Rescue me von Evi1990 (When a dragon saves a puppy - Seto x Joey) ================================================================================ Kapitel 25: Rescue me... from the raging storm inside us -------------------------------------------------------- Seto sah Joey nach, als dieser zurück in das Haus der Mutos ging, um seine Sachen zu packen. Der Braunhaarige lehnte sich an sein Auto und atmete erleichtert auf. Noch vor wenigen Stunden hätte er niemals gedacht, dass Joey wieder zu ihm zurückkommen würde, schon gar nicht so schnell. Für einen Moment erinnerte er sich an die Konversation im Auto, die Joey initiiert hatte.   ~~~~   „Hey, Seto?“ Joey war ein bisschen nervös, die Frage zu stellen, die ihm gerade am meisten auf der Seele brannte.   „Hm?“   „Also... wo fahren wir denn jetzt eigentlich hin?“   „Das... ist eine hervorragende Frage, mein Hündchen.“ Joey sah nur Setos Profil, während er weiterhin konsequent den Wagen fuhr, ihm blieb aber nicht verborgen, dass der Brünette darüber wohl noch überhaupt nicht nachgedacht hatte.   „Also... ich dachte... ich weiß nicht, vielleicht...“, begann Joey stotternd.   „Raus damit, Joey. Was dachtest du?“ Die Ungeduld in Setos Worten war nicht zu überhören.   „Na ja, vielleicht könnte ich... wieder mit zu dir kommen? Natürlich nur, wenn du willst. Ich will Yugi auch nicht länger zur Last fallen als irgendwie nötig. Ansonsten müsste ich mich wohl nach einer Wohnung umschauen. Dann würde ich mal beim Café nachfragen, ob ich mehr Stunden arbeiten könnte, und ich müsste auch erst mal schauen, wo ich mir überhaupt eine Wohnung leisten könnte. Da würde dann sicher auch mehr Geld für öffentliche Verkehrsmittel draufgehen, eine Wohnung im Zentrum kann ich mir abschminken. Aber ich hab‘ ja auch ein bisschen Geld gespart, also...“   „Joey!“   „Äh... was ist?“   „Kannst du jetzt mal endlich die Klappe halten?“   „...“   Seto parkte das Auto für einen Moment am Straßenrand, dann schnallte er sich mit schnellen Handbewegungen ab und zog Joey fordernd in einen hitzigen Kuss. Der Blonde wurde von Setos Verlangen komplett überrascht und konnte zunächst gar nicht reagieren, doch nur eine Sekunde später erwiderte er den Kuss mit derselben Intensität. Ein wenig ungeschickter als Seto, aber dennoch erfolgreich, öffnete auch er seinen Gurt und lehnte sich ihm weiter entgegen. Setos Hand berührte Joeys Wange und brachte sein Blut in Wallung, die Geschwindigkeit seines Herzschlags verdoppelte sich, mindestens. Leicht biss er Seto in seine Unterlippe und ließ ihn seufzen. Joey konnte sich nicht zurückhalten, stützte sich mit einem Bein auf seinem Sitz auf, um noch näher an Seto ranrutschen zu können. Eine Hand glitt unter dessen Hemd und Joey wurde süchtig nach der warmen Haut, die sich dahinter verbarg. Er löste den Kuss, um den Hals seines Drachen liebkosen zu können, was den Brünetten immer wieder erregt aufstöhnen ließ. Erst als dieser Joeys Gesicht fest in beide Hände nahm und ihn zu sich drehte, wurde ihr Liebesspiel unterbrochen. Joey konnte in Setos Augen sehen, dass er das eigentlich nicht wollte, aber sie standen hier ja an einer öffentlichen Straße, wenn auch auf einer Landstraße, auf der man ihnen nicht allzu viel Beachtung schenken würde, aber sie mussten es ja nicht unnötigerweise provozieren. Mit verklärtem Blick und tiefer Stimme hörte er Seto reden.   „Wie oft muss ich dir noch sagen, dass ich dich bei mir haben will? Natürlich möchte ich, dass du zurückkommst. Idiot.“ Das letzte Wort war nicht mehr als ein leises Wispern, und er zog Joey in einen erneuten Kuss, allerdings zärtlicher als noch davor, was ihm eine angenehme Gänsehaut am ganzen Körper verschaffte. Damit war es beschlossen – er würde wieder zu Seto ziehen. Er konnte es nicht abwarten.   ~~~~   „Hallo, Erde an Kaiba?“ Erst, als Seto Yugi wild mit seinen Händen fuchtelnd vor sich sah, kam er wieder im Hier und Jetzt an. Er brauchte einen Moment, um sich wieder zu fangen und die Hitze abzuschütteln, die diese Erinnerungen in ihm ausgelöst hatten. Sofort straffte er sich und setzte seine harte Miene auf, wie üblich, wenn er nicht gerade mit Joey oder Mokuba sprach. Noch immer gegen den Wagen gelehnt, verschränkte er seine Arme vor der Brust und schaute Yugi mit hochgezogener Augenbraue an.    Der Bunthaarige schien irgendwas zu wollen, die Frage war nur, was. Er hatte beide Hände in die Hüften gestemmt und einen ernsten Gesichtsausdruck aufgesetzt. Für einige Momente, vermutlich waren es sogar Minuten, standen sie sich so gegenüber, und für Seto fühlte es sich fast so an, als wenn er Yugi im Duell gegenübertrat. Keiner von beiden würde freiwillig aufgeben, auch wenn er absolut keine Idee hatte, was für einen Kampf sie hier eigentlich gerade ausfochten.   Irgendwann seufzte Yugi und schloss für einen Augenblick die Augen. Ha, schien ganz so, als hätte Seto gewonnen. Dann hob Yugi seine Augen wieder an und fixierte Seto mit einem durchstechenden Blick, den dieser erwiderte – niemals würde er vor irgendwem oder irgendwas einknicken. Na gut, sein Hündchen hatte da vielleicht die ein oder andere Möglichkeit, aber bestimmt nicht der Schwachkopf, der jetzt direkt vor ihm stand.   „Du hast Joey sehr weh getan, Kaiba.“   Erneut hob der Brünette eine Augenbraue an. Was sollte er denn darauf jetzt erwidern? Als ob er sich dessen nicht selbst bewusst wäre. Er brauchte sicherlich niemanden, der ihm deswegen jetzt noch zusätzlich Vorwürfe macht. Die hatte er sich in den vergangenen zwei Wochen schon selbst zur Genüge gemacht.   „Und du glaubst, das weiß ich nicht?“, antwortete Seto mit verächtlichem Unterton.   Yugi schüttelte den Kopf. „Das habe ich nicht gesagt. Ich will dich nur warnen.“   „Warnen?“ Belustigt zogen sich seine Mundwinkel leicht in die Höhe und eines seiner überheblichen Lächeln zierte nun sein Gesicht.   Yugi nickte. „Ja. Wenn du es wagst, ihn noch mal zu verletzen, dann kriegst du es mit mir zu tun. Persönlich.“   Okay, jetzt musste Seto sich wirklich beherrschen. Er benötigte alles, was er an Selbstkontrolle erübrigen konnte, um nicht in schallendes Gelächter auszufallen. Er stieß sich vom Wagen ab und ging in Richtung Haus, um nachzusehen, was zur Hölle Joey da drin so lange machte. Und um dieser Konversation zu entfliehen, die wirklich mehr als lächerlich war.   „Ich zittere schon, Muto“, erklärte Seto, während er an Yugi vorbeiging. Doch dann wurde er von dem Kleineren am Ärmel festgehalten und schaute ihm für einen Moment in die Augen, die ihn eindringlich anstarrten.   „Ich meine es ernst, Kaiba. So, wie ich Joey die letzten Wochen erlebt habe, habe ich ihn noch nie gesehen. Du bist ein toter Mann, wenn du sowas noch mal mit ihm machst.“   Setos Blick blieb hart wie Stahl, doch als er seine Augen abwandte und seinen Arm aus Yugis Zügeln befreite, erwiderte er: „Du hast recht, ich bin ein toter Mann, sollte sowas noch mal passieren. Allerdings nicht, weil du oder deine dämlichen Freunde mich dazu machen. Aber ich werde alles dafür tun, dass es nicht noch mal vorkommt. Alles. Das wird sich nicht wiederholen.“ Er drehte den Kopf nur ganz leicht, um Yugis Reaktion sehen zu können, und als sich ihre Blicke erneut trafen, nickten sie sich schwach zu. Dann machte sich Seto auf den Weg ins Haus.   Als er dieses betrat, hörte er Geräusche aus einem Zimmer und ging schnurstracks darauf zu. Und tatsächlich, er fand Joey dort vor, der gerade den Reißverschluss seiner Tasche zuzog. Als er Seto bemerkte, hob er überrascht seinen Kopf an. „Seto? Alles okay?“   Seto trat einen Schritt in den Raum und schloss hinter sich für einen Moment die Tür, damit sie sich ungestört unterhalten konnten. Seine Mundwinkel zogen sich amüsiert in die Höhe, als er an seine Unterhaltung mit Yugi dachte.   „Yugi hat mir gedroht, dass ich ein toter Mann wäre, wenn ich dich noch mal verletzen würde.“   Erstaunen war aus Joeys Gesicht abzulesen, das sich anschließend zu einem vergnügten Lachen entwickelte. „Tja, das ist ganz Yugi.“ Joey schien für einen Augenblick verträumt Löcher in die Luft zu starren, dann fasste er sich wieder und schaute zu Seto zurück, noch immer ein fettes Grinsen im Gesicht. „Aber wenn wir mal ehrlich sind, gegen dich hätte er sowieso keine Chance.“   Seto musste scharf die Luft einziehen. So sah er das also, trotz der Tatsache, dass Yugi sein bester Freund war? Er zog Joey, der nicht weit weg von ihm stand, zu sich, drehte sie beide herum und drückte ihn gegen die geschlossene Tür. Bevor der Blonde auch nur ein Wort sagen konnte, presste Seto seine Lippen auf die von Joey und vereinnahmte ihn ganz. Sofort öffnete Joey die Lippen, sodass Seto mit seiner Zunge eindringen konnte. Er schmeckte so gut, und Seto wusste, er würde niemals genug von ihm bekommen. Als er sich kurzzeitig von ihm löste, konnte er sehen, wie benebelt Joeys Blick war. Ihm lief ein wenig Speichel aus dem Mundwinkel sein Kinn hinab, und Seto entfernte ihn mit seinem Daumen, den er anschließend, noch immer feucht, über dessen Lippen gleiten ließ. Joey schloss die Augen und stöhnte unterdrückt – er war sich offensichtlich noch allzu bewusst darüber, wo sie sich hier befanden. Sein Mund war noch immer leicht geöffnet, und Seto ließ den Daumen hinein gleiten, gefolgt von seinem Zeigefinger. Dieser Anblick, wie Joey gierig an seinen Fingern saugte, war göttlich und er konnte für einige Atemzüge den Blick nicht abwenden. Dann entzog er ihm seine Finger wieder und ging mit derselben Hand direkt unter Joeys T-Shirt, bis hoch zu seinen Brustwarzen, die er genüsslich reizte. Setos Mund war unterdessen damit beschäftigt, heiße Küsse auf Joeys Hals zu verteilen, bis hoch zu seinem Ohr, an dem er begierig knabberte. Seine andere Hand legte er an Joeys Hintern und zog ihn noch näher an sich heran – und auch durch den Stoff ihrer Hosen konnte er Joeys Erregung deutlich spüren.   „Seto... wir... können hier... nicht...“, brachte Joey abgehackt hervor. Er sah seinem Hündchen wieder in die Augen, die aus einem Strom verschiedenster Gold- und Brauntöne bestanden, und konnte es auch ganz eindeutig sehen. Joey würde sich nicht kontrollieren können, und Seto würde das auch gar nicht wollen, und das war hier nun mal schlicht und ergreifend schwierig.   Dennoch – er drückte ihm einen letzten Kuss auf die Lippen, den Joey seufzend erwiderte, bevor sie sich voneinander lösten.   Es war einen Augenblick still im Raum, nur ihr beschleunigter Atem war zu hören. Doch dann...   „Alle meine Entchen, schwimmen auf dem See, schwimmen auf dem See...“, fing Joey an zu singen, und Seto musste sich verkneifen, nicht prustend loszulachen. „Was machst du da?“, fragte er und konnte ein leises Lachen dennoch nicht unterdrücken.   Joey zuckte mit den Schultern. „Mich auf andere Gedanken bringen. So können wir hier schlecht raus, oder?“ Der Blonde legte ein schiefes Grinsen auf, und Seto konnte nicht anders als es zu erwidern.   ~~~~   Nun waren sie zurück in der Kaiba-Villa, und für Joey war es das Gefühl von Nachhausekommen. Es fühlte sich einfach wunderbar an, so schön, dass Joey mit den Tränen kämpfte, als sie die Eingangstür hineinkamen. Er war gar nicht so lang weg gewesen, und doch fühlte es sich wie eine Ewigkeit an. Er hoffte sehr, er würde es nie wieder tun müssen, denn er wusste, hier war sein Platz, hier war er genau richtig.   Joey wollte sich gerade auf den Weg in den ersten Stock machen, da hörte er, wie Seto sich hinter ihm räusperte. Er drehte sich um und fragte ihn: „Ist alles in Ordnung, Seto?“ Sein ernster Gesichtsausdruck machte Joey irgendwie Angst. Hatte er was verpasst, während er nicht da gewesen war?   „Du kannst natürlich in dein Apartment gehen, es steht dir wie immer zur Verfügung. Ich habe auch nichts ändern lassen, obwohl es natürlich geputzt wurde.“   Joey drehte sich jetzt vollständig zum Braunhaarigen um und zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. „Aber?“   Leise lächelnd kam Seto einen Schritt auf ihn zu, wenngleich noch immer mit etwas Abstand. „Kein Aber, mein Hündchen, eher ‚Entweder‘ ‚Oder‘. Entweder, du gehst zurück in dein altes Apartment. Oder du kommst mit in meins.“   „In... in... in deins?“ Seto hatte ihn völlig aus der Fassung gebracht. War das etwa ein Vorschlag... zusammenzuziehen? Joey fiel die Kinnlade runter, als ihm bewusst wurde, was Seto ihm da gerade angeboten hatte.   Noch immer komplett verwirrt, erwiderte Joey: „Was... also, nur damit ich das richtig verstehe. Ich würde dann... bei dir wohnen... also... zusammen mit dir... in deinem Apartment?“   Setos Blick wurde weicher und er nickte, noch immer sanft lächelnd. Doch bevor er auf Setos Angebot eingehen konnte, wurde er stürmisch von hinten umarmt, sodass er Mühe hatte, nicht vornüber zu fallen.   „Joey! Du bist wieder da! Ich freu‘ mich so, dich zu sehen!“ Der kleine Wirbelwind hinter ihm war ganz offensichtlich Mokuba, dem es nicht entgangen war, dass Seto nicht mit leeren Händen nach Hause zurückgekehrt war. Joey lachte und drehte sich zu dem Kleineren um, ließ sich von ihm in eine Umarmung ziehen.    „Ich freu‘ mich auch, dich zu sehen, Mokuba. Und soweit ich gehört habe, bist du auch nicht ganz unschuldig an der Tatsache, dass ich wieder hier bin.“ Mokuba grinste ihn schief an. „Was, ich? Davon weiß ich nichts.“ Er zwinkerte Joey zu und löste die Umarmung. „Ich werde dir mal ein bisschen Zeit geben, dich wieder einzurichten. Das Abendessen ist bald fertig, sehen wir uns da?“ Joey nickte ihm bestätigend zu, und Mokuba zog von dannen.   Joey drehte sich noch einmal ein wenig zu Seto um. Er wusste, er hatte ihm noch keine Antwort gegeben, aber seine Wahl fiel ihm nicht mal ansatzweise schwer. Lächelnd, die Tasche über die Schulter geworfen, nahm er die Treppenstufen ins erste Obergeschoss und ging dann nach links weiter – wo Setos Apartment lag. Der Braunhaarige war ihm in einiger Distanz gefolgt, aber mitten auf der Treppe stehen geblieben, als er sah, wohin Joey ging. Grinsend drehte sich der Blonde um. „Kommst du, Seto?“ Joey hörte ihn scharf ausatmen, dann erklomm er in schnellen Schritten die letzten Treppenstufen und stand neben ihm.   „Bist du sicher, Joey?“, fragte er, und der Blonde musste sich wirklich fragen, warum Seto plötzlich so unsicher war. Immerhin hatte er es doch selbst vorgeschlagen. Schmunzelnd antwortete er: „Willst du, dass ich es mir anders überlege?“ Energisch schüttelte Seto den Kopf und Joey musste laut auflachen. „Dann los – ich hab’s nämlich auch nicht vor. Ich finde die Idee wirklich extrem gut.“ Seto atmete erneut scharf aus, dann nahm er seine Schlüsselkarte zur Hand und öffnete ihnen die Tür zu seinem Apartment – das ab heute auch das von Joey war. Bei diesem Gedanken kribbelte sein ganzer Körper.   Drinnen legte Joey die Tasche auf dem Sofa ab. „Hier“, sagte Seto hinter ihm und überreichte ihm seine eigene Schlüsselkarte. Diese hatte er in seinem Apartment gelassen, als er gegangen war. Er drehte sie ein paar Mal in seinen Händen und hielt sie dann ganz fest, wie einen kostbaren Schatz. Er verstaute sie in seinem Portemonnaie und war sich sicher, er würde sie nicht mehr hergeben. Nie wieder.   Als er seine Sachen verstaut hatte – er hatte tatsächlich noch ein wenig Platz in Setos Ankleidezimmer gefunden, was ihn selbst sehr verwunderte – gingen sie gemeinsam zum Abendessen. Es war das erste Mal seit Wochen, dass Joey wieder ein ganz normales Essen zu sich nahm, und er kam nicht umhin zu glauben, dass dasselbe auch für Seto galt. Er spürte jetzt, wie ausgehungert und kraftlos er war und schlang gierig alles hinunter, was man ihm vorsetzte.   Mokuba erheiterte das offenbar ungemein. „Joey, wenn du weiter so machst, hast du nachher bestimmt Bauchschmerzen.“   „Waff? Iff? Niemalf.“   Auch Seto stieg jetzt in das Gelächter ein, und Joey fühlte sich so befreit, ihn endlich wieder lachen zu hören. Nie wieder würde er das missen wollen.   Als sie mit dem Essen fertig waren, sah Mokuba neugierig zwischen ihnen beiden hin und her. „Also“, begann er, „Seto hat ein ziemlich großes Geheimnis daraus gemacht, was er mit dir vorhatte. Ich weiß nur, dass es etwas war, was er mit mir noch nie gemacht hat.“ Als er Setos schuldbewussten Blick wahrnahm, ergänzte er: „Keine Sorge, ich hatte es ja selbst so vorgeschlagen. Scheint ja auch wunderbar funktioniert zu haben.“ Für einen Moment grinste er, dann fragte er: „Wollt ihr mir erzählen, was ihr gemacht habt?“   Joey schaute zu Seto. Es war nicht an ihm, zu entscheiden, ob sie es erzählen würden. Er wusste, dass es ein sehr intimes Thema war, und er würde es Seto überlassen, wie viel oder wenig er bereit war, preiszugeben. Auch Seto schien einen Moment darüber nachzudenken, doch dann lächelte er und nickte Joey zu.   Dann begann Seto zu erzählen. „Ich habe Joey mit zum Grab unserer Eltern genommen. Hab ihm von ihnen erzählt, und von unserer Kindheit vor Gozaburo. Als wir noch Mokuba und Seto Kojima waren. Ich weiß, dass du dich nicht so sehr an unsere Eltern erinnerst, Mokuba, deswegen bin ich bisher nicht mit dir da gewesen, aber wenn du magst, nehme ich dich nächstes Mal mit. Ich fahre immer zu ihrem Todestag hin, jedes Jahr, deswegen war es auch so wichtig, das heute zu machen. Aber ich wäre auch an jedem anderen Tag mit ihm hingefahren.“   Mokuba konnte sein Erstaunen nicht verbergen, doch dann lächelte er wieder. „Ja, ich komme das nächste Mal gern mit. Ich... ich glaube, ich würde gern mehr über sie erfahren, auch wenn ich mich nicht erinnern kann.“   Seto nickte ihm lächelnd zu. „Dann machen wir das. Ich habe außerdem angefangen, die Videos, die sie von uns gemacht haben, zu digitalisieren. Die können wir uns dann ja zusammen anschauen, was meinst du?“   Mokuba sah seinen großen Bruder mit Tränen in den Augen an und konnte seine Vorfreude nicht verbergen. „Ja, Seto, das machen wir!“   Sanft lächelnd wandte er sich nun wieder Joey zu. „Du weißt jetzt alles von mir. Wer ich war, wer ich bin. Und du bist es, der den Mann aus mir machen wird, der ich in Zukunft sein werde.“ Joey bekam feuchte Augen und eine sich überall ausbreitende Gänsehaut.    Joey schüttelte den Kopf, während sich eine einsame Träne langsam ihren Weg über seine Wange bahnte. „Ich bin mir sicher, ich kenne nicht mal die Hälfte von dir. Und das ist okay. Ich habe ein Leben lang Zeit, den Rest herauszufinden.“ Er spürte, wie Seto unter dem Tisch seine Hand nahm und sanft drückte, und sein Lächeln intensivierte sich noch etwas.   Ihre Blase, die sich schon wieder um sie herum aufgebaut hatte, wurde jäh zerstört, als Mokuba erneut zu sprechen begann. „Ich bin wirklich froh, dass ihr wieder zusammen seid. Und dass ihr wieder ihr selbst seid. Du hättest Seto die letzten zwei Wochen sehen sollen, Joey. So habe ich ihn wirklich noch nie erlebt.“   Joey nahm Setos Hand nun mit beiden Händen und streichelte sanft darüber, bevor er antwortete: „Mir ging es ähnlich. Aber ich hab‘ so ein Gefühl, dass sich jetzt nichts mehr zwischen uns stellen kann.“   Mokuba grinste von einem Ohr zum anderen. „Das will ich doch wohl schwer hoffen! So, ich mach mich jetzt vom Acker, ich muss noch Mathehausaufgaben machen. Ich hab‘ sowas von keine Lust.“   Joey musste lachen – das konnte er gut nachvollziehen. Er konnte sich überhaupt nicht mehr erinnern, wann er das letzte Mal Mathehausaufgaben gemacht hatte. Er schrieb sie normalerweise von Yugi ab, der Kerl war in so ziemlich jedem Schulfach ein verdammtes Genie. Hm, vielleicht konnte er Seto überreden, von ihm abschreiben zu dürfen? Immerhin war er der schlauste Mensch, den er kannte.   Als Mokuba verschwunden war, saßen die beiden noch eine Weile im Esszimmer und genossen einfach, beieinander zu sein. Dann fiel Joey etwas ein. „Hey, Seto, morgen ist doch das Schulfest mit dem großen Lagerfeuer. Ich hatte mich mit den Anderen verabredet, hinzugehen. Kommst du mit?“   Joey konnte wahrnehmen, dass Seto die Vorstellung, mit seinen Freunden rumzuhängen, missfiel, also legte er den besten Hundeblick auf, den er parat hatte. Seto schien das zu bemerkten und lächelte, dann streichelte er Joey – eben wie ein echtes Hündchen – am Kopf und willigte ein. „Gut, ich komm mit. Aber versprich mir bitte, dass du nicht versuchen wirst, mich zwanghaft in diesen ‚Kindergarten‘ zu integrieren.“   Joey grinste breit aufgrund seines Sieges. „Okay, ich geb‘ mir Mühe, aber ich kann hier nicht für Yugi sprechen.“ Seto seufzte genervt und Joey brach in schallendes Gelächter aus.   „Sollen wir langsam ins Bett gehen?“, fragte Joey und Seto nickte. Also machten sie sich auf den Weg zurück – in ihr gemeinsames Apartment. Würde er wohl immer dieses Kribbeln spüren, wenn er daran dachte?   Sie lagen noch ein bisschen wach, beide auf der Seite liegend, den Blick auf den jeweils anderen gerichtet. Das Zimmer war nur schwach beleuchtet durch die Nachttischlampe. Joey streckte seine Hand nach seinem Drachen aus, der sie sofort nahm und seinen Handrücken mit Küssen bedeckte. Niemand sagte etwas, sie genossen einfach die gegenseitige Nähe. Seto zog ihn ein wenig dichter zu sich ran und sie umarmten sich. Joey schloss für einen Moment die Augen und atmete tief durch, nahm alles von Setos Duft in sich auf. Ihn hier wieder so eng an sich zu spüren, war das wundervollste Gefühl auf der ganzen Welt. Seine Haut war warm und weich und er konnte seinen Atem in seinem Nacken spüren. Sanft strich Seto ihm über den Rücken, und jede Stelle, die er berührte, prickelte.   Schließlich lösten sie sich wieder voneinander und Joey schwang sich hoch, sodass er nun kniend über Seto war, auf den Händen aufgestützt. Er strich dem Brünetten sanft durchs Haar, der ihn gefühlvoll anlächelte. „Du bist so wunderschön, Seto.“   Der Angesprochene hob nun selbst eine Hand und strich Joey zärtlich über die Wange. Dann wurde sein Blick ein wenig ernster und es sah so aus, als wenn er etwas sagen wollte, aber in seinem Kopf die Wörter noch sortieren musste, bevor er sie aussprechen konnte. Joey gab ihm die Zeit, die er brauchte, und hörte ihn dann sagen: „Joey, mein Hündchen, ich... es tut mir so leid. Was ich dir angetan habe, ist eigentlich unverzeihlich, und doch bist du hier. Du kannst dir nicht vorstellen, wie viel mir das bedeutet. Wie viel du mir bedeutest. Aber ich verspreche dir, von heute an keine Geheimnisse mehr. Nichts soll mehr zwischen uns stehen. Ich werde nicht riskieren, dich noch mal zu verlieren. So einen Fehler mache ich kein zweites Mal. Das ist ein Versprechen.“   Joey konnte nur nicken, denn er wusste, wenn er jetzt etwas sagte, würde er heftig in Tränen ausbrechen, und das wollte er jetzt einfach nicht. Also senkte er nur seinen Kopf und küsste Seto, packte all die Liebe, die er für ihn empfand, in diesen Kuss. Seine Arme waren links und rechts von Seto abgestützt, ihre Körper waren sich ganz nah, und langsam konnte Joey die Hitze erneut in sich aufsteigen fühlen, die er schon die letzten Male empfunden hatte, als sie sich geküsst hatten. Behutsam teilte er Setos Lippen mit seiner Zunge und stupste die des Brünetten an. Er konnte noch den Minzgeschmack seiner Zahnpasta schmecken und hörte, wie er wohlig aufseufzte. Seto zog ihn an seinem T-Shirt noch näher zu sich. Mit der anderen Hand ging er unter das Shirt und streichelte in sanften Bewegungen seinen Rücken. Ihr Kuss wurde nun fordernder, ungeduldiger, gieriger. Joey setzte sich nun auf Setos Schoß und konnte deutlich seine Erregung spüren, was ihn selbst noch heißer machte. Er schob das T-Shirt des Brünetten ein wenig nach oben, sodass sein Bauch frei lag. Joey löste ihren Kuss und fing an, halsabwärts Küsse auf Setos Körper zu verteilen, bis kurz über seinen Bauchnabel, wo er stehen blieb. Achtsam strich er mit seiner Zunge über Setos Bauch, was ihm ein Stöhnen entlockte.   Plötzlich spürte er Setos Hände in seinen Haaren. „Joey?“ Sofort unterbrach der Blonde seine Tätigkeit und schaute zu Seto hoch. Er setzte sich wieder auf und sah ihn fragend an.   Seto strich ihm zärtlich über die Wange, als er sagte: „Lass uns heute hier Schluss machen, ja?“ Er lächelte ihn sanft an, aber dennoch war Joey verwirrt. „Ähm, okay... ha-hab‘ ich was falsch gemacht?“ Verlegene Röte machte sich auf seinen Wangen breit, doch Seto lachte nur schwach. „Nein, ganz im Gegenteil. Aber wir haben uns heute erst versöhnt, und ich will nicht, dass du denkst, ich habe das nur gemacht, um dich ins Bett zu kriegen.“   Erstaunt blickte Joey ihn an. „Aber das glaube ich doch gar nicht. Wirklich nicht.“ Setos Lächeln verstärkte sich noch ein wenig. „Gut, denn so ist es nicht. Auch wenn es natürlich ein schöner Nebeneffekt ist, mit dir zusammen zu sein.“ Schon wieder errötete der Blonde leicht. Was war denn heute nur los mit ihm? Er war doch sonst nicht so schüchtern!   „Außerdem“, hörte er Seto erneut sprechen, während er ein Gähnen nicht unterdrücken konnte, „bin ich echt verdammt müde. Ich weiß ja nicht, wie es dir die letzten zwei Wochen ging, aber ich habe ohne dich in diesem verdammten Bett kein Auge zugemacht. Aber ich glaube, jetzt, wo mein Hündchen endlich wieder da ist, wo es hingehört, werde ich wohl doch ein wenig Schlaf finden können.“ Noch während er das sagte, fielen ihm die Augen zu, und auch Joey konnte nun die Erschöpfung der letzten zwei Wochen in seinen Gliedern spüren. Eigentlich wollte er nicht aufhören, aber er wusste, Seto hatte recht. Und sie würden noch mehr als genug Gelegenheiten bekommen, das nachzuholen, dessen war er sich sicher.   Also legte er sich neben Seto und bettete seinen Kopf auf seine Brust. Er spürte ihn schon regelmäßig atmen, offensichtlich war er unglaublich schnell eingeschlafen. Und auch Joey merkte, wie er langsam ins Traumland entschwand, und er wusste schon jetzt, wen er dort treffen würde.   Am Nachmittag des nächsten Tages machten sie sich auf zum Schulfest. Das wurde traditionellerweise zu dieser Zeit des Jahres abgehalten, quasi als Übergang vom Frühling in den Sommer, und fand immer am Sonntag der Golden Week statt. Joey war nervös, weil er nicht wusste, wie seine Freunde reagieren würden, nach der Aussöhnung mit Seto. Er hatte ihnen allen erzählt, was zwischen ihnen vorgefallen war, er hatte gar nicht anders gekonnt, weil er seine Enttäuschung und seinen Schmerz nicht hatte verbergen können. Jetzt konnte er nur hoffen, dass Setos Präsenz die Stimmung nicht negativ beeinflussen würde. Vielleicht hielten sie ihn auch für naiv oder dumm, dass er so schnell zu Seto zurückgekehrt war? Er selbst wusste, es war die absolut richtige Entscheidung gewesen, aber würden seine Freunde auf sein Urteilsvermögen vertrauen, oder ihn dafür möglicherweise geringschätzen?   Als sie durch das Tor der Schule gingen, sahen sie Yugi schon von weitem winken, neben ihm standen Téa und Tristan. Joey war für einen Moment erleichtert, als er sie alle lächeln sah. Seto lief ein paar Schritte hinter Joey, während dieser gut gelaunt zu seinen Freunden stieß.   „Hey, Leute!“, rief er ihnen grinsend zu. Er konnte erkennen, dass Yugi noch immer lächelte, aber kaum hatte Seto zu ihnen aufgeschlossen, veränderte sich die Atmosphäre. Na toll, genau das, was Joey sich nicht erhofft hatte. Ein Blick nach hinten verriet ihm, dass Setos Miene finster und angestrengt war. Joey seufzte. Mit dieser Stimmung würde er den Tag garantiert nicht überstehen.   „Okay, Leute, ihr sagt zwar nichts, aber es ist nicht so schwer zu erraten, was ihr denkt. Yugi hat die Sache ja hautnah miterlebt, aber hier auch noch mal für euch: Seto und ich sind wieder zusammen.“   Tristan sah ihn mit hochgezogener Augenbraue und missbilligendem Blick an. „Und warum?“ Er verschränkte die Arme vor der Brust und es war keine große Kunst zu erkennen, wie viel Unverständnis in Tristans Augen lag.   Joey seufzte erneut auf, bevor er antwortete: „Sagen wir einfach, es war ein ziemlich blödes Missverständnis.“   „Nein.“ Seto stand plötzlich neben ihm, auch er hatte die Arme verschränkt, sein Blick noch immer ernst und undurchdringlich auf die Gruppe gerichtet. Joey sah ihn verwirrt an, genauso wie alle anderen Augenpaare.   „Das war nicht nur ein einfaches Missverständnis. Vielleicht ist das ein Teil der Wahrheit, aber ein genauso großer Part davon ist es, dass ich einen Fehler gemacht habe, den ich nicht hätte machen dürfen. Aber das wird nicht noch mal passieren. Ich mache die gleichen Fehler nicht zwei Mal, und diesen schon gar nicht.“   „Was...“ Joey war sprachlos, genauso wie seine Freunde auch. Niemand hatte damit gerechnet, dass Seto Kaiba jemals für irgendwas gerade stehen würde, schon gar nicht vor den Leuten, die er immer so nett als den ‚Kindergarten‘ betitelte. Wahnsinn, er hatte sich wirklich krass entwickelt, wenn er sowas jetzt ohne Probleme durchziehen konnte. Trotz allem war Joey noch immer komplett perplex. „Seto, warum...?“, stellte er die Frage, wenn auch unvollständig, die vermutlich allen gerade auf der Zunge lag.   Er sah Joey an, sein Blick unverändert. „Joey, dein Versuch, das zu erklären, in allen Ehren, aber ich möchte nicht, dass du so tust, als hätte ich hier keinen Fehler gemacht. Ich bin durchaus dazu bereit, Verantwortung für mein Handeln zu übernehmen. Und die Hälfte davon zu verschweigen, macht es ja auch nicht ungeschehen.“ Setos Schuldgefühle waren unübersehbar in seinen Augen abzulesen, nicht nur für Joey, auch für den Rest der Gruppe, und sie alle starrten ihn mit offenen Mündern an. Damit hätte wohl niemand gerechnet, als sie heute hier aufgetaucht waren.   „So, und wenn von euch Losern jemand rumposaunt, was ich gerade erzählt habe, könnt ihr euch schon mal von eurem Leben verabschieden.“   „Seto!“ Doch dann fiel die Gruppe in schallendes Gelächter aus und die Stimmung entspannte sich wieder etwas. Und Joey war echt froh drum, auch wenn er noch immer verblüfft war von der Offenheit, die Seto gerade an den Tag gelegt hatte.   Den Nachmittag und frühen Abend verbrachte die Gruppe mit diversen Aktivitäten, die das Schulfest bot. Die meisten der Schulclubs hatten einen Stand, an denen sie zeigten, was sie das bisherige Schuljahr so gemacht hatten. Sie sahen sich unter anderem die Performance der Musik- und Theater-Clubs an, und während die Freunde, bestehend aus Joey, Tristan, Téa und Yugi wirklich ihren Spaß hatten, wirkte Seto an so ziemlich allem desinteressiert. Das Einzige, was seine Aufmerksamkeit tatsächlich die ganze Zeit über anziehen konnte, war Joey, denn wo auch immer er hinging, sein Blick folgte ihm. Es war ein bisschen unheimlich, aber dennoch – Joey fühlte das, was er immer dabei fühlte: Er fühlte sich besonders und wertvoll, und irgendwie beschützt. So als wenn nichts Schlechtes passieren könnte, solange Seto ihn nur ansah. Das war natürlich absurd, das wusste Joey, aber es machte ihn glücklich, und das war alles, was für ihn im Moment zählte.   Als das Holz für das große Feuer aufgestapelt wurde, versammelten sich immer mehr Schüler und Lehrer darum. Die Gruppe stieß dazu, als die letzten Handgriffe getätigt wurden. Die Sonne war mittlerweile schon fast untergegangen, nur noch ein paar letzte Strahlen am Horizont waren zu erahnen, als das Holz angezündet wurde und die ersten Funken den Schulplatz erhellten. Je größer das Feuer wurde, desto mehr ‚Oh’s‘ und ‚Ah’s‘ waren von den Zuschauern zu vernehmen, und auch Joey war so fasziniert, dass er den Blick kaum abwenden konnte.   „Woah, schaut mal, wie hoch die Flammen werden!“, rief Téa in die Gruppe. Joey musste lächeln – das war noch gar nichts im Vergleich zu dem Feuer, das Seto in ihm auslöste, wenn er ihn auch nur ansah. Sein Grinsen wurde noch breiter und er versuchte es wirklich, sich seine Gedanken nicht anmerken zu lassen, aber Seto kannte ihn eben zu gut. Sie standen ein wenig vom Feuer weg, und da die Sonne inzwischen vollständig untergegangen war, wurden sie nur dezent beleuchtet. Also wagte es Seto und beugte sich ein wenig zu ihm runter, um ihm ins Ohr zu flüstern: „Na, mein Hündchen, welche schmutzigen Gedanken treiben sich denn in deinem Kopf herum?“ Er drehte sein Gesicht zu Seto um und grinste ihn herausfordernd an. Er konnte sehen, dass in seinen Augen das Feuer bereits zu lodern begonnen hatte, und Joey spürte es auch, in seinem ganzen Körper.   Mit einer Augenbewegung – denn mehr brauchte es nicht, damit Joey verstand – schlug Seto vor, sich allein zurückzuziehen, um das Feuer aus einiger Entfernung zu zweit zu genießen. Joey nickte leicht, dann wandte er sich an seine Freunde. „Hey, Leute, wir verziehen uns mal.“   Da sah er Tristan wieder angriffslustig grinsen. „Verziehen, ja?“   Joey knurrte und war schon jetzt auf dem besten Wege, ihn zu verprügeln. Er ließ sich einfach viel zu schnell von Tristans Sprüchen provozieren. Doch sein Freund lachte nur laut. „Ist doch schon gut, Joey, sei doch nicht gleich sauer. Macht doch, was ihr wollt.“ Und während Joey mit Seto hoch erhobenen Hauptes die Flucht ergriff, konnte er die Gruppe hinter sich lachen hören, und auch er konnte ein leises Lachen nicht mehr unterdrücken.   Sie stellten sich an eine Mauer von einem der Schulgebäude, von wo aus sie das Feuer noch immer gut sehen konnten, aber niemand sie mehr beachten würde. Ohne zu reden, beobachteten sie das Spektakel für eine Weile, aber Joey überkam das plötzliche Bedürfnis, das Schweigen zu brechen und sich zu unterhalten. Also sagte er: „Weißt du, Seto, du hast mich vorhin echt überrascht. Ich hätte nicht erwartet, dass du dich vor unsere Freunde stellst und zugibst, einen Fehler gemacht zu haben.“   „Also, Joey“, konnte er Seto direkt antworten hören, „zum einen ist das keine große Sache. Ich leite eine Firma, und auch wenn mir noch nie wirklich Fehler unterlaufen sind, bin ich doch mittlerweile erwachsen genug, für sie gerade zu stehen. Wobei ich mich tatsächlich an keinen anderen erinnern kann...“ Für einen Moment schien er in seine Gedanken abzuschweifen, und Joey schmunzelte in sich hinein. Klar, der große Seto Kaiba machte eben keine Fehler. Arroganter Lackaffe. Kopfschüttelnd glitt ihm ein erneutes Lachen über die Lippen, als Seto wieder ansetzte. „Und zum zweiten: Was zur Hölle meinst du mit ‚unsere Freunde‘? Ich bin sicherlich kein Mitglied deiner Gummibärenbande.“   Joey brach sofort in ein lautstarkes Lachen aus. „Gummibärenbande? Okay, das ist neu, das finde selbst ich witzig. Der Hammer, wenn ich das den Anderen erzähle, die lachen sich tot!“ Joey wischte sich die Lachtränen aus den Augen und wurde wieder etwas ernster. „Wie auch immer, alles, was ich sagen wollte, war: Danke. Ich fand es schön, was du gesagt hast. Hat mich auch ein bisschen stolz auf dich gemacht, irgendwie. Ich hab‘ das Gefühl, vor einem Jahr hättest du so noch nicht reagiert.“   Joeys Blick war weiter nach vorne gerichtet, auf das Feuer, das noch immer lichterloh vor ihnen brannte. Er spürte, wie Seto näher rückte und ihre Oberarme kurz davor waren, sich zu berühren. Sofort spürte Joey die übliche Sehnsucht in sich aufkommen. Er merkte, wie ihre Hände sich ab und zu leicht berührten, wenn auch nur für den Bruchteil einer Sekunde. Joey war sich nicht sicher, wie weit er gehen durfte, doch noch während er darüber sinnierte, griff Seto nach seiner Hand. Joey musste scharf einatmen. Noch eine Sache, mit der er heute nie im Leben gerechnet hätte. Und dann fing Seto auch noch wieder an zu sprechen.   „Joey, ich hab‘ nachgedacht“, begann der Brünette. Joey kam noch immer kein Wort über die Lippen, er war einfach so überrumpelt von Setos Aufgeschlossenheit heute. Er konnte nichts anderes tun, als Setos Händedruck zu erwidern und darauf zu warten, dass er ihn erleuchten würde, worüber auch immer er sich den Kopf zerbrochen hatte.   „Ich finde, wir sollten es öffentlich machen.“   Okay, Joey musste sich auf jeden Fall verhört haben. Hatte er gerade gesagt, er wollte, dass sie der Öffentlichkeit von ihrer Beziehung erzählten? Er? Was...   Noch immer fand er nicht die richtigen Worte, um irgendwas zu erwidern. Aus dem Augenwinkel nahm er wahr, wie Seto einen sorgenvollen Blick auf ihn gerichtet hatte. „Joey, alles in Ordnung? Wir müssen das natürlich nicht tun, wenn du denkst, es ist noch zu früh. Und meine Gedanken sind ja auch nicht ganz uneigennützig, das muss ich schon zugeben.“   Seto seufzte kurz auf, dann redete er weiter. „Ich dachte nur, wenn das Versteckspiel ein Ende hat, vielleicht wäre die Wahrscheinlichkeit dann geringer, dass ich dich noch mal verliere. Ich weiß gar nicht so richtig, warum ich so denke, aber ich würde alles dafür tun, das nicht noch mal durchmachen zu müssen. Weil ich es nicht könnte. Außerdem – keine Geheimnisse mehr, oder? Und warum dann nicht das größte aller Geheimnisse lüften?“   Joey wagte einen Blick auf Seto, der nun in Gedanken verloren schien. Er schaute sich um – niemand sah oder beachtete sie. Konnte er es riskieren?   „Natürlich müssten wir das eng mit meinem Presseteam abstimmen, eine Pressekonferenz ansetzen und so weiter. Die Vorbereitung könnte schon ein paar Wochen dauern. Aber dann könnten wir...“   Weiter kam er nicht, denn Joey drückte seine Lippen auf die von Seto und brachte ihn damit zum Schweigen. Scheiß was drauf, wenn sie es wirklich öffentlich machen würden, wäre es eh nur eine Frage der Zeit, bis es jeder in der Schule wusste, und Joey hatte sich genau umgesehen, sie waren absolut unbeobachtet.   Seto erwiderte den Kuss mit einer Hitze, die locker mit der Temperatur des Lagerfeuers auf dem Schulplatz mithalten konnte. Joey stand jetzt direkt vor ihm, Seto noch immer mit dem Rücken zu Wand. Der Brünette schlang seine Arme um Joey und zog ihn noch näher zu sich heran. Scheinbar war es ihm auch egal, oder er war sich bewusst darüber, dass sie hier einen guten Spot hatten. Was auch immer es war, Joey würde sich nicht zurückhalten, nicht, nachdem sich die Hitze in ihm seit gestern so stark aufgebaut hatte, dass er sie nun nicht mehr würde kontrollieren können.   Seto löste sich atemlos von ihm. „Ist das ein Ja?“ Joey sah ihm intensiv in die Augen und konnten den Sturm in Setos Augen erkennen, der seinesgleichen suchte. „Dass du das noch fragen musst. Natürlich, du Idiot.“   Dann zog er ihn erneut in einen sinnlichen Kuss. Seine Hände wanderten unter Setos Hemd und er konnte merken, wie es Seto alles abverlangte, um nicht laut los zu stöhnen. Für ihn war es auch schon viel zu lange her gewesen. Joey war hungrig nach mehr, aber er wusste, das könnten sie tatsächlich hier nicht tun, aber er war sich sicher, dass er es nicht erst nach Hause schaffen würde. Also löste er sich erneut von seinem Drachen und sah sich um - bis ihm ein Einfall kam.   „Komm mit“, sagte er und zog Seto in die Schule, die sie durch einen Hintereingang betraten. Der Schulflur war dunkel, und Joey presste Seto sofort gegen die Wand und führte fort, was sie gerade unterbrochen hatten.   Gierig biss er Seto in die Lippe und leckte anschließend über die gleiche Stelle mit seiner Zunge. Seine Lippen waren so warm und weich, dass er sich nicht lösen konnte, bis er plötzlich Setos Zunge an seiner spürte, die seine in einen wilden Kampf einwickelte. Er spürte Setos heißen Atem an seinem Mund, immer wieder stöhnte er leise und versuchte wohl krampfhaft, sich zu beherrschen.   Joey begann, die ersten Knöpfe von Setos Hemd, von oben nach unten, zu öffnen. Dann löste er den Kuss, um sich Setos Hals zu widmen. Immer wieder saugte er leicht, passte aber auf, keine sichtbaren Spuren zu hinterlassen. Irgendwann hatte er alle Knöpfe geöffnet und seine Hände strichen unkontrolliert und wild über Setos muskulösen Oberkörper. Joey spürte Setos Zunge an seinem Hals und wie er sanft an seinem Ohr knabberte – seine absolute Schwachstelle, und er musste höllisch aufpassen, nicht jetzt schon zu kommen. Nein, er wollte das so lange es ging hinaus zögern.   Während seine Finger unter Setos Hosenbund wanderten, blickte er ihm in die strahlend blauen Augen, die ihn ungeduldig anfunkelten. Setos Atem ging stoßweise und alles an ihm schrie vor Lust. Das entlockte Joey ein begieriges Grinsen und er leckte sich über die Lippen. Er würde alles für diesen Mann tun, was immer er auch von ihm verlangte, und er würde dafür sorgen, dass er ihm maximale Befriedigung verschaffen konnte.   Also fing er nun an, sich seinen Weg abwärts zu küssen, während Seto den Kopf in den Nacken legen musste, um nicht zu laut aufzustöhnen. Mit seinen Händen krallte er sich gierig in Joeys Haare. Mittlerweile kniete der Blonde vor ihm, küsste und saugte an Setos Bauchnabel, und der Brünette drückte sich heftig gegen ihn. Quälend langsam begann er, Setos Gürtel zu öffnen, und gerade, als er den obersten Knopf seiner Hose öffnen wollte, wurde er an den Haaren zurückgezogen, sodass er Seto nun von unten ansehen musste. Er spürte, wie ihm ein wenig Speichel aus den Mundwinkeln lief und leckte sich erneut erregt über die Lippen.   „Joey, uns könnte jemand sehen“, hörte er Seto abgehackt sagen. Es war so offensichtlich, wie geil Seto auf ihn war, dass Joey zunächst nicht wusste, ob er würde antworten können, weil er so überwältigt war von seinem Anblick. Von diesem Winkel aus sah Seto sogar noch heißer aus. Seine Bauch- und Brustmuskeln spannten sich an, weil der Brünette so sehr versuchte, sich zu kontrollieren, und die ersten Schweißtropfen flossen seinen verdammt scharfen Körper hinab.   Hungrig grinsend schaute er Seto weiterhin an, noch immer vor ihm kniend, und legte eine Hand an die Stelle, wo die Beule in Setos Hose immer größer zu werden schien. Während er diese in kreisenden Bewegungen liebkoste, biss er sich kurz auf die Unterlippe, bevor er antwortete: „Mhm, ich weiß.“   Seto stöhnte laut auf, dann zog er Joey so schnell zu sich hoch, dass dieser keine Chance hatte, zu reagieren. Der Braunhaarige hob ihn hoch und drückte ihn gegen die Wand, und Joey schlang seine Beine um seinen Körper und seine Arme um seinen Nacken, um ihn noch näher an sich zu spüren. Sehnsüchtig drückte er sich ihm entgegen, was Seto mit einem heißen Kuss quittierte.   Nur widerwillig – das war kaum zu übersehen – löste sich der Größere von Joey, bevor er sagte: „Joey, das geht hier nicht...“   Joey zog ihn mit der Kraft seiner Beine noch enger an sich, was Seto abrupt ausatmen ließ. Der Blonde lachte leicht. „Ach, nicht? Sieht mir nicht so aus, als wenn du es länger aushalten würdest.“ Nach einer kurzen Pause ergänzte Joey: „Ich bin an meinem Limit, Seto. Ich will dich, hier, und ich will, dass du mich fickst, hart und schnell. Verstanden?“   Setos Augen weiteten sich, was Joeys Grinsen noch breiter werden ließ. Er liebte es, ihn mit seinen anrüchigen Worten so um den Verstand zu bringen, dass er nicht anders konnte, als sich der Lust vollkommen hinzugeben. Noch einmal wurde er von Seto in einen leidenschaftlichen Kuss gezogen, dann löste er sich wieder von ihm und sagte: „Halt dich gut an mir fest.“   Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, lief er los, und dass Joey nicht wusste, was er vorhatte, erregte ihn nur noch mehr. Genauso wie der leise Hintergedanke, dass sie jederzeit erwischt werden könnten.   Vor einer Tür wurde Joey von Seto abgesetzt, und als er sah, vor was für einem Raum sie standen, blieb ihm für einen kurzen Augenblick die Luft weg – es war ihr Klassenzimmer. Eigentlich war das ein Ort, mit dem er nicht sonderlich viele positive Erfahrungen verband, aber er wusste, das würde sich gleich schlagartig ändern.   Seto öffnete die Tür und bugsierte Joey mit fordernden Handgriffen hindurch. Der Raum war ebenfalls dunkel wie die Nacht und außerdem auf der gegenüberliegenden Seite des Feuers, sodass es quasi ausgeschlossen werden konnte, dass sie jemand hier entdecken würde. Kaum war die Tür wieder hinter ihnen geschlossen, presste Joey Seto dagegen, um das zu Ende zu bringen, was er im Flur begonnen hatte, und Seto, der normalerweise den eher dominanten Part spielte, ließ ihn gewähren. Es schien ihm auch überhaupt nichts auszumachen, genoss es sogar ein bisschen, dass Joey gerade die Oberhand hatte. Noch standen sie sich aufgerichtet gegenüber, ihre Körper nah aneinandergedrückt, und Joey ließ sich von Seto in einen unbeherrschten Kuss verwickeln. Immer wieder stöhnten sie wollüstig auf. Joey war so erregt, dass ihm der Speichel nun in rauen Mengen das Kinn hinunterfloss, während ihre Zungen heftig umeinander tanzten. Seto nahm Joeys Gesicht in beide Hände, während Joeys Hände schon wieder dabei waren, den gesamten Körper des Brünetten zu erkunden. Und als Joey merkte, wie Seto ihn ein wenig, kaum wahrnehmbar, nach unten drückte, da war klar, was er wollte.   Joey lachte kurz auf. „So gierig, ja?“ Dann ging er ganz nah an Setos Ohr heran, während er mit seinen Händen langsam an dessen Oberschenkeln entlang strich. „Na schön, dein Wunsch sei mir Befehl.“ Stück für Stück küsste sich Joey Setos Oberkörper hinab, und als er wieder vor ihm kniete und seinen Bauch sanft mit seiner Zunge liebkoste, blickte er zu ihm hoch. Gott, er war so heiß, und Joey wusste, wenn Seto ihn jetzt an der richtigen Stelle berühren würde, würde er den Orgasmus seines Lebens bekommen. Setos Blick war stürmisch, seine Augen dunkelblau und voller Verlangen. Er hatte seine Hände wieder in Joeys Haare gekrallt, und Joey genoss den leichten Schmerz, den dieses Ziehen auslöste.   Endlich öffnete er Setos Gürtel und die Knöpfe seiner Hose und er merkte, wie das auch für den Brünetten eine Erleichterung war, als er genussvoll seufzte. Mit schnellen Handbewegungen zog er dem Größeren die Hose runter und zog sie ihm aus, ließ die Boxershorts aber noch für einen Moment an, um ihn noch mehr zu reizen. Seine Finger glitten unter die Shorts, während seine Zunge am oberen Bund leicht darunter fuhr. Dann schnappte er sich mit den Zähnen den Bund, und während er diesen ein wenig nach außen zog, schaute er Seto tief in die Augen.   „Joey, bitte...“, flehte Seto, und Joey löste die Zähne von den Shorts und ließ sie zurückschnappen. Mit erotisch-tiefer Stimme erwiderte er: „Ja, Seto?“ Er spürte, wie der Größere anfing, vor Lust zu zittern, und Joey genoss jede Sekunde von dem, was sie da gerade taten.   „Wenn... du nicht bald... was machst... dann ficke ich dich... gleich da auf dem Boden.“   Ein arrogantes Lachen kam Joey über die Lippen, bevor er sagte: „Na, dann sollte ich wohl langsam mal anfangen, hm?“ Er strich leicht über die Shorts, dort, wo Setos Erregung schon mehr als deutlich zu sehen war. „Joey... aah...“, stöhnte Seto voller Ungeduld. Auch Joey hatte mittlerweile große Probleme, sich zu beherrschen, aber er würde nicht einfach wie ein wildes Tier über ihn herfallen. Nein, er würde es langsam machen, damit er es richtig auskosten konnte, sie beide, und damit sie diesen Raum nie wieder würden betreten können, ohne auch nur eine Sekunde an das hier zurückzudenken.   Joeys Finger legten sich um den Bund von Setos Boxershorts und er hörte ihn ruckartig Luft einziehen. Ja, genauso wollte er ihn haben. Er ließ den Stoff zunächst über seinen Po gleiten, und dann, fast wie in Zeitlupe, gab er auch die Vorderseite frei und befreite ihn nun vollständig von den Shorts. Gierig leckte sich Joey die Lippen und spürte, wie sein Körper schon wieder Unmengen von Speichel produzierte.   Zunächst strich er mit einer Hand sanft über Setos Männlichkeit, was diesem ein lautes Stöhnen entlockte und Joey wusste, er hatte ihn an den Rand des Aushaltbaren gebracht. Und jetzt würde er ihm die Befriedigung verschaffen, die er sich nach dieser Tortur redlich verdient hatte.   Sanft berührte er die Spitze mit seiner Zunge, begann in kreisenden Bewegungen, diese zu liebkosen. Setos Griff in seinen Haaren verstärkte sich, und als Joey einen Blick hochwarf, konnte er sehen, wie der Braunhaarige seinen Kopf in den Nacken geworfen und die Augen fest zusammengekniffen hatte. Also ging er einen Schritt weiter und ließ die Zunge über die gesamte Länge gleiten, benetzte alles mit seinem Speichel. „Oh, Gott, Joey, das ist so geil“, hörte er Seto atemlos sagen. „Hör bloß nicht auf... bitte...“   Joey konnte sich glatt an das Gefühl gewöhnen, ihn so betteln zu hören, und er wusste, er würde später auch noch zum Zug kommen. Aber jetzt ließ er seinem Drachen den Vorzug. Er legte eine Hand um Setos Erregung und fing an, sie langsam auf und ab zu bewegen. Noch ein letztes Mal leckte er mit der Zunge über die Spitze, bevor er nun endlich auch den Mund einsetzte und alles in sich aufnahm, zunächst nur den obersten Teil, und dann, allmählich, auch den Rest. Setos ganzer Körper bebte und zitterte vor Erregung, und Joey bekam nicht genug davon. Hungrig saugte und leckte er, während seine freie Hand immer wieder Setos Oberschenkel und Oberkörper entlang streifte.   Setos Atem wurde immer schneller, sein Stöhnen immer lauter. Er drückte Joey noch enger an sich und Joey spürte, dass es sich nur noch um Sekunden handeln konnte. Er ließ kurz von ihm ab, und während seine Zunge weiter sanft an Setos Schaft leckte, sah er zu ihm auf und flüsterte heiser: „Komm für mich, Seto.“ Dann nahm er ihn wieder mit dem Mund auf, und als Seto kam, rief er laut Joeys Namen, so wie er es normalerweise mit dem von Seto tat.   Joey schluckte gierig alles runter, aber es war so viel, dass ein wenig davon aus seinem Mund rauslief. Für einen Augenblick sahen sie sich an, beide heftig atmend, Joey weiterhin vor ihm kniend. Setos Blick war noch immer total benebelt und Joey fixierte ihn intensiv mit seinen Augen, während er mit dem Daumen das Sperma aus seinem Gesicht entfernte und diesen danach genüsslich ableckte, was Seto erneut wimmern ließ. Dann schmunzelte Joey zufrieden und ließ Seto Zeit, sich wieder etwas zu beruhigen. Es sah so aus, als wenn der noch eine Minute brauchte, um wieder in der Realität anzukommen, und während sich Joey am Waschbecken im Klassenzimmer die sichtbaren Spuren des gerade Erlebten entfernte sowie seinen Mund wusch, konnte er nur daran denken, wie unglaublich das eben gewesen war.   Plötzlich spürte er von hinten Setos noch immer heiße Finger unter sein T-Shirt krabbeln. Er ließ es sich von ihm über den Kopf ziehen. Dann legten sich dessen Hände an seinen Hosenbund, und während er in aller Seelenruhe die Knöpfe an Joeys Hose öffnete, flüsterte er ihm ins Ohr: „Jetzt bin ich dran. Du wirst jetzt genau das machen, was ich dir sage, verstanden?“ Und da war er wieder, der dominante Seto Kaiba, der Joey so anmachte. Erstickt stöhnend nickte er und legte eine Hand an Setos Hinterkopf, zog ihn näher zu sich, der sofort damit begann, hitzige Küsse auf Joeys Nacken und Hals zu verteilen und sanft in sein Ohrläppchen zu beißen. Er drückte seinen Hintern noch mehr in Setos Richtung und spürte, selbst durch die Hose, wie der Brünette schon wieder hart wurde. Wahnsinn, offensichtlich hatte sie beide ihre Beziehungspause so stark an ihre persönlichen Grenzen gebracht, dass es kaum eine Berührung brauchte, damit sie übereinander herfallen konnten. Und Joey wusste – genau das hatte Seto jetzt vor, und er würde jede Sekunde davon auskosten.   „Braves Hündchen. Zieh dich aus“, befahl Seto, und Joey leistete dem sofort Folge. Auch Seto entfernte nun sein Hemd vollständig, sodass sie nun beide nackt, wie Gott sie schuf, in diesem Raum standen. Dass sie es mal in ihrem eigenen Klassenzimmer treiben würde, damit hätte wohl keiner von beiden jemals gerechnet, aber irgendwas daran machte Joey noch geiler, als er eh schon war.   Noch immer stand Joey mit dem Rücken zu ihm und konnte nun seine großen Hände auf seinem Hintern spüren. Dann legte Seto eine Hand um seine Erregung und fing an, sie in langsamen Bewegungen zu massieren. „Aaah... Seto...“, stöhnte Joey laut auf. Das fühlte sich einfach so unglaublich gut an, dass er nicht verhindern konnte, hemmungslos los zu stöhnen.   Hinter ihm konnte er Seto erregt schnurren hören. „Du bist so verdammt geil, Joey. Ich werde dich so lange ficken, bis du deinen eigenen Namen vergessen hast. Willst du das?“   Nun drehte sich Joey zu ihm um, sein Mund geöffnet, damit er noch genug Sauerstoff einsaugen konnte, während sein Atem immer schneller ging. Seine Stimme war kaum mehr als ein kratziges Flüstern, als er antwortete: „Ja, Seto. Lass mich alles vergessen. Wo willst du mich haben?“   Ein arrogantes Lächeln legte sich auf Setos Gesicht. Er strich mit dem Daumen über Joeys Lippen, dann erwiderte er: „Wie immer, ganz das treu ergebene Hündchen, hm?“   Joey nickte heftig. „Ja, ich mache alles, was du von mir verlangst... Master.“ Setos Augen weiteten sich und er umfasste nun Joeys Kinn mit festem Druck, hob seinen Kopf ein wenig an. Er leckte sich lüstern über die Lippen, dann sagte er: „So wirst du mich ab jetzt immer nennen, wenn ich dich ficken will. Verstanden?“   Joey konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen, dann antwortete er lasziv: „Verstanden... Master.“ Seto erwiderte das Grinsen, wurde aber sogleich wieder ernster. „Das machst du gut, mein Hündchen. Jetzt will ich, dass du zu meinem Platz rüber gehst und dich über den Tisch beugst.“   Oh Gott... das war wohl die großartigste Idee, die Joey jemals gehört hatte. Er war sich jetzt absolut sicher – sie würden diesen Raum niemals mehr, nicht auch nur für eine Sekunde, betreten können, ohne schmutzige Hintergedanken zu bekommen. Und das war großartig.   Joey gehorchte Seto brav und tat, wie ihm geheißen. Ungeduldig wartete er auf alles, was nun folgen würde. Sein Kopf lag seitlich und er sah und hörte, wie Seto in langsamen Schritten auf ihn zu kam. Plötzlich spürte er Setos Hand an seinem Hintern. Zunächst streichelte sie sanft darüber, dann nahm er Schwung und gab ihm einen kraftvollen Klaps. Joey stöhnte auf – und genoss den leichten Schmerz, den das hinterließ.   „Gefällt dir das, Joey?“, fragte Seto, und Joey fand es krass, wie kontrolliert seine Stimme sich anhörte. „Ja, Master. Noch mal.“   Er konnte Seto selbstgefällig hinter ihm lachen hören, und das Nächste, was er spürte, war ein erneuter Schlag auf den Po, ein wenig stärker als davor, und Joey war so in Ekstase, dass er alles daran bis zum Äußersten auskostete.   Dann spürte er Setos Zeige- und Mittelfinger an seinem Mund, und er wusste, was zu tun war. Er benetzte sie mit seinem Speichel, leckte unaufhaltsam daran und ließ seine Zunge um sie tanzen. Plötzlich hörte er Setos Stimme direkt an seinem Ohr, als er ihm zuflüsterte: „Ich werde gleich zwei Finger nehmen, und du wirst alles in dich aufnehmen, verstanden?“   Joey nickte. „Ja.“   Ein erneuter Hieb auf den Hintern, noch derber als davor. „Ja, was?“, fragte Seto mit dominantem Unterton, der heftigere Konsequenzen andeutete, wenn Joey nicht tat, was Seto verlangte. Erregt biss sich Joey in die Unterlippe. Genau so wollte er es, und er konnte es nicht mehr abwarten, Setos harte Stöße in sich zu spüren.   „Ja, Master.“   „Braver Hund.“   Seto nahm seine nun reichlich benässten Finger, und wie vorher angekündigt, ließ er beide gleichzeitig in Joey hineingleiten. Er fing sofort an, sich mit mäßiger Geschwindigkeit zu bewegen. Es war einfach überwältigend, welches Talent der Größere besaß, direkt die richtigen Stellen zu treffen, und statt Schmerz, weil er gleich zwei Finger genommen hatte, fühlte Joey nichts als pure Lust. Er warf sich ihm heftig entgegen, wollte noch mehr, und Seto nahm noch einen dritten Finger dazu, erhöhte die Geschwindigkeit und Härte der Bewegung.   Joey bewegte seinen Kopf ein wenig in Setos Richtung, der schräg hinter ihm stand und den Blonden mit berauschtem Gesichtsausdruck dabei beobachtete, wie er völlig ekstatisch alle Berührungen in sich aufnahm. „Master?“, fragte Joey und ließ seine Zunge über seine Unterlippe gleiten, was Seto einen wohligen Seufzer entlockte.   „Ja, mein Hündchen?“   Joey wartete einen kurzen Moment ab, genoss noch einmal das Gefühl von Setos Fingern in ihm, dann öffnete er erneut die Augen und sah ihn durchdringend an. „Wirst du mich jetzt endlich ficken?“   Seto entfernte lüstern grinsend seine Finger und ging nochmal ganz nah an Joeys Kopf ran, nahm sein Kinn fest in die Hand, und sagte ihm dann im gewohnten Befehlston: „Gut, ich erfülle dir deinen Wunsch. Aber du wirst die ganze Zeit nach vorne schauen. Haben wir uns verstanden?“   Als Seto Joeys Kinn losließ, folgte er sofort seiner Order und blickte nach vorn, wo das Fenster ihm einen Blick auf die Nacht bot. „Ja, Master. Ich werde alles tun, was du von mir verlangst.“   „Gott, Joey...“, hörte er Seto von hinten stöhnen, während er seine Erregung an seinen Eingang legte und nur Sekunden später in ihn eindrang. Endlich - Joey hatte das Gefühl von Seto tief in ihm so vermisst. Zunächst bewegte sich der Brünette in gleichmäßigen, kontrollierten Stößen, die mit der Zeit immer fordernder und hektischer, immer hitziger und leidenschaftlicher wurden.   Seto verpasste ihm wieder einen Hieb auf den Hintern, dann sagte er: „Stöhn für mich, Joey. Sag meinen Namen.“   „A-ah, Seto... ja... Seto... du... bist... mein Master...“   „Weiter, Joey, hör nicht auf“, sagte Seto, und Joey konnte hören, wie wenig ihm seine Stimme noch gehorchte.   Unablässig drang Seto immer wieder in Joey ein, und selbst wenn er es gewollt hätte, er könnte niemals das laute Stöhnen unterdrücken, wenn er Sex mit Seto hatte. Und dessen war sich der Braunhaarige auch voll bewusst, da war Joey sich sicher.   „Seto... Master... das fühlt sich... so gut an... bitte... schneller... ich... aaah...“   Er wusste, er würde es nicht mehr lange aushalten, es war einfach schon viel zu lange her. Seto schien das zu bemerken, denn er zog ihn vom Tisch zu sich hoch, und Joey musste sich auf seine Zehenspitzen stellen, damit Seto unaufhörlich weiter zustoßen konnte. Eine Hand von Seto legte sich um Joeys Männlichkeit, die ihn in wilden Bewegungen massierte. Den freien Arm legte er um Joeys Hals und zog ihn noch enger an sich.   Jedes einzelne Wort wurde von einem heftigen Stoß unterbrochen, als Seto sagte: „Komm... für... mich... Joey!“   Sie kamen zeitgleich, so heftig wie noch nie, so glaubte zumindest Joey, und er schrie Setos Namen, während er den intensivsten Orgasmus erlebte, den er jemals hatte.   Seto glitt aus ihm raus, aber sie blieben noch einige Minuten einfach so stehen, Joeys Rücken an Setos Vorderseite. Ihre Körper waren noch immer voller Hitze von dem, was sie da gerade getan hatten, und sie brauchten eine Weile, um wieder zu Atem zu kommen.   Irgendwann drehte Joey sich um, noch immer schwer atmend, und sah seinem Drachen in die wunderschönen Augen. „Seto, das war... der absolute Wahnsinn... ich liebe dich, ich liebe dich so sehr.“   Seto nahm sein Gesicht in beide Hände, dann antwortete er: „Und ich liebe dich, Joey. Mehr als du dir jemals wirst vorstellen können.“   Dann legten sich ihre Lippen zärtlich aufeinander, und es steckte so viel Liebe in dieser Vereinigung, dass Joey kurzzeitig das Gefühl hatte, vor Glück zu platzen.   Nachdem sie sich zumindest oberflächlich gereinigt hatten, zogen sie sich wieder an und beseitigten auch im Klassenzimmer die sichtbaren Spuren von dem, was sie da gerade getan hatten, bevor sie wieder raus zu der Gruppe gingen. Seto grinste Joey an, als sie den Raum verließen.   „Was ist?“, fragte der Blonde verwirrt.   „Vielleicht solltest du noch mal kurz ins Bad gehen. Deine Haare schreien geradezu ‚ich hatte gerade Sex‘.“   „Ups...“ Grinsend machte sich Joey auf ins Badezimmer, um seine Frisur zumindest einigermaßen zu richten, dann trat er erneut zu Seto auf den Schulflur. „Besser?“   Dieser nickte. „Besser. Komm, lass uns rausgehen.“ Und für die wenigen Sekunden, die sie noch in dem dunklen Schulflur waren, nahm Seto seine Hand und drückte sie fest, und Joey kam nicht umhin zu glauben, dass das ein Zeichen dafür war, zu wem er gehörte. Dabei brauchte es dieses Zeichen gar nicht – Joey wusste, er würde immer ihm gehören, bis in alle Ewigkeit.   Als sie zurück zur Gruppe stießen, war Joey sprachlos ob der Tatsache, wie emotionslos Setos Mimik nun wieder sein konnte. Aber er war eben ein Kaiba, da ließ sich nichts machen, und irgendwie amüsierte sich Joey auch darüber. Im Bett ein wildes Tier, in der Öffentlichkeit unnahbar und kalt.   „Na, ihr wart aber lange weg“, hörte Joey Tristan sagen, der mit den Anderen noch immer nah beim Feuer stand, und wenn es nicht so dunkel gewesen wäre, trotz des Feuers, hätte jeder gesehen, wie Joey errötete. „Halt die Klappe, Schwachkopf“, erwiderte Joey trotzig und die Gruppe fiel in lautes Gelächter aus, dem sich auch Joey nicht entziehen konnte. Als er zu Seto zurückblickte, konnte er ein ganz leicht angedeutetes Lächeln auf dessen Gesicht sehen – eines der arroganten Sorte, das ihm signalisierte, dass die Nacht noch nicht vorbei war. Joey biss sich leicht in die Unterlippe, was Setos Lächeln noch ein wenig intensivierte und seine Augen zu Schlitzen formte. Und Joey konnte die Vorfreude darüber nicht verbergen, seinem Master in dieser Nacht noch weitere Wünsche zu erfüllen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)