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Ungewollte Bindung

von

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Frust

Tales ging nach oben und holte eine frische Felldecke aus dem Schrank. Die brachte er seinen Bruder, damit er sich ordentlich zudecken konnte. Dann ging er in die Küche und setzte Wasser für eine Tasse Yárap auf. Bis das Wasser kochte, belegte er Radditz einige Brotscheiben, genau so wie sein Bruder es mochte. Dann goss er das heiße Wasser in eine Tasse und gab eine Kräutermischung hinzu.
 

Anschließend holte er einen frischen Yusa Saft und füllte Radditz ein ordentliches Glas ein. Zum Glück hatte sein Bruder bereits ein Tablett. Tales stellte alles ordentlich darauf und trug es zu Radditz ins Wohnzimmer.

„Hier Sórek, lass es dir schmecken“, sagte Tales ruhig und stellte es vor ihm auf den Tisch ab. Radditz betrachtete das Essen kurz und murmelte ein kleines Danke, ehe er sich aufsetzte und anfing zu essen. Tales seufzte. Radditz‘ Laune machte ihn gerade wahnsinnig. Lag das wirklich nur daran, dass sie ihn gestern aufgeweckt hatten?
 

Na gut, er musste zugeben… das war wirklich ziemlich rücksichtslos. Radditz war schwanger und krank. Er brauchte Ruhe und er sollte eigentlich auf ihn achten…

Aber das war doch keine Absicht gewesen!

Ansprechen wollte er ihn aber auch nicht, da er Streit unbedingt vermeiden musste. Also ließ er es sein und versuchte normal mit Radditz umzugehen.

„Ich werde dein Bett neu beziehen und das Zimmer ordentlich lüften. Dann kannst du später wieder nach oben gehen“, sagte Tales.

„Danke“, murmelte Radditz, zwischen zwei Bissen. Das Frühstück war ausgesprochen lecker und er war dankbar über Tales‘ Hilfe. Aber er war auch sehr frustriert. Nicht nur wegen dem Verhalten seines Bruders, sondern auch wegen seiner Situation. Im Moment fühlte er sich nicht wie ein richtiger Saiyajin. Eher wie ein kleines Kind, was bei jeder Gelegenheit zu weinen anfing.
 

Seine Gefühle spielten verrückt. Es kotzte ihn an, nicht trainieren zu dürfen und ständig auf jemanden angewiesen zu sein. Dann fühlte er sich einsam…

Ja, einsam!

Viele Saiyajins in seinem Alter hatten sich schon einen Gefährten gesucht oder zumindest einen festen Partner. Er hatte das nicht, weil er ein Auge auf Tales geworfen hatte. Auch wenn ihm klar war, dass es nie etwas werden würde. Genoss er die Zeit mit ihm und seine Ungebundenheit. Aber im Moment wünschte er sich etwas anderes. Einen Gefährten, jemanden der an seiner Seite war. Doch es gab niemanden, nur Enttäuschungen.
 

Nachdenklich sah Radditz Tales nach und nahm einen Schluck von dem Yusa Saft. Er aß die Brotscheibe auf und lehnte sich zurück. Die Müdigkeit wurde stärker und er war kurz davor einzuschlafen, obwohl er immer noch nicht wirklich viel gegessen hatte. Sein Körper war erschöpft und brauchte dringend Erholung.
 

Kurzerhand legte Radditz sich ordentlich hin und war wenig später eingeschlafen. Er hatte gerade mal die Hälfte gegessen. Als Tales herunterkam sah er überrascht in Radditz‘ schlafendes Gesicht und legte eine Hand auf seine Stirn. Er fühlte sich immer noch warm an, obwohl nicht mehr ganz so heftig, wie gestern Abend. Doch als er den halb aufgegessenen Teller bemerkte, machte er sich trotzdem Sorgen.
 

Sein Bruder hatte seit gestern kaum annähernd genug gegessen. Durch die Schwangerschaft brauchte sein Körper mehr Energie und das was er bisher zu sich genommen hatte, reichte nicht mal ansatzweise für ihn alleine. Trotzdem ließ er ihn schlafen und räumte leise das Geschirr weg. Nachdem er alles aufgeräumt hatte, beschloss er in den Garten zu gehen und ein paar leichte Trainingseinheiten zu machen.
 

Radditz wollte er noch etwa ein bis zwei Stunden schlafen lassen. Mehr aber nicht. Dann musste sein Bruder unbedingt noch etwas essen. Radditz‘ Energie im Hinterkopf behaltend, fing er an zu trainieren.
 

Etwa eine Stunde später kamen Gine, Broly und Kakarott zu Besuch. Sie blieben vorerst noch im Garten, um Radditz nicht aufzuwecken. Das Wetter war schön und es war herrlich warm draußen.

„Er muss bald etwas essen, Takrá“, sagte Tales besorgt. Gine nickte.

„Ja, vielleicht sollten wir ihn aufwecken“, meinte Gine.

„Das kann ich machen. Dann kannst du die Suppe erwärmen“, schlug Kakarott vor und stand auf. Leise ging er mit seinem Zwilling ins Haus und kniete sich vor Radditz auf dem Boden. Sanft strich er dem Älteren über die Wange und lächelte milde. Radditz bewegte sich leicht und öffnete müde die Augen. Erschöpft erhob er sich mit dem Oberkörper und sah blinzelnd zu Kakarott.

„Hey Sórek, wie geht es dir?“, fragte Kakarott und lächelte lieb. Radditz gähnte und brauchte einen Moment um wacher zu werden.

„Besser… aber immer noch ziemlich erschöpft“, antwortete Radditz langsam.

„Du musst dringend etwas essen, Radditz“, meinte Tales ruhig, der gerade aus der Küche kam und brachte ihm einen Schüssel voll Suppe. Radditz nickte, sein Magen war vollkommen leer. Er fühlte sich an, als würde er bald verhungern. Dankbar nahm er die Suppe an und fing sofort an zu Essen.
 

Kakarott setzte sich neben ihn auf die Couch und legte eine Hand an seine Stirn.

„Du hast immer noch etwas Fieber“, meinte Kakarott besorgt. Radditz schwieg, er war viel zu sehr mit dem Essen beschäftigt. Innerhalb kürzester Zeit, war er fertig und hielt Tales den Teller hin.

„Noch etwas?“, fragte Tales und lächelte leicht. Er war froh, dass Radditz jetzt endlich aß.

„Ja bitte“, antwortete Radditz ruhig. Auch wenn er noch wütend war, fühlte er sich nicht dazu in der Lage, es gerade zum Ausdruck zu bringen. Stattdessen nahm er sich das Glas und leerte es in einem Zug. Anschließend tat er dasselbe mit dem kalten Yárap.

„Hey, mein Großer“, sagte Gine liebevoll, nachdem sie zur Tür rein sah. Lächelnd kam sie auf Radditz zu und strich ihm durch die Haare. Dann setzte sie sich neben ihn.

„Hallo Takrá… hallo Broly“, begrüßte Radditz beide.

„Hallo Radditz, wie geht es dir?“, fragte der Legendäre freundlich.

„Besser… jetzt wo ich etwas in den Magen bekomme“, meinte Radditz ruhig und nahm den nächste Portion entgegen, ehe er sofort anfing zu essen.
 

„Hoffentlich wirst du schnell wieder gesund, mein Großer“, sagte Gine besorgt und strich ihm sanft über den Oberarm.

„Ich hoffe es… es geht mir so langsam auf die Nerven. Seid ich schwanger bin… bin ich total empfindlich“, murmelte Radditz zwischen zwei Löffel.

„Du hattest es in letzter Zeit nicht gerade leicht… das wird besser, jetzt wo sich alles beruhigt… und Tales an deiner Seite ist“, sagte Kakarott aufmunternd und warf seinem Zwilling einen ernsten Blick zu. Tales erwiderte ihn, ehe er seufzend zur Seite sah. Er wusste das Kakarott ihm sagen wollte, dass er Radditz früher zur Seite hätte stehen müssen.
 

Radditz stockte kurz, als er hörte das Tales ihm zur Seite stand. Er hätte beinahe gelacht. Tales stand nicht ihm, sondern seinem Kind zur Seite. Auch wenn er ihm half…

Doch er sagte nichts dazu und aß seine Portion auf. Als er fertig war, stellte er den Teller auf den Tisch.

„Eurer Bókra ist auf Mission… da wird er hoffentlich genug Zeit haben, um über seine Fehler nachzudenken“, sagte Gine und strich Radditz eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Er hat eine Mission angenommen?“, fragte Radditz verwundert. Doch eigentlich war es ihm nur Recht. Er hatte keine Lust im Moment sich mit seinem Vater auseinanderzusetzen. Dafür fehlte ihm die Kraft. Etwas Abstand tat ihnen sicher gut.

„Ja, aber er sollte vor der Geburt wieder da sein“, erwiderte Gine. Radditz nickte nur. Darüber wollte er ehrlich gesagt gar nicht nachdenken. Ihm reichte es schon, wie es jetzt war. Das war schon anstrengend genug! Sein Magen war jetzt gefüllt, aber ihm wurde etwas schwindelig.
 

„Ich kann ja verstehen, dass er wütend ist… aber weder Tales noch ich, wussten, dass so etwas passieren kann. Hätte ich gewusst, dass ich ein Gebärer bin… hätte ich aufgepasst“, meinte Radditz ruhig. Tales nickte ernst. Dann hätte er niemals das Ruzápi ausgelöst. Bisher dachte er auch, dass ein Gebärer erst schwanger werden konnte, wenn er seine erste Thérki-Váris hinter sich hatte. Diese Váris war anders, als die normale. Radditz würde dann nämlich aus seiner Geburtsöffnung bluten. Der Geruch lockte andere Saiyajins an, die sich mit ihm paaren und Nachkommen zeugen wollten. Ein Saiyajin während seiner Thérki-Váris war sehr empfängnisbereit. Die Chance dadurch schwanger zu werden, war enorm hoch.
 

„Das weiß ich doch, mein Großer“, erwiderte Gine sanft.

„Es ist ja nicht so, als wäre, dass das was wir uns gewünscht hätten“, meinte Tales ruhig.

„Sicher wäre es dir lieber ein Kind mit deiner Freundin zu bekommen, anstatt mit mir“, sagte Radditz kühl. Ja, Tales hat recht. Es war sicher nicht das was er sich gewünscht hatte, aber es von ihm zu hören, verletzte ihn. Tales sah ihn etwas erstaunt an und auch alle anderen, waren etwas verwundert. Als Radditz merkte, was er gerade gesagt hatte und wie es wirkte, seufzte er schwer.

„Entschuldigt… ich glaube meine Hormone spielen verrückt“, sagte Radditz schlicht und verdrehte über sich selbst die Augen. „Ich glaube ich lege mich noch etwas hin“, brummte er und stand auf.

„Warte, ich begleite dich“, bot Kakarott ihm an. Radditz nickte und ging voraus. Tales sah ihm noch kurz nach, ehe er mit den Schultern zuckte. Er spürte deutlich, dass Radditz auf ihn sauer war, aber vielleicht lag es wirklich nur an den Hormonen.
 

Leise schloss Kakarott die Tür hinter ihnen. Radditz machte das Fenster zu und setzte sich auf sein Bett, ehe er unter die Decke kroch. Nur in Shorts fror er doch. Kakarott setzte sich neben ihn.

„Ist alles in Ordnung, Radditz?“, fragte er leise und blickte seinem Bruder fest in die Augen.

„Ja… nein“, brummte Radditz und verdrehte die Augen. „Ich mutiere so langsam zu einem Weichei… Sórek. Mich nervt alles… ich bin krank und Tales fickt nebenan seine Freundin. Er ist nur wegen dem Kind hier… ich bin ihm total egal. Wir haben uns ja noch nicht einmal vertragen“, erzählte Radditz und seufzte schwer. Eigentlich wollte er gar nicht so viel reden, aber die Worte sprudelten nur so aus ihm heraus.
 

„Du bist Tales doch nicht egal, Sórek! Er liebt dich“, sagte Kakarott ernst. Er war etwas erschrocken darüber, wie Radditz über ihren Bruder dachte. Radditz schnaubte und schloss die Augen. Tales liebte ihn? Nicht so… wie er es gerne hätte und diese Tatsache störte ihn noch mehr. Okara an seiner Seite zu sehen, war härter als er gedacht hatte.

„Ich fühl mich… allein gelassen, Sórek“, nuschelte Radditz leise.

„Aber wir sind doch für dich da, Radditz. Du brauchst nur mit uns zu reden“, erwiderte Kakarott sanft.

„Das meine ich nicht… ich weiß einfach nicht wie es weitergehen soll… eigentlich wollte ich mein Kind abgeben… doch jetzt ist Tales da. Aber er hat Okara… wie soll das funktionieren?“, fragte Radditz und sah ihn traurig an. Kakarott tat es in der Seele weh, dass Radditz überhaupt daran dachte, sein Kind abzugeben. Das wollte er keinesfalls für das Kleine. Doch er verstand Radditz‘ Beweggründe.
 

Kurzerhand zog er sich die Stiefel und die Rüstung aus und kuschelte sich zu Radditz unter die Decke. Sanft legte er einen Arm um ihn und legte seinen Kopf auf seiner Brust ab.

„Denk nicht so viel darüber nach, Sórek. Du hast noch etwas Zeit… rede mit Tales. Es gibt sicher eine Lösung, die für euch beide gut ist“, sagte Kakarott zuversichtlich.

„Ich kann im Moment nicht mit ihm darüber reden“, erwiderte Radditz leise.

„Dann mach es nicht… erst wenn du dich dazu in der Lage fühlst. Und ansonsten kannst du immer mit mir reden“, schlug Kakarott vor. Radditz lächelte leicht und legte einen Arm um seinen Bruder. Kakarott rutschte etwas höher und legte seinen Kopf neben den seinen.

„Bleibst du noch ein bisschen?“, fragte Radditz leise. Es tat gut, etwas Nähe zu fühlen und es beruhigte ihn ungemein. Die Schwangerschaft setzte ihm wirklich zu!
 

„Gerne“, sagte Kakarott leise und kuschelte sich noch etwas an ihn. Seine Rute schlang sich um Radditz‘ linkes Bein und entspannt schloss er die Augen. Es erinnerte ihn an früher. Da hatte er sich des Öfteren zu Radditz ins Bett gekuschelt. Vor allem bei Gewitter. Kakarott hasste den lauten Donnerschlag und die Nähe seines großen Bruders beruhigte ihn in solchen Momenten sehr.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kakarotto
2022-05-10T16:21:12+00:00 10.05.2022 18:21
Och Gott, Radditz ist völlig fertig mit den Nerven und den Hormonen oO

Ich finde es so schön, dass seine Familie ihn besucht hat :)
Kaksi kümmert sich so rührend um seinen großen Bruder

Und gut, dass Kakarott Tales ernst angesehen hat! Tales wusste, was Kakarott damit sagen wollte :)
Und es ist schön, wie die beiden ernsthaft miteinander reden können :)

Ich fand es auch total knuffig, als Kaksi sich zu Radditz ins Bett gekuschelt hat, das ist es was der Langhaarige jetzt gerade braucht :)
So süß die beiden ^^

Das ist wieder ein so schönes Kapitel ^^
Antwort von:  Tales_
13.05.2022 21:51
Oh Gott ja!
Kaksi ist so knuffig zu seinem Bruder.
Ich könnte ihn knuddeln.

Kakarott macht sich eben Sorgen.
Und das läßt er Tales auch spüren.

Ja, ich auch!
Das ist eine meiner Lieblingsszenen *_*
Danke! :D
Von:  Saicke
2020-04-26T11:29:13+00:00 26.04.2020 13:29
Oh ja, Radditz ist sehr gefrustet. Aber auch verständlich, sich so hilflos zu fühlen in der Schwangerschaft, obwohl man vorher alles sebst machen konnte. Und die Einsamkeit von der er spricht kann ich sehr nachvollziehen. Es ist nicht unbedingt eine körperliche Einsamkeit, da Kakarott ihm diese ja auch geben kann, aber die emotionale Einsamkeit.
Dass Tales für in da ist, aber auch gleichzeitig nicht wirklich für ihn da ist.
Radditz Satz, als alle verstummt sind daraufhin, war mehr als eindeutig, wie er wirklich denkt.
Sie müssen sich unbedingt aussprechen, sonst wird das Zusammenleben zwischen Tales und Radditz noch seeeeehr schwierig. :(
Ich fand es süß, dass Kakarott sich zu Radditz gelegt hat und auch, dass Radditz sich ihm anvertraut hat. Wenigstens ein bisschen. ^^
Kakarott ist einfach eine herzensgute Seele, der man alles erzählen will und kann. -^^-
Ein tolles Kapitel mal wieder. :3
Antwort von:  Tales_
03.05.2020 07:25
Das ist er. Ich glaube das ist mitunter das schwerste für ihn. Radditz war schon immer sehr selbstständig und jetzt auf Hilfe angewiesen zu sein, passt ihm so gar nicht.Und dann noch die Einsamkeit. So etwas kennt er auch nicht von sich selbst. Er war vorher zufrieden mit seinem Leben ohne festen Partner.

Oh ja, das war er :)

Da hast du vollkommen recht :)

Ja, das fand ich auch niedlich. Ich mag diese kleinen, süßen Szenen zwischen Radditz und Kakarott immer sehr gern ^^

lg Tales


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