsste. „Ihr hättet ihn ruhig begleiten können. Wir wären dann nachgekommen“, meinte Bardock. „Das wollten wir, aber Radditz will für sich sein“, erklärte Broly. Kakarott lehnte sich etwas näher an seinen zukünftigen Gefährten, ehe er zu Tales übersah. Er zögerte, da er genau wusste, wie weh er seinem Bruder damit tun würde, wenn er ihm Radditz‘ Anweisung ausrichtete. „Wir müssen noch auf den Markt. Ich habe Radditz gesagt, dass wir ihm später was zu Essen vorbeibringen. Escar wird auch alle zwei Páveke nach ihm sehen“, sagte Gine und blickte zu Bardock auf. „Dann gehen wir gleich auf den Markt“, beschloss der Krieger. „Radditz… hat gesagt das du deine Sachen abholen sollst… Sórek“, sagte Kakarott zögernd und trat auf Tales zu. Betroffen senkte der Dunkelhäutige den Blick und schloss die Augen, ehe er langsam nickte. Um ehrlich zu sein, hatte er es erwartet, doch es tat trotzdem verdammt weh. „Ja, das habe ich wohl verdient“, murmelte er bitter. „Unsinn, Sórek. Okara hat uns alle getäuscht. Du kannst sicher nichts für ihre Taten“, erwiderte Kakarott und umarmte seinen Zwilling kurzerhand. „Kakarott hat recht, Tales. Niemand konnte ahnen, dass sie zu so etwas fähig war“, sagte Bardock ernst. „Radditz wird das auch bald erkennen, da bin ich sicher“, wisperte Gine, ehe sie ihn ebenfalls in die Arme nahm. Tales erwiderte nichts. Er war verzweifelt. Auch wenn ihm seine Familie sagte, dass er nichts dafür konnte, fühlte er sich dennoch irgendwie verantwortlich. Außerdem wie lange sollte das andauern? Tales durfte weder Radditz noch sein Kind sehen und das erst seit zwei Tagen. Das war für ihn die Hölle. Er vermisste seinen großen Bruder so wahnsinnig und wollte nichts lieber, als bei ihm zu sein und sein wunderschönes Mädchen endlich in die Arme nehmen. Tales war Radditz noch nicht einmal böse, er konnte ihn wirklich in Gewisser Weise verstehen. Aber die Abweisung tat ihm schrecklich weh. Ein beklemmendes Gefühl bereitete sich in ihm aus und er merkte, dass er kurz davor war, in Tränen auszubrechen. Daher löste er sich von seiner Familie und hielt den Blick gesenkt. „Ich… werde dann mal zu Radditz fliegen“, murmelte er und verließ das Zimmer. Besorgt sah ihm seine Familie nach. Gine seufzte schwer. „Hoffentlich vertragen sich die Beiden wieder… ich habe Tales noch nie so erlebt“, murmelte Gine bedrückt. „Gib Radditz etwas Zeit. Er hat so viel durchgemacht. Ich bin sicher, wenn er sich erholt hat, wird er von selbst merken, dass er Tales dafür keine Schuld geben kann“, sagte Bardock ruhig. „Hoffentlich hast du recht“, murmelte Kakarott und trat auf Broly zu, der ihn liebevoll umarmte. ~~~ Radditz landete im Garten seines Heimes und lächelte leicht. Sein Baby gluckste und schmunzelnd sah er sie an. „Willkommen in deinem Zuhause, mein Schatz“, flüsterte er leise und stupste ihre Nase mit der seinen an. Sie kicherte und ein liebevoller Ausdruck breitete sich auf seinem Gesicht aus. Einen Moment holte er noch tief Luft, ehe er nach drinnen trat. Er schnupperte. Sein Weg führte ihn in die Küche, wo er einige Lebensmittel fand, die nicht mehr gut waren. Schnell warf er alle in den Mülleimer und verbrannte den Inhalt mit einer Ki-Kugel. Seine Rute schlang sich um die Kleine und wiegte sie sanft hinter seinem Rücken. Als er fertig war, beschloss er erst einmal für Wärme zu sorgen. Schnell zündete er ein Feuer im Ofen an, damit es wärmer wurde. Zum Glück war der Rátev vorbei. Sonst wäre es noch viel kälter. Trotzdem öffnete er alle Fenster, um den Geruch aus dem Haus zu vertreiben. Zuerst unten und dann oben. In seiner Schlafzimmertür stockte er und seine Augen weiteten, als er das zerwühlte, blutige Bett vorfand. Niemand war hier gewesen, also war alles so wie er es verlassen hatte. Die zerbrochene Giftspritze lag immer noch in der Ecke. Sein ganzes Bett und auch ein Teil des Bodens war voll getrocknetem Blut. Radditz wurde beinahe schlecht bei dem Anblick. Es dauerte einen Moment, bis er sich losreißen konnte und sich überwand das Fenster aufzumachen. Dann ging er in die anderen Zimmer, um sie dort zu öffnen. Gerade als er wieder in der Tür zu seinem Schlafzimmer stand, hörte er die Haustür. Langsam trat er an das Geländer und sah Tales unten stehen. Ihre Blicke trafen sich. „Holst du deine Sachen ab?“, fragte Radditz kühl. Es war merkwürdig, ihn zu sehen. Eigentlich hatte er keine Lust, sich mit Tales zu unterhalten. Dazu war er noch viel zu wütend und auch enttäuscht. Tales hatte ihn auf mehr als eine Art enttäuscht. Nicht nur, dass er ihn mit Okara alleine gelassen hatte und ihr somit die Zeit gab, ihm das anzutun. Er hatte weder auf ihr Kind geachtet, noch hatte er ihm geholfen, als er ihn gebraucht hatte. Radditz fühlte sich noch nie in seinem Leben so im Stich gelassen, wie von seinem Bruder in diesen Stunden seines Lebens. Das war etwas, dass er ihm nicht so schnell verzeihen konnte. Vielleichte konnte er es auch nie… Tales sah ihn weiterhin an und es dauerte einen Moment bis er sich in Bewegung setzte und nach oben zu Radditz ging. Seine Augen wanderten zu seiner Tochter, die immer noch von Radditz‘ Rute gehalten wurde. Sein Blick wurde beinahe sehnsüchtig. „Können wir reden?“, fragte Tales leise, seine Stimme zitterte. „Nein, nimm dein Zeug und verschwinde!“, antwortete Radditz streng. Er klang kühl und distanziert. Tales zuckte unter diesem Ton zusammen und senkte den Kopf. Er biss sich auf die Unterlippe und schloss einen Moment die Augen. „Radditz… bitte…“, bat er eindringlich. „Nein“, erwiderte Radditz schlicht und ließ Tales einfach stehen. Er ging in sein Zimmer und nahm die blutigen Felldecken. Sein Bruder folgte ihm mit seinen Augen und als er sah, wie es in dem Zimmer aussah, schnappte er nach Luft. Seine Rute sträubte sich und ein leises Knurren verließ seine Lippen. Für einen Moment blitzte das Bild von Radditz auf, der schwerverletzt und mit immensen Schmerzen in seinem eigenen Blut lag. Ihm wurde schlecht. Radditz sah ihn ernst an, ehe er sich an ihm vorbei zwängte und die Felldecken nach draußen trug, um sie dort zu verbrennen. Tales blieb wie angewurzelt stehen und seufzte schwer. Er spürte, dass er gerade nicht an seinen Bruder herankam. Radditz war immer noch sehr wütend auf ihn. Schweren Herzens ging er nun in sein Zimmer und packte die wenigen Habseligkeiten zusammen. Als er fertig war, stand er noch eine Weile in dem Raum. Seine Augen ruhten auf dem Bett, wo er wenige Tage zuvor noch mit Okara geschlafen hatte. Nur der Gedanke an diese Frau widerte ihn an. Er konnte nicht begreifen, wie er sich so sehr in ihr getäuscht hatte? Wieso hatte er seinem Gefühl nicht früher vertraut? Tales hätte sich von ihr trennen sollen, als er merkte, dass sie sich seltsam benahm. Dann hätte er die Zeit mit seinem Bruder verbringen können… Okara… auch wenn sie doch einige Monate zusammen waren und er sie für eine Weile zu seiner Gefährtin machen wollte. Musste er zugeben, dass sie ihm nicht fehlte. Überhaupt nicht. Gerade zum Ende hin, fühlte er sich fast nur noch merkwürdig bei ihr. Sie war so seltsam geworden. Tales konnte ihre gemeinsame Zeit nicht mehr genießen. Doch die von Radditz und ihm genoss er immer sehr. Es war schön gewesen für ihn da zu sein. Auch wenn sie manchmal nichts anderes taten, als im Bett zu liegen und zu reden. Tales vermisste diese Zeit. Wie hieß es immer so schön? Man merkt erst, was man hat, wenn man es verloren hat. Tales hatte seinen großen Bruder verloren und auch seine Tochter. Jetzt wollte er nur bei den beiden sein. Nicht nur bei seiner Kleinen, sondern auch bei Radditz. Dieses Gefühl ging weit über sein Pflichtgefühl als Bókra hinaus. Radditz war ihm wichtig, dass spürte Tales. Tränen traten in seine Augen, die er energisch wegblinzelte. Zitternd atmete er ein und warf einen letzten Blick in den Raum, ehe er ihn schweren Herzens verließ. Langsam ging er zur Treppe und warf einen Blick zu Radditz, der angefangen hatte, das Blut vom Boden wegzuwischen. „Wenn du mich brauchst… oder reden willst, sag mir Bescheid. Ich würde gerne für dich da sein, Sórek“, sagte Tales leise. Radditz hob noch nicht einmal den Kopf oder reagierte irgendwie anders auf ihn. Genickt ging Tales nach unten und verließ das Haus. Sein Ziel war sein Zuhause. Doch es fühlte nicht so an, als würde er dorthin fliegen. Eher hatte er das Gefühl, sein Zuhause gerade verlassen und verloren zu haben. ~~~ Broly lag bei Kakarott im Bett und hielt seinen Liebsten eng bei sich. Mit einer Hand strich er ihm über seine Seiten hinab und seinen Kopf stützte er auf den rechten Arm ab. „Woran denkst du, Kaksi?“, fragte Broly leise. Er und sein Liebster waren allein. Bardock und Gine waren direkt vom Krankenhaus zum Markt aufgebrochen. Eigentlich wollten sie, sie begleiten. Doch die beiden meinten, dass sie es auch alleine schaffen würden. Nun waren sie hier in Kakarotts Heim und lagen in seinem Bett, um etwas Schlaf der vergangenen Tage nachzuholen. Doch weder Kakarott, noch er konnten schlafen. „Kaksi?“, fragte Broly sanft und lehnte sich über ihn, um ihn in die Augen zu sehen. Fragend hob sein Liebster den Kopf. „Woran denkst du?“, wiederholte Broly seine Frage ruhig und strich ihm mit der Nase über die Wange. „Ich glaube ich bin Schuld daran, dass Okara Radditz das angetan hat…“, sagte Kakarott langsam. „Was? Wie kommst du darauf?“, fragte der Legendäre erschrocken und drehte seinen Freund zu sich um. Liebevoll legte er eine Hand unter sein Kinn und hob seinen Kopf, um ihm in die Augen zu sehen. „Tales hat mir gesagt, dass sich Okara merkwürdig benimmt und dass er Radditz nicht bei ihr lassen will. Er hat mich sogar angerufen, als sie nur fünf Káteze bei ihm allein war…“, erzählte Kakarott und schluckte schwer. Tränen traten in seine Augen. „Ich sollte bei Radditz bleiben, während er im Palast ist. Doch als Takrá mich kontaktiert hat wegen Bókra, bin ich einfach nach Hause geflogen und habe es ihr überlassen, Tales Bescheid zu sagen… ich hätte ihn doch einfach nur während des Fluges kontaktieren müssen… dann wäre das alles nicht passiert…“, sprach Kakarott langsam und begann zu zittern. Tränen rannen über seine Wangen hinab und er fühlte sich schrecklich schuldig. Hätte er Tales selbst kontaktiert, wäre sein Bruder bestimmt zurück gewesen, bevor Okara so weit gegangen war. Dann hätte sie Radditz niemals so verletzen können und alles was danach passiert war, wäre niemals geschehen. Es war seine Schuld. Nicht die von Tales. Weinend presste Kakarott sein Gesicht an die breite Brust seines Liebsten. Seine Rute sträubte sich, während sie unruhig durch die Luft schwang. Er fühlte sich so schuldig, wie noch nie in seinem Leben. „Du konntest es doch nicht wissen, Kaksi. Du bist zurück nach Hause, weil du für Radditz mit eurem Bókra reden wolltest. Niemand konnte wissen, dass Okara das tun würde“, sagte Broly beruhigend. Liebevoll umarmte er seinen Freund und gab ihm den nötigen Halt. Es tat ihm in der Seele weh, seinen Liebsten so aufgelöst zu erleben. „I… ich muss es Radditz und Tales sagen. Sie werden mich hassen!“, wimmerte Kakarott schluchzend. „Nein, das glaube ich nicht. Sie sind deine Sóreke, sie werden dich nicht hassen“, antwortete Broly ernst. Sanft strich er seinem Liebsten über den Rücken und versuchte ihn etwas zu beruhigen. Es tat ihm leid, dass Kakarott sich nun schuldig fühlte. Dabei war es allein Okaras Schuld. Sie hatte diesen grausamen Plan ausgeführt. Das Kakarott ihr unbewusst die Möglichkeit dazu gab, war schrecklich. Doch er verurteilte ihn deshalb nicht. Er hätte wahrscheinlich an seiner Stelle genauso gehandelt. „Radditz... redet doch nicht mal mit Tales, dabei… hat er nichts Falsches gemacht…“, antwortete Kakarott erstickt. Er wusste, dass sein großer Bruder im Moment nicht gerade rational handelte. Durch die Schmerzen und die Ängste um seine Tochter, war er einzig darauf bedacht sie zu schützen. Er war traumatisiert und das Einzige, was ihm half damit umzugehen, war alle um ihn herum auf Abstand zu halten. Besonders Tales. Was war, wenn er es nun mit ihm genauso machte? Kakarott wollte seinen Bruder nicht verlieren… Kapitel 46: So viel Schmerz --------------------------- Tales landete vor seinem Elternhaus und brauchte eine Weile, bis er sich dazu durchringen konnte, hinein zu gehen. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, wollte er nicht hier sein. Am liebsten würde er sich allein irgendwo verkriechen, bis er sich über einige Dinge klar geworden war… Schließlich ging er doch hinein. Seine Eltern waren nicht da, doch er spürte Kakarott und Broly oben. Tales war nicht nach reden zumute, also führte ihn sein Weg ebenfalls in sein eigenes Zimmer, wo er die Sachen achtlos auf den Boden fallen ließ. Ohne seine Rüstung auszuziehen, ließ er sich auf sein Bett fallen und rollte sich etwas zusammen. Seine Augen wanderten zu der Ecke, wo früher Radditz‘ Bett stand. Ein trauriges Seufzen entfloh ihm. „Radditz“, nuschelte er leise und wieder fühlte er Tränen aufsteigen. Mit aller Kraft unterdrückte er den Zwang. Er war ein Saiyajin und keine Heulsuse! Jetzt zu jammern brachte nichts, immerhin hatte er selbst sich in diese Situation gebracht. Als es klopfte, seufzte der Dunkelhäutige beinahe genervt. Trotzdem setzte er sich auf. „Ja?“ Die Tür öffnete sich und Kakarott kam herein. Er sah ziemlich fertig aus und war immer noch am Weinen. „Was ist los, Kaki?“, fragte Tales aufrichtig besorgt. Kurz darauf keuchte er erschrocken auf, als ihm sein Bruder schlagartig um den Hals fiel. Sanft nahm er ihn in die Arme und sah verwirrt auf, als er Broly in der Tür stehen sah. „Was ist denn passiert?“, fragte Tales mehr zu Broly, als zu seinem Bruder. Auch wenn er im Moment genug eigene Probleme hatte, wollte er für seinen Zwilling da sein. Kakarott war für sie auch immer da. Broly schüttelte nur den Kopf, da er es für besser hielt, wenn Kakarott das selbst erzählte. „Váraktu Sórek…“, wimmerte Kakarott und umarmte seinen Zwilling fester. Tales runzelte die Stirn und löste seinen jüngeren Bruder sanft aber bestimmend von sich. „Was ist los, Sórek?“, fragte Tales ernst und blickte Kakarott direkt in die Augen. Kakarott schniefte und wischte sich die Tränenspuren aus dem Gesicht. „Es… ist meine… Schuld…“, sagte Kakarott und stockte immer wieder. Neue Tränen liefen über seine Wangen hinab und seine Schuld war erdrückend. „Was meinst du?“, fragte Tales. „Du sagtest… dass du Okara nicht vertraust… aber ich…“, fing Kakarott an, brach aber dann schluchzend ab. Er brachte es kaum über die Lippen. Tales stockte, als er ihren Namen hörte und sein Blick wurde für einen Moment wütend. „Sag es mir einfach, Kakarott“, sagte der Dunkelhäutige ernst. So wie es seinem Bruder gerade ging, konnte es nur etwas Schlimmes sein, dass spürte er. Trotzdem blieb er ruhig. Kakarott war zwar im Gegensatz zu ihm immer schon etwas naiv und sehr sanftmütig. Doch so aufgelöst hatte er ihn bis jetzt nur wenige Male gesehen. Dafür musste es einen Grund geben. Kakarott öffnete den Mund, doch er schaffte es nicht, Tales die Wahrheit zu sagen. Dafür war er selbst noch zu aufgewühlt. Ein Schluchzen nach dem anderen erfasste seinen Körper. Er schaffte es kaum sich zu beruhigen. Broly konnte es nicht mehr mit ansehen, wie sich sein Liebster quälte und beschloss ihm zu helfen. Langsam trat er näher und legte beide Hände auf Kakarotts Schultern, als Zeichen, dass er für ihn da war. „Kakarott war bei Okara und Radditz. So wie ihr das abgemacht habt. Doch als eure Takrá anrief, wegen der Rückkehr eures Bókras, ist er so schnell wie möglich zu ihnen geflogen…“, begann Broly zu erzählen. „Takrá… sagte… dass er mit Radditz reden wollte… und ich habe mir Sorgen gemacht…“, fügte Kakarott hinzu und schnappte zitternd nach Luft. Seine Rute wickelte sich um Brolys Unterleib und er war froh, dass sein Liebster gerade bei ihm war. Gequält schloss er die Augen und atmete mehrmals durch, ehe er weitersprach. „Ich bin losgeflogen… ohne dir Bescheid zu sagen… ich habe es Okara überlassen. Es ist also meine… Schuld, dass Okara… Radditz überhaupt verletzen konnte. Meinetwegen war sie mit ihm allein“, sagte Kakarott mit zittriger Stimme und er begann wieder zu weinen. Tales sah ihn geschockt an. Es dauerte einen Moment bis er die Information verarbeitet hatte. Für einen kurzen Augenblick keimte Wut in ihm auf. Deswegen war also niemand bei Radditz gewesen. Vorwürfe lagen ihm auf der Zunge und kurz war er versucht, sie seinem Bruder an den Kopf zu werfen. Doch er schwieg weiter. Kakarott wurde mit jeder Sekunde in der Tales nicht reagierte nervöser. Doch der Dunkelhäutige schwieg beharrlich und dachte nach. Er verstand, wieso Kakarott sich gesorgt hatte und mit ihrem Bókra reden wollte. Er hätte das gleiche getan. So wie er seinen kleinen Bruder kannte, war er sofort aufgebrochen. Er hatte etwas Gutes tun wollten. Ja, er hätte ihm während des Fluges Bescheid geben können. Aber er hatte auf Okara vertraut. Seine Gedanken waren wahrscheinlich die ganze Zeit bei Bardock gewesen. Tales wäre es ähnlich ergangen. Besonders nach seinem letzten Treffen mit seinem Vater. Er wäre ebenfalls besorgt gewesen und wäre so schnell wie möglich zu ihm geflogen, um weitere Streitereien zu vermeiden. Doch gleichzeitig hatte diese kleine Unachtsamkeit dafür gesorgt, dass Okara allein mit Radditz war. Doch trotz seines Misstrauen, er selbst hätte niemals erwartet das so etwas passierte. Niemals! Tales seufzte schwer, während er seinem Bruder weiterhin in die Augen sah. „Es ist nicht deine Schuld, Kakarott. Du konntest ja nicht wissen… was passiert ist“, sagte Tales langsam. Gleichzeitig wurde er sich der Tatsache bewusst, dass das Gleiche auch auf ihn zutraf. Doch er hatte die Anzeichen gesehen… gespürt das mit Okara etwas nicht stimmte und auch ihre Abneigung gegen Radditz. Kakarott wollte nur das Richtige tun. Kakarott hielt den Atem an und blickte seinen Zwilling mit großen Augen an. Weitere Tränen liefen über seine Wangen und ein Schluchzen entfloh ihm. Er konnte kaum glauben, was Tales da sagte. „A… aber ich… wenn ich…“, stotterte er beinahe fassungslos. „Wenn ich mich nicht von Radis ablenken lassen hätte, wäre ich früher da gewesen. Außerdem habe ich auch nicht wie sonst, Radditz‘ Ki überprüft. Denn dann hätte ich gemerkt, dass etwas nicht stimmte. Kaki glaub mir… Okara hatte vielleicht dadurch eine Chance. Aber das war nicht allein deine Schuld…“, sagte Tales ernst. Er schloss die Augen und erinnerte sich daran, wie Radis ihn abgelenkt hatte. Wenn das nicht passiert wäre, dann wäre er vielleicht früh genug gekommen um das Schlimmste zu verhindern. Tja, hätte er vorher nach Radditz geschaut und sein Ki gespürt, hätte er niemals so lange gebraucht, um ihn loszuwerden. Es gab so viele, wenn, aber und vielleicht in der Geschichte. Doch ändern konnte man es nicht mehr. Tales wollte nicht, dass Kakarott sich auch noch schuldig fühlte. Es war schon schlimm genug, dass er und Radditz litten. Denn eines war klar, Okara hatte bei seinem Bruder Wunden hinterlassen, die nicht mehr so schnell verschwinden würden. Kakarott schluchzte, ehe er sich abermals seinen Bruder um den Hals warf und sich fest an ihn klammerte. Tales umarmte ihn, während Kakarott hemmungslos schluchzte. Broly sah still auf die Szene vor sich und seine Augen trafen auf die von Tales. Er nickte ihm dankbar zu. Broly war froh, dass Tales ihm nun keinen Vorwurf machte. Sein Freund würde sich selbst sicher noch länger Vorwürfe machen. Tales schloss einen Moment die Augen, während er den Jüngeren festhielt und ihm sanft über den Rücken strich. Es dauerte eine kleine Weile, bis Kakarott sich wieder halbwegs im Griff hatte. Er war so froh, dass Tales ihm das nicht nachtrug. Trotzdem eine Sache gab es da noch. „Ich muss es Radditz sagen“, nuschelte Kakarott und löste sich langsam. Zitternd wischte er sich die Tränen aus dem Gesicht und atmete mehrmals tief durch. „Nein, sag es ihm nicht“, erwiderte Tales sofort. „Was? Aber Tales… Radditz beschuldigt dich für etwas, für das du gar nichts kannst. Eher noch trifft mich die Schuld und nicht dich! Vielleicht ist er dann nicht mehr wütend auf dich…“, sagte Kakarott keuchend. Auch wenn es ihm sehr wehtun würde, wenn Radditz ihm böse war. So würde er sich vielleicht wenigstens mit Tales vertragen und das wünschte er seinem Zwilling wirklich von ganzen Herzen. „Nein, Kaki… er wäre nur auf uns beide wütend… lass noch etwas Zeit verstreichen, bevor du es ihm sagst. Sei jetzt lieber für ihn da“, entgegnete Tales ruhig. „Tales… aber was ist mit dir?“, fragte Kakarott stockend. „Er könnte danach vielleicht wirklich anders über dich denken. Radditz weiß ja nur, dass du nicht da warst“, meinte Broly ruhig. Tales schüttelte den Kopf. „Nein, ich glaube er wäre auch so wütend auf mich. Okara war meine Freundin… ich habe sie in unser Leben gebracht…“, murmelte der Dunkelhäutige. „Aber… du konntest es doch nicht wissen“, murmelte Kakarott. „Das spielt keine Rolle… ich glaube Radditz braucht jemand, auf den er wütend sein kann… und ich habe in der Vergangenheit mehr als genug Fehler gemacht. Das ist eine Sache zwischen uns, Kakarott. Ich muss selbst sehen, wie ich das mit ihm wieder gerade biege“, meinte Tales seufzend und schloss die Augen. Kakarott schwieg und senkte den Blick. Er wusste nicht was er sagen sollte. Sollte er das Radditz wirklich verheimlichen? Irgendwie fühlte er sich nicht gut dabei. Irgendwann musste er es Radditz sagen! „Kakarott… sag es Radditz nicht. Das ist keine Bitte, ich meine das ernst. Warte noch ein paar Wochen“, sagte Tales streng. Er wusste instinktiv, an was sein kleiner Bruder dachte und wollte ihm so deutlich machen, was er von ihm wollte. „Vielleicht solltest du wirklich noch etwas warten, Kaksi. Radditz braucht jetzt unseren Beistand“, gab Broly Tales recht. Auch wenn er wusste, dass es nicht in der Natur seines Freundes lag, etwas zu verschweigen. Kakarott seufzte, ehe er ergeben nickte. „Na schön… ich sage es ihm noch nicht“, sagte er widerwillig. „Gut“, murmelte Tales und nickte ernst. Betretenes Schweigen herrschte für einen kurzen Augenblick, ehe Kakarott seinen Bruder eher schüchtern ansah. „Sollen wir dir etwas Gesellschaft leisten?“, fragte Kakarott. Tales schüttelte den Kopf. „Ich wäre jetzt lieber etwas für mich“, antwortete er ehrlich. Kakarott nickte verstehend, ehe er langsam aufstand. Kurz nahm er Tales nochmals in die Arme. „Wenn du etwas brauchst, dann sag Bescheid“, murmelte Kakarott. „Danke, Kaki“, erwiderte Tales ehrlich. Ruhig sah er den beiden nach, wie sie sein Zimmer verließen, ehe er sich wieder zurück in sein Bett sinken ließ. Er war froh endlich seine Ruhe zu haben, doch kaum, dass er alleine war, wurde die Ruhe beinahe erdrückend. Wieder wanderten seine Augen zu der Stelle wo Radditz‘ Bett stehen sollte. Ein beklemmendes Gefühl machte sich in ihm breit. Tales vermisste ihn. Aber auch seine Tochter. Er kannte sie doch noch gar nicht. Diese wenigen Minuten, in denen er sie sehen konnte, waren bei weitem nicht genug. Dieses Gefühl wurde mit jeder Sekunde der Ruhe noch schlimmer. Jetzt auch noch weiter weg von Radditz zu sein, war kaum aushaltbar für ihn. Tales wurde unruhig. Anstatt etwas zu schlafen, wie er es vorgehabt hatte, stand er nun auf und ging in die Küche. Seine Mutter hatte zwar gesagt, dass sie auf dem Markt mussten, doch vielleicht fand er noch ein paar Zutaten. Und tatsächlich wurde er fündig. Die Lebensmittel reichten um einen großen Eintopf zu machen. Groß genug um sie satt zu bekommen und Radditz eine Portion für die nächsten Tage vorbeibringen zu können. Tales dachte gar nicht weiter darüber nach und fing sofort an zu kochen. Dann brauchten seine Eltern später nur noch sein Essen zu Radditz bringen. Sein Bruder musste ja nicht wissen, dass es von ihm war… Aber wenigstens konnte er etwas für ihn tun. Das machte es für ihn, wenn auch nur minimal besser. Kapitel 47: Die Rückkehr eines Freundes --------------------------------------- Radditz schreckte aus seinem Schlaf hoch und sah sich desorientiert um. Seine Augen brauchten einen Moment, bis sie sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Dann sah er sein Baby friedlich neben sich auf dem Bett liegen. Die Kleine schlief noch. Radditz hatte es nicht über sich gebracht, sie in die Wiege zu legen. Obwohl er sie schon in sein Zimmer gestellt hatte. Er wollte sie so nah wie möglich bei sich haben. Plötzlich hob er den Kopf, als er wieder ein Geräusch hörte. Das war es, was ihn geweckt hatte. Ernst schloss er die Augen und überprüfte die Energie vor seiner Haustür. Verblüfft öffnete er sie wieder und stand auf. Nur in Shorts bekleidet ging er die Treppen hinab und öffnete seinem Freund die Tür. „Radditz! Sadur sei Dank! Ich habe so viele Gerüchte im Palast gehört! Geht es dir gut?!“, fragte Olve besorgt und nahm ihn sofort in die Arme. Radditz verspannte sich etwas und schob Olve von sich, der ihn sofort musterte. Seine Augen ruhten auf den Verbänden um seinen gesamten Oberkörper. „Olve, seit wann bist du wieder zurück?“, fragte Radditz ruhig und lenkte somit vom Thema ab. „Seit einem knappen Rédak… aber das spielt doch jetzt keine Rolle! Sag mir lieber wie es dir geht? Stimmt das was man sich im Palast erzählt?“, fragte der Elitekrieger und schloss die Tür hinter sich. Radditz seufzte genervt, ehe er widerwillig nickte. „Wenn du die Sache mit Okara meinst, dann ja. Aber ich will nicht darüber reden“, erwiderte der Langhaarige widerwillig. „Verdammt… diese… Téskum!“, knurrte Olve gereizt und seine Rute schwang aufgebauscht hinter ihm durch die Luft. Radditz erwiderte nichts und ging stattdessen zum Sofa, wo er sich hinsetzte. „Wie war deine Mission?“, fragte der Langhaarige. Olve sah ihn verdattert an und schwieg eine Weile. „Du willst wirklich nicht darüber reden, was?“, stellte er fest. Radditz schüttelte den Kopf. Nein, er wollte nicht reden. Weder mit Tales, noch mit seiner Familie oder mit Olve. Okara hatte ihm und seiner Tochter unaussprechliche Dinge angetan. Wenn er darüber sprach, änderte das auch nichts daran. „Sag mir wenigstens, wie es dir und deinem Baby geht?“, bat Olve ernst und setzte sich neben seinem Freund. Er war ein wenig zerknirscht. Gerne hätte er mit Radditz darüber gesprochen, doch er konnte ihn schließlich nicht zwingen. „Mir geht es gut… nur noch ein paar Verletzungen sind übrig…“, erzählte Radditz, doch plötzlich stockte er. Ohne ein weiteres Wort sprang er auf und ging nach oben in sein Schlafzimmer. Olve blickte ihm verwirrt nach und rief seinen Namen. Doch Radditz antwortete nicht und hob sein Mädchen, vorsichtig darauf bedacht, sie nicht zu wecken auf seine Arme. Dann ging er mit ihr wieder nach unten und setzte sich auf die Couch. Jetzt wo seine Tochter wieder bei ihm war, wurde er wieder ruhiger. Für eine Sekunde hatte er sich wirklich erschreckt. Wie konnte er sie alleine lassen? Nachdem was das letzte Mal passiert war! Olve beugte sich etwas näher und betrachtete das schlafende Kind in seinen Armen. Ein mildes Lächeln umspielte seine Züge. „Sie ist süß“, murmelte er. Radditz und er sahen einander in die Augen. Der Langhaarige begann ebenfalls etwas zu lächeln „Hat sie schon einen Namen?“, fragte Olve neugierig. „Nein… ich habe mich noch nicht entschieden“, antwortete er ehrlich. Ein flaues Gefühl breitete sich in seinem Magen aus. Auch wenn es ungewöhnlich war, wollte er ihr noch keinen Namen geben. Noch nicht. Wieder schwiegen beide Krieger, während sie dem kleinen Mädchen beim schlafen zusahen. Radditz lächelte, als sie ihre Rute um sein Handgelenk schlang. Liebevoll wickelte er seine eigene um ihren Körper und wärmte sie so. Sie gab ein Glucksen von sich und kuschelte sich eng an das Fell. Ihre Finger umfassten seine Spitze und drückte sie an ihr Gesicht. Olve schmunzelte etwas. Dann hob er den Kopf um Radditz direkt in die Augen zu sehen. „Darf ich raten, wer der Bókra ist?“, fragte Olve ruhig. Je länger er sie sich ansah, desto deutlicher wurde es. Die Haare hatte sie eindeutig von Radditz, doch dieser dunkle Hautton. Es war nicht so, als wenn Olve nur einen Saiyajin kannte, der so einen wunderschönen, gebräunten Körper hatte. Aber er kannte nur einen, zu dem Radditz Kontakt hatte. „Es ist von Tales und mir“, sagte Radditz leise. Olve nickte. Ja, genau das hatte er erwartet. „Wo ist dein Bruder?“, wollte er wissen. Radditz knurrte und verdrehte die Augen. „Ich habe ihn rausgeschmissen“, meinte er nur knapp. Olve hob eine Augenbraue und die nächste Frage lag ihm auf der Zunge. Aber er riss sich zusammen. „Kann ich hierbleiben?“, fragte er stattdessen. „Von mir aus“, brummte Radditz. Zugegeben er freute sich, dass sein Freund wieder hier war. Gefühlt war Olve eine halbe Ewigkeit unterwegs gewesen. Kaum zu glauben, dass Radditz bei seinem Abflug gerade erst am Anfang der Schwangerschaft war. Was hatte Olve damals gesagt? Er wollte nur Gutes hören, wenn er zurückkam? Tja leider war es doch etwas anders gekommen. „Wenn du Hunger hast, es ist noch etwas zum Essen da. Takrá hat mir einen Eintopf vorbeigebracht. Du kannst das Gästezimmer haben. Die Felldecken sind frisch“, meinte Radditz und stand auf. „Danke“, stimmte Olve zu. Er war froh, dass ihn sein Freund nun wenigstens nicht rauswarf. Radditz wirkte zwar gerade eher abweisend und blockte bei den meisten seiner Fragen ab. Aber Olve wäre nicht er, wenn er sich davon abschrecken ließ. Nachdem was er ihm Palast gehört hatte, konnte Radditz einen Freund gebrauchen. Also er ließ ihn sicher nicht allein! „Ich gehe ins Bett. Du findest dich ja zurecht“, meinte Radditz. Olve nickte nur und sah ihm nach. „Tilár Gónak “, rief Olve ihm noch nach. Diese bedeutete im saiyanischem, Gute Nacht. Radditz drehte den Kopf und erwiderte es, ehe er in seinem Zimmer verschwand. Er schloss die Tür und legte sich auf das Bett. Seufzend sah er in die Dunkelheit und dachte nach. Es war merkwürdig, nicht mehr allein zu sein. Vielleicht hätte er Olve doch wieder wegschicken sollen. Denn eigentlich hatte er sich darauf am meisten gefreut. Endlich allein mit seiner Tochter zu sein. Doch andererseits war er froh, dass Olve zu ihm gekommen war. Er war wahrscheinlich noch nicht einmal nach Hause, sondern direkt hierher geflogen. Extra um nach ihm zu sehen. Olve war ein guter Freund, der Beste den er unter den Elitekriegern finden konnte. Die Meisten gaben sich mit niemanden aus der Unterklasse ab. Doch Olve hatte ihm mehr als einmal bewiesen, dass er ihm wichtig war. Vielleicht tat ihm seine Anwesenheit gut… und wenn nicht, konnte er ihn immer noch rauswerfen. Radditz schüttelte den Kopf, genervt von seinen eigenen Gedanken. Er war so misstrauisch geworden, seit Okara… Traurig blickte er auf seine schlafendende Tochter und er wusste wieder, wieso er so war. Sie wollte er um jeden Preis beschützen. ~~~ Der Morgen im Hause Bardock verlief sehr ruhig. Die Stimmung war beinahe bedrückend. Tales stocherte eher lustlos in seinem Essen herum und war mit seinen Gedanken ganz wo anders. Kakarott fühlte sich immer noch schlecht, obwohl er gestern ein langes Gespräch mit seinen Eltern geführt hatte. Vor ihnen wollte er das nicht verheimlichen. Die beiden waren der gleichen Meinung, wie Tales und Broly. Es war nicht seine Schuld. Seine Mutter meinte sogar, dass sie dann genauso viel Schuld hätte, wie er. Immerhin hatte sie ihn nach Hause gerufen. Kakarott fand das beinahe lächerlich. Aber er verstand, was sie ihm damit sagen wollte. Niemand war schuld. Okara hatte die Chance genutzt, doch wer wusste, was passiert wäre, wenn sie sie nicht bekommen hätte. Sie war bereit Radditz solche grausame Dinge anzutun. Wenn es nicht da geklappt hätte, dann hätte sie sich ein anderes Zeitfenster geschaffen. Das war ihm jetzt klar. Trotzdem fühlte er sich schlecht. Eben weil er Radditz nicht die Wahrheit sagen durfte. Vielleicht änderte das wirklich etwas für Tales und die beiden vertrugen sich, wenn er Radditz erzählte, dass sein Zwilling unschuldig war. Immerhin hatte Tales ihn nie im Stich gelassen. Doch da sein Bruder ihm mehr als deutlich gemacht hatte, dass er Schweigen sollte, hielt er sich wohl oder übel daran. „Tales, du solltest etwas essen“, meinte Gine besorgt. Der Dunkelhäutige hob den Kopf, ehe er laut seufzte. Er legte die Gabel weg und schob den halbvollen Teller von sich. „Ich glaube ich werde in den Palast fliegen… ich sollte Bescheid sagen, dass man mich ab sofort als Wache einteilen kann“, meinte er ruhig. „Du willst als Wache arbeiten?“, fragte Bardock erstaunt. „Ja, ich will damit Radditz unterstützen und jetzt wo… unsere Kleine da ist, will ich keine Missionen annehmen“, antwortete Tales stockend und senkte den Blick. Es tat weh, von seiner Tochter zu sprechen und dennoch so weit weg von ihr zu sein. Die Beiden fehlten ihm so wahnsinnig. Tales hatte kaum ein Auge zugemacht. Seine Gedanken kreisten nur um seine kleine Familie. Er wollte seine Fehler bei Radditz wiedergutmachen, doch er wusste nicht wie. Das Beste war es wohl, seinem Bruder Zeit zu geben. Auch wenn es ihm verdammt schwer fiel… „Tales?“, holte ihn die Stimme seiner Mutter aus seinen Gedanken. „Was?“, fragte er langsam und hob den Kopf. „Ich sagte, dass du vielleicht noch etwas warten sollst. Es ist in letzter Zeit so viel passiert…“, meinte Gine sanft und legte eine Hand auf die seine. Tales zögerte, ehe er den Kopf schüttelte. „Nein… schon gut. Ich will das machen“, winkte Tales ab. Er versuchte zu lächeln, scheiterte aber kläglich daran. „Ich komme später wieder“, meinte er schnell und stand auf. Wortlos zog er seine Stiefel an und verließ das Haus. Draußen hob er ab und flog zum Palast. Seine Familie sah ihm durch die Tür nach. Kakarott ließ die Schultern hängen und lehnte sich etwas an seinen Liebsten, der nah bei ihm saß. „Es nimmt ihn wirklich sehr mit“, meinte Kakarott leise. „Ja, es muss schwer für ihn sein. Er hat sein Kind nur einmal gesehen. Als ihr damals auf die Welt gekommen seid, hätte mich nichts und niemand davon abhalten können für euch da zu sein“, sagte Bardock ernst. Kurz erinnerte er sich an den Moment, wo er Radditz damals das erste Mal im Arm gehalten hatte. Er hätte stolzer nicht sein können. Von einem Augenblick auf den anderen, stand sein gesamtes Leben auf dem Kopf. Er hatte nur in diese Augen gesehen und wusste, dass er seinen Sohn für immer beschützen würde. Dieses Gefühl, was er damals empfand war unbeschreiblich. Nur bei der Geburt der Zwillinge hatte er es wieder verspürt. „Ich würde ja mit Radditz nochmal reden… aber ich habe das Gefühl, es nur noch schlimmer zu machen damit“, meinte Gine leise und senkte den Blick. Bardock nahm ihre Hand in die seine. „Wir sollten ihm Zeit geben“, meinte er ruhig. „Ich fürchte das ist das Einzige was wir momentan tun können. Auch wenn es schwer für Tales ist“, stimmte Broly zu und legte einen Arm um Kakarott. Wenn sein Liebster schwanger war, würde er ihm nicht mehr von der Seite weichen. Für ihn war es kaum vorstellbar, wie Tales sich fühlen musste. Er hatte wirklich Mitleid mit ihm. „Sollen wir ihm später nochmal etwas zu Essen bringen?“, fragte Gine in die Runde. Gestern Abend waren nur sie und Bardock zu Radditz geflogen. Kakarott war noch nicht bereit gewesen, seinem großen Bruder gegenüber zu stehen. „Nein… ich denke wir sollten ihn heute Ruhe lassen. Du hast ihn gehört, er will einkaufen. Wir sollten das akzeptieren“, sagte Bardock. „Na gut… dann besuchen wir ihn wenigstens morgen“, murmelte Gine beinahe geknickt. Es störte sie ungemein, dass sie für Radditz nichts tun konnte. Außerdem wollte sie auch so gern, ihre süße Enkelin in die Arme nehmen. Auch wenn sie es nicht zeigte, so hatte es sie sehr verletzt, dass Radditz nicht mal ihr sein Kind anvertraut hatte. Sie nahm es ihm nicht übel, ganz bestimmt nicht. Die Situation war für niemanden einfach. Kapitel 48: Verteidigte Ehre ---------------------------- Radditz wachte am nächsten Morgen für seine Verhältnisse sehr spät auf. Erst sein Baby weckte ihn, indem sie leise brabbelte. Radditz lächelte und küsste sie auf die Nasenspitze. „Guten Morgen, Liebes“, flüsterte er. Liebevoll kuschelte er sein Gesicht an sie und schloss einen Moment die Augen. Dann schnupperte er, als er einen Geruch in die Nase bekam. „Na, wir sollten dich wohl etwas frisch machen“, meinte er schmunzelnd und stand auf. Sanft hob er sie hoch und brachte sie ins Bad. Die Kleine brabbelte fröhlich vor sich hin und Radditz lächelte, während er ihr die Stoffwindel auszog. Er verbrannte sie mit seinem Ki. Dann wusch er sein Baby ordentlich, ehe er ihr eine neue Windel anzog. Kurz beugte er sich über sie und schnupperte. „Viel besser“, bemerkte er zufrieden. Sie begann zu lachen und packte ein paar seiner Haarsträhnen. Radditz kicherte und zog sie spielerisch aus ihren kleinen Händen. Dann wickelte er seine Rute um ihren Oberkörper und hob sie hoch. Als Nächstes machte er sich selbst frisch und wusch sich das Gesicht und die Hände am Waschbecken. Seine Haare bedurften einen kurzen Moment Pflege, ehe er sich die Zähne putzte und dann nach unten ging. Erstaunt schnupperte er, als er am Treppenabsatz den herrlichen Geruch von Essen in die Nase bekam. Fast hatte er vergessen, dass Olve zu Besuch war. Neugierig ging er in die Küche und besah sich den üppig gedeckten Tisch. Olve stand am Herd und briet die letzten frischen Coirá in der Pfanne. Radditz hob eine Augenbraue. Seit er Olve kannte, hatte er ihn noch nie Kochen gesehen. Wenn er mal bei seinem Freund über Nacht geblieben war, hatte er ihn meist am nächsten Morgen zum Essen eingeladen. „Guten Morgen Radditz, hast du gut geschlafen?“, fragte Olve freundlich, nachdem er ihn bemerkt hatte. Radditz‘ Blick war wieder ernst und die leicht verspielte Art, die er eben noch bei seiner Tochter gezeigt hatte, war vollständig verschwunden. Stattdessen nickte er ernst, ehe er sich langsam an den Tisch setzte. „Du hast gekocht?“, fragte Radditz kritisch. „Ja, ich wollte dir etwas Gutes tun. Du musst später zum Markt, soll ich dich begleiten?“, fragte Olve bemüht freundlich, trotz der eher unterkühlten Begrüßung. Er schaltete den Herd aus und verteilte den Inhalt der Pfanne auf ihre beiden Teller. „Nein, danke Olve… ich kann das auch allein“, entgegnete Radditz ruhig. Sein Baby begann mit ihren Händen über seinen Oberkörper zu tasten. Sanft hob er sie etwas höher und zog den Verband weiter runter, da er etwas nach oben gerutscht war. Sie taste weiter, fand seine Brustwarze und begann zu trinken. Radditz war der Gedanke immer etwas befremdlich gewesen, dass er einmal Milch für sein Baby produzieren würde. Jetzt fand er es völlig normal. Er genoss es, ihr etwas geben zu können. Wenn es ihr gut ging, ging es ihm auch gut. „Radditz?“ Fragend hob Radditz den Kopf, da er eben noch seinem Mädchen zugesehen hatte und blickte zu Olve. „Ich habe dich gefragt, ob ich noch ein paar Páveke bei dir bleiben darf?“, wiederholte Olve seine Frage. „Olve… ich möchte im Moment meine Ruhe haben“, antwortete Radditz langsam. Liebevoll strich er über den Rücken seines Babys und aß eine Gabel voll. „Ich will dich doch nicht nerven, Yáthak… nur nachdem was dir passiert ist, will ich noch etwas in deiner Nähe sein. Denk darüber nach“, bat ihn Olve eindringlich. „Ich bin nicht mehr Hochschwanger. Mag sein, dass ich noch nicht in Form bin, aber ich kann mich und mein Baby beschützen“, erwiderte Radditz ernst. „Das bezweifle ich auch gar nicht, Radditz. Aber ich spüre doch, dass es dir nicht gut geht. Bitte lass mich für dich da sein. Ich werde dich auch nicht nerven oder zum reden zwingen“, sprach der Elitäre ernst und legte eine Hand auf die von Radditz. Kurz sahen sie einander in die Augen. Dann sah Radditz weg. Ja, er wusste, dass Olve Recht hatte. Es ging ihm nicht gut. Gar nicht gut. Das Einzige was ihn weitermachen ließ, hielt er gerade in seinen Armen. Für sie war er stark. Für sie zwang er sich, nicht darüber nachzudenken, was nur ein Stockwerk über ihm passiert war. Sein eigenes Haus war erfüllt von schrecklichen Erlebnissen. Doch er ließ sich nicht vertreiben. Das hier war der Ort an dem seine Tochter geboren wurde und sein Heim. Ihr beider Heim. Er ließ sich das weder für sich selbst, noch für sein Baby von Okara kaputt machen. Ein Klopfen an der Tür ließ Radditz etwas hochschrecken und sorgte dafür, dass er seinem Freund nicht antworten musste. Wieder sahen sie einander in die Augen. „Ich mache auf“, murmelte Olve und erhob sich. „Wenn es Tales ist, schick ihn weg“, sagte Radditz leise. Olve stockte, wieder lagen ihm Fragen auf der Zunge. Tales konnte unmöglich von Okaras Plan gewusst haben. Das stand für ihn ganz klar fest. Tales würde seinem Bruder so etwas niemals antun. Wieso war Radditz nun aber so wütend auf den Dunkelhäutigen? Olve musste zugeben, dass er Mitleid mit ihm hatte. Immerhin war die Kleine sein Kind. „Wie du willst“, stimmte Olve eher widerwillig zu und öffnete die Tür. Escar stand davor und mit einer Hand hielt er seine Arztasche. „Guten Morgen, ich wollte zu Radditz“, sagte der Arzt freundlich. Er und Olve kannten sich flüchtig. Escar hatte ihn einige Male behandelt, nachdem er von seiner Mission kam. „In der Küche“, antwortete Olve und ließ Escar eintreten. Radditz sah auf, als der Arzt eintrat und sofort wurde er wieder ernst. Sein Blick fiel auf Olve und der Elitekrieger verstand. Er schloss die Küchentür und setzte sich ins Wohnzimmer, bis Escar fertig war. „Wie geht es dir, Radditz?“, fragte Escar ernst und stellte seine Tasche neben Radditz ab. Der Langhaarige zuckte mit den Schultern. „Die Schmerzen sind aushaltbar“, erwiderte er schlicht. Sein Baby hatte inzwischen aufgehört zu trinken und er wickelte seine Rute um sie. Seine Körpersprache zeugte von Argwohn. „Darf ich mir deinen Oberkörper zuerst ansehen?“, fragte Escar freundlich. Inzwischen wusste er, wie er am besten mit Radditz umgehen konnte. Besser war es, wenn er die Kleine zum Schluss untersuchte. Radditz nickte widerwillig und drehte ihm den Rücken zu. Escar schnitt den Verband vorsichtig auf und besah sich die Wunden auf dem Rücken, die allesamt von den Ki-Peitschen stammten. „Es sieht besser aus. Noch ein paar Tage ein Verband mit Heilsalbe und sie sollten sich ganz schließen“, informierte Escar ihn. Radditz schwieg. Escar öffnete seine Tasche und zog sich Handschuhe an. Anschließend holte er eine starke Heilsalbe und trug sie vorsichtig auf die vielen Verletzungen auf. „So fertig“, sagte der Arzt zufrieden. Radditz stand auf und hielt seine Kleine mit der Rute hinter seinem Rücken fest. Escar löste vorsichtig das große Pflaster von dem Schnitt an seinem Bauch. Es war immer noch etwas gerötet und entzündet. Durch die Zeit im Kerker, war die Wunde erneut aufgegangen und heilte nun deutlich langsamer. „Okay, ich werde wieder vorsichtig Heilsalbe auftragen und du musst unbedingt die Tabletten nehmen, die ich dir mitgegeben habe. Damit die Entzündung endlich ganz abklingt“, sagte Escar ernst. „Ich nehme sie“, brummte Radditz zustimmend. Er verzog seine Lippen, während Escar die Wunde vorsichtig mit einem Tupfer eincremte. Nachdem er fertig war, klebte er sie wieder ab und legte ihm einen neuen Verband an. Radditz seufzte zufrieden. Er war froh, dass der Arzt endlich fertig war. Sanft hob er seine Tochter auf seine Arme und zeigte sie Escar. „Es geht ihr gut. Sie trinkt und produziert volle Windeln…“, sagte Radditz ernst. Vorsichtig tastete Escar sie ab und überprüfte ihre Körpertemperatur. „Sie ist bei bester Gesundheit, Radditz“, pflichtete ihm Escar bei und zog seine Handschuhe aus. Er räumte alles zusammen und schloss seine Tasche. „Also übermorgen?“, wollte Radditz wissen. Escar nickte. „Wenn die Schmerzen schlimmer werden oder du Fieber bekommst, dann melde dich umgehend. Ansonsten komme ich übermorgen“, stimmte Escar zu. „Danke“, meinte Radditz schlicht. Escar nickte ihm zu und verließ die Küche. Radditz seufzte schwer und begann den Tisch abzuräumen. Er hatte zwar nur die halbe Portion gegessen, doch irgendwie war ihm der Appetit vergangen. Olve kehrte kurz darauf zu ihm zurück und half ihm stillschweigend. „Wollen wir zum Markt?“, fragte Olve vorsichtig. Radditz verdrehte die Augen, nickte aber. Er war sich immer noch unschlüssig, ob er seinen Freund bei sich haben wollte. Aber für den Moment ließ er ihm seinen Willen. ~~~ Regungslos stand Tales da und nahm seine Umgebung kaum wahr. Normalerweise wäre ihm langweilig gewesen, doch in seinem Kopf war so ein Chaos, da er kaum merkte wie schleppend die Zeit verging. Zu seinem Glück durfte er sofort als Wache anfangen, da ein Saiyajin ausgefallen war. Beim Training übertrieben. Gut für Tales. In einer Woche konnte er Radditz schon seinen ersten Lohn vorbeibringen. Immerhin etwas. Plötzlich schreckte der Dunkelhäutige aus seinen trüben Gedanken, als er Radditz‘ Namen hörte. Eine Gruppe Elitekrieger ging an ihm vorbei. Sie lachten dreckig. Tales wurde hellhörig. „Ernsthaft Jungs, dieser Schlappschwanz, Radditz konnte sich nicht einmal vor einer Saiyajin schützen. Okara ist nicht mal eine Kriegerin! Was für ein Schwächling“, grinste er breit und lachte laut. Die Gruppe stimmte mit ein. Tales hörte das und in seinem Kopf setzte etwas aus. All die aufgestaute Wut der letzten Zeit entlud sich in diesen einen Moment. Ehe irgendeiner aus der Elite oder die andere Wache reagieren konnte, sprang er mit einem wütenden Knurren auf den Saiyajin zu, der sich gerade noch über seinen Bruder lustig gemacht hatte. Sein Ki flammte auf und brutal schlug er ihm ins Gesicht, sodass der Krieger ein gutes Stück durch den Flur flog. „Ahhh… verdammt! Was soll das?!“, schrie Drall und hielt sich sein schmerzendes Kinn. Schnell rappelte er sich auf und fixierte Tales wütend mit seinen Augen. „Hör auf, so einen Mist über meinen Sórek zu erzählen! Er war hochschwanger. Das hat nichts mit Schwäche zutun!“, grollte Tales voller unterdrückter Wut. Der Unterklassekrieger, der mit ihm Schicht hatte, legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. Doch Tales schüttelte sie ab. „Oh bitte! Dein Sórek ist ein Schwächling. Ich habe ihn im Kerker gesehen. Wir haben ihn kaum berührt und er hat schon um Gnade gewinselt“, höhnte Drall. In Tales‘ Kopf legte sich ein Schalter um. Mit einem animalischen Brüllen verwandelte er sich in einen Super Saiyajin. Er sah nur noch Rot. Wild und völlig kopflos griff er Drall an. Seine Hiebe glichen denen eines unbeherrschten Saiyajins. Drall wich ihm aus und lachte dabei. Tales wurde noch wütender. Dralls Freunde mischten sich ein und sie gingen nun zu viert auf ihn los. Der Dunkelhäutige wehrte sich verbissen. Er landete sogar ein paar Schläge. Doch trotz der Kraft die durch seinen Körper schoss, spürte er schnell, dass er unterlegen war. Das machte ihn rasend. Schließlich landete Drall einen harten Kinnhaken und beförderte ihn zu Boden. Zwei Saiyajins packten ihn und drehten seine Hände auf den Rücken. Sie traten ihm in die Kniekehle, als er aufstehen wollte und hielten ihn unnachgiebig fest. „Ein Super Saiyajin und trotzdem so ein Schwächling. Liegt wohl in der Familie… wenn das Balg deines Bruders nach euch kommt, sollte man es besser gleich töten. So eine Schande hat kein Recht zu leben“, höhnte Drall und grinste ihn hochnäsig an. Tales schrie wutentbrannt und versuchte sich zu wehren. Er kämpfte gegen die Griffe an und er kam los. Für den Bruchteil einer Sekunde. Dann wurde er durch einen weiteren Schlag auf die Nase zu Boden befördert. Hände zerrten an ihm und zogen ihm seinen Brustpanzer aus. Jeweils einer hielt seine Arme fest. Der Dritte seine Beine. Drall setzte sich ungeniert auf seinen Schritt und grinste überheblich auf Tales herab, der sich weiter verzweifelt wehrte. Er verlor seinen Status, da er seine Energie aufgebraucht hatte und auch seither nicht trainiert hatte, ihn länger zu halten. „Du bleibt schön ruhig, dann passiert dir auch nichts!“, drohte Drall der anderen Wache. Dann widmete er sich Tales und strich ihm aufreizend über die Brust. „Fast eine Schande… einen hübschen Körper hast du ja. Aber als Unterklassekrieger brauchst du wohl eine kleine Erinnerung, wo dein Platz ist“, säuselte Drall. „Lass mich los!“, schrie Tales wütend und strampelte wild. Drall bündelte sein Ki. Dann schoss er es auf Tales‘ rechte Brust ab. Ein dünner Strahl traf seine Haut und verbrannte sie. Der Dunkelhäutige schrie vor Schmerz, während der Elitäre in kalter Gelassenheit sein Ki über seine Haut zog. Es dauerte ein paar Minuten, dann hörte er auf. Drall packte Tales am Kinn und zwang ihn ihm in die Augen zu sehen. Dann grinste bereit. „Jetzt hast du etwas, was dich erinnert“, höhnte er kalt. „Tales!“, rief eine Stimme erschrocken. Tales drehte den Kopf in dem festen Griff, sah aber die Quelle der Stimme nicht. Plötzlich schoss etwas über ihn vorbei. Drall und die anderen ließen ihn los. Broly stand über ihm. Langsam erhob er sich und wischte sich das Blut aus dem Gesicht. Kakarott rannte an seine Seite und wollte ihm helfen. Doch Tales schüttelte ihn wütend ab. Er war sauer auf sich selbst, weil er weder sich selbst noch Radditz‘ Ehre verteidigen konnte. „Verschwindet oder ihr bekommt es mit mir zu tun!“, grollte Broly und ließ sein Ki etwas ansteigen. Drall rappelte sich als erstes auf und starrte finster zu dem Legendären rüber. Fast war er versucht ihn anzugreifen, doch als er noch mehr Saiyajins in den Gang kommen sah, deutete er seinen Kumpanen, ihm zu folgen. Kakarott betrachtete seinen Bruder entsetzt. Sein Körper war trotz des eher kurzen Kampfes von einigen Kratzern und blauen Flecken übersäht. Doch am schlimmsten war seine Brust. „Tales… komm ich bring dich auf die Krankenstation“, sagte Kakarott ruhig. „Was ist denn hier los?“, fragte eine autoritäre Stimme. Tales‘ Vorgesetzter sah jeden Einzelnen ernst an. Auch er las das Wort, was zwar klein, aber gut leserlich auf seine Brust eingebrannt war. Téskum… Es bedeutete nichts geringeres, als Abschaum. Kapitel 49: Okaras Strafe ------------------------- „Können wir irgendwas für dich tun, Sórek?“, fragte Kakarott ruhig und beobachtete seinen Bruder dabei, wie er die Spieglung im Wasser betrachtete. Tales schüttelte entschlossen den Kopf. Es hatte Ärger gegeben, da die andere Wache seinem Vorgesetzten eiskalt erzählt hatte, dass er den Streit angefangen hatte. Aber was hatte er von diesem feigen Krieger auch anderes erwartet? Er hatte tatenlos daneben gestanden, als Drall ihn verunstaltet hatte! Nun hätte Tales fast gleich am ersten Tag seine Arbeit wieder verloren. Er musste sich entschuldigen und hatte um eine weitere Chance gebeten, die ihm zum Glück auch gewährt wurde. Doch bei dem nächsten, auch noch so kleinen Fehler, flog er. Sein Vorgesetzter war ein strenger Saiyajin, jedoch auch fair. Er hatte ihn für heute freigestellt, damit er sich verarzten konnte. Tales war inzwischen schon auf der Krankenstation gewesen. Die paar Schrammen bedurften keiner Heilung im Medi-Tank. Die Brandwunde konnte auch nur mit Heilsalbe behandelt werden. Tales sollte sie mehrmals am Tag auftragen und wenn die Wunde verheilt war, hatte er noch eine weitere Salbe bekommen, die gegen die Narbenbildung half. Der Arzt war ganz offen und sagte ihm, dass es lange dauern würde, bis man nichts mehr sehen würde. Wahrscheinlich war sogar, dass man das Wort immer leicht auf seiner Haut sehen würde… Tales fühlte sich gedemütigt. Nicht nur, dass er verloren hatte und von dem Gefährten seines kleinen Bruders gerettet werden musste. Nun trug er diese Schande auf seiner Brust. Tales war schon immer etwas um sein Äußeres bemüht. Er hasste es zum Beispiel, wenn man ihm ins Gesicht schlug. Er achtete auf sich. Daher war es für ihn nun doppelt so schlimm. Das würde ihm Drall noch büßen! Vielleicht nicht jetzt, doch irgendwann würde er sich dafür revanchieren. Dieses Versprechen gab sich Tales selbst mit grimmiger Gewissheit. Das würde er nicht auf sich sitzen lassen! Kakarott trat an seine Seite und sah in das klare Wasser. Sein Spiegelbild begegnete seinem Blick. Tales blieb ernst. Normalerweise fühlte er sich hier, bei seinem Geburtsbaum immer wohl und sehr entspannt. Doch im Moment konnte nicht mal der Baum der Macht seine Stimmung heben. „Tales…“, fing Kakarott langsam an. Der Dunkelhäutige seufzte. „Ihr könnt ruhig gehen. Du und Broly habt bestimmt besseres zu tun, als bei mir zu sitzen. Ich werde an den Verletzungen sicher nicht sterben, Kaki“, sagte Tales ruhig, aber abweisend. „Tales, darum geht es doch nicht. Du bist mein Sórek und es geht dir nicht gut… ich will für dich da sein“, sagte Kakarott ernst. „Kaksi hat recht… Familie geht vor“, stimmte ihm Broly zu, der am Eingang der kleinen Höhle saß. „Kaki… du kannst mir im Moment nicht helfen. Ich weiß, dass du dich schuldig fühlst und mir deshalb besonders gerne helfen willst. Aber das kannst du nicht. Ich will gerade niemanden um mich haben… ich will allein sein“, erwiderte Tales ruhig. Seine Stimme klang beinahe emotionslos, doch bei den letzten Worten nahm sie einen traurigen Klang an. Er wollte Radditz und sein Baby bei sich haben… Sonst niemanden. Auch wenn es seine Familie lieb meinte, er konnte das im Moment nicht ertragen. Diese mitfühlenden Blicke und aufmunternden Worte. Das brachte doch nichts! Alles was er wollte, war seine Ruhe… Kakarott seufzte verzweifelt und senkte den Blick, ehe er unschlüssig zu seinem Liebsten rüber sah. Broly zuckte mit den Schultern. Sie konnten Tales wohl kaum ihre Anwesenheit aufzwingen. Geschweige denn, ihn zum Reden zu bringen. „Na schön… aber wenn du etwas brauchst, dann melde dich“, bat Kakarott inständig. Er fühlte sich schlecht, als er Brolys Hand nahm und mit seinem Freund abhob. Lieber wäre er noch bei Tales geblieben. Sein Bruder wirkte heute ganz anders, ja beinahe launisch. Nach der Erzählung der Wache konnte er verstehen, wieso Tales auf Drall und seine Kumpanen losgegangen war. Tales war schon immer sehr impulsiv. Aber so kopflos zu handeln war nicht gut für ihn. „Er tut mir so leid“, nuschelte Kakarott und warf einen Blick zurück. „Ich hoffe das er und Radditz sich bald wieder vertragen“, stimmte Broly zu. Tales blieb alleine zurück und verschloss den Eingang, sodass niemand ihn mehr stören konnte. Langsam zog er seine Füße aus dem kühlen Nass und legte sich auf die Seite. Es war komplett dunkel um ihn herum. Die Wurzeln bewegten sich und bereiteten ihm ein weiches Bett vor. Tales schloss die Augen, doch an Schlaf war nicht zu denken. Wieder hatte er das Bild von Radditz vor Augen, als er schwer erschöpft, blutverschmiert und verletzt in dem Krankenhausbett lag. Es tat ihm in der Seele weh. Wieso war er nicht früher gekommen? Plötzlich kam Tales ein Gedanke und er schreckte hoch. Wütend ballte er seine Hände zu Fäusten und knurrte laut. Wut kochte in ihm hoch. Sein Ki erhöhte sich und tauchte die Höhle in ein lilafarbenes Licht. Schnell zog er sich seinen Brustpanzer an und öffnete den Eingang, ehe er in wahnsinniger Geschwindigkeit zum Palast flog. Sein Ziel war, Radis… ~~~ Olve und Radditz landeten vor seinem Heim. Olve trug mehrere Beutel mit Lebensmitteln. Trotz eines kleinen Streits ließ er Radditz mit seinen Verletzungen nichts tragen. Radditz hielt nur seine Tochter in seinem Armen, die aber irgendwann eingeschlafen war. „Darf ich wenigstens aufräumen?“, fragte Radditz beinahe knurrend. Diese Bevormundung ging ihm gehörig auf den Geist. Fast hätte er Olve auf dem Markt stehen lassen. Der Elitäre nervte ihn. Warum er ihn trotzdem mit nach Hause nahm, war ihm ein Rätsel. „Natürlich Radditz… sei doch nicht so wütend. Ich meine es doch nicht böse“, antwortete Olve milde. Radditz schnaubte nur und öffnete die Tür, ehe er seinen Freund eintreten ließ. Olve brachte die Vorräte in die Küche und schweigend räumten sie alles auf. Radditz hielt die Kleine mit seiner Rute fest und achtete darauf, sie nicht zu wecken. Er wollte sie nicht allein lassen. Das ging keinesfalls. Kurz bevor sie fertig waren, klopfte es an Radditz‘ Haustür. Mit einem genervten Seufzen ging der Langhaarige zur Tür und stockte, als er zwei Elitekrieger davor stehen sah. „Radditz, Sohn von Bardock?“, fragte einer der Beiden mit autoritärer Stimme. „Ja“, antwortete er schlicht. „König Vegeta erwartet dich heute Abend im Palast“, sagte die Wache und überreichte ihm ein Schriftstück. Eine förmliche Einladung, vom König höchstpersönlich unterschrieben. So etwas bekamen nur wenige Saiyajins und galt meist als große Ehre. Doch Radditz ahnte, dass es in diesem Fall um die Geschehnisse mit Okara ging. Seine Familie hatte ihm schon gesagt, dass der König ihn in der Sache noch einmal sprechen wollte, bevor er sein Urteil verkündete. Radditz hob den Kopf, doch die beiden Krieger waren bereits aufgebrochen. Langsam schloss er die Tür und ging zurück in die Küche. „Alles in Ordnung?“, fragte Olve, als er den abwesenden Blick seines Freundes und die Einladung in seiner Hand sah. „Der König will mich heute Abend sehen“, sagte Radditz unschlüssig. Olve trat näher, die Einkäufe hatte er inzwischen ordentlich aufgeräumt. Interessiert las er die Einladung durch. „Soll ich dich begleiten?“, fragte er ruhig. Radditz schüttelte den Kopf. Nein, das war etwas was er allein tun musste. Tief atmete er durch, ehe seine Gedanken zu Okara schweiften. Sein Gesicht verlor jegliche Emotion und er musste sich arg zusammenreißen um jetzt nicht auszurasten. Allein der Name dieser Frau ließ ihn beinahe hochgehen. „Willst…“, wollte Olve gerade anfangen zu sprechen, doch Radditz unterbrach ihn harsch. „Ich leg mich etwas hin“, sagte er unwirsch und ging nach oben. Die Tür schloss er hinter sich, ehe er seine Kleine liebevoll auf das Bett legte. Dann zog er seinen Brustpanzer, die Stiefel und die Armstuplen aus. Nur in Shorts legte er sich auf das Bett und wickelte die Arme um sein Baby. Er rollte sich etwas zusammen und bildete fast einen schützenden Kokon um sie herum. „Du gehörst zu mir“, flüsterte Radditz, als ihn plötzlich intensiv die Erinnerung so klar und heftig ins Gedächtnis kam. Der Moment, als er unter großer Anstrengung und Qualen sein Baby bekommen hatte. Er hatte sie schreien hören und die gefesselten Arme nach ihr ausgestreckt. Doch Okara hatte sie ihm nicht gegeben, sondern von ihm weggebracht. Radditz hatte sich noch nie in seinem Leben so entsetzlich gefühlt. Der Gedanke, dass diese Verrückte die Mutter seines Babys sein würde, brachte ihn beinahe um den Verstand. Die Vorstellung war so absurd, wie grausam. Das hatte ihm Angst gemacht, mehr noch als der Tod selbst. Radditz erschauderte unangenehm. Was wäre heute, wenn er wirklich gestorben wäre? Wäre Tales wirklich noch mit Okara zusammen und hätte mit ihr sein Kind großgezogen. Ein grimmiger Ausdruck huschte über sein Gesicht und für einen Moment, hielt er den Gedanken gar nicht so abwegig. Wut keimte in ihm auf und er verfluchte seinen Bruder dafür, dass er nicht gemerkt hatte, zu was diese Saiyajin fähig war, neben der er so viele Nächte geschlafen hatte. Die Kleine begann sich rühren und wimmerte leise. Radditz lehnte sich etwas näher an sie und begann leise zu schnurren. Sie wurde ruhiger. Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Ja, sie gehörte zu ihm. Ein Leben ohne sie, wollte er sich gar nicht mehr vorstellen. Radditz schloss die Augen. Doch er konnte nicht schlafen. Zu viel ging ihm durch den Kopf. Der König würde heute Abend sicher wissen wollen, welche Strafe er für Okara als angemessen hielt. Aber er konnte es nicht beantworteten. Einerseits stellte er sich vor, wie sie gefoltert wurde, bis sie eines grausamen Todes starb. Oder, dass man ihr ebenso wie ihm ohne Betäubung den Unterleib aufschnitt. So viele Dinge fielen ihm ein, doch nichts erschien ihm gerecht genug. Okara hatte ihm so etwas Schreckliches angetan. Das konnte man mit nichts aufwiegen. Radditz wusste nur, dass er wollte, dass sie litt. Den restlichen Tag verbrachte er allein mit seiner Tochter und dachte lange darüber nach, was er wollte. Doch trotzdem war er kein Schritt weiter, als Olve ihn nach ein paar Stunden zum Essen rief. Radditz war genervt über die Störung, aber andererseits war er auch froh, dass sein Freund gekocht hatte. Radditz merkte, dass er die Anwesenheit seines Freundes immer mehr akzeptierte. Olve hatte einen leckeren Eintopf gemacht, der überraschend gut schmeckte. Radditz und er verbachten das Essen eher schweigend und als sie fertig waren, räumten sie gemeinsam ab. „Ich muss los“, brummte Radditz und seufzte schwer. Olve nickte und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Ich bleibe hier“, meinte der Elitäre gelassen. Radditz begann zu lächeln. Wenn auch nur ganz kurz. „Dass ich dich loswerde, habe ich auch nicht erwartet“, sagte der Langhaarige frech. Dann wurde er wieder ernst. Olve begann zu kichern. „Bis später“, verabschiedete er seinen Freund. Radditz wickelte die Kleine in ein warmes Fell ein und zog sich die Stiefel an, ehe er zum Palast flog. Je näher er kam, desto unruhiger wurde er. Der Weg kam ihm viel kürzer vor als sonst und ehe er sich versah, erreichte er die Flugverbotszone. Den restlichen Weg ging er zu Fuß und nannte den Wachen am Tor sein Anliegen. Dann konnte er ohne Umschweife zum Thronsaal gehen. Bevor er die weiten Flügeltüren öffnete, atmete er einmal tief durch und straffte seine Gestalt. Dann trat er ein und schritt bis kurz vor dem Thron, wo er sich verneigte. „Ihr habt mich rufen lassen, König Vegeta“, sagte Radditz mit ruhiger Stimme. Der König saß in seinem Thron und musterte ihn und sein Baby aufmerksam. Langsam erhob er sich und umrundete die beiden. „Wie geht es dir?“, fragte Vegeta ernst. Er hatte zwar Radditz‘ Akte gelesen, doch er wollte es selbst von Radditz hören. Gebärer waren inzwischen ein sehr seltenes Gut geworden. Diese Saiyajins waren sehr wichtig für ihre Rasse. Die Geburtenrate war immer noch etwas zu niedrig. Daher hatte der König, dem Krieger der dafür verantwortlich war, dass man Radditz im Kerker gefoltert hatte, hart bestrafen lassen. „Es geht mir gut. Die Verletzungen heilen“, antwortete Radditz schlicht. Er verkrampfte sich etwas, während er weiterhin vom König gemustert wurde. Dann setzte sich Vegeta wieder auf seinen Thron und blickte ernst auf ihn herab. „Ich habe dich rufen lassen, weil ich aufgrund der Schwere von Okaras Taten dir ein Mitspracherecht bei der Höhe ihres Strafmaß gewähre“, sagte der König kühl und fasste sich mit einer Hand an den Bart. Radditz nickte einen Moment. „Danke, mein König“, antwortete er bemüht freundlich. Normalerweise entschied der König allein, wie er jemanden bestrafte. „Also, was für eine Strafe willst du für sie?“, fragte der König. Radditz wandte den Blick ab und seufzte. Ja, wenn er das wüsste. Einen Augenblick überlegte er noch, doch dann kam ihm ein Gedanke. „Ich will nicht, dass sie stirbt. Sie soll leben, wissentlich, dass sie mein Kind niemals bekommen wird“, sagte Radditz ernst. Und Tales bekommt sie auch nicht mehr. Der Gedanke ging ihm durch den Kopf. Okara sollte jeden Tag in dem Wissen leben, dass sie alles verloren hatte. König Vegeta lehnte sich zurück und dachte darüber nach. Diese Entscheidung überraschte ihn. Eigentlich hatte er erwartet, dass Radditz sie tot sehen wollte. Aber er erkannte die Grausamkeit, die sich hinter dieser Entscheidung versteckte. Radditz konnte sie foltern, doch am Ende würde es ihm niemals genug Befriedigung schaffen. „Dann werde ich sie für den Rest ihres Lebens nach Tarona einweisen“, beschloss König Vegeta. Radditz‘ Blick wurde überrascht. Wie viele Saiyajins, hatte er auch einige Schauergeschichten über diesen Ort gehört. Tarona war eine psychiatrische Anstalt. Doch die Methoden dort, waren sehr umstritten. Manches konnte man als psychische Folter ansehen. Radditz begann zu lächeln. Niemand war jemals von diesem Ort entkommen. Okara würde dort für den Rest ihres Lebens bleiben. Eingesperrt mit Verrückten! Niemand erholte sich davon. Manche Saiyajins waren nach einem Besuch nie mehr sie selbst. Das war besser, als sie ihm Kerker verrotten zu lassen. „Vielen Dank“, sagte Radditz und verneigte sich. Das gemeine Lächeln verschwand nicht mehr von seinen Lippen. Ja, Okara würde die Strafe bekommen, die sie verdient hatte! Damit konnte er leben. Kapitel 50: Tales' Leid ----------------------- Gine saß mit Bardock, Kakarott und Broly beim Abendessen, als sich die Haustür öffnete. Tales trat herein und begann bedrohlich zu schwanken. Gine keuchte entsetzt, als sie seine blutverschmierte Erscheinung sah. „Tales… was ist passiert?“, fragte Gine schockiert. „Nicht wichtig“, nuschelte der Dunkelhäutige und schleppte sich die Treppen hinauf. Er hatte keine Lust auf ein Familiengespräch. Dafür war er im Moment zu erschöpft. Bardock sah ihm ernst nach und legte die Gabel weg. Kurz legte er eine Hand auf die seiner Gefährtin. „Ich sehe nach ihm“, meinte der Krieger bestimmt, ehe er seinem Zweitältesten folgte. Tales war direkt zu seinem Zimmer gegangen und zog sich den lädierten Brustpanzer aus. Bardock trat ein und half ihm wortlos. Sanft, aber bestimmend zwang er ihn, sich auf das Bett zu setzen. „Warte hier, ich hole eine Heilsalbe“, meinte Bardock ernst. Tales verdrehte die Augen. Er wollte nur seine Ruhe haben. Doch bei dem strengen Ton, den sein Vater gerade anschlug, verkniff er sich seine Wiederworte. Bardock füllte eine Schüssel mit Wasser auf, nahm sich ein paar Handtücher und die Heilcreme. Als er zu Tales zurückkehrte hatte sich dieser nur in Shorts auf dem Bett zusammengerollt. Sein ganzer Körper war übersäht von Blutergüssen, Kratzern und blauen Flecken. Bardock seufzte, als er das sah und stellte die Schüssel neben dem Bett ab. Wortlos begann er vorsichtig, die geschundene Haut am Rücken zu reinigen. Tales ließ es ruhig über sich ergehen. „Was ist passiert?“, fragte Bardock nach einer Weile. Tales schwieg lange, ehe er antwortete. „An dem Tag, als das passiert ist… mit Radditz. Da hat mich Radis aufgehalten… wenn er und Geran nicht gewesen wären, dann wäre ich viel früher Zuhause gewesen. Sie haben mich für Okara aufgehalten…“, erzählte Tales leise und seine Stimme nahm einen wütenden Klang an. Bardock keuchte, als er das hörte. Okara schien wirklich alles ganz genau geplant zu haben. Wie kaltherzig und unberechenbar diese Saiyajin vorgegangen war, erschütterte ihn immer noch zutiefst. Bardock hoffte nur, dass sie dafür eine angemessene Strafe erhielt. „Haben sie dich so zugerichtet?“, wollte Bardock wissen. „Ich habe mich… für das gerächt! Du müsstest mal die sehen!“, sagte Tales mit grimmigen Stolz und einem Hauch von Trotz. Bardock war erstaunt. Tales hatte sich mit zwei Elitekriegern angelegt und gewonnen? Das war eine mehr als beeindruckende Leistung. Eine Weile schwieg Bardock, während er Tales weiterhin reinigte. Als er am Rücken fertig war, begann er ihn mit Heilsalbe zu verarzten. Dann ging er um das Bett herum und wollte an der Brust weitermachen. Doch als er die Tränen in Tales‘ Gesicht sah, stockte er. Sanft nahm er seinen Sohn in die Arme. Tales schluchzte. „Sie fehlen mir so, Bókra“, nuschelte Tales wimmernd. Er kniff die Augen zusammen, während er sich eng an seinen Vater kuschelte. Bardock hielt ihn fest und strich ihm beruhigend über die Haare. Trotz der Genugtuung, dass er sich wenigstens an den Beiden rächen konnte, fühlte er nur seinen Verlust. „Ich weiß, Tales“, flüsterte Bardock leise und hielt ihn einfach fest. Fast fühlte er sich in die Zeit zurückversetzt. Tales war schon immer tapfer und weinte eigentlich nie. Das erste und einzige Mal das Bardock ihn so im Arm gehalten hatte, war als er sechs Jahre alt war. Tales hatte mit Kakarott trainiert und hätte ihn dabei fast unabsichtlich verletzt. Radditz musste dazwischen gehen und bekam die Attacke ab. Dabei verbrannte er sich ein gutes Stück seiner Rute und musste auf die Krankenstation. Tales hatte sich schrecklich schuldig gefühlt und war weinend in sein Zimmer gelaufen. Gine war mit Radditz zur Krankenstation, während er bei den Kleinen blieb. Bardock war zu Tales gegangen und hatte ihn fest in die Arme genommen, genauso wie jetzt. Liebevoll hielt Bardock seinen Zweitältesten fest und leckte ihm die Tränen von den Wangen. Dann löste sich Tales von ihm und senkte den Blick. Bardock spürte, dass es ihm unangenehm war. Daher lächelte er nur milde und machte mit der Reinigung weiter. Sein Blick glitt zur Tür, wo Kakarott stand und besorgt zu seinem Zwilling sah. Bardock und er sahen sich kurz an, dann ging Kakarott wieder nach unten. Bardock beendete die Reinigung, nachdem er Tales das Blut aus dem Gesicht wischte. Dann behandelte er ihn nochmals mit der Heilsalbe. Tales hielt die Augen geschlossen und blieb still. Er zuckte noch nicht einmal zusammen. Bardock brachte die Schüssel zurück ins Bad und spülte sie aus. Die Handtücher legte er zur Seite und die Heilcreme zurück auf ihren Platz. Dann ging er in sein Schlafzimmer und nahm eine Felldecke. Mit dieser kehrte er zu Tales zurück und deckte ihn ordentlich zu. Sanft küsste er ihn auf die Stirn und strich ihm über die Wange. Tales öffnete die Augen eine spaltbreit, ehe er sie wieder schloss. Sein Körper war erschöpft von dem langen Kampf. Doch das war nicht das Einzige was ihn so sehr zusetzte. Der Abstand zu Radditz und der Kleinen, schmerzte ihn mit jeder Minute mehr. Es war unerträglich. „Wenn du etwas brauchst, dann ruf mich“, sagte Bardock leise, beinahe ungewohnt sanft. Tales blieb ruhig und Bardock war gerade dabei, das Zimmer zu verlassen, als er Tales‘ Stimme hörte. „Danke Bókra“ „Nicht dafür, Tales. Ich bin für dich da“, antwortete der Krieger ernst, ehe er die Tür endgültig schloss. Tales blieb allein zurück. Er rollte sich zusammen und begann trotz der wärmenden Decke zu frösteln. Sein Körper schmerzte. Bei diesem Kampf hatte er einiges einstecken müssen. Aber er hatte es Radis und Geran gezeigt! Die Beiden hatten ihre Lektion gelernt… Sie konnten froh sein, dass er das nicht dem König meldete! Tales seufzte und wieder fiel sein Blick auf die Stelle wo früher sein großer Bruder geschlafen hatte. Weitere Tränen traten in seine Augen, doch er hielt sie verbissen zurück. „Ich vermisse dich, Radditz“, flüsterte er leise, ehe er sich schwerfällig auf die andere Seite drehte. Irgendwann schlief er schließlich ein. Die nächsten Tage verloren sich in einem grauen Schleier der Einsamkeit. Tales trat seinen Dienst als Wache, trotz seiner Verletzungen an. Es gab keine weiteren Vorkommnisse. Die Geschichte um Radditz, war weiterhin ein großes Thema im Palast. Aber niemand wagte es mehr in Tales‘ Gegenwart darüber zu reden. Tales lief wie auf Autopilot. Er ging zur Arbeit, danach flog er zu seinem Baum, wo er die meisten Nächte sogar verbrachte. Seine Familie bekam ihn kaum zu Gesicht und wenn, dann schwieg er die meiste Zeit. Tales zog sich von allem zurück. Bardock und Gine sorgten sich sehr um ihre Ältesten. Sie besuchten Radditz regemäßig, aber Bardock durfte noch nicht einmal das Haus betreten. Radditz war immer noch ziemlich sauer auf seinen Vater. Gine durfte zwar hereinkommen, doch sie fand keinen wirklichen Draht zu Radditz. Er vertraute ihr auch immer noch nicht sein Baby an. Alle Versuche von ihr mit ihm darüber zu reden, blieben fruchtlos. Radditz wollte weder seinen Vater noch Tales sehen. Zeitgleich vertraute er Niemandem mehr. Olve lebte immer noch bei ihm. Radditz duldete seine Anwesenheit, aber mehr auch nicht. Kakarott hatte seinen Bruder auch schon mehrmals mit seinem Liebsten besucht. Doch mit dem gleichen Erfolg. Mit jedem Tag, wo die Situation so angespannt war, fühlte er sich schlechter. Er spürte, dass es seinen Brüdern nicht gut ging und wollte ihnen so gerne helfen. Doch sie ließen ihn einfach nicht. „Kaki?“, rief eine Stimme, ehe sich die gläserne Tür aus dem Garten öffnete und Tales hereinkam. Kakarott sah erstaunt auf. Er war bis eben, allein Zuhause und hatte sich um das Abendessen gekümmert, da seine Mutter noch in der Palastküche arbeitete. Bardock war etwas trainieren und Broly ebenfalls. Sein Gefährte, wollte ihn beinahe nicht allein lassen, da er spürte, wie ihn die ganze Situation belastete. Doch Kakarott hatte ihn milde lächelnd losgeschickt, da sein Freund nicht jede Sekunde auf ihn aufpassen musste. „Tales, ist alles in Ordnung?“, fragte Kakarott ernst. Er drehte die Herdplatte runter und drehte sich zu seinem Zwilling um. Es war eine gefühlte Ewigkeit her, dass Tales ihn direkt angesprochen hatte. „Bringst du das bitte Radditz?“, fragte Tales ohne auf die Frage einzugehen und überreichte Kakarott ein kleines Säckchen. „Was ist das?“, wollte Kakarott wissen. „Mein Lohn. Ich habe Radditz versprochen, dass ich ihn nach Geburt unterstütze. Also mache ich das auch“, erwiderte Tales beinahe etwas trotzig. Kakarott schwieg einen Moment, ehe er den Beutel in seiner Hand etwas hin und her wog. Das musste wirklich Tales‘ gesamter Lohn für die Woche sein. „Ich finde du solltest es ihm selbst bringen. Soll ich vielleicht mitkommen?“, schlug Kakarott vor. Er fühlte sich komisch bei dem Gedanken, dass er es Radditz allein brachte. „Nein. Radditz will mich doch sowieso nicht sehen. Bring ihm einfach das Geld“, sagte Tales schlicht, aber bestimmend. Dann drehte er sich um, verließ sein Zuhause und hob ab. Kakarott rief noch ein paar Mal seinen Namen und blieb dann allein zurück. Enttäuscht sackte er zusammen und beobachtete die Energie seines Zwillings, wie sie sich in Richtung seines Geburtsbaumes bewegte. „So geht das doch nicht mehr weiter…“, nuschelte er verzweifelt. Er legte das Geld auf den Tisch und kümmerte sich erst weiter um das Essen. Doch seine Gedanken waren ganz wo anders. Tales hatte schlecht ausgesehen. Auch wenn die meisten Verletzungen von seinen Kämpfen inzwischen von allein verheilt waren. Er sah nicht gut aus. Man sah ihm deutlich an, wie sehr er unter der Trennung zu Radditz und der Kleinen litt. Kakarott seufzte, ehe er das Essen fertig machte. Dann schaltete er die Herdplatte aus und stellte den Eintopf auf eine andere Platte. Schließlich schnappte er sich das Geld und zog seine Stiefel an, ehe er rausging und abhob. Er fand immer noch, dass Tales es Radditz selbst bringen sollte. Aber da sein Bruder zu stur war, um auf ihn zu hören, tat er ihm den Gefallen. In gewisser Weise, konnte er ihn auch verstehen. Tales wollte sicher nicht schon wieder von Radditz abgewiesen werden. Sie alle waren sich einig, dass Radditz Zeit brauchte. Aber wie lange? Das fragte sich Kakarott immer wieder. Wie lange sollte Tales noch leiden? Ob Radditz wusste, was er ihm damit antat? Kakarott hatte nicht das Gefühl, dass er sich der Tragweite seiner ablehnenden Haltung bewusst war. Vielleicht sollte ihm das mal jemand sagen. Leichtfüßig landete Kakarott im Garten und überwand die letzten Meter zu Radditz‘ Haustür. Er klopfte und wartete geduldig. Radditz öffnete die Tür, mit seiner Tochter auf den Arm. Kakarott begann zu lächeln, als er die Kleine sah. „Hallo Sórek, hallo Dálkosa“, begrüßte er die beiden. Dálkosa war nicht ihr richtiger Name. Radditz hatte ihr immer noch keinen gegeben. Doch Kakarott, fand es merkwürdig, sie ohne Namen anzusprechen, daher hatte er sie einmal aus einem kleinen Scherz heraus so genannt. Dálkosa hieß ihm saiyanischen Schokolade. Dass passte zu ihr, da sie die gebräunte Haut ihres Vaters hatte und sie war süß. Radditz hatte ihn zwar etwas merkwürdig angesehen, aber nichts dagegen gesagt. „Hallo Kaki, komm rein“, sagte Radditz ruhig. Er wirkte immer so ernst. Seit der Geburt hatte Kakarott ihn nicht einmal lächeln sehen. „Danke“, antwortete Kakarott freundlich und folgte seinem großen Bruder in die Küche. Olve lag auf der Couch und schnarchte lauthals. Kakarott setzte sich, während Radditz etwas Wasser in einem Topf auf den Herd stellte. Er holte zwei Tassen aus dem Schrank und gab eine Kräutermischung hinein. Nachdem das Wasser heiß genug war, füllte er beide Tassen auf und stellte den Topf wieder zur Seite. Eine stellte er vor Kakarott, ehe er sich mit der anderen neben ihn setzte. Seine Kleine setzte er mit der Rute auf den Tisch ab und hielt sie fest. „Wie geht es dir?“, fragte Kakarott an Radditz gewandt. „Ganz gut… die Verletzungen sind fast verheilt“, antwortete Radditz schlicht. Es stimmte. Die Wunden auf seinem Rücken hatten sich geschlossen und schmerzten kaum mehr. Die Schnittwunde an seinem Bauch war nicht mehr entzündet und gestern hatte Escar die Fäden gezogen. Er musste immer noch aufpassen, aber er war auf einem guten Weg. Kakarott lächelte als er das hörte. Dann fiel ihm ein, wieso er ursprünglich gekommen war. Er nahm das Säckchen, was er zuvor an seine Hüfte gebunden hatte und legte es auf den Tisch. „Was ist das?“, fragte Radditz interessiert. Die Kleine streckte die Hände aus und versuchte es zu erreichen. Radditz öffnete es und einige Goldstücke kullerten heraus. „Das ist Tales‘ Lohn. Er wollte, dass ich es dir bringe“, sagte Kakarott ernst. Radditz erstarrte und sah ihn ernst an, ehe er das Säckchen wieder verschloss und zurück zu seinem Bruder schob. „Bring es ihm zurück. Ich brauche es nicht“, erwiderte Radditz bestimmt. Kakarott keuchte erschrocken, ehe er seinen großen Bruder musterte. Wenn er das jetzt zu Tales zurückbrachte, würde er ihm nur noch mehr wehtun. Das konnte doch nicht Radditz‘ Ernst sein! „Sórek! Tales hat dir schon vor der Geburt versprochen, dass er dich unterstützt. Nimm es doch einfach an“, antwortete der Jüngere bestimmt. Radditz schüttelte den Kopf. Kakarott schloss die Augen und fasste sich an die Stirn. Fassungslos schüttelte er den Kopf über die Sturheit seines Bruders. „Radditz wir beide müssen uns unterhalten“, sagte Kakarott ernst und blickte ihn entschlossen an. Es war ihm egal, ob Tales sauer sein würde. So ging das nicht mehr weiter! Kakarott konnte nicht mehr wegsehen. Er musste Radditz endlich die Augen öffnen! Kapitel 51: Kakarotts Ansage ---------------------------- „Kakarott“, sagte Radditz schlicht und seufzte genervt. „Nein, Sórek… so geht es nicht mehr weiter!“, erwiderte Kakarott bestimmt. „Was denkst du, wie Tales sich im Moment fühlt? Du hältst ihn auf Abstand und er darf seine Tochter nicht sehen!“ „Ja, das hat auch seinen Grund“, entgegnete Radditz beinahe patzig. „Welchen?“ „Welchen? Das fragst du mich ernsthaft?“, wiederholte Radditz entrüstet. „Ja! Tales wusste genauso wenig wie wir, was Okara vorhatte! Woher hätte er es auch wissen sollen? Oder denkst du etwa er hat ihr geholfen? Denkst du Tales würde dir jemals etwas so Schreckliches antun?“, fragte Kakarott scharf. Radditz knurrte, obgleich er ein wenig beeindruckt war. Normalerweise wagte es Kakarott nicht, in so einem Ton mit ihm zu sprechen. Sein Baby spürte die angespannte Stimmung und begann zu wimmern. Schützend zog Radditz sie an seine Brust und stellte die heiße Tasse aus ihrer Reichweite. „Tales hat ihr vertraut. Seinetwegen konnte sie hier rein und rausspazieren, wie sie es wollte. Außerdem hat er mich auch allein mit ihr gelassen!“, erwiderte Radditz wütend. Seine Rute schwang wild hinter ihm durch die Luft und sein Blick war finster. „Tales hat dich nicht alleingelassen. Wenn überhaupt bin ich daran schuld, dass Okara mit dir allein war, Sórek“, antwortete Kakarott eindringlich. Radditz blinzelte, ehe er fragend eine Augenbraue hob. Wieso sollte Kakarott daran schuld sein? „Was meinst du damit?“, hakte Radditz nach. „Tales war im Palast, wegen der Arbeit als Wache. Er hat mich gebeten bei dir zu bleiben. Ich sagte ihm, dass ich gleich bei dir wäre und das war ich auch. Doch kaum, dass ich gelandet bin, hat mich Takrá kontaktiert, weil unser Bókra nach Hause gekommen war…“, erzählte Kakarott ernst, aber seine Stimme zitterte etwas. Radditz erwiderte nichts und hörte ihm nur ruhig zu. „Ich bin nach Hause geflogen, weil ich dir zuliebe mit Bókra reden wollte. Aber ich habe es Okara überlassen, Tales zu sagen, dass ich nicht mehr bei dir bin. Du warst meinetwegen allein mit ihr. Tales trifft keine Schuld“, sagte Kakarott und sank etwas in sich zusammen. Er schloss die Augen und wartete darauf, was Radditz nun sagen würde. Sein älterer Bruder war jedoch so überrumpelt, das kein Wort über seine Lippen kam. Diese Information traf ihn ziemlich unerwartet. Das änderte etwas… zugegeben. Aber trotzdem konnte er die Tragweite von diesem Geständnis kaum erahnen. Kakarott öffnete die Augen wieder, als Radditz weiterhin beharrlich schwieg. Dann beugte er sich über den Tisch und legte eine Hand auf die seines Bruders. „Es tut mir wahnsinnig leid, Radditz. Váraktu… wenn ich gewusst hätte, was passiert, hätte ich dich niemals allein gelassen“, sagte Kakarott reumütig. Radditz starrte ihn an und ein merkwürdiges Gefühl bereitete sich in seinem Inneren aus. Es war Kakarotts Schuld gewesen, dass Okara ihn hatte quälen konnte. Seinetwegen hätte er fast sein Baby verloren und wäre gestorben. Das Ausmaß dieses Geständnisses war immens. Radditz‘ Ki brodelte etwas hoch, er war wütend. Doch gleichzeitig auch verzweifelt. Ausgerechnet Kakarott? Sein kleiner Bruder, der vom ersten Moment seiner Schwangerschaft zu ihm gehalten hatte? Wie sollte er damit umgehen? „Ich verstehe deine Wut, Sórek. Glaub mir, ich habe niemals gewollt, dass das alles passiert. Aber ich verstehe natürlich, dass du mir das nicht so leicht verzeihen kannst“, sagte Kakarott leise und eine Träne lief über seine Wange hinab. „Du solltest jetzt besser gehen, Kakarott“, sprach Radditz bemüht ruhig. Er brauchte jetzt Zeit um das zu verarbeiten. Gleichzeitig trat Olve in die Küche und wischte sich müde über das Gesicht. Ernst sah er zwischen den beiden Brüdern hin und her, als er sich der angespannten Stimmung bewusst wurde. „Das werde ich. Aber vorher will ich dir begreiflich machen, dass du Tales unrecht tust“, erwiderte Kakarott ruhig. „Kakarott, dass…“, fing Radditz an und knurrte leise. Sein Baby wimmerte abermals und er strich ihr beruhigend über den Rücken. Sie spürte, dass etwas nicht stimmte. „Nein, Sórek… Tales leidet. Es geht ihm überhaupt nicht gut. Er vermisst dich und die Kleine. Er zieht sich die ganze Zeit von uns zurück und verkriecht sich in seinem Baum. Er hat sich sogar für dich mit Elitekriegern angelegt…“, erzählte Kakarott eindringlich. „Sicher, dass er nicht Okara vermisst?“, unterbrach ihn Radditz unwirsch. Kakarott weitete die Augen, ehe er ebenfalls leise knurrte. „Nein, Radditz! Er vermisst sie nicht, sondern dich! Er saß Tag und Nacht vor deinem Krankenzimmer. Als du in den Kerker geworfen wurdest, ist er ohne an die Konsequenzen zu denken losgestürmt und hat dich befreit, bevor du überhaupt freigesprochen wurdest! Verdammt Radditz, Tales hatte schon vor dieser Sache Zweifel an seiner Beziehung mit Okara. Er misstraute ihr und war kurz davor sie zu verlassen. Deinetwegen!“, sprach Kakarott und wurde mit jedem Wort lauter. Seine Hände schlugen kräftig auf den Tisch und die Kleine fing an zu weinen. Radditz starrte Kakarott mit aufgerissenen Augen an und brauchte einen Moment, ehe er anfing sie zu beruhigen. „Radditz, du und die Kleine… ihr bedeutet ihm alles! Es ist nicht fair, dass du ihn für etwas bestrafst, für, dass er gar nichts kann. Denk darüber nach!“, bat Kakarott nun etwas ruhiger. Sein Ki beruhigte sich wieder. Auch er hatte sich für einen Moment mitreißen lassen. Aber er wollte so dringend, dass Radditz endlich merkte, was er Tales antat. „Wir sind alle für dich da, Radditz. Auch Bókra… er würde sich bei dir entschuldigen, wenn du ihn lassen würdest. Takrá und ich sind auch für dich da. Obwohl du uns noch nicht einmal deine Tochter für eine Sekunde anvertraust…“, sagte Kakarott und seufzte traurig. Nun, wo er seinen Standpunkt klargemacht hatte, erhob er sich und verließ ohne ein weiteres Wort das Haus. Radditz und Olve blieben zurück. Der Elitäre stand unschlüssig in der Tür, ehe er ein paar Schritte auf Radditz zu trat. Doch der Langhaarige sprang auf und ging an ihm vorbei. „Radditz, wo willst du hin?“, fragte Olve irritiert. „Ich will meine Ruhe. Wenn ich zurückkomme, will ich, dass du verschwunden bist“, erwiderte Radditz abweisend. Dann verließ er ebenfalls sein Haus ohne sich seine Stiefel anzuziehen. Er wollte nur noch weg. Zum Glück hatte der Ahníz, der Frühling auf ihren Planeten begonnen. Die Temperaturen waren mild und angenehm. Doch Radditz achtete gar nicht darauf, er drückte seine Kleine wärmend an sich und flog zu seinem Geburtsbaum, Rasildán. Dort ließ er sich auf einem der großen Äste nieder und wickelte seine Rute fest darum. Beinahe erschöpft lehnte er sich gegen den breiten Stamm. Die Äste seines Baumes bewegten sich unruhig und zeugten von seiner inneren Aufruhr. Radditz war geschockt, von dem was ihm Kakarott gerade alles an den Kopf geworfen hatte. „Tales…“, nuschelte er leise. Hatte er seinem Bruder wirklich so unrecht getan? Gedankenverloren sah Radditz auf sein Baby herab, was sich in seinem Schoß zusammenrollte. Ihre Finger hielten den Mittelfinger seiner rechten Hand und ihre kleine Rute hatte sich um sein Handgelenk geschlungen. Radditz seufzte. Er musste über eine Menge nachdenken… Radditz blieb mehrere Stunden bei seinem Baum und dachte lange und intensiv darüber nach, was Kakarott ihm erzählt hatte. Doch irgendwann trieb es ihn nach Hause. Seine Kleine hatte eine volle Windel und er hatte Hunger. Nachdem er barfuß im Garten landete, suchte er die Energie seines Freundes. Aber Olve war nicht hier. Dieses Mal hatte Radditz ihn offensichtlich endgültig von sich gestoßen. Fast tat es ihm wieder leid, doch trotzdem holte er ihn nicht zurück. Was sollte er auch zu Olve sagen? Sein Kopf war immer noch voll von den ganzen Informationen, die Kakarott ihm an den Kopf geworfen hatte. Gedankenverloren badete er sein Mädchen, ehe er sich etwas zu Essen kochte. Sein Blick fiel auf den Beutel mit dem Geld, der immer noch unberührt auf dem Tisch lag. Tales ging es also schlecht. Wegen ihm. Kurz sah Radditz zu seinem Baby, was er auf ein paar weiche Felldecken in der Mitte des Tisches gelegt hatte. Sie schlief friedlich. Radditz war glücklich darüber, dass sie hier bei ihm war. Doch gleichzeitig wurde er sich der Tatsache bewusst, dass er Tales seine Tochter wegnahm… so wie Okara ihm. Radditz wurde schlecht und er fühlte sich schuldig. Er war so wütend gewesen, dass er diese Tatsache einfach verdrängt hatte. Wieso war er überhaupt wütend auf Tales gewesen? Nachdem was er heute gehört hatte, wusste er das selbst nicht mehr. Er war so ein Idiot… Tales hatte mit Kakarott darüber gesprochen, dass er Zweifel an seiner Beziehung zu Okara hatte? Wieso hatte er mit ihm nicht darüber gesprochen? Radditz seufzte, da er die Antwort sofort erahnte. Tales wollte ihn nicht aufregen… Tja, wie dumm. Wenn sie vielleicht früher miteinander geredet hätten, wäre vielleicht alles anders gekommen… Wenn er so darüber nachdachte, gab es viele Ungereimtheiten. Dinge, die er nicht so ganz verstand und die sich vielleicht auflösen würden, wenn sie endlich miteinander sprachen. Radditz schloss die Augen und konzentrierte sich. „Tales, kannst du herkommen? Ich will mit dir reden“, sprach er ruhig zu Tales‘ Herzen. Am Baum der Macht schreckte Tales hoch und saß mit einem Mal kerzengerade da. Seine Augen gingen weit auf, während sein Herz vor Aufregung schneller schlug. „Ich bin so schnell wie möglich da“, antwortete Tales sofort, ehe er aufsprang und sofort losflog. Er konnte es kaum fassen, dass sich Radditz gemeldet hatte. Radditz antwortete ihm nicht mehr und sah überlegend auf die fertige Suppe herab, die er soeben gekocht hatte. Er schaltete die Herdplatte aus und ließ sie erst mal stehen. Dann holte er zwei Teller und zwei Löffel aus den Schränken und stellte alles zur Seite. Sein Baby begann sich zu rühren und Radditz hob sie lächelnd auf seine Arme. „Na, meine Süße, hast du gut geschlafen?“, fragte er sanft. Sie sah ihn verschlafen an und gähnte. Radditz gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann nahm er die Felldecken vom Tisch und trug die Teller mit einer Hand rüber, ehe er ordentlich eindeckte. „Dein Bókra kommt gleich“, sagte Radditz mehr in Gedanken, als er wieder zu seiner Kleinen sah. Er seufzte, dann holte er Gläser und stellte sie an den Tisch. Es klopfte an der Haustür. Radditz atmete tief durch und straffte seine Gestalt, ehe er zur Tür ging und sie öffnete. Tales stand davor und sah ihn ruhig an. Seine Augen wanderten zu der Kleinen und sein Blick wurde etwas sehnsüchtig. Radditz bemerkte das, doch er ließ es sich nicht anmerken. Wortlos trat er zur Seite und ließ ihn eintreten. „Willst du mit essen?“, fragte Radditz ruhig und ging in die Küche. Tales folgte ihm unschlüssig und war etwas erstaunt über die Frage. Langsam nickte er zustimmend und betrachtete den gedeckten Tisch. „Wie geht es dir?“, fragte Tales leise. Radditz drehte sich zu ihm um und sie sahen einander in die Augen. Radditz betrachtete seinen Bruder ganz genau und sah deutlich, dass es ihm wirklich schlecht gehen musste. Kakarott hatte nicht gelogen, aber das hatte er auch nicht erwartet. Tales war blass und hatte dunkle Augenringe. Er schien nicht wirklich viel geschlafen zu haben. Seine Arme und sein Gesicht waren mit blauen Flecken und kleinen Schnittwunden übersäht, die aber allesamt bereits am abheilen waren. Radditz erinnerte sich daran, dass Kakarott meinte, dass Tales für ihn gekämpft hatte. Fragen brannten ihm auf der Zunge, er wusste gar nicht wo er anfangen sollte. Das war alles etwas viel auf einmal. Dann glitt Tales‘ Blick wieder zu seiner Tochter. Radditz folgte seinem Blick, ehe er wieder zu Tales rüber sah. Langsam kam er näher. Wieder sahen sie einander in die Augen. „Willst du sie mal halten?“, fragte Radditz ruhig. Tales weitete die Augen, ehe er anfing zu strahlen. „Unbedingt“, flüsterte der Dunkelhäutige beinahe andächtig. Radditz‘ Hände begannen etwas zu zittern und empfand großen Widerwillen, bei dem Gedanken, seine Tochter aus seinen Händen zu geben. Seit er sie wiederbekommen hatte, hatte er dies nicht einmal gemacht. Radditz konnte nicht. Tief atmete er durch, ehe er die Arme ausstreckte und sein Mädchen Tales reichte. Es versetzte ihm einen Stich, als er sie aus seinen Händen hob. Radditz fühlte sich unwohl und er bekam Angst. Ihm war selbst klar, dass es dumm war sich zu fürchten. Doch er konnte das Gefühl nicht abstellen. Tales nahm seine Tochter auf die Arme und drückte sie eng an seine Brust. Aufgeweckt blickte sie ihn mit großen Augen an und taste mit einer Hand über sein Gesicht. Ein breites und sehr glückliches Lächeln schlich sich auf eine Lippen. Eine tiefe Woge der Zuneigung erfasste ihn und glücklich stupste er sie mit der Nase an, ehe er anfing zu schnurren. Kapitel 52: Ein Anfang ---------------------- Tales war fasziniert von seiner Tochter. Er konnte seine Augen kaum von ihr nehmen. Sie war so perfekt. Einfach wunderschön! Tränen traten in seine Augen und er war überwältigt von ihrem Anblick. Radditz fühlte sich immer noch unwohl. Ihm war, als würde ihm ein Teil fehlen. Innerlich hatte er den Drang, seine Tochter wieder an sich zu nehmen und nie mehr loszulassen. Doch während er Tales zusah, wusste er, dass er richtig gehandelt hatte. Tales so mit ihrer Tochter zu sehen, war… schön. „Danke, Sórek“, flüsterte Tales und lächelte Radditz an. Doch er bemerkte seine angespannte Haltung und wurde etwas unsicher. „Alles in Ordnung?“, fragte er leise. Radditz nickte langsam, ehe er sich auf die Zunge biss. Doch dann beschloss er ehrlich zu sein. Wenn er und Tales wirklich wieder ein vernünftiges Verhältnis zueinander haben wollten. Wenigstens für ihr Kind… dann mussten sie ehrlich miteinander umgehen. „Nein… es fällt mir sehr schwer sie jemand anderes zu geben“, sagte Radditz ruhig. Dann drehte er sich um und trug den Topf an den Tisch. Er setzte sich und füllte jedem eine Portion auf. Tales setzte sich neben ihm und schwieg einen Augenblick. „Kann ich dir irgendwie helfen?“, fragte der Dunkelhäutige. Radditz schüttelte den Kopf. „Weißt du, seit dem Moment an, wo ich erfahren hatte, dass ich schwanger bin, hat sich so vieles für mich verändert. Ich wollte unsere Kleine damals nicht… ich war mir sicher, dass ich sie abgeben würde“, erzählte Radditz und seine Augen wanderten zu seiner Tochter. Er seufzte und schüttelte den Kopf. „Jetzt kann ich mir nicht einmal einen Tag ohne sie vorstellen. Sie gehört zu mir… sie ist mein Kind! Als Okara sie mir nach der Geburt nicht geben wollte… das war der schlimmste Moment in meinem Leben. Das tat mehr weh, als alles was ich jemals gefühlt habe. Mehr als die Geburt selbst und glaub mir, das tat verdammt weh…“, erzählte Radditz ruhig. „Sie hat sie mir weggenommen, mehrfach. Deswegen will ich sie beschützen. Leider aber auch vor dir und unserer Familie. Das ist falsch. Ich weiß es, aber ich konnte nicht anders. Das zu ändern fällt mir schwer, aber ich muss es tun. Du bist ihr Bókra und du verdienst es, deine Tochter zu sehen“ Tales sah seinen Bruder an und ein dumpfer Schmerz, zog sich durch seine Brust. Für ihn war es die Hölle gewesen, sein Kind nicht sehen oder halten zu dürfen. Doch wie es in diesem Moment für Radditz war, als Okara sie ihm einfach weggenommen hatte, wollte er sich nicht vorstellen. Die Schmerzen die sein Bruder in diesem Moment körperlich und psychisch gefühlt haben musste, waren sicher unglaublich schmerzhaft gewesen. „Es tut mir leid… dass ich nicht da war, als es passierte…“, sagte Tales leise und voller Reue. Traurig strich er seiner Kleinen durch die Haare, ehe er zu Radditz rüber sah. Keiner der Beiden aß etwas. „Hm… für eine Weile dachte ich, dass es deine Schuld war. Immerhin war sie deine Freundin… du hättest etwas merken müssen oder vielleicht ahnen können… dass sie nicht damit zurechtkam, keine Kinder bekommen zu können… aber das ist nicht deine Schuld“, gab Radditz ehrlich zu. Das hatte er heute verstanden. Tales die Schuld zu geben war nur der leichtere Weg für ihn gewesen. Er nahm einen Löffel und tauchte ihn in die Suppe ein. Trotz seines Hungers, denn er vorher noch hatte, wollte er gerade nichts essen. Er probierte nur zögerlich, als hätte er Angst, dass es nicht schmeckte. „Ich habe gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Radditz, ich habe ihr nicht vertraut! Deswegen hätte ich dich nie allein mit ihr gelassen! Das war… nur einem dummen Zufall geschuldet“, antwortete Tales ernst. Er stockte, da er Kakarott nicht verraten wollte. „Ich wusste noch nicht einmal, dass sie unfruchtbar war!“ „Sie hat es dir nicht gesagt?“, fragte Radditz erstaunt. „Nicht einmal an dem Abend, als ich euch extra mein Haus überlassen hatte?“ Ernst schüttelte Tales den Kopf. Seine Rute schlang sich unbewusst um seine Tochter. „Du hast es gewusst?“, fragte Tales ruhig. Das hatte er deutlich aus Radditz‘ Worten herausgehört. „Zufällig. Ich habe sie weinen sehen und dann hat sie es mir erzählt. Sie hatte Angst, dass du sie verlässt deswegen und ich riet ihr, mit dir zu reden. Deswegen habe ich euch das Haus überlassen.“ Tales schüttelte den Kopf und schnaubte. „An dem Abend hat sie mir eine Lüge erzählt… sie hätte ein Kind verloren, dass sie lange betreut hatte. Ich glaubte ihr anfangs, doch als ich sie später auf die Kleine ansprach und sie nicht wusste was ich meine, habe ich gemerkt, dass sie gelogen haben musste. Ich wusste nur nicht wieso. Dass sie keine Kinder bekommen kann, hat sie nie erwähnt… “, meinte der Dunkelhäutige ernst. Radditz runzelte die Stirn und dachte nach. Er erinnerte sich daran, wie sie ihm sagte, dass Tales nicht darüber reden wollte. „Sie hat uns gegeneinander ausgespielt“, erkannte Radditz und schüttelte den Kopf abfällig. Okara war ein hinterhältiges Biest! „Ja… wir hätten wohl miteinander reden sollen. Aber ich wollte dich nicht mit meinen Bedenken aufregen. Zwischen uns lief alles perfekt. Mit dir war ich glücklich, während mir Okaras Anwesenheit immer weniger gefallen hat…“, erzählte Tales ehrlich. Tief sahen sie einander in die Augen. Radditz war einen Moment sprachlos. Tales hatte seine Anwesenheit mehr geschätzt, als die seiner Freundin? Damit hatte er nicht gerechnet, doch er freute sich darüber. Wirklich. Auch wenn es nach allem was passiert war, etwas merkwürdig klang. Das alles hätten sie mit einem klärenden Gespräch vielleicht verhindern können. „Wieso hast du nicht mit mir geredet?“, fragte Tales neutral. Radditz blinzelte, ehe er mit den Schultern zuckte. „Ich wollte mich nicht in eure Beziehung einmischen. Nach dem Abend sagte sie, dass sie es dir erzählt hat und es dich ziemlich getroffen hatte. Ich dachte, du würdest zu mir kommen, wenn du reden willst“, gestand er. Tales schloss die Augen, als er das hörte. Plötzlich fühlte er sich ziemlich mies in seiner Haut. Er erinnerte sich an den Streit zurück, der all das erst ausgelöst hatte. Seine Worte, die er an seinen Bruder gerichtet hatte, hallten in seinem Kopf wieder. Er musste Radditz damit ziemlich verletzt haben. Obwohl sie es geklärt hatten, war sein Bruder immer noch vorsichtig. „Radditz… ich weiß was ich damals gesagt habe… aber bitte, Sórek. Vergiss es, das war dumm von mir. Bitte lass und das einfach vergessen!“, bat Tales ruhig. Radditz nickte langsam. Ja, vielleicht wäre nun wirklich der Zeitpunkt, wo sie damit abschließen sollten. „Früher haben wir beide über alles geredet und einander blind vertraut… ich vertraue dir immer noch, Radditz. Ich möchte auch dein Vertrauen zurückgewinnen“, meinte Tales. „Tales, ich will nicht lügen, aber… das wird nicht einfach. Ich kann nach allem was passiert ist, nicht einfach zur Normalität zurückkehren“, sagte Radditz ernst. Er wusste, dass er seitdem nicht mehr er selbst war. Alles hatte sich verändert und das nicht unbedingt zum Positiven. Es würde dauern bis er wieder vertrauen fassen konnte. Aber sie waren hier. Tales durfte seine Tochter halten. Das war für ihn ein großer Schritt. „Das kann ich auch nicht, Radditz. Und ich verlange es auch nicht von dir. Aber ich würde mich freuen, wenn ich dich und unsere Kleine nun öfters sehen könnte“, antwortete Tales und legte eine Hand auf die seines Bruders. Wieder sahen sie einander in die Augen. „Ihr beide seid meine Familie“ Radditz lächelte leicht, als er das hörte und erwiderte den Blick. Dann blickte Tales seine Kleine an. Liebevoll strich er ihr über die rechte Wange. „Hast du schon einen Namen für sie?“, wollte Tales wissen. „Nein… ich wollte das nicht ohne dich machen. Auch wenn ich sauer auf dich war“, gestand der Ältere. Tales lächelte ihn glücklich an. Er freute sich, dass zu hören. „Was hältst du von Silar?“, fragte er neugierig, ehe er wieder seine Tochter betrachtete. „Silar…“, widerholte Radditz, als wollte er testen, wie er aus seinem Munde klang. Er erinnerte sich, dass Tales ihn schon einmal vorgeschlagen hatte. Langsam rutschte Radditz näher, damit er seine Tochter genauer ansehen konnte. Liebevoll stupste er ihr mit der Rute auf die Nase. Sie begann zu lachen und versuchte sein Fell zu packen. „Na, was hältst du von dem Namen?“, fragte Radditz und schmunzelte. Silar gluckste und versuchte abermals den Pelz zu fangen. „Ich glaube sie mag ihn“, meinte Tales kichernd. „Ja, er passt zu ihr“, erwiderte Radditz. Tales seufzte glücklich, ehe er seinen Kopf an Radditz‘ Schulter lehnte. Seine Rute löste sich von seiner Tochter und wickelte sich stattdessen um Radditz‘ Bauch. Dann schloss er die Augen und genoss die Nähe zu seiner Familie. „Du hast mir so sehr gefehlt, Sórek“, wisperte Tales und seine Stimme zitterte etwas. Obwohl er in diesem Moment so glücklich wie schon lange nicht mehr war, fühlte er eine gewisse Traurigkeit. Tränen traten in seine Augen und er hob den Kopf. „Wenn Okara dich getötet hätte… oder Silar. Dann hätte ich sie mit bloßen Händen umgebracht! Ich habe gemerkt, dass etwas mit ihr nicht stimmt, aber nichts getan. Jetzt wünschte ich, ich hätte mich viel früher von ihr getrennt. Doch ich tat es erst, als es zu spät war…“, sagte Tales stockend. Radditz seufzte, als er das hörte. Für einen Moment schloss er die Augen. Das er noch hier war, verdankte er dem Zufall, dass jemand Okara kontaktiert hatte, bevor sie ihm das Gift spritzen konnte. Das war alles. Das hatte ihn gerettet. „Was meinst du damit?“, fragte er leise, nachdem er sich der Bedeutung der Worte bewusst wurde. „Sie kam wahrscheinlich direkt von dir… diese verdammte...“, fing Tales an und stockte, um sich etwas zusammenzureißen. „Sie kam von dir und wollte mit mir schlafen… wahrscheinlich um mich noch weiter abzulenken, während du und Silar mich gebraucht hättet… ich habe ihr gesagt, dass es vorbei ist. Dafür habe ich echt viel zu lange gebraucht und weißt du was sie mir erzählt hat? Sie sagte, sie wäre schwanger! Diese verlogene Téskum!“, erzählte Tales und unterdrückte ein Knurren. Wieder sah er Radditz in die Augen. „Escar meinte, sie hätte schon vor längerer Zeit einen Arzt aufgesucht, um schwanger zu werden. Sie wollte mir ein Kind unterjubeln, um mich zu halten. Kannst du dir das vorstellen? Ein Kind von diesem Weib? Damit hätte sie mich nie halten können…“, sprach der Dunkelhäutige weiter. „Sie wollte dir ein Kind unterjubeln?“, fragte Radditz, ehe er entsetzt den Kopf schüttelte. Seine Meinung von Okara war schon sehr gering, aber es schockte ihn zu hören, was sie noch alles bereit war zu tun. „Ja, sie ist verrückt, Radditz… sie meinte, sie hätte das alles für mich getan. Sie wäre niemals die Takrá unseres Kindes geworden. Nie! Ich habe mich so sehr in ihr getäuscht. Ich hoffe sie leidet unendliche Qualen im Kerker“, meinte Tales ernst und seine Stimmte zitterte etwas vor Wut. Tief atmete er mehrmals durch und hielt die Augen geschlossen. „Glaub mir Sórek, sie wird leiden. Für alles was sie uns angetan hat… ich habe mit König Vegeta gesprochen und er wird dafür sorgen, dass sie es für ihr restliches Leben bereut“, antwortete Radditz leise. Dieses Mal sprach er bewusst davon, was sie ihnen beiden angetan hatte. Denn je länger er Tales zuhörte, desto klarer wurde ihm, dass sein Bruder ihr ebenfalls zum Opfer gefallen war. Zwar musste er nicht so leiden, wie er… körperlich. Aber für ihn war es sicher auch nicht einfach gewesen. Tales öffnete die Augen einen spaltbreit und sah zu seinem Bruder auf, ehe er grimmig nickte. Die Gewissheit, dass sie leiden würde beruhigte ihn zutiefst. Okara hatte es mehr als verdient! Er unterdrückte mit großer Mühe ein Gähnen und lehnte sich etwas näher an seinen Bruder. Radditz legte die Hand um ihn und sah auf ihn herab. Tales spürte wie die Müdigkeit langsam Besitz von ihm ergriff. Er hatte in der letzten Zeit kaum geschlafen. Silar brabbelte leise und er begann zu lächeln. Sanft hielt er sie ein wenig fester und ein leises Schnurren brach aus ihm heraus. Radditz lächelte, während er seinen Bruder beobachtete. Als er das leise Schnurren hörte, seufzte er entspannt. Das erste Mal, seit er aus dem Krankenhaus heraus war, fiel jegliche Anspannung von ihm ab. Er ließ die Nähe seines Bruders zu und genoss es, ihn so mit seiner Tochter zu sehen. Sanft strich er Tales über den Arm und sah eine Weile nach draußen. Es gab noch so viele Fragen die ihn beschäftigten. Kakarott sprach davon, dass Tales für ihn gekämpft hatte und das er in den Kerker eingebrochen war. All das wollte er noch mit ihm besprechen, doch für den Moment, reichte ihm die angenehme Stille zwischen ihnen. Schließlich wurde Tales‘ Atmung ruhiger und das Schnurren hörte auf. Überrascht blickte Radditz an sich hinab und stellte fest, dass sein Bruder eingeschlafen war. Radditz schmunzelte etwas, Tales schien ihm wirklich immer noch zu vertrauen. Auch seine Tochter war kurz davor einzuschlafen und rollte sich leicht zusammen. Kurz überlegte er ihn aufzuwecken, doch da er seinem Bruder deutlich angesehen hatte, dass er in letzter Zeit schlecht geschlafen hatte, ließ er es sein. Stattdessen hob er ihn vorsichtig mit seiner Tochter hoch und brachte ihn ins Wohnzimmer, wo er ihn sacht auf der Couch ablegte. Tales rollte sich sofort mit Silar zusammen. Radditz beobachtete ihn einen Moment, ehe er eine Felldecke und mehrere Kissen von oben holte. Er deckte die Beiden ordentlich zu und legte den Boden neben ihnen mit den Kissen aus, für den Fall das Silar runterfiel. Im Moment lag sie zwischen Tales und der Lehne. Ihr Kopf lag nahe an seinem und Tales lächelte im Schlaf. Leise holte Radditz seinen Scouter hervor und machte ein Bild von den Beiden. Dann ging er in die Küche und räumte den Tisch ab. Immer wieder warf er einen Blick ins Wohnzimmer. Auch wenn Silar bei ihrem Vater war, fühlte er sich dennoch unwohl dabei, sie alleine zu lassen. Daran würde Radditz noch länger arbeiten müssen, das war ihm klar. Als er fertig war, schickte er Kakarott das Bild und dazu eine Nachricht. „Du hattest Recht, Sórek. Was hältst du davon, wenn ihr morgen Mittag alle zum Essen kommt?“ Radditz wusste immer noch nicht, wie er damit umgehen sollte, dass Kakarott es quasi zu verantworten hatte, dass Okara mit ihm allein war. Doch eines war ihm gerade mehr als deutlich bewusst geworden. Er wollte seine Familie nicht weiter aus seinem Leben aussperren. Auch wenn es noch Vieles gab, dass sie alle miteinander besprechen mussten. Radditz wollte jetzt endlich einen Schritt in die richtige Richtung machen. Tales zu seiner Tochter zu bringen, war richtig gewesen. Nun musste er so weiter machen. Kapitel 53: Der Albtraum ------------------------ Zuerst sah er nur viele Bäume. Verwirrt blickte Tales sich um und versuchte herauszufinden, wo er war. Ja, er war definitiv auf seinem Heimatplaneten, das konnte er mit Sicherheit sagen. Es kam ihm hier bekannt vor. Doch wo war er? Wieso träumte er von diesem Ort? Plötzlich sah er sich selbst und Okara. Nun wusste er auch, wo er war. Das war exakt die Stelle an der er ihr sagte, dass er sich trennen wollte. Sie kam gerade direkt von Radditz. Noch vor kurzer Zeit hatte sie mit einem Skalpell versucht, seinem Bruder den Bauch aufzuschneiden, ehe sie ihn mit Medikamenten zur Geburt zwang. Es war so absurd. Doch anders, als in der Realität wirkte es hier anders. Er sah sich selbst lächeln und auf Okaras Vorschlag eingehen. Er wirkte glücklich darüber, dass sie nun bei ihm war. Sie sprachen miteinander, doch Tales konnte nichts hören. Dann beugte sich sein anderes Ich nach vorne und küsste Okara liebevoll. Angewidert schloss der Dunkelhäutige die Augen. Was tat er da? Das war nicht richtig! Plötzlich ging ein Ruck durch seinen Körper und als er die Augen wieder öffnete, stand er in der Tür zu Radditz‘ Heim. Ernst sah er sich um, doch er war allein. Er schnupperte. Es roch nach Blut. Tales begann zu zittern und ein Teil von ihm ahnte, was geschehen war. Er rief Radditz‘ Namen… doch er bekam keine Antwort. Langsam stieg er die Treppen hinauf. Die Tür zu Radditz‘ Schlafzimmer war angelehnt. Tales streckte die Hand aus und schob sie auf. Seine Augen weiteten sich voller Entsetzen, als er Radditz nackt auf dem Bett liegen sah. Überall war Blut und eine tiefe Wunde klaffte an Radditz‘ Bauch. Er regte sich nicht, seine Augen waren geschlossen und zu seinen Füßen lag Silar. Tales war wie angewurzelt, ehe ein Ruck durch seinen Körper ging und er zu seinem Bruder rannte. Er schüttelte ihn, rief mehrmals seinen Namen. Doch er bekam keine Reaktion. Silar wachte auf und begann laut zu weinen. Tales wurde nur noch panischer. Er hob seine Tochter auf seine Arme und versuchte sie zu beruhigen, während er gleichzeitig mit seinem Scouter nach Hilfe rief. In seinem Kopf herrschte tiefste Panik und Angst. Die Szene wechselte vor seinen Augen. Nun war er im Krankenhaus. Radditz lag auf einem Krankenbett und Escar und mehrere Pfleger kümmerten sich um ihn. Sie redeten hektisch aufeinander ein, doch Tales hörte nur ein lautes Surren. Immer noch hatte er seine weinende Tochter auf dem Arm. Verzweifelt beobachtete er die Ärzte dabei, wie sie um Radditz‘ Leben kämpften. Dann senkte Escar den Blick. Tales‘ Herz schlug ihm bis zum Hals. Eine gespenstische Ruhe war plötzlich um ihn herum. Kein Surren, keine Stimmen und kein Weinen. Nicht einmal seinen eigenen Atem hörte er mehr. Escar kam mit hängenden Schwanz auf ihn zu und zwei der Pfleger legten das Lacken über Radditz‘ Gesicht. Wie angewurzelt starrte Tales auf die Szene. Fassungslos schüttelte er den Kopf. Dann sah Escar ihm in die Augen. „Es tut mir leid, Tales. Wir konnten ihn nicht mehr retten“, sagte Escar. Die Worte hallten in seinem Kopf wieder und wieder. Seine Tochter weinte lautstark und seine Welt zerbrach. Mit einem lauten Schrei schreckte Tales aus seinem Traum hoch. Seine Tochter weinte ängstlich. Schwer atmend saß er da und sah mit geweiteten Augen starr geradeaus. Radditz kam aus der Küche angelaufen und legte eine Hand auf Tales‘ Schulter. Erschrocken ruckte Tales‘ Kopf nach oben und mit einem Blick aus tiefster Angst und Verzweiflung sah er Radditz an. „Tales, was ist denn passiert?“, fragte Radditz erschrocken, ehe er seine Tochter auf die Arme hob und sie beruhigte. Tales brachte kein Wort über die Lippen. Dieser Albtraum hatte ihn zutiefst erschüttert und er brauchte einen Moment um zu begreifen, dass Radditz noch lebte und hier bei ihm war. Radditz spürte seinen inneren Aufruhr und setzte sich neben ihn. Sanft wiegte er seine Tochter in den Armen, die sich langsam beruhigte. Tales lehnte seinen Kopf gegen die Schulter des Älteren und schloss die Augen. Das was er während dieses Traumes gefühlt hatte, fühlte er immer noch mehr als deutlich. Stumme Tränen rannen über sein Gesicht, während er einen Arm um den seines Bruders legte. „Tales?“, fragte Radditz leise. Er war besorgt. So kannte er seinen Bruder nicht. Tales hatte noch nie Albträume. Zumindest nicht mehr, seit er erwachsen war. Tales hob den Blick und zeigte Radditz seine Tränen offen. Zitternd atmete er ein und schloss einen Moment die Augen. „Ich habe geträumt dass sie dich getötet hat…“, sagte Tales in einem beinahe wimmernden Ton. Immer mehr Tränen liefen über seine Wangen hinab. Tales war nicht die Art Saiyajin, der schnell weinte. Doch dieser Traum hatte ihn wirklich zutiefst erschüttert. Radditz war überrascht und erschrocken zugleich. Er wusste nicht, was er sagen sollte. „Bitte… Sórek. Ich will dich nicht verlieren. Du und Silar… ihr beide bedeutet mir die Welt. Ich liebe dich!“, flüsterte Tales schluchzend. Radditz keuchte, als er das hörte. Sanft legte er einen Arm um seinen Bruder und zog ihn eng zu sich. Liebevoll legte er seine Tochter auf seinem Schoß ab und umarmte Tales tröstend. „Du verlierst uns nicht, Sórek“, flüsterte er leise. Es schockierte ihn, Tales so zu sehen. Kakarott sagte ihm zwar, dass es ihm schlecht ging. Aber so… so hatte er Tales noch nie gesehen. Radditz merkte deutlich, dass er einen Fehler gemacht hatte. Es tat ihm sehr leid. „Ich schwöre dir… ich werde dir niemals wieder unsere Tochter wegnehmen“, versprach Radditz und legte seine Rute um Tales‘ Handgelenk. Die Spitze ruhte in Tales‘ Hand. Tales schluchzte leise. Einerseits freute er sich über diesen Schwur. Doch andererseits war es nicht ganz das, was er Radditz damit sagen wollte. Radditz beugte sich näher zu ihm rüber und leckte ihm die Tränen von den Wangen. Tales lächelte traurig, ehe er sanft mit dem Daumen über das weiche Fell strich. Nur sehr langsam beruhigte er sich wieder und lehnte sich schließlich eng an die Brust des Älteren. Er rollte sich zusammen und blieb nahe bei ihm und Silar liegen. Radditz ließ seine Nähe zu und kraulte ihn sanft im Nacken. Er wusste nicht, was er sagen oder tun sollte, damit es Tales besser ging. Dagegen konnte man nichts tun, dass kannte er von sich selbst. Doch unbewusst tat er damit genau das, was Tales brauchte. Der Dunkelhäutige brauchte keine tröstenden Worte oder dergleichen. Die Nähe seiner Familie reichte ihm. Radditz‘ Nähe reichte ihm. Er dachte über den Traum nach und versuchte die Gefühle abzuschütteln, die er dort gefühlt hatte. Aber es war so real. Nachdem Radditz ihn nicht mehr in seiner Nähe haben wollte, hatte er diesen Verlust gefühlt. Tales hatte ihn vermisst. Doch im Traum war das Gefühl um ein vielfaches stärker gewesen. Mehr, als er jemals ertragen konnte. „Ich liebe dich“, nuschelte Tales und hielt die Augen geschlossen. Radditz sah auf ihn hinab und schwieg. Er wusste nicht, wie Tales diese Worte meinte und wollte sie auch nicht weiter hinterfragen. Plötzlich hob Tales den Kopf, als er einen angebrannten Geruch in die Nase bekam. Erschrocken sah er zu Radditz. „Das Essen“, murmelte Radditz und fasste sich mit einer Hand an die Stirn. Ihm war langweilig gewesen, daher wollte er gleich das Essen für morgen Mittag vorbereiten. Doch als Tales plötzlich laut aufgeschrien hatte, war er einfach losgerannt. Tales sprang auf die Beine und rannte in die Küche. Er zog den Topf von der Herdplatte und schaltete sie aus. Leichte Rauchschwaden befanden sich in der Luft und er öffnete alle Fenster weit. Dann sah er sich den Schaden an. „Das kann man nicht mehr retten“, sagte Tales, ehe er ein klein wenig lächelte. Er drehte sich um und entdeckte Radditz in der Tür. „Na super… das Essen war eigentlich für unsere Familie gedacht gewesen“, sagte Radditz und verdrehte die Augen über sich selbst. Tales nahm den Topf und wollte ihn gerade ausleeren, ehe er verdutzt zu Radditz sah. „Unsere Familie?“, fragte er neugierig. „Ja, ich habe sie für morgen Mittag zum Essen eingeladen“, antwortete Radditz. Erstaunt sah der Dunkelhäutige ihn an. Das war neu für ihn. In der letzten Zeit hatte Radditz nicht nur ihn, sondern auch den Rest der Familie eher auf Abstand gehalten. Von sich aus hatte er sich nicht gemeldet. „Du hast doch morgen Zeit, oder?“, fragte Radditz ruhig. „Ja… ich muss erst morgen Abend in den Palast“, antwortete er langsam. Er zögerte, ehe er seine Frage doch stellte. „Radditz? Wieso hast du deine Meinung geändert?“, fragte er leise. Radditz seufzte, ehe er langsam näher kam. Der Rauch hatte sich verzogen und er begann die Fenster zu schließen. Nachdenklich sah er auf seine Tochter herab, die er immer noch im Arm hielt. „Kakarott hat mir den Kopf gewaschen… er sagte mir, wie weh ich euch tue, weil ich euch Silar vorenthalte. Er sagte mir auch, was du alles für mich getan hast und dass es dir schlecht geht…“, erzählte Radditz. „Kakarott? Was? Wie?“, stotterte Tales und sein Mund stand einen Spalt offen. Hatte Kakarott ihm etwa erzählt, was er ihm verboten hatte? Tales wusste gerade nicht ob er sauer sein sollte oder sich einfach freuen. „Ich wollte dein Geld nicht nehmen. Da ist er übel sauer geworden. Aber das war auch ganz gut so“, erwiderte Radditz und blieb direkt vor Tales stehen. „Bist du wirklich für mich in den Kerker gestürmt?“, fragte Radditz neugierig. „Ja, natürlich Radditz. Du warst schwer verletzt und diese Sápoke haben dich einfach in den Kerker gesteckt! Ich hatte wahnsinnige Angst, dass sie dich töten. Also habe ich dich befreit… und glaube mir, wenn der König dich nicht freigesprochen hätte, dann hätte ich mir den Weg freigekämpft“, antwortete Tales und sein Blick wurde sehr ernst. Er meinte jedes Wort genauso, wie er es sagte. Wenn der König ihn dafür bestraft und wochenlang in den Kerker geworfen hätte, hätte er die Strafe wortlos hingenommen. Solange sein Bruder am Leben war. „Du hast eine Menge riskiert“, sagte Radditz und sah ihm tief in die Augen. Er sah ihm deutlich an, wie ernst es ihm war und das beeindruckte ihn. „Natürlich… du bedeutest mir viel, Sórek. Ich wollte dich nicht verlieren“, erwiderte Tales und legte eine Hand auf Radditz‘ Oberarm. „Ich habe mich sogar verwandelt“, fügte er mit einem kleinen Lächeln an. „Wirklich?“, fragte Radditz und begann ebenfalls zu lächeln. „Ja, aber ich habe es seither nicht trainiert… also ich weiß nicht ob es nochmal klappt“, sagte Tales ehrlich. „Bestimmt. Wenn ich endlich trainieren darf, können wir beide gemeinsam trainieren. Du hast diese Stufe einmal geschafft und du wirst sie wieder schaffen“, sagte Radditz ernst. Tales lächelte leicht, er freute sich sehr über das Angebot. Wenn es nach ihm ging, dann wollte er so viel Zeit wie möglich mit Radditz und Silar verbringen. Am liebsten wollte er gar nicht mehr weg. „Tales?“ Fragend hob der Dunkelhäutige den Kopf. Radditz legte einen Arm auf seine Schulter und sein Blick war ernst. „Ich danke dir, dafür, dass du mich da rausgeholt hast und auch dafür, dass du für mich da warst. Obwohl ich dich nicht einmal zu uns gelassen habe“, meinte Radditz ruhig und seufzte schwer. War er vorher noch etwas verunsichert, so zweifelte er nun überhaupt nicht mehr daran, das Richtige getan zu haben. Er wünschte sich sogar, er hätte Tales früher zurückgeholt. Tales war sprachlos. Für einen Moment wusste er nicht was er sagen sollte. Er öffnete den Mund, doch bevor ihm auch nur ein Ton über die Lippen kam, knurrte sein Magen laut. Verlegen sah er weg. Radditz schmunzelte leicht, ehe er leise lachte. Es war das erste Mal seit langem, dass er das tat, abgesehen von den Momenten wo er allein mit seiner Tochter war. „Wenn du willst… die Suppe ist noch da. Du kannst sie gerne für uns aufwärmen“, schlug Radditz vor. Tales nickte lächelnd. Er drehte sich um und leerte nun endlich den Topf, anschließend holte er den anderen aus dem Kühlschrank und stellte ihn auf den Herd. Dann drehte er ihn an und rührte den Inhalt einmal um. „Wenn du willst kann ich dir morgen helfen, etwas Neues zu kochen“, schlug Tales vor und warf einen Blick zu Radditz, ehe er den angebrannten Topf mit heißem Wasser einweichte. „Gern, du kannst sowieso besser Kochen als ich“, antwortete Radditz und setzte sich an den Tisch. „Du kannst heute Nacht hierbleiben, wenn du willst“, fügte er dann noch an. Er wollte nicht sofort wieder mit Tales zusammenziehen. Doch heute fühlte es sich gut an und richtig, wenn sein Bruder hier war. Es schien ihnen beiden gutzutun. Doch ob er wollte, dass Tales dauerhaft bei ihm wohnte, wusste er noch nicht. Vielleicht war es da besser, abzuwarten, wie es sich anfühlte, wenn er hier war. „Du kannst das Gästezimmer haben“, meinte er zögernd. „Danke, Sórek. Sehr gern“, lächelte Tales und seine Augen begannen zu strahlen. Kurz legte er den Kochlöffel weg und ging vor Radditz in die Hocke, damit er auf Augenhöhe war, mit Silar. „Hast du gehört, Silar? Ich bleibe heute bei euch“, sagte Tales mit süßer Stimme. Radditz grinste, als er ihn so reden hörte. Silar streckte die Arme nach Tales aus, der ihr sofort seine rechte Hand entgegenhielt. Silar packte zwei seiner Finger und begann sie ausgiebig zu betrachten. „Sie ist perfekt, Sórek!“, flüsterte Tales. Kapitel 54: Ein neuer Morgen ---------------------------- Am nächsten Morgen wachte Tales auf und sah sich einen Moment um, bis er erkannte, dass er auf der Couch in Radditz‘ Heim lag. Obwohl sein Bruder ihm das Gästezimmer geben wollte, hatte er lieber hier genächtigt. Das Zimmer erinnerte ihn nur an die Zeit mit Okara und daran wollte er sich nicht mehr erinnern. Gähnend setzte Tales sich auf, ehe er barfuß ins Bad schlenderte. Müde rieb er sich über die Augen, ehe er seine Shorts auszog und unter die Dusche stieg. Genießend legte er den Kopf in den Nacken und entspannte sich zunehmend. Nach einer Weile fing er an sich zu waschen. In seinem Kopf ließ er den gestrigen Abend noch einmal Revue passieren. Radditz und er hatten wirklich ziemlich viel geredet. Darüber was geschehen war, als Tales ihn aus dem Kerker holte, aber auch über das anschließende Gespräch mit dem König. Tales hatte ihm davon erzählt, wie Radis und Geran ihn im Palast aufgehalten hatten. Auch davon, wie er später auf Okara getroffen war und sich von ihr trennen wollte. Tales ließ nicht ein Detail aus. Er war ganz offen zu seinem Bruder und gestand ihm, wie er sich die letzten Wochen in der Beziehung mit Okara gefühlt hatte. Radditz hatte zugehört und manchmal ein wenig nachgeharkt. Aber er hatte nie in Frage gestellt, was er ihm erzählte. Als Tales fertig war, erzählte ihm Radditz von Okaras Angriff. Tales hatte ihm gebannt zugehört und mit jeder Sekunde war sein Hass auf Okara weiter gestiegen. Radditz hatte so sehr gelitten und er war nicht da gewesen. Das würde Tales sich selbst niemals verzeihen. Egal, welche Umstände dazu geführt hatten. Es tat ihm schrecklich leid. Es hätte so viel schief gehen können. Nicht nur, dass Okara so grausam war, Radditz ohne Betäubung den Bauch aufzuschneiden… eine falsche Bewegung aufgrund der heftigen Schmerzen und alles hätte vorbei sein können. Das war einfach unvorstellbar. Tales hatte eine lange Zeit geschwiegen und es würde ihn auch weiterhin beschäftigen, nachdem was er gehört hatte. Das Einzige, was ihm wirklich die Genugtuung gab, war die Gewissheit, dass Okara büßen würde. Zwar wäre es ihm lieber gewesen, wenn man sie wirklich langsam und äußerst grausam zu Tode gefoltert hätte… ja, er hätte es sogar gerne selbst gemacht! Aber Radditz war zufrieden damit, dass sie in Tarona für den Rest ihres Lebens sein würde. Also war er es auch. Seufzend schüttelte Tales den Kopf, um die Gedanken zu vertreiben. Im Moment wollte er nicht an Okara denken. Radditz hatte anfangen ihm zu vertrauen, wenn auch nicht annähernd so wie früher. Er war gestern einen gewaltigen Schritt auf ihn zugegangen. Außerdem hatte er ihm versprochen, dass er ab sofort ein Teil seines Lebens und das seiner Tochter sein durfte. Obwohl… eher das von Silar. Radditz hatte deutlich gemacht, dass er nicht gleich wie früher weitermachen konnte. Er wusste nicht, ob er Tales wieder einziehen lassen wollte. Aber das war für ihn okay. Das würden sie nun gemeinsam herausfinden. Tales wusste, dass sein Bruder durch die Erlebnisse traumatisiert war. Okara hatte tiefe Wunden hinterlassen. Und er war fest entschlossen, ihm bei der Heilung zu helfen. Auch wenn es dauern würde. Tales hatte fast lachen müssen, als Radditz ihm sagte, dass er keinesfalls eine Freundin mit hierherbringen durfte. Nicht, weil er die Forderung lächerlich fand. Sondern weil eine Freundin für ihn gerade das aller Letzte war, was ihn interessierte. Er wollte ganz sicher nicht ausgehen! Und ganz sicher keine Beziehung! Allein die Vorstellung widerte ihn schon an… Tales schmunzelte bei seinen eigenen Gedanken und drehte das Wasser ab. Er trocknete sich mit seinem Ki und stieg aus der Wanne. Nackt betrachtete er sich im Spiegel und fuhr mit den Fingern unter seine dunkeln Augenringe. Er sah schlecht aus, obwohl das Lächeln auf seinen Lippen, etwas dagegen half. Ihm war klar, dass er sich etwas Erholung gönnen sollte. Vielleicht sollte er fragen, ob er ein paar Tage frei bekam. Obwohl er andererseits schon genug Ärger wegen der Prügelei bekommen hatte. Tales nahm sich die Haarbürste und begann seine Haare zu kämmen. Gleichzeitig wanderten seine Augen über sein nacktes Spiegelbild und landeten schließlich auf dem Schandmal. Nachdenklich strich er mit den Fingern darüber. Im selben Moment öffnete sich die Tür und Radditz kam herein. Erschrocken blieb er in der Tür stehen und sah zu Tales. Ihre Blicke trafen sich und Radditz wollte gerade wieder gehen, als sein Blick auf Tales‘ Brust landete. Ohne darüber nachzudenken, kam er ihm näher. Silar lag in seinen Armen und spielte mit ein paar seiner Haarsträhnen. Keiner sagte etwas. Dann strich Radditz mit den Fingern über das Wort. „Wer war das?“, fragte er Tales ernst und blickte ihm direkt in die Augen. „Unwichtig…“, murmelte Tales und senkte den Blick. Er schämte sich dafür, dass er es als deutliches Zeichen seiner Schwäche ansah. „Tales!“, bat Radditz ihn eindringlich. Sanft packte er sein Kinn und sah ihm direkt in die Augen. „Das war Drall… einer der Saiyajins, die dich im Kerker gefoltert haben. Ich habe ihn über dich reden hören und hab ihn angegriffen. Leider war ich nur nicht in der Verfassung zu kämpfen“, erwiderte Tales zögernd und drehte den Kopf zur Seite. Radditz schwieg einen Moment, ehe er erneut mit den Fingern über die einzelnen Buchstaben strich. Er war schockiert und beindruckt zugleich, weil Tales für ihn gekämpft hatte. Wortlos übergab er ihm Silar und öffnete den Spiegelschrank. Dann holte er eine Salbe raus, die gut gegen Narbenbildung half. Escar hatte sie ihm gegeben. Sobald seine Verletzung verheilt war, sollte er sie auftragen. Radditz öffnete sie und begann damit, die Wunde großzügig einzureiben. „Schäm dich nicht… ich trage auch Narben davon“, sagte Radditz leise. Tales weitete die Augen, ehe er den Kopf zu seinem Bruder drehte. Erst jetzt wurde ihm klar, dass Radditz nur seine Shorts trug. Seine Augen wanderten über seinen Bauch zu dem großen Pflaster und plötzlich fühlte er sich schuldig. Sanft legte er eine Hand auf Radditz‘ Schulter. „Ich wünschte, es wäre anders“, sagte Tales mitfühlend. „Ich auch, Sórek. Manchmal wünschte ich, ich hatte sie in der Nacht nicht angerufen. Wenn ich gewusst hätte was passiert…“, meinte Radditz ehrlich. Doch dann stockte er. „Aber es bringt nichts. Das alles ist passiert. Das Positive, aber leider auch das Negative. Wir müssen jetzt das Beste daraus machen und was mich angeht, ist Silar das einzige was zählt“, sagte Radditz. „Ihr beide seid für mich das Einzige was zählt, Radditz. Du bist mein Sórek… meine Familie. Wir beide haben ein Kind zusammen. Ich möchte auch für dich da sein“, erwiderte Tales ernst. Behutsam legte er eine Hand auf Radditz‘ Bauch, direkt oberhalb von der Wunde. Radditz schwieg einen Augenblick. „Bitte, schließ mich nicht aus, Sórek“, bat Tales ihn liebevoll. Er stellte sich etwas auf die Zehenspitzen, um Radditz auf die Lippen zu küssen. Ganz unschuldig. „Ich liebe dich, Sórek“ „Tales…“, fing Radditz unsicher an. Es freute ihn, wirklich. Aber so etwas hatte er schon mal von Tales gehört und ja, er musste zugeben, dass er sich gut um ihn gesorgt hatte. Aber dann war das mit Okara passiert. Radditz wusste nicht, ob er es nochmal schaffte, sich auf Tales einzulassen, wenn er ihn dann doch für eine andere Frau verließ. Sie waren nicht zusammen. Tales hatte keinerlei Verpflichtung ihm gegenüber. Und er liebte ihn nicht so, wie er ihn. Radditz musste sich schützen. Er wollte nicht noch mehr verletzt werden. „Du musst mir jetzt nicht antworten, Sórek. Ich weiß, dass ich nicht von dir verlangen kann, mir sofort zu vertrauen. Aber ich will, dass du weißt, wie ich empfinde“, sagte Tales ernst. Dann lächelte er lieb. Er übergab Radditz wieder ihre Tochter und hob seine Shorts auf, ehe er sie anzog. „Ich fange schonmal mit dem Frühstück an“, meinte er ruhig, ehe er Radditz alleine ließ. Radditz blieb mit Silar zurück und starrte eine Weile auf die Tür. Er ließ sich Tales‘ Worte mehrmals durch den Kopf gehen. „Dein Bókra bringt mich ganz durcheinander, Silar“, meinte Radditz schließlich und warf seiner Tochter einen Blick zu. Dann begann er zu lächeln. Im Moment wusste er nicht, was er von alledem halten sollte. Aber das musste er auch nicht jetzt entscheiden. Einen Schritt nach dem anderen. Das war der Plan. Heute stand das Mittagessen mit seiner Familie an. Er würde das erste Mal mit Bardock sprechen und seiner Mutter, seine Tochter geben. Und Kakarott würde auch kommen. Mit ihm wusste er augenblicklich überhaupt nicht umzugehen, nachdem was er ihm gestern alles erzählt hatte. Aber sie alle waren seine Familie und für ihn da. Also gab er sich Mühe. „Zuerst einmal, machen wir dich aber frisch“, meinte Radditz und gab seiner Tochter einen Kuss auf die Wange. Nach einer Weile verließ er das Bad frisch geduscht. Silar hatte eine neue Windel bekommen und er hatte das Pflaster gewechselt. Barfuß schlich er in die Küche, wo Tales gerade fleißig am Kochen war. Der Tisch war schon fertig gedeckt. „Wow, du bist aber schnell“, meinte Radditz anerkennend. Er nahm seinen Scouter vom Tisch und sah nach, ob er neue Nachrichten hatte. Tatsächlich gab es eine neue von Kakarott. Danke Sórek, wir kommen morgen gern. „Also unsere Familie kommt später“, meinte Radditz und warf einen Blick zu Tales. „Das ist schön“, erwiderte der Dunkelhäutige schmunzelnd. Radditz legte den Scouter zur Seite und lehnte sich zurück. „Soll ich dir helfen?“ „Nein, es ist fertig“, erwiderte Tales und drehte die Herdplatte aus. Er kam mit der Pfanne an den Tisch und füllte Radditz und sich selbst eine großzügige Portion auf. Doch kaum das er saß, klopfte es an die Tür. Verwundert hoben beide Brüder den Kopf. Radditz stand auf und ging zur Tür. Er öffnete sie und sah erstaunt auf Kakarott herab. „Hallo, Sórek… kann ich reinkommen?“, fragte Kakarott beinahe schüchtern und wagte es nicht, ihm in die Augen zu sehen. Radditz schwieg einen Moment, ehe er zur Seite ging und Kakarott hereinließ. „Kaki? Was machst du hier? Ich dachte ihr kommt erst Mittag?“, fragte Tales verwundert. „Ja, naja um ehrlich zu sein, war ich mir unsicher, ob mich Radditz wirklich dabei haben will“, antwortete Kakarott ruhig und folgte dem Älteren in die Küche. Unschlüssig blieb er stehen und seine Rute schwang nervös hin und her. „Sonst hätte ich dir ja nicht geschrieben“, erwiderte Radditz ruhig. Im Moment hatte er eher gemischte Gefühle. Auf der einen Seite war ziemlich sauer auf seinen Bruder. Aber andererseits auch nicht. Das war kompliziert. „Ja…“, erwiderte Kakarott und fasste sich mit einer Hand an den Hinterkopf. Er fühlte sich unwohl in seiner Haut und war ziemlich nervös. „Danke für das Foto übrigens. Tales sieht wirklich knuffig aus“, murmelte Kakarott und versuchte etwas zu lächeln. „Was für ein Foto?“, fragte Tales verwundert. Radditz lächelte und winkte ab. „Was für ein Foto, Radditz? Wann hast du mich fotografiert?“, fragte Tales nach. „Das werde ich dir nicht sagen“, erwiderte Radditz schmunzelnd. Er wollte nicht zugeben, dass er dieses Foto auch behalten hatte. Immerhin zeigte es zum ersten Mal Silar mit ihrem Bókra. „Radditz!“ „Was denn, ich habe früher ganz andere Fotos von dir gemacht. Entspann dich… vielleicht zeige ich es dir mal“, antwortete Radditz beinahe kichernd. Tales verschränkte die Arme vor der Brust und sah beleidigt zur Seite. Doch jedem im Raum wurde bewusst, dass sie sich gerade normal verhalten hatten. So wie früher und das war schön. „Ist es wirklich okay, wenn ich mitkomme, Sórek?“, fragte Kakarott nochmals. Er wollte es von Radditz hören, denn er konnte es nicht ertragen, wenn sein Bruder ihn als einziger mied. Wenn Radditz noch Zeit brauchte, gab er sie ihm. „Kakarott… ich habe euch alle gemeint, als ich dir geschrieben habe“, erwiderte Radditz schlicht. „Ich weiß… aber bist du denn gar nicht wütend? Immerhin ist es meine Schuld“, wollte der Jüngere wissen. Tales wurde ernst, hielt sich aber aus dem Gespräch raus. Das sollten seine Brüder unter sich klären, wie er fand. „Kakarott, ja du bist schuld, weil du Tales nicht Bescheid gesagt hast. Tales ist schuld, weil er nicht auf dich gewartet hat und ich bin schuld, weil ich nicht mit euch darüber geredet habe, was ich von Okara halte. Ja, es macht mich sauer, was passiert ist… aber keiner von uns konnte wissen was, passiert. Hast du das nicht selbst gesagt? Du hattest recht, ich habe selbst gesehen, wie sehr ich Tales verletzt habe. Ich will dich nicht auch verletzten. Ihr alle habt zu mir gehalten. Es ist nicht eure Schuld, sondern einzig und allein die von Okara. Das müssen wir alle lernen zu akzeptieren. Ich genauso und heute Mittag möchte ich den Anfang machen…“, sagte Radditz ernst. Tales und Kakarott schwiegen für einen Moment. Beide waren überrascht davon, was Radditz ihnen so eben gesagt hatte. „Danke, Sórek“, erwiderte Kakarott und wischte sich über die Augen, als ein paar vereinzelte Tränen über seine Wangen liefen. Tief atmete er durch und er war erleichtert. Es würde lange dauern, bis er sich selbst verzeihen konnte. Aber er würde es versuchen, genauso wie Radditz. „Willst du zum Führstück bleiben?“, fragte Tales. Kakarott schüttelte den Kopf. „Nein… wir sehen uns ja bald. Ich wollte das nur klären“, sagte Kakarott milde lächelnd. Kapitel 55: Ein Schritt in die richtige Richtung ------------------------------------------------ „Das war wirklich sehr stark von dir, Sórek“, sagte Tales ruhig, nachdem Kakarott wieder gegangen war. Endlich begann er zu essen und sah immer wieder zu Radditz rüber. „Das war einfach das richtige, Tales. Ich hätte dich nicht bestrafen sollen, für das was Okara getan hat. Ihr seid meine Familie und ward alle für mich da. Abgesehen von Bókra. Aber trotzdem! Ich sollte nicht auf euch sauer sein“, antwortete Radditz ernst. Wie konnte er das nur vergessen? Früher war ihm Familie so unheimlich wichtig gewesen. Er wollte, dass Silar auch aufwuchs wie er. Glücklich, geliebt und von ihrer Familie umgeben. Diese Einsicht sorgte dafür, dass es ihm nicht schwerfiel das zuzugeben. Radditz hatte es gestern wirklich begreifen und darüber war er selbst auch etwas froh. Doch so leicht Vertrauen fassen würde er nicht mehr können. Das würde deutlich länger dauern, da seine Erlebnisse ziemlich traumatisch waren. Besonders was Silar anging, würde er vorsichtig sein. Im Moment saß sie wieder auf seinem Schoß und wenn es nach ihm ging, wollte er sie niemals wieder hergeben. Es war wichtig das er das auch lernte. Auch wenn es ein hartes Stück Arbeit werden würde. Aber Tales verdiente es, seine Tochter regelmäßig halten zu dürfen. „Radditz?“, sagte Tales. Fragend hob der Angesprochene den Kopf, er hatte gar nicht mitbekommen das Tales ihn schon mehrmals angesprochen hatte. „Ich wollte dir nur sagen, dass ich dir deswegen nicht böse bin.“, sagte Tales ruhig und für einen Moment sahen sie sich nur in die Augen. Radditz lächelte leicht, als er das hörte. „Das passt eigentlich gar nicht zu dir, Sórek.“, erwiderte Radditz ehrlich. „Ich weiß… aber du und Silar seid wichtig für mich. Ich möchte bei euch sein und für euch beide da sein. Keine weiteren Streitereien und Geheimnisse. Dieses Mal soll oder eher muss es anders laufen.“, antwortete Tales entschlossen. Er wollte es unbedingt besser machen! Beide schwiegen einen Moment, ehe Radditz nickte. Tales hatte recht. Es musste anders laufen. Sie mussten lernen einander zu vertrauen und offener miteinander umgehen. Das war besonders wichtig und für Radditz auch der schwierigste Teil. „Du hast recht, Tales. Wir müssen ehrlich zueinander sein.“, sagte Radditz ernst. Und er musste sein Trauma verarbeiten, auch wenn es einige Zeit dauern würde. Radditz würde ständig an sich arbeiten müssen. „Ja, das müssen wir. Wir beide haben Okara nicht vertraut. Es wäre wahrscheinlich niemals soweit gekommen, hätten wir uns gegenseitig nicht schonen wollen oder einfach aus irgendeinen Grund alles totgeschwiegen. So etwas darf uns nie wieder passieren. Okara hatte dadurch ein leichtes Spiel.“, sagte Tales und schüttelte leicht den Kopf. Wenn er nicht so ein Idiot gewesen wäre und mit Radditz darüber gesprochen hätte, wäre alles anders gekommen. Tales hätte Okara verlassen. Vielleicht wäre sie durchgedreht und Tales hätte erkannt, dass sie eine Irre war. Dann hätte er Radditz nicht mehr allein gelassen. Er hätte nie zugelassen, dass sie ihm und Silar so etwas antat. Niemals! Doch das waren Gedanken, die ihn auch nicht weiterbrachten. Hätte er an dem Tag nicht beschlossen in den Palast zu fliegen oder hätte Kakarott ihr nicht vertraut… Es waren so viele Faktoren und Zufälle nötig, damit Okara soweit gehen konnte. Das alles war nicht mehr zu ändern. Aber sie konnten ändern, wie sie miteinander umgingen. Vor der Sache mit dem Ruzápi hatten sie über alles gesprochen und dieses innige Verhältnis wollte Tales wieder. „Ich weiß, Tales. Das ist mitunter das schlimmste. Wir hätten nur miteinander reden müssen. Wir haben zugelassen, dass Okara uns perfekt gegeneinander ausspielt. Früher wäre uns das nicht passiert.“, erwiderte Radditz bedrückt. Sie hätten das alles aufhalten können. Mit einem simplen Gespräch. Sie hätten erkannt, dass Okaras Geschichte nicht zusammenpasste. Dann hätten sie ihr gar nicht mehr vertraut. Tales hätte es beendet. Aber sie waren nicht ehrlich. Und Radditz war es immer noch nicht. Es gab eine Sache, die Radditz nie ausgesprochen hatte. Nicht einmal, als sie sich richtig nahegestanden hatten. Das war die eine Sache, die das alles hier ins Rollen gebracht hatte. Vielleicht wurde es Zeit, dass er aussprach, was er Tales nie sagen wollte. Ruhig sah er auf Silar hinab und seufzte leise. Das hier konnte alles verderben oder auch nicht. Tales sollte es wissen. Auch wenn es wieder alles ändern würde. Wenn Radditz ehrlich war, wäre es befreiend, endlich mal ehrlich zu sein. „Es gibt da noch etwas über das ich mit dir reden sollte, Tales. Eigentlich wollte ich es niemals zur Sprache bringen. Aber wenn wir jetzt ehrlich sein wollen, sollte ich das auch wirklich sein. Du verdienst es, die ganze Wahrheit zu hören.“, sagte Radditz zögernd und senkte den Blick auf seine Tochter. Dann hob er den Kopf und blickte Tales direkt in die Augen. Tales spürte, dass es etwas Wichtiges war und rutschte näher zu Radditz. Ruhig legte er ihm eine Hand auf das Bein. Er würde ihm zuhören, egal was es war. „Egal was es ist, Sórek, es ist okay.“, sagte Tales leise. Tales würde Radditz nicht verurteilen. Radditz lächelte. Okay, war nicht unbedingt das passende Wort dafür. Aber ja, solange danach alles gut zwischen ihnen war, war es wirklich okay. Er erwartete sicher nichts von Tales. „Ich hatte Okara in diesem Club damals nicht nur angelogen, weil ich fand, dass ihr gut zusammenpassen würdet. Es ging mir nicht um diesen einen Abend mit dir. Das hatte noch einen anderen Grund. Ich wollte mehr Zeit mit dir und damit meine ich nicht nur diesen einen Abend.“, erzählte Radditz. Tales sah ihn fragend an. Er verstand nicht so recht, worauf Radditz hinauswollte. „Wir hatten darüber gesprochen. Über die Zukunft. Ich wusste genau, dass du eine Frau wolltest und mit ihr eine Familie gründen. Okara schien die perfekte Kandidatin. Ich wollte nicht, dass ihr euch näherkommt. Zumindest noch nicht. Denn ich wollte dich. Du warst meine Vorstellung von Zukunft. Es hätte immer so bleiben können.“, sagte Radditz ehrlich. Er war etwas nervös, ehe er Tales direkt in die Augen sah. Der Dunkelhäutige blinzelte und brauchte einen Moment, ehe er verstand, was Radditz ihm damit sagen wollte. Dann sah er Radditz mit großen Augen an. Verstand er das gerade richtig? Radditz wollte ihn? So richtig, als Partner?! Direkt klappte ihm der Mund auf und er war unfähig auch nur ein Wort zu sagen. Radditz wollte ihn! „Okara hatte in gewisser Weise wohl recht. Ich war in dich, bin in dich verliebt. Aber ich wusste immer, dass es keine Zukunft gibt. Mir war klar, dass du irgendwann in einer Beziehung sein wirst. Damit kam ich gut klar. Nur wollte ich es noch ein wenig hinauszögern. Aber ich habe nie, wirklich nie versucht dich Okara wegzunehmen. Nicht ein einziges Mal.“, meinte Radditz ernst. Hoffentlich dachte sein Bruder nun nicht, dass Okara recht hatte. Denn das hatte sie nicht! Er sah Tales direkt in die Augen und wartete auf eine Antwort. Doch Tales war einfach so überfordert, dass erst einmal nichts rausbrachte. Er blinzelte und holte tief Luft. Tränen traten in seine Augen und er schluchzte leise. Grinsend schüttelte der den Kopf und rutschte vor Radditz auf die Knie. Sanft nahm er seine freie Hand und lehnte seine Stirn daran. Radditz war ziemlich verwirrt und wusste nicht, wie er reagieren sollte. Mit solch einer Reaktion hatte er sicher nicht gerechnet. Tales blieb einen Moment so sitzen, ehe er sich erhob und Radditz langsam näherkam. Sanft legte er eine Hand an seine Wange und küsste ihn vorsichtig und ganz zaghaft auf die Lippen. Der Moment dauerte nur sehr kurz an. Dann ging er wieder auf Abstand und setzte sich auf seinen Platz. Verwirrt fasste Radditz sich an die Lippen und blinzelte. Er verstand nicht so recht, was das gerade sollte. Irritiert sah er seinen Bruder an. „Ich weiß, dass es unglaublich klingt. Ich weiß, dass du Zeit brauchen wirst um mir wieder vertrauen zu können. Aber Radditz! Wenn mir die Zeit, wo ich mit dir zusammengewohnt habe, etwas gezeigt hat, dann das ich dich liebe! Vielleicht dachte ich, dass ich Okara liebe. Anfangs war sie auch genau das, was ich wollte. Aber ich habe es gespürt. Jedes Mal, wenn ich bei dir war, fühlte ich mich wohl. Ich habe jeden Moment nur mit dir genossen. Selbst wenn wir nur zusammen im Bett gelegen und geredet haben. Oder wenn du eingeschlafen bist und du im Schlaf geschnurrt hast. Das alles hatte sich richtig angefühlt und gut. Ich habe es nicht gleich kapiert, aber nachdem ich dich und Silar nicht mehr bei mir hatte, wusste ich es. Ich will keine Frau oder einen anderen Kerl. Ich will dich Radditz. Ich liebe dich!“, sagte Tales ernst und mit zittriger Stimme. Radditz sah ihn eine Zeitlang erstaunt an. Sein Verstand versuchte zu verarbeiten, was Tales ihm gerade gesagt hatte. Zuerst liebte er Okara und jetzt ihn? Ja, das war wirklich kaum zu glauben… „Tales, versteh mich nicht falsch, aber das klingt ziemlich überstürzt…“, sagte Radditz ruhig. Tales nickte verstehend. Ja, er war ihm nicht böse, dass er so dachte. „Ich weiß, das mag so aussehen. Aber das ist es nicht. Ich weiß jetzt was ich fühle und ich werde es dir auch beweisen.“, antwortete Tales ernst und er lächelte beinahe selbstsicher. „Hör zu, ich verlange nichts, Sórek. Ich will nur bei dir und Silar sein dürfen. Wir machen langsam, so wie wir gesagt hatten. Du entscheidest ob und wann ich bei dir einziehe. Genauso entscheidest du, ob du mir glaubst. Lass uns einfach ein paar normale Dinge tun. Zum Beispiel, das Essen. Lass uns gemeinsam kochen und später mit unserer Familie zu Abend essen.“, schlug Tales vor. Er lächelte immer noch, doch jetzt wirkte es beinahe lieb. Das Radditz ihn liebte, machte ihn sehr glücklich. Wie konnte ihm das nicht aufgefallen sein?! Radditz hatte es wirklich nie gezeigt. Natürlich glaubte er ihm, dass er nicht versucht hatte, sich in seine Beziehung zu drängen. Das Gefühl hatte er auch nie. Okara war so oder so Vergangenheit. Tales wusste jetzt was er wollte. Lange genug hatte es gedauert und er würde so viel Geduld haben, wie nötig. Und er würde Radditz zeigen, dass es ihm ernst war. Radditz nickte langsam. Er war noch etwas überfahren und würde darüber noch nachdenken müssen. Immerhin hatte er damit am allerwenigsten gerechnet. Aber an sich war es für ihn okay so. Wenn sie alles langsam angingen, würden sie beide sehen, was die Zukunft brachte. Vielleicht merkte Tales, dass er ihn doch nicht wollte. Oder Tales bewies ihm das Gegenteil… „Na komm, lass uns kochen.“, schlug Tales vor. Er holte zwei Bretter aus den Schränken und legte sie auf den Tisch. Anschließend holte er zwei Schüsseln und etwas Gemüse. Er selbst nahm sich ein großes Fleischermesser und begann das Fleisch für das Gulasch klein zu schneiden. Radditz brauchte einen Moment. Dann stand er auf und holte eine Decke. Die breitete er auf der anderen Seite des Tisches aus und legte Silar darauf ab. Dann schnappte er sich das Gemüse und fing mit dem kleinschneiden an. Tales lächelte und warf immer wieder einen Blick zu Radditz. Dieser war jedoch etwas in Gedanken. Es war einfach ziemlich viel für ihn. Tales hatte dafür Verständnis und ließ Radditz etwas Freiraum. Nach einer Weile redeten sie über belanglose Dinge. Es ruhig, friedlich und einfach nur angenehm. Jeder genoss die friedliche Atmosphäre und die Nähe des anderen. Kaum eine Stunde später, war das Essen fertig. Radditz ließ es auf kleiner Stufe auf den Herd kochen, während Tales mit Silar spielte. Tales hatte seine Freude daran für Silar Grimassen zu spielen und ihr seine Rute fangen zu lassen. Radditz beobachtete ihn schmunzelnd dabei. Tales sah so unschuldig dabei aus. Fast selbst noch wie ein Kind. Dabei war er ein verantwortungsbewusster Vater. Radditz ließ die beiden und freute sich, dass Silar so viel lachte. Das zu sehen tat gut. Seine Tochter verdiente es, glücklich zu sein. Später wickelte Tales die Kleine unter Radditz Anleitung und dieser ließ sie an seiner Brust trinken. Tales saß neben ihm auf der Couch und beobachtete sie fasziniert. Silar war durch das Spielen ziemlich müde und immer wieder fielen ihr die Augen zu. Radditz stupste sie jedes Mal sanft an, damit sie weiter trank. Schließlich wiegte Radditz die Kleine, bis sie ihr Bäucherchen gemacht hatte und schon einen Moment später, schlief sie friedlich an seiner Brust. Tales Kopf lehnte an Radditz‘ Schulter, um seine Tochter besser zu beobachten. Er schnurrte, als er sie so sah. Silar war ein wundervolles Kind. Er liebte sie mit jeder Sekunde mehr. „Sie ist einfach so perfekt, dass hast du wirklich wundervoll gemacht, Sórek.“, schnurrte Tales. Radditz lächelte und sah Tales direkt in die Augen. Sacht wiegte er Silar noch ein wenig. Dann sah er auf die Uhr. „Unsere Familie kommt bald, Sórek.“, meinte er leise. Tales seufzte schwer, ehe er etwas grinste. „Dann sollten wir wohl den Tisch decken.“, sagte Tales. Ruhig blieb er bei Radditz sitzen und beobachtete Silar noch ein wenig beim Schlafen. Dann sah er Radditz in die Augen. „Die Zeit mit euch ist schön.“, sagte Tales sanft. Radditz lächelte, ehe er nickte. Es war anders, manchmal so vertraut wie immer, manchmal noch etwas schwierig. Aber es war ein Anfang. Ein Schritt in die richtige Richtung. Sie waren jetzt eine Familie. Epilog: -------- Das Essen mit der Familie war der Anfang gewesen. Ein Anfang für eine schöne, aber auch manchmal schwierige Zeit. Die Familie war zerbrochen, doch langsam wuchs sie wieder zusammen. Wie heißt es so schön? Die Zeit heilt alle Wunden. Doch manches kann man nicht einfach vergessen. Das Trauma was Radditz damals erlitten hatte, hinterließ Spuren. Er konnte es nicht vergessen, aber Radditz lernte wieder mehr zu vertrauen. Es dauerte lange und manchmal war es gefühlt aussichtlos. Und doch schaffte er es, nach gut einem Jahr Tales bei sich einzuziehen zu lassen. Die Beziehung genoss er nur noch mit Vorsicht. Seine Familie brauchte Geduld und Verständnis. Die Zeiten waren schwer, aber sie schafften vertrauen. Radditz verzieh seinem Vater. Er ließ Kakarott und Gine in sein Leben. Und Tales durfte ihm näherkommen. Sie wurden endlich ein Paar. Es gab viele Hürden und Situationen in denen Radditz sich sorgte, dass Tales ihn nicht doch verlassen würde. Aber das passierte nicht. Stattdessen schlossen sie einen Bund, gerade als Silar vier Jahre alt war. Silar war Radditz das heiligste. Er liebte seine Tochter und achtete immer sehr gut auf sie. Eine Angewohnheit, die er wohl nie ganz ablegen würde. Es war Tales der damals von einem zweiten Kind sprach. Radditz hätte ihn beinahe verprügelt und hatte aus Angst vor noch so einer schrecklichen Erfahrung abgelehnt. Das war wohl ihr erster Streit nach dem Bund. Doch Tales sah schnell ein, dass er das nicht von Radditz verlangen sollte. Das Thema war beendet. Doch ein paar Monate später kam es dann doch ganz anders… Gine klopfte an die Tür. Aufgeregt kaute sie leicht auf ihrer Unterlippe. Das war immer ein Zeichen für ihre Ungeduld. Als Tales die Tür öffnete zog sie Bardock direkt mit sich herein. Der Krieger grinste nur über seine Frau und betrat mit ihr das Haus. „Wie geht es ihm?“, fragte Bardock. „Es geht ihm gut. Uns allen, aber Radditz schläft.“, antwortete Tales lächelnd und führte seine Familie in die Küche. Gines Blick ging sofort nach oben, doch dann seufzte sie ergeben und folgte den Beiden. „Und?“, fragte sie neugierig. Tales lachte, da er genau wusste, was seine Mutter hören wollte. Doch gerade wollte er sie ein wenig necken. „Wollt ihr einen Kártev oder Yárap?“, fragte Tales stattdessen. „Yárap bitte.“, antwortete Bardock schmunzelnd. Er setzte sich und lächelte seine Frau an. Tales stellte Wasser auf den Herd und holte ein paar Tassen aus dem Schrank. Dann drehte er sich um und grinste seine Mutter an. „Es ist ein Junge.“, sagte Tales mit einem Hauch voll Stolz. Gine seufzte glücklich, als sie das hörte. Zufrieden nahm sie Bardocks Hand. Jener sah zu Tales. „Herzlichen Glückwunsch.“, sagte er ehrlich. Man hörte Schritte die Treppe hinab kommen. Sofort darauf aufmerksam geworden ging Tales zur Tür. Da kam schon die sechsjährige Silar herein. Ihr Blick könnte nicht stolzer sein, während sie ihren kleinen Sórek auf den Armen trug. „Vasgái, Sákvan schaut mal! Mein kleiner Sórek ist da!“, sagte Silar ganz stolz. Sie verwendete dabei den saiyanischen Begriff für Oma und Opa. Vorsichtig ging sie ein paar Schritte auf sie zu. Gine stand direkt auf um sich das Baby einmal anzusehen. Radditz folgte seiner Tochter langsam und lächelte seine Eltern warm an. Sein Schritt war noch etwas unsicher, weswegen Tales direkt zu ihm ging und ihn zu seinem Platz führte. Er hatte das Kind vor wenigen Stunden auf die Welt gebracht. Escar hatte es hier geholt und dieses Mal war alles ganz natürlich verlaufen. Gine strich dem Jungen über die Wange. Sie war ganz verzückt. Er sah aus wie Tales als kleines Baby. Die gleichen Haare, nur die Hautfarbe war heller als bei ihm, aber ansonsten war er ihm wie aus dem Gesicht geschnitten. „Er ist wunderschön, Radditz. Herzlichen Glückwunsch.“, sagte Gine sanft. Auch Bardock sah sich den Jungen an. „Er ist kräftig und gesund.“, bemerkte er anerkennend. „Danke.“, sagte Radditz zufrieden. Darüber war er auch sehr froh. Mit der Geburt war eine enorme Anspannung von ihm abgefallen. Tales holte eine weitere Tasse aus dem Schrank. Dann füllte er das heiße Wasser ein und gab die Kräutermischungen hinzu. Lächelnd trug er die Tassen an den Tisch. Dann beugte er sich vor und küsste Radditz. Gine beobachtete die Beiden lächelnd. Sie setzte sich zu ihnen. Silar hingegen brachte ihren Bruder zu Tales, der ihn sofort auf seine Arme hob, damit Silar sich auf ihren Platz setzen konnte. Gine lächelte gerührt. Es war so schön friedlich hier. Sie freute sich jedes Mal, wenn sie das wieder bemerkte. Die Beiden wirkten glücklich und deshalb, war sie es auch. „Habt ihr euch schon einen Namen ausgesucht?“, fragte Bardock interessiert. „Noch nicht. Wir konnten uns nicht einigen.“, sagte Tales grinsend. „Doch, um ehrlich zu sein habe ich mich schon für einen Namen entschieden.“, sagte Radditz. Tales sah überrascht zu ihm. Radditz hingegen sah zu Silar. „Magst du es ihnen sagen, Kleines?“, fragte Radditz lieb. Silar nickte erfreut. „Sein Name ist Tarésu.“, sagte Silar stolz. „Richtig. Der Kleine wird nach seinem Bókra benannt. Immerhin hat er sich nicht aus der Ruhe bringen lassen, wann immer ich während der Schwangerschaft unausstehlich wurde oder wieder Panik bekam.“, erklärte Radditz und sah zu Tales. Die Schwangerschaft war ein Unfall gewesen. Durch Zufall hatten Tales und er zur gleichen Zeit ihre Váris. Sie verloren sich in ihrem Rausch und das Ergebnis war ihr Sohn. Radditz war ausgerastet, als er es erfahren hatte. Nur dank Tales gutem Zureden, hatte er sich beruhigt. Es war nicht immer einfach mit ihm gewesen, dass wusste er ganz genau. Doch es hatte eben viel Schlimmes wiederaufleben lassen. Darunter auch die Angst, dass dem Baby etwas passierte. Tales sah ihn mit offenem Mund an. Tarésu wurde sein Name im saiyanischen Ausgesprochen. Doch fast niemand nannte ihn so. Dabei klang er eigentlich ziemlich schön und nun sollte sein Sohn ihn tragen. Tales schüttelte den Kopf, ehe er sich zu Radditz beugte und ihn liebevoll küsste. Er brauchte nichts mehr zu sagen, Radditz konnte auch so spüren, dass er sehr gerührt und glücklich war. Gine seufzte leise. Ihre Kinder so zu sehen, war das größte Geschenk. All ihre Kinder waren nun glücklich. Mehr hatte sie sich nie für sie gewünscht. „Der Name ist wunderschön.“, bemerkte er sie lächelnd. „Natürlich, immerhin haben wir ihn damals ausgesucht.“, meinte Bardock leicht neckend. Sanft legte er einen Arm um Gine, die leise lachte. Tales hatte nun was er sich gewünscht hatte. Eine eigene Familie und Kinder. Nur war es keine Frau an seiner Seite, sondern sein älterer Bruder. Doch er könnte nicht glücklicher sein. Und Radditz? Er hatte auch seinen Wunsch erfüllt bekommen. Tales war bei ihm und das würde sich nie ändern. Das war das größte Geschenk und das zweite? Ihm wurden zwei wundervolle Kinder gegeben, die sein Leben erst vollkommen machten. All die Hürden und all das Leid, war es wert. Auch wenn er es nie vergessen würde, so war er jetzt glücklich. Okara spielte keine Rolle mehr. Ende. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)