Feuer und Flamme von Hotepneith (Zwei Hundebrüder, zwei Schmiede und jede Menge Feuer) ================================================================================ Kapitel 9: Kein Rauch ohne Feuer -------------------------------- Der kleine König samt Schamane blieben an einem schwarzen Loch in den Felsen der natürlichen Kaimauer stehen, die diese Bucht beschützte. Vorsorglich verneigte sich Abe erneut. Er wusste nicht so genau in wie weit Sesshoumaru-sama der Sohn seiner Mutter war, aber er wollte noch nicht in das Jenseits, egal wie. „Mächtiger Fürst, hier wäre der Eingang. Es geht von hier senkrecht hinunter, dort beginnt dann der Gang unter das Meer. Wie ich schon erwähnte, kam ich nie weiter als bis zu dem unterirdischen See, der für uns armselige Wassergeister giftig ist. Da Mine und ihre Feuergeister darüber kamen, vermute ich kein Probl... äh, keine Lästigkeit für Euch. Zumal Ihr Drachenmagie ja gewiss kennt.“   Tja, der große Bruder wohl schon, dachte Inu Yasha prompt, er selber hatte es mit so gar keiner Form der Magie. Schon, ein bisschen, wenn sie direkt dämonische Energie betraf, aber sonst … Auch wahr. Wer hätte ihm so etwas beibringen sollen? Mutter? Myouga? Selbst falls er da etwas kennen können würde – der einzige Typ, der ihm da helfen konnte, in jeder Hinsicht, stand neben ihm und betrachtete es schon als Entgegenkommen einen nicht beim ersten Anblick umzulegen. Beide Eltern tot, Halbruder ein Massenmörder und Psychopath… Was für eine Familie. Nun, das gab er ehrlich zu, auch er hatte so einiges in Punkto Zugängen in der Unterwelt auf dem Kerbholz, aber meistens, allermeistens, waren es Leute gewesen, die ihn zum Fressen gern hatten, oder einige der wenigen Freunde, die er nun mal besaß. Aber er besaß welche – und wenn er sich so die Gesellschaft anguckte, in der der Herr Dämonenfürst herumzog, so war er mit Leuten wie Sango und Miroku, natürlich auch und vor allem Kagome, bestens bedient. Sogar mit den vergesslichen Opas, die ihm Vater neben Tessaiga hinterlassen hatte, wie Myouga oder eben diesen Schmied, der zu dämlich war sich nicht entführen zu lassen. So etwas konnte Rin passieren, oder auch sogar Kagome … aber doch keinem Dämon! Immerhin konnte er selbst als Halbdämon sich nicht daran erinnern, wann ihm das das letzte Mal widerfahren war.   Er und Drachenmagie, als ob, dachte dagegen Sesshoumaru. Er diskutierte doch nicht mit Leuten, die er umbrachte. So etwas überließ er Inu Yasha, der es, nach Angaben seiner Menschen, ja sogar noch geschafft hatte mit Ryuukossusei zu debattieren. Und fast zu verlieren. Und, das musste er zähneknirschend zugeben, der es dann doch vermocht hatte, seiner, Sesshoumarus, Rache für Vaters verlorenen, einzig verlorenen, Kampf, zuvor zu kommen. Aber das ging so einen Kawatoro nichts an. „Licht.“ „Oh ja, natürlich.“ Abe gab zu, dass er bis eben nicht mehr an die Beleuchtung unten gedacht hatte, die er und seinesgleichen benötigten, war er doch davon ausgegangen, dass der Hundefürst auch im Dunkeln sehen konnte, ehe er seinen Fehler erkannte. Natürlich. Der junge Prinz war ein Halbdämon und der große Bruder sorgte für ihn, wie es sich gehörte. War Kawataro doch dumm. Er nickte seinem Schamanen zu, der sich eilig, deutlich vorsichtig, allerdings, an den Rand des kaum zwei Quadratmeter großen Schachtendes begab und sich bückte, eine Glaskugel herauszog, die im Tageslicht vage zu leuchten begann. Da sich keiner der Hundebrüder bewegte, wagte es der Schamane sich dem Jüngeren zu nähern, vermied es allerdings gerade noch die Augen zuzukneifen, als er die Hände mit der Kugel darin ausstreckte. Inu Yasha nahm sie mit innerem Seufzen. Natürlich. Der großmächtige Herr Fürst, Herr aller Länder oder wer weiß was noch, brachte es natürlich nicht über sich eine Laterne zu tragen. Wobei der die vermutlich auch nicht benötigte. Ärgerlicherweise. Moment mal, was war das eigentlich, was er hier in der Linken hielt? Eine Art Glaskugel, schön, aber darin lag doch das, was er auch in der Ärmeltasche trug – die Schuppe eines Sonnendrachen, oder Himmelsdrachen, wie ihn diese Knirpse hier nannten. Und sie leuchtete ein bisschen. Naja, das würde schon reichen. Oder wurde die im Dunkeln heller? „Sie kommen.“ Der Schamane deutete aufgeregt in den Himmel. Zwei große, geflügelte, menschenähnliche Wesen mit Vogelköpfen und Schwingen waren über den Nebelinseln aufgestiegen und flogen über das Meer. Zum ersten Mal blieb der kleine König ganz gelassen. In dieser Gesellschaft würden sie doch wohl ihn nicht angreifen und auch niemanden aus dem Dorf. Außer, es handelte sich um potentielle Masochisten und noch dazu selbstmordgefährdet.   Die Halbbrüder warfen kurz einen zufriedenen Blick empor. Ja, sie waren auf der richtigen Spur. So hatten die Toten bei Toutousais Zuhause auch ausgesehen. Sie flogen über sie hinweg, weiter nach Nordosten. „Hübsche Kerle,“ meinte der Halbdämon. „Greifen sie euch etwa an?“ „Bislang nicht, edler Prinz,“ erklärte Abe wahrheitsgemäß. „Sie behalten uns im Auge, würde ich sagen. Aber sie kommen oft in der Abenddämmerung mit Beute zurück. Menschen und Dämonen, ich weiß nicht genau.“ Wer guckte denn da schon so genau hin, wenn der andere Kerl deutlich größer war, einen scharfen Schnabel und noch schärfere Klauen sein eigen nannte, von den Schwertern mal ganz zu schweigen? „Menschen? Das sollte man denen mal austreiben. Naja, das mit den Dämonen auch.“ Er sah auffordernd beiseite, in der sicheren Annahme, wenn er vor dem ach so tollen Herrn Halbbruder den Satz in die Tiefe machte, würde es schon wieder Ärger geben. Man wollte sich ja nicht vor diesen Zwergen blamieren. Er wäre bei weitem nicht so gelassen geblieben, hätte er geahnt, dass der Befehl dieser beiden Greifen lautete sie sollten sich ein bestimmtes Menschendorf in der Gegend zwischen Edo und Musashi suchen, in dem ein Halbdämon lebe.   Der ließ ihm den Vortritt? Seit wann lernte der Bas ….Inu Yasha denn Höflichkeit und Respekt? Allerdings hätte er sich eher selbst die Zunge abgerissen als den das zu fragen, geschweige denn noch in solcher Gesellschaft. So machte er wortlos den Satz hinunter in die unbekannte Tiefe, nicht überrascht, dass keine Sekunde später er ein Flattern eines Gewandes aus Feuerratten hinter sich hörte. Nun, feige war dieser Halbdämon, sein Halbbruder, nicht. War der noch nie gewesen. Stur, stolz und kampfeslustig, ja. Dämonische Eigenschaften, für die man ihn wahrlich nicht tadeln konnte. Was allerdings die Sache Taktik betraf, Nachdenken, Logik…. Nun, Dämon sollte keinen Gedanken mehr daran verschwenden.   Der Aufprall unten war unerwartet – weich und gleichzeitig scharf. Inu Yasha fluchte leise, als er Spitzes an den bloßen Füßen spürte, und sah hinunter. „Die haben sie doch nicht mehr alle!“ entfuhr es ihm. Sie waren auf einem Knochenhaufen gelandet, einzelne fielen sogar in Richtung des großen Ganges vor ihnen und verschwanden dort aus dem Schein des Tageslichtes. „Das sind ja lauter Knochen. Haben die uns auf ihren Müllplatz geschickt? Immerhin scheinen es keine Menschenknochen zu sein.“ Sesshoumaru hätte sich am liebsten die Hand vor die Stirn geschlagen, ließ es aus persönlichem Stolz aber doch sein und beschloss, seinen Mordvademecum-Anhang für Flohgeister ein wenig zu erweitern. „Was wundert dich?“ erkundigte er sich nur kühl und stieg bemerkenswert elegant über die rutschenden Knochen hinunter auf den Boden, dort, wo der bis hierher wirklich senkrechte Schacht in einen langsam abfallenden Gang in die Richtung Meer mündete. Ja, da roch es nach vulkanischen Aktivitäten, Feuchtigkeit und dem einen oder anderen Kawataro, die aber wohl schon länger nicht mehr hier gewesen waren. Wohl auch niemand sonst. „Was mich wundert?“ Dass du zurückfragst, aber das wäre vermutlich eine recht dämliche Auskunft gewesen und so meinte Inu Yasha nur, in dem er folgte: „Na, die sehen so harmlos aus. Ich sehe hier ein ganzes Pferd….“ Fast noch wie im Original, also, lebendig. Nun ja, das Skelett eben. Aber das hätte vermutlich auch schon wieder bescheuert geklungen, erkannte er in doch lobenswerter Selbsterkenntnis. Kagome hatte recht, er sollte manchmal einfach die Klappe halten. „Weißt du überhaupt, wie sich Kappa ernähren?“ Myouga würde er zerquetschen, zerreißen zerfleddern, ertränken…. Und, noch praktischer als Allererstes diesen Entführer, der ihn zu dieser Reise in dieser vollkommen ungebildeten Begleitung gebracht hatte. Was war denn jetzt schon wieder falsch gewesen? Aber immerhin schien Sesshoumaru gerade seine redselige halbe Stunde zu haben, das sollte man ausnutzen. „Äh, ja, ich denke. Sie ziehen Pferde und Rinder ins Wasser und fressen die.“ Nun ja, fast. Ob dem das auch ein Mensch beigebracht hatte? Myouga hätte seinem Schüler doch bestimmt erklärt, wenigstens erklären sollen, dass das auch allen anderen niedrigen Wesen passieren konnte. Dieser Flohgeist würde als erstes die Haare verlieren, dann… oh, das musste er sich noch gründlich überlegen. „Sie essen nur die Leber, den Rest können sie nicht brauchen, also werfen sie ihn hier weg. Irgendjemand frisst es dann.“ „Oh, der wohnt dann hier unten?“ Gut, das war tatsächlich mal eine Schlussfolgerung aus beiden Gehirnhälften. Ja. Wer oder was war hier unten, der diesen Abfall fraß? Wortlos ging der Hundefürst weiter, in die Dunkelheit des Ganges. Inu Yasha folgte, da die Sprechstunde vorbei schien, versuchte dann jedoch daneben zu kommen, links, um den Waffenarm des Herrn Halbbruders frei zu lassen. Immerhin war er ja wohl weder Jaken noch so ein Kawataro. Und, er trug in der Linken die Lampe, die sich jetzt doch deutlich erhellte und flackerndes Licht an die dunklen, fast polierten, Wände um sie warf. Ein Gang, der stetig und offenbar relativ glatt in die Tiefe führte.   Von Ahnungen des unerwarteten Besuchs auf seiner Türmatte vollkommen frei dehnte sich der Katzenfürst in seiner wahren Form ein wenig auf dem Thronplatz, den in alter Zeit der König der Himmelsdrachen beansprucht hatte. Er war sehr entspannt, auch, wenn dieser kleine Wolf ihm kaum Mühe gekostet hatte, ehe er alles erzählte, was er nur wusste. Nun ja. Hoffentlich würde der nächste Kandidat mehr aushalten. Da kam ja Radj. War etwas mit den Greifen? Nun gut. Er war immerhin hier der Fürst und er hatte schon lange gelernt, dass man mit keiner Kleinigkeit so rasch in Bedrängnis geriet, als wenn sich treue Untertanen missachtet fühlten. So verwandelte sich Shinishin höflich in seine Menschenform. Überdies konnte er so besser sprechen. „Radj? Deine Greifen sind zu dem Dorf unterwegs?“ Natürlich würden sie zwischendrin Menschen nach dem Weg fragen müssen, was auch deren Ende unter den Klauen bedeutete, aber auch diese Dämonen benötigten eben Nahrung. Und, um ehrlich zu sein, Menschen und Ratten vermehrten sich doch wie verrückt, als ob sie gefressen werden wollten. „Ja, mein Fürst. Allerdings wollte ich nur die Nachricht erwähnen, dass sie bei ihrem Abflug zwei der Krötengeister an ihrem Opferplatz sahen, mit zwei Wesen mit wohl weißen Haaren.“ „Ach ja. Kleine Geister. Sie werden nie verstehen, dass Opfer nichts bringen. Nun gut, da unten warten, das habe ich ja schon festgestellt, nur Unannehmlichkeiten auf die armen Kerle….“ Shinishin grinste fast. Weder Mensch noch Tier war je von dort zurückgekehrt. „Aber nun zur Frage ….Sind alle deine Greife sonst wohlauf?“ „Ja, Herr.“ „Gut. Überwache sie weiter. Und lass mir doch den guten Toutousai bringen. Meine Klinge benötigt doch einmal Aufmerksamkeit.“   So saß der alte Schmiededämon keine Viertelstunde später in dem großen Saal, vor sich ein Schwert. Gut geschmiedet, das gab er gern zu. Nicht nach japanischem Maßstab, aber für das Festland wirklich erstklassig. Der Befehl es zu polieren und zu glätten war wieder von jenseits des undurchsichtigen Bannkreises gekommen, also von diesem Shinishin in seiner wahren Form. Was half es. Er zog vorsichtig die Klinge aus der Scheide und begutachtete sie sehr sorgfältig. Gefangen oder nicht, es ging da um die Berufsehre. Und es war wirklich eine gute, stabile Klinge, auf einer Seite weicher, auf der anderen härter geschmiedet, vermutlich in einer Lehmpackung. Ja. Er lächelte fast versonnen. Natürlich nicht so eng und mehrfach geschlagen wie es nun einmal in Japan üblich war, hundert Lagen übereinander, um den Stahl biegsam und gleichzeitig scharf zu machen, aber ja. Qualität. Sehr gute. „Dir gefällt mein Schwert,“ stellte der Katzenfürst fest. „Es ist auch eine Sonderanfertigung.“ Dieser Toutousai verstand nicht nur etwas von seinem Handwerk, sondern der liebte es. Umso besser. Dann würde er ihn auch bei der neuen Klinge der Weltherrschaft nicht betrügen wollen, denn das ging wohl gegen die Schmiedekunst. Umso noch einmal besser. Da konnte er sich – leider – Strafmaßnahmen sparen. Oh, die würden dann eben die Hundejungen erleben, zumal der Ältere, der sich ja Fürst nennen durfte. Ein Halbstarker, hatte ihn Toutousai genannt? Mal sehen, wann der seine stolze Fassade verlor und nur mehr um seinen Tod bettelte. Der Halbmensch und Hundebaby dagegen war vermutlich uninteressant. Starb zu schnell. Obwohl – vielleicht auch nicht. Man sagte ja, dass aus Mischlingen manchmal etwas Neues entstehen würde. Nun gut. Beide gleichzeitig, die gleichen Torturen. Wer länger durchhielt, hatte gewonnen. Er selbst hatte seinen kleinen Bruder geliebt, aber gewöhnlich gab es doch da so eine Rivalität unter Geschwistern, zumal Brüdern? Shinishin entkam etwas, das einer lächelnden Katze gleichen sollte. Ah, der gute Toutousai polierte erst mit Leder die leichten Scharten aus. Nun, viel mehr gab es auch nicht. Er nutzte schließlich seine Klinge fast nie im Kampf Stahl auf Stahl. Was zog der Zausel denn die Augen zusammen und suchte genauer? War da doch etwas? Er konnte sich an keinen direkten Kampf mehr erinnern. Nur das Alter und das Schonen?   Toutousai seufzte ein wenig. Er würde vermutlich nie verstehen wie Leute mit ihren Klingen umgingen. Was hatte der Kerl denn nur getrieben? Das waren fast unsichtbare Scharten, ja, aber doch ….da fehlte etwas. Gleich. Er sollte polieren und das würde er tun. Sekunde. Das war der Bruder von Shishinki. Und der hatte den Pfad der Dunkelheit beherrscht. War es etwa so, dass auch dieser Kater diesen wahren Höllenexpress beherrschte? Dann waren die feinen Linien, eingeritzt in wirklich gutes Metall, nur die Anzeichen für den Pfad der Dunkelheit und ein winziges Stück Material war auch mit abhanden gekommen. Jeweils. Was bedeutete, nur bedeuten konnte, dass dieser Kater den höllischen Pfad gewohnheitsmäßig einsetzte. Ach du je. Ach du je. Das wurde ja immer düsterer, was er so als Zukunft vor sich sah …. Er polierte etwas eifriger. „Du verstehst dein Handwerk, will mir scheinen.“ „Natürlich. Ich bin ein Meisterschmied!“ murmelte der alte Dämon ohne aufzusehen – und ohne zu realisieren, was er da wem sagte. Shinishin war amüsiert. Da war jemand von seiner Arbeit faszinierter als von seinem Leben. So etwas hatte er selten. Gut. Der Tipp mit Toutousai durch Yoshiyuki war wirklich gut gewesen. Auch, wenn es beileibe lange, sehr lange, gedauert hatte, bis dieser Narr mit brauchbaren Informationen herausgerückt war. Die Geduld hatte sich ausgezahlt. „Sag mal, was weißt du eigentlich über Kawataro?“ „Hm?“ Toutousai sah doch auf und rieb sich kurz die Stirn. „Irgend so ein Kappastamm. Keine Schwerter.“ Das war sicher nicht falsch. Von deren Vorliebe für Ringkämpfe musste er ja nichts sagen, zumal er keine Ahnung hatte, wie man selbst als Dämonenfürst die besiegen konnte. „Sie leben hier vor meiner Haustür. Keine Schwerter, ja.“ Und damit konnte er auch kaum den Schmied weiter befragen, der interessierte sich ja offenkundig nur für Metall, dafür aber anscheinend mit heißem Interesse. „Sie haben gerade wieder zwei arme, weißhaarige, Kerle geopfert um den Vulkangott oder so ruhig zu halten. Sie haben keine Ahnung von mir.“ Der Kater schnurrte ein wenig, bei seiner Größe hörte es sich an wie Donnergrollen. „Naja, sie denken wohl eher an die Feuerhexe.“ Noch immer gut gelaunt meinte der Katzenfürst; „Vorsicht, mein Lieber. Vergiss nicht deine Lage.“ Da der Schmied pflichtgemäß sich eilig wieder ans Polieren machte, dachte Shinishin nach. War das so? Hatte er selbst die Feuerhexe tatsächlich unterschätzt? Diese Frauen verkauften Metall an dämonische Schmiede, das war wahr, und daher kannte Toutousai sie wohl auch. Aber Mine hatte auf ihn nicht unbedingt den Eindruck gemacht dermaßen schreckenerregend zu sein, so dass sie Opfer brauchte. Nun gut, so als Kappa oder Kawataro mochte man das anders sehen. Jedenfalls wussten die Kleinen anscheinend nicht, dass sie sich nach langem, schmerzhaftem, Abschied in der anderen Welt befand. Zeit, übrigens, den guten Toutousia wieder ein wenig darauf hinzuweisen, was dessen eigentliche Aufgabe sein sollte. „Oh, ehe ich es vergesse, mein lieber Schmied – Inu Yasha wird bald hier sein. Ich habe meine Männer in das Dorf geschickt in dem er wohnt.“   Hä? Toutousai konnte und wollte ersteres nicht glauben. Zum Einen: dieser Idiot hatte den Halbdämonen noch nicht, das war klar, zum Zweiten: waren das Hundebaby samt seiner eigentlich doch etwas intelligenteren Menschenbande denn vollkommen nicht mehr bei klarem Verstand? Wieso ging der Kleine mit seinem Namen und seiner Adresse im Land hausieren? Oder hatte dieses verrückte Quartett – das hielt er sogar für möglich – überall in Japan Schilder aufgestellt: „Zu Läuterung und Tod immer geradeaus“ um alle Selbstmordkandidaten einzuladen? Und spätestens, wenn rein zufällig Sesshoumaru auf Besuch bei … äh, natürlich, seinem Halbbruder, war, was oft genug passierte, wie ihm Myouga geflüstert hatte, würden sich die Greifen wundern. Kurz, aber doch. Hm. Sollte er etwa… Nein. Man machte seinen Entführer nicht darauf aufmerksam, dass er seine Männer gerade ebenso sicher in den Tod schickte, als wenn er den Pfad der Dunkelheit gegen sie verwendete. Schön den Mund halten, mahnte er sich. Und, wieso war da nur etwas, das er vergessen hatte, irgendetwas, das ihm eigen vorkam? Nun ja, es stand leider zu erwarten, dass die Klingen der Halbbrüder nicht wie gewohnt funktionierten. Machte das etwas im Kampf gegen mehrere Greifen, eine Greifenarmee? Auch ohne Schwert waren beide Jungen nicht so einfach zu entführen oder auch nur umzulegen, das konnten so einige Leute im Jenseits bestätigen. So oder so würde spätestens jetzt Inu Yasha merken, dass Tessaiga nicht so war, wie er es kannte. Dass der dann auch auf ihn und einen Hilferuf kommen würde, war vermutlich zu knicken. Ach herrje. Angenommen, dass Kagome etwas zustieß oder gar Rin ….naja. Immerhin brauchte er sich bei diesen Idiotenbrüdern in diesem Fall keine Ausrede mehr zurechtlegen. Die würden sie sowieso nicht mehr hören. Und er hatte schon geglaubt, dass es an seiner Lage nichts mehr zu verschlimmern gab. Was war dieser Kater nur für ein Narr! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)