Swipe right for love! von Skadii ================================================================================ Kapitel 2: Matchmaker --------------------- Chika war die letzte Patientin die ich zu meinem Schichtende auf Zimmer 306 aufsuchte. Sie lächelte als ich ihren Blutdruck überprüfte, noch ehe sie die Lippen zu einer Frage spitzte beantwortete ich: „Ich hab meine Ohren für sie gespitzt...“, machte ich es spannend.  Ein strahlen breitete sich auf ihrem faltigen Gesicht aus. „Und was haben sie gesagt?“, fragte sie neugierig. „Nun, sie sagten wenn sie fleißig die Tabletten nehmen die man ihnen verordnet hat, dann dürfen sie morgen ihre Sachen packen.“ Aufgeregt klatscht sie in ihre Hände und wirft sie um sich, ich hingegen befürchtete sie könnte das Venenkatheter ausreissen, weshalb ich vorsichtshalber nach der Halterung greife und den Beutel sichere. „Langsam!“, betone ich und lege ihre Hände zurück in ihren Schoß. Die alte Dame scheint sich beruhigt zu haben, als ich ihr Decke und Kissen zurecht rücke. „Sind sie eigentlich verheiratet Sakura?“, fragt sie während sie mich beim ausfüllen des Protokolls beobachtet. Ich lasse meinen Kugelschreiber mit einem klicken einfahren und neige den Kopf schüttelnd zur Seite. „Was für eine Verschwendung!“, „Sie wären die perfekte Frau und Schwiegertochter!“ Schmunzelnd widerspreche ich: „Die schlimmste!“ Sie amüsierte sich darüber, eine meiner Kolleginnen trägt das Abendessen zu uns ins Zimmer und legt es für sie ab. Zum ersten mal anstandslos öffnete Chika die Verpackung der Butter und beginnt sich kurz darauf ein Butterbrot zu schmieren. Ich bin positiv überrascht, denn es scheint besser zu klappen als die Tage zuvor. Zum Feierabend verabschiede ich mich von meinen Kollegen im Konoha Krankenhaus und schlüpfe aus den weißen Crocks in meine rosafarbenen Chucks. Gähnend blicke ich in den kleinen Spiegel an meinem Spind und versuche das Chaos auf meinem Kopf zu richten, vergebens. Da ich nicht geplant hatte mich noch mit Naruto und Sasuke auf ein Bier in der Stadt zu treffen siegt die Faulheit und ich lasse meine weißen Dienstklamotten an. Im Flur begegnet mit Ino, die gerade zur Nachtschicht antritt, sie sieht irgendwie auch nicht ausgeschlafen aus. Aber weil die Medic-Nin wie immer auf den letzten Drücker hereinstürmt, bleibt nicht genug Zeit mich mit ihr zu unterhalten, stattdessen lächle ich ihr freundlich zu. Ein flüchtiges nicken ihrerseits kommt zurück. Ich eile durch das Treppenhaus und überspringe die letzten 5 Stufen, da ich es kaum abwarten kann endlich von diesem sterilen Ort zu verschwinden. Gleichzeitig bete ich das mir Shizune, die inzwischen leitende Ärztin war, nicht begegnet und mich dazu zwingt mein Wochenende im Krankenhaus zu verbringen. Draussen angekommen strecke ich mich und lasse meinen Nacken knacken, mein Kopf fühlt sich danach um einiges leichter an. Es ist bereits Dunkel und die Straßenlaternen leuchten mir meinen Weg nach Hause, als sich mir plötzlich jemand in den Weg stellt. Es war der Kauzige. „Sen-sei“, betone ich und setze ein schuldloses lächeln auf. Seine Hände sind verschränkt als er um mich schleicht, gleichzeitig strahlt er etwas bedrohliches aus. „Was ein Zufall...“, räuspere ich mich. Er trägt einen schwarzen Rollkragen Pullover, dessen Kragen ihm ausgeklappt als Mundschutz dient. Ich muss flüchtig daran zurückdenken wie er ohne ausgesehen hat. Seine Jacke hatte er bei den milden Temperaturen zu Hause gelassen. Ein kleines Bäuchlein zeichnet sich an an den Konturen des Figurbetonenden Pullovers. Das kam davon, dass er sich seit Monaten gehen ließ. Tsunade hatte ihm angeboten wieder für die Anbu zu arbeiten, nachdem er sich schwor nie wieder ein Lehrer zu werden. Muss wohl an Naruto und Sasuke gelegen haben … Der Kauzige ließ seine Finger knacken, als würde er sich Augenblicklich mit mir anlegen wollen. Und das obwohl er wusste das mein Schlag deutlich fester saß als seiner. „Wir müssen reden.“, zischte er. „Worüber.“, fragte ich und legte den Kopf stutzig zur Seite. „Darüber!“, seine Hand fuhr aus und ich zuckte erschrocken zusammen, da ich mit einem Angriff seinerseits gerechnet hatte. Etwas helles flackerte auf, es war der Bildschirm des Mobiltelefons, das ich ihm geschenkt hatte. Der Banner auf seinem Home-Screen erweckte meine Aufmerksamkeit. „Ein Match!“, verkündete ich erfreut. „Ein was?“ Ich stemmte die Hände in die Hüfte und betrachtete ihn spitz: „Kann's kaum abwarten zu erfahren, welchen Typ Frau du bevorzugst!“ Der Kauzige kräuselt die Stirn: „Zur Hölle mit dem Ding! Wieso klingelt es mitten in der Nacht!“ „Wieso hast du es nicht Stumm geschalten?“ „DAS GEHT?“, fluchte er, „WIE?“ Ich tat wonach er verlangte, ließ es mir aber nicht nehmen einen Blick auf das Match zu werfen. Meine Augen weiteten sich schockiert: „Sensei, bist du etwa...“, flüsterte ich. „Was?“ „N....Naja, bist du....“ „Sakura! Wovon sprichst du? Nun spuck's schon aus!“ „Schwul?“, brach es aus mir heraus und ich lief Feuerrot an. Blitzschnell krallte er sich das Telefon zurück und warf einen Blick darauf. „Was zur Hölle macht Maito Gai's Gesicht auf diesem Ding!“, fluchte er. „Maito Gai!“, krächzte ich und und spickte über seine Schulter nochmal darauf. „Er hat dir eine Nachricht geschrieben....“, hauchte ich nervös und war mir nicht sicher ob das was nun folgte zu privat für meine Augen war. Trotzdem konnte ich sie nicht abwenden. Ich las den Chat: „Wetten ich mache mehr Frauen klar!“ , dazu hatte er ein Selfie gepackt bei dem er mit erhobenem Daumen, breit in die Kamera grinste. „Ich hab genug gesehen....“, flüsterte ich und kehrte ihm den Rücken. Ich hatte mich soeben in Bewegung gesetzt, da stellte er sich mir erneut in den Weg: „Wohin? Du musst mir erklären wie das mit diesem Switchen funktioniert!“ „Swipen.“, korrigierte ich ihn. „Wie-auch-immer!“, „Gegen den Bastard werde ich nicht verlieren.“   Der Sushi Laden um die Ecke war überfüllt, weshalb wir das essen to-go einpacken ließen. Außerdem war ich erleichtert mich nicht in Arbeitskleidern präsentieren zu müssen. Kakashi schloss die Türe zu seiner Wohnung auf und ich fragte mich ob ihm noch nicht aufgefallen war, dass die Türe aufgrund meiner Einbrech-Aktion klemmte. Nach kurzen Überlegungen entschied ich mich es ihm nicht zu erzählen. Wir klopften die Stäbchen aus ihrer Verpackung und nahmen einen ersten genüsslichen bissen zu uns. Ich hatte das Mobiltelefon zu ihm gedreht in die Mitte des Tisches gepackt. Aufmerksam lauschte er der Gebrauchsanweisung die ich ihm verpasste: „Es ist super einfach, Jinder zeigt die Frauen.“, „Swipe nach links heißt, hässlicher Gesichts-elf-Meter“, „Swipe nach rechts heißt, süßes Sahneschnittchen!“. „Kann mich nicht daran erinnern Gai ein Sahneschnittchen genannt zu haben....“, kommentierte er ironisch. „Muss dir wohl im Halbschlaf passiert sein...“, den Part das er offensichtlich zu doof war ein einfaches, selbsterklärendes Telefon zu bedienen ersparte ich uns. „Mhmmm...“, stöhnte er. „Alle Frauen, denen du einen swipe nach rechts verpasst hast haben die Möglichkeit dir ebenfalls einen zu geben. Tun sie das habt ihr ein Match!“, „Matcht ihr, könnt ihr miteinander chatten.“, „Klar soweit?“ Der Kauzige nickte. „Hässlich, nein, nöööp, auf keinen Fall, Gott nein, auf gar keinen Fall, negativ, ….“, sein Finger wischte seit gefühlten Stunden stetig nach links und ich fing an mich zu Fragen ob es überhaupt eine Frau auf dieser Welt gab die ihm gefallen konnte und die ihnauf der anderen Seite ertragenkonnte. Meine Portion Sushi aufgegessen ließ ich mich pappsatt in den Stuhl fallen.  „... die sind ja vom Altersdurchschnitt kurz vor der Rente...“, stöhnte er genervt. „Da fühlt sich jemand aber noch wie der Stecher schlechthin.“ „Hey!“, drohend führte er die von Soja triefenden Stäbchen vor mein Gesicht, „Vergiss nicht das du mir das eingebrockt hast! Es geht hier um mehr, meine Ehre steht auf dem Spiel!“ Ich belächelte seine Worte, während er mir im nächsten Moment mit den Stäbchen in die Nase kniff. Reflexartig wich ich zurück, und purzelte vom Stuhl. Schmerzerfüllt rieb ich mir den Hinterkopf, den ich mir angeschlagen hatte. „Ups.“, äffte er. Sein Kopf beugte sich über den Tisch und sah von oben auf mich herab, ein fieses grinsen spiegelte sich in seinen Augen: „Ich hoffe es hat weh getan!“   Ein wenig eingeschnappt, weigerte ich mich Sensei die Filterfunktion vorzustellen. Ich beobachtete ihn vom Fernsehsessel aus, der in seiner Wohnung nicht das erfüllte wofür er vorgehen war. Der Kauzige besaß nicht mal einen Fernseher. Jedoch gestand ich mir selber ein, dass die Art und Weise wie er konzentriert und verloren auf dem Telefon herumtippte, Filmreif genug war. Ich betrachtete auch eines seiner Bilder in den überfüllten Bücherregalen, welches mir bereits beim putzen aufgefallen war. Ein Gruppenbild von Team 7 hauchte der Einrichtung Leben und Wärme ein. Ein Fach weiter oben entdeckte ich eins nur von mir, es muss zu unseren Ausbildungs-Anfangszeiten gewesen sein. „Hast du die noch immer....“, flüsterte ich während ich in Erinnerung schwelgte. „Natürlich!“, hauchte es plötzlich ganz nah an meinem Ohr.Schon wieder hatte er sich angeschlichen. Seine leise Stimme durchfuhr mich und Gänsehaut breitete sich auf meinen Armen aus. Als ich den Kopf zur Seite neigte erblickte mich ein dunkles Augenpaar. Die Narbe die sein linkes Auge durchzog glänzte Silbern und ich fragte mich ob ein Phantomschmerz ihn aufgrund der traurigen Geschichte dazu plagte. Viel zu spät bemerkte ich erst, wie ich meine Finger nach dem Kragen seines Pullovers gegriffen hatten und sein Gesicht darunter befreiten. Flüchtig huschten meine Augen über seine Wangenknochen und Lippen. Das Muttermahl, dass ich zuletzt entdeckt hatte war also keine Einbildung. Es verpasste ihm eine besondere Ausdrucksstärke, die er sonst unter seiner Maske verbarg. Eigentlich hatte er es überhaupt nicht nötig sich so zu verstecken und ich war mir fast sicher das dieses verspielte lächeln noch viele andere Frauen sehen wollten. Nur war ich mir nicht mehr ganz so sicher ob ich das eigentlich wollte.... ach schwachsinn Haruno was ist in dich Gefahren! „Hast du gefunden was du suchst?“, äußerte er spitz. Ich zog gepeinigt den Finger zurück der sich zwischenzeitlich nun auch auf sein Mahl geschlichen hatte und darauf tippte. Meine Wangen erröteten, panisch griff ich nach dem Telefon. „W...was wolltest du noch gleich?“, stotterte ich. „Deine Finger....“, nervös hing ich an seinen Lippen, als er seinen Satz beendete: „...fertigkeit mit diesem Neuzeitteil.“ „J...ja sicher. Ich setze dir ein Filter.“ „Was … ich meine wie hoch soll ich den Altersdurchschnitt setzen?“ „Jung.“, flüsterte er. „J....jung? Wie jung?“ „Dreiundzwanzig.“ „Aber ist das nicht zu jung.“, hinterfragte ich unsicher. Er schüttelte den Kopf: „Überhaupt nicht. Findest du das etwa?“, seine Augen ertappten mich neugierig. Ich, die sonst so schlagfertig war hatte keine passende Antwort parat. Ich nahm ein lautes pochen in meiner Brust wahr. „Kannst du ein neues Profilbild Einstellen.“ „Wieso... magst du das aktuelle nicht?“ „Es ist etwas veraltet...“, „Du kannst jetzt eins schießen.“ Die Kamera leuchtete auf, mein Daumen zitterte etwas unruhig als ich versuchte den Auslöser zu drücken. Ich erwischte ihn dennoch in einem guten Winkel. Das Bild hochgeladen speicherte ich das Profil und reichte ihm das Telefon zurück. „Gibst du mir deine Nummer.“, fragte er lächelnd. „Warum sollte ich.“, erwiderte ich schroff, endlich wieder mein Selbstbewusstsein zurückerlangt zu haben. „Na, weil du mein Matchmaker bist.“ „Auf keinen Fall.“, weigerte ich mich. „Auf jeden Fall, für die Türe die du mir eingetreten hast und mein Gesicht das nun ganz Konoha kennt bist du mir das schuldig.“ „Kannst du vergessen!“, stöhnte ich, warf ein Kissen nach ihm und stürmte aus seiner Wohnung.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)