Ippo ni Yoko von MAC01 (Seto x Jou) ================================================================================ Kapitel 222: Einen Schritt der Gegenwehr ---------------------------------------- Ich sitze in meinem Chefsessel in meinem Hausbüro und habe ihn so gedreht, dass ich aus dem Fenster in den großen, weitläufigen Garten blicken kann. Immer noch versuche ich die ganze Situation zu analysieren. Klar, hab ich mit einer Reaktion gerechnet, wenn ich eine Aussage und eine Anzeige bei der Polizei machen würde, doch dass sie einen Profikiller anheuern, um Akito zu erschießen... das war doch völlig irre. Fahrig lasse ich meine Hand durch mein Haar gehen. Noch immer will es mir nicht in den Kopf. Noch immer wirkt diese Reaktion auf mich völlig überzogen. Vor allem: Warum Akito? Warum nicht Keizo? Nicht das ich Keizo den Tod wünsche, nein, im Gegenteil. Aber Keizo hat die Aussage getätigt und die Anzeige erstattet. Akito zu töten ändert nichts mehr daran. Aber wenn man Keizo erschossen hätte, dann müsste die Polizei die Anzeige fallen lassen, weil es keinen Ankläger und keinen Belastungszeuge mehr gäbe. Also wo liegt der Sinn darin, Akito zu erschießen? Aber, ... vielleicht hat dieses Attentat gar nichts mit Keizo und seiner Aussage zu tun? Was, wenn es um etwas ganz anderes geht? Was würde es einem bringen Akito zu erschießen? Er ist der CEO der Kaiba Corporation. Aber diese ist schon seit fast vier Jahre keine Waffenfirma mehr. Ich habe sie zu einer Spielwarenfirma umfunktioniert. In der Welt der Spielhersteller und -produzenten gibt es keinen Machtkampf auf dieser Ebene, anders wie damals als Rüstungsunternehmen. Okay, nehmen wir mal an, es hat nichts mit der Firma an sich zu tun. Was für einen Grund kann es dann geben, dass man Akito aus dem Weg räumen möchte? Wobei steht Akito nur im Weg, dass man zu so drastischen Mitteln greifen muss? Ich spüre ein ungutes Gefühl in meiner Magengegend. Der Verdacht, dass das alles was mit mir zu tun hat, flammt in mir wieder auf. Denn alles, was noch bleibt ist, dass er schützend vor mir steht, nachdem er all die Jahre zur Hilflosigkeit verdammt war. Meine Nackenhärchen stellen sich auf einmal auf und meine Gedanken kehren ins Hier und Jetzt zurück. Mein Herz bleibt stehen, als ich im Fenster eine Reflektion sehe. Ich will mein Handy aus meiner Hosentasche ziehen, doch ich kann mich nicht rühren. Nicht mal atmen. Ich bin nicht länger alleine in meinem Büro. Meine Hände zittern und ich verdamme mich dafür selbst. Ich bin Kaiba Seto, rufe ich mir selbst scharf in Erinnerung. Also unterdrücke ich die Reaktionen meines Körpers und zwinge mich aufzustehen. Langsam drehe ich mich um und schaue dem Eindringling fest in die Augen. Ein Lächeln kräuselt sich um Kogoros Lippen. Scheinbar gefällt es ihm, dass ich mich entschlossen habe, zu kämpfen und nicht einfach nur zu erstarren. Ich steh ein wenig schräg hinter meinem Schreibtisch. So kann meine Hand unbemerkt in meine Hosentasche gleiten und nach meinem Handy tasten. Mein Herz schlägt wild und Adrenalin beginnt meinen Körper zu fluten. Ich fühl mich, als wäre ich ein Nagetier, dass sich einer Kobra gegenüber sieht. Beide verharren reglos und warten auf ein Zucken beim Gegenüber, um selbst aktiv zu werden. Natürlich wäre es ein Einfaches gewesen einfach wegzulaufen. Aber Katsuya und Mokuba sind im Haus. Sie sind im Medienraum und zocken ein neues Spiel. Ob es ihnen gut geht? Mokuba ist in einem Alter, welches eigentlich viel mehr in Kogoros Beuteschema passt, als meines. Aber hier geht es längst nicht mehr um ein Beuteschema, sondern um seine Besessenheit. Verzweifelt versuche ich auf dem glatten Touchdisplay meines Smartphones mich blind zu meinen Kontakten zu navigieren. Wenn es mir gelingt Katsuya anzuwählen würde er mir zur Hilfe kommen. Ganz bestimmt. Das Lächeln von Kogoro mutiert zu einem breiten Grinsen, als wüsste er, was ich versuche. Auf einmal kommt Bewegung in den massigen Körper und er entwickelt eine ungeahnte Schnelligkeit. Instinktiv schubs ich ihm meinen Bürostuhl entgegen, gegen den er stolpert, während ich über den Tisch rutsche und versuche zu meiner Bürotür zu kommen. Meine Hand liegt schon am Knauf der Tür und ich muss ihn nur noch drehen, als ich die kräftigen Pranken an meiner Schulter und meinem Handgelenk spüre. Dann werde ich von der Tür gerissen und zu Boden geworfen. Ich roll mich dabei ab und komm in eine kniende Position, von der aus ich in den Stand springen kann. Scheinbar zahlt sich das Training endlich aus. Da fällt mein Blick auf die offene Tür des Waschraumes. Doch dieser ist unerreichbar, denn dazu müsste ich mich in Kogoros Reichweite begeben. Wieder prescht Kogoro auf mich zu, doch ich nutze seine Energie und lenke ihn ins Leere, während ich an ihm vorbei hechte und versuche den Waschraum zu erreichen. Doch da spüre ich, wie mich etwas im Rücken am Hemd erwischt und ein lautes Ratschen macht mir deutlich, dass dieses Hemd wohl Geschichte ist. Ein Arm schlingt sich um meine Hüfte und ich versuche mich in dieser ungewollten Berührung zu winden oder zumindest zu drehen. Plötzlich verpasst mir Kogoro einen Stoß im Rücken und stößt mich nach vorne. Erst verstehe ich nicht, warum er mir diesen Spielraum gibt, doch dann wird mir klar, dass er das nicht tut, denn ich stoße mit dem Kopf gegen den Türrahmen zum Waschraum, pralle zurück und falle benommen zu Boden. Ich schlag mir meine Hände vor das Gesicht und an die Stirn, als ob das den akuten Schmerz lindern würde, als sich ein Schatten über mich legt. Ich schau zwischen den Händen nach oben und sehe ihn breitbeinig über mir stehen. Mehr Adrenalin strömt durch meine Adern. Erinnerungen drängen sich in den Vordergrund. Es ist nicht das erste Mal, dass dieser Mann so über mir steht. Ich weiß, was er mit mir vor hat. Wonach es ihm dürstet. Ich versuche den Schwindel, der seit meinem Zusammenstoß mit der Tür in mir vorherrscht, wegzuschieben, drehe mich um und versuche davon zu robben. Doch er packt mich an meinem Gürtel und zieht mich wieder zu sich zurück, bevor er sich über mich kniet, meine Hände unter seinen Beinen fixiert und sein Gesäß auf meinem Rücken zur Ruhe kommt. Kogoro beugt sich zu meinem Ohr herunter und flüstert mir zu, dass er sich nun das holen wird, was ihm zusteht. Was er schon bei der Gala wollte und wobei wir unterbrochen worden waren. Verzweifelt versuche ich mich zu befreien, doch das Gewicht dieses Mannes macht es mir schon schwer zu atmen. Also schrei ich panisch auf. Da wird mir bewusst, dass Katsuya und Mokuba mich unmöglich hören können. Das Hausbüro liegt am Ende eines langen Flurs und der Medienraum liegt noch hinter dem Wohnzimmer und dem Trainingsraum. Ich spüre, wie Kogoros Pranken über meinen nackten Rücken streichen und die Narben nachziehen. Er faselt was von Kunstwerk. Mein Rücken ist kein Kunstwerk. Er ist ein Zeugnis dessen, was man mir in meiner Kindheit angetan hat. Was man mir geraubt hat. Wut entbrennt in mir und mit einer ungeahnten Kraft bäumt sich mein Rücken nach oben. Kogoro verliert den Halt und fällt auf meine Beine, während ich strampelnd versuche Distanz zwischen uns zu bringen. Dabei stößt mein Fuß in seinen Schritt und er stöhnt schmerzverzerrt und unterdrückt auf, während seine Hand nach vorne schnellt und mich am Hosenbein erwischt. Doch ich geb nicht auf. Ich werde nicht noch einmal zum Opfer. Während ich mich nach vorne stoße, zieht Kogoro nach hinten und der Stoff meiner Hose gibt nach und reist ebenfalls. Für einen Moment denk ich, dass ich es geschafft habe, mich aus der brenzligen Situation zu befreien. Doch ein Blick über meine Schulter lässt mich meinen Irrtum erkennen: Kogoro schiebt sich mir nach, wie ein bedrohlicher Mega-Tsunami. . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)