Ippo ni Yoko von MAC01 (Seto x Jou) ================================================================================ Kapitel 200: Einen Schritt weiter auf Keizo zu ---------------------------------------------- Katsuya und ich sind gerade dabei unser Reisegepäck aufzumachen und auszusortieren. Wir sind kaum eine halbe Stunde zu Hause, aber Katsuya wollte die lästigen Pflichten sofort angehen. Löblich, wie ich finde. Ich hätte die Tasche jetzt einfach stehen gelassen bis morgen unsere Haushälterin sie sich holen würde. Doch Katsuya findet, dass wäre zu bequem und etwas mehr Eigenverantwortung würde Mokuba und mir nicht schaden. Als die Klingel durch die offenen Zimmertüren zu hören ist, denk ich sofort an den Kindergarten. Sicherlich hat einer der Jungs etwas vergessen und ist noch mal zurück gekommen, um es zu holen. Ich drücke Katsuya noch einmal einen Kuss auf und verlasse das Zimmer schließlich, um ins Erdgeschoss hinunter zu steigen und zu sehen, welcher Schussel uns beehrt. Doch als ich die Tür öffne blicke ich völlig baff Kei ins Gesicht, der mich freundlich lächelnd grüßt und sich an mir vorbei schiebt. Erst als ich seine Trainingstasche sehe wird mir bewusst, dass wir ja Sonntag haben und er wegen dem Training hier ist. Letzte Woche hatte ich ihm abgesagt gehabt, weil wir ja schon Freitag davor losgefahren waren. Aber an heute habe ich gar nicht mehr gedacht. Kei ist nicht dumm und merkt mir meine Überraschung an. Er fragt, ob er wieder gehen soll, doch da kommt vom Treppenabsatz oben ein freudiges Quicken und als wir nach oben schauen, sehen wir gerade noch Mokuba wegrennen. Dann dringt auch schon seine Stimme durch das ganze Haus, als er im Rennen nach Katsuya ruft, um ihm lautstark mitzuteilen, dass Kei da ist. Ich denke, dass mit dem Ausfallen lassen hat sich erübrigt. Kei lächelt nur wieder breit und ich frag ihn, wo denn seine Frau ist. Da erzählt er mir, dass ihr Kind heute etwas Fieber hat und sie deswegen daheim geblieben ist. Ich nicke nur. Hoffentlich ist es nichts Ernstes. Daher frag ich, ob sie einen guten Kinderarzt haben. Kei lächelt dankbar und meint, dass sie Bestens versorgt sind. Ich nicke wieder nur. Da kommt auch schon Mokuba wieder zurück gehetzt. Er hat seine Trainingsklamotten an und rennt die Treppe hinunter. Dann scheucht mein Bruder mich nach oben, ich soll mich gefälligst umziehen gehen und nicht trödeln. Also überlasse ich Mokuba Kei und steige die Treppe hinauf. Als ich bei uns im Zimmer ankomme sehe ich, dass Katsuya sich bereits umgezogen hat. Er möchte auf mich warten, doch ich schick ihn nur vor. Als ich zehn Minuten später in den Trainingsraum komme seh ich, dass alle bei den Aufwärmübungen sind. Also gesell ich mich zu ihnen und wärm mich auch auf. Dann beginnt unser Training und wir wiederholen das, was wir bislang gelernt haben. Erst jetzt spür ich, dass die Golden Week rein körperlich echt gut gewesen war. Dann zeigt uns Kei etwas neues, dass wir dann in endlosen Wiederholungen üben, bis es schließlich bei Mokuba und Katsuya sitzt. Gelegentlich legt Kei Hand an einen der beide an und korrigiert die Haltung oder die Bewegung etwas. Bei mir will die Bewegung nicht sitzen. Kei läuft um mich herum und versucht mir hier und da zu sagen, was ich besser machen soll. Doch das ist wenig effektiv, also sag ich ihm, er soll einfach meine Haltung korrigieren, wo er es für notwendig hält. Ursprünglich hat Kei seine Frau mit zum Training gebracht, weil ich mich von ihm nicht berühren lassen wollte. Daher schaut er mich etwas überrascht an und tritt einen Schritt auf mich zu. Fragt, ob das wirklich okay sei. Ich nicke. Immerhin haben wir doch auch schon den einen Wurf gemeinsam geübt. Keizo zögert kurz und merkt an, dass das aber vor Daimons Versuch war. Doch ich schüttle nur den Kopf und sag ihm, dass alles gut sei und er mein Trainer wäre, er sich also nicht länger zurück halten soll. Er nickt und ich seh ihm an, wie er sich gerade wünscht, dass seine Frau da wäre. Sicherlich fürchtet er, dass ich erneut vor ihm zurück schrecken werde. Ich such seinen Blick und form mit den Lippen erneut die Worte, dass ich ihm vergeben habe. Er bittet mich die Pose erneut einzunehmen und dann korrigiert er sie mit behutsamen Berührungen. Es ist komisch diese Berührungen zu spüren. Ein Teil von mir wäre vor ein paar Wochen noch völlig außer sich geraten. Doch seit ich ihm gesagt habe, dass ich ihm vergeben habe hat sich auch bei mir etwas geändert. Dieser Zwiespalt in mir bezüglich Kei ist verschwunden. Er hat viel auf sich genommen, um mir gewisse Dinge zu ersparen. Und das möchte ich einfach mehr gewichten, als das, zu dem diese Männer ihn gezwungen haben. Auch Keizo ist überrascht davon, dass ich nicht zusammenzucke oder mich von ihm abwende, weil ich die Berührungen doch nicht ertrage. Er wird mir gegenüber etwas sicherer bei den Korrekturen und nach einer halben Stunde klappt die neue Bewegung auch bei mir zufriedenstellend. Schließlich endet die Stunde und wir danken und verabschieden uns - als Schüler - von Keizo - als unser Lehrer. Keizo geht in den Waschraum, um sich umzuziehen. Mokuba eilt dann direkt davon, um duschen zu gehen. Katsuya wendet sich auch ab, bleibt dann aber stehen, als er merkt, dass ich verweile. Ich schau ihn sanft an und mein zu ihm, dass er schon einmal vorgehen soll. Er nickt und verlässt dann auch die Trainingshalle. Nach einer viertel Stunde kommt Keizo aus dem Waschraum und ist überrascht mich zu sehen. Er schultert seine Tasche und kommt zu mir. Scheinbar erwartet er, dass ich etwas zu den Berührungen seinerseits sage, doch ich frag ihn, ob wir uns noch mal hinsetzen können. Er nickt und folgt mir dann ins Wohnzimmer. Wir setzen uns auf die Couch, jeweils an die unterschiedlichen Enden. Dann schau ich zu ihm auf. Direkt und ohne Umschweifen erzähl ich Keizo, was ich am letzten Schultag vor den Sommerferien vor habe. Immerhin wird das auch ihn betreffen. Er lässt meine Worte lange auf sich wirken und fragt mich dann, ob ich das wirklich für eine gute Idee halte. Ich nicke nur. Habe lange drüber nachgedachte und alles geregelt, dass uns nichts geschehen kann. Keizo blickt mich lange an und nickt dann. Meint, dass er hinter mir steht und mich unterstützt, egal was das für ihn bedeuten wird. Verwirrt blick ich ihn an, dann wird mir bewusst, was er meint. Ich stelle noch einmal klipp und klar fest, dass Kei für mich kein Täter ist und ich versuchen werde ihn komplett da raus zu halten. Dann steht Kei auf und lächelt mich nur dankbar an, meint dann aber, dass Megumi mit dem Essen auf ihn wartet. Also bring ich ihn dann zur Tür. Ich will die Tür schon öffnen, als ich mich noch einmal zu ihm wende. Überrascht schaut er mich an und ich seh, wie er sich fragt, was ich nun wieder vorhabe. Das ist eine gute Frage und erst nach einem Moment wird mir selbst bewusst, dass ich das Bedürfnis habe, mich bei ihm noch einmal zu bedanken. Als verbeug ich mich respektvoll vor ihm. Nur kurz. Dann lass ich den völlig verwunderten Kei gehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)