My divided soul von miladytira ================================================================================ Kapitel 43: Zufall? ------------------- Leise Worte drangen an meine Ohren… «Sie hat nun schon seit dre Tagen Fieber. Kyo, was sollen wir tun, wenn sie nicht mehr aufwacht?» War das meine Mutter? Ich atmete tief durch und hörte sogleich die tiefe männliche Stimme des Mannes vom welchem der Name gefallen war. «Ihre Körpertemperatur sinkt». Dumpf vernahm ich die Finger, die sich auf meine Stirn gelegt hatten und ich öffnete zögerlich meine Augen. Zu grell kam mir das Licht gerade entgegen, weshalb ich blinzelte, um mich an diese Helligkeit zu gewöhnen, bevor mich die blauen Iren meiner Mutter von oben ansahen. Ihre zierlichen Finger glitten an der Seite meines Gesichtes entlang. «Wie geht es dir, Schatz?» Verwirrt liess ich meine Augen zu demjenigen gleiten, welcher auf der anderen Seite zu mir stand. Wo war ich? Die Wände waren weiss, die Bettdecke war ebenso steril farblos und ich fing an zu realisieren, dass ich im Krankenhaus lag. «Mama, was ist passiert?» Meine Stimme war belegt, trocken und ich musste unweigerlich anfangen zu husten, als ich schmerzend die Hand an meine Stirn hielt. Die Erinnerungen kamen wie ein Wall von Wasser auf mich zugeschossen, sodass ich immer wieder die Lider zusammenpressen musste. Ich hatte vermehrte körperliche Beschwerden erhalten, die sich durch eine Einwirkung lösen wollten, doch mein Körper wurde fieberhaft und ich verlor schlussendlich mit erhöhter Temperatur das Bewusstsein. «Hat…. Hat das mit der Seele zu tun?», fragte ich und nahm das gereichte Wasserglas entgegen, welches  mir Kyo hinstreckte. Er setzte sich an die Bettseite und unbewusst zog ich das Bein weiter weg von ihm. Ich wollte ihm nicht zu nahe sein. Die azurblauen Iren schlossen sich und ich bemerkte wie zerfallen sein Gesicht war. Augenringe waren zu erkennen, so lag doch ein dicker Schatten unter ihnen je länger ich ihn musterte. «Deine Seele wurde schwächer, als du Ruffy in den Palast gebracht hast und ich hatte keine Kraft mehr dich zurückzuholen. Sie schlief ein und mir war es nicht möglich dich zu wecken, als würde mir jemand den Weg dazu versperren», waren seine zynischen Worte und ich hörte die belegte Wut darunter. Ich wusste genau von wem er sprach und ich wusste nicht ob ich Kuro nun danken sollte oder ob ich mir nun Sorgen machen musste? Was war das nur für ein dumpfes Gefühl auf meiner Brust? Warum fühlte ich mich so verdammt leer? Die Augen geweitet, dachte ich an den letzten Moment mit Ruffy. Ich hatte ihn geküsst… nein, er hatte mich geküsst und ich hatte es zugelassen. Mein Herz wollte es und nun fühlte ich die Schwere, die mich belastete. Wie sollte ich Kuro dies alles nur erklären? War es vielleicht dies, was mich so träge fühlen liess? So lustlos?   Erschrocken fuhr ich zusammen, als die Hand meiner Mutter sich fest um meine legte. «Tu das nie wieder! Überfordere deine Seele nicht erneut. Nun war es die Welt von Ruffy… aber was ist wenn es das nächste Mal…» Ihre Stimme zitterte und auch wenn ich mich nicht wohlfühlte durch ihre Fürsorge, die sie mir gab, weil ich mich noch immer betrogen fühlte von ihr, war ihre Sorge berechtigt. Meine Mutter dachte soeben an das gleiche Szenario bei Inuyasha. Einer Welt von Dämonen in der ich mit Leichtigkeit getötet werden könnte von einem Teufel der Freude daran hätte, wenn ich mich nicht mehr bewegen könnte. Beruhigend legte ich meine Finger auf die ihrige Hand und versuchte ein zaghaftes Lächeln aufzulegen. «Ich werde aufpassen, Mama», gab ich ihr zu verstehen und sie legte ihren Kopf tiefer, senkte dabei ihren Blick und drückte meine Handfläche an ihre Stirn. Diese Geste hatte auch einst Zorro mir geschenkt und sie berührte mein Herz. Meine Mutter hatte Fehler an sich, doch welcher Mensch hatte dies nicht? Mich nach vorne gelehnt, drückte ich ihr einen Kuss auf die Stirn. «Es ist alles gut, Mama», waren meine aufbauenden Worte und ich spürte die aufkommende Wärme in meinem Inneren. Es erinnerte mich an die wohlfühlende Energie, welche ich als Miko in mir trug, was mich lächeln liess. Die Lider geschlossen nahm ich diese Magie in mir auf und spürte das Kribbeln in meinen Fingern. Sie schenkte mir Kraft, als ich erneut erschrocken zusammenfuhr. Als wäre ein Schatten über mich gekommen, fühlte ich die Hand auf meiner Schulter, welche Kyo mir aufgelegt hatte. Ein leichter Druck ging von ihr aus und als ich meine Lider abermals öffnete, konnte ich noch die letzten blauen Lichtfarben um meine Finger erkennen. «Was?» Hastig ging mein Atemzug und ich sah in das ernste Gesicht des Mannes, welcher mir mein Schicksal offenbart hatte. «Du darfst sie hier nicht einsetzen». Wie, was durfte ich hier nicht einsetzen? Mein Reiki? Es war doch unmöglich dieses hier einzusetzen, oder? Seine Hand entglitt von meiner Schulter und entsetzt nahm ich wahr, wie die abgelegte Dunkelheit verschwand. Was? Wie kann das sein? Kyo entfernt sich von meinem Körper und seine azurblauen Iren hatten etwas undefiniertes in sich, bevor er den Raum verlies und mich mit meinen Fragen zurückliess.   «Was möchtest du essen, Schatz?» Verwirrt hob ich meinen Kopf und sah in die blauen Iren meiner Mutter, die mich vor einigen Minuten mit dem Auto nach Hause gebracht hatte. Mein viel zu hohes Fieber war plötzlich verschwunden und auch die Ärzte schienen überrascht von dieser Wendung, doch sie hatten mich ohne weitere Fragen gehen lassen. Solche Anfälle waren selten, dennoch gab es sie wie es schien, da es doch einige Viren auf der Welt gab, die sich aus anderen Krankheiten mutierten. «Ramen», gab ich leise von mir und sie sah mir überrascht in die Augen. «Das geht aber zu lange…», liess sie mich wissen. Es war eine grosse Arbeit dahinter, doch irgendwie hatte ich das Bedürfnis nach dieser Nudelsuppe, ob es wohl an der anderen Seele lag? «Nun gut, ich gehe welche aus dem Restaurant in der Nähe holen». Sie schenkte mir ein Lächeln und ich nickte verstehend. Mein Blick folgte ihr, als sie zur Türe schritt und ich liess meinigen sogleich wieder auf das Display senken. Ich hatte mehrere Nachrichten von Rin darauf, auch Hiro hatte mir noch geschrieben, sogar Renji meldete sich, alle besorgt um meinen Zustand, nur derjenige den ich erhoffte, fand ich nicht in der Reihe der Whatsapp Nachrichten. Mulmig verzog ich mein Gesicht und fing an meinen Freunden zurück zu schreiben, als ich bei dem Satz von Ruri hängen blieb. Mein Herz schlug mir hastig gegen die Brust und obwohl ich meine Mutter erst gerade gesagt hatte, dass ich ihr in den nächsten Tage keine Sorgen bereiten wollte, nahm ich mir meine Jacke zu Hand, griff nach dem Schlüssel und verliess das Haus. Das durfte nicht wahr sein! Nicht schon wieder! Und alles nur wegen mir!   Meine Beine waren schwach und ich spürte wie sie zitterten, nachgeben wollten, da der Körper noch immer Ruhe benötigte, aber ich musste zu ihm, also biss ich durch. Solange bis ich vor seiner Türe zum Stehen gekommen bin. Die Klingel betätigt, sah ich in die grünen Iren des Mannes, welcher für mich wie ein Ersatzvater war und wie Kuro mir eine Lüge aufgetischt hatte. «Aiko… du bist…» Ohne auf ihn zu reagieren, lief ich an ihm vorbei und zog schnell meine Schuhe aus, bevor ich die Treppe nach oben rannte. Mein Atem ging schnell und zögerlich legte ich die Hand auf die Türklinge. Ob er mich überhaupt sehen wollte? Was ist wenn er den Kuss gesehen hatte, was wenn er ihn gespürt hatte? Würde er mich dafür verurteilen, wenn die anderen Aiko anders lieben würden? Ich biss mir auf die Lippen und liess meine Hand wieder sinken. Er lag doch nur wegen mir jetzt hier in diesem Bett und bewegte sich drei Tage nicht. Ich war für ihn doch eine reine Last. «Geh hinein. Er wartet auf dich». Erschrocken fuhr ich zusammen und liess die letzten fiebrigen Atemzüge über meine Lippen gleiten, als ich die vorherigen grünen Augen erfasste. «Akiyama-san», flüsterte ich leise bedacht und er nickte lächelnd, bis er sich abwandte und in die andere Richtung des Flures ging Noch einmal die Lider geschlossen, drückte ich die Klinge nach unten und trat in das Zimmer des Mannes ein, welcher auf seinem Bett sass. Sein Oberkörper war zur Hälfte mit der Decke bedeckt, die durch das leichte Sonnenlicht glänzte. Er hatte also, wie Ruri es mir getextet hatte, Fieber bekommen. So wie ich. Schuldbewusst biss ich mir auf die Lippen, als er seine Augen zu mir wandte. «Vater, nicht jetzt, ich…» Seine Lider weiteten sich und bevor er die Decke auf die Seite zogen konnte um aufzustehen, war ich schon an die Seite seines Bettes geeilt. «Nicht Kuro, bleib liegen», waren meine gedämpften Worte, als ich meine Hände auf den weichen Stoff legte und ihm besorgt in die Iren sah. Er griff sogleich nach meinen Armen und drückte mich fest an seine Brust. Sie war warm, schon fast hitzig und als ich die Finger über die nackte Haut streifen liess, spürte ich den Schweiss, welchen er an sich trug. Ich vernahm das Zittern unter meinen Händen und spürte wie er seinen Kopf auf meine Schulter legte. War das ein Schluchzen? Meine Hände legten sich um seinen Körper und ich bewegte sie sanft über seinen Rücken. «Es tut mir leid, Kuro». Der Griff verfestigte sich noch einmal um meinen Körper und ich spürte diesen leichten Schmerz durch mich hindurchfahren, doch ich unterliess es mich zu wehren. Er hatte das Recht mich so zu besitzen. In diesem Moment hatte er mehr als nur das Recht dazu so zu reagieren.   «Warum? Warum bist du nicht zurückgekommen, als es brenzlig wurde?!»   Kuro hatte sich beruhigt und er hatte die Umarmung leicht gelöst, dennoch lagen seine Arme um meinen Körper und sein Kopf war noch immer an meiner Schulter gelehnt. Er schien nicht zu wollen, dass ich ihn ansah. «Ich konnte nicht, Ruffy brauchte mich. Die Anderen brauchten mich». Es war die Wahrheit. Sie hatten mich gebraucht, denn auch wenn Ruffy und ich uns fast deswegen getrennt hatten, war ich es gewesen, welchen ihn lebend aus diesen Trümmern geholt hatte. Schluckend  spürte ich erneut die Lippen auf den Meinigen. Schuld frass sich in meine Brust ein. Wie sollte ich mit diesen Gefühlen klar kommen, wenn ich diese Beziehung zu Kuro nicht verlieren wollte? «Aber… verdammt, Aiko! Ich habe versucht deine Seele zu schützen, dir Kraft zu schenken, als ich spürte welchen Schmerz sie durchlitt, aber es entzog mir jegliche Macht und das einzige was ich tun konnte war… dich schlafen zu legen». Meine Augen weiteten sich. Er hatte was getan? «Was… sag das nochmal». Kuro drückte sich leicht von mir ab und hielt seinen Blick gesenkt. Die Hände lagen auf meinen Unterarmen, als sie von meinem Rücken abschweiften und hielten mich fest. «Ich habe dich schlafen gelegt, damit deine Seele zur Ruhe kommt und Kraft sammeln kann… ich dachte nicht, dass es solche…» Ein tiefer Atemzug drang über seine Lippen und ich war noch immer sichtlich verwirrt darüber, dass er dies konnte. Das er es geschafft hatte meine Seele soweit zu beeinflussen, dass es Überhand genommen hatte und mich ruhen liess. «Woher… wie kamst du darauf?» fragte ich mit belegter Stimme und erkannte den überraschenden Ausdruck in seinen braunen Iren, als er sie mir zuwandte. Kuro rechnete mit Wut, mit Verständnislosigkeit, mit einer Diskussion, doch ich war fasziniert und beruhigt darüber, dass er es war, welcher mich schlafen gelegt hatte. Welcher mich zu Kräften kommen liess, auch wenn es nicht die meinige Welt gewesen ist. «Aiko, ich habe dich schlafen gelegt! Ich bin für dieses Fieber verantwortlich! Ich…» Zittern. Ich konnte es fühlen und seine Finger griffen stark um meine Unterarme. «Hey!» Mein Ausruf war laut und er fuhr erschrocken zusammen, als ich ihm in die Iren blickte. «Du bist mein Beschützer! Egal wie du es tust oder getan hast, du hast meine Seele gerettet. Meine Seele aus der Welt von One Piece. Was wäre geschehen, hättest du mich nicht schlafen gelegt?» Seine Farbe wich ihm aus dem Gesicht und er schien zu realisieren, was ich damit andeute. Die Schwäche war vorhanden gewesen und ich hatte sie zugelassen, doch derjenige, welcher sie besiegt hatte, nach der Überbrückung, die mir Kyo gebracht hatte, war er gewesen. Mein Körper schien auf diese Einwirkung reagiert zu haben und auch er blieb nicht verschont davon. Ich konnte es in seinem Gesicht sehen, wusste es von Ruri. Er war wie ich krank gewesen. «Du müsstest wütend auf mich sein, denn ich habe das Versprechen so schnell gebrochen, wie ich es ausgesprochen hatte…», waren meine leisen Worte und sah wie er seine braunen Iren wieder in die meinigen fixierten, als wäre es keine durchscheinbare Türe. «Ich habe mich einer Gefahr zugewendet, die mich hätte töten können, egal ob eine schwache Seele vorhanden war oder nicht… und ich habe…», schluckend liess ich meinen Kopf sinken. Nun war ich es, welche ein Zittern verspürte. Ich musste es ihm doch sagen? Er hatte das Recht dazu, oder? «Ich habe… Ruffy… ich…» Seine braunen Iren festigten sich und er seufzte leise, zog mich an sich und ich konnte abermals die warmen Lippen spüren, die ich zum Abschied geschmeckt hatte. Er löste ihn so schnell, wie er ihn mir geschenkt hatte und ich sah verwundert in das verzogene Gesicht des Mannes vor mir. «Ich will es nicht wissen… das ist nicht meine, Aiko. Du bist meine, Aiko» Eine Träne löste sich aus meinem Auge und ich schluckte, als er mir diesen Satz zu hören gab. Ich war erleichtert. Seine Hand löste sich von meinem rechten Unterarm und er strich sanft meine Träne weg, bevor er mit seinen Fingern meiner Wange entlang fuhr. Ein angenehmes Gefühl breitete sich in mir aus und ich legte ein zartes Lächeln auf meine Lippen, welche er abermals mit seinen verschloss. Ich spürte eine Gänsehaut aufkeimen, als seine zweite Hand an meinem linken Oberarm entlang glitt und sich an die Taille legte, nur um meinen Körper näher an seinen zu ziehen. Gerne kam ich dieser stummen Bitte entgegen und befreite mich aus meiner seitlichen Haltung, als ich mein linkes Bein über seine beiden schlug und auf seinem Schoss zu sitzen kam. Meine Hände lagen auf seiner nackten Brust und ich konnte fühlen wie er die Hand in meinen Nacken legte. Inniger schmiegte er sich an mich und bat mit seiner Zunge um Einlass. Es fühlte sich wie ein Feuerwerk an, als sie sich berührten, welches tief in meine Glieder drang. Mein ganzer Körper schien zu prickeln und ich fühlte immer mehr wie mir wärmer wurde. Gar heiss.   Ein Klingen drang durch den Raum und erschrocken stoppten wir in unserer Bewegung. Schwer atmeten wir aus und sahen uns in die Augen. Ich konnte fühlen wie ich mehr von diesem Gefühl wollte, welches sich in mir ausbreitete, doch abermals drang das Klingeln durch das Zimmer und ich spürte, wie ein Vibrieren in meiner Hosentasche dazukam. Mich ein wenig von ihm weggedrückt, nahm ich es hervor und sah diejenige Person, welche ich zu Hause zurück gelassen hatte. «Verflucht…», gab ich leise von mir und drückte auf den grünen Hörer. «Ja, Mama. Es tut mir leid. Ich komme sofort!», gab ich hastig von mir und hörte eine leichte Verzweiflung in ihrer Stimme. Sie hatte erneut Angst gehabt. Zu sehr hatte ich mich von Kuro ablenken lassen. Mich wieder zu ihm gewandt, lächelte er leicht. «Du musst wieder gehen?» Ich nickte. Sie hatte extra Ramen für mich geholt. Mich von ihm runter bewegt, spürte ich seine Hand an meinem Handgelenk. «Warte, ich wollte dir noch etwas sagen». Verwirrt zog ich die Augenbraue hoch und setzte mich nochmals auf den Bettrand zu ihm. Legte meine Finger in die Seinigen und spürte abermals dieses Kribbeln in mir. Wie konnte er mich nach so kurzer Zeit so verrückt machen? «Als du weg warst, habe ich nachgeforscht und habe einen Schrein gefunden, welcher sich mit solchen Seelen Zwiespälten auszukennen scheint», gab er dann von sich und ich weitete meine Iren. Wie war das?! Konnte man mir wirklich helfen? «Komisch finde ich jedoch den Namen», waren seine überlegende Worte und ich verzog verwirrt meine Augenbraue. «Was meinst du mit komisch», fragte ich nach und er rieb mit seinem Daumen über meinen Handrücken. «Der Name des Schreins gehört einer Familie Higurashi». Wie? Das konnte nicht sein?! Kagome lebte in einer anderen Welt, nicht verbunden mit Meiner. Das waren dazumal Kyos Worte. Nein, das musste Zufall sein! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)