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Öffne dein Herz für mich- 心を開いて[TodoDeku]

**Omegaverse**
von

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Part VII - Heartbeat

Izuku und Shoto befanden sich eine ganze Weile in dieser Stellung. Der Weißrothaarige hatte immer noch beide Arme schützend um den Kleineren gelegt. Dieser versuchte in diesem Moment immer noch mit diesem flauen Gefühl in seiner Magengegend klarzukommen. Was der Grünhaarige jedoch feststellte, sein Herzschlag war synchron mit dem seines Gegenübers. Sie schlugen im Takt zueinander. Die Augen des Kleineren weiteten sich.
 

//Was hat das alles nur zu bedeuten?//
 

Nach einigen Minuten ließ der Größere dann schließlich von Izuku ab. Dieser spürte augenblicklich wieder die Kälte, nachdem die wohltuende Körperwärme verschwunden war. Es war schon etwas wie Enttäuschung, die sich in diesem Moment in dem Grünhaarigen einnistete. Er gab es ungern zu, aber er hatte sich wohl gefühlt. Kurz fasste sich der Grünhaarige an die linke Brust, sein Herz hämmerte immer noch heftig gegen seinen Brustkorb, es wollte sich einfach nicht beruhigen. Als der Kleinere seinen Blick erhob, sah er, dass der Weißrothaarige schon wenige Schritte voraus gegangen war. Schnell nahm Izuku die Beine in die Hand und schloss zu dem Größeren auf, der den Blick geradeaus gerichtet hielt.
 

Izuku fragte sich in diesem Moment, wie es dem Weißrothaarigen wohl geht. Ließ ihn die ganze Situation von gerade eben kalt? War es ihm egal? Oder war er so gut darin sein Pokerface auf zusetzen um seine wahren Gefühle und Empfindungen zu verbergen?
 

//Warum ist mir das auf einmal so wichtig, so jemand wie er interessiert sich doch nicht für mich.//
 

Traurig ließ Izuku seinen Kopf sinken und lief wortlos neben Shoto her. Dieser sah einige Male, wenn der Kleinere nicht hinsah, zu ihm herunter. Er bemerkte die betrübte Stimmung, die von dem Grünhaarigen ausging.
 

„Was ist los?“
 

Ertappt sah der Grünhaarige in das Gesicht seines Retters. Seine Augen begannen sich langsam mit Tränen zu füllen, hielt diese aber so gut es ging zurück. Schnell hielt er die Brille hoch und wischte mit dem Handrücken über seine Augen. Danach lächelte er den Größeren verlegen an.
 

„Alles gut, mach dir keine Sorgen.“
 

Der Größere erhob daraufhin eine Augenbraue, ließ die Worte aber so im Raum stehen und schaute wieder geradeaus. Seine beiden Hände befanden sich in seinen Hosentaschen, sodass Izuku in diesem Moment die geballten Fäuste nicht bemerkte.
 

Gemeinsam kamen sie beim Bahnstopp an. Gerade rechtzeitig, die Straßenbahn kam gerade schon um die Ecke gefahren. Die Leute tummelten sich bereits. Als die Beiden eingecheckt hatten, saßen sie im hinteren Abteil nebeneinander. Der hintere Teil war komplett leer. Shoto saß am Fenster und hatte seinen Blick nach draußen gerichtet. Izuku saß neben ihm und hielt seine Tasche fest, die sich auf seinem Schoß befand. Stille herrschte zwischen den Beiden.
 

Zu allem Überfluss kam es auch noch wenige Minuten später zu einem verkehrsbehinderlichen Zwischenfall, weshalb die Bahn anhalten musste. Es folgten mehrere Durchsagen, das alle Fahrgäste sitzen bleiben sollen, nach Beseitigung des Hindernisses würde die Bahn ihre Fahrt fortsetzen. Es handelte sich wohl um eine Sonderbaustelle, die zuvor eingerichtet worden war und den Verkehr extrem verlangsamte. Dabei schien es wohl Probleme mit dem Zeitmanagement gegeben zu haben.
 

Neugierig richtete der Grünhaarige seinen Blick nach vorne und erhob sich kurz, leider konnte er durch die vor ihm tummelnden Fahrgäste nichts erkennen. Seufzend nahm er daraufhin wieder Platz. Sein Körper spannte sich an. Daraufhin widmete Izuku seine Aufmerksamkeit seinem Nachbarn, der nun ebenfalls neugierig nach vorne sah.
 

„Shoto, du musst nicht mit mir zusammen hier warten, du kannst gerne schon nach Hause gehen. Ich will nicht, dass du wegen mir zu spät kommst.“
 

Das heterochrome Augenpaar sah ihn daraufhin eindringlich an. Ein erneuter Schauder jagte über Izukus Rücken. Dieser Blick. Der Kleinere hatte ihm so oft schon in die Augen gesehen, jedes Mal strahlten sie Kälte und auch Einsamkeit aus. Aber der Blick, der aktuell ihm galt, war das komplette Gegenteil. Sie strahlten und versprühten Wärme, die den Kleineren wieder innerlich entspannen ließ. Dass ein Alpha auch so eine Wirkung auf ein Omega haben konnte, Izuku hätte es nie für möglich gehalten.
 

„Ich bleibe bei dir, keine Widerworte.“
 

Izukus Herz schlug nach diesen Worten erneut schneller. Er konnte nicht glauben, nicht fassen, dass jemand wie Shoto Todoroki seine verbliebene Freizeit mit ihm, einem wertlosen Omega, verbrachte. Der Grünhaarige ließ seinen Kopf daraufhin sinken. In diesem Moment erschrak er über sich selbst. Seit wann hatten Katsukis Worte so viel Einfluss auf ihn? Hatte er genau nicht deswegen beschlossen alle vom Gegenteil zu überzeugen? Sich ein neues Äußeres zugelegt? Reichte es etwa nicht aus? Hatten die jahrelangen Schikanen der blonden Explosion schon solche Spuren bei ihm hinterlassen? Eine innerliche Unruhe breitete sich erneut in dem Kleineren aus.
 

Noch bevor die negativen Gedanken den Grünhaarigen erdrücken konnten, spürte er einen Arm hinter sich, der sich vorsichtig um seine Schulter legte. Wärme breitete sich erneut in Izuku aus. Hatte Shoto gerade einen Arm um ihn gelegt? Erneut schoss dem Kleineren Schamröte ins Gesicht, ehe er seinen Blick hob und direkt in das verschiedenfarbige Augenpaar schaute. In diesem Moment hätte Izuku darauf verwetten können, ein trauriges Lächeln gesehen zu haben. Etwas in dem Kleineren zog sich daraufhin schmerzlich zusammen. War es wegen ihm?
 

„Izuku, ich spüre doch, dass etwas nicht in Ordnung ist. Bitte rede mit mir.“
 

Der Besagte erschauderte kurz. Es war das erste Mal, dass der Größere ihn mit Vornamen direkt angesprochen hatte. Ein trauriges Lächeln zierte das Gesicht des Grünhaarigen.
 

„Ich kann es halt einfach nicht glauben, dass so jemand wie du Zeit mit mir verbringt. Wenn du dein ganzes Leben lang von den Gleichaltrigen immer nur gesagt bekommst, dass du ein wertloses Omega, ein Taugenichts und Nichtsnutz bist, hinterlässt das irgendwann Spuren.“
 

Der Größere verkrampfte sich daraufhin, was der Grünhaarige auch spüren konnte. Es ließ ihn also nicht kalt. Jedoch hörte Shoto weiterhin einfach nur zu, worüber der Kleinere echt dankbar war. Vielleicht war das der Augenblick wo er sich mal jemand anderem als seiner Mutter anvertrauen konnte. Izuku spürte eine Vertrautheit bei dem Weißrothaarigen. Er spürte, dass Shoto ebenfalls eine schwere Zeit hinter sich hatte. Vielleicht konnte er ihm auch so einen Teil seiner schweren Last abnehmen. Hieß es nicht immer geteiltes Leid ist halbes Leid?
 

„Ich habe mein ganzes Leben allein verbracht. Der Einzige, der mir mal Aufmerksamkeit schenkte, war Kacchan. Und wie er mich behandelt hat, hast du ja mitbekommen. Aber lieber wollte ich diese Art von Aufmerksamkeit als die totale Einsamkeit. Ich bin nicht nur ein Omega, ich bin auch noch ein Unbegabter. Was das für mich bedeutet, kannst du dir ja denken. Meine Mutter war die Einzige, die immer versucht hatte mich zu trösten und sie war es, die mich auch angespornt hatte weiterzukämpfen. Das mein Leben irgendwann mal besser werden würde. Weißt du eigentlich, dass ich selbst die Bewerbung gar nicht eingereicht habe? Ich wollte es, aber meine innere Stimme hat mich davon abgehalten. Ich hatte die Bewerbung fertiggemacht, aber danach direkt in den Mülleimer geschmissen. Weil mich meine Zweifel wieder eingeholt haben. Es war meine Mutter, die meine Bewerbung fand und eingereicht hatte. Ich wusste davon nichts, bis ich die Zusage in die Hand gedrückt bekam. Echt lächerlich, oder?“
 

Auf einmal spürte der Kleinere wie er langsam näher an den Weißrothaarigen herangezogen wurde. Izukus Kopf lehnte nun an Shotos Schulter. Dieser strich ihm mit seinen Fingern zart durch seine lockigen Haare. Erneut setzte Izukus Herz einen Augenblick aus und ein leises Seufzen verließ seine Lippen. So nah waren sie sich eben nicht gewesen. Ein wohltuender Duft stieg in Izukus Nase. Daraufhin entspannte sich sein Inneres erneut. Sein Kopf war von den negativen Gedanken befreit. Er war wie leergefegt. Nun verstand er Shotos Geste. Ein Alpha fühlt, wenn es einem Omega nicht gut geht und auch umgekehrt. Sobald man die Nähe eines anderen spürt, beruhigen sie sich wieder. Allerdings kam es in der heutigen Gesellschaft selten vor, dass ein Alpha einem Omega diese Art von Sicherheit gab. Es war nicht selbstverständlich. Es waren meistens gematete Paare, die diesen Brauch noch nutzen. Der Grünhaarige schloss daraufhin seine Augen und lauschte der gleichmäßigen Atmung seines Nachbarn. Er hatte etwas Beruhigendes an sich.
 

„Wer auch immer behauptet hat, du seist eines dieser drei Dinge, hat keine Ahnung. Du magst zwar ein Quirkloser und ein Omega sein, aber was ist daran verwerflich? Es kommt auf die inneren Werte an. Und was ich von diesem Katsuki halte, verrate ich am besten nicht. Er ist einer dieser Alphas, der versucht seine Macht ausspielen. Da kann er sich gleich mit meinem Alten zusammen in den Ring stellen. Sie sehen in Omegas einfach nur Minderheiten. Minderheiten, die keine eigene Meinung vertreten dürfen. Die sie zu ihrer eigenen Belustigung und Befriedigung klein halten. Solche Charaktere finde ich einfach nur zum Kotzen.“
 

Izuku öffnete daraufhin geschockt seine Augen und schaute wieder zu seinem Retter hoch. Er hatte sich in Shoto also nicht geirrt. Er war anders als die Anderen. Allein die Art und Weise, wie er sprach, deutete darauf hin, dass er wohl diesbezüglich sehr stark geprägt sein musste. Aber trotzdem freute es ihn innerlich sehr, dass sich der Größere ihm gegenüber ein Stück geöffnet hatte. Wobei er letztere Wortwahl von ihm nicht erwartet hätte. Sachte legte er seine Hand auf Shotos Arm, der sich noch auf seiner Schulter befand und streichelte sanft über dessen Haut. Er spürte die Gänsehaut, die sich auf dem Unterarm des Größeren ausbreitete. Ein Lächeln huschte über Izukus Lippen. Shoto schien es wohl auch zu gefallen. Daraufhin schloss der Grünhaarige wieder die Augen.
 

„Ich danke dir.“
 

Kaum war wieder Ruhe eingekehrt, setzte sich die Bahn wieder in Bewegung. Es dauerte noch ca. 30 Minuten bis sie den richtigen Stopp erreichen würden. Die restliche Fahrt verbrachten sie in Schweigen, wobei Izuku sich immer noch an Shoto angelehnt hatte und inzwischen auch seine Hand festhielt. Der Größere sah die meiste Zeit aus dem Fenster, widmete seine Aufmerksamkeit aber auch zwischenzeitlich dem Kleineren.
 

Als die Bahn anhielt, stiegen die beiden jungen Männer aus und liefen noch ein Stück zusammen weiter. Nun hatten sie wieder etwas Abstand zwischen sich gebracht. Von der, bis eben wahrgenommenen, Geborgenheit war nichts mehr zu spüren. Wenn der Grünhaarige ehrlich zu sich selbst war, war er sogar hierüber etwas traurig. Ihm hatte die Nähe gutgetan. Als sie schließlich das Mehrfamilienhaus erreichten, blieben die Beiden davor stehen.
 

„Hier lebst du also?“
 

Izuku brachte nicht mehr als ein Nicken neben dem Weißrothaarigen zustande und schaute beschämt zu Boden. Dieser kam nun näher auf ihn zu und nahm seine Hand.
 

„Versprich mir bitte eins, Izuku.“
 

Der Besagte erhob daraufhin seinen Kopf und sah wieder in das verschiedenfarbige Augenpaar. Da war sie wieder, diese Wärme, die der Kleinere inzwischen so gerne hatte.
 

„Mach dich bitte nicht kleiner als du bist. Trau dir mehr zu.“
 

Die Augen des Grünhaarigen weiteten sich. Diese Worte, es waren diese Worte, die er schon immer hören wollte. Er hatte immer nach jemandem gesucht, der genau diese Worte, neben den seiner Mutter, an ihn richtete. Und nun war der Moment gekommen und es war ausgerechnet kein anderer als Shoto Todoroki, der Sohn des gefürchtesten Alpha in ganz Musutafu, der genau diese Worte an den kleinen Omega gerichtet hatte.
 

Tränen bildeten sich in Izukus Augen, jedoch wischte er erneut mit dem Handrücken drüber. Er verfluchte sich innerlich selbst, dass er so nah am Wasser gebaut war. Mit glänzenden Augen richtete er seinen Blick auf sein Gegenüber. Dabei übte er gezielt einen Widerstand gegen Shotos Hand aus.
 

„Ich werde es versuchen. Ich danke dir, Shoto.“
 

Ein zartes Lächeln schlich sich auf das Gesicht des Weißrothaarigen. Bevor er jedoch die Hand des Kleineren losließ, hauchte er einen Abschiedskuss auf dessen Handrücken, ehe er sie wortlos losließ, dem Grünhaarigen den Rücken zudrehte und langsam im Schutz der Dunkelheit verschwand. Izuku blieb mit laut pochendem Herzen zurück. Kurz beäugte er seine Hand, ehe er freudig aufsprang und die Treppen zu seinem Zuhause hochlief.
 

Dieser heutige Tag war sein Fundament, sein endgültiger Neuanfang, auch vom Geiste her. Er hatte endlich diese Worte gehört. Jene Worte, die seine innere Angst erschütterten und die Dunkelheit in seiner Seele zum Einsturz brachte. Endlich war Izuku frei. Frei von jenen Vorurteilen, die sein kleines Herz bekümmert hatten.
 

// U.A., Endeavor ich bin auf dem Vormarsch!//



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yuna_musume_satan
2020-10-11T19:13:41+00:00 11.10.2020 21:13
OMG Sho ist sooo Kawaii mit seinem verhalten izu gegenüber und seine Einstellung ist die beste. Hach ich freu mich schon darauf wie es weiter geht und ob Sho und izu ein kleines wir bekommen. Hach


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