Kill this Killing Man (III) von Kalea (Ein neuer Anfang) ================================================================================ Kapitel 6: babtism by fire -------------------------- 006) babtism by fire Die Wochen vergingen und Dean fieberte dem Ende seiner Ausbildung entgegen. Er wollte endlich ein richtiger Feuerwehrmann sein, endlich wieder Leben retten, endlich im richtigen Leben voll durchstarten. Wenn da nicht die Wochen alleine in Bloomington, ohne Sam, wären. Er wollte nicht alleine sein, wollte endlich nicht mehr nur mit Sam telefonieren müssen, oder mit Bobby oder Jody. Aber all das wäre ja noch zu ertragen gewesen, wenn seine Kameraden nicht immer wieder lautstark verkünden würden, dass ihre Familien zur Abschlussfeier kommen würden. Seine Familie würde nicht kommen und rational wollte er das auch nicht. Sam steckte in seinen eigenen Prüfung und die waren für sein weiteres Leben entscheidend. Tief in ihm drin jedoch, schmerzte es und so war es kein Wunder, dass seine Laune in den letzten zwei Wochen des Lehrganges immer weiter sank und es half auch nicht, dass er sich immer wieder sagte, dass es nur drei Wochen dauern würde, bis sein Bruder umzog. Selbst die Telefonate mit Sam wurden immer kürzer und immer einsilbiger. „Was ist los?“, wollte Sam nun schon zum wiederholten Mal wissen. „Nichts, ich …“ Dean holte tief Luft. „Ich bin okay!“ Jetzt war es an Sam tief durchzuatmen. „Du weißt schon, dass ich weiß, dass du weißt, dass der Satz ...“ „Hm“, grummelte Dean. „Deswegen benutze ich ihn ja.“ Er rieb sich frustriert den Nacken. „Ich will dass du zu meiner Abschlussfeier kommst und ich will zu deiner kommen und nicht von all dem wird passieren, weil wir viel zu weit auseinander leben und weil du Prüfungen hast, die für dich und deine Zukunft wichtig sind und weil ich sofort nach den Prüfungen anfange zu arbeiten und mir in der nächsten Zeit auch kein Urlaub zusteht. Es ist zum Haare raufen und ich frage mich immer wieder, warum ich im Januar nicht einfach gesagt habe, dass ich erst erst den zweiten Kurs machen kann!“ Frustriert lief Dean während dieses Monologs hin und her. „Weil du genauso wie ich diese Chance ergreifen musstest. Wer weiß, ob du noch eine zweite bekommen hättest“, versuchte Sam zu erklären. „Und wenn nicht? Ich hätte immer noch als Rettungssanitäter arbeiten können!“ „Das wäre aber kein Ersatz gewesen. Dean! Du hättest die Feuerwehr vor Augen und immer mit dir gehadert, dass du diese Chance nicht ergriffen hast. Komm schon. In einem Jahr lachen wir darüber und sind glücklich mit dem, was wir dann haben!“ ‚Ein Jahr kann verdammt lang werden, oder verdammt kurz‘, überlegte der Ältere und schob die aufkommenden Erinnerungen schnell beiseite. „Dein Wort … „, begann er stattdessen. „Nein besser nicht. Der schanzt mir immer nur das zu. Was ich partout nicht will.“ Sam schnaubte vergnügt. Er wusste etwas, das Dean nicht wusste, und das er ihm auch nicht verraten würde, auch wenn es gerade sehr schwer war und ihm die Flugkarten ein Loch in die Tasche zu brennen drohten. Jody, die in der Küche stand und das Gespräch mehr ober weniger verfolgt hatte, grinste breit. „Sam! Essen!“, rief sie gedämpft. Nicht dass er doch noch … Der Winchester drehte sich zu ihr um nickte ihr dankbar zu. „Ich muss Schluss machen. Sie warten mit dem Essen“, verabschiedete er sich von Dean. „Geh!“, erwiderte der heiser. „Und sei dir gewiss, dass ich hier vor Neid zerfließe!“ „Es tut mir leid, dass du nicht hier bist, aber es tut mir gerade alles andere als leid, dass ich hier bin und ich würde auch gerade nicht mit dir tauschen wollen“, erklärte Sam grinsend. Jody starrte den jüngeren Winchester mit großen Augen an. „Bis du gemein!“, formte sie lautlos. „Genieße es ruhig“, grummelte Dean. „Bald bis du auch in Indiana und dann musst du mit meinen Kochkünsten klarkommen.“ „Besser, als wenn ich das Kochen übernehme“, lachte Sam und Dean schnaubte kurz. „Bis morgen,Dean!“, verabschiedete er sich und legte auf. Dean starrte sein Handy an, dann stopfte er es in die Hosentasche und atmete noch einmal durch. Und jetzt? Wenn er sich hinsetzen und lernen würde, würde das seinen Leistungen vielleicht helfen, aber selbst das bezweifelte er, denn er war sich sicher, nicht stillsitzen zu können, schon gar nicht mit den Erinnerungen, die er gerade an die Oberfläche gespült hatte. Er ging zu seinem Schrank, zog sich um und flüchtete aus dem Zimmer. Über zwei Stunden später kam er vollkommen verschwitzt, verdreckt und erschöpft zurück. Er kramte seine Kleidung hervor und ging duschen. Danach wollte er nur noch ins Bett und schlafen. Chris beobachtete ihn misstrauisch. Zu gut war ihm noch Deans Aktion in Erinnerung, als der sich mit Albträumen herumschlug. „Du hast jetzt aber nicht wieder auf Bäume eingeschlagen und solltest in ein Krankenhaus?“, empfing er ihn, als er aus dem Bad kam und hielt ihm ein Bier hin. „Nein, ich ...“, Dean trank einen Schluck. „Ich bin okay.“ „Und warum bist du dann zwei Stunden durch den Wald gehetzt?“ „Bin ich nicht. Ich war auf dem Parcours.“ Dean schüttelte den Kopf und musterte Chris. Warum sollte er sich rechtfertigen? Chris war ein Kamerad, ein angehender Feuerwehrmann, wie er und vielleicht auch ein Freund. So genau wusste er das noch nicht. Aber er wusste, dass ihm eine Freundschaft nicht in den Schoß fallen würde und so wie Chris ihn musterte, machte der sich Sorgen. „Ich konnte einfach nicht mehr nur rumsitzen. Ich bin es gewohnt mich zu bewegen. Sam meinte immer mal wieder, dass ich hyperaktiv wäre. Es ...“ Dean setzte seine Flasche an und trank sie in einem Zug leer. Schon die Erwähnung Sams schmerzte. Er stellte die Flasche ab, nahm sich ein Buch vom Tisch und verzog sich auf sein Bett. Er wollte diese Schule hier endlich beenden, er wollte endlich Feuerwehrmann sein und er wollte hier nie weg, weil er es immer noch hasste allein sein zu müssen. Dabei war es ja noch nicht mal für lange! Er war wohl doch ein Fall für einen Psychiater. Wahllos schlug er eine Seite auf und begann zu lesen. Chris musterte ihn noch einmal und kam zu keinem Schluss. Dean war widersprüchlich. Mal sprühte er vor guter Laune und mal war es, als ob er in einem tiefen schwarzen Loch steckte. Er redete nie über das was ihn quälte und er war sich noch immer nicht sicher, wer Sam wirklich war und wie Dean zu ihm stand. Er würde wohl noch Tage hier stehen können und nicht einem Millimeter weiter kommen, also trank er sein Bier aus und folgte Deans Beispiel. Am folgenden Morgen betrat Captain Talbot den Schulraum. Er ließ seinen Blick über die angehenden Feuerwehrmänner wandern, die ihn mehr oder weniger aufmerksam musterten. Kurz blieb sein Blick an dem Winchester kleben, bevor er weiterwanderte. Nur durch Zufall hatte er dessen Marathon gestern Abend gesehen und sich überlegt, dass er das wohl mal wieder mit einbauen sollte, auch wenn sie jeden Tag eine Stunde Sport hatten, schien zumindest einigen diese Bewegung nicht zu reichen und dem Rest konnte es nicht schaden. „Meine Herren“, begann er also. „ab heute werden wir jeden Tag eine Runde über den Parcours drehen. Wir wollen sie doch topfit in den Berufsalltag entlassen. Aber ich will mal nicht so sein, sie dürfen sich aussuchen, wann wir den in Angriff nehmen.“ „Sofort!“, brüllte Bender, der eine weitere Chance witterte, um sich als der Beste hervorzutun. „Mr. Saintclair, was denken Sie?“, fragte der Captain. „Vorm Mittag?“ „Mr. Winchester?“ „Vorm Mittag oder zum Schluss.“ Der Captain fragte noch ein paar andere der Klasse und entschied letztendlich, dass sie vor dem Mittag rausgehen würden, so wie es die Mehrheit entschieden hatte. Bender war sauer, weil es wieder einmal nicht nach seinem Willen gegangen war. Verdammter Winchester! Daran war bestimmt nur der schuld! „hast du mit dem Captain gesprochen, gestern?“, fragte Chris leise. „Nein, warum sollte ich. Ich kann mich auch alleine quälen, dazu brauche ich keinen Aufpasser.“ „Die Herren Winchester und Saintclair möchten nachher auf dem Parcour beginnen?“, riss der Captain die Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Und sie möchten den gestriegen Stoff zusammenfassen?“ Wollten beide nicht wirklich, aber es war auch kein Problem für sie. Schnell vergingen die letzten Tage und die von allen ersehnt letzte große Abschlussprüfung stand den angehenden Feuerwehrmännern bevor. Gemeinsam gingen die Prüflinge an dem Haus vorbei, in dem sie wieder und wieder geübt hatten. Dean musterte den Betonbau. Er sah die verrusten Fensteröffnungen und das halb eingestürzte Dach. ‚Wenn ich noch das ich von vor etwas mehr als einem Jahr wäre, würde ich dem Haus mit Weihwasser und einem Exorzismus zu Leibe rücken. Ist doch nicht normal, wie oft das hier brennt‘, überlegte er und grinste kurz. „Immer hinein spaziert“, wies Captain Talbot die jungen Männer an, in einen Container zu gehen. „Setzen sie sich.“ Er nahm eine Schüssel und ein blickdichtes Glas. „Jeder zieht ein Los, schaut drauf und wirft es in das Glas hier. Kein Wort zu irgendwem. Sie werden schon merken, mit wem sie die Abschlussprüfung machen werden.“ Dean zog die 7. Das hieß lange warten. Die Prüfung sollte pro Team etwas zwanzig Minuten dauern. Dann eine viertel Stunde Aufbau für die Nächsten. Er lehnte sich an die Wand in seinem Rücken, schloss die Augen und war trotz der Aufregung vor dieser Prüfung schon bald eingeschlafen. Captain Talbot schüttelte den Kopf. Langsam lehrte sich der Container. Chris und Dean warteten noch auf ihren Einsatz, genau wie Jose, Bender, Tyon und drei weitere Klassenkameraden. Chris Blick wanderte über Bender und er hoffte, dass er nicht mit dem seine Prüfung machen musste. Wieder wurden zwei nach draußen gerufen und wieder war Bender nicht darunter. „Sieben!“, gab der Captain nach einer reichlichen dreiviertel Stunde durch und Chris und Dean erhoben sich. Sie schauten sich kurz an und dann legte sich ein Strahlen auf beide Gesichter. „Dann lass uns das mal rocken“, kommentierte Chris und knuffte seinen Kumpel in den Oberarm. „Die Zwei kann wohl nichts trennen“, stöhnte Talbot in sein Mikro. „Dann lasst mal unser Dreamteam zeigen, was es kann.“ Captain O´Leary nahm die Beiden in Empfang. Er deutete auf den Ständer mit den Schutzausrüstungen. „Dann mal los. Es werden Personen im Haus vermutet“, gab er ihnen die Aufgabe. „Sie haben zwanzig Minuten Zeit sie zu bergen!“ die Beiden nickten. Sie zogen sich an, kontrollierten gegenseitig den richtigen Sitz und gingen zur Eingangstür. Dean legte seine Hand an das Türblatt. Es fühlte sich normal an. Das Feuer sollte also noch nicht direkt dahinter wüten. Ein kurzer, aber heftiger Tritt und nichts rührte sich. ‚Gut!‘ Er versuchte den Türknauf und rammte mit der Schulter dagegen. Da liet innen was dagegen“, informierte er Chris. Gemeinsam stemmten sie sich gegen das Türblatt und schoben sie langsam auf. Dean huschte hinein und drückte sich neben der Tür an die Wand, nicht dass das Feuer gerade durch den Sauerstoff angefacht wurde. Chris wartete mit dem Schlauch im Anschlag. Als jedoch nichts passierte, betraten sie das Haus. „Hier ist die Feuerwehr. Ist hier jemand? Bitte Melden Sie sich!“, brüllten sie in die ersten beiden Räumen. Es meldete sich niemand. Sie verständigten sich mit einem Blick, dann begann Dean diesen Raum zu durchsuchen, während Chris sichernd in der Tür wartete. „Hier scheint es ausgebrochen zu sein“, erklärte Dean dem Freund und leuchtete an die Wand über dem Herd. Chris nickte. Nacheinander durchsuchten sie die Räume des Erdgeschosses. „Hoch oder runter?“, wollte Chris wissen. „Hitze und Rauch gegen nach oben“, überlegte Dean. „Also erst hoch“, beendete Chris den Satz und Dean nickte. Sich abwechselnd durchsuchten sie erst das Obergeschoss und gingen dann weiter unters Dach. Hier fanden sie einen Mann, der wohl bewusstlos war. Dean kontrollierte den Puls und die Atmung und schob ihm seine Reservemaske über das Gesicht. „Du suchst weiter, ich bleibe hier“, Dean deutete auf die nächsten zwei Räume, dann kommst du her und ich mache weiter?“ Chris nickte und wandte sich ab. Deans Blick wanderte über den Dummy. „Sag mal, wieso kommst du eigentlich immer wieder her? Dich haben doch heute bestimmt schon mindestens fünf Teams aus diesem Flammeninferno geholt“, stellte er leise grinsend fest. „Hast übrigens eine ercht beschissene Wohnung. Ich hoffe die Miete ist nicht so hoch.“ Im hintersten Zimmer fand Chris einen weiteren Dummy, diesmal eine Frau, die gegen die Fensterwand gepresst am Boden hockte. In ihren Armen hielt sie eine täuschend echt aussehende Babypuppe. „Zwei Personen gefunden“, gab Chris per Funk an den Einsatzleiter durch. „Ma´am? Hier ist die Feuerwehr.“, machte er auf sich aufmerksam und ging zu der Frau. „Ich bringe Sie hier raus.“ Er kontrollierte ihre Vitalzeichen und setzte ihr seine zweite Sauerstoffmaske auf. Leider hatte er nur eine. Also nahm er ihr das Kind vorsichtig aus den Armen und schob es unter seine Jacke. Dort war es relativ sicher. „Dann los“, informierte er die Frau und schleppte sie und das Kind zu Dean zur Treppe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)