Flashlight von Dolly-Bird ================================================================================ Kapitel 2: Shoppingtour ----------------------- Als sie endlich an der Mall angekommen waren, reihte Sebastian sich in die Schlange vor dem Parkhaus ein. Diese bestand zum Glück nur aus drei Autos. Es war Mittwochmorgen und die meisten Menschen gingen arbeiten, zur Schule oder Uni und hatten dementsprechend keine Zeit shoppen zu gehen. Darüber war Sebastian wirklich froh. Samstag war hier immer die Hölle los. Er warf einen Blick zu seinem Beifahrer. Dieser schaute sich neugierig um, obwohl es hier noch nicht viel zu sehen gab. „Warst du schon mal in einer Mall?“, fragte Sebastian und erhielt ein Kopfschütteln als Antwort. Das verwunderte ihn auch nicht weiter, schließlich stammte der Junge aus einer sehr reichen Familie. Was wohl mit seinem Erbe und der Firma seines Vaters passierte? Darum sollte sich sein Anwalt kümmern. Endlich war Sebastian an der Reihe und durfte in das Parkhaus fahren. Er fuhr direkt auf die höchste Ebene, da dort um diese Zeit so gut wie niemand parkte und er keinen Wert auf Dellen von Autotüren und Kratzern im Lack legte. Da die Parkplätze, wie in ziemlich jedem öffentlichen Parkhaus, recht schmal waren, parkte er auf dem Familienparkplatz. Kaum war er ausgestiegen und richtete kurz seine Kleidung, kam eine dickliche Frau mit zwei kleinen Kindern an der Hand auf ihn zu und funkelte ihn wütend an: „Also hören Sie mal! Sie können nicht auf dem Familienparkplatz parken, nur weil Sie Geld haben!“ Sebastian hob nur eine Augenbraue, ging um sein Auto herum und öffnete die Beifahrertür. Dort kämpfte Ciel mit dem Gurt, schaffte es aber nicht, sich abzuschnallen. Die Frau schimpfte mit immer schriller werdender Stimme weiter, eine andere Mutter mit Kind gesellte sich gerade dazu, als Sebastian sich, mit Ciel im Arm, wieder aufrichtete und die Autotür zuschlug. Kühl musterte er die Frauen: „Und wenn ich ein Kind dabei habe?“ Augenblicklich war die Frau verstummt und zog ihre lachenden Bälger mit. Ihr Kopf glich einer Tomate, ob vor Wut oder Scham. Die andere Frau kicherte verlegen. „Manche Leute haben einfach kein Benehmen“, seufzte sie theatralisch und versuchte sich an einem, in ihren Augen sexy, Wimpernschlag. Mit großen Schritten, ihre Tochter einfach stehen lassend, kam sie auf Sebastian zu und strahlte Ciel an. „Das ist aber ein ganz Süßer!“, sie streckte ihre Hand aus, um dem Jungen durch die aschblauen Haare zu fahren, doch dieser drückte sich instinktiv näher an Sebastian, wollte offensichtlich nicht berührt werden. Der Größere wich einen halben Schritt zurück und sagte mit kühlem Unterton: „Wir sind hier nicht in einem Streichelzoo. Wenn sie ein Kind streicheln wollen, dann tun Sie das bei ihrem eigenen.“ Mit diesen Worten drehte er sich um, schloss sein Auto ab und ging. Die Frau sah ihnen sprachlos und angesäuert hinterher. Sebastian, der mittlerweile am Treppenhaus angekommen war, stieg mit Ciel auf dem Arm in den Fahrstuhl, dessen Türen sich soeben geöffnet hatten. Auf der Fahrt nach unten setzte er den Jungen ab. Es dauerte auch nicht lang, dann kamen sie im Erdgeschoss an. Obwohl es ein ganz normaler Mittwoch war, waren sehr viele Menschen da. Sebastian hielt dem Kleineren, der sich neugierig, aber auch ein wenig ängstlich umsah, seine Hand hin und fragte: „Möchtest du meine Hand halten? Damit du mir hier nicht verloren gehst.“ Ciel zögerte kurz, warf noch mal einen Blick auf die vielen Menschen, dann ergriff er drei von Sebastians Fingern. Dieser steuerte zuerst den Lageplan an, um das Bekleidungsgeschäft für Kinder ausfindig zu machen. Schon auf dem Weg dorthin wurden ihnen immer wieder verzückte Blicke von Frauen jeden Alters zugeworfen. Immer wieder konnte er Dinge hören wie „Nein wie süß!“, „Ach, goldig!“ oder „So niedlich!“ Ciel schien das zum Glück kaum mitzubekommen, er war viel zu sehr damit beschäftigt sich neugierig umzusehen. So viele Läden auf einmal hatte er noch nie gesehen. Während sich links und rechts ein Geschäft ans nächste reihte, waren in der Mitte viele Essensstände und Sitzmöglichkeiten. Mit großen Augen betrachtete er eine Bude, die Eis in allen möglichen Varianten verkaufte. Sebastian entging dieser Blick nicht und er beschloss, dass er Ciel später ein Eis zur Belohnung kaufen würde, wenn dieser brav war. Gerade beobachtete er eine verzweifelte junge Mutter, die versuchte, ihren Jungen, er war vielleicht acht oder neun, zum Weitergehen zu bewegen. Doch dieser wollte viel lieber erst mal ein Eis. Die schwache Frau zog an ihrem Kind, doch hatte keine Chance. Scheinbar hatte der Junge schon zu oft Eis bekommen, so dick wie er war. Ohne die beiden weiter zu beachten ging Sebastian weiter und war dankbar, dass sein Schützling, zumindest bisher, so brav war. Aber selbst wenn er toben würde, er könnte ihn sich einfach über die Schulter werfen und gehen. Kurz darauf hatten sie das erste Geschäft erreicht. Sebastian atmete noch einmal kurz durch. Ein paar der anwesenden Mütter und auch Verkäuferinnen waren schon auf sie aufmerksam geworden, obwohl sie noch nicht einmal durch die Tür getreten waren. Kaum hatten sie einen Fuß über die Schwelle gesetzt begannen drei der Verkäuferinnen, die gerade nicht jemanden bedienen mussten, ein Wettrennen. Jede wollte die beiden bedienen. Eine Frau mittleren Alters machte das Rennen und versuchte mit roten Wangen ihre Fassung wiederzuerlangen. „Guten Tag, wie kann ich Ihnen helfen?“ „Wir brauchen Kleidung für ihn hier“, sagte Sebastian möglichst freundlich und deutete mit seinem Blick auf Ciel. Dieser schaute die Frau, die sich zu ihm runter beugte, emotionslos an. „Du bist aber ein Hübscher!“, rief sie verzückt aus, dann wandte sie sich wieder an Sebastian. „Suchen Sie etwas Bestimmtes?“ In ihrer Stimme schwang ein verführerischer Unterton mit. Der Angesprochene hob eine Augenbraue. Er wusste, dass er bei Frauen schon immer gut ankam, doch nun kannten sie scheinbar kein Halten mehr, sich an ihr ran zu machen. „Wir brauchen alles“, sagte er schlicht. „Alles?“, wiederholte die Frau ungläubig und starrte ihn mit großen Augen an. „Eine komplette Garderobe eben“, verdeutlichte Sebastian und unterdrückte ein genervtes Seufzen. „Wenn das so ist …“, sagte die Verkäuferin und lachte kurz auf, „kommen Sie mal mit. Welche Größe hat er denn?“ Das war eine gute Frage, Sebastian kannte sich mit so etwas nicht aus. Das teilte er der Frau auch mit. „Das lässt sich leicht herausfinden“, lachte diese aufgesetzt und durchstöberte schon die erste Kleiderstange. Eine halbe Stunde später stand Sebastian mit einem großen Haufen Kleidung auf dem Arm vor der Umkleide. „Soll ich mit reinkommen?“, fragte er Ciel und dieser nickte. Er war offensichtlich überfordert, kannte er diese Art des Einkaufens nicht. Die Kabine war zum Glück groß genug, so dass Sebastian ihn ohne Probleme aus- und wieder anziehen konnte. Allerdings gab es keinen Spiegel, sodass Ciel sein Outfit jedes Mal dieser nervigen Verkäuferin und allen anderen, die sich mehr oder weniger auffällig bei den Umkleiden versammelt hatten, präsentieren musste, wenn er es angezogen sehen wollte. Sebastian sah, wie unwohl er sich dabei fühlte und stellte sich jedes Mal so hin, dass er den Jungen mit seinem Körper größtenteils vor den neugierigen, verzückten Blicken schützen konnte. Auf der anderen Seite waren die nervige Verkäuferin und die Wand. Bei jedem Outfit nickte Ciel entweder als Zustimmung, oder schüttelte mit dem Kopf, wenn ihm etwas nicht gefiel. So hatten sie am Ende vier Hosen, zwei Jogginghosen, zehn T-Shirts, drei Pullover, drei Sweatjacken und drei Pyjama ausgesucht. „Soll ich die Sachen für Sie an die Kasse bringen?“, fragte die Verkäuferin, kaum, dass die beiden die Umkleidekabine verlassen hatten. Ohne auf ihre Frage einzugehen sagte Sebastian: „Wir brauchen dann noch Unterwäsche und Socken.“ „Oh, natürlich!“, kicherte die Frau mit roten Wangen und wuselte los. Sebastian, der auf einem Arm die Kleidung trug und an der anderen Hand Ciel hielt, folgte ihr mit einem genervten Seufzen. Das ging zum Glück schnell und keine zehn Minuten später stand er an der Kasse. Als er hörte, wie viel sie dafür haben wollten, hob er kurz beide Augenbrauen. Er hatte, soweit er wusste, keine teure Markenkleidung gekauft, aber der Preis war trotzdem stattlich. Nicht, dass es sein Konto großartig belasten würde. Er reichte der Frau seine Kreditkarte und nachdem diese ihm die große Tüte gegeben hatte, verließen sie mit einem erleichterten Seufzen den Laden. Ciel war wirklich froh, wieder draußen zu sein. Er hatte sich mehr als unwohl gefühlt unter diesen ganzen Augen. Er wusste nicht, was diese ganzen Frauen von ihm wollten und war froh, dass Sebastian da war. Er vertraute ihm, ohne zu wissen wieso eigentlich. Es war mehr ein Gefühl, dass ihm nichts passieren würde, solange der Größere bei ihm war. „Dann wollen wir mal schauen wo sich das Schuhgeschäft für Kinder befindet“, sagte dieser und ging schon los. Ciel hielt wieder die drei Finger in seiner kleinen Hand und zog seine Augenbrauen zusammen. Er hatte doch Schuhe an, war das wirklich nötig? Da waren bestimmt wieder so viele Frauen, die ihn wie eine Attraktion im Zirkus angafften. „Herzlich willkommen. Kann ich Ihnen behilflich sein?“, riss eine männliche Stimme Ciel aus seinen Gedanken. Überrascht hob er seinen Blick und stellte freudig fest, dass es tatsächlich ein Mann war. „Guten Tag, wir brauchen Schuhe für ihn“, sagte Sebastian freundlich und war froh, nicht von einer Frau bedient zu werden. Er warf einen kurzen Blick um sich und stellte fest, dass die Verkäuferinnen, die sich an der Kasse gesammelt hatten, ihnen schmachtende Blicke zuwarfen. Es stimmte wohl tatsächlich, dass ein attraktiver Mann mit Kind für Frauen noch attraktiver wurde. Mit Ciel an der Hand folgte er dem Verkäufer. „Welche Schuhgröße hat er denn?“, fragte dieser. „Gute Frage“, erwidert Sebastian. Er hoffte, es würde nicht zu sehr auffallen, dass er keine Ahnung hatte, welche Größe der Junge brauchte. „Das ist kein Problem“, lachte der Verkäufer und zwinkerte ihm zu, „das können wir leicht herausfinden.“ Innerlich schauderte Sebastian. Nicht dass er ein Problem mit dieser Art Mann hatte, eher im Gegenteil, aber er hatte nach dem ersten Laden schon genug von dieser Art Aufmerksamkeit. „Setzen Sie sich doch bitte und ziehen ihrem Sohn die Schuhe aus“, sagte der Verkäufer und verschwand kurz. Seinem Sohn. Sah man sie wirklich als Vater und Sohn? Dabei sahen sie sich doch nicht im Geringsten ähnlich. Aber ihm sollte es recht sein. Ciel setzte sich brav auf einen der vielen Hocker und ließ sich von Sebastian die Schuhe ausziehen. Da kam auch schon der Verkäufer mit einem seltsamen Gestell in den Händen zurück. „So Kleiner, dann stell doch mal deinen Fuß darauf, dann sehen wir welche Schuhgröße du brauchst.“ Ciel tat wie ihm geheißen und ein paar Minuten später hatten sie schon zehn verschiedene Paar Schuhe vor sich zur Auswahl. Sebastian nahm das erste Paar und betrachtete es. Claude hatte ihm am Morgen noch eingeschärft, wie wichtig es war, gute Schuhe mit einer ordentlichen Sohle zu kaufen, da er sonst die kleinen Kinderfüße kaputt machen würde. Bei dem Preis schaute Sebastian nicht schlecht. War das ihr Ernst? Der Verkäufer, der seine Reaktion richtig interpretierte, sagte: „Kinderschuhe sind immer sehr teuer. Aber Sie wollen doch auch nicht, dass der Kleine später krumme Füße hat, nicht wahr?“ Das wollte er natürlich nicht und zog Ciel das erste Paar an. „Dann lauf mal ein Stück und schau sie dir im Spiegel an“, sagte Sebastian lächelnd. Der Kleinere tat wie ihm geheißen, rutschte von dem mit schwarzem Leder bezogenen Hocker und ging einfach gerade aus durch die Regale. Vor einem Spiegel blieb er stehen und betrachtete die Schuhe. Sie gefielen ihm gar nicht, das teilte er Sebastian auch mit einem Kopfschütteln mit. Eine halbe Stunde später verließen sie den Laden mit zwei Paar Straßenschuhen und zwei Paar Sandalen, schließlich war es schon Juni. Da es schon Mittag, war fragte Sebastian: „Hast du Hunger?“ Wieder erhielt er ein Nicken als Antwort. „Wie wäre es mit Pizza?“, schlug er lächelnd vor. „Okay …“, sagte Ciel leise. „Gut, dann müssen wir ein Stockwerk höher.“ Schweigend legten sie den Weg bis zur Pizzeria zurück. Da das Lokal komplett offen war konnte jeder, der vorbei lief, sehen wer dort saß. Sebastian sah sich kurz um und entdeckte dann einen freien Tisch in einer Ecke, der eine kleine Eckbank hatte. Sofort steuerte er diesen an und deutete Ciel, sich auf die Bank zu setzen. Die Tüten stellte er daneben auf den Boden. So war der Junge wenigstens vor neugierigen Blicken geschützt. Schon auf dem kurzen Weg hierher hatten ihnen einige Frauen mit leuchtenden Augen nachgesehen. Langsam fragte Sebastian sich, ob es Claude auch immer so erging, wenn er mit Alois und Luca allein unterwegs war. Sie saßen noch nicht lange, da kam schon eine Kellnerin mit roten Wangen und brachte zwei Karten. „Wissen Sie schon was Sie trinken möchten?“, fragte sie direkt und hatte nur Augen für Sebastian. Dieser bestellte eine große Flasche Wasser und zwei Gläser. Dann nahm er eine Karte und schlug diese auf. Kurz ließ er seinen Blick über die verschiedenen Varianten gleiten, dann fragte er Ciel: „Gibt es etwas Bestimmtes, das du möchtest?“ Er erhielt ein Kopfschütteln als Antwort. „Hast du schon einmal Pizza gegessen?“, fragte Sebastian und erhielt wieder ein Kopfschütteln als Antwort. Kurz hob er erstaunt seine Augenbrauen, dann lächelte er und zeigte Ciel ein Bild in der Speisekarte. „Das ist ein gebackener Teig mit verschiedenen Zutaten. Käse ist immer drauf und dann kann man sich aussuchen, was man noch möchte.“ Er überlegte kurz, was Ciel schmecken könnte. Es durfte nicht zu geschmacksintensiv sein, das war er noch nicht gewohnt. „Magst du Tomaten?“ Ciel nickte. „Wie wäre es dann mit einer Pizza mit Käse, der Fäden zieht, und Tomaten drauf?“ „Okay“, stimmte er leise zu. Dann kam auch schon die Bedienung zurück und nahm ihre Bestellung auf. Sebastian nutzte die Wartezeit und fragte: „Das ist gerade alles etwas viel für dich, nicht wahr?“ Ciel nickte und betrachtete die Tischplatte, als gäbe es dort etwas Interessantes zu sehen. „Was hältst du davon, wenn wir nach der Pizza noch ein großes Eis essen gehen?“ Ciels Kopf ruckte hoch und er schaute Sebastian mit leuchtenden Augen an. „W-wirklich?“ Der Größere lächelte: „Wirklich. Unten gibt es einen Stand, da bekommst du dann ein großes Eis.“ Durch das Leuchten in den großen blauen Augen wurde ihm richtig warm ums Herz. „Danach kaufen wir dir noch Spielsachen. Dann müssen wir noch Lebensmittel kaufen, damit wir die nächsten Tage auch genug zu Essen haben, und dann geht es nach Hause“, zählte er auf, was sie noch alles zu tun hatten. Fast schon ein wenig enttäuscht ließ Ciel seinen Kopf sinken. Er hatte doch schon gar keine Lust mehr. Diese vielen Menschen überall und die vielen neuen Eindrücke machten ihm sehr zu schaffen. „Ich verspreche dir, die nächsten Tage werden wir die Wohnung nicht mehr verlassen, außer du möchtest es.“ Bevor Ciel etwas erwidern konnte, wurden ihnen ihre Getränke und ihre Pizzen gebracht. Skeptisch betrachtete Ciel sein Essen. Wie sollte er das essen? Sebastian, der schon sein erstes Stück in der Hand hatte, sagte belustigt: „Das darfst du mit der Hand essen.“ Nach dem Essen bekam Ciel das versprochene Eis. Er hatte sich ein großes Spaghetti-Eis ausgesucht. Sebastian konnte nicht anders als zu lächeln, als der Kleinere ihn mit großen, leuchtenden Augen angesehen und sogar ein kleines bisschen gelächelt hatte. So schnell konnte er gar nicht schauen, da hatte das Eis schon erheblich abgenommen und Ciel saß mit schmerzverzerrtem Gesicht da und hatte eine Hand auf den Kopf gelegt. Sebastian lachte leise: „Eis kannst du nicht so schnell essen, sonst passiert das. Iss langsamer, dann hast du auch mehr davon.“ Langsam ließ Ciel seine Hand wieder sinken und verspeiste seinen Nachtisch langsamer. Das war ein wirklich unangenehmes Gefühl gewesen, als wäre sein Gehirn eingefroren. „Danke“, sagte er leise, als er den nun leeren Becher von sich schob. „Das hast du dir verdient, so brav wie du warst“, lächelte Sebastian und widerstand dem Drang, durch die aschblauen Haare zu wuscheln. „Jetzt kaufen wir dir ein paar Spielsachen, okay?“ Lächelnd hielt er Ciel seine Hand hin und spürte kurz darauf, wie eine kleine Hand drei seiner Finger umfasste. Seltsamerweise war er bei dem Eis euphorischer gewesen als nun, wo es um Spielsachen ging. Sebastian schob es auf die Menschenmenge, die nun, da die Mittagszeit vorüber war, nochmal zugenommen hatte. Dieser Teil ging zum Glück recht schnell. Ciel hatte sich ein Uno-Kartenspiel und zwei Puzzle mit je 200 Teilen herausgesucht. Auf Sebastians Frage, ob er nicht noch mehr wollte, hatte er schüchtern zwei Bücher herausgesucht, aus denen der Ältere ihm vorlesen konnte. Auch der Lebensmitteleinkauf ging recht schnell und so waren sie am frühen Nachmittag zu Hause. Lächelnd stellte Sebastian fest, dass Ciel während der Fahrt eingeschlafen war, was auch nicht weiter verwunderlich war bei den vielen neuen Eindrücken und dem stundenlangen Einkaufen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)