Rescue me von Evi1990 (When a dragon saves a puppy - Seto x Joey) ================================================================================ Kapitel 30: Rescue me... from prom night ---------------------------------------- Gedankenverloren kramte sich Joey durch die Hemden in ihrem Ankleidezimmer. Er konnte sich einfach nicht für eine Farbe entscheiden. Vielleicht blau? Nein, er würde Seto überreden wollen, blau zu tragen, am besten das dunkelblaue Hemd, das Joey so sehr an ihm liebte. Rot? Nein, zu aggressiv, und irgendwie hatte er das Gefühl, die Farbe stand ihm nicht. Schwarz? Auf keinen Fall, er ging zum Abschlussball, nicht auf eine Beerdigung! Weiß? Hm, vielleicht, aber war das nicht ein bisschen langweilig?   „Na, immer noch nicht entschieden?“ Er konnte Setos Belustigung in seiner Stimme klar heraushören, drehte sich aber nicht zu ihm um, weil er noch immer viel zu viele Kleiderbügel in der Hand hielt. Warum nur fiel ihm die Auswahl so schwer? War ja nicht so, als hätte er noch nie ein Hemd für einen bestimmten Anlass aussuchen müssen. Aber der Abschlussball war eben etwas sehr Besonderes für ihn, weil es das Ende eines sehr langen Lebensabschnitts markierte, einer Phase in seinem Leben, die außergewöhnlicher wohl nicht hätte sein können, insbesondere in den letzten paar Monaten. Und trotz der vielen Aufs und Abs waren sie doch vor allem eines gewesen: wunderschön. Und Joey wollte, dass dieser letzte Tag seiner Schullaufbahn genauso perfekt war wie die letzten Monate, angefangen eben bei einem Outfit, das dem Anlass gerecht wurde.   Plötzlich spürte er Setos Hände an seinem nackten Oberkörper, wie sie ihn von hinten umarmten. Sie waren kalt, wärmten sich unter der Hitze von Joeys Haut aber rasch auf. Zärtlich streichelte er ihm über den Bauch und legte seinen Kopf auf Joeys Schulter ab, liebkoste seinen Hals mit hauchzarten Küssen. Seine Haare, noch immer ein bisschen feucht vom Duschen, kitzelten den Blonden ein wenig am Ohr und er konnte sich ein kurzes Kichern nicht verkneifen. Wie automatisch intensivierte sich das glückliche Lächeln auf seinen Lippen. Er hing die Kleiderbügel wieder zurück an die Stange und legte dann eine Hand an Setos Hinterkopf, zog ihn noch näher zu sich ran, genoss einfach seine Nähe. Die andere Hand legte er über Setos, die noch immer kurz über seinem Bauchnabel lagen. Der Braunhaarige hatte ebenfalls noch kein Hemd an und bei dem Gefühl von Setos nackter Haut an seiner breitete sich überall ein hitziges Kribbeln aus.   Er hörte Seto leise in sein Ohr seufzen, und als er ihm sanft ins Ohrläppchen biss, da veränderte sich die Atmosphäre schlagartig. Joey wollte sich zu ihm umdrehen, aber er ließ ihn nicht. Also drückte er stattdessen seinen Körper noch stärker dem von Seto entgegen, wollte ihn noch näher bei sich spüren. Der Braunhaarige lachte kurz auf – er war sich offensichtlich nur allzu bewusst darüber, was für eine Wirkung all das auf Joey hatte, kannte jede seiner Schwachstellen nur zu genau. Und Joey genoss es, war sogar noch empfindlicher als sonst – allein schon der Tatsache geschuldet, dass sie sich in den letzten Wochen nicht mehr intim berührt hatten. Aber der Blonde wusste, dass er darauf nicht mehr lange würde verzichten müssen, immerhin hatten sie gestern die Abschlusszeremonie hinter sich gebracht und damit war auch der ganze Sinn hinter dem ‚Sexverbot‘ dahin. Eigentlich verwunderlich, dass sie nicht bereits letzte Nacht übereinander hergefallen waren, aber sie waren noch bis spät mit seinen Freunden unterwegs gewesen und aufgrund der ganzen Aufregung des Tages einfach nur platt ins Bett gefallen, kaum waren sie wieder zuhause gewesen. Aber Joey beschlich die leise Vorahnung, dass auch Seto an seinem Limit angekommen war.   Mit geschickten Bewegungen bugsierte Seto ihn nun durch den Raum, und obwohl Joey überrascht war und nicht so richtig wusste, was der Größere vorhatte, so konnte er sich doch nicht dagegen wehren, weil er ihm einfach komplett verfallen und schon total im Rausch war. Nicht, dass er sich hätte wehren wollen, natürlich.   „Öffne die Augen, Joey. Sieh nur, wie wunderschön du bist.“ Joey, der instinktiv die Augen geschlossen hatte, um alle Eindrücke noch stärker zu fühlen, öffnete diese nun wieder – und sah sich selbst in einem lebensgroßen Spiegel. Erstaunt riss er die Augen noch weiter auf, während Setos Gesicht ganz nah seinem war, seine Lippen noch an Joeys Ohr, und seine Hände an Joeys nacktem Oberkörper auf und ab wanderten. Eine beschämte Röte legte sich sanft auf Joeys Wangen. Sich selbst dabei zu beobachten, was Setos Berührungen mit ihm anstellten, war definitiv neu, und er wusste nicht genau, was er davon halten sollte. Aber noch immer konnte er es nur geschehen lassen, war Seto schutzlos ausgeliefert.   Er hörte ihn in sein Ohr schnurren, dann flüsterte er ihm zu: „Siehst du? Das ist, was ich immer sehe. Wenn sich dein Atem beschleunigt. Wenn deine Wangen rot werden. Wenn deine Augen anfangen zu flackern und du sie nur noch mit viel Mühe aufhalten kannst. Wenn dir ein wenig Speichel aus dem Mund läuft. Wie du immer erregter wirst. Ich werde niemals genug von dir bekommen, Joey.“   Der Blonde drehte seinen Kopf in die Richtung, aus der die Stimme kam, und Seto rückte mit seinem Gesicht noch etwas weiter nach vorn, sodass sich ihre Lippen sanft aufeinanderlegen konnten. Joey seufzte auf, als er Setos warmen Mund auf seinem spürte und öffnete automatisch seine Lippen, um seiner Zunge Einlass zu gewähren. Er merkte, wie sich ein unkontrollierbares Feuer in ihm ausbreitete, und jede weitere Berührung von Seto war wie ein zusätzlicher Tropfen Öl, der es noch stärker zum Lodern brachte.   Während sie sich immer leidenschaftlicher küssten, ging Setos Hand an Joeys Hosenbund. Er ließ seine Finger leicht darunter rutschen, bewegte sie von links nach rechts und wieder zurück, was Joey ein erneutes Keuchen entlockte. Er drückte seinen Po noch näher an Setos Vorderseite, konnte ihn nicht eng genug an sich spüren – als sie plötzlich ein lautes Geräusch hörten und erschreckt auseinandergingen.   Joey brauchte ein paar Sekunden, um seine Orientierung wiederzufinden. Dann stellte er fest, dass es sein Handy war, das da gerade so einen Lärm verursachte. Und ein paar weitere Augenblicke später erinnerte er sich, dass er einen Wecker gestellt hatte, damit sie auf keinen Fall zu spät zum Ball kämen. Innerlich verfluchte er sich jetzt dafür und stellte den Wecker genervt aus, bevor er zurück zu Seto trat, aber die Magie des Moments hatte sich ziemlich schnell in Luft aufgelöst. Außerdem müssten sie eh bald los und würden nicht mehr genügend Zeit haben. Joey seufzte auf, was Seto ein amüsiertes Grinsen entlockte. Er schnappte sich das weiße Hemd und zog es rasch über – er hatte jetzt ohnehin nicht mehr genügend Zeit, noch mehr darüber zu grübeln, was er anziehen sollte, und weiß ging eigentlich immer. Seto zog sich nun auch sein Hemd über – das dunkelblaue, und Joey musste sich arg zusammenreißen, nicht auf sein gerade erst angezogenes Hemd zu sabbern – und gemeinsam verließen sie ihr Apartment.   Die Festhalle befand sich am anderen Ende der Stadt, ungefähr 30 Minuten Autofahrt entfernt von der Kaiba-Villa. Als Joey aus der Limousine ausstieg, staunte er nicht schlecht. Das Gebäude war umringt von einem großen Park, und sie schienen sich auf einer Art Berg oder einer Erhöhung zu befinden, sodass man von hier aus einen atemberaubenden Blick über die gesamte Stadt erlangte. Vor der Halle an sich war ein roter Teppich ausgerollt worden, und Joey konnte mehrere Fotografen erkennen, die Fotos von allen eintreffenden Gästen machten. Aus dem Innenraum war schon leise Musik zu hören, wenn auch noch ganz dezent.   Er nahm Setos Hand, der für einen Augenblick überrascht wirkte, den Händedruck dann aber erwiderte und Joey ein zaghaftes Lächeln schenkte. Gemeinsam gingen sie in Richtung des Festsaals. Auf dem Weg dahin wurden zahlreiche Fotos von ihnen geschossen, auf denen Joey jedes Mal ein albernes Grinsen auf den Lippen hatte und Seto eher wieder unterkühlt wirkte.   Kaum hatten sie die Räumlichkeiten betreten, sahen sie schon Joeys Freunde in einem Kreis stehen und ihnen fröhlich zuwinken. Sie gesellten sich zu ihnen, und Joey begrüßte die Gruppe gut gelaunt, während Seto ihnen nur ein kühles Nicken entgegenbrachte. Na ja, es war schon besser als gar nichts, zumindest verkniff er sich in letzter Zeit die beleidigenden Bemerkungen. Das war für Seto Kaiba schon ein deutlicher Fortschritt. Außerdem hielt er Joeys Hand noch immer fest, was die gute Stimmung des Blonden nur noch verstärkte.   Nach einem weiteren, kurzen Blick auf die Truppe fragte Joey: „Hey, bin ich hier etwa der Einzige mit einem Date?“ Seto entglitten sofort alle Gesichtszüge ob der offensichtlichen Liebesbekundung. Joey amüsierte sich unheimlich darüber, aber er wunderte sich auch ein bisschen – immerhin machte Seto sowas doch auch, selbst in der Öffentlichkeit, auch wenn Joey zugeben musste, dass der Brünette es in solchen Momenten eben auch selbst entschied und es meist deutlich subtiler machte. Und wenn Joey sowas aus dem Blauen heraus äußerte, wirkte Seto im ersten Moment erschüttert, fing sich aber sofort wieder – so auch dieses Mal, aber Joey konnte ein Lachen dennoch nicht unterdrücken.   Téa stützte sich auf Yugis Schultern ab, als sie erklärte: „Also ich bin mit Yugi hier.“ Ihr Gesicht zierte ein breites Grinsen, während Yugi eher danach aussah, als wenn er vor Scham im Boden versinken wollte. Joey sah zwischen den beiden hin und her und fragte sich, ob er da irgendwas nicht mitbekommen hatte. Viel Zeit, darüber nachzudenken, hatte er aber nicht, denn er sah aus dem Augenwinkel, wie Tristan mit den Schultern zuckte und dann sagte: „Ich bin jemandem aus einer Parallelklasse hier.“   „Was? Mit wem? Wie heißt sie? Wer ist sie? Woher kennt ihr euch?“ Sofort bombardierte Joey Tristan neugierig mit seinen Fragen und schien ihn damit mittelmäßig zu überfordern. Joey hatte in den letzten Monaten offensichtlich nur Augen für Seto gehabt und total ausgeblendet, was im Leben seiner Freunde so abging. Er nahm sich vor, sie heute Abend ein bisschen auszuquetschen, um danach hoffentlich wieder up to date zu sein.   Tristan sah unsicher zur Seite – und legte sich da ein leichter Rotschimmer auf seine Wangen? Seit wann war er denn so schüchtern? Joey konnte ihm genau ansehen, dass er diese Frau wohl tatsächlich richtig mochte, und das machte ihn irgendwie froh. Es war schön zu sehen, dass auch seine Freunde jemanden fanden, der sie glücklich machte.   Tristan hatte noch nicht geantwortet, da sprach Joey weiter: „Schon gut, Tristan. Lasst uns doch einfach später beim Essen darüber sprechen. Ich hab’ das Gefühl, ich hab‘ in den letzten Monaten so einiges nicht richtig mitgekriegt.“ Und während er einen erneuten Blick auf Yugi und Téa warf, stimmte die Gruppe in ein Lachen ein, nur Seto hielt sich wie immer zurück.   Als sich die Gruppe auf den Weg zu ihrem Tisch machte, konnte Joey von weitem Mitsuki ausmachen, die sich im selben Augenblick umdrehte. Ein freundliches Lächeln legte sich auf ihre Lippen, und als sie mit ihrem Kopf auf den Mann an ihrer Seite zeigte, erwiderte Joey es. Tatsächlich hatten sich die beiden in den letzten Wochen mehr oder weniger angefreundet, zumindest deutlich mehr Worte miteinander gewechselt. Seto wurde immer noch eifersüchtig, wenn er mit ihr sprach, und ihn aufgrund seiner Emotionen so irrational handeln zu sehen, belustigte Joey ungemein. Aber es war auch eine wundervolle Geste, und im Herzen wusste Seto, dass er niemals ernsthafte Konkurrenz bekommen würde, da war sich Joey ganz sicher.   Die Gruppe nahm an ihrem Tisch platz, und nach einigen Ansprachen der Lehrer und des Schulleiters wurde das Buffet eröffnet. Während sie aßen und Joey sich natürlich wieder viel zu viel gleichzeitig in den Mund stopfte, unterhielten sie sich über alles, was so passiert war und was Joey offensichtlich nicht mitbekommen hatte. So erfuhr er, dass Téa dank Yugis Lernhilfe ihren ersehnten Studienplatz an einer Uni in der Nähe ergattern konnte, und es war ganz offensichtlich, dass sie sich während ihrer Lerntreffen näher gekommen waren. Joey lächelte leicht, weil Yugi schon wieder errötete, während Téa wirklich verdammt glücklich wirkte. Sie offenbarten sicherlich längst nicht alles, und Joey würde es auch vollkommen ihnen überlassen, wie viel sie erzählten. Mit ihm selbst hatten sie es ja stets auch so gehandhabt.   Tristan stellte ihnen Mizumi vor, die ebenfalls mit am Tisch saß und seine Begleitung aus der Parallelklasse war. Auch wenn Joey sich nicht zum weiblichen Geschlecht hingezogen fühlte – oder zu jedem anderen, der nicht Seto war – so konnte doch auch objektiv festgestellt werden, dass Mizumi bildhübsch war. Sie hatte langes, leicht gewelltes, blondes Haar und braune Reh-Augen, sodass es Joey nicht so richtig schwerfiel zu verstehen, was Tristan wohl an ihr fand. Sie wirkte außerdem unheimlich sympathisch, steckte mit ihrem Lachen die ganze Gruppe an. Tristan erzählte, dass sie sich auf dem Schulfest kennengelernt hatten – das mit dem Lagerfeuer - und die Erinnerung an diesen Abend holte Joey ein, die ein feuriges Prickeln in seinem ganzen Körper auslöste.   Als das Essen irgendwann vorbei war, fing die Musik langsam an, lauter zu werden. Joey wusste, dass Seto ihm nicht auf die Tanzfläche folgen und stattdessen an der Bar warten würde, aber dennoch freute er sich darauf, mit seinen Freunden eine heiße Sohle aufs Parkett zu legen und ihren Schulabschluss gebührend zu feiern. Und während sich die Gruppe ins Getümmel stürzte, hätte Joey nicht glücklicher sein können als in diesem Augenblick, der das perfekte Ende eines Jahres markierte, das er sich in seinen kühnsten Träumen nicht schöner hätte vorstellen können.   ~~~~   Seto nippte gedankenverloren an seinem Drink, während er seinen blonden Wirbelwind auf der Tanzfläche beobachtete. Das Licht im Saal war gedimmt worden, aber für Seto war es dennoch nicht schwer, Joey auszumachen. Er überstrahlte einfach alles und jeden, und sein glänzendes Haar sowie seine golden strahlenden Augen würde er aus jeder Entfernung ausmachen können. Und Seto wusste, er würde seinen Blick niemals von ihm abwenden können, selbst wenn er es versuchen würde – nicht, dass er das jemals ernsthaft vorgehabt hätte.   Es war, als würde er alles andere außer Joey nur gedämpft wahrnehmen. So als wäre sein Hündchen die Sonne, und er wäre die Erde, die ununterbrochen seine Kreise um ihn zog und dabei magisch von ihm angezogen wurde. Es war wie ein natürlicher Kreislauf, der nicht unterbrochen werden konnte. Er sah nichts außer ihn.   Ab und zu warf Joey ihm einen kurzen Blick zu, wenn auch nur für den Bruchteil einer Sekunde. Und jedes einzelne Mal hatte es denselben Effekt: Seto blieb die Spucke weg, sein Herz schlug ihm bis zum Hals und er bekam für einen Moment keine Luft. Ob man ihm das wohl auch ansah? Er hoffte nicht, weil er wollte, dass es ausschließlich Joey war, der ihn jemals so sehen würde. Er war der Einzige, den er je so nah an sich ranlassen würde. Aber er war auch der Einzige, der ihn all das fühlen lassen konnte.   Während Seto erneut einen Schluck von seinem Getränk nahm, löste er seine Augen nicht von Joey. Er tanzte ausgelassen mit seinen Freunden und Seto konnte sehen, wie sein Haaransatz langsam von Schweiß benässt wurde. Es war berauschend, ihn so zu beobachten. Joey war so wunderschön, dass Seto es selbst dann noch den Atem verschlug, wenn er ihn gar nicht direkt ansah. Aber der Blonde war viel mehr als das. Seto fing an zu überlegen, welche Adjektive ihn wohl am ehesten beschreiben konnten, aber es war schwer, die richtigen Worte zu finden. Der Brünette musterte ihn aus der Ferne von oben bis unten und kam nicht umhin, ‚sexy’ ganz oben auf die Liste zu schreiben. Und die Liste füllte sich weiter, je länger er darüber nachdachte: Atemberaubend, heiß, faszinierend, mutig, leidenschaftlich, göttlich. In Gedanken führte er diese Aufzählung weiter fort, wohlwissend, dass es niemals ein Ende geben würde, weil so viele Wörter, die Joey gerecht werden und ihn vollumfänglich beschreiben konnten, noch gar nicht erfunden worden waren.   Kaum wahrnehmbar seufzte Seto auf. Er hatte den unbändigen Wunsch, einfach zu ihm rüberzugehen, ihn an sich zu ziehen und ihn mit einer Leidenschaft zu küssen, die keinen Zweifel übrig ließ, dass er nur ihm gehörte. Ihm war nicht nur ein Mal aufgefallen, dass auch andere ihn ansahen, vor allem die Frauen in ihrer Klasse. Und jedes Mal nervte es ihn in unbeschreiblichem Ausmaße. Was bildeten sie sich ein, sich das Recht rauszunehmen, sein Hündchen so anzustarren? Insbesondere diese Mitsuki ging ihm verdammt auf den Geist. Und dass sie es geschafft hatte, sich mit Joey anzufreunden, nur noch mehr.   Seto grummelte, weil er wusste, wie irrational seine Eifersucht war. Er war sich durchaus bewusst darüber, dass Joey ihn nicht verlassen würde, zumindest nicht, wenn Seto ihm nicht einen triftigen Grund dafür gab. Denn er hatte die Blicke bisher nie erwidert. Und Seto musste alles dafür tun, dass es so blieb und er nur ihn ansah. Denn er war der Einzige, den Joey jemals ansehen musste.   Er hörte Joey lachen und bemerkte, wie er sich aus der Gruppe der Freunde entfernte und ihm grinsend entgegenkam. Als er dann direkt neben ihm an der Bar stand, konnte er die Hitze, die von Joeys Körper ausging, sofort spüren. Der Blonde bestellte sich eine kalte Cola, während ihm ein einsamer Schweißtropfen über die Schläfe lief. Joey nahm das kalte Glas entgegen, und unter der Wärme seiner Hände fingen die Eiswürfel an zu knistern. Mit dem Strohhalm rührte er ein paar Mal in dem Glas herum - warum auch immer er das für notwendig hielt – und setzte diesen dann an seine Lippen.   Seto musste schlucken. Für einen winzigen Augenblick schloss Joey die Augen und saugte leicht an dem Strohhalm, um die Flüssigkeit in seinen Mund fließen zu lassen. Seto sah, wie sich Joeys Mund etwas füllte, seine Lippen leicht feucht wurden und wie er die Cola anschließend hinunterschluckte. Oh Gott. Hatte es immer schon so sinnlich ausgesehen, wenn Joey trank? Oder tat ihre Abstinenz aus den letzten Wochen gerade ihr Übriges?   Joey öffnete wie in Zeitlupe – oder kam Seto das nur so vor? – seine Augen, während er den Strohhalm langsam über seine Lippen und aus seinem Mund gleiten ließ. Er sah Seto nun direkt an, während er mit der Zunge über seine Lippen fuhr. Gott, was würde der Braunhaarige jetzt dafür geben, sie mit seiner eigenen Zunge berühren zu können. Sanft über sie zu lecken und Joey damit leicht zum Stöhnen zu bringen.   Sein Herzschlag beschleunigte sich enorm, genau wie seine Atmung, und in Joeys Augen konnte er erkennen, dass es ihm nicht wirklich anders ging. Der Blonde nahm seine Hand, und Seto spürte, wie heiß sie war, und der Brünette war sich sicher, das kam nicht allein vom Tanzen. Joeys Augen sprachen eine andere Sprache.   Joeys Gesicht näherte sich seinem, als er zum Reden ansetzte. „Sollen wir kurz rausgehen?“ Joey stellte sein Glas auf dem Tresen ab, bevor er Seto an der Hand nach draußen zog. Er hatte gar keine Antwort abgewartet, aber Seto war sowieso noch immer sprachlos von dem himmlischen Anblick, der ihm gerade geboten worden war, sodass er es einfach geschehen ließ.   Joey öffnete die Tür nach draußen und sie wurden sofort von angenehm warmer Luft begrüßt. Es war nicht mehr so heiß wie noch ein paar Stunden zuvor. Die Sonne ging langsam am Horizont unter und färbte den Himmel rötlich-orange mit einem Hauch von Rosa. Joey löste seine Hand von Seto und rannte auf eine Aussichtsplattform, von der aus man einen herrlichen Blick auf die Stadt und den Sonnenuntergang hatte. Seto folgte ihm in langsameren Schritten und beobachtete sein Hündchen noch immer sehr genau. Sah, wie er sich eine Strähne hinters Ohr schob, hörte ihn glücklich auflachen, konnte das unaufhörliche Lächeln auf seinen Lippen ausmachen. Als er dann direkt neben ihm stand und sich ebenfalls auf dem Geländer vor ihm abstützte, legte Joey sofort seine Hand auf die von Seto. Und so blieben sie eine Weile, schauten gemeinsam runter auf die Stadt und genossen schweigend die letzten Sonnenstrahlen des Tages. Im Hintergrund erklang leise die Musik aus der Festhalle.   Irgendwann drehte sich Seto zu Joey um, und weiterhin ohne ein Wort zu sagen, legte er seine bisher untätige Hand an die Wange des Blonden, ließ seinen Daumen über dessen weiche Haut gleiten. Seto bemerkte, wie sich Joeys Wangen unter der Berührung rosig färbten und das Gold in seinen Augen noch stärker wurde. Der Blonde öffnete leicht seine Lippen, und fast unbewusst kamen sich ihre Gesichter näher, sodass Seto schon Joeys Atem auf seinen Lippen spüren konnte.   In diesem Moment wurde das nächste Lied gespielt, das sie im Hintergrund wahrnehmen konnten. Joey lächelte, nahm nun Setos Hand von seiner Wange und hielt beide seiner Hände fest, während er seine Lippen zum Text bewegte und Seto tief in die Augen sah.   Sometimes this feels like an ending of a movie If I’m just dreaming then I’m hoping I can stay asleep Know that no matter what After the closing scene I’ll be the only one to love you in my dreams   Seto starrte wie gebannt auf Joeys Lippen. Er verschränkte ihre Finger noch enger, streichelte mit seinem Daumen über seine Haut. Wie konnte es sein, dass er so wunderschön aussah, insbesondere, wenn die orangefarbenen Sonnenstrahlen sanft sein Gesicht berührten? Wie war es nur möglich, dass Joey ihn immer und immer wieder so in seinen Bann zog, ohne dass es einer großen Geste bedurfte?   Sometimes it feels like I’ll never have enough of you When you’re around me you make every passing moment new And when I’m not with you, I know you’ll still agree I’ll be the only one to love you in my dreams   Seto ließ einen leisen Seufzer über seine Lippen gleiten, und kaum hatte das Geräusch seinen Körper verlassen, legte sich ein mildes Lächeln auf seine Lippen. Der Songtext ließ Seto nachdenken – gab es auch nur einen Moment, in dem er nicht von Joey träumte? Es war egal, ob er bei ihm war, neben ihm lag, oder sie sich nicht im selben Raum befanden, ob er wach oder am Schlafen war. Sein Hündchen nahm seine Gedankenwelt vollständig ein – immer.   Oh my, I swear I can’t stop looking into those eyes I’m lost, maybe I’m hypnotized ’Cause the way you look with these pink skies As the sun drifts away tonight   Seto musste auflachen. Warum nur fühlte sich dieser Song so an, als wäre er exakt für sie, für genau diese Situation geschrieben worden? In diesem Augenblick fing Joey leicht an, sich hin und her zu bewegen, und Seto konnte nicht anders, als sich im Gleichklang mit ihm zum Takt der Musik zu bewegen. Innerlich schüttelte er darüber den Kopf – Joey hatte offensichtlich deutlich zu viel Macht über ihn, wenn er es jetzt sogar schaffte, dass er mit ihm tanzen würde.   Just hold tight ’Cause when you’re in my arms, it feels right You know there ain’t no place I’d rather be Just dance with me all night ’Cause baby nothing else feels like...   You, you, nothing feels like you, you No, there ain’t no place I’d rather be Just dance with me all night ’Cause baby nothing else feels like you   Seto spürte, wie sein Herz hinter seiner Brust raste und das Blut in seinen Ohren zu rauschen begann. Joeys Lächeln wurde noch ein wenig breiter, und für einen kurzen Moment knabberte er an seiner Unterlippe, was Setos Sehnsucht, Joey zu berühren, ins Unermessliche steigerte.   I got that feeling like we’re young and it’s a summer fling But I’ve been hurt enough to know I love you differently I think I finally found someone who won’t disagree I’ll be the only one you’ll keep loving in your dreams   Oh my, I swear I can’t stop looking into those eyes I’m lost, maybe I’m hypnotized ’Cause the way you look with these pink skies As the sun drifts away tonight   Und während er Joey so in die Augen sah, da war klar, dass das hier mehr war als nur ein Sommerflirt. Mal abgesehen davon, dass das alles nicht im Sommer angefangen hatte, waren seine Gefühle für sein Hündchen viel tiefer. Mehr noch, er glaubte, so intensive Gefühle noch nie gespürt zu haben, wie er sie für Joey fühlte. Aber er würde sich nicht beschweren – es war genau so, wie es sein sollte, und in Joeys ganzer Körpersprache konnte er erkennen, dass er ihm wohl zustimmen würde.   Just hold tight ’Cause when you’re in my arms it feels right You know there ain’t no place I’d rather be Just dance with me all night ’Cause baby nothing else feels like   You, you, nothing feels like you, you No, there ain’t no place I’d rather be Just dance with me all night ’Cause baby nothing else feels like you   Und während Seto die letzten Töne des Liedes im Hintergrund wahrnehmen konnte, da konnte er nicht mehr warten. Er musste ihn berühren, also gab er sich seiner Sehnsucht hin, zog Joey näher an sich und küsste ihn zärtlich, steckte all seine Liebe für sein Hündchen in diese Vereinigung, und Joey drückte sich ihm seufzend entgegen. Der Blonde schlang die Arme um ihn, während Seto sein Gesicht fest in beide Hände nahm und ihn noch enger zog. Seine Fingerspitzen berührten Joeys weiches Haar, und während sie sich unablässig küssten, fing Seto an, mit seinen Fingern sanft durch Joeys Haare zu fahren. Joeys Lippen auf seinen fühlten sich so gut an, und wenn er mit der Zunge darüber fuhr, da spürte er die Sehnsucht nach mehr. Als er in seinen Mund eindrang, stöhnte Joey leise, und Seto schmeckte noch die Reste von Cola in seinem Mund. Eine von Joeys Händen rutschte seinen Rücken hinab und kam an seinem Hosenbund zur Ruhe. Seto presste seinen erhitzten Körper noch stärker an Joeys, und ihr Kuss gewann an Geschwindigkeit und Intensität.   Als Joeys Finger sich langsam unter Setos Hosenbund bewegten, da stoppte der Brünette ihn. Er löste den Kuss und sah seinem Hündchen in die Augen, und es war klar, dass sie nicht weitergehen konnten. Nicht hier. Nicht jetzt. Aber er wusste, er würde nicht lange darauf warten können.   Und während beide noch versuchten, ihren beschleunigten Atem wieder einigermaßen unter ihre Kontrolle zu bekommen, hörten sie Tristan vom Eingang rufen: „Hey, wollt ihr die ganze Nacht allein hier draußen verbringen, oder was?“ Sein Hündchen lachte auf und schenkte ihm eines seiner bezaubernden Lächeln, bevor er Tristan antwortete: „Ja, ja, wir kommen ja schon!“ Und als er sich umdrehen wollte, da hielt ihn Seto für einen Augenblick zurück. Aus dem Augenwinkel konnte er erkennen, dass Tristan schon wieder reingegangen war, sodass sie noch eine Minute für sich alleine hatten. Und er musste einfach die Gunst der Stunde nutzen und Joey sagen, was er zu sagen hatte.   Also zog er ihn wieder in seine Arme, hob seinen Kopf an und streichelte ihm sanft über den Rücken, während er die folgenden Worte an sein Hündchen richtete: „Joey... ich liebe dich. Ich weiß, ich habe es dir schon so oft gesagt, aber ich will, dass du es wirklich verstehst und in jeder Sekunde deines Lebens weißt. Ich liebe dich so sehr, dass ich manchmal das Gefühl habe, ich explodiere gleich. Du bist das Beste, was mir jemals passieren konnte. Bitte, versprich mir, immer bei mir zu bleiben.“   Joeys Augen wurden feucht, und Seto beugte sich ein wenig zu ihm runter und legte seine Stirn an die des Blonden. „Immer“, erklärte Joey mit zittriger, flüsternder Stimme. „Ich werde immer bei dir sein, Seto, ich verspreche es. Ich liebe dich.“ Sie küssten sich noch ein letztes Mal, bevor sie Hand in Hand zurück in den Festsaal gingen, während sich am Horizont die Nacht ankündigte und den Himmel lila färbte.   ~~~~   Gegen zwei Uhr morgens machte sich die Gruppe auf den Weg nach Hause. Joey ließ den Abend gedanklich noch mal Revue passieren und konnte nicht anders, als sich überglücklich zu fühlen. Die Freunde hatten ausgelassen miteinander getanzt, das Essen war überragend gewesen, und dann dieser Moment mit Seto beim Sonnenuntergang... es hätte nicht perfekter sein können. Aber Joey wusste, eine Sache fehlte noch, und er hatte schon einen genauen Plan, wie er sich holen konnte, was er wollte.   Joey verabschiedete sich winkend und lächelnd von seinen Freunden, dann stieg er gemeinsam mit Seto in die Limousine ein. Er machte sich gar nicht die Mühe, sich anzuschnallen, und als Seto das bemerkte, sah er ihn verwirrt an. Joey verschränkte die Arme vor dem Körper, und als Seto sah, wie der Blonde sich gierig mit der Zunge über die Lippen fuhr, da schien er zu verstehen. Ohne den Blick von ihm zu lösen, fuhr er das Fenster zum Fahrer hoch, und in der Sekunde, als es an der oberen Halterung einrastete, warf sich Joey auf Seto, setzte sich auf seinen Schoß.   Sofort zog der Blonde seinen Drachen in einen hemmungslosen, leidenschaftlichen Kuss und begann direkt, die ersten Knöpfe seines Hemdes zu öffnen, während das Fahrzeug sich in Bewegung setzte. Seto löste sich von seinen Lippen und verteilte heiße Küsse überall an Joeys Hals, was den Blonden dazu verleitete, laut aufzustöhnen. Sofort konnte er eine von Setos großen Händen über seinem Mund spüren.   „Joey, du musst leise sein, wenn du nicht willst, dass dich der Fahrer hört. Meinst du, du schaffst das?“   Atemlos nickte Joey. Er musste es schaffen. Er konnte nicht mehr warten. Er brauchte alles von Seto, wollte ihn spüren, überall. Er sah Seto jetzt direkt in die Augen, während seine Zunge über dessen Finger leckte, die noch immer an seinen Lippen waren. Joey konnte sehen, wie auch der Braunhaarige ein Stöhnen unterdrückte, und ihm gefiel das Gefühl, ihn so zu reizen. Er nahm einige Finger mit dem Mund auf, bewegte seinen Kopf leicht vor und zurück, während er ungeduldig auf seinem Schoß rumrutschte. Er konnte Setos Erregung schon ganz deutlich an seinem Po spüren.   Joey öffnete mit schnellen Handbewegungen die restlichen Knöpfe von Setos Hemd und strich es ihm über die Schultern, sodass er nun endlich mit nacktem Oberkörper vor ihm saß. Eigentlich wollte er in dieser Sekunde überall Küsse auf seiner nackten Haut verteilen, bis zu seinem Hosenbund, aber er wurde von Seto gestoppt, bevor er überhaupt anfangen konnte. Mit festem Handgriff nahm er Joeys Kinn und hielt ihn so, dass er ihn anschauen musste. Joeys schneller Atem und sein rasendes Herz machten nur allzu offensichtlich, wie ungeduldig er war, und Seto schien ein ähnliches Schicksal zu ereilen, dem Sturm in seinen Augen nach zu urteilen.   „Wir haben nicht so viel Zeit, Joey. Wir haben vielleicht noch 25 Minuten, bis wir wieder bei der Villa sind. Also, wirst du ein braver Hund sein und machen, was ich dir sage?“   Joey spürte, wie ihm Speichel aus dem Mundwinkel lief, den er sich gierig mit seiner Zunge entfernte. Er beugte sich vor, ganz nah an Setos Ohr, dann flüsterte er: „Ja, Master. Nimm mich hier, Master.“   Joey wurde an seinen Haaren zurückgezogen und von Seto in einen hitzigen Kuss verwickelt. Mit fast schon zu kontrollierten Handbewegungen öffnete Seto dann Joeys Hose und ließ seine Hand hineingleiten. Als er spürte, wie erregt Joey bereits war, konnte der Blonde ihn zufrieden lachen hören.   Joey hatte große Mühe, sein Stöhnen zu unterdrücken, aber er wusste, es ging nicht anders. Seto bewegte seine Hand gleichmäßig an seiner stetig wachsenden Erregung. Mit der anderen Hand zog er Joey erneut am Kinn so, dass er ihm direkt in die Augen sehen konnte. „Los, Joey. Oder muss dein Master seine Wünsche etwa erst aussprechen?“   Gott, wie er den dominanten Seto Kaiba liebte. Zunächst entledigte sich Joey seiner eigenen Kleidung, die er achtlos auf den Sitz warf, der eigentlich für ihn vorgesehen war, würde er hier nicht gerade vollkommen ekstatisch auf Setos Schoß sitzen. Im Anschluss kniete er sich vor Seto und konnte auch ihm nicht schnell genug die Hose und die Boxershorts entfernen. Als er dann endlich auch nackt vor ihm saß und ihn mit diesem gebieterischen Blick bedachte, da konnte Joey nicht anders als denken, dass Seto die Definition von absoluter Perfektion war. Alles an ihm zog Joey an – sein muskulöser Körper, die Art, wie er ihn ansah, die kontrollierten und zeitgleich völlig berauschten Berührungen und Bewegungen. Er war ganz und gar vollkommen.   Joeys Zunge strich an Setos Oberschenkel entlang, und er konnte spüren, wie das seinen Drachen ein wenig zum Zittern brachte. Während er weiter sein Bein liebkoste, wanderte eine Hand zu dessen Erregung, strich zunächst sanft darüber, was seinen Körper nur noch mehr vibrieren ließ. Er festigte den Handgriff um Setos Erektion und fing mit moderater Geschwindigkeit an, sich zu bewegen, während sein Mund zu seinem Bauch wanderte. Er setzte sich etwas mehr auf, sodass er mit seiner Zunge bis zu Setos Brustwarzen kam, an denen er begierig saugte. Er konnte spüren, wie der Größere scharf die Luft einsaugen musste, um nicht laut aufzustöhnen. Für einen kurzen Moment sah er in Setos Gesicht, und ihre Augen trafen sich. Der Sturm in Setos Augen verleitete Joey dazu, die Geschwindigkeit seiner Hand an Setos Erregung zu erhöhen, was Seto dazu brachte, sich heftig in seine Unterlippe zu beißen. Und gerade, als Joey sich mit Küssen seinen Weg zurück nach unten Bahnen wollte, wurde er von Seto aufgehalten.   Der Brünette zog ihn erneut an den Haaren hoch, sodass sich ihre Gesichter nun ganz nah waren. Joeys Mund verließ erneut Speichel, aber dieses Mal hielt er ihn nicht mit seiner Zunge auf, genoss das nasse Gefühl auf seinen Lippen und seinem Kinn. Alles, worauf er sich jetzt konzentrieren konnte, war Setos arroganter Blick und die Sehnsucht nach allem, was er gleich mit ihm anstellen würde.   „Keine Zeit für Vorspiel. Du weißt, was zu tun ist.“   Nun musste sich auch Joey in die Unterlippe beißen, und während er zurück auf Setos Schoß krabbelte, holte dieser aus einer mehr oder weniger gut versteckten Seitenklappe Gleitmittel heraus. Sah so aus, als hätte Seto ganz genau gewusst, was sie beide heute Abend erwarten würde, aber Joey würde sich ganz bestimmt nicht darüber beschweren.   Doch statt seine eigenen Finger mit dem Gel zu benetzen, nahm er Joeys Finger, was ihn zunächst überraschte. Doch schon im nächsten Moment löste sich dieses Gefühl in Luft auf, als Seto erklärte: „Ich will, dass du dich selbst bereit für mich machst. Hast du das verstanden?“   Und während er spürte, wie sich das Gleitmittel zwischen und auf seinen Fingern verteilte, da sah er in Setos Augen, dass er keine Widerrede zulassen würde. Also nickte Joey und antwortete: „Ja, Master. Was immer du verlangst, Master.“   Ein arrogantes Grinsen legte sich auf Setos Gesicht, als Joey seine Finger zu seinem Eingang führte und zwei auf einmal in sich aufnahm. Es war komisch, es selbst zu tun, aber zu wissen, wie intensiv Seto ihn gerade beobachtete, turnte ihn nur noch mehr an. Er warf den Kopf in den Nacken und bewegte sich immer stärker seinen eigenen Fingern entgegen. Als er Setos Daumen an seinen Lippen spürte, bewegte er den Kopf wieder nach vorn und wurde von seinem Drachen in einen gierigen Kuss gezogen. Erstickt stöhnte Joey in den Kuss, als er merkte, wie Seto ihm in die Unterlippe biss und damit sein Begehren noch weiter steigerte. Plötzlich fühlte er dessen Hand, wie er seinen Po streichelte, zunächst sanft, dann immer wilder, bis er ihm schließlich leichte Schläge verabreichte. Joeys Erregung wurde unter dem Gefühl leichten Schmerzes nur noch größer.    Er erhöhte die Geschwindigkeit seiner beiden Finger in ihm, als er plötzlich spürte, wie einer von Setos Fingern sich zu ihnen gesellte, um ihn noch weiter zu dehnen. Überrascht riss er die Augen auf, doch als er dem Braunhaarigen nun wieder ins Gesicht sah, das überhebliche Grinsen und die leicht geöffneten Lippen betrachtete, da konnte er nicht anders, als sich ihm voller Leidenschaft entgegenzuwerfen.   Doch lange währte diese Situation nicht. Ruckartig entfernte Seto all ihre Finger, und nur eine Sekunde später drang er mit seiner eigenen Erregung in Joey ein, was den Blonden fast dazu gebracht hätte, laut aufzuschreien, doch er konnte sich gerade noch zurückhalten. Er stemmte sich mit den Händen an der Lehne hinter Seto ab, um noch etwas mehr Halt zu bekommen. Setos Stöße waren gnadenlos, aber Joey liebte das Gefühl von ihm tief in sich. Ihr Atem ging stoßweise und heftig, während Joey nun seine Arme um Setos Nacken warf und die Geschwindigkeit weiter erhöhte.   „Stop!“, sagte Seto nun in gewohnt bestimmendem Befehlston. Joey hielt sofort inne. Mit verklärtem Blick sah er dem Braunhaarigen in die Augen. Er konnte nicht mehr klar denken, alle seine Gedanken verschwammen zu einem undefinierbaren Brei. Und genau das war auch das Schöne an dieser Situation – er musste nicht denken. Er konnte sich von Seto führen lassen, in ekstatische Höhen, und es gab nichts, was er nicht für ihn tun würde.   Seto drückte ihn ein wenig hoch, dann erklärte er: „Dreh dich um.“ Der Blonde tat sofort, wie ihm geheißen, und kaum hatte er Seto den Rücken zugedreht, wurde er bereits wieder von ihm runtergedrückt, und er drang erneut vollständig in ihn ein, ohne dass Joey auch nur einen Gedanken daran verschwenden konnte, was jetzt passieren würde.   Setos Hand legte sich über Joeys Mund, vermutlich um ihn davon abzuhalten, seine erstickten Schreie auch laut zu äußern. Der Blonde spürte seine Lippen ganz nah an seinem Ohr, hörte seinen abrupten Atem, das fast unhörbare Stöhnen, wäre er nicht so dicht an ihm dran. Und plötzlich hörte er ihn flüstern: „Es macht dich an, es dir selbst zu machen, wenn ich dir dabei zuschaue, oder Hündchen?“   Joey war kurz davor, den Verstand zu verlieren. Wäre Setos Hand nicht direkt vor seinem Mund, man hätte sein lautes Stöhnen vermutlich im ganzen Wagen gehört, aber so wurde es glücklicherweise genügend gedämpft. Seto nahm eine Hand des Blonden – und führte sie an Joeys eigene Erektion. Joey überließ ihm auch in diesem Moment die Führung, nahm wahr, wie Seto ihre beiden Hände zunächst langsam, dann immer schneller auf und ab bewegte, während er sanft in sein Ohrläppchen biss und dabei nicht an Intensität seiner Stöße einbüßte.   Auf einmal entfernte Seto seine eigene Hand, und mit heiserer Stimme flüsterte er ihm ins Ohr: „Mach es selbst. Bring dich dazu, zu kommen.“ Joey ließ seine Zunge über seine Lippen und über Setos Hand gleiten, die noch immer direkt vor seinem Mund war, und durch die winzigen Zwischenräume antwortete Joey: „Ja, Master.“   Es war ihm immer noch ein wenig unangenehm, all das vor Seto zu machen, aber jedes Mal, wenn er es dann doch tat, konnte er sehen, wie unheimlich heiß das seinen Drachen machte. Und er war süchtig nach diesem Bild von Seto, konnte gar nicht genug davon kriegen. Also kam er seiner Bitte – oder besser, seinem Befehl – nach, bewegte seine Hand an seiner eigenen Erektion, und schon wenige Sekunden später interessierte es ihn nicht mehr, dass Seto ihn dabei unablässig beobachtete, weil er wie im Rausch war.   Im selben Rhythmus, in dem Joey seine Bewegungen beschleunigte, wurden auch Setos Stöße schneller und intensiver, und der Blonde konnte fühlen, wie nah Seto seinem Höhepunkt schon war. Als es sich nur noch um Sekunden handeln konnte, legte Seto seine Hand wieder fester über Joeys Lippen, wohlwissend, dass Joeys Stöhnen mit seinem Orgasmus auch seinen ganz eigenen Höhepunkt erreichte. Joey konnte hören, wie Seto sich auf die Unterlippe biss und so sein eigenes Stöhnen dämpfte, während er in ihm kam, und kaum spürte er, wie sich Seto in ihm ergoss, kam er in seiner eigenen Hand und konnte es gerade so kontrollieren, dass er nicht das gesamte Auto einsaute.    Aus derselben Seitenklappe, aus der Seto vorhin schon das Gleitgel herausgeholt hatte, holte er nun auch Feuchttücher, und da Joey noch immer zu so ziemlich nichts in der Lage war, ließ er Seto gewähren, der ihn und sich selbst von den Spuren des gerade Erlebten befreite.    Nur wenige Minuten, nachdem beide wieder zu Atem gekommen waren und sich ihre Kleidung angezogen hatten, hielt der Wagen vor der Villa. Seto machte Anstalten, auszusteigen, doch Joey zog ihn noch einmal am Ärmel zurück und drückte ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen. Als er sich von ihm lösen wollte, zog ihn Seto am Hinterkopf erneut enger an sich, und Joey kam der Gedanke, dass sie das Auto niemals würden verlassen können, wenn sie sich nicht endlich voneinander losreißen konnten. Aber Joey war einfach so süchtig nach seinem Drachen, dass es ihm wie immer schwerfiel, obwohl das albern war, immerhin wohnten sie zusammen und verbrachten damit sowieso jede freie Sekunde gemeinsam.   Zurück in ihrem gemeinsamen Apartment ging Seto zuerst ins Bad, bevor dieser wieder zu Joey ins Schlafzimmer stieß und sich vorwärts aufs Bett fallen ließ. Es war nicht schwer zu sehen, wie erschöpft der Brünette war, aber Joey konnte es ihm nicht verübeln. Immerhin war es mitten in der Nacht, und insbesondere nach dem, was sie gerade im Auto miteinander angestellt hatten, konnte auch Joey die Müdigkeit in sich aufkommen spüren.   Dennoch nahm er sich die Zeit für eine schnelle Dusche, und nachdem er sich anschließend die Zähne geputzt und in Schlafklamotten geworfen hatte, ging er zurück zu Seto, den er schon leise schnarchen hören konnte.   Joey lachte leise auf. „Deck dich wenigstens richtig zu, sonst erkältest du dich noch“, flüsterte er, mehr zu sich selbst als zu Seto, und zog die Bettdecke so, dass der Größere nun vollständig davon bedeckt wurde. Joey fuhr ihm leicht durch das braune Haar, und auch im Schlaf drückte sich Seto sanft dagegen, lächelte sogar leicht. Joey glitt nun zu Seto unter die Decke, und sofort umschlang der Brünette ihn mit seinen Armen. Joey konnte nicht anders, als zu denken, wie süß sein Drache war, wenn er schlief. Immer, wenn er so anhänglich wurde, setzte Joeys Herz für einen Schlag aus, denn er wusste, er würde auf ewig die einzige Person bleiben, die ihn so zu Gesicht bekam.   Und während er ihn da so friedlich schlummern sah, kam ihm das Lied wieder in den Kopf, das sie gemeinsam beim Sonnenuntergang gehört hatten.   I’ll be the only one to love you in my dreams   Zart lächelnd drückte er Seto einen Kuss auf die Stirn, und bevor er selbst ins Traumland entschwand, flüsterte er ihm leise zu: „Süße Träume, mein Drache.“ Und erfüllt von einer wohligen Wärme, ausgelöst von all den intensiven Gefühlen, die er für Seto hegte, fand auch er wenige Augenblicke später sanft in den Schlaf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)