Ushinawareta Jinkan von Dudisliebling (Verlorene Zeit) ================================================================================ Kapitel 25: Schlussfolgerung ---------------------------- 25 Schlussfolgerung Am liebsten wäre ich sofort aufgesprungen und zu Inuyasha gelaufen, aber Kirara dämpfte mein Vorhaben. „Inuyasha, ist auf der Arbeit und du solltest dich noch kurz ausruhen. Bis dahin, hole ich dir ein paar Klamotten von mir.“, sagte die Yokai und erhob sich vom Bett. Ihr sanftes Lächeln, hätte Sango nicht anders vollzogen und mir kam die Sehnsucht kurz hoch. Meine Freude über den kleinen Erfolg jedoch überwog. „Leg dich hin, bis die Tablette wirkt.“ Verwundert sah ich auf das Glas in meinen Händen, welches ich nun leer trank. Daher kam der Zitronengeschmack also. Vorsichtig stellte ich es ab und sah mich in dem großen Raum um. Das Fenster war groß und die Vorhänge nur teilweise zugezogen. Auf der Fensterbank lagen einige Kleinigkeiten und umrandeten den Schreibtisch davor. Auch darauf lag allerhand Kleinkram. Stifte lagen überall und die schwarze Tastatur schien gut benutzt. Ob er viel am Computer tat? Auf dem Parkett vor dem Bett lag ein rötlicher Teppich und auch die kleinen Akzente des Raumes ließen mich erkennen, das er seiner damaligen Farbe treu geblieben ist. Rot, weiß und schwarz war überall und als ich über seine Kleiderkommode sah, konnte ich nicht anders als aufzuspringen. Stolpernd blieb ich davorstehen und die Luft blieb mir fern. „Tessaiga“, flüsterte ich und hob die Hand an das Schwert. Die schwarze Scheide glänze poliert und fühlte ich immer noch aalglatt an. Die roten Verzierungen daran waren ordentlich und erschienen wie neu. Nur der Griff, war wie eh und je, zerrissen und ließen so den Wert und die Kraft dieses edlen Stücks Minderwertiger erscheinen. Inuyasha jedoch schien kein Staubkorn heranzulassen und lächelnd betrachtete ich das Erbstück, als neben mir die Tür auf Ging. „Er bewahrt es genauso auf, wie Sesshomaru sein Tensaiga.“, kicherte ich lauter, denn ich vermutete Kirara. Das Schweigen jedoch zeigte mir sehr schnell, das sie es nicht war und somit drehte ich mich zu demjenigen herum. „Es ist schließlich ein Erbstück unseres verwehrten Vaters. Jedes Kind sollte seine Eltern so ehren, wenn sie es verdienen“, erklärte der Dayokai und ging auf leisen Schritten weiter in den Raum hinein. Sein Blick glitt einmal über alle Oberflächen, hielt kurz an dem leeren Glas und wanderte dann zu mir. „Ich hoffe, das war dir eine Lehre.“ Hochrot schoss mir das Blut in die Wange und ich wendete mein Gesicht eilig auf und ab. Die Tablette schien bereits zu helfen, denn die Schmerzen waren nur noch fadenscheinig zu spüren. Ein amüsiertes Schnauben kam auf und Schritte kamen dem Raum näher. Kirara kam herein und sprach auf uns los: „Das hier müsste dir passen. Sesshomaru kann ja im Wohnzimmer warten. Ich habe euch Kaffee gemacht“, waren ihre genauen Anweisungen. Fragend sah ich dem Austausch zwischen den beiden zu und nahm dann die Kleidung aus Kiraras Händen. „Danke.“, murmelte ich und zog so die goldenen Augen zu mir. „Ich warte draußen“, erklärte er und verließ mit Kirara den Raum. Eilig zog ich mich um und fand mich in einem schwarzen Rollkragenpullover und einer Hose mit grünlichem Schottenmuster wieder. Ich verließ den Raum und dachte darüber nach, was mich nun erwarten würde. Im Wohnbereich angekommen erkannte ich zuerst das rote Haar von Shippo wieder, der mich sogleich grinsend ansah und mir entgegentrat. Seine Arme umschlangen mich und drücken mich kurz fest an sich. Lächelnd schlang auch ich meine Arme um ihn. „Er hat sich erinnert“, flüsterte der Fuchs an meiner Seite und ich nickte leicht. „Es geht voran! Endlich!“, freute Shippo sich und drückte mich sanft von sich, um mir ein freudestrahlendes Gesicht zu zeigen. „Hono, erdrückt sie nicht gleich. Sie ist gerade erst erwacht.“, schollt Kirara in ruhigen Ton und kam mit einer Tasse Kaffee auf mich zu. Dankend nahm ich die Tasse in meine Hände und musterte die Schichten aus Milchschaum und Espresso, welche einen Latte Macchiato unverkennbar machten. Auch Sesshomaru kam in den Raum und stumm signalisierte er uns, das wir uns an den Tisch setzen sollten. Shippo schob mich, mit der Hand im Rücken, etwas vor und ich ging an Sesshomaru vorbei zum Tisch. Ein Teller stand dort mit Besteck und einigen Frühstückssachen. „Magst du frühstücken?“, bot Shippo an und ich war kurz überfordert. Mir stand doch ein wichtiges Gespräch bevor. Warum schindete man dann also Zeit? Dennoch ließ ich mich am Gedeck nieder und sah mein gegenüber in die goldenen Augen. Shippo und Kirara nahmen ebenso neben mir Platz und warteten darauf, das jemand etwas sagte. „Er erkennt deinen Namen“, begann Sesshomaru und nahm einen Schluck aus seiner Tasse. „Das ist doch wunderbar. Was denkt ihr, wieso?“, wollte ich wissen und wurde aufgeregter. „Keine Ahnung. Es muss allein an deiner Anwesenheit liegen. Ihr versteht euch gut, vielleicht hat das die Erinnerungen aufgefrischt.“, bedachte Kirara und ich nickte. „Ich denke, es liegt an ihren Fähigkeiten.“, beendete Sesshomaru die Gutmalerei. „Du meinst ihr Reiki?“, harkte Shippo nach. „Ja.“ Antwortete der Dayokai knapp und schilderte dann seine Theorie: „nur Reiki, kann einen bösen Geist bezwingen.“ „Von was redest du da? Miroku konnte ihm damals genauso wenig helfen, wie Kaede-Sama.“ bedachte Kirara und verzog das Gesicht. Dies ließ meine Freude über diese Möglichkeit schwinden, denn Miroku und Kaede, hatten weitaus mehr Erfahrung und höhere Kräfte bewiesen, als ich. „Kagome, sag ihnen was du bemerkt hast“, sprach Sesshomaru ernst und stieß mich so in den Vordergrund. Auch er wusste noch nicht alles und hatte hier nun einen Weg gefunden, es aus mir herauszuquetschen. Nun hatte ich ja nicht nur seine, sondern auch die Neugierde der anderen auf mir lasten. „Ich sah in dem Hauptmann einen bösen Geist, glaub ich.“, erklärte ich etwas karg, denn es kam auch mir komisch vor, warum nur ich es sah und keiner der starken Yokai um mich herum. „Du meinst diesen Herrn, der Inuyasha, das Geschenk brachte?“, fragte Kirara. „Ja. Als sich seine Hand der von Inuyashas näherte, gab es einen kleinen Blitz. So wie bei meinem Versuch, einen Fluch in ihm zu finden.“ „Vielleicht ist es ein ganz präziser Fluch.“, überlegte Shippo und strich sich mit einer zähen Bewegung, über das Kinn. „Der sich nur auf Kagome bezieht?“, murmelte Kirara mit und nahm einen Schluck ihres Tees. „Vielleicht kann deswegen, nur sie, es erkennen. Weil sie Teil dieses Fluches ist.“ „Das klingt möglich“, gab ich zu und sah zum schweigenden Dayokai vor mir. Sein Blick ruhte auf mir, erfasste das Blau meiner Augen und schien darin etwas zu suchen. Die Antwort vielleicht? „Wir sollten Myoga kontaktieren“, schlug Shippo vor und ich griff ein: „Das hat Sesshomaru schon versucht. Er meldet sich nicht.“ „Najaaa“, zog Shippo das Wort lang und bekam so, einen finsteren, fragenden Seitenblick geschenkt. Ich sah wie sich ein Schluck im Hals des Fuchses bewegte und er all seinen Mut zusammennahm und sein Smartphone aus der Hosentasche fischte. „Er hat sich heute Morgen bei mir gemeldet.“ „Was?“, knurrte Sesshomaru und das Youki stieg rasant an, obwohl er sich nicht einen Millimeter bewegte. „Ganz ruhig, Sesshomaru!“, bat Kirara und verzog die Augenbrauen zu einer ernsten, geraden Linie. „Er sagte uns, das er sich auf dem Rückweg nach Japan befindet und uns treffen will. Wir erzählten ihm von Kagome und er war ganz aufgeregt. Ich denke er hat neue Informationen für uns.“ „Er hat sich zuerst bei mir zurückzumeldenden! Sagt ihm das.“, befahl der silberhaarige und stand im nächsten Atemzug auf. „Wir gehen nun. Meine Schicht beginnt in zwei Stunden.“ Überrumpelt sah ich zu ihm auf und hinterher als er durch die Küche den Raum verließ. Kirara nahm meine Hand und lächelte selig. Auch Shippo tat dies und die beiden hatten vollkommen recht dazu, froh zu sein. Mein Herz schlug ebenso vor Freude und auch wenn Sesshomaru nun wieder brummig wie am Vorabend war, konnte dies meine Gefühle nicht trüben. Inuyasha hatte sich erinnert. Den Rest würden wir auch noch schaffen. Das wusste ich ganz genau! Nachdem Sesshomaru mich an diesem Morgen zuhause abgesetzt hatte, kommunizierten wir ausschließlich über das Smartphone miteinander. Er verhielt sich komisch zurückhaltend und antwortete stets das nötigste. Naja, eigentlich tat er dies von Anfang an, aber dennoch hatte sich seine Art geändert. Hatte ich an jenem Abend, etwas Falsches gesagt oder getan? Ich wusste es nicht. Vielleicht lag es auch an seiner Wut gegenüber des Beraters, denn Myoga hatte sich immer noch nicht blicken lassen. Laut Shippo und Kirara war er auch noch nicht eingetroffen und so verharrten wir auf heißen Kohlen. Inuyasha arbeitete unterdessen fleißig und meldete sich doch jeden Abend bei mir. Er fragte was ich so tat und wie die Vorbereitungen für das Neujahrsfest liefen. Mama hatte mich sehr bald voll ausgeplant, um Besorgungen zu tun und die traditionellen Schmuckelemente für den Schrein zu basteln. Ich saß die ganzen Tage daran und freute mich über die abendlichen, leider recht kurzen, Austausche mit Inuyasha und Sesshomaru. Der ältere der beiden teilte mir mit, wann ich zu dem Treffen mit seiner Mutter zu erscheinen hatte. Es war nur drei Tage nach dem Neujahrsfest und passte mir eigentlich gar nicht. Was sollte ich mit dieser vorlauten Dame nur anfangen? Verärgern konnte ich sie jedoch auch nicht. Sie war eine Kami und da meine Familie, doch sehr viel Wert auf den Glauben legte, wollte ich es mir nicht verscherzen. Somit sagte ich also zu und bekam die Bestätigung zugesprochen. Shippo meldete sich freiwillig, um am Neujahrstag zu helfen. Er erzählte mir das er oft in einem Tempel ausgeholfen hatte und es ihm Spaß machte, dieses Fest auszurichten. Denn am Abend gab es ja schließlich ein Feuerwerk. Wer konnte da, einen Meister in diesen künstlichen Feuer, schon verwehren zu helfen? Außerdem war ich dankbar, denn Shippo erwies sich als sehr kräftig und starker Helfer. Zudem bekamen wir durch ihn, die Zusage einen kleinen Festraum in der Schule nutzen zu dürfen. Mein Opa veranstaltete jedes Jahr für alle Helfer ein kleines Mittagessen, am 1. Tag des neuen Jahres. Da es jährlich immer mehr Besucher gab und somit viele Helfer gebraucht wurden, da Opa auch nicht jünger wurde, brauchten wir einen größeren Raum. Shippo vermittelte mit dem Direktor und so bekamen wir den Schlüssel, für diesen einen Tag. „Danke, das du das in die Wege geleitet hast“, bedankte ich mich am Morgen des neuen Jahres. * Die Besucher hatten viele Spenden dagelassen wodurch wir einige gemeinnützige Organisationen Helfen konnten. Auch wenn der Tag anstrengend gewesen war, so hatten wir alle Spaß gehabt. Shippo machte in einer traditionellen Tracht wirklich etwas her und viele junge Damen, lagen ihm zu Füßen, während er ihre Wünsche in den Tempel band. Er bat mich am Ende des Tages darum, den kleinen Schrein zu sehen und ich bejahte ihm dies. Gemeinsam gingen wir zu dem kleinen Haus in dem er stand und ich überließ es Shippo, die Türen zu öffnen. Er erstarrte kurz und musterte das alte Holz, sagte jedoch nichts und schloss dann wieder die Tür. „Das ist also die Gegenseite? Ich hatte sie mir doch irgendwie magischer vorgestellt.“, gestand er und brachte mich dadurch zum Lachen. Er wusste einfach wie man eine ernste Situation auflockerte. Gemeinsam gingen wir dann wieder zurück und beendeten die letzten Dinge, eines ereignisreichen Tages. * „Keine Ursache. Nun freue ich mich auf das Mittagessen“, grinste er und wir traten durch die große Tür der Kendohalle. Dort hatten wir vor zwei Tagen schon einige Tische und Stühle aufgebaut. Mein Chef hatte sich mit einem Catering eingebracht, welches er gerade vorbeibrachte. Er freute sich darüber, das wir alle ins neue Jahr gekommen waren und ließ sich von Opa segnen. Alles lief soweit entspannt und gelassen, bis meine Mutter auf den Trichter kam, sich zu uns zu gesellen. „Hallo, ich wollte mich noch einmal für die tolle Hilfe bedanken, Herr Kitsune.“ „Keine Ursache. Ich habe gerne geholfen. Kagome, ist eine tolle Schülerin und als ich hörte, das sie ein Tempelfest für Neujahr ausrichteten, wollte ich unbedingt helfen.“, wank Shippo ab und grinste breit und freundlich. „Dennoch! Als angehender Lehrer, haben sie sicher genug zu tun. Zudem werden sie ja auch Familie haben“, fragte meine Mutter, ohne Blatt vor den Mund und ließ mich zu ihr sehen. Was hatte sie denn nun vor? Kurz musste ich an die goldenen Augen denken, welche ebenso versucht hatten, ihren Sohn zu verkuppeln. Aber so war doch Mama nicht! „Ich habe eine tolle Freundin, der das nichts ausmacht, wenn ich ehrenamtlichen Dingen nachgehe!“, antwortete Shippo und sah immer noch freundlich zu meiner Mutter. Diese lächelte zurück und sah dann zu mir. „Kann ich dich mal kurz entführen?“ „Natürlich, Mama!“, bat ich förmlich darum, Shippo nicht weiter zu befragen. Einige Meter nachdem wir den Tisch verlassen hatten, wendete sich meine Mutter zu mir. „Sag mal, gibt es viele Yokai hier in unserer Welt?“, fragte sie. Erschrocken hielt ich inne und sah sie an. „Du hast sein Youki gespürt?“ „Aber natürlich. Auch in mir, sind einige Fähigkeiten vererbt!“, tadelte sie mein Unwissen und sah mir dann genau in die Augen. „Mir fiel es auch bei dem silberhaarigen Arzt, sofort auf.“ „Mama. Bitte fang nicht mit Maru an“, bat ich murmelnd, denn das war mir noch immer peinlich. „Keine Sorge. Ich habe da eine andere Frage an dich.“ „Und welche, Mama?“, erwiderte ich meine Neugierde. „Wie alt ist, Herr Kitsune? Er erinnert mich an den Jungen auf dem Bild, welches in deinem Wohnzimmer an der Wand hängt. Das aus der Vergangenheit.“ Wieder vereisten sich meine Züge und ich hielt die Luft kurz an. Ich wusste nicht wie Mama das immer schaffte. Aber sie hatte eine unglaubliche schlussfolgernde Gabe in sich, die einem wahre Angst einjagen konnte. Nicht mehr lange und sie würde sogar erkennen, das Inuyasha wieder in meinem Leben war. Das er noch lebte und es ihm gut ginge. Das er sich nur schlichtweg, nicht an mich erinnerte. „D-du hast recht“, stammelte ich leise und erhaschte ihren glücklichen Gesichtsausdruck. Sie hob die Hand an ihre Wange und kurz blinzelte sie die glitzernden, kleinen Kristalle in ihren Augenwinkeln weg. „Das heißt, es gibt Hoffnung?“, hauchte sie und trat dann nah zu mir, um meine Hand zu nehmen. „Weiß er wo Inuyasha ist und wie es ihm geht?“ „Mama“, bat ich kurz und hörte ein lauten Gong, den Opa ausgelöst hatte, um alle Beteiligten an ihre Plätze zu bitten. „Wir reden später weiter. Ich bin so aufgeregt!“, bedachte mich Mama und ich nickte. Eilig schlich ich zu meinem Platz, neben Shippo und legte den Kopf in meine Handflächen. Etwas vorgebeugt bereute ich als meine Mutter so gut durchschauen konnte. Was sollte ich ihr nun sagen? „Alles okay, Kagome?“, flüsterte der Fuchs neben mir und legte eine Hand auf meinen Rücken. Er sorgte sich, das bemerkte ich sofort. „Ja alles okay.“, wisperte ich und sah ihn dann an, zog meine Arme auf den Schoß und presste die Finger in die rote Hakama, welche ich wie gestern schon, zusammen mit dem weißen Miko-Kimono trug. „Meine Mama, hat dich allerdings erkannt.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)