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My divided soul

von

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Wendung

«Ich sehe ich bin hier nicht willkommen»

Seine Worte liessen mich nicht los. Ich hatte ihm keine Antwort gegeben und nach einer Zeit schien dies nicht mehr relevant zu sein. Er war gegangen und ich hatte nicht den Mut aufbringen können ihn zurückzuhalten.

 

«Was sollte das?» erhob ich meine Stimme, hatte meine zitternden Hände zu Fäusten geballt. Wir waren in die Wohnung gegangen, als er mir schweigend zu verstehen gab, dass er keine weiteren Ausreden erdulden würde.

Mit verschränkten Armen stand Kyo nun in meinem Zimmer angelehnt an der Wand, vor meinem Bett.

«Hättest du dich nicht 2 Tage von mir ferngehalten wäre es nicht soweit gekommen», emotionslos legte er mir offen, dass es meine eigene Schuld wäre.

«Du hättest auch später auftauchen können» warf ich bitter ein, als mir die vorherige Szene abermals vor meinen Augen abgespielt wurde.

«Hättest du dich mir nicht verweigert, dann wären wir nicht an diesen Punkt Aiko» Sein Körper war angespannt und die Lider hatten sich genervt gesenkt.

Meinte er das ernst?

Ich fühlte wie eine innere Wut auf den Mann vor mir aufkeimte. Mich aufgerichtet, wollte ich mich beruhigen, doch als ich aus dem Fenster sah, wandte ich mich abermals zu ihm um und zeigte mit dem Zeigefinger auf ihn.

«Du bist ein Dozent! Weisst du was das für Konsequenzen mit sich bringt, wenn man uns so zusammen sieht?!»

Die azurblauen Augen lagen unbeeindruckt in meinen. Nicht einmal ein Schmunzeln konnte ich ihm entlocken, was mich noch mehr provozierte.

Will der mich gerade komplett verarschen!

«Hast du nix zu sagen?!».

Mit langsamen Schritten kam er auf mich zu, als er die Arme aus seiner Position löste. Erschrocken wich ich zurück. Das Spiel hatte er schon einmal gespielt und ich spürte wie sich der Zorn in mir verflüchtigte.

«Lass das…», gab ich kleinlaut von mir und spürte wie mein Puls nach oben stieg. Ein verschmitztes Lächeln legte sich auf seine Lippen.

«Denk bloss nicht nur weil ich dein Dozent bin und derjenige der dich zu den Welten führt und behütet, dass ich auch nicht anders kann Aiko. Mir ist diese Stellung hier regelrecht schnuppe. Es ist ein Zeitvertreib für Zwischendurch – meine Anstellung ist eine ganz Andere».

Er drängte mich an die Wand neben dem Fenster, war ich ihm bis dorthin ausgewichen.

«Ich denke du tust gut daran solche Aussetzer nicht zu haben, den ich weiss ganz genau was es für ein Ruf werden könnte, wenn man uns zusammen sieht».

«Das kannst du nicht tun», zitternd liess ich diesen Satz über meine bebenden Lippen gleiten.

Seine linke Hand stütze sich neben meinem Kopf an der Wand ab und er zwang mich, mit seinen Fingern unter meinem Kinn, ihn anzusehen.

«Dann verärgere mich nicht.» 

Schluckend spürte ich eine aufkeimende Kälte in meinen Adern, als mich die azurblauen Iren erfassten. Das tiefe blau darin schien mich zu ertränken.

«Genug gesagt?».

Mir auf die Lippen gebissen, nickte ich zustimmend und konnte durch das entfernen seiner Finger, den Kopf sinken lassen.

Er wandte sich ab und drehte mir den Rücken zu.

«Geh jetzt.»

Die aufkeimenden Tränen hinuntergeschluckt, drückte ich den Stein, welcher mich hier wegbringen würde und ich war froh um diese Möglichkeit.

 

*

 

«Aiko jetzt komm schon wir wollen los».

Ein leichter salziger Windzug streifte meine Wangen als ich meinen Kopf erhob.

Das Rauschen des sanften Wellengangs drang an meine Ohren und ich sah auf das weite blaue Meer hinaus.

Eine kleine Karavelle lag am Ufer an, welches als Galionsfigur den Kopf eines Lammes trug. Die Flying Lamb schien sie genannt zu werden, als ich leise die Stimme von Lysop vernahm, welche noch mit Kaya sprach, dem reichen Mädchen, welches sie gerettet hatten.

Die Erinnerungen meines anderen Ichs waren dabei ein Teil von mir zu werden und ich erkannte die Geschichte von Nami, der orangehaarigen Navigatoren und von Lysop dem Schützenjäger, dahinter.

Bis hierhin kannte ich die Geschichte und bemerkte mit einem Male, dass all das was nun passieren würde auch für mich neu wäre.

Ein leichtes Zittern durchfuhr mich, als ein Stoss an meine Schultern mich aus den Gedanken riss. Mit geweiteten Augen sah ich Zorro an, welcher fragend die Augenbraue hochzog.

«Träum nicht, steig ein».

Hastig nickend, ging ich auf das Deck hoch zu Ruffy, welcher mich schmunzelnd ansah. Ein Lächeln aufgesetzt hoffte ich sie würden meine vorherige Schockstarre nicht weiter in Frage stellen.

Tief ausatmend, als ich mich an die Reeling lehnte, sah ich auf das tiefe blaue Meer vor mir und hielt mir die davon wehenden Haare fest.

Verdutz sah ich die Strähnen zwischen meinen Fingern an. Ich erkannte etwas Grünes darin.

War dies vielleicht einer der Gründe, wieso Zorro so reagiert hatte?

War es nicht nur mein Name gewesen, der ihn stocken liess?

Ich hatte sie das letzte Mal zusammengebunden, da war ich mir sicher, weshalb es mir nicht aufgefallen war.

«Ruffy wo ist das Badezimmer?», glitt es mir über die Lippen. Warum war ich nicht davor auf die Idee gekommen mich zu begutachten?

Mit dem Finger zeigte er mir auf die Türe, welche unter der Treppe zum Oberdeck führte und gab mir zu verstehen, dass ich zuerst durch den Speicher gehen müsste.

 

Vor dem Lavabo stehend, atmete ich tief aus, bevor ich meinen Blick hob.

Überrascht strich ich über meine Haut. Ich war einen Ton dunkler geworden.

Meine Haare waren schulterlang und trugen ein dunkles braun, welche durch grüne Strähnen dominiert wurden. Die Luft angehalten sah ich mir nun direkt in die Augen. Meine Iris waren von einem satten Grün geprägt, die durch einen dunklen Aussenrand abgeschlossen wurden. Ich erkannte mich kaum wieder. Zuhause war ich schlichtweg braunhaarig und hatte blaugraue Augen.

Einen Schritt vom Lavabor wegetreten, wollte ich wissen ob sich mein Körper mitverändert hatte.

Mein Körperbau war sportlich geformt und der Bauch liess einen leichten Ansatz von Muskel erkennen, jedoch schien ich ein wenig grösser zu sein als sonst und meine Taille hatte einen schmaleren Übergang zur Hüfte.

Mich zur Seite gekehrt, erkannte ich, dass auch dieses Ich kein Problem mit einer stattlichen Oberweite hatte. Es war nicht weiter tragisch, aber ich hatte irgendwie gehofft, sie würden kleiner ausfallen.

Dies war die erste Welt, was wohl die anderen mir für Veränderungen offenlegen würden?

Die Herkunft zu täuschen war damit ein schwieriges Unterfangen und ich fragte mich ob ich dies überhaupt tun sollte oder war es schlichtweg, weil Zorro mir keinen Glauben schenken würde…

Wäre es in den anderen Welten sogar unumgänglich zu sagen wer ich bin?

Ein kurzer Ruck liess mich erahnen, dass wir die Segel gesetzt hatten und ich verliess mit meinen offenen Fragen das Badezimmer.

 

«Das ist doch kein Totenkopf!» Die lauten Stimmen der anderen rissen mich aus meinen Gedanken, als ich abermals über die Reling auf das offene Meer gesehen hatte. Das klare blau faszinierte mich und liess mich in Ruhe über die Erinnerung meines anderen Ichs nachdenken.

Mit bedauern stellte ich jedoch fest, dass meine momentane Seele keine Unterstützung für Ruffy war, schien auch sie beeinträchtig zu sein von einer Verletzung, welcher meiner zu Hause ähnelte.

Abermals hörte ich ein lautes Aufstöhnen.

Den Kopf zu ihnen gewandt, besprachen sie wohl gerade das Symbol ihrer Piratenflagge. Ein Schmunzeln schlich sich auf meine Lippen.

Der Totenkopf von Ruffy war definitiv grauenvoll dargestellt, er schien in sich einzufallen und hatte auf keine Weise irgendeine tragbare Form, die auch nur im Geringsten auf einen Totenkopf schliessen liess.

«Oh Ruffy der sieht schrecklich aus», gab ich dann lachend von mir und er schien wohl beleidigt die Backen aufzublasen. «Keine Sorge, Lysop rettet euch. Schaut mal her». Lysop hob das schwarze Tuch empor mit dem Totenkopf, welcher auch mir bekannt war, denn er trug den typischen Strohhut unseres Kapitäns.

Die Begeisterung war über die ganze Karavelle zu hören und es ging nicht lange, bis wir alle erschöpft auf dem Boden sassen, übersäht mit der Farbe, den das Symbol von der Flagge musste auch auf das Segel gebracht werden.

Mich seitlich mit der Hand abgestützt, richte ich mich auf und sah in die Runde.

«Ihr habt sicherlich Hunger…».

«Du kannst kochen?»

«Nun ja, ich bin definitiv nicht die beste Köchin, aber ich bringe höchstwahrscheinlich etwas essbares hin», waren meine Worte auf die Frage von Nami, als ich mich abwand und die Treppe nach oben stieg, um in die Kombüse zu kommen.

Mich an die Türe gelehnt seufzte ich tief aus. «Ich bringe ihm überhaupt nichts…», waren meine bitteren Worte, als ich die Erinnerungen meines Selbst Revue passieren liess.

Ruffy und Zorro waren in Gefahr gewesen und mein Ich hatte keine Anzeichen einer Regung gemacht. Nein mein Bruder, welcher das Schwert im Kampf verloren hatte, bekam es durch Nami zurück, die sich daraufhin eine Verletzung einholte. Mein Körper schien gelähmt von Angst, welche ich schwer schluckend hinuntergleiten liess, als mich das Gefühl noch einmal durchströmte.

Den Kopf darüber geschüttelt, ging ich an den Kühlschrank und nahm einige frische Zutaten hervor, die für ein Curry hinhalten würden.

Mit einem Schreck liess ich die Zutaten beinahe fallen. Ich hatte soeben einen Kanonenknall vernommen.

Die Türe aufgerissen, lehnte ich mich über die Brüstung und sah auf das untere Deck hinunter. «Spinnt ihr!» Ich hatte soeben erkannt, dass Lysop und Ruffy dabei waren die Kanonen zu testen.

Grinsend und sich verlegend am Hinterkopf reibend sah Ruffy entschuldigend zu mir.

Mit was für Leuten war ich hier nur unterwegs…

 

«Aiko das schmeckt lecker!».

Ich hatte mich gerade nach unten zu Zorro gebeugt und ihm den Teller gereicht, als die Worte von Ruffy die Lippen verliessen.

«Kannst du nicht warten bis alle was haben, bevor du isst!», waren meine schimpfenden Worte und ich atmete hörbar tief aus. Ich hatte vergessen, wie anstrengend es schon früher mit ihm gewesen war… auch wenn ich mich nicht an alles erinnern konnte.

Mich zu ihnen an den Tisch gesellt, schmunzelte ich über diesen Gedanken.

Von Früher zu reden, obwohl man das Leben nur nebenbei mitbekam, war merkwürdig und dennoch fühlte es sich nicht falsch an. Es schien ein Teil von mir zu sein, als würde ich schon seit Jahren in dieser Welt leben mit all meinen verfügbaren Zellen.

Als wäre es nicht nur eine Erinnerung…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Boahencock-
2020-05-06T01:10:14+00:00 06.05.2020 03:10
Bin gespant wie es weitergeht .

Du bist ein Dozent! Weisst du was das für Konsequenzen mit sich bringt,
Natürlich mus er das wiesen!

Aiko kocht für alle das mus ha schmecken, 😜 auch wenn es einer nicht erwarten kann anzufangen 😜

Ihre Ängste sind berechtigt.

Na das kann was wärden.
😼😉😉😉

Antwort von:  miladytira
06.05.2020 08:25
Ja aber es ist ihm schlichtweg egal, ist ja dann zum Teil mehr ihr Problem🤓😂

Dieser Ruffy, ein verdammter Vielfrass! Nie kann er warten😤😄
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2020-04-25T00:17:15+00:00 25.04.2020 02:17
Aus Kyo werde ich nicht schlau . Zugegeben Aikos Aktion einfach sich nicht rühren und verstecken war falsch klar. ABER auch verständlich wer würde es nicht mit der Angst bekommen wenn man eine Pistole an denn Kopf gedrückt bekommt.

Zumindest ist Aiko jetzt wieder bei Raffy. Zorro hat anscheinend immer noch nichts geschnallt.
Und Aiko kommt sich ein wenig nutzlos vor. ( Klotz am Bein)
Antwort von:  miladytira
25.04.2020 02:33
Dann bin ich froh, dass Kyo genau so rüberkommt wie ich das möchte hihihi
Nun ich denke es ist nicht die Tatsache das sie Angst hat, was ihn sauer macht... sondern die Tatsache, dass sie sich ihm verweigert hat ohne zu Reden... vielleicht hasst er das... wer weiss...
Ich hoffe ich sorge noch für so einige Verwirrung.

Ja Zorro... Skepsis in Person... und ob sie wirklich so ein Klotz am Bein ist?
Ach ich würde so gerne erzählen.. xD bin da echt schlimm

Danke dass du so mitliest!

Lg miladytira


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