Zum Inhalt der Seite

Kill this Killing Man (III)

Ein neuer Anfang
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

It´s my life

046) It´s my life
 

Chris stolperte über eine Wurzel und fiel.

„Wade“ Eine eisige Berührung fuhr ihm über den Rücken und schien ihm den Atem rauben zu wollen.

Er warf sich herum und sah in das verzerrte Gesicht der Geisterfrau.

Die plötzlich in Flammen stand.

Panisch riss Chris den Arm in die Höhe, um wenigstens sein Gesicht zu schützen. Doch nichts. Er spürte nicht mal die Hitze, die doch da sein musste!

Mit einem letzten hasserfüllten Aufschrei verpuffte die Geistergestalt.

Chris ließ sich auf den Boden fallen und starrte keuchend in den Himmel.

Gerade als er sich wieder aufsetzen wollte, erschien eine Hand vor seiner Nase. Sofort ließ er sich wieder fallen und riss die Arme schützend vor sein Gesicht.

„Im Falle dessen, dass, hilft das auch nicht“, erklärte eine Stimme, die … Chris nahm die Arme runter und schaute auf. „Dean!“

Der Winchester nickte.

Chris griff nach der noch immer dargebotenen Hand und ließ sich auf die Füße ziehen.

Fragend schaute er seinen Freund an. „Was hilft denn dann?“

„Im Bett bleiben. Wenn erfahrene Jäger sagen sie machen das alleine, dann solltest du einfach im Bett bleiben! Du rennst doch auch in kein Haus, wenn du siehst, dass die Wände einbrechen.“

„Das war doch nur ein Geist ...“

„Ja“, Dean nickte. „Aber auch ein „nur Geist“ ist alles andere als harmlos.“ Dean ging zum Friedhof zurück.

„Aber wieso?“ Geister erschreckten! Geister töteten doch nicht! Oder? Langsam folgte er dem Freund.

„Sie sind vielleicht einfacher zu vernichten aber genauso tödlich wie alles andere da draußen.“ Chris starrte Dean irritiert an. Geister? Das wollte er genauer wissen, nachher!

Die Freunde standen vor dem Grab und schauten auf die brennenden Knochen.

Irgendetwas an der Leiche, an den Resten der Leiche störte Chris, doch er kam nicht drauf und als er genauer hinschauen wollte, zerfielen die letzten Reste zu Asche. Ein paar Funken stoben auf und dann glommen nur noch ein paar Stücke. Dean nahm den Spaten und begann das Grab wieder zuzuschaufeln. Zum Schluss verteilte er Zweige und Blätter darauf, um seine Arbeit noch weiter zu tarnen.

Er schulterte den Spaten und nahm den Kanister. „Lass uns hier verschwinden“, sagte er zu Chris, der sich ein wenig nutzlos vorkam, weil er nicht helfen konnte.
 

„Fühlst du dich sicher genug, um alleine zurück zu fahren?“, wollte Dean von Chris wissen, während er Spaten und Kanister in den Kofferraum legte.

„Ja, warum?“

„Du kannst auch mit mir fahren, dann müssen wir nur morgen den Wagen holen. Wo steht der überhaupt?“ Suchend schaute Dean sich um.

„Da hinten, in der Querstraße.“ Chris deutete nach links.

„Okay, steig ein. Ich bring dich hin und dann fährst du vor mir her. Wenn´s nicht geht, fährst du rechts ran und wir holen den Wagen morgen.“

Chris wollte protestieren, nickte dann aber nur und stieg ein.

Außer Chris` Anweisungen zu seinem Wagen, sprach keiner der Beiden ein Wort.

Chris war immer noch durcheinander, wegen der Geisterbegegnung, über die er noch einmal in Ruhe nachdenken wollte und Dean war sauer, weil Chris ihm gefolgt war, gleichzeitig aber auch euphorisch, denn die Jagd war erfolgreich gewesen. Er hielt kurz hinter Chris Mietwagen an, ließ ihn aussteigen und folgte ihm dann, als Chris seinen Wagen auf die Straße und nach Jackson lenkte.
 

„Ich wollte dich nicht in Schwierigkeiten bringen“, sagte Chris in die Dunkelheit ihres Zimmers, als sie endlich in ihren Betten lagen.

„Du hast nur dich in Schwierigkeiten gebracht“, erwiderte Dean. „Ein paar Minuten eher … Keine Ahnung, was sie mit dir gemacht hätte.“

„Was hätte sie denn tun können?“

„Dich töten.“

Chris schluckte hörbar. „Und mit sowas hast du dich dein Leben lang rumgeschlagen?“ Erst jetzt kam ihm die ganze Tragweite von Deans Aussage wirklich zu Bewusstsein. „So hätte ich nicht leben wollen.“

„Wenn du damit aufwächst, kommt es dir nicht so schlimm vor. Außerdem gab es auch schöne Tage.“

„Du hast dir nie ein normales Leben gewünscht?“, so ganz wollte und konnte Chris das nicht glauben.

„Als Mom starb war ich vollkommen durcheinander. Ich habe gebetet, dass ich immer lieb sein und alles tun würde, wenn Gott sie uns wiedergäbe. Hat er aber nicht. Kurz nach ihrem Tod begann unser Vater immer wieder und immer länger zu verschwinden und ich hatte Angst, dass auch er irgendwann nicht wieder zurückkommt. Ich habe getan, was er von mir verlangte und nichts infrage gestellt. Er war mein Superheld! Er wollte, dass ich mich um Sammy kümmere und ihn beschütze. Das hätte ich eh gemacht. Sammy ist das einzige, was mir von meiner Mom geblieben ist!“, Dean holte tief Luft.

„Inzwischen sehe ich Johns Erziehung, sein Leben, wesentlich differenzierter. Aber gerade als Jugendlicher war es toll alle 14 Tage, 3 Wochen in einer neuen Stadt, in einer neuen Schule zu sein. Sam hat sich damit viel schwerer getan. Er wollte Freunde finden. Mir war es damals egal. Ich hatte Sam und John und die Jagd. Erst heute weiß ich was Freundschaft heißt und wünschte, dass ich das eher kennengelernt hätte.“

„Ich würde meine Kinder nicht so aufwachsen lassen wollen“, stellte Chris fest. „Allerdings kann ich mir schon vorstellen, dass auf Grund der Immobilienkrise viele ihr Zuhause verloren haben und in Motels oder Trailerparks gelandet sind.“

„Die bleiben aber auch eher an einem Ort und ziehen nicht ständig wieder um.“ Dean gähnte verhalten. Das Adrenalin in seinen Adern war inzwischen abgebaut und er wollte jetzt liebend gerne schlafen.

Chris hörte es. „Gute Nacht, Dean!“, sagte er und drehte sich auf die Seite. Er war sich sicher noch nicht schlafen zu können, immerhin war das seine erste Geistervernichtung, die er miterlebt hatte. Außerdem gab es genügend, worüber er nachdenken konnte.

Irgendwann, kurz bevor er einschlief, war er sich sicher, dass Dean ein echt beschissenes Leben hatte und dass es mit dieser Wache auch nicht besser geworden war, auch wenn er sich sicher war, dass Dean es liebte, Feuerwehrmann zu sein. Aber wahrscheinlich hatte er es auch geliebt, diese Geister zu jagen. Leider konnte er ihm weder bei dem einen noch dem anderen wirklich helfen.
 

Sams Handy riss ihn aus dem Schlaf. Kurz schaute er auf die Uhrzeit, dann ging er ins Bad.

Als er fertig war, nahm er die Tasche von der Couch, die er am Abend noch gepackt hatte und fuhr zu dem Cafe, in dem er sich letzte Woche mit Pratt und Everwood getroffen hatte.

Ted wartete schon auf ihn.

„Ich habe hier die Kameras“, sagte er und reichte dem Feuerwehrmann die Tasche. „Habt ihr einen Platz?“

„Wir haben drei Plätze. Hast Du so viele Kameras?“

„Ja. Hier sind vier drin.“

Everwood kramte in der Tüte und nahm eine Kamera raus. Eingehend musterte er das kleine Ding. „Nur einschalten?“, fragte er und deutete auf die Taste.

Sam nickte. „Es reicht, wenn du den Kasten in deinen Spint legst.“

„Das ist der Sender für dich?“

„Ja. Das Ding speichert und ich kann es abrufen oder man verbindest es einfach per USB mit einem Computer.“

„Bist du dir sicher, dass das funktioniert, wenn der in meinem Spint liegt?“

„Wenn du einen anderen Platz findest, an dem er auch nicht gefunden wird, wäre es schon besser“, nickte Sam. „Aber der Spint geht auch.“

„Gut, ich schaue mich noch mal um. Hoffen wir, dass es was bringt.“

„Hoffen wir“, nickte Sam und fuhr zurück zu ihrer Wohnung. ‚Hoffen‘, dachte er. ‚Es bleibt ja nur die Hoffnung.‘
 

Das Fauchen der Kaffeemaschine weckte Chris am nächsten Morgen. Er rieb sich die Augen und setzte sich auf. Verwundert schaute er zum Tisch. „Wie lange bist du schon wach?“

„Eine Weile.“ Dean grinste ihn breit an. „Ich dachte, wenn ich dich so nicht wach kriege, geh ich alleine irgendwo was essen.“

„Wieso? Wie spät ist es denn?“

„Fast zwölf. Ich meine ich schlafe ja gerne lange, aber du schießt den Vogel ab!“

„Oh Gott. Ich … Verflixt!“, schimpfte Chris und sprang regelrecht aus dem Bett, verhedderte sich in seiner Decke und konnte einen Sturz gerade noch abfangen. Er verschwand im Bad.

Ausgehfertig kam er wieder.

„Den Kaffee hätte ich aber trotzdem gerne“, sagte er und deutete auf die Tasse, die ein grinsender Dean ihm hinhielt. Das Schauspiel hatte ihn doch kurzzeitig aus seinen trüben Gedanken gerissen. Schnell wurde er wieder ernst.

Chris trank einen Schluck, musterte Dean und fragte: „Minigolf, nach dem Essen?“ Der Winchester schien sich regelrecht zu entspannen.

„Gerne“, nickte er.

„Ich war mir nur nicht sicher, ob du nach gestern noch mit mir zu tun haben wolltest.“

„Warum? Ich sagte dir doch schon, dass du absolut nichts dafür kannst, dass du diese Sachen weißt. Du befreist die Menschen von diesen Dingern. Es tut mir nur Leid, dass ich dir weder bei dem einen noch dem anderen helfen kann.“

„Welchem Anderen?“, stellte Dean sich dumm.

„Deiner Wache?!?“

Angewidert verzog Dean das Gesicht. „Das Thema ist für mich fast durch. Ich bin nur wegen des Lehrganges hier so lange geblieben und weil ich mir eingeredet habe, das Jahr doch zu schaffen und dass sie mich, wenn ich erst die Rüstgruppenausbildung habe, respektieren würden. Ich hätte es besser wissen müssen. Das Leben war für uns noch nie ein Wunschkonzert, auch wenn sich Sammys größter Wunsch jetzt erfüllt. Für mich scheint es diese Möglichkeit nicht zu geben.“ Er zuckte mit den Schultern. „Ich werde den Lehrgang beenden, zwei Schichten auf meiner heißgeliebten Wache schieben und dann meine Kündigung abgeben.“

„Wenn du doch eh kündigen willst, warum willst du dann erst noch Dienst schieben?“

„Grady hat mir den Morgen verschönert und mir den Schichtplan geschickt. Ich darf ab nächsten Samstag Nachtschicht machen.“

„Du weist aber schon, dass wir rein rechtlich erst Montag wieder arbeiten müssen und das dann Überstunden sind?“

„Das ist doch Grady egal! Und ich will mir nichts nachsagen lassen. Ich geh hin und … Es sind 24 Stunden. Die werde ich auch noch überleben und habe eine weiße Weste und immer guten Willen bewiesen.“ Chris legte nur den Kopf schief, sagte aber nichts mehr dazu.

Er stellte seine Tasse in die Spüle, nahm seine Jacke und folgte Dean zum Impala.
 

„Hast du schon mit Sam gesprochen?“, fragte er, kaum dass Dean sich in den fließenden Verkehr eingeordnet hatte.

„Ja, er weiß von dem ganzen Dilemma, auch wenn ich ihm nicht das ganze Ausmaß erzählt habe.“

„Ich meinte eigentlich den Geist von gestern.“

„Deshalb habe ich ihn angerufen als du noch geschlafen hast und die Fertigstellung gemeldet. Er ist froh, dass sie niemandem mehr etwas tut. Irgendwie hat er sich wegen ihr schuldig gefühlt. Dabei konnte er wohl am Wenigsten dafür.“

„Aber du konntest?“, fragte Chris skeptisch.

„Nein.“ Dean schüttelte den Kopf. Mehr wollte und würde er nicht erzählen. Er lenkte den Impala auf den Parkplatz des Diners, stieg aus und steuerte einen kleinen Tisch an, von dem aus er den Eingang im Auge behalten konnte.

„Hast du dir schon überlegt, was du machen willst, wenn deine Kündigung durch ist?“

„Nicht wirklich. Ich könnte, wie schon erwähnt, den Schrottplatz übernehmen. Da helfe ich ja schon die ganze Zeit aus. Oder ich bewerbe mich in einer anderen Stadt. Ich weiß nur nicht, wie weit Gradys Verbindungen gehen. Ich könnte aber auch als Rettungssanitäter arbeiten.“ Er schob ein Stück Pfannkuchen über den Teller.

„Ich denke, ich fahre erstmal zu unserem Onkel und verkrieche mich da eine Weile. Vielleicht wird mir da klar, was ich dann wirklich will.“

„Und Sam?“

Dean verdrehte die Augen. „Und da waren sie wieder, meine drei Probleme.“

„Drei? Wieso drei?“

„Na: Was will ich den Rest meines Lebens arbeiten? Wo will ich arbeiten und wie vereinbare ich das mit Sam?“

„Oh man. Du bist aber wirklich ein geplagtes Wesen“, lachte Chris.

„Na dann warte mal darauf, dass dich das geplagte Wesen nicht gleich auf dem Golfplatz stehen lässt.“

„Du willst mich besiegen?“ Chris plusterte sich auf. „Das wollen wir ja mal sehen!“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück