My divided soul von miladytira ================================================================================ Kapitel 13: Verletzt -------------------- Mich erschöpft auf mein Bett fallen gelassen, kehrten die Gedanken meines zurückgelassenes ichs zu mir zurück und ich lächelte als ich bemerkte, dass ich mich wohl mit Ruri getroffen hatte. Es tat gut innerlich ihr Gesicht nach der Zeit von Ruffy zu sehen. Gesprächsfetzen in meinem Kopf durchgehend, schluckte ich schwer. Erstarrt sah ich zur Decke hoch. Wie konnte ich vergessen, was vor einigen Stunden noch passiert war. Ich hatte ihn stehen lassen, ihn wissen lassen, dass ich etwas zu erledigen hatte und traf mich daraufhin mit Ruri. Weshalb war meine zurückgelassene Aiko nicht im Begriff zu verstehen, bevor ich wegging, was geschehen ist. Ein grünes kleines Licht zog mich in den Bann und als ich erkannte, dass es mein Handy war, welches mir mitteilte, dass eine Nachricht angekommen ist, machte sich ein schlechtes Gefühl in mir breit. Es zögernd in die Hand genommen, schluckte ich hart, als ich erkannte, von wem die Whatsapp Nachricht kam.   ‘’Du meintest du müsstest weg… ich liess dich gehen und dann sehe ich dich in der Stadt mit Ruri?! Was soll das Aiko?’’   Ein Klingeln an der Haustüre liess mich zusammenfahren. Noch einmal sah ich auf die Nachricht, erfasste die Uhrzeit... «Aiko Schatz! Kuro ist hier!», der Ruf meiner Mutter liess mir einen kalten Schauer über den Rücken fahren. Seit zwei Stunden hatte ich ihm nicht geantwortet. An die Türe getreten und in die dunkelbraunen Augen sehend, welcher voller Zorn waren, zog ich an der Türklinge, um uns von meiner Mutter abzuschatten. Er zeigte mit seinen Fingern auf das Display, wollte eine Antwort auf seine gestellte Frage erhalten. Ich schluckte. Meine Kehle war trocken. «Das war ich nicht…», kam es leise über meine Lippen und sah aus dem Augenwinkel wie er sich verkrampfte. Ich hätte mich in diesem Moment selbst schlagen können. «Willst du mich gerade verarschen?! Wer soll es sonst gewesen sein?» Seine Stimme war laut geworden. Zurecht. Wer hätte es sonst sein sollen? Unruhig atmete ich aus, spürte wie sich meine Brust zusammenzog. Er hatte das Recht sauer zu sein… dieses Mal war ich es, welcher ihn angelogen hatte… obwohl ich nichts dafürkonnte. «Ich… ich war es, aber auch nicht… ich» mein Blick senkte sich, spürte das Zittern durch meinen Körper fahren und erkannte in welchem Teufelskreis ich gefangen war. Wie sollte ich ihm diese Situation erklären?   «War es eine Lüge?»   Verdutzt sah ich erneut nach oben, suchte in seinen Augen, was er mit dieser Frage meinte und liess das fragende Wort «Was?» über meine Lippen gleiten. «War deine Entschuldigung eine Lüge?» Er schien sich ruhig halten zu wollen und dennoch… ich erkannte den Schmerz, welcher dieser Satz in mir auslöste. Die Verletzungen, die ich bis anhin bekommen habe, waren nichts dagegen, was gerade hier passierte und ich verstand selbst nicht mehr, warum es mir nun soviel ausmachte. «Nein!» Ich schluckte. Glaubte er wirklich, ich hätte ihn angelogen? «Dann erklär es mir!» Seine Stimme… kalt. Er wollte eine Antwort. Ich biss mir auf die Lippen, sah ihn flehend an. «Ich kann nicht!» Kuro gab mir eine Chance, aber ich konnte sie nicht ergreifen. Kyo hatte es mir verboten. Ein Schweigen legte sich zwischen uns und ich hoffte, er würde es gut sein lassen, doch sein Blick erhob sich. Kuro richtete seine Augen gegen den Himmel und seine Gesichtszüge verzogen sich schmerzlich. «Ich kann nicht mehr Aiko… ich dachte ich könnte dieser Aufgabe gerecht werden, aber…» Den Kopf geschüttelt, wandte er sich von mir ab. Bitter erkannte ich seinen Rücken, konnte nichts darauf erwidern. Verstand nicht was er mit dieser Aufgabe meinte, aber es war egal… denn ich realisierte sofort was er mir damit sagen wollte und hielt ihn nicht auf.   Die Tränen rollten meinen Wangen entlang und die warmen Töne des Sonnenuntergangs liessen mich keinen Trost fühlen. Was hatte ich mir dabei erhofft? Die letzten Monate waren meine Schuld und keine einfache Entschuldigung hätte dies retten können. Nun stand ich vor meiner Haustüre und erkannte wie dumm meine Gedanken gewesen waren. Er hatte ein Versprechen gebrochen Aber… Ich wusste nicht einmal den Grund. Ich hatte ihn nie aussprechen lassen… gab ihm nie eine Chance und nun war es zu spät, etwas einzufordern.   Wann war es mir nicht mehr egal geworden, was er über mich dachte?   *   «Aiko was ist mit dir los? Du kommst gar nicht mehr auf das Dach…» In die grünblauen Augen meiner besten Freundin sehend, schluckte ich hart bei der Erinnerung, die mich erneut durchfuhr. Ich war seit 3 Tagen nicht mehr beim Mittagessen dabei gewesen, war doch er dort. «Entschuldige Ruri, aber du weisst doch, dass ich mich mit meinem Sensei Ikuto treffe», waren meine entschuldigenden Worte. Ich log nicht. Ich hatte mich mit meinem alten Sensei verabredet zum weitere Trainingsstunden auszuüben, wollte ich das Aikido auch hier vertiefen, welches ich in der Welt von One Piece benötigte. «Aber Aiko du trainierst doch auch nach der Schule, ist das wirklich nötig?». Es schmerzte mich, als ich nickte und meine Unterlagen zusammenpackte. «Du weisst doch, wenn mich der Ehrgeiz mal gepackt hat…» «dann bist du nicht mehr zu bremsen. Schade, ich werde den Jungs einen Gruss ausrichten». Schwach nickte ich auch darauf, versuchte dabei das Gesicht von Kuro abzuschütteln und ging schnell den Gang entlang, um aus dem Getümmel zu kommen.   Schmerzlich rieb ich mein Knie, als ich abermals zu Boden geworfen wurde. «Aiko ich denke du solltest eine Pause einlegen». Kopfschütteln richtete ich mich erneut auf. Ich wollte keine freie Minute für meine Gedanken haben. «Es reicht jetzt!» Meine Arme wurden gegriffen, als ich den nächsten Angriff starten wollte. In die Augen meines strengen Sensei sehend, entzog ich mich aus seinem Griff und verliess die Matten mit einer kurzen Verbeugung. «Aiko jetzt warte doch…» Ich hatte die Türe zur Garderobe verschlossen und setzte mich fiebrig atmend auf die Bank. Wütend trafen meine Fäuste meine Oberschenkel. Eine einfache Verletzung liess mich daran hindern stärker zu werden und ich verfluchte mich innerlich selbst für diese Schwäche. Die tränenden Augen trockengewischt, zog ich mir mein Armband über das Handgelenk. Der Gedanke in die Welt zu verschwinden, durchzog mich soeben. Es wäre so leicht aus der Situation zu flüchten…   Das Klopfen an der Türe vernommen, hörte ich die Stimme von Ikuto hindurchdringen. «Aiko lass uns reden… irgendetwas scheint dich zu belasten». Ich wollte nicht reden! Wieso verstand das niemand?!   Eilig zog ich mich um und drückte die Türklinge nach unten, um in die besorgten Augen zu sehen. «Sensei Ikuto, machen Sie sich keine Gedanken. Es ist alles in Ordnung» und obwohl er etwas erwidern wollte, ging ich schweigend an ihm vorbei. Ich fühlte mich nicht dazu bereit, mich jemandem anzuvertrauen.   Draussen stehen geblieben, atmete ich tief aus und liess meinen Blick nach oben gleiten. Der Wind wehte sanft um meine Nase und eine leichte Kühle legte sich auf meine hitzige Haut. Zum Schulgebäude sehend, erkannte ich die Silhouetten meiner Freunde. Schmerzlich zog sich erneut meine Brust zusammen, als ich ihn am Gitter erkannte. Ob er sich Gedanken über unseren letzten Streit machen würde? Ging es ihm eventuell auch so schlecht? Zusammenfahrend, als ich begriff, wie seine Augen auch auf mich gerichtet waren, liess ich meinen Blick hastig nach unten gleiten und ging mit schnellen Schritten ins Gebäude zurück.   Die Schiebetüren aufgezogen, trafen mich die azurblauen Iren von Kyo. Fragend folgten mir seine Augen. Wir hatten seit einigen Tagen nicht mehr miteinander geredet. Ich ging meinen Pflichten nach, so wie er es gewünscht hatte, also gab es kein Redebedarf und dennoch schien ich eine mir nicht begreifende Sorge in den Augen zu erkennen. Die Tasche richtig über meine Schulter geschultert, ging ich auf meinen Arbeitsplatz zu, als ich eine Stimme hörte, die mich bat zu stoppen. Der Griff um das Band festigte sich und ich sah an die Wand gegenüber mir, hörte wie er mir näher kam. Schluckend fühlte ich die Hand, welche sich sanft auf die Meine ablegte. «Rede mit mir». Mein Inneres rebellierte, als ich mich dem Gedanken hergab mich ihm zu öffnen. Ich sah die Gefahr, aber ich war es leid diesen Schmerz in mir zu tragen. «Ich möchte, dass nicht mehr…» zitternd glitt mir dieser Satz über die Lippen, spürte wie sein Daumen sanft über meinen Handrücken fuhr. «Was willst du nicht mehr Aiko…» «Dieser Schmerz… ich will sie nicht anlügen müssen», stockend spürte ich die Nässe auf meinen Iren. Sanft wurde ich in seine Arme gezogen. Mein Körper verkrampfte sich. Es war nicht richtig und dennoch verlor ich den Kampf schnell. Ich liess mich in diese Wärme einhüllen.   «Dann lass mich dir deinen Schmerz nehmen… ich kann sie vergessen lassen…» Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)