Ungewollte Bindung von Tales_ ================================================================================ Kapitel 28: Ein verzweifelter Plan ---------------------------------- „Ich lass euch mal alleine… das geht mich nichts an“, sagte Radditz schnell und stand vorsichtig auf. Dann verließ er das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Tales wollte ihn aufhalten, ließ es aber dann doch sein. Stattdessen ging er zu Okara und nahm ihre Hand in die seine. „Wieso willst du plötzlich warten?“, fragte Okara verletzt. Damit hatte sie überhaupt nicht gerechnet. Das war wie ein Schlag ins Gesicht. Wieso auf einmal? Lag es an Radditz… oder weil sie einmal überreagiert hatte? „Liebling, ich will mit dir zusammenbleiben und Kinder bekommen“, sagte Tales eindringlich und zog sie zu sich. Sanft strich er ihr die Tränen aus dem Gesicht. „Wieso willst du dann jetzt plötzlich warten? Wir waren uns doch einig“, fragte Okara verwirrt und biss sich auf die Unterlippe. Neue Tränen liefen über ihre Wangen und sie fühlte sich so verletzt. „Radditz bekommt unser Kind bald… das wird alles verändern und ich will mich erst einmal an die Situation gewöhnen. Nach der Geburt kann ich ihn auch nicht gleich alleine lassen und wenn du schwanger bist, will ich auch bei dir sein. Aber ich kann nicht für euch alle gleichzeitig da sein“, erklärte Tales ruhig. Okara keuchte, als sie Radditz‘ Namen hörte. Das war jetzt das zweite Mal innerhalb kürzester Zeit, dass er ihn vorzog. Es verletzte sie zutiefst und gleichzeitig, bekam sie Panik. Sie hatte Angst ihn zu verlieren. „Aber… wir wollten doch, dass unser Kind… etwa gleichalt ist“, sagte sie stockend und sah ihn traurig an. „Ich weiß, aber wenn ein oder zwei Doráze Unterschied sind, macht das nichts. Die Kleinen verstehen sich sicher trotzdem… außerdem haben wir dann noch genug Zeit, ein eigenes Heim zu finden und den Gefährtenbund einzugehen“, sprach Tales sanft. Okara senkte den Blick. Tales wollte ein oder zwei Jahre warten… Das war viel Zeit. Was wenn er sich in der Zeit umentschied und kein Kind mehr mit ihr wollte? Weil er glücklich mit Radditz und seinem Kind war. Sie hatte das Gefühl, dass Tales ihr immer mehr entglitt. Seine letzten Worte nahm sie gar nicht mehr wahr. „Ich… muss hier raus…“, sagte Okara stockend und löste sich langsam von ihm. „Bitte geh nicht… Okara ich wollte dich nicht verletzten“, bat Tales inständig und hielt sie sanft am Handgelenk fest. Okara drehte sich zu ihm um und lächelte gequält. „Schon gut, Tales… ich bin dir nicht böse… nur etwas enttäuscht… aber ich verstehe dich…“, antwortete Okara stockend und küsste ihn kurz auf die Lippen. Es war eine Lüge. Sie verstand es nicht, wieso er so plötzlich seine Meinung geändert hatte. Aber sie wollte nicht wieder streiten. Denn damit trieb sie ihn nur noch weiter von sich weg. „Ich muss… das nur verdauen… ich habe mich schon sehr gefreut“, sagte sie leise und lehnte sich einen Moment an seine Brust. Tales schloss sie in die Arme. „Dann bleib hier… ich will für dich da sein, Liebste“, wisperte er in ihr Ohr. Okara biss sich auf die Unterlippe. Fast war sie versucht, ihm nachzugeben. Aber sie konnte nicht. Darüber musste sie auch erst einmal nachdenken und das am besten, an einem Ort, wo Radditz nicht war. „Nein… ich will gerade für mich allein sein, Tales… ich komme morgen nach meiner Schicht wieder. Mach dir keine Gedanken“, nuschelte sie, küsste ihn abermals und verließ das Zimmer. Tränen rannen unablässig über ihre Wangen hinab und traurig warf sie Radditz einen Blick zu, der sich wieder auf die Couch zurückgezogen hatte. Radditz erwiderte den Blick, sagte aber nichts dazu. Sie ging ohne ein weiteres Wort und es war ihm nur recht. Kurz darauf öffnete sich die Tür und Tales kam herunter. Seufzend setzte er sich neben Radditz. „Alles in Ordnung?“, fragte Radditz vorsichtig. „Ja… sie ist nur ziemlich enttäuscht“, antwortete Tales seufzend und fasste sich an den Kopf. Das es Okara so sehr zusetzte, hatte er nicht erwartet. Es tat ihm leid, dass sie enttäuscht war. Aber er blieb bei seiner Meinung. Es war besser, wenn sie noch warteten. „Wir dachten, da wir beide auch Kinder wollen… dass wir vielleicht jetzt dann anfangen sollten… dann wäre es fast gleichalt wie unseres“, erklärte Tales und warf einen Blick zu Radditz. „Verstehe…“, sagte Radditz schlicht und nippte an seiner Tasse. „Aber jetzt glaube ich… dass wir das alles ein wenig überstürzen… jetzt noch ein Kind. Das ist alles etwas viel. Ich denke wir gehen das ganze einfach viel zu schnell an…“, sprach Tales gedankenverloren. „Wie denkst du darüber?“ „Tales ich will mich nicht einmischen“, erwiderte Radditz ernst. „Das tust du doch gar nicht. Ich frage dich bloß um deine Meinung“, meinte Tales ruhig. Er schätzte Radditz‘ Rat schon immer. Schon als kleines Kind hatte er oft auf das gehört, was sein Bruder ihm sagte. Nicht, dass er keine eigene Meinung hatte. Manchmal waren ihre Anschichten doch recht unterschiedlich. Radditz war immer ruhiger und geduldiger als er. Tales wollte manchmal mit dem Kopf durch die Wand ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Was wenn er das bei Okara auch tat? „Na gut… ihr kennt euch jetzt noch nicht mal sechs Monate. Ich finde es etwas früh über Kinder nachzudenken… aber das ist meine Meinung. Wenn ihr beide euch sicher seid, wieso nicht. Außerdem will ich dir nicht in deine Beziehung reinreden. Nicht, dass du denkst… ich will euch sabotieren“, antwortete Radditz mit bedacht. „Das denke ich doch gar nicht. Schließlich habe ich dich auch gefragt“, entgegnete Tales entrüstet. Es dauerte einen Moment bis er begriff, dass Radditz wohl wegen ihm so sprach. Immerhin hatte er ihm während ihres Streits an den Kopf geworfen, dass er sich nicht einmischen soll. „Ich dachte wir hätten das hinter uns gelassen“, nuschelte er seufzend. „Das haben wir auch… aber das letzte Mal, hattest du mir danach nicht mehr vertraut. Sicher Okara anzulügen, war ein Fehler. Aber du hast mir nicht einmal geglaubt, dass es das einzige Mal war. Das brauche ich nicht nochmal…“, erwiderte Radditz. Seine Hand strich über seinen gewölbten Bauch. „Vor allem nicht jetzt!“ „Das war falsch. Ich hätte dir glauben sollen. So etwas kommt nicht mehr vor, Sórek. Versprochen“, sagte Tales ernst und wickelte seine Rute um Radditz‘ rechtes Handgelenk. Ihm war selbst klar, dass er damals übertrieben hatte. Aber er war einfach so wütend gewesen. „Schon gut… ich bin deswegen gar nicht mehr sauer… aber ich will dir nicht das Gefühl geben, mich zu sehr einzumischen“, sagte Radditz ruhig. Sauer war er deswegen nie gewesen, eher verletzt. Tales hatte ihn häufig verletzt in den letzten Monaten. Besonders, als er sich gegen ihn entschieden hatte. Aber das würde er ihm nicht sagen. Durch die letzten Tage, hatte sein Bruder einiges wieder gut gemacht. Aber er blieb vorsichtig. „Das machst du nicht. Sei bitte einfach ehrlich… ich schätze deine Meinung sehr, Sórek“, antwortete Tales ruhig. „Na schön“, seufzte Radditz. „Ich finde es wirklich noch etwas früh… ich würde nicht so früh an Kinder denken. Auch wenn ihr euch gut versteht und ihr das Gefühl habt, den richtigen Partner gefunden zu haben. Ihr habt Zeit. Wieso alles überstürzen? Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, könnt ihr euch binden und an eigenen Nachwuchs denken. Aber wann es soweit ist, ist ganz alleine eure Entscheidung. Wenn du jetzt das Gefühl hast, eure Beziehung auf die nächste Stufe zu heben und dich für dein restliches Leben an sie zu binden, dann tue das. Keiner kann dir sagen, was du fühlen sollst. Das musst du selbst wissen“ Mit einem Seufzen endete Radditz und schloss einen Moment die Augen. Eigentlich war er der falsche Ansprechpartner, wenn es um Beziehungen ging. Er hatte bisher keine und ob sich das ändern würde, war fraglich. Tales schwieg, als er das hörte. Er wurde nachdenklich. Vielleicht hatte Radditz recht und er überstürzte alles zu sehr. Sie hatten Zeit. Vielleicht sollten sie sich die auch nehmen. Okara wusste ja jetzt, dass er mit dem Nachwuchs noch etwas warten wollte. Den Gefährtenbund mussten sie auch nicht gleich eingehen. Das hatte noch Zeit. „Danke, Sórek“, antwortete Tales leicht lächelnd. Nun fühlte er sich etwas bestätigt. Er hatte richtig gehandelt, indem er Okara gesagt hatte, das er warten wollte. „Wollen wir jetzt das Kinderzimmer fertig machen?“ „Ja, klar“, stimmte Radditz zu und stand langsam auf. Eine Hand schlich sich auf seinen Bauch und er verzog das Gesicht. „Tritt sie dich wieder?“, fragte Tales. „Sie?“, wiederholte Radditz erstaunt. Tales lächelte und zuckte mit den Schultern. „Ich habe so das Gefühl, dass wir ein Mädchen bekommen“, erklärte er schmunzelnd. „So? Ich bin noch etwas unentschlossen… aber unser Baby ist auf jeden Fall sehr aktiv. Könnte für einen kleinen Jungen sprechen“, antwortete er lächelnd. ~~~ Okara saß weinend auf ihrer Couch. Immer und immer wieder hörte sie Tales‘ Worte in ihrem Kopf. Es tat weh, dass er nun kein Kind mit ihr wollte. Auch wenn er sagte, dass sie nur warten sollten, kam es ihr vor als entglitt er ihr vollständig. Sie zweifelte nicht an seinen Gefühlen, aber etwas hatte sich verändert. Dass er für sein Kind da sein wollte, fand sie schön. Aber sie merkte, dass er und Radditz eine tiefere Bindung aufbauten. Das gefiel ihr nicht. Tales hatte sich in den vergangen Monaten um seinen Bruder gekümmert, aber sein Augenmerk lag immer bei ihr. Es störte sie nicht, nicht immer im Mittelpunkt zu sein. Aber sie hatte Angst, dass Radditz ihr Tales wegnahm. Und das alles nur, wegen diesen dummen Kind! Fast wünschte sie sich, Radditz möge es verlieren. Doch sie erschrak bei dem Gedanken mächtig. Sie liebte Kinder und wollte nicht, dass irgendeinem Leid zugefügt wurde. Auch nicht diesem Kind… Dann kam ihr ein anderer Gedanke. Es war hinterhältig das zu tun. Aber sicher würde Tales sie nicht im Stich lassen, wenn… Bei Radditz hatte er es auch nicht getan. Okaras Tränen versiegten und ihr gefiel ihre Idee immer mehr. Das war perfekt. Wenn sie das tat und Erfolg hatte, würde Tales sich wieder mehr um sie kümmern. Und sie wären für immer aneinandergebunden. Als die perfekte Freundin, die sie nun mal war, würde er sie niemals loslassen. Entschlossen stand Okara auf und wischte sich die Tränen weg. Ihre Schicht würde erst in ein paar Stunden anfangen. Daher war noch genügend Zeit. Sie flog bewusst in ein Krankenhaus, das weiter weg war. Dort meldete sie sich bei der Rezeption an und wartete geduldig. Es dauerte eine ganze Zeit lang, doch es störte sie nicht. Ihr Herz klopfte vor Aufregung, als der Arzt sie bat, mitzukommen. „Was kann ich für Sie tun?“, fragte Dr. Dulek freundlich, nachdem er die Tür zum Behandlungszimmer hinter ihr schloss. „Mein zukünftiger Gefährte und ich, wollen unbedingt schwanger werden… wir haben es bei meiner letzten Váris versucht und es hat leider nicht geklappt. Wir wollen nicht mehr warten und daher wollte ich fragen, ob sie mir dieses Medikament verschreiben können?“, fragte Okara freundlich. Eine weibliche Saiyajin konnte nur während ihrer Váris schwanger werden. Gut, das Ruzápi erhöhte die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden. Doch sie wusste, dass Tales es niemals mit ihr tun würde. Immerhin war so Radditz schwanger geworden. Den Geruch ihrer Váris konnte sie nicht verstecken und er würde wissen, dass er aufpassen musste. Aber sie hatte natürlich von dem Medikament gehört, was die Fruchtbarkeit einer Saiyajin deutlich steigern konnte. Damit war sie auch ohne ihre Váris empfängnisbereit. Tales würde es nicht ahnen und sie würden wie immer Sex haben. Dann konnte sie sein Kind austragen und er würde ihr wieder mehr Aufmerksamkeit schenken. Vielleicht würde er sich wundern, wie das möglich war, dass sie ein Kind bekam. Aber da würde sie sich schon etwas einfallen lassen. „Das Medikament kann ich ihnen nicht so einfach geben. Ich müsste zuerst ein paar Tests machen und ihr Freund auch. Wir wollen abklären, ob alles in Ordnung ist“, sagte Dr. Dulek ruhig. Okara seufzte genervt. „Okay, wir können gerne mit den Tests beginnen. Ich werde meinem zukünftigen Gefährten sagen, dass er sich testen soll und die Ergebnisse mitbringen. Wäre das okay? Er arbeitet im Moment viel, damit wir uns ein eigenes Haus leisten können“, erzählte sie lächelnd. Tales‘ Ergebnisse konnte sie ganz leicht fälschen, immerhin arbeitete sie auf der Krankenstation. „Das ist in Ordnung. Dann fangen wir gleich an“, stimmte der Arzt zu. Okara lächelte freundlich und nickte leicht. Das war einfach! Den Rest bekam sie auch noch hin und sie war sich sicher, dass Tales sich darüber freuen würde. Sie tat es schließlich für sie beide! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)