Ungewollte Bindung von Tales_ ================================================================================ Kapitel 4: Der Sturm bricht los ------------------------------- „Ich wollte dich fragen, ob du Zeit hast“, sagte Okara mit einem kleinen Lachen. „Zeit?“, widerholte Tales verwirrt. „Ja, ich würde dich gerne näher kennenlernen“, meinte sie mit zuckersüßer Stimme. Tales blinzelte, ehe sich ein breites Grinsen auf seine Lippen schlich. Sie hatte sich also nicht von Radditz‘ Bemerkung abschütteln lassen. Diese Saiyajin gefiel ihm. Nicht, dass sie seine Erste wäre. Aber er mochte es, wenn eine Frau offen sagte, was sie wollte. Kurz lokalisierte er ihren Standort und warf einen letzten Blick zurück zur Tür. Er würde sich später eine Ausrede für sein verschwinden einfallen lassen. Jetzt noch einmal zurückgehen, wollte er sicher nicht. „Ich bin in 15 Káteze bei dir“, sagte Tales keck. „Ich warte auf dich“, lachte sie sinnlich. Tales erschauderte, bei dem süßen Klang. Diese Verabredung schien etwas Besonderes zu werden. Er hatte Okara schon ein paar Mal bemerkt. Sie war eine wunderschöne Saiyajin. Schwarze, schulterlange Haare, die ein perfektes Gesicht umrundeten und einzigartige, hellblaue Augen. Sie war einen halben Kopf kleiner als Tales, trainiert, aber nicht zu sehr. Ihre weiblichen Reize hatten nicht darunter gelitten. Seidig, glatte Haut, üppiger Busen und ein hübscher Hintern. Okara war definitiv sein Typ! Schnellen Schrittes verließ Tales das Krankenhaus und hob ab. Sein Scouter zeigte ihm den Weg und so flog er in die Richtung, die ihm vorgegeben wurde. Nach etwa fünfzehn Káteze erreichte er die Hauptstadt Sekral und landete schließlich am Marktplatz. Zielstrebig schritt er auf den großen Brunnen zu und setzte ein breites Lächeln auf. Damit hatte er bis jetzt bei jeder Saiyajin gepunktet. Die Frauen flogen auf ihn, dass konnte Tales mit Stolz sagen. Vielleicht war er etwas eitel, aber zurecht! Okara saß auf dem Rand des Brunnens. Sie trug wie immer, eine hellblaue Rüstung nur mit Trägern und gelben Aktzenten. Bis auf eine kurze Shorts, waren ihre langen Beine unbedeckt, abgesehen von den Stiefeln. Sie lächelte warm, als sie ihn erblickte und nahm den Scouter ab, den sie sofort in ihrer Rüstung verstaute. Sacht strichen ihre Finger durch ihre Haare und schoben sie hinter das Ohr. Sie stand auf, als Tales sie gerade erreichte und sah mit einem zuckersüßen Lächeln zu ihm auf. Der Dunkelhäutige schluckte schwer, dieser unschuldige, süße Blick. Oh, da wurde er gerne schwach! „Schön, dass du gekommen bist, Tales“, sagte Okara erfreut und harkte sich bei ihm ein. Gemeinsam schlenderten sie über den Marktplatz. „Ich bin gerne gekommen“, antwortete der Dunkelhäutige. „Ehrlich gesagt wollte ich dich gestern schon ansprechen“, gestand er. Doch sie war im Gespräch mit gleich drei Saiyajins gewesen. Fast jeder Saiyajin begehrte sie. Er hatte keine Lust gehabt, sich gegen die Drei zu behaupten und es daher sein gelassen. Nicht, dass er es nicht gekonnt hätte. „Oh, wieso hast du es nicht gemacht? Bist du etwa schüchtern?“, fragte Okara mit einem frechen Grinsen. Tales blickte überrascht zu ihr herab und lachte amüsiert. „Ich und schüchtern? Nein, sicher nicht. Ich weiß was ich zu bieten habe“, sagte er mit einem Augenzwinkern. Es war eine gute Entscheidung hier her zu kommen. Er hätte sie gestern ansprechen sollen! Dann wäre es niemals zum Streit zwischen ihm und Radditz gekommen! Und sein großer Bruder würde jetzt nicht im Krankenhaus liegen… Schnell verdrängte Tales die aufkommenden Schuldgefühle und die Wut. Er wollte sich jetzt nicht damit befassen, sondern sich lieber um die hübsche Saiyajin an seiner Seite kümmern. „Oh, ich kann mir vorstellen was das ist“, lachte Okara und überraschte ihn erneut. „Deswegen wollte ich dich endlich kennenlernen. Du gefällst mir, aber ich suche nichts für ein schnelles Abenteuer. Also…“ „Du bist auch keine Frau für eine Nacht“, erwiderte Tales ehrlich. Dieses Mal, sah sie ihn überrascht an, ehe sie sanft lächelte. Sie blieb stehen und stellte sich auf Zehenspitzen. Sanft drückte sie ihre Lippen auf die seinen. Tales schloss die Augen und legte die Arme um sie, ehe er sie etwas näher zog. Doch der Moment wehrte kurz und sie löste den Kuss. „Ich will dich kennenlernen, Tales“, meinte Okara und strich sich über die Lippen. *** Zur gleichen Zeit im Krankenhaus, betrat Dr. Ruco das Zimmer von Radditz. Ernst sah er in die Runde und setzte ein freundliches Lächeln auf. „Radditz, ich würde gerne etwas mit dir besprechen“, sagte der der Arzt ernst. Er wusste, dass dieses Thema mehr als heikel war. Es war schwierig vorherzusehen, wie sein Patient reagierte. „Sie können auch vor meiner Familie sprechen“, antwortete Radditz und warf einen Blick zu Kakarott, der sich neben ihm auf das Bett gesetzt hatte. Seine Eltern hatten sich einen Stuhl genommen und saßen zu seiner Linken. „Ehrlich gesagt, wäre es besser, wenn wir zuerst alleine sprechen. Ich kann deine Eltern anschließend informieren, wenn du willst“, erwiderte Dr. Ruco. Ernst zog Radditz eine Augenbraue nach oben. Irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, gleich etwas Schlimmes zu erfahren. „Wir warten draußen, mein Großer“, sagte Gine, ehe ihr Mann etwas dazu sagen konnte. Ihr Lächeln wirkte etwas gequält und sie machte sich Sorgen. Gine erhob sich und Bardock folgte ihrem Beispiel wiederwillig. Kakarott strich seinem Bruder noch einmal über die Hand, ehe er ebenfalls nach draußen ging. Nachdem die Tür hinter den Dreien zu war, wandte sich Radditz dem Arzt zu. „Was ist los? Werde ich doch bleibende Schäden behalten?“, wollte Radditz wissen und schauderte, bei dem Gedanken. „Nein, die Operation war ein voller Erfolg. Wenn du dich ausreichend schonst, wirst du dich vollständig erholen“, antwortete Dr. Ruco schnell. Radditz nickte nur, er fühlte sich etwas erleichtert. Aber was wollte der Arzt dann mit ihm besprechen? „Bei der Operation haben wir eine Auffälligkeit bemerkt…“ „Auffälligkeit?“ „Wir haben gestern einen Geburtskanal entdeckt, so wie er bei Gebärern vorhanden ist. Laut Akte, bist du nicht als Gebärer eingetragen, also gehe ich davon aus, dass es damals bei der Untersuchung unentdeckt blieb. Ich habe dir einige Proben entnommen und festgestellt, dass…“, erzählte Dr. Ruco ruhig. Radditz hörte ihm zu, doch er wurde mit jedem Wort fassungsloser. „Halt, wollen Sie mir wirklich sagen, dass ich ein Gebärer bin?!“, rief Radditz laut. Sein Ki erhöhte sich leicht und ein kleiner Luftstoß ging durch den Raum. „Ja, die Untersuchungen bestätigen das“, sagte Dr. Ruco schlicht. Radditz erstarrte und blinzelte verwirrt. Ungläubig schüttelte er den Kopf. Er, ein Gebärer? Ein Kind bekommen? Niemals! Das konnte doch nicht stimmen… „Wieso wurde es damals bei der Untersuchung nicht entdeckt?“, fragte Radditz langsam. Jeder Saiyajin musste nach seiner ersten Váris zu einer gesundheitlichen Untersuchung, wo unter anderen auch festgestellt wurde, ob weibliche Saiyajins in der Lage waren Kinder zu bekommen und ob es Gebärer unter den männlichen Saiyajins gab. Gebärer, gab es nicht so viele auf ihren Planeten, nur ein kleiner Anteil der Bevölkerung. Kakarott war einer und er? Zwei in einer Familie! Davon hatte er noch nie gehört! „In seltenen Fällen, entwickelte sich dieser Teil erst sehr viel später und kann somit bei der Untersuchung nicht festgestellt werden. Das war bei dir wahrscheinlich der Fall. Hattest du schon eine Thérki-Váris?“, fragte der Arzt ruhig. Die Thérki-Váris war der weibliche Zyklus, ähnlich der normalen Váris. Doch ein Gebärer war während dieses Zeitraums sehr empfänglich. Radditz wurde blass und schüttelte den Kopf, er wusste es nicht. Ihm wurde schlecht bei dem Gedanken, dass er ohne es zu wissen, hätte schwanger werden können. Ab sofort musste er wirklich aufpassen. „Es gibt da noch etwas…“, begann Dr. Ruco vorsichtig. Radditz blickte ihn an und sagte kein Wort. Er wollte nicht noch mehr hören, für ihn reichte es für den Moment. „Du weißt sicher, welche Gefahren bei Gebärern, dass Ruzápi hat…“ „Nein!“, rief Radditz und schlug eine Hand auf seinen Mund. Ihm wurde noch schlechter und für einen Moment, dachte er sich übergeben zu müssen. Er wusste was er als Nächstes hören würde, doch er wollte es nicht glauben. „Durch das Ruzápi besteht eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit einer Empfängnis. Leider ist es noch zu früh, um es über das Blut festzustellen. Es gibt eine Alternative, mit der wir es herausfinden können. Aber wegen deinen Verletzungen, müssen wir noch mindestens vier Páveke warten…“, sagte Dr. Ruco. Radditz starrte geradeaus, ehe er gequält die Augen schloss und sich in die Kissen fallen ließ. Er war ein Gebärer und vielleicht sogar schwanger von seinem eigenen Bruder?? Das durfte nicht sein… das konnte nicht sein! Tales wollte Kinder, aber doch nicht mit ihm, sondern mit einer hübschen Frau. Er selbst wusste noch nicht einmal, ob er Kinder haben wollte. Was wenn er wirklich…? Wie sollten er das seinen Eltern erklären, wenn er den erfunden Unterklassekrieger aus dem Sonú nicht fand? Er stand ganz alleine da, das ging nicht! Er wollte das nicht! „Ich will, dass Sie diese Untersuchung durchführen. Sofort!“, hauchte Radditz. Er brauchte Gewissheit! „Radditz, das geht nicht. Du würdest heftige Schmerzen haben. Warte noch ein paar Páveke ab“, bat Dr. Ruco stirnrunzelnd. „Bitte, ich muss es wissen“, bat der Langhaarige. Der Arzt seufzte schwer, er verstand seinen Patienten. Aber die Untersuchung jetzt durchzuführen, wäre ein Fehler. „Ich werde deine Familie informieren und sie zu dir reinschicken, wenn das in Ordnung ist. Verarbeite das alles erst einmal in Ruhe. Ich komme später wieder und wenn du die Untersuchung immer noch sofort willst, werde ich sie durchführen“, sagte Dr. Ruco überlegend. Radditz seufzte und sein Blick wurde verzweifelter. Wollte er überhaupt, dass seine Familie Bescheid wusste? Doch andererseits, wenn er wirklich… wie sollte er das geheim halten? „Na gut“, nuschelte er schweren Herzens. Dr. Ruco nickte zustimmend und verließ das Zimmer. Er spürte, dass Radditz in der Situation Beistand brauchte und hoffte, dass seine Familie für ihn da war. „Was ist mit unserem Sohn?“, fragte Bardock, kaum dass er aus der Tür getreten war. Gine sah in das Innere und bemerkte Radditz‘ Blick. Sie spürte instinktiv, dass Etwas ganz und gar nicht stimmte. Langsam ging sie auf die Tür zu und hörte den Worten des Arztes zu. „Wir haben festgestellt, dass Radditz ein Gebärer ist. Manchmal entwickelt sich dieser Teil etwas später, sodass es bei der Untersuchung nicht festgestellt wird. Durch das Ruzápi besteht nun die Gefahr einer Schwangerschaft…“, erklärte der Arzt ruhig. Entsetzt weiteten Bardock und Kakarott die Augen, als sie das hörten. Gine keuchte und schlug eine Hand auf den Mund. Nichts wünschte sie sich mehr, als einen Enkel. Doch nicht unter diesen Umständen. Ohne weiter darüber nachzudenken, öffnete sie die Tür und trat ein. Vorsorglich verschloss sie, sie hinter sich und ging zu Radditz. „Takrá“, nuschelte der Langhaarige und blickte sie verzweifelt an. „Schhh… ist schon gut, mein Großer“, wisperte sie leise und unterdrückte die Tränen, bei seinem verzweifelten Blick. Sie krabbelte auf das Bett und nahm ihren Sohn fest in die Arme. Sacht strich sie ihm durch die langen Haare und hielt ihn einfach fest. „Du musst das nicht alleine durchstehen, Radditz“, wisperte sie. Gine konnte sich vorstellen, wie schwer das für Radditz sein musste. Alleine die Tatsache, dass er ein Gebärer war. Kakarott brauchte damals auch sehr lange, bis er damit klarkam. Radditz wurde nun damit regelrecht überfallen und wenn er jetzt wirklich ein Kind erwartete… „Takrá… was ist wenn ich…?“, nuschelte Radditz und lehnte sich eng gegen seine Mutter. Ihre Nähe beruhigte ihn etwas und er war froh, dass sie gerade da war. „Dann bekommen wir das auch hin, mein Großer. Du bist nicht alleine, hörst du? Deine Brüder, dein Vater und ich sind für dich da“, sagte Gine sanft. Radditz erzitterte bei dem Gedanken. Langsam löste er sich von seiner Mutter. „Ich will nicht!“, sagte er nun mit etwas mehr Nachdruck. Die Worte sollten ihn beruhigen, doch eher wurde er nur noch panischer. Tales… Ob er wirklich für ihn da sein würde? Nachdem was gestern passiert war? Was war, wenn er das Kind ablehnte und ihn? Seine Eltern konnten sich nicht alleine darum kümmern und eine Abtreibung war nicht erlaubt. Durch die niedrige Geburtenrate, war dies strikt verboten. Manche Saiyajins taten es heimlich selbst oder verletzten sich absichtlich. Das zog eine lange und schmerzhafte Strafe mit sich. Wenn er wirklich ein Kind erwartete, musste er es zur Welt bringen… Und nicht nur das! Wenn er dem Kind, eine lieblose und einsame Kindheit im Kinderheim ersparen wollte, musste er sich darum kümmern. Was wenn man herausfand, dass das Kind von Tales war? Was wenn seine Eltern davon erfuhren? Es war nicht so, als wäre es verboten. Doch Kinder unter Geschwistern gab es nur sehr selten. Meistens entstanden sie aus Gewalt oder einer festen Bindung der Liebe. Bei ihm traf gar nichts zu… Seine Welt würde mit einem Mal auf dem Kopf stehen und alles musste sich ändern. Sollte er wirklich ein Kind erwarten, stand er alleine da… Er durfte nicht schwanger sein! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)