Ungewollte Bindung von Tales_ ================================================================================ Kapitel 17: Der Einzug ---------------------- Zwei Stunden später flog Tales nach Hause, um ein paar Sachen zu packen. Okara hatte er versprochen, sich heute Abend zu melden. Vielleicht hatte Radditz ja nichts dagegen, wenn sie ab und an zu Besuch kam. Tales vermisste sie jetzt schon wieder. Er war so verliebt in diese Frau. Sie hatte ihn einfach gefangen. Er war ihr total verfallen. Glücklich vor sich hin summend, betrat Tales das Haus und stockte, als er seinen Vater am Küchentisch sitzen sah. Vor seiner Nase stand eine Flasche Schnaps und es roch geradezu nach Alkohol. „Bókra, ist alles in Ordnung?“, fragte Tales besorgt und trat neben seinen Vater. Er rümpfte die Nase, als dieser den Kopf hob und ihn mit glasigen Augen ansah. „Wie… geht es Radditz?“, fragte Bardock mit schwerer Zunge. Er hatte sehr wohl mitbekommen, dass sein Sohn zusammengebrochen war. Doch er konnte nicht über seinen Schatten springen und zu ihm fliegen. Aber er hatte jede Sekunde seine Aura beobachtet, bis er schließlich wieder Zuhause war. „Radditz und dem Kind geht es gut“, antwortete Tales vorsichtig und stockte kurz. „Bókra, das Streiten ist nicht gut für Radditz“, sagte er schließlich leise. Bardock nickte und lachte freudlos. „Schon klar“, brummte er und nahm einen tiefen Zug aus der Flasche. Tales seufzte. Es hatte wohl im Moment keinen Sinn, mit seinem Vater zu reden. „Ich werde jetzt packen, Bókra. Für die nächste Zeit, werde ich bei Radditz bleiben. Der Arzt sagt es ist besser, wenn er nicht alleine ist“, erklärte Tales und wurde verblüfft von seinem Vater angeschaut. „Sehr gut! Kümmere dich um deinen Sórek. Sehr verantwortungsvoll“, antwortete Bardock stockend und ein breites Lächeln erschien auf seinen Lippen. Tales war es etwas unangenehm, daher stand er kurzerhand auf und ging nach oben in sein Zimmer. Dort holte er einen Beutel aus seinem Schrank und legte seine Shorts und Muskelshirts rein. Aus dem Bad holte er seine Zahnbürste und den Kamm für die Fellpflege seiner Rute und wickelte alles zu einem Bündel zusammen. Kurz überlegte er, doch dann band er sicherheitshalber noch eine Felldecke zusammen und nahm sie ebenfalls mit. Anschließend schulterte er alles und lief wieder nach unten, wo er seinen Vater genauso vorfand, wie er ihn verlassen hatte. „Ich gehe jetzt, Bókra“, sagte Tales unsicher. „Mach das, mein Sohn… ich bin stolz auf dich!“, rief Bardock ihm hinterher. Tales erstarrte und sah seufzend zurück ins Haus, ehe er seine Sachen neben der Tür ablegte. Er fühlte sich schlecht, wenn sein Vater so von ihm sprach. Vor allem da er ganz genau wusste, wie er von Radditz dachte. Das war nicht fair… „Bókra… ich muss dir etwas sagen“, fing Tales an zu sprechen und biss sich auf die Unterlippe. Es war sicherlich der falsche Moment. Doch gab es für so etwas überhaupt einen richtigen Zeitpunkt? Sein Vater würde so oder so wütend werden. „Was ist denn, mein Sohn?“, fragte Bardock und blickte aufmerksam zu ihm. Langsam lehnte er sich nach hinten und nahm einen weiteren Schluck aus der Flasche. Der Alkohol hatte ihm schon sehr zugesetzt, da er normalerweise selten etwas trank. Früher, als seine Söhne noch klein waren, war er öfters mal aus gewesen. Doch diese Zeiten waren längst vorbei. „Ich will ehrlich zu dir sein… du bist die ganze Zeit auf Radditz sauer, weil er nicht weiß wer der Vater seines Kindes ist… dabei weiß er es…“, sagte Tales mit zitternder Stimme und schloss einen Moment die Augen, ehe er ernst zu seinem Vater sah. „Er weiß es?“, wiederholte Bardock schwerfällig und blickte ihn verwirrt an. „Es gab nie einen Saiyajin aus dem Club, Bókra. Ich hatte Sex mit Radditz und habe das Ruzápi ausgelöst. Die Verletzung… verdankt er mir. Es war keine Absicht gewesen… ich hatte einfach nicht nachgedacht… und jetzt ist Radditz von mir schwanger“, brachte Tales die Worte stockend über die Lippen. Für einen Augenblick schloss er die Augen und hielt die Luft an. Er wusste, dass sein Vater nun wütend werden würde. Bardock starrte ihn einen Moment fassungslos an, ehe sich sein Gesicht zu einer wutverzerrten Maske verzog. Ein drohendes Knurren verließ seine Kehle und mit einem Satz sprang er auf die Beine. Grob packte er Tales an seiner Rüstung und zog ihn zu sich. „Du bist der Vater des Kindes?“, fragte Bardock mit kalter Stimme. „Ja, ich bin es“, antwortete Tales ruhig und schluckte schwer, als er die Wut in den Augen seines Vaters sah. Plötzlich holte Bardock mit der Faust aus und schlug Tales direkt ins Gesicht. Durch die Wucht stolperte dieser nach hinten und landete auf dem Boden. Erschrocken hielt er sich seine schmerzende Nase und blickte zu seinem Vater auf. „Ihr wisst es die ganze Zeit und lügt mir dreist ins Gesicht?!“, schrie Bardock und holte mit dem Bein aus und trat Tales direkt in die Seite. Keuchend schlitterte der Dunkelhäutige über den Boden und landete in der Haustür. Schwer atmend erhob er sich und hob beschwichtigend die Hände. „Bókra… es tut mir leid. Sei nicht auf Radditz sauer, das ist meine Schuld“, sagte Tales beruhigend und sah auf seine Hand, die voller Blut war. Noch nie hatte sein Vater gegen ihn oder einen seiner Brüder die Hand erhoben, abgesehen vom Training. Bardock rannte auf ihn zu und schlug ihm abermals mit der Faust ins Gesicht. Tales hatte mit keinem weiteren Angriff gerechnet und wurde völlig unvorbereitet getroffen. Mit einem schmerzerfüllten Keuchen landete er wieder auf dem Boden und hielt sich sein schmerzendes Gesicht. Er spuckte Blut und rappelte sich langsam auf die Knie. „Verschwinde! Ich will dich nicht mehr sehen… verantwortungsloses Pack!“, schrie Bardock und warf ihm die Tür vor der Nase zu. Fassungslos starrte Tales auf die gläserne Tür und wischte sich das Blut notdürftig aus dem Gesicht. Dann nahm er sich seine Sachen und flog los. Er hielt es für besser seinen Vater vorerst in Ruhe zu lassen. Jetzt mit ihm zu reden, brachte nichts. Er sollte erst einmal nüchtern werden. Schließlich landete er bei Radditz‘ Haus und klopfte an die Tür. Gine öffnete ihm die Tür und keuchte erschrocken. „Tales, was ist passiert?“, fragte sie erschrocken und nahm sein Gesicht in ihre Hände. Tales lächelte beruhigend und nahm ihre Hände weg. „Bókra weiß es jetzt. Er sitzt Zuhause und betrinkt sich“, erklärte er ruhig und betrat das Haus. „Hat er dich geschlagen?“, wollte Gine wissen. „Ja, aber das ist nicht so schlimm. Ich muss mir nur kurz das Gesicht waschen“, sagte Tales beruhigend und warf einen Blick zu Radditz und Kakarott, die auf der Couch saßen. Beide sahen ihn besorgt an. Dann deutete Radditz auf die Tür hinter sich. „Danke“, sagte Tales und legte seine Sachen ab, ehe er in das Bad ging und sich das Blut aus dem Gesicht wuschs und von seiner Rüstung. Seine Nase war etwas geschwollen und seine Lippe aufgeplatzt. Nichts, was in ein paar Tagen nicht verheilt wäre. Nachdem er fertig war, ging er zurück ins Wohnzimmer und sah sich kurz um. „Ein schönes Haus“, sagte Tales ehrlich und setzte sich auf den Sessel. „Danke“, antwortete Radditz ruhig. „Tales bleibst du bei deinem Bruder? Ich will nach Hause fliegen und nach Bardock sehen“, sagte Gine besorgt. „Hältst du das für eine gute Idee?“, fragte Radditz. Nachdem ihr Vater jetzt auch noch gewalttätig wurde und betrunken war, wollte er lieber nicht seine Mutter in seiner Nähe wissen. „Keine Sorge, mein Großer. Euer Vater hat mich noch nie geschlagen und das wird er auch nicht. Ich werde ihn jetzt ins Bett verfrachten und später ein ernstes Wort mit ihm reden“, sagte Gine ernst. Das er Tales geschlagen hatte, war für sie schrecklich. Sie hatten ihre Kinder nie mit Gewalt behandelt und das sollte auch in Zukunft so bleiben. „Ich gehe mit, Sórek“, mischte sich nun auch Kakarott ein. „Na gut, meldet euch später“, antwortete Radditz. Es gefiel ihm immer noch nicht, aber er durfte sich nicht aufregen und wollte daher jetzt auch keine Diskussion mit seiner Mutter anfangen. „Und du pass gut auf deinen Bruder auf“, sagte Gine lächelnd und umarmte Tales, ehe sie Radditz kurz in ihre Arme schloss. „Das mache ich, versprochen Takrá“, antwortete Tales ernst und erwiderte die Umarmung. „Wir kommen morgen wieder, Sórek“, sagte Kakarott lächelnd und umarmte Radditz, ehe er Tales in die Arme schloss. „Seid lieb zueinander“, flüsterte er ihm ins Ohr, ehe er mit seiner Mutter das Haus verließ und losflog. Radditz sah ihnen noch einen Moment nach. Dann beugte er sich nach vorne und legte eine Hand unter Tales‘ Kinn. Ernst besah er sich die Schwellung. „Er hat dir ganz schön eine verpasst“, sagte Radditz ernst. „Das war keine gute Idee, es ihm zu sagen, während er betrunken ist“ „Ja, ich weiß. Ich hatte schon bessere Ideen“, erwiderte Tales schmunzelnd und schob Radditz‘ Hand sanft weg. „Also, da ist die Küche. Es ist genug zum Essen da, also bediene dich“, begann Radditz zu erzählen und deutete auf die Tür zur Küche. „Oben, das erste Zimmer ist mein Schlafzimmer. Das Zweite ist ein Gästezimmer, aber du kannst es haben. Da sollte alles sein, was du brauchst. Ich wollte morgen früh nochmal zum Markt um Lebensmittel einzukaufen. So wie es aussieht, musst du mich begleiten“, sprach Radditz weiter und ein kleines Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Er war etwas nervös, es war komisch jetzt mit Tales allein zu sin. Auch wenn sie so lange unter einem Dach zusammengelebt hatten, war das doch etwas anderes. „Soll ich morgen alleine zum Markt gehen?“, fragte Tales. Jetzt, da er hier wohnte, würde er sich auch an den Lebensmitteln beteiligen. Das stand außer Frage. „Nein, dann wäre ich ja allein und außerdem ist das nur ein kurzer Fußweg. Die Bewegung schadet mir nicht, ich werde auch so schon fett“, brummte Radditz und streckte sich. Tales sah überrascht zu seinem Bruder und wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Beinahe automatisch wanderten seine Augen zu Radditz‘ Bauch. „Da sieht man noch nichts“, erwiderte Radditz mit einem schiefen lächeln und erhob sich. „Ich werde jetzt baden gehen. Sieh dich ruhig um“, sagte er ruhig und stand auf. „Lass aber bitte die Tür angelehnt, damit ich nach dir sehen kann“, erwiderte Tales bittend. Radditz seufzte, nickte aber. Ohne ein weiteres Wort verschwand er im Bad und ließ warmes Wasser in die Wanne einlaufen. Anschließend gab er ein paar Duftöle hinzu und zog seine Rüstung aus, die er ordentlich abstellte. Kaum das die Wanne halbvoll war, stieg er in das Wasser und seufzte entspannt. Gemütlich legte er seine Arme über den Wannenrand und stützte seinen Kopf darauf ab. Seit er schwanger war, liebte er es zu baden. Was das anging, war er richtig genießerisch geworden. Nach einer Weile drehte er das Wasser ab und blieb so sitzen. Erst als Tales hereinkam öffnete er die Augen. Fragend sah er zu seinem Bruder, der in der Badtür stehen blieb. „Du hast dir ein schönes Heim gesucht, Radditz“, sagte Tales ruhig und stieß sich vom Türstock ab. „Ich werde uns später etwas leckeres kochen“, meinte er lächelnd. „Hm, sehr schön. Ich habe schon wieder Hunger“, antwortete Radditz schmunzelnd und seine Rute schwang träge durch die Luft, ehe er sie wieder ins Wasser eintauchte. Innerlich freute er sich sehr. Tales war ein ausgezeichneter Koch, fast so gut wie ihre Mutter. Früher hatte er immer etwas gekocht, nachdem sie die halbe Nacht unterwegs waren. Radditz hatte es immer sehr genossen. „Ist es schlimm, wenn ich dir Gesellschaft leiste? Ich mache mir Sorgen, das dir schwindelig wird“, sagte Tales ruhig. Radditz schnaubte und verdrehte die Augen. „Komm rein, es gibt nichts was ich nicht schon gesehen habe“, antwortete er frech. Tales lächelte, zog sich aus und stieg zu Radditz in die Wanne. Entspannt lehnte er sich nach hinten und schielte zu seinem großen Bruder. Die Stimmung zwischen ihnen war irgendwie komisch. Was wahrscheinlich nicht zuletzt an dem Streit lag, der immer noch zwischen ihnen stand. Doch da Radditz heute bereits einmal zusammengebrochen war, traute sich Tales nicht wirklich es anzusprechen. Er hielt es für besser zu schweigen und so zu tun, als wäre alles in Ordnung. Radditz wusste nicht so recht, ob er das Thema ansprechen sollte. Zumal er im Moment keine große Lust hatte, drüber zu reden. Für einen Tag war mehr als genug passiert. Er war froh, dass Tales nun hier war. „Bereust du es schon?“, fragte Radditz leise und sah zu Tales, ehe er sich zu ihm umdrehte und sich mit dem Rücken an die Wand lehnte. „Nein, es war die richtige Entscheidung“, antwortete Tales ehrlich. Radditz nickte, er glaubte seinem Bruder, auch wenn es sich für ihn noch merkwürdig anfühlte. Sollte Tales wirklich in der kurzen Zeit seine Meinung geändert haben? Wollte er wirklich dieses Kind mit ihm aufziehen? Fragen über Fragen brannten Radditz auf der Zunge, doch er hielt es für besser, sie vorerst für sich zu behalten. „Hast du es Okara gesagt?“, fragte er neugierig. „Ja, sie bleibt trotzdem bei mir“, sagte Tales leise. Er fühlte sich unwohl über seine Freundin zu sprechen, wo sie erst der Grund für ihren Streit war. „Das ist gut. Sie scheint die Richtige zu sein“, murmelte Radditz und legte den Kopf in den Nacken. „Ja, das ist sie“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)