Ungewollte Bindung von Tales_ ================================================================================ Kapitel 39: Noch mehr Intrigen ------------------------------ Geschockt weiteten sich Kakarotts Augen, ehe er zu Escar blickte, der ebenso betroffen aussah. Er kannte Okara, sie war eine Kollegin von ihm. Er schätzte sie sehr. Sie war immer freundlich und hilfsbereit. Sie war eine von den guten Pflegerinnen. „Hat sie dir das angetan?“, fragte Escar vorsichtig. Er konnte kaum glauben, dass Okara zu so etwas fähig war. Radditz nickte und zog mit der freien Hand die Felldecke zur Seite, sodass der Arzt die Schnittwunde, die immer noch leicht blutete sehen konnte... Kakarott schlug eine Hand auf seinen Mund, während ihm die Tränen kamen. Sein Griff um Radditz‘ Hand wurde fester und er konnte nicht glauben was er da sah. Escar reagierte als Erster und informierte den Saiyajin am Empfang, dass Okara die Krankenstation nicht betreten durfte. Für diese Tat würde sie zur Rechenschaft gezogen, doch bevor er das meldete, galt für ihn nur Radditz‘ Wohlergehen. Vorsichtig begutachte er den Schnitt, während er Liap, dem Pfleger im Raum anwies, diverse Hilfsmittel vorzubereiten. Als er fertig war, sah er Radditz ernst ins Gesicht. „Du hast dein Kind aber auf herkömmlichen Weg bekommen?“, fragte er ernst. Die Wunde war eindeutig nicht tief genug. „Sie hat mir… irgendwas gespritzt… damit meine Wehen kommen…“, erklärte Radditz und presste die Lippen aufeinander. Die Schmerzen trieben ihn allmählich in den Wahnsinn. Er hielt es kaum noch aus. „Dann nehmen wir sofort Blut ab, um zu sehen, was sie dir gegeben hat“, sagte Escar ruhig an Radditz gewandt, ehe er die Spritze annahm, die ihm gereicht wurde. Schnell band er Radditz‘ linken Arm ab und suchte eine Vene. Dann stach er die Spritze unter die Haut und das Blut floss in die Ampulle. Kakarott wurde etwas blass, als er das sah. Er hatte große Angst vor Spritzen und drehte normalerweise durch, wenn er nur eine sah. Doch dieses Mal blieb er ruhig an Radditz‘ Seite. Escar gab das Blut an Liap weiter. „Ich brauche sofort das Ergebnis“, sagte er ihm eindringlich. Er wollte Radditz keine Medikamente geben, bevor er nicht wusste was Okara ihm alles gespritzt hatte. „Kakarott drück bitte hier darauf“, bat er den Jüngeren, nachdem er die Spritze rausgezogen hatte und ein Wattetuch auf die kleine Wunde legte. Kakarott tat sofort worum er gebeten hatte. Derweil kümmerte sich Escar behutsam um die Wunde und versuchte die Blutung zu stillen. „Sobald ich das Ergebnis habe, bekommst du etwas gegen die Schmerzen. Die Schnittwunde muss genäht werden und danach würde ich dich gerne für ein paar Stunden in den Medi-Tank bringen, damit…“, erklärte Escar ruhig. Radditz öffnete blinzelnd die Augen. Er war so benommen, dass er fast immer wieder wegdriftete. Doch als er das Wort Medi-Tank hörte, horchte er auf. „Nein… kein Medi-Tank… ich muss wach bleiben… Okara…“, unterbrach ihn Radditz. „D…du hast Schmerzen, Sórek. Lass dir von Escar helfen... ich verspreche dir, dein Baby bekommt Okara nicht“, sagte Kakarott mit zitternder Stimme. Doch sein Blick zeugte von seiner Entschlossenheit. Er würde seine Nichte mit seinem Leben beschützen, wenn es sein musste! ~~~ Bardock schritt durch die Gänge der Krankenstation und orientierte sich an Radditz‘ Aura. Gine hielt seine Hand und musste laufen um mit ihm Schritt zu halten. Direkt vor dem Behandlungszimmer, blieb er stehen. Ein Pfleger kam aus der Tür raus und sah die Beiden überrascht an. „Kann ich Ihnen helfen?“, fragte er freundlich. „Ja, unser Sohn Radditz ist in dem Zimmer, wir wollen zu ihm“, sagte Gine besorgt und warf einen Blick auf die geschlossene Tür. „Tut mir leid, er wird gerade behandelt. Ich muss Sie bitten, zu warten. Dr. Escar kümmert sich um ihn“, sagte Liap ruhig. „Aber…“, begann Gine verzweifelt. Doch Bardock hielt sie an den Schultern fest und zog sie beruhigend an seine Brust, ehe er das Wort ergriff. „Wie geht es ihm?“, fragte Bardock ernst. „Im Moment ist er stabil, aber sehr geschwächt. Hören Sie, ich muss das so schnell wie möglich ins Labor bringen. Sobald ich zurückkomme, komme ich nochmal zu Ihnen“, sprach Liap ernst und zeigte auf die Blutprobe in seinen Händen. Bardock nickte ernst und ließ den Pfleger gehen. Behutsam nahm er Gine in den Arm. Liap schritt den Gang entlang und wäre beinahe gegen einen Saiyajin gerannt, der ihm hektisch entgegenkam. Erschrocken wich er ihm aus und sah ihm nach, ehe er sich beeilte die Probe endlich ins Labor zu bringen. „Tales!“, rief Bardock, als er seinen Sohn wie von Sinnen auf sie zu rennen sah. Gine löste sich von ihm und drehte sich um, gerade als Tales bei ihnen ankam. Ohne etwas zu sagen, nahm sie ihn in die Arme. „Takrá… was ist passiert? Wieso war Radditz allein?“, fragte der Dunkelhäutige überfordert. Seine Augen wanderten zu seinem Vater, doch er war gerade nicht in der Lage auf seine Rückkehr zu reagieren. „Ich weiß es nicht… Kakarott ist auf einmal zu Radditz geflogen und… viel mehr wissen wir auch nicht. Wir dürfen nicht zu ihm“, antwortete Gine verzweifelt und wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln. Fassungslos starrte Tales auf die Tür, hinter der sein Bruder lag. Er verstand nicht, wie das möglich war. „Ich muss zu ihm“, nuschelte Tales und löste sich von seiner Mutter. Bardock hielt ihn am Handgenlenk fest. „Tales, wir sollen hier warten“, sagte Bardock ruhig, aber eindringlich. „Nein, ich kann nicht warten!“, sagte Tales und seine Stimme wurde für einen Moment lauter. Wie sollte er hier ruhig vor der Tür warten, während er nicht wusste, wie es seinem Bruder und seinem Kind ging?! Das konnte er nicht! Wütend riss er sich los und öffnete die Tür, ehe er sie hinter sich schloss. Für einen Moment war er wie erstarrt, als er Radditz auf dem Bett liegen sah. So Blutverschmiert, verletzt, blass und erschöpft. Es lief ihm eiskalt den Rücken hinunter und seine Lippen pressten sich fest aufeinander. Ohne auf Escar oder Kakarott zu reagieren, trat er an Radditz‘ Seite und lehnte seinen Kopf gegen seine Stirn. „Was ist passiert, Sórek?“, fragte Tales leise wimmernd. Angst. Tiefe Angst und Schuld waren alles was er im Moment spürte. Radditz sah schrecklich aus. Er war alleine gewesen. Wieso? Kakarott trat einen Schritt zurück und schluckte schwer, als er seinen Zwilling so sah. So aufgelöst hatte er Tales noch nie gesehen. Escar sagte nichts, zu Tales‘ Eindringen. Einen jungen Vater von seiner Familie fernzuhalten war kaum möglich. Erst recht nicht, wenn die Familie gefährdet war. Radditz öffnete die Augen einen spaltbreit, als er Tales‘ Stimme hörte und seine Hand plötzlich von ihm gehalten wurde. Er war immer noch sehr benommen durch den Blutverlust und die Schmerzen und hielt sich nur mit aller Kraft wach. Alleine die Angst um sein Kind ließ ihn bei Bewusstsein bleiben. „Da… bist du ja endlich…“, nuschelte Radditz erschöpft. Er war erleichtert darüber, das Tales endlich hier war. All die Wut und Verzweiflung darüber, dass er ihm nicht geholfen hatte, waren für den Moment verschwunden. Tales keuchte, als er das hörte und lehnte sich etwas nach hinten um Radditz direkt in die erschöpften Augen zu sehen. Die Worte versetzten ihm einen Stich. Er wollte doch bei der Geburt dabei sein… „Okara hat ihm das angetan…“, sagte Kakarott leise. Fassungslos drehte Tales den Kopf und starrte Kakarott an, ehe seine Augen über Radditz‘ nackten Körper wanderten. Erst jetzt bemerkte er mit Schrecken die Schnittwunde an seinem Bauch. Da war so viel Blut… „Sie… dachte, wenn sie mich los ist… kann sie mit dir unser Kind aufziehen… sie wollte mein Baby… weil sie keine bekommen kann“, sagte Radditz leise und schloss die Augen. Seine Finger verkrampften sich etwas. Die Schmerzen waren immer noch immens. Tales war für einen Moment wie erstarrt. Er konnte nicht begreifen, was Radditz ihm erzählte. Okara, seine Freundin, die vor wenigen Minuten noch behauptete von ihm schwanger zu sein, konnte keine Kinder bekommen? Kam sie direkt von Radditz, als er sie getroffen hatte?! Sie hatte ihm das angetan. Tales zweifelte nicht einen Moment an Radditz‘ Worten. Die Verletzung hatte er sich sicher nicht selbst zugefügt. Aber auch wenn er Okara verlassen wollte… und ihr nicht mehr vertraut hatte. Niemals hatte er erwartet, dass sie so etwas tun könnte. Es war seine Schuld. Er hatte sie in ihr Leben geholt… „Kakarott, geh bitte raus… unsere Eltern warten vor der Tür“, bat Tales monoton. Doch plötzlich erschrak er sich fürchterlich. „Wo ist unser Kind?“, fragte er mit weit aufgerissenen Augen. Hatte Okara sein Mädchen versteckt oder war sie…? Nein! Er wollte es sich gar nicht vorstellen! Wieso war ihm nicht vorher die Abwesenheit seines Kindes aufgefallen? War er so ein schlechter Vater, dass er sie schon jetzt vergaß? Tales machte sich schrecklich Vorwürfe. „Sie wird gerade untersucht“, sagte Escar beruhigend und zog die Handschuhe aus. Schnell tippte er auf seinem Tablett herum und rief die Daten des Neugeborenen auf. „Sie ist gesund und stabil. Man kümmert sich sehr gut um sie. Sobald es Radditz besser geht, hole ich sie“ Tales atmete auf, ehe er seinen Kopf auf Radditz‘ Schulter ablegte und Tränen über seine Wangen liefen. Er stand unter Schock. War unfähig die Tragweite dessen, was er soeben erfahren hatte zu begreifen. Das Einzige, was er wusste, ist das Radditz alleine gewesen war. Er hatte ihn im Stich gelassen. Ihn und seine Tochter… „Váraktu…“, nuschelte Tales mit belegter Stimme. Radditz drückte seine Hand einmal und lehnte seinen Kopf gegen den seines Bruders, als Zeichen, dass er ihm nicht böse war. Im Moment war er auch nicht in der Lage dazu. Er wollte nur, dass die Schmerzen aufhörten… Doch zu hören, dass es seinem Mädchen gut ging, erleichterte ihn ungemein. Gerade bei Frühchen konnten viele gesundheitliche Probleme auftreten…. Kakarott war wie angewurzelt stehen geblieben. Doch als er hörte, dass es Radditz‘ Kind gutging, verließ er das Zimmer schweren Herzens und ging zu seinen Eltern. Er informierte die Beiden über Radditz‘ Zustand und was er bisher in Erfahrung gebracht hatte. Ein Piepsen erregte Escars Aufmerksamkeit. Schnell nahm er das Tablett an sich und las die Daten, die ihm angezeigt wurden. „Sie hat dir einiges gespritzt, Radditz. Aber das sollte keine Nachwirkungen haben. Ich spritze dir jetzt etwas gegen die Schmerzen“, sagte Escar ruhig. Radditz öffnete die Augen einen spaltbreit und nickte. Er war erleichtert, dass er endlich etwas bekam. „Du solltest trotzdem später für einige Zeit in den Medi-Tank“, meinte Escar. „Nein… ich will nur mein Baby haben“, nuschelte Radditz. Er wollte nicht schlafen, solange diese Frau noch frei herumlief. Er hatte Angst, dass sie ihm doch noch sein Kind wegnahm und das würde er keinesfalls zulassen! Also blieb er wach… „Radditz…“, nuschelte Tales erschrocken. Deutlich sah er seinem Bruder an, welch starke Schmerzen er hatte. Noch nie hatte er Radditz so geschwächt gesehen. Nicht einmal als er während der Schwangerschaft krank gewesen war. „Nein… versuche es gar nicht erst“, murmelte Radditz schwach. Tales öffnete den Mund, seine Hand hielt die seines Bruders nun fester, während er verzweifelt zu Escar rüber sah. „Schon gut. Ich werde zuerst die Wunde nähen und dann mit der Untersuchung weiter machen“, meinte der Arzt ruhig. Radditz nickte nur und hielt seine Rute blind vor Escars Gesicht. Sanft nahm der Mediziner das Fell in die Hand und taste sie vorsichtig ab. Radditz zuckte zusammen, als er eine der Schnittwunden berührte. „Was…?“, fragte Tales leise, beinahe zögernd. Nervös blickte er in Radditz‘ Gesicht, der aber die Augen immer noch geschlossen hielt. Da er einfach zu erschöpft war, um sie offen zu halten. „Sie hat ihn geschnitten“, sagte Escar ernst. Tales knurrte leise und kniff die Augen zusammen. Okara hatte seinem Bruder genug Schmerzen bereitet, musste sie ihn auch noch an dieser äußerst sensiblen Stelle verletzten? Hass flammte in ihm auf und er wusste, sobald Radditz und sein Kind in Sicherheit waren, würde er dieses Weib suchen. Er würde sich rächen, für alles was sie Radditz angetan hatte. Sie würde leiden! „Ich werde die Wunde desinfizieren und verbinden, Radditz. Soll ich das zuerst machen oder später?“, fragte Escar ruhig. Inzwischen hatte er auch den zweiten Schnitt gefunden, doch beide Wunden bluteten nicht mehr. Daher konnte er mit der Versorgung noch etwas warten. Trotz der Schmerzmittel würde die Behandlung äußerst schmerzhaft werden. „Jetzt“, murmelte Radditz. Er wusste, dass es Schmerzen würde. Doch die Schmerzmittel wirkten langsam und er fühlte sich müde. Wahrscheinlich würde er ohnmächtig werden. Escar nahm das Desinfektionsmittel und nahm das Fell vorsichtig in die Hand. Tales sah nervös dabei zu und rutschte noch näher an Radditz heran. Liebevoll stupste er ihn mit der Nase an und hauchte federleichte Küsse auf seine Lippen, um ihn etwas von den kommenden Schmerzen abzulenken. Escar fing an die Wunde zu reinigen und Radditz stöhnte gequält auf. Seine Finger krallten sich in Tales‘ Hand und er verkrampfte sich. Tales begann zu schnurren, um seinen Bruder zu beruhigen. Verzweifelt schloss er die Augen. Er wollte nicht sehen, wie Radditz litt… ~~~ Geduldig wartete Okara darauf, dass man sie eintreten ließ. Sie straffte ihre Gestalt und atmete tief durch. Die Flügel zum Thronsaal wurden geöffnet und langsam trat sie ein. Direkt vor dem Thron ging sie auf die Knie und verbeugte sich einmal. „Mein König, ich möchte Euch ein Verbrechen melden“, sagte Okara mit fester Stimme, ehe sie langsam den Kopf hob. Sie wurde nervös, als die strengen Augen des Königs auf ihr lagen. „Welches Verbrechen?“, fragte der König mit autoritärer Stimme. „Radditz, Sohn von Bardock ist ein Gebärer“, sagte Okara ruhig. „Das ist mir bekannt“, sagte der König ernst. Auch über solche Dinge wurde er informiert. Er kannte Bardock schon seit frühester Kindheit. Das sein Sohn ein Gebärer war, war ihm daher sehr gut im Gedächtnis geblieben. „Radditz hat versucht sein Kind zu töten, mein König“, sprach Okara mit zittriger Stimme. Ihr Blick wurde etwas traurig. Trotz ihrer Nervosität schaffte sie es, betroffen auszusehen. Die Augen des Königs weiteten sich überrascht. „Hast du dafür auch Beweise?“, fragte König Vegeta streng. Okara nickte und nahm das Stoffbündel, was sie an ihrer Hüfte trug. Langsam öffnete sie es und bereitete es auf dem Boden aus. Auf dem blutigen Tuch lagen mehrere Spritzen, ein blutiges Skalpell und ein Glas mit durchsichtiger Flüssigkeit. König Vegeta beugte sich nach vorne, ehe er aufstand und sich das genauer anzusehen. „Woher hast du das?“, fragte er ernst. „Ich… bin mit Radditz‘ Bruder Tales zusammen. Als ich zu ihnen nach Hause geflogen bin, war die Tür offen. Überall roch es nach Blut und als ich nach oben ging, lag all das inmitten eines blutigen Betts“, sagte Okara und verneigte sich. Tränen traten in ihre Augen, während sie sehr schuldbewusst aussah. „I…ich wusste das Radditz nicht mit der Schwangerschaft zurechtkam… er hat es mir häufig gesagt… aber ich dachte ich konnte ihn beruhigen. Doch die letzten Páveke wurde es immer schlimmer, also muss er sich das Kind aus dem Bauch geschnitten haben…“, erzählte Okara und schluchzte leise. Zitternd legte sie eine Hand auf ihren Mund und schloss einen Moment die Augen. „Er ist… auf der Krankenstation… ich bin sicher, wenn ihr nachgeschaut, werdet Ihr sehen, dass er sich verletzt hat…“, sprach sie leise. Ernst blickte der König auf sie herab und dachte nach. Ihre Geschichte klang glaubwürdig. „Seht nach ob Radditz sich selbst verletzt hat. Sollte das er Fall sein, werft ihn in den Kerker“, sprach König Vegeta an zwei seiner Wachen gewandt. Die Zwei verneigten sich und machten sich auf den Weg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)