My divided soul von miladytira ================================================================================ Kapitel 54: Dieses Mal nicht ---------------------------- Die Decke war über meinen nackten Körper gezogen und sah lächelnd zu dem schlafenden Mann neben mir. Ich beugte mich leicht nach unten, zog die herunter hängenden Strähnen nach hinten, damit ich ihn nicht wecken würde und legte sanft meine Lippen auf die Stirn ab. Ich hörte das leise Murren und schmunzelte. Friedvoll fühlte ich das Glück, welches mich erfasste. Was würde ich dafür geben, dass dies immer anhalten würde. Tief atmete ich aus und wollte keine schlechten Gedanken zulassen, weshalb ich aus dem Bett schlüpfte und mir ein Top, wie auch eine kurze Shorts anzog. Zum Fenster gehend, zog ich es auf, um frische Luft hereinzulassen. Ich atmete tief ein, spürte das leichte Ziehen in meiner Mitte und verzog die Miene. Es war wunderschön gewesen, aber dieses Gefühl danach war doch leicht unangenehm. Wieder hörte ich das Murren, bis Kuro schreckhaft aufsass, umsehend bis sein Blick bei mir stehen blieb. Ich ging auf ihn zu und legte eine Hand auf die Seinige. «Ich dachte du wärst…» Den Kopf darüber geschüttelt, sah ich wie er erleichtert ausatmete und sich wieder hinlegte, mich dabei mitzog. «Seit deinem letzten Verschwinden, habe ich immer den gleichen Traum». Meine Finger, welcher auf seiner nackten Brust nachzogen, hielten inne und ich erhob meinen Kopf erneut, um ihm in die Augen zu sehen. «Was für einen Traum?» «Ich sehe dich immer wieder in einem Jūnihitoe». Meine Lider rissen sich nach oben, schockiert sah ich ihm in die Iren. «Wa… was?» «Naja, in diesem 12 Schichten Kimono, welcher die Kaiserinnen oder Göttinnen in den Mythen trugen… ausserdem…». Kuro zögerte und ich fing an meine Gedanken zu ordnen, als ich sah, wie mehrere Bilder vor meinem Inneren Auge abgespielt wurden. Ein Gelächter ging wieder durch mein Gehör und ich löste mich weiter von dem Mann unter mir. Seine Finger hielten mich fest und sahen mich sorgend an. «Was ausserdem, Kuro?» Meine Stimme war bebend und dennoch musste ich es hören. Ich musste die Worte aus seinem Mund vernehmen. «Du hast tiefschwarzes Haar und graublaue Augen, kristallklar… zudem war dein ganzes Wesen älter», gab er zu verstehen und schluckte schwer. Er sah mich, wie ich wirklich bin und vermehrt erkannte ich das Anwesen von früher. Es war gross, weitläufig. Aiko, komm herein, wir haben Besuch. Fest schlug mein Herz, als ich diese Worte vernahm und liess meinen Blick sinken. Ich wollte diese Erinnerung nicht. Nicht jetzt.   «Aiko?»   Schweigend wandte ich mich leicht ab, als Kuro sich erneut aufrichtete, mir die Hand auf die Schulter legte und die andere noch immer fest umgriffen hielt. Ich schluckte. Erneut. Wie sollte ich ihm das bloss erklären? Würde er bei mir bleiben? «Ich…». Stockend biss ich mir auf die Lippen. «Sag mir endlich was passiert ist». Meine Lider pressten sich zusammen und ich atmete tief aus. «Meine Kräfte kommen nicht von irgendwoher», fing ich zögerlich an und fühlte, wie er mich zu sich wandte. Seine dunkelbraunen Augen trafen die Meinen und sie schienen nun noch dunkler zu sein, als sie es waren durch die Dunkelheit in meinem Zimmer. Das Zittern nahm mich ein und ich atmete noch einmal tief aus. «Ich bin ein Daiyôkai». Ich fühlte, wie er weiter nach oben rutschte, wie sein Griff stärker wurde und mich dazu zwang den Blick stand zu halten. «Ein Daiyôkai?» fragte er nochmals nach und ich nickte zögerlich. Seine Hand strich mir über die Wange. «Es tut mir leid, ich hätte es dir früher sagen sollen, aber ich…», fing ich an, denn das schlechte Gewissen holte mich ein ihm solange nichts gesagt zu haben. «Es ist mir egal». Verwirrt sah ich ihm in die Augen, als seine Finger sanft die Strähne aus meinem Gesicht zogen. «Ich habe Angst davor, was noch alles passieren wird, Aiko, aber es ist mir egal was du bist, was du warst oder sein wirst». Ich schluckte schwer. Diese Worte trafen mein Herz und ich konnte nicht anders, als meine Hände fest um diejenige zu legen, die mich hielt. Er lächelte und ich versuchte die Tränen, die sich vor meinen Iren bildeten zu unterdrücken. Es tat mir weh zu sehen, wie viel er für mich tat und dabei zu wissen, dass irgendwann mein jetziges ich nicht mehr so sein wird, wie es in diesem Moment war. «Du hast das alles nicht verdient», gab ich leise von mir und musste meine bebenden Lippen davor bewahren ein Schluchzen entgleiten zu lassen. «Ich nehme jeden Schmerz auf mich, das weisst du». Verheerend schüttelte ich dabei den Kopf. Diesen Satz wollte ich nicht hören, denn das sollte er nicht tun. «Nein. Das überlebst du nicht», das Zittern nahm meine Stimme ein. Sie war brüchig und ich legte meine Hände auf seine Wangen. «Das darfst du nicht. Wir…. Wir müssen dich von mir trennen. Ich weiss nicht, wie mächtig ich werde… Kuro, ich will nicht… nein, ich würde es mir nie verzeihen, wenn du nie mehr aufwachst. Bitte… wir müssen…», immer wieder stockte ich, immer wieder brach meine Stimme entzwei, bis das Schluchzen mich komplett einnahm. Ich wollte es nicht noch einmal miterleben müssen, wie er schlafend vor mir lag ohne jegliche Regungen von sich zu geben. Er würde verhungern ohne ärztliche Hilfe, würde nicht mehr überleben können. «Aiko, beruhig dich». Kuro nahm meine Hände von seiner Wange und zog mich fest an seinen Körper heran. Ich spürte die Wärme von seiner nackten Haut und krallte mich unweigerlich in seine Brust. Ich war ein Daiyôkai. Mächtiger als die Yôkais. Ich durfte sein Leben nicht aufs Spiel setzen.   «Wir werden eine Lösung finden»   *   Aiko, komm herein, wir haben Besuch. Meine Augen schweiften über die grüne Wiese vor mir, bis sie bei dem kleinen Teich endete, der mit einem Kirschbaum in mitten des Gartens stand. Ich richtete meinen Blick auf die Mauern, die mich von der Aussenwelt abschotteten, bis ich mich umwandte zu der Stimme, die mich gerufen hatte. Eine zierliche Frau mit langen schwarzen Haaren stand auf den Holzdielen, die zu dem Anwesen gehörten, welches sich vor mir erstreckte und ich hörte meine eigene kicherende Stimme, die sie bei ihrem Namen nannte. Mama, ist es die verehrte Hime-sama, Inu no Kami? Ein Nicken, ganz schwach zu erkennen, bevor sie sich in nebelndem Rauch auflöste und sich die Umgebung änderte. Immer wieder rief ich ihren Namen, bevor die hellbraunen Iren eines Rothaarigen mich trafen. Er stand vor mir gebückt und streckte mir die Hand hin. Shanks. War mein Flüstern, welches mich verliess, bevor er mich zu einer kleinen Hütte führte, nicht weit weg vom Dorf. Du wirst hierbleiben, bei Ace, Ruffy und Sabo, bis ich wiederkomme. Ich fühlte, wie seine Hände die meine verliessen und ich ihm noch hinterherschrie, dass er mich nicht allein lassen sollte, doch die Aufmerksamkeit lenkte sich sogleich zu dem Jungen mit den Sommersprossen. Ace. Er nahm mich an der Hand und zog mich mit. Einfach so, obwohl er mich nicht kannte. Wieder hörte ich mein eigenes Kichern, bis die Umgebung erneut verschwand. Aiko, ich warte nicht ewig! Erschrocken wich ich mich um und erkannte einen Jungen mit schwarzen Haaren und einem Fächer auf dem Rücken in den Farben rot und weiss. Ich hielt mir die Hand vor meinen Mund. Er stand vor mir. Als 13 Jährigen, in der Zeit wo noch alles gut war und ich lief auf ihn zu. Wieder hörte ich mein Lachen. Ich fühlte, wie mich das Glück übermannte und ich lief ihm weiter hinterher, bis auch er von einem tiefen Nebel überzogen wurde. Immer wieder entglitt mir sein Name, doch da war nichts mehr, ausser das kindliche Lachen. Das immer wieder zu hörende Lachen meiner eigener Selbst, bis mich ein leises und zierliches Flüstern einnahm. Ein Versprechen, hier und jetzt und für immer, überbrückend über die Zeit, bin ich dein bis in die Ewigkeit.   Erschrocken wich ich nach oben. Mein Atem ging schnell, meine Brust hob sich rasant und ich versuchte meine Umgebung wahrzunehmen. Aufgeschreckt durch eine plötzliche Berührung an meinem Arm, sah ich in die dunkelbraunen Iren von Kuro, welcher mich besorgt ansah. «Du hast schlecht geträumt». Ich schüttelte den Kopf. «Nein…», waren meine zögernden Worte, spürte noch immer das Kratzen in meinem Hals von den letzten Tränen, die ich vergossen hatte. «Es war kein Albtraum. Es waren Erinnerungen… vermehrte Erinnerungen», gab ich leise von mir und glitt auf die Seite meines Bettes. Meine Hände waren auf die Matratze abgestützt, hatte meinen Körper leicht nach vorne gebeugt und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen. Ich hatte ein Versprechen gegeben, wie es besiegelt wurde, hatte ich nicht mehr vernommen, aber es war da und mein eigentliches ich hielt daran fest. «Wem hast du es gegeben?», fragte ich flüsternd nach und hörte die Nachfrage hinter mir. Kuro konnte nicht wissen, dass ich mit ihr versuchte zu kommunizieren. Sie jeweils aufzurufen mir zu antworten und als ich ihm eigentlich schon erklären wollte, was ich gerade versuchte, hörte ich ihre leise Stimme in meinem Kopf. Ihm. Allein ihm, habe ich es gegeben. Ich biss mir auf die Lippen. Wieder antwortete sie mir nicht direkt. Sie sprach, wie so oft, in Rätseln. «Aiko, rede mit mir», war die leise Bitte hinter mir, als er sich gerade die Boxershorts überzog und ich mich zu ihm gewandt hatte. Tief atmete ich aus und versuchte irgendwie zusammenzufassen, was ich gesehen und gefühlt hatte. «Vielleicht ist es an der Zeit, wieder zurück zu kehren», seine Worte waren mit bedacht gewählt. Er wusste, dass ich dies nicht tun wollte, bevor er nicht von mir getrennt war. Ich konnte die Kräfte nicht kontrollieren und wusste nie zu welchem Moment sie freigesetzt wurden. «Nicht jetzt», gab ich leise zu verstehen und richtete mich auf, lief zu der Türe und verschwand erst einmal im Bad.   Mein Kopf war gesenkt, meine Hände auf dem Lavabor abgestützt und ich versuchte die Bilder erneut zu fassen, welche ich erst vor kurzem gesehen hatte. Ich selbst war kaum zu erkennen, doch all die Gesichter, sie waren mir nicht fremd und eine Wärme durchströmte mich, doch ich konnte sie nicht mit einem Lächeln quittieren. Betrübt sah ich mich im Spiegel an, strich mir die Strähnen aus dem Gesicht. Ob ich mich verändern würde, wenn ich erwacht wäre? War es ein Erwachen oder ein Finden meiner Selbst? So viele Fragen stellten sich mir, auf die ich keine Antwort hatte und ich wusste, dass ich sie nur von einer Person beantwortet bekommen würde. Von ihm. Kyo. Mir auf die Lippen gebissen, stieg ich unter die Dusche. Das kalte Wasser würde sicherlich helfen klarer zu denken.   *   «Du willst was?!» Er hatte die Stimme erhoben, als er mir seine Hand entrissen hatte. Ich hatte ihm soeben erläutert, dass ich ihn finden müsste, um endlich Antworten zu bekommen, die ich bitter nötig hatte. «Kuro, nur er kann uns die Fragen beantworten. Wer soll ich sonst fragen?», gab ich bitter von mir, denn auch mir gefiel es nicht ihn aufsuchen zu müssen. «Aiko, weisst du, was du da sagst?! Du willst dich in seine Hände begeben, darauf wartet er doch nur». Unrecht hatte er nicht. Kyo wartete sicherlich darauf, dass ich mich ihm zuwendete, weil ich nicht mehr weiterwusste und diese Ungewissheit nicht ertrug. Wieder schüttelte er den Kopf und blieb in seiner Bewegung stehen. Wir waren aus meinem Elternhaus verschwunden, bevor meine Mutter erahnen konnte, was zwischen uns vorgefallen war und uns mit peinlichen Fragen ausgequetscht hätte. «Kuro, es geht nicht anders», waren meine bittenden Worte und ich wollte erneut nach seiner Hand greifen, als er diese zu einer Faust ballte und mir sogleich entzog. «Du kannst nicht von mir verlangen, dass ich das gutheisse!». Seine Stimme war bissig, wütend und ich seufzte schwer aus. «Dann sag mir wen ich fragen soll!», waren es nun meine genervten Worte und ich sah ihm in die dunkelbraunen Iren, die verzweifelt überlegten. «Wir werden jemand anderen finden, aber nicht ihn». Bestimmend hatte er diese Worte gewählt und ich schüttelte verärgert den Kopf. So würden wir auf keinen Nenner kommen, weshalb ich meine Verkrampfung löste und besänftigend in seine Augen sah. «Gut, dann lass uns zu den Higurashis gehen, vielleicht können sie uns ja helfen», waren meine schlichtenden Worte und ich sah, wie er seine Hand aus der Faust löste, nickend zustimmte und abermals meine Finger in die Seine nahm. Ich wusste, dass wohl schlussendlich nur Kyo bleiben würde, aber ich wollte jede Möglichkeit ausschliessen können, bevor ich auf ihn zugehen würde. Wo auch immer er war.   «Aiko, Kuro, wie schön euch zu sehen». Aufsehend erkannte ich Sota, wie er auf uns zukam und die Hand erhoben hatte. Sanft lächelte ich ihm zu, doch er schien zu merken, dass etwas nicht stimmen würde. «Kommt doch zum Tee rein. Ich hole meinen Grossvater zu uns an den Tisch. Es scheint, als würdet ihr einen Rat gebrauchen». Nickend bejahte ich dies stumm und folgte ihm ins Haus, wo er uns abermals in den Wohnbereich führte. Schweigend liess ich meinen Blick umherschweifen erkannte alte Fotos, wo Kagome darauf zu erkennen war. Schwach lächelte ich, war doch unter ihnen ein Bild, welches auch Inuyasha und die anderen zeigte. Kagome schien wohl ein Fotoapparat mitgenommen zu haben. «Mein Kind», mich umgewandt, als die Stimme den Raum erfasste, richtete ich mich auf und nickte respektvoll mit meinem Kopf, was mir Kuro gleich tat, bevor wir uns erneut auf die Stühle niederliessen und dem alten Mann gegenüber sassen. «Du scheinst Sorgen zu haben». Zögerlich nickte ich und kaute auf meinen Lippen. «Nun dann, erzähl mir, was dir auf dem Herzen liegt». Er richtete seinen Blick daraufhin zu Sota, welcher sich aufrichtete, um einen Tee zuzubereiten. «Ich bin ein Daiyôkai», gab ich zu verstehen und wartete darauf, dass die Reaktion dementsprechend ausfallen würde, doch Sota, wie auch sein Grossvater blieben in ihrem Verhalten ruhig. Ob sie damit gerechnet hatten oder hatte gar Kagome davon erzählt und sie hatten es mir lediglich letztes Mal verschwiegen, um die Zeit nicht zu beeinflussen? Sicherlich. «Meine Kräfte… Sie gleichen der Kraft des Halbbruders von Inuyasha und ich kann sie nicht kontrollieren», fing ich schluckend an und knetete meine Finger verkrampft zusammen. «Und deine Sorge liegt nicht bei dir, sondern bei Kuro?» Ich liess meinen Blick sinken und nickte, spürte sogleich wie die Angst in mir aufkeimte. «Ich verstehe».  Meine Lider pressten sich zusammen. Erneut sah ich die Bilder vor meinen Augen abspielen, wie ich erfahren hatte, dass er das Bewusstsein verlor, wie er vor mir lag ohne eine Reaktion von sich zu geben, lediglich sein Brustkorb hatte sich gesenkt und schwach erhoben. Kopfschüttelnd, fühlte ich, wie sich eine Hand auf meinen Arm legte und die feste Stimme meines Freundes den Raum erfasste. «Ich hatte dazumal das Blut ihres Vaters getrunken, so dachten wir zumindest, nun war es ihr Blut, welches ich in mir trage», erklärte er den Ursprung dieser Verbindung. Innerlich fluchte ich über das naive Verhalten meines Vaters. «Und von wem hat er dieses Blut erhalten?». «Von ihrem alten ich». Die Luft wurde eingezogen und ich erhob erneut meinen Blick. Der Schock lag tief in den Iren des alten Mannes. «Wie konnte er durch die Zeit kommen?» Ich schluckte, denn ich wusste es nicht und auch Kuro war im Ungewissen darüber. «Wir wissen es nicht. Wir gehen davon aus, dass er von ihr selbst gerufen worden ist», waren meine kritischen Worte über meine Antwort und seine Augen richteten sich wieder in die Meinigen. Er legte seinen Daumen und den Zeigefinger unter sein Kinn. Schien zu überlegen.   «Hast du zu deiner anderen Seite Kontakt?».   Sota schenkte die Tassen mit heissem Jasmintee ein, als er seine Frage in den Raum warf und ich sah verwirrt in dessen Augen, als er sie mir zugerichtet hatte. «Ich höre ihre Stimme, aber sie antwortet in Rätseln, weshalb?» Er wandte sich wieder dem Herd zu, um den Wasserkocher abzustellen, bevor auch er sich an den Tisch zu uns setzte. «Sie ist diejenige, die dir Antworten geben kann, sollten wir dann nicht versuchen explizit eine Verbindung zu ihr aufzubauen?» Mein Atem ging schnell. Ich hatte mir dies nicht überlegt, war davon ausgegangen, dass dies nur durch meine alten Erinnerungen möglich wäre und ich keine andere Möglichkeit hätte als Kyo aufzusuchen, doch nun… «Das wäre möglich». Den Kopf zum Grossvater gewandt biss ich mir auf die Lippen, denn eine explizite Frage hatte sich in meine Gedanken geschlichen. «Wie sehr werde ich meine Kräfte benötigen müssen?». Seine Miene verzog sich und legte seine Finger ineinander, bevor er von mir zu Kuro sah. «Es könnte gefährlich werden für ihn», gab er von sich und ich schluckte. Sogleich schüttelte ich den Kopf. Nein, genau dies wollte ich nicht. Kuro sollte nicht dabei zu Schaden kommen, nur weil ich es nicht geschafft hatte ein Daiyôkai zu bleiben. Nicht geschafft hatte die Zeiten zu überbrücken ohne zu verlieren, wer ich bin.   «Wann können wir anfangen?» Geschockt sah ich in das Gesicht des Mannes neben ihm, hatte aus reinem Reflex meine Hand erhoben, welche er sogleich gefasst hatte. Seine Iren waren fest und fixierten die Meine. Sie waren voller Sicherheit und leichten Zorn. Kuro wollte keine Wiederworte von mir vernehmen und dennoch schüttelte ich abermals den Kopf. Stumm bildeten sich Tränen in meine Iren. «Bitte nicht», flüsterte ich leise und bekam nur ein Kopfschütteln zu sehen.   «Nein, dieses Mal nicht, Aiko». Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)