Demon Girls & Boys von RukaHimenoshi ================================================================================ Kapitel 60: Nichts als Sorgen ----------------------------- Nichts als Sorgen „Was?!?“ Atemlos schaute Laura Carsten an, während sie alle Mühe hatte, seinen Worten glauben zu können. Mars würde Benni zu seinem Dämonenbesitzer machen und dadurch die tiefste Schlucht der Unterwelt verlassen können?!? Das war ein Witz! Das konnte doch nur ein Witz sein!!! „Sag, dass das nicht wahr ist!“, flehte sie unter Tränen. „Ich würde es gerne…“ Deprimiert senkte Carsten den Kopf. Anne runzelte die Stirn. „Ist doch nichts groß dabei. Wenn Mars in Bennis Körper ist, ist er halt dort gefangen.“ „Gefangen?“ Florian schaute sie kritisch an. „Du verstehst da was falsch. Die Dämonen sind nicht in unseren Körpern ‚gefangen‘. Eher ist es eine Symbiose. Wir helfen ihnen und sie helfen uns. Aber das muss nicht zwingend der Fall sein. Das konnte man doch bei Laura vor einigen Monaten noch beobachten.“ „Aber er hat doch nur ihre Energie manipuliert und Laura hatte das anscheinend ziemlich gut unter Kontrolle halten können.“, widersprach Janine und wirkte leicht verzweifelt, da sie bereits ahnte, was Laura daraufhin sagen würde. „Das hat er nur gemacht, um mich zu trainieren.“, erwiderte sie wie erwartet. „Ich glaube, wenn er gewollt hätte, hätte er meinen Körper komplett übernehmen können.“ „Das könnte jeder Dämon.“, ergänzte Konrad. „Der Grund, warum sie nicht mit unseren Körpern Amok laufen ist alleine der, weil sie es so entschieden haben. Wir wären unseren Dämonen hilflos ausgeliefert, wenn sie unseren Körper wirklich übernehmen wöllten.“ „Wir müssen Benni warnen!“, rief Öznur aufgebracht und auch leicht panisch. „Auf keinen Fall!!!“, schrie plötzlich Carsten und Laura zuckte bei dem verzweifelten Tonfall zusammen. „Warum nicht?“, fragte Anne kritisch. „Wie will er Mars denn aufhalten seinen Körper zu übernehmen?“ Konrad klang ziemlich hoffnungslos, was in Laura nur noch mehr Unbehagen auslöste. „Er kann nicht einfach gehen, das würde Laura und Carsten töten und Mars würde ihn irgendwie wieder in seine Finger bekommen. Benni wird nicht sein Leben lang auf der Flucht vor ihm sein können ohne irgendwann dabei seinen Verstand zu verlieren.“ Florian ballte die Hand zur Faust. „Die einzige Alternative die er hätte wäre, sich das Leben zu nehmen. Damit würde er für Mars unerreichbar werden.“ „Aber das würde er doch niemals machen!“, widersprach Öznur besorgt. „Doch, würde er…“ Susannes Stimme war nur ganz schwach und eine Träne lief über ihre Wange, als sie zu ihrem Schreibtisch ging und ein kleines geschnitztes Holzeichhörnchen davon nahm um es dem Rest zu zeigen. „Damals bei meiner Dämonenprüfung hatte mich Naoki angefleht, ihn zu töten. Er wollte nicht dafür verantwortlich sein, dass die ganze Welt zerstört würde…“ Irgendetwas schnürte Laura die Kehle zu, während sie realisieren musste, dass Susanne Recht hatte. Würden sie Benni davon erzählen, dass Mars den Bannbereich verlassen könnte, indem er ihn zu seinem Dämonenbesitzer machte, würde Benni ebenfalls keinen anderen Ausweg finden als… „Nein! Das kann nicht sein!!! Das ist eine Lüge!!!“, schrei sie unter Tränen und hatte das Gefühl ihr Herz könnte jeden Moment in kleine Teile zerspringen. Sie spürte, wie Carsten sie in die Arme nahm und fest drückte. „Deshalb dürfen wir Benni unter keinen Umständen etwas davon erzählen. Er würde sich ohne zu zögern opfern, wenn er davon wüsste.“ „Niemals!!! So darf es nicht enden!!!“, krisch Laura weinend und klammerte sich an Carsten. Sie hatte unsagbare Angst. Sie hatte Angst, Benni zu verlieren. Das würde sie nicht verkraften können. Niemals! Carsten verstärkte seinen Griff. „Das darf es auf keinen Fall.“ Er wandte sich an Konrad und Florian. „Und deshalb müssen wir so schnell es geht den Bannzauber umändern.“ „Unbedingt.“, gab Konrad ihm recht. „Hast du ihn dabei?“ Carsten nickte und löste die Umarmung wieder, um mehrere gefaltete Blätter aus seiner Hosentasche zu holen. „Das sind Jacobs Notizen.“ Er stand auf, um sie Konrad zu reichen, doch da schien ihn ein starker Schwindel zu überkommen und er begann zu taumeln. Kraftlos sank er auf die Knie. „Geht es dir gut?“, erkundigte sich Susanne besorgt, während Laura Carsten an den Schultern hielt. Sie befürchtete schon, dass er sonst ganz umkippen würde. Jedenfalls war er auf einmal beängstigend blass. „Ich sagte doch, du mutest dir zu viel zu.“, meinte Eagle nur. Susanne betrachtete Carsten. „Wie viel hast du die letzten Wochen gegessen?“ „Sieh ihn dir doch an. Ich glaube um ehrlich zu sein, dass er fast gar nichts gegessen hat. Und geschlafen hat er auch nicht viel mehr.“, erwiderte Eagle und schüttelte missbilligend den Kopf. Voller Sorge musterte Laura ihren besten Freund. Sie hatte schon bei der Krisensitzung gedacht, dass er total fertig war, aber jetzt sah er richtig elend aus. Was sie nicht wunderte, wenn er die letzten drei Wochen fast nichts gegessen und kaum geschlafen hatte. Konrad seufzte. „Wir müssen nicht direkt heute Abend noch schauen, wie wir den Bann ändern können.“ „Aber…“, setzte Carsten an, hatte inzwischen allerdings kaum mehr Kraft zu reden. „Ruh dich aus. So übermüdet wie du gerade bist wirst du uns ohnehin keine große Hilfe sein können.“, riet Florian ihm fürsorglich. „Und außerdem ist sowieso schon Sperrstunde und wir sollten eigentlich nicht mehr hier sein.“, ergänzte Eagle. Kurz darauf verließen Konrad, Florian und Eagle die Gruppe auch schon und übergaben den viel zu erschöpften Carsten in die Obhut der Mädchen. Susanne stand von ihrem Bett auf. „Komm Carsten, wir bringen dich ins Krankenzimmer. Dort dürfen die Sanitäter auch nach der Sperrstunde noch hin.“ „Es geht schon. Ich schaffe es noch ins Jungenwohnheim, keine Sorge.“, widersprach Carsten und schien sich wieder etwas gefangen zu haben. Trotzdem klang seine Stimme sehr matt und kraftlos. „So überarbeitet wie du wirkst kann ich dir das irgendwie nicht glauben.“, meinte Laura, doch Carsten richtete sich mit einem schwachen Lächeln auf. „Mein Kreislauf hat nur ein bisschen verrückt gespielt. Es ist wirklich alles in Ordnung.“ Misstrauisch musterte Laura ihn. Sie glaubte ihm kein Wort. Aber anscheinend wollte er sich vor den Mädchen nicht die Blöße geben und zugeben, dass er alles andere als in Ordnung war. Carsten ging zur Tür, wandte sich aber dann doch noch mal an die Gruppe. „Ach Nane, ich weiß, es ist nur ein schwacher Trost. Aber ich wollte dir noch sagen, dass es deiner Schwester anscheinend gut geht.“ Ariane schaute überrascht und verwirrt, aber auch leicht hoffnungsvoll auf. „Woher weißt du das?“ „Bei meiner Prüfung zum Schwarzmagier habe ich Benni mit einem Observationszauber beobachtet.“ Ein leichtes Lächeln huschte über seine Lippen. „Er scheint wirklich ein bisschen auf Johanna und Johannes aufzupassen und sich um sie zu kümmern. Jedenfalls hatte er in diesem Moment zusammen mit Jack mit ihnen Karten gespielt gehabt.“ Einige Mädchen mussten bei Carstens Worten auflachen und auch Laura lächelte bei der Vorstellung wie Benni mit den dreien Karten spielte. Sie wettete, dass er verloren hatte. Benni war bei Karten- oder Gesellschaftsspielen meistens ein riesen Pechvogel, nie gewann er gegen Laura oder Carsten. Außer ironischer Weise bei japanischen Spielen. Wenn man gegen ihn Koikoi oder gar Shogi spielte hatte man unter Garantie verloren. Insbesondere in Shogi, dem japanischen Schach, war er richtig gut. Auch Ariane entlockte Carstens Geschichte ein leichtes Lächeln. „Es ist wirklich nur ein schwacher Trost, aber trotzdem danke. Es beruhigt ungemein zu wissen, dass sie nicht ganz alleine ist und jemanden hat, der sich um sie kümmert.“ Laura zog Ariane in eine Umarmung. „Du weißt, dass Benni niemals zulassen würde, dass ihr etwas passiert, oder?“ Nane nickte schwach, löste sich aus der Umarmung und richtete sich auf. „Ich begleite Carsten bis zum Jungenwohnheim und pass auf, dass er zumindest auf dem Weg dorthin nicht umkippt.“ Carsten schien leicht verlegen. „Das brauchst du wirklich nicht, Nane. Ich komme schon zurecht.“ „Das sagen sie alle.“, erwiderte sie und ging ebenfalls zur Tür. Carsten gab eine weitere Diskussion auf und verließ gemeinsam mit ihr das Zimmer. Amüsiert schaute Lissi auf die wieder geschlossene Tür. „Am liebsten würde ich jetzt in Lauchs und Nane-Sahnes Zimmer und schauen, was noch so passiert.“ „Untersteh dich.“, mahnte ihre Zwillingsschwester. „Abgesehen davon, dass Nane wirklich nicht an ihm interessiert zu sein scheint.“, bemerkte Öznur seufzend. Janine senkte bedrückt den Kopf „Sie hat zurzeit ganz andere Sorgen. Als würde sie sich da Gedanken über eine Beziehung machen können.“ „Ich glaube eher, dass sie gerade einfach nur ihre Ruhe will…“, überlegte Laura. Eigentlich verhielt sich Nane im Unterricht noch relativ normal, aber sie war insgesamt unheimlich ernst geworden. Auffällig war auch, dass sie inzwischen häufiger die Einsamkeit suchte als sonst. So machte sie nach dem abendlichen Training meistens noch einen Spaziergang, um einfach alleine zu sein. Laura ballte die Hand zur Faust, sodass sich ihre etwas längeren Nägel ins Fleisch schnitten. Benni, Johanna, Johannes, … Sie hatte den unguten Eindruck, dass Mars gerade erst angefangen hatte. Und wenn sie nicht schnell genug handeln würden, würde er Bennis Körper übernehmen und dann wäre ohnehin alles verloren. Verbissen nahm sich Laura insgeheim vor, morgen nach dem Unterricht nach Yami zu gehen und ihre Dämonenprüfung endlich zu absolvieren. Sie musste Benni retten, koste es was es wolle! Doch natürlich musste es anders kommen. Als Laura nach der Reitstunde in ihrem Zimmer auf ihr Handy schaute entdeckte sie eine SMS von einer unterdrückten Nummer. Ich habe wichtige Informationen über Benedict für dich. Sei um 19:00 Uhr bei der Rosenbrücke im Park von Jatusa. Aber komme alleine, sonst kann ich sie dir nicht verraten. Kritisch runzelte Laura die Stirn. Das war doch eine Falle. Definitiv. Ob Mars nach Johannes nun auch sie gefangen nehmen wollte? Sie wusste, dass sie besser nicht zu diesem komischen Treffen gehen sollte. Aber dummerweise gewann ihre Neugierde gegen das Misstrauen. Wer hatte ihr diese Nachricht geschickt? Wusste er wirklich etwas Wichtiges über Benni? Vielleicht sogar eine Möglichkeit ihn zu retten? Sie hatte einfach keine Wahl, sie musste diese Gelegenheit ergreifen! Selbst wenn es eine Falle war, würde sie vielleicht etwas Nützliches in Erfahrung bringen können. Gerade jetzt, wo sie auch noch von dieser furchtbaren Schwachstelle des Bannes erfahren hatte! Dennoch legte sie das Handy demonstrativ auf den Schreibtisch und hinterließ den anderen eine Nachricht. Vielleicht würden sie ihr ja zumindest unbemerkt folgen können? Ihnen jetzt sofort von der SMS zu erzählen hielt Laura für keine gute Idee. Sie würden es ihr nur ausreden wollen, dahin zu gehen. Aber irgendetwas in Laura drängte sie dazu. Irgendetwas brachte sie dazu jede Gelegenheit zu ergreifen, die sich ihr bot, um Benni retten zu können. Sie packte den Fächer ein, den Benni ihr zum Geburtstag geschenkt hatte und nahm den nächstbesten Bus in die Stadt. Dort angekommen wanderte sie durch den Park und kam an jenem Teich vorbei, wo Mars schon am Valentinstag versucht hatte Johannes zu entführen. Damals hatte Benni ihn allerdings noch retten können… Geistesabwesend spielte Laura mit der Halskette herum, die Benni ihr an diesem Tag geschenkt hatte. Da sie sowieso etwas zu früh war setzte sie sich auf die Wiese und beobachtete das Blau des Wassers, während sie ihren Gedanken nachging. Sie waren auch kurz vor ihrem Geburtstag nochmal hier gewesen. Damals hatte Benni sie noch darum gebeten ihm einfach zu glauben, dass der Schwarze Löwe sie nicht verlassen würde. Und er hatte recht behalten. Ein trauriges Lächeln zeichnete sich auf Lauras Lippen ab. Sie hatte es ihm ziemlich schwer gemacht, sie aufzuheitern. Weiß Gott, wie viele Tränen sie hier an diesem Teich in Bennis Gegenwart schon vergossen hatte. Und trotzdem hatte er immer wieder versucht sie zu beruhigen und aufzuheitern. Er war immer für sie da gewesen… Schließlich setzte sie ihren Weg zu dieser Rosenbrücke fort, war aber trotzdem noch fünf Minuten zu früh. Sie war bei einem Spaziergang mit Benni durch den Park schon einmal hier vorbeigekommen, aber damals war die Brücke aus irgendeinem Grund gesperrt gewesen, was Laura ziemlich traurig gestimmt hatte. Denn die Rosenbrücke sah mit den am Geländer entlangschlängelnden Rosen richtig schön aus. Auf ihre Frage, warum sie wohl gesperrt war, hatte Benni vermutet, da das Geländer viel zu niedrig war und man leicht von der Brücke ins Wasser fallen konnte. Aber es schien ja alles in Ordnung damit zu sein, wenn man die Sperrung inzwischen entfernt hatte. Welcher Dummkopf würde sich auch so dicht an den Rand der Brücke stellen, sodass er ins Wasser fallen würde? Laura ging in die Mitte der Brücke und beobachtete den Fluss, der unter ihr gemächlich entlangrauschte. Seltsamerweise war keine Menschenseele hier, obwohl dieser Ort eigentlich so schön war. Laura musste sich berichtigen, eine Person war da. Ein Mann in edel aussehender Kleidung und einem langen Mantel kam von der anderen Seite der Brücke auf sie zu. Doch das Gesicht wurde von einer Kapuze verdeckt, weshalb Laura ihn nicht erkennen konnte. Automatisch spannte sich ihr ganzer Körper an und sie tastete nach dem Fächer, den sie versteckt an einem Gürtel trug. „Du bist tatsächlich gekommen.“, meinte der Mann und als Laura die ekelhaft schleimige Stimme erkannte zog sie ihren Fächer aus dem Gürtel, klappte ihn auf und begab sich sofort in Abwehrhaltung. Lukas. Gut, sie hatte sich ja schon gedacht, dass es eine Falle war. „Was willst du von mir?“, fragte sie ihren Cousin kritisch und beobachtete, wie Lukas die Kapuze vom Kopf zog. Zum Vorschein kamen die blau gefärbten Haare und das leicht vernarbte Gesicht. Laura stellte fest, dass neben der Narbe an seiner linken Schläfe, die er schon seit längerer Zeit hatte, nun auch eine über dem linken Auge selbst hinzugekommen war. Wahrscheinlich von Bennis Angriff auf ihn damals in Spirit. Die Verletzung war anscheinend so schlimm, dass er das linke Auge nun nicht mehr zum Sehen verwenden konnte. Geschah ihm recht. „Darf ich mich nicht einfach mit meiner lieben kleinen Cousine treffen?“, erwiderte Lukas spöttisch. Laura erwiderte nichts darauf, sondern spannte sich nur noch mehr an und verstärkte ihren Griff um den Fächer. „Weißt du wirklich was über Benni, oder willst du mich nur genauso wie Johannes entführen?“ Lukas‘ sardonisches Lächeln wurde nur noch breiter. „Du bist so naiv, mein kleines Cousinchen.“ Also war es tatsächlich einfach nur eine Falle gewesen. Es wäre auch zu schön um wahr zu sein, wenn sie wirklich einen Weg gefunden hätte, Benni zu retten. „Ich will dich nicht entführen, ich will dich töten.“, ergänzte Lukas plötzlich. „Was?!“ Lauras Gedanken überschlugen sich. Er will mich töten? Warum?! Sollte er mich töten befreit das doch nur den Schwarzen Löwen! Und der würde aus Lukas Hackfleisch machen! Noch während Laura versuchte Lukas‘ Worte nachzuvollziehen, startete dieser bereits einen Angriff auf sie. Nur in letzter Sekunde gelang es ihr, diesen mithilfe ihrer Finsternis-Energie abzuwehren. Lukas war zwar ein relativ guter Kampfkünstler, aber er sollte Laura besser nicht unterschätzen. Immerhin war sie dank der Finsternis-Energie inzwischen auch besser geworden. Gut genug, um alle seine folgenden Angriffe abwehren zu können. So stark und schnell Lukas auch war, Benni war stärker und schneller. Selbst in den Trainingskämpfen war er ein gefährlicherer Gegner gewesen als Lukas eben. Amüsiert stellte Laura fest, dass sie inzwischen vielleicht sogar dazu in der Lage wäre Lukas zu besiegen. Klar, würde sie ohne Energie kämpfen hätte sich wohl kaum eine Chance. Aber mit der Finsternis-Energie… Zu dieser Einsicht schien auch Lukas gekommen zu sein, der nach mehreren erfolglosen Angriffen schließlich etwas Abstand zwischen sie brachte. „Das kann nicht sein, das ist unmöglich!!!“, schrie er aufgebracht. Er schien nicht damit gerechnet zu haben, gegen Laura solche Probleme zu bekommen. Dennoch stürmte er erneut auf sie zu. Er hat den Verstand verloren., schoss es Laura durch den Kopf. Lukas ist verrückt geworden. Anders konnte sie sich sein Verhalten nicht erklären. Laura steckte ihren Fächer in den Gürtel und fing die nächsten beiden Fausthiebe von Lukas mit bloßen Händen und ihrer Finsternis-Energie ab. Sie schickte etwas dieser entkräftenden Energie in Lukas‘ Körper, um ihn in einem Polizeigriff festhalten zu können. „Sag schon, weißt du etwas über Benni?! Was genau hat Mars mit ihm vor?!“, fragte sie. Trotz allem wollte Laura zumindest versuchen etwas in Erfahrung bringen zu können. Falls Lukas überhaupt wusste, was Mars‘ Pläne waren. Immerhin schien der Dämon ihrem Cousin nicht wirklich zu vertrauen. Das hatte Lissi bereits bei der Abendgesellschaft herausfinden dürfen. Lukas lachte daraufhin nur hysterisch. „Benni hier, Benni da! Was willst du überhaupt noch von dem?! Dich hat er doch schon längst vergessen! Er schert sich nicht einen Dreck um dich!!!“ „So ein Unsinn!!!“, schrei Laura und versuchte den schmerzhaften Stich durch ihr Herz zu ignorieren. Benni hat mich nicht vergessen! Ich bin ihm nicht egal! Lukas will mich nur verunsichern!, dachte sie sich und stieß ihn in Richtung des Brückengeländers. „Woher willst du bitteschön wissen, was Benni über mich denkt?!“, fragte Laura ihn verärgert. Lukas wollte ihr mangelndes Selbstvertrauen ausnutzen und sie verunsichern. Garantiert. Doch das würde ihm nicht gelingen. Nicht mehr! Nicht mehr, seit Benni ihr gesagt hatte, dass er sie liebte!!! Laura ballte die Hände zu Fäusten. „Ich glaube dir kein Wort.“ Erneut lachte Lukas hysterisch auf, doch Laura ließ ihn nicht zu einem weiteren Angriff kommen. Dieses Mal war sie es, die die Initiative ergriff. Sie stürmte auf ihren Cousin zu, hüllte ihre Faust in Finsternis und holte zum Schlag aus. Ein Schlag, der Lukas mitten in die Magengrube traf. Dieser keuchte entkräftet auf und taumelte einige Schritte zurück. Einige wenige Schritte, die ihn zuvor von dem niedrigen Geländer getrennt hatten. Er stolperte über das Geländer und fiel. Zu spät merkte Laura, dass Lukas ihren Arm gepackt hatte und sie mit sich von der Brücke zog. Als sie in das eisige Wasser eintauchte durchzuckte sie eine unsagbare Panik. Verzweifelt versuchte sie nach Luft zu schnappen, atmete aber nur das kalte Wasser ein. Sie wusste nicht, was sie machen sollte. Sie wusste noch nicht einmal, was sie jetzt überhaupt machen konnte. Voller Angst versuchte Laura die Oberfläche zu erreichen, entfernte sich aber immer weiter von ihr, während sich ihre Lungen mehr und mehr mit Wasser füllten. Da spürte sie einen harten Schlag in den Nacken, der sie das verzweifelte Atmen vergessen ließ. Das blaue Wasser wurde dunkler und dunkler, bis alles um sie herum gänzlich in Schwärze gehüllt war. Carsten saß auf der Wiese an das metallische Geländer des Trainingsplatzes gelehnt und beobachtete die Magierinnen bei deren Übungen, während er Jacobs Notizen in seinem Kopf wiederholte. Inzwischen kannte er sie auswendig. Tatsächlich hatte er nach dem Studium der schwarzen Magie eine grobe Idee, wie dieses Ritual ablaufen musste und wie er die ganzen Dämonenbesitzer einbeziehen konnte. Aber das war nun mal lediglich eine grobe Idee. Der Zauber musste bis ins kleinste Detail geplant sein. Immerhin die Grundlage dieses Zaubers hatte Carsten erkannt. Es handelte sich vollständig um Dämonenverbundene. Die Dämonenbesitzer lieferten die Energie. Ein Zauberer, welcher irgendwie mit den Dämonen verbunden war musste das Ritual durchführen und ein Kampfkünstler, welcher ebenfalls mit den Dämonen verbunden sein musste, musste den Blutzoll zahlen. Da Coeurs Dämon so wie Mars ein Gottesdämon war, hatte man nur sie benötigt, um die erforderliche Energie zu liefern. Leonhard war ein Magier und zugleich auch sekundärer Dämonengesegneter gewesen, wie Carsten von Jacob erfahren hatte. Also war er dafür verantwortlich den Zauber zu sprechen. Und Eufelia, welche bereits damals die Besitzerin des Farblosen Drachen war, musste folglich den Blutzoll zahlen. Immerhin war sie sowohl Magierin, als auch Kampfkünstlerin. Nun musste Carsten nur noch den Zauberspruch etwas umformulieren und eine Art Standposition für die ganzen Dämonenbesitzer festlegen. Diesbezüglich hatte er bereits Hilfe versprochen bekommen. Nachher wollte er sich zu Konrad teleportieren um einen Überblick über die schwarze Magie der Vampire zu bekommen, welche sehr stark mit Symbolen arbeitete. Mit ihrer Hilfe dürfte er eine Idee bekommen, wie man die Dämonenbesitzer am besten aufstellen sollte, damit der Zauber seine volle Wirkung entfalten konnte. Wenn das geschafft wäre, würde Florian seine Kontakte spielen lassen und Carsten mit einem sehr alten und weisen Magier der Elben bekannt machen. Dieser sollte ihm dann hoffentlich bei dem Zauberspruch helfen können. Das letzte große Hindernis wäre dann, dass vier der für das Ritual benötigten Personen noch fehlten. Johannes, Jack und der aktuelle Besitzer des Farblosen Drachen, welchen sie noch nicht einmal kannten. Und Benni. Immerhin würde Benni als Kampfkünstler und primärer Dämonengesegneter noch am ehesten für das Zahlen des Blutzolls infrage kommen. Carsten seufzte bedrückt. Sie hatten noch einen langen Weg vor sich, bis sie Benni vor Mars würden retten können. Und bis sie Damon und den Rest der Welt vor der Zerstörung würden bewahren können. „Carsten!!!“ Als Ariane verzweifelt seinen Namen rief, schreckte er aus seinen Gedanken hoch. Sie kam mit der beeindruckenden Geschwindigkeit einer Kampfkünstlerin auf ihn zu gerannt und drückte ihm ein Handy und einen Zettel in die Hand. „Ich hatte mich schon gefragt, warum Laura nicht beim Abendessen war, aber ich dachte, sie würde hier einfach nur trainieren. Aber- aber als ich dann eben ins Zimmer bin, da war, also- also-“ „Ganz ruhig, Nane. Komm erst einmal wieder zu Atem.“, versuchte Carsten sie zu beruhigen und schaute derweil, was da auf dem Zettel stand. Den elegant geschwungenen Buchstaben nach zu urteilen war es Lauras Handschrift. Es tut mir leid, dass ich euch nichts gesagt habe. Aber ich muss herausfinden, ob ich Benni irgendwie helfen kann!!! Helfen? Irritiert schaute Carsten auf das Handy und las die SMS durch, die sofort auftauchte, als er das Display anschaltete. „Bist du verrückt?!?“, entfuhr es Carsten. Wie konnte Laura in so eine offensichtliche Falle tappen?! Er atmete tief durch. Nein, Laura war zwar ziemlich naiv, aber selbst sie würde erkennen, dass es sich dabei um eine Falle handelte. Wahrscheinlich wollte sie einfach jede Gelegenheit ergreifen die sich ergab, um Benni zu helfen. Aber trotzdem, es ist doch mehr als nur eindeutig, dass das nichts weiter als eine Falle ist!!! Carsten warf einen Blick auf die Uhr. Viertel nach sieben. Laura hatte sich also schon vor fünfzehn Minuten mit diesem anonymen Absender getroffen. Inzwischen waren auch die Magierinnen bei ihnen. „Was ist passiert?“, erkundigte sich Janine besorgt. Verbissen erklärte Carsten kurz die Situation und fragte schließlich: „War jemand von euch schon einmal bei dieser Rosenbrücke im Park von Jatusa?“ Die Mädchen warfen sich gegenseitig ratlose Blicke zu. Öznur seufzte. „Sorry, für Spaziergänge durch den Park waren wenn dann Laura und Benni zuständig…“ Carsten nickte. „Ich war bisher auch nur bei dem Teich, wo Johannes damals entführt worden ist…“ „Ist doch egal, das muss ausreichen!“, rief Ariane aufgebracht. „Von dort aus werden wir schon irgendwie diese Brücke finden!“ Sie zog Carsten auf die Beine und schien es ziemlich eilig zu haben, nach Jatusa zu kommen. Wer konnte es ihr verübeln? Immerhin könnte einer von Mars Untergebenen just in diesem Moment versuchen Laura zu entführen. Selbst wenn sie inzwischen stärker war… Würde sie gegen jemanden wie Jack kämpfen müssen hätte sie trotzdem keine Chance. „Vielleicht ist das ja nur eine heimliche Botschaft von Benni, der sie treffen will?“, vermutete Öznur versucht optimistisch. „Schön wäre es, aber Benni und SMS schreiben? Niemals.“ Traurig lachte Carsten auf. Das einzige, was Benni mit einem Handy machen konnte war telefonieren. Doch das wusste Laura genauso gut wie er. Sie erwartete also gar nicht Benni zu treffen. „Ariane und ich gehen in den Park und schauen, was es mit Lauras Nachricht auf sich hat.“, meinte Carsten und wandte sich an Susanne. „Wir versuchen euch auf dem Laufenden zu halten. Aber wenn ihr trotzdem in fünf Minuten nichts von uns hört, kommst du am besten zusammen mit Öznur und Anne nach.“ Susanne nickte, doch Öznur war nicht sehr erfreut von der Idee. „Warum ausgerechnet Anne?“ Carsten seufzte. Anscheinend waren sie immer noch nicht allzu gut aufeinander zu sprechen. „Anne ist eine gute Kämpferin. Wir wissen nicht, wer da auf uns warten könnte. Du warst definitiv schon mal an dem Teich, also musst du dir den Ort vorstellen. Und je nachdem, wie schlimm es um jemanden von uns steht, muss Susanne als Heilerin zur Verfügung stehen.“ Carsten entging es nicht, dass Susanne bei seinem letzten Satz bedrückt den Blick abgewandt hatte. Aber sie hatten keine Zeit, das auszudiskutieren. Deswegen blieb ihm keine andere Wahl als darauf zu vertrauen, dass die Mädchen machen würden was er sagte. Gemeinsam mit Ariane verließ er den Campus, um sie von dort aus zu jenem Teich zu teleportieren. Ein Glück, dass über Jatusa keine Magiebarriere lag. Bei dem Teich angekommen, konnte Ariane sie beide dank ihres guten Geruchsinns sofort in die Richtung lotsen, in der sich Laura befand. Bis sie schließlich bei einer Brücke angelangt waren, welche ihrem Aussehen nach zu urteilen ganz eindeutig die Rosenbrücke war. Kritisch schaute sich Carsten um. Auf den ersten Blick konnte er keine Zeichen eines Kampfes erkennen, aber er war leider nicht gerade der beste im Fährtenlesen, obwohl er Indigoner war. Doch auch von Laura fehlte jede Spur. Zusammen mit Ariane ging er bis zur Mitte der Brücke und schaute auf den Fluss. Carsten schluckte schwer. „Ich hoffe, sie ist nicht ins Wasser gefallen… Und dass niemand sie entführt hat.“ So langsam bekam er tatsächlich Panik, dass Laura irgendetwas Ernstes zugestoßen sein könnte. „Da!“, rief Ariane plötzlich auf. „Was? Wo?“ Noch während sich Carsten verwirrt umschaute zog Ariane ihn auf die andere Seite der Brücke zu mehreren Bäumen. „Laura!“ Erschrocken rannte Carsten auf einen der Bäume zu, als er sie endlich entdeckt hatte und kniete sich neben seine beste Freundin, die am Fuß des Baums im Gras auf der Seite lag und die Augen geschlossen hatte. Ariane runzelte die Stirn. „Schläft sie?“ „Ich weiß nicht…“ Carsten konnte tatsächlich nicht erkennen, was passiert war. Laura war gänzlich unverletzt und atmete ruhig. Wüsste er nicht, dass sie wegen dieser ominösen SMS hierher gekommen war, hätte er glatt vermutet, dass sie sich einfach nur etwas entspannen wollte. Aber als er den Tessen an ihrem Gürtel sah wusste er, dass Laura nicht zum Entspannen da war. Sie hatte schon erwartet, dass es eventuell zu einem Kampf kommen würde. Aber wo waren die Kampfspuren?! „Kannst du Susanne Bescheid sagen, dass wir sie gefunden haben?“ Ariane nickte und holte ihr Handy aus der Hose um Susanne anzurufen. Noch während sie telefonierte schaute sich Carsten weiter um. Er hätte nicht gedacht, dass er sich je so darüber ärgern würde kein Fährtenleser zu sein. Wo waren Eagle, Florian oder Benni, wenn man sie brauchte? Seufzend gab Carsten es auf noch irgendeinen Hinweis zu finden. „Bringen wir Laura erst einmal zur Akademie zurück. Wenn sie aufwacht wird sie uns schon erzählen, was passiert ist.“ Ariane nickte und ging zu Carsten rüber, damit er sie alle zurück teleportieren konnte. Immerhin verkraftete Lauras Körper inzwischen die Teleportationen. Damit blieben ihnen bereits einige Schwierigkeiten erspart, die sie vor einigen Monaten noch gehabt hätten. In der Coeur-Academy brachte Carsten Laura trotzdem sicherheitshalber ins Krankenzimmer. Es konnte doch nicht sein, dass sie anscheinend unverletzt aus einem Kampf davongekommen war und sich danach unter einem Baum schlafen gelegt hatte. Das wäre definitiv zu seltsam und passte auch kein bisschen zu ihr. Der Rest von ihnen hatte sich nach einer kurzen Unterbrechung wieder dem Training gewidmet. Die Mädchen waren der Meinung es reiche, wenn Carsten und Ariane bei Laura wären, sollte diese alsbald wieder aufwachen. Doch Carsten wurde den Gedanken nicht los, dass sie ihm auch etwas Zeit mit Ariane verschaffen wollten. Dabei wussten sie genauso gut wie er, dass Ariane kein Interesse an einer Beziehung hatte. Weder mit ihm, noch mit irgendjemand anderem. Carsten beobachtete, wie Ariane auf einem Stuhl neben Lauras Bett saß und sich mit einem ihrer orange lackierten Fingernägel beschäftigte. Er wollte ein Gespräch starten, traute sich letztlich allerdings nicht. Worüber sollte er zurzeit mit ihr auch reden? Sollte er sie fragen wie es ihr ging? Er sah es doch. Er sah doch, dass es ihr überhaupt nicht gut ging. Bedrückt seufzte Carsten. Er würde ihr so gerne helfen… Aber wie? Das einzige, was sie zurzeit glücklich machen könnte wäre das Wissen, dass ihre Schwester in Sicherheit war. „So langsam verstehe ich Laura…“, meinte Ariane plötzlich. Carsten schreckte hoch. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie auf einmal ein Gespräch starten würde. „Wie meinst du das?“ „Wie hat sie das damals nur verkraften können? Vor zwölf Jahren, als ihre Geschwister gestorben sind?“ „Nane… Deiner Schwester geht es gut. Ich habe sie doch erst gestern gesehen. Du musst dir keine Sorgen machen.“, versuchte Carsten ihr Trost zuzusprechen. „Ich weiß…“ Ariane atmete tief durch. „Aber sich keine Sorgen zu machen ist leichter gesagt als getan. Benni passt ganz sicher auf, dass Mars oder sonst wer ihr nichts antun wird. Ich vertrau ihm da. Vollkommen. Und trotzdem… Ich habe einfach Angst um sie.“ Carsten senkte den Blick. Was sollte er darauf antworten? Ihre Gefühle waren voll und ganz nachvollziehbar, aber es muss doch irgendetwas geben, wie er ihr zumindest einen Teil der Angst nehmen könnte. Irgendetwas! Es konnte doch nicht sein, dass ihm ausgerechnet jetzt die richtigen Worte fehlten! Dass er ausgerechnet in so einer Situation nicht wusste, wie er reagieren sollte! „Dieser Zauber von dem du gestern erzählt hast, was war das für einer?“, fragte Ariane. „Der Observationszauber? Mithilfe schwarzer Magie habe ich Benni und seine nächste Umgebung in einem Wasserspiegel beobachten können.“, erklärte Carsten. „Denkst du… Denkst du, dass du das auch bei Gotsch machen könntest?“ Der zögernd bittende und trotzdem immer noch traurige Blick mit dem Ariane ihn anschaute ließ Carstens Herz schwer werden. Und auch, wie sie den Kosenamen ihrer Schwester aussprach. Sie bedeutete Ariane so viel, war ihr so wichtig. Natürlich war sie da krank vor Sorge! „Nur, wenn es dich nicht zu viel Kraft kostet!“, warf Ariane schnell ein. „Ich weiß, dass du alle Hände voll mit dem Bannzauber zu tun hast. Ich will dir keine Umstände bereiten.“ Ihr Kommentar löste bei Carsten automatisch ein Lächeln aus. „Das sind keine Umstände.“ „Wirklich?“ „Wirklich. Der Zauber ist nicht sonderlich schwer. Jedoch kenne ich deine Schwester leider nicht gut genug…“ „Ach so…“ Ariane senkte den Kopf. Und Carsten fühlte sich direkt unwohl. „Also, ich kann den Zauber schon sprechen!“, meinte er hastig. „Es ist nur… Ich kann den Blutzoll nicht zahlen. Man muss sich die Person die man beobachten möchte so gut es geht vorstellen und dann mit etwas Blut im Prinzip den Preis dafür zahlen um den Zauber zu aktivieren.“ „Und das müsste ich dann machen? Also diesen Blutzoll zahlen?“ Carsten nickte. „Du kennst deine Schwester am besten. Wenn du den Blutzoll zahlst, dürfte der Zauber ohne Probleme funktionieren.“ „Was muss ich machen?“ Ariane richtete sich vom Stuhl auf. „Ich soll den Zauber also wirken?“ „Bitte!“ Plötzlich kam sie zu Carsten rüber und nahm seine Hände. „Wenn ich sie jedenfalls einmal sehen kann! Wenn ich sehen kann, dass es ihr gut geht! Das reicht mir schon!!!“ Verlegen wich Carsten ihrem Blick aus, während sich sein Herzschlag bei ihrer Berührung sofort beschleunigt hatte. „Wenn ich auch nur irgendwie helfen kann, dass du dich besser fühlst, dann… Natürlich helfe ich…“, druckste er und kam sich wie der letzte Vollidiot vor. Oder eher wie ein gutmütiger Trottel. Warum musste ausgerechnet der Spitzname den Benni ihm gegeben hatte so passend sein? Doch schon alleine die Hoffnung, die in Arianes Augen aufleuchtete reichte aus, um sich zusammenzureißen. Er würde alles tun, damit sie sich besser fühlte. „Ich- ich suche die Sachen zusammen, die ich für das Ritual benötige…“ Er dunkelte einen Teil des Krankensaales ab und stellte die nötigen Utensilien auf einem Tisch bereit. Eine Schüssel mit Wasser, vier Kerzen, … Es fiel ihm schwer sich zu konzentrieren, während er spürte, wie Arianes neugieriger Blick auf ihm ruhte. Doch er zwang sich dazu, die Gedanken beisammen zu halten. Jetzt hatte er ihr schon solche Hoffnungen gemacht, er durfte diese nicht zerstören, nur weil ihre Anwesenheit ihn so durcheinander brachte. Er holte sein Taschenmesser aus der Hosentasche und reichte es Ariane. „Wenn ich dir Bescheid gebe, musst du dir in die linke Handfläche schneiden und das Blut in die Schüssel tropfen lassen. Keine Sorge, das Messer ist gereinigt.“ „Also einfach ein Schnitt in die Hand? Muss der tief sein?“ „Tief genug, dass Blut fließt.“, erwiderte Carsten. Ariane verzog nicht sehr begeistert das Gesicht, atmete jedoch schließlich tief durch und nickte. „Okay, kein Problem.“ Carsten zündete die Kerzen an und begann den Zauber zu sprechen, jedoch in leicht abgewandelter Form im Vergleich zu dem, den er bei seiner Prüfung aufgesagt hatte. Dieses Mal war es immerhin nicht er selbst der den Blutzoll zahlte, sondern Ariane. Als er an der Stelle angelangt war, in welcher dieser gefordert wurde, nickte er Ariane zu. Erneut atmete Ariane tief durch und hob das Messer an die Handfläche, wobei sie dabei ziemlich stark zitterte. Nach einem Moment des Zögerns drückte sie Carsten plötzlich das Taschenmesser in die Hand. „Mach du.“ „Was?!“ Vor Schreck hätte Carsten fast das Messer fallengelassen. „Ich trau mich nicht. Schneid du mir in die Hand.“ „Nane, das kann ich nicht!“, widersprach er leicht panisch. Warum sollte jetzt ausgerechnet er Ariane in die Hand schneiden?! Das würde er doch niemals übers Herz bringen können!!! „Bitte, Carsten!“, flehte sie und schaute ihn schon wieder mit diesem traurigen und auch leicht verzweifelten Blick an. Carsten biss die Zähne zusammen. Warum er? Warum ausgerechnet er?! Er war doch der gutmütige Trottel!!! Die Hand mit welcher Carsten das Messer hielt verspannte sich. „Du verlangst Unmögliches. Ich kann dich nicht verletzen.“ „Du kannst mich doch danach direkt heilen! Und außerdem ist die Angst um meine kleine Schwester noch viel verletzender!!!“ War Ariane schon immer so dickköpfig oder fiel es ihm gerade nur besonders auf? Dennoch knickte er bei ihrem trostlosen Tonfall ein. Solange sie danach nicht mehr so hoffnungslos aussah, würde er ihrer Bitte nachgeben. „Du schuldest mir was…“, meinte Carsten nur verbissen und nahm ihre linke Hand. Seine eigene war durch die Anspannung ziemlich verschwitzt, was ihm sofort furchtbar unangenehm war. Warum er? Nein, so durfte er nicht denken. Er half Ariane, ihre kleine Schwester zu sehen. Sie hatte Recht. Die Verletzung die er ihr zufügen würde war nichts im Vergleich zu diesem lähmenden Schmerz im Herzen. Die Angst um eine wichtige Person war viel quälender. Carsten versuchte so gut es ging seine Gedanken zu sammeln und den Zauber weiter zu sprechen, während er für Ariane einen möglichst harmlosen Schnitt in der Hand machte. Dennoch entging ihm nicht, wie sie kurz das Gesicht verzog und sofort fühlte er sich wie ein herzloses Monster. Wie konnte er ihr so etwas nur antun?!? Vorsichtig hielt er Arianes Hand über die Schüssel und ließ ihr Blut hinein tropfen, während er so gut es ging zu ignorieren versuchte, dass das ihr Blut war. Als er sich gestern selbst in die Hand schneiden musste war das überhaupt kein Problem gewesen. Irgendwie packte er es trotzdem den Spruch bis zum Ende aufzusagen und während er Arianes Hand losließ vermischte sich das Blut mit dem Wasser, bis sich genauso wie gestern das Bild klärte. Erneut war der Zelltrakt zu sehen, doch dieses Mal waren nur Johanna und Johannes dort. Johannes hatte einen Nintendo DS in der Hand und schien sich mit Johanna über das Spiel zu beraten, was sie gerade spielten. Johannes stöhnte auf. „Das Rätsel ist komisch! Ich hab keine Ahnung, wie man diese Pfannkuchen so stapeln und verschieben soll, dass die auf den hinteren Teller kommen!“ „Jetzt bin ich auch durcheinander… Fangen wir lieber noch einmal von vorne an.“, meinte Johanna und runzelte die Stirn. Aus den Augenwinkeln merkte Carsten, wie Ariane sofort mit den Tränen kämpfen musste, kaum dass sie ihre Schwester überhaupt gesehen hatte. Johanna und Johannes grübelten noch eine Weile über dem Rätsel und schienen ziemlich daran zu verzweifeln, als man von weiter hinten eine schwere Tür in die Angeln fallen hörte und sich Schritte den beiden näherten. Johannes sprang auf. „Onkel! Da bist du ja endlich!!!“, rief er begeistert. Belustigt beobachtete Carsten, wie Benni auf der Bildfläche erschien und sich gegenüber von Johannes und Johanna setzte. „Du bist später als sonst.“, merkte Arianes kleine Schwester an. „Ist etwas passiert?“ „So mehr oder weniger.“, erwiderte Benni und deutete auf die Spielkonsole. „Was ist das?“ „Waaaaas?!? Du weißt nicht was das ist?!“, rief Johannes empört auf. „Onkel, das ist ein Nintendo!!! Hast du noch nie einen Nintendo gesehen?!“ Benni schüttelte den Kopf. Sehr zu Johannes‘ Schrecken, wie Carsten amüsiert feststellte. „Hat Jack ihn euch geliehen?“, erkundigte sich Benni. Johanna nickte. „Der Akku war all und er musste ihn erst einmal wieder aufladen. Nach dem Essen hat er ihn wieder vorbeigebracht.“ Johannes tippte Benni am Arm an. „Duuuu Onkeeeel, kannst du uns bei diesem Rätsel helfen?“ „Das ist doch im Prinzip der Turm von Hanoi.“, stellte Benni nach einem Blick auf dem Bildschirm fest. „Wir bekommen es einfach nicht hin.“, meinte Johanna und seufzte. „Irgendwann sind wir nur noch total durcheinander. Bitte hilf uns, Onkel.“ „Der kleinste muss in die Mitte.“, meinte Benni. Carsten musste sich sehr stark zurückhalten, nicht lauthals loszulachen während er beobachtete, wie Benni den beiden nach und nach bei der Lösung des Rätsels half. Dieses Szenario war einfach nur total süß. Und super lustig. Besonders, wie sehr sich Johannes und Johanna letztlich freuten, als sie das Rätsel endlich gelöst hatten. Carsten und Ariane beobachteten die Truppe noch eine ganze Weile. Johannes erklärte Benni, dass es sich bei dem Spiel um Professor Layton handelte und sie erzählten ihm von der Geschichte. Schließlich wurde das Bild allmählich unscharf, sodass Carsten den Zauber auflösen musste. „Entschuldige, für mehr fehlt mir die Kraft…“, meinte er verlegen an Ariane gewandt und fuhr sich mit der Hand über die Stirn. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er sogar ein bisschen geschwitzt war. „Ist schon gut. Ich kann sie ja nicht ewig so ausspionieren.“ Ariane rieb sich über die Augen und wischte einige Tränen weg. „Geht es dir gut?“, erkundigte sich Carsten besorgt. Ariane nickte. „Viel besser. Ich bin so froh…“ Sie überforderte Carsten vollkommen, als sie ihn in eine Umarmung zog. Zögernd legte er seine Arme um ihre zitternden Schultern, während Ariane ihr Gesicht in seiner Brust vergrub und leise schluchzte. „Es geht ihr wirklich gut… So ein Glück.“ Carsten verstärkte seinen Griff und wartete, bis sich Ariane wieder halbwegs beruhigt hatte. Als sie schließlich die Umarmung löste wischte sie sich einige Tränen aus den Augen und lächelte ihn an. „Danke, vielen Dank.“ Dieser dankbare und zugleich auch hoffnungsvolle Blick ließ Carsten sofort erröten. „Habe ich doch gerne gemacht…“ Nach einer Weile meinte er zögernd: „Wie geht es deiner Hand?“ Ariane betrachtete sie. „Ein bisschen brennt es noch, aber ich glaube, dass es schnell heilen wird. Du musst also nichts zaubern, es ist schon okay.“ Dennoch machte sich Carsten direkt wieder Vorwürfe, als er den Schnitt in der Handfläche sah. „Wirklich nicht?“ „Wirklich nicht. Komm schon, Benni hat sich vor einem Monat von Eagles Schwert durchstechen lassen und die Wunde dann auch noch mit Feuer-Energie zu gebrannt, oder wie auch immer das funktioniert. Oder die Verbrennungen durch Mars, die er mal hatte, oder deine Verletzungen durch Jack… Da sollte ich mich bei diesem Schnitt wirklich nicht so anstellen.“ Carsten seufzte. „Dann lass ihn mich wenigstens desinfizieren und eine Salbe darauf machen.“ Neugierig musterte Nane ihn. „Hast du deshalb wirklich ein so schlechtes Gewissen?“ Beschämt wich er ihrem Blick aus. „Und wie.“ Sein Kommentar ließ Ariane lächeln. „Du bist einfach viel zu lieb. Wie kannst du eigentlich Arzt werden, wenn du direkt ein schlechtes Gewissen bekommst, wenn du Leute anschneidest?“ Bei ihrer Frage färbten sich Carstens Wangen unter Garantie knallrot. „Eine Operation ist etwas Anderes…“ Klar mochte er es nicht, Leute grundlos verletzen zu müssen. Dafür war er viel zu pazifistisch. Aber noch schlimmer war es, Ariane verletzen zu müssen! Selbst wenn es nur ein kleiner Schnitt war. Doch das konnte er ihr niemals so sagen. „Und bei Fremden ist es sowieso noch einmal anders, da macht es mir nichts aus.“, ergänzte er deshalb. „Und wenn du plötzlich einen Freund operieren musst?“, hakte sie nach. Oh verdammt, er redete sich da in eine echt dumme Situation rein. Er konnte Ariane doch nicht sagen, dass er ihr nicht in die Hand schneiden konnte, da er in sie verliebt war!!! „…Wie gesagt, eine Operation ist etwas Anderes. Wenn ich jemandem das Leben retten kann, indem ich ihn im Prinzip verletze ist das okay. Ich mag es nur nicht, grundlos Leute verletzen zu müssen.“ „Du hast mich doch gar nicht grundlos verletzt.“, widersprach Ariane. Oh Gott, diese komische Diskussion könnte noch ewig so weitergehen, befürchtete Carsten. Hektisch stand er vom Stuhl auf. „Ich hole mal Desinfektionsmittel.“, meinte er nur und floh regelrecht in das Nebenzimmer, in welchem alle möglichen Utensilien für die Sanitäter aufbewahrt wurden. Dort angekommen lehnte er sich erst einmal gegen die Wand und hoffte, dass sich sein Herzschlag alsbald wieder beruhigen würde. Er war für so etwas einfach nicht gemacht. Er holte das Desinfektionsmittel und eine Wundheilsalbe aus dem Schrank und hatte sich zum Glück wieder halbwegs fangen können, als er zu Ariane zurückging. Diese beobachtete ihn nur amüsiert, während er sich um den Schnitt in ihrer Hand kümmerte. Carsten war so vertieft darin, dass er bei Lauras „Was macht ihr da?“ vor Schreck die Salbe fallen ließ. „Du bist endlich aufgewacht.“ Erleichtert musterte Ariane Laura, während Carsten beschämt die Salbe aufhob. Er benahm sich gerade wie der schlimmste Trottel. Während Ariane Laura von dem Zauber berichtete, begann Carsten, das Taschenmesser zu reinigen. Laura kicherte. „Johanna und Johannes fragen Benni bei einem Rätsel in Professor Layton um Rat? Wie süß.“ Carsten musterte sie kritisch. „Du bist mir etwas zu munter für deine seltsame Aktion vor ein paar Stunden.“ „Stimmt, was ist denn nun eigentlich passiert?“, fragte Ariane besorgt. Mit leichtem Entsetzen hörten Carsten und Ariane Lauras Bericht von ihrer Begegnung mit Lukas zu und wie sie doch am Ende des Kampfes tatsächlich mit ihm von der Brücke in das tiefe Wasser gefallen war. „Er wollte dich wirklich töten?!“, rief Ariane auf, die Sorge war nicht überhörbar. „Aber wie bist du wieder aus dem Wasser rausgekommen? Besonders, nachdem Lukas dich anscheinend auch noch außer Gefecht gesetzt hat.“, erkundigte sich Carsten. Laura seufzte. „Ich weiß es nicht. Das nächste woran ich mich erinnern kann ist, dass ich hier aufgewacht bin.“ Bedrückt ließ sie sich auf das nächstgelegene Bett sinken. „Aber dir geht es gut?“, fragte Nane nach. Laura nickte. „Meine Lunge tut nur ein bisschen weh, als hätte ich tatsächlich etwas Wasser eingeatmet, aber sonst ist alles bestens.“ Misstrauisch musterte Carsten sie und ballte die Hand zur Faust. „Wie konntest du überhaupt zu diesem Treffen gehen? Es war doch eindeutig, dass das eine Falle war!“ Gegen Ende wurde seine Stimme schroffer und vorwurfsvoller als beabsichtigt, was Laura etwas einzuschüchtern schien. Dennoch erwiderte sie: „Ich weiß. Aber das war mir egal! Ich will Benni helfen!“ „Du hättest sterben können!!!“, rief Carsten aufgebracht. „Oder Mars hätte dich gefangen nehmen können! Weißt du eigentlich, was für eine Angst wir um dich hatten?!?“ Betroffen zuckte Laura zusammen. „Du hättest doch in meiner Situation dasselbe getan.“ Carsten wusste nicht, ob er nun verzweifelt oder verärgert war. Er war nicht sauer auf Laura, in keinster Weise. Es frustrierte ihn nur ungemein, dass irgendjemand Laura einfach hätte entführen oder gar ermorden können, während sie eigentlich bei ihnen in Sicherheit sein sollte. Während Benni sie in Carstens Obhut gegeben hatte! Er hatte Carsten doch darum gebeten, für ihn auf Laura aufzupassen! Und da startete sie so ein waghalsiges Manöver, was sie hätte umbringen können!!! Carsten fuhr sich übers Gesicht. „Was denkst du, wie hätte ich Benni erklären sollen, wenn du dich auf einmal bei Johanna und Johannes in Mars‘ Kerker befunden hättest?! Wie hätte ich ihm sagen können, dass jemand dich ermordet hat?!? Obwohl ich ihm versprochen habe auf dich aufzupassen!!!“ „Aber es geht mir doch gut!!!“, widersprach Laura verzweifelt. „Ich bin weder in Mars‘ Kerker, noch hat jemand mich getötet!!!“ „Weil du riesiges Glück hattest, dass zufälliger Weise irgendjemand Vorort war und dich aus dem Wasser geholt hatte!!! Ariane und ich wären niemals rechtzeitig gekommen! Du wärst tot!!!“, schrie Carsten verzweifelt. „Bin ich aber nicht!!!“, schrie Laura zurück. Bevor er etwas darauf erwidern konnte, legte Ariane ihre Hand auf seinen Arm. „Beruhige dich erst einmal wieder. Was auch immer Laura für Schutzengel gehabt haben mag, die Hauptsache ist doch, dass es ihr gut geht.“ Erschöpft lehnte sich Carsten zurück und betrachtete die wolkenweiße Decke. Er war sowieso noch nicht wirklich erholt von diesen drei Wochen, da war der Zauber umso entkräftender gewesen. Und nun schrie er in seiner Verzweiflung auch noch Laura an… Was war nur los mit ihm? „Entschuldige…“, meinte er nur matt. Aufmunternd lächelte Laura ihn an. „Ach was, ich kann es ja verstehen.“ Dennoch merkte Carsten, dass sie leicht verspannt war. Was ihn nicht wunderte. Auch, wenn sie sich inzwischen viel besser zusammenreißen konnte als früher und nicht mehr sofort in Tränen ausbrach… Niemand wurde gerne von seinem besten Freund angebrüllt. Carsten mühte sich auf die Beine und ging zu Laura rüber, um sie sanft in die Arme zu nehmen. „Warum musst du mir nur andauernd solche Sorgen bereiten?“ Laura erwiderte nichts darauf, erwiderte jedoch die Umarmung und Carsten merkte, dass sie tatsächlich etwas zitterte. War sein Gefühlsaubruch so schlimm für sie gewesen? Oder war sie sich bewusst, wie knapp sie mit dem Leben davon gekommen war? Sofort nagte das schlechte Gewissen an ihm. Laura hatte selbst wahrscheinlich schon genug Angst gehabt, da hätte er es nicht auch noch schlimmer machen müssen. Ariane seufzte. „Aber wirklich Laura, du hast einen ziemlich abnormalen Schutzengel, wenn du sogar so etwas überlebst.“ Ihre Aussage machte Carsten stutzig. Er fragte sich sowieso schon die ganze Zeit, ob Benni etwas mit Lauras Rettung zu tun hatte. Immerhin hatte er bei Johanna und Johannes erwähnt, es sei ‚so mehr oder weniger‘ etwas passiert. Aber wie wollte er davon erfahren haben, dass Lukas Laura aufgesucht hatte um sie zu töten? Oder gar den Ort und die Zeit? Und hätte Mars ihn überhaupt in Lauras Nähe gelassen? Carsten konnte sich nicht erklären, wie Benni Laura in dieser Situation gerettet haben könnte. Aber wer sollte es sonst gewesen sein? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)