Ippo ni Yoko von MAC01 (Seto x Jou) ================================================================================ Kapitel 249: Einen Schritt, der nicht gegangen werden darf ---------------------------------------------------------- Seto und Katsuya sind vor einer Stunde nach oben gegangen. Ich bin mit Otogi, Honda, Katsuyas Dad, Keizo, Megumi und Hoshi zurück geblieben. Hoshi schläft eng an ihre Mutter gekuschelt, die wiederum Keizo fest im Arm hat. Er ist genauso mitgenommen wie Seto. Auch ihn hat das alles direkt betroffen. Ich bin mir sicher, dass die Täter bei ihm und meinem Bruder sich überschneiden. Ich geh zu ihm und setz mich auf seine freie Seite. Überrascht sieht er mich an. Sicherlich kann er sich noch daran erinnern, wie ich ihm die Vergewaltigung meines Bruders vorgeworfen habe, zu der er gezwungen worden ist. Das wusste ich damals nicht. Seto hat das kurz danach richtig gestellt und ich habe meinen Irrtum verstanden, aber das Verhältnis zu unserem Trainer war von da an anders. Vorsichtig frag ich leise, so dass nur Keizo es hören kann ob Kai ihm auch etwas zur Beruhigung geben soll, damit er schlafen kann. Keizo lächelt mich kurz an und schüttelt den Kopf. Dankt mir aber für das Angebot. Dann biet ich ihm an, dass er mit Megumi und Hoshi nach oben in eines der Gästezimmer mit Doppelbett zurück ziehen kann. Kurz überlegt Keizo, bevor er schließlich nickt, aufsteht und mit seiner Familie nach oben verschwindet. Dann geh ich zu Katsuyas Dad. Ja, ich weiß, er hat einen Namen und er bot mir an ihn ebenfalls beim Vornamen zu nennen, aber zwei Katsuyas ist einer zuviel. Also bleib ich einfach in meinen Gedanken bei 'Katsuyas Dad' und versuche zu vermeiden ihn direkt ansprechen zu müssen. Er schaut zu mir und fragt, ob ich hunger hab und er mir was machen soll. Ich schüttle meinen Kopf und frag, ob er nicht auch ein wenig schlafen gehen möchte. Erst schüttelt er den Kopf, doch dann nickt er. Scheinbar ist er auch schon ziemlich lang auf den Beinen. Also sag ich ihm, welches der Gästezimmer mit einem großzügigen Einzelbett bestückt ist und auch er zieht sich zurück. Schließlich geh ich zu Honda und Otogi. Sie lächeln mich traurig an, ziehen mich zu sich und umarmen mich erst einmal. Ich umarme sie zurück. Es fühlt sich unglaublich gut an in den Arm genommen zu werden. Als wir uns von einander lösen frag ich sie, ob sie nicht auch eines der Gästezimmer haben möchten. Doch die beiden schütteln den Kopf und verweisen darauf, dass Otogi etwas die Straße runter wohnt und es nur ein Weg von knapp zehn Minuten ist. Eigentlich schade. Ich hab es gern, wenn viele Menschen im Haus sind. Das steht in so einem krassen Gegensatz zu den Jahren seit der Adoption, als ich mich in dem großen Herrenhaus so verloren gefühlt habe. Sanft streichelt mir Honda über die Wange und ich schau ihn mit großen Augen an, bevor ich noch einmal meine Arme um seinen Nacken schling und mich fest anschmiege. Sofort nehmen die beiden mich wieder in die Arme und halten mich ein wenig. Aber jeder schöne Augenblick ist mal zu Ende und so stehen die beiden schließlich auf, verabschieden sich mit den Worten, dass sie nur einen Anruf oder eine Textnachricht entfernt sind. Ich nicke, bring sie zur Haustür und lasse sie hinaus. Für einen Moment schau ich ihnen hinterher, wie Otogi seinen Arm um Hondas Hüfte schlingt und Honda seinen Arm um Otogis Schultern legt. Ich hätte auch gerne jemand, mit dem ich mich so verbunden fühlen kann. Jemand der mich um meiner Selbst liebt und nicht weil ich Kaiba heiße oder Geld hab. Akito und Kai sitzen in der Küche am Tisch und erzählen leise, als ich zu ihnen gehe. Sie verstummen und schauen mich an. Ich lächle nur kurz, geh zum Kühlschrank und hol mir noch was zum Trinken. Nachdem ich Akito, der seinen Familiennamen mit mir teilen möchte, einen Kuss auf die Wange gegeben habe verlasse ich die Küche und steige die Treppe hinauf. Vor meinem Zimmer bleib ich noch einmal stehen, entschließe mich dann aber noch bei Seto und Katsuya vorbei zu schauen. Das Zimmer liegt in gedämpften Licht dar. Seto bekommt Panik, wenn er wach wird und alles dunkel ist. Deshalb ist immer Licht an. Leise geh ich zum Bett: Mein großer Bruder liegt zusammengerollt eng an Katsuya. Der Streuner und der Drache. Plötzlich werde ich an der Hand, mit der ich Seto sanft über die Wange gestrichen habe, berührt und erschrecke. Katsuya lächelt mich sanft an und entschuldigt sich für den Schreck. Ich grins zurück und wink ab. Seto schläft weiter und hat nichts davon mitbekommen. Gut so. Er braucht diesen Schlaf jetzt einfach, um wieder Kraft zu tanken. Katsuya streicht mir vorsichtig über meine Wange. Kurz bin ich geneigt meine Augen genießerisch zu schließen, doch dann ruf ich mir in Erinnerung, dass Katsuya so etwas wie mein Bruder ist... oder praktisch mein Schwager. Also richte ich mich ein wenig auf, so dass er mich nicht mehr berühren kann und bereue es, weil ich sofort seine Finger auf meiner Haut vermisse. Was ist nur mit mir los? Nicht schon wieder... hab ich diese Gefühle nicht längst überwunden? Dann fragt mich Katsuya, ob er einen Schluck von meiner Flasche nehmen darf. Ich reich sie ihm ohne mir was dabei zu denken, öffne ihm vorher aber noch den Deckel. Er nimmt einen Schluck und reicht sie mir dankend zurück. Schließlich meint er zu mir, dass ich schlafen gehen soll. Ich nicke, verlasse leise das Zimmer der beiden und wechsle in meines. Als ich mich auf die Kante meines Bettes setze hab ich immer noch die geöffnete Flasche in der Hand. Die Flasche, aus der Katsuya eben getrunken hat. Seine Lippen haben diese Öffnung berührt. Langsam führe ich sie zu meinen eigenen Lippen. Wenn ich jetzt meine darauf lege, dann ist es fast so, als ob Katsuya mich küssen würde. Doch ich zögere. Ich steh noch einmal auf, geh in mein Badezimmer und kippe den Inhalt der Flasche weg, schraub den Deckel auf sie und schmeiß sie in meinen Papierkorb. Katsuya gehört zu Seto und ist tabu. Ich weiß nicht, wo diese Gefühle auf einmal her kommen, aber ich werde sie nicht zulassen oder ausleben. Nicht einmal in so einer flüchtigen Fantasie, wie eben. Seto hat Glück verdient und Katsuya liebt Seto abgöttisch. Wer bin ich, dass ich meinem Bruder sein Glück streitig mache? Ich lasse mich auf mein Bett fallen, roll mich zusammen und auf einmal muss ich weinen. Aber ich weiß gar nicht warum ich weinen muss. Liegt es an den Ereignissen der vergangenen Stunden? Weil sie Seto so zugesetzt haben? Oder... liegt der Grund darin, dass ich mich selbst betrauere, weil ich diese Gefühle habe, die ich niemals jemanden erzählen darf? Schließlich dämmere ich weg und meine Gedanken verlieren sich in der Morgendämmerung... . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)