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Ippo ni Yoko

Seto x Jou
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Teil: 169 / ??

PoV (Sicht): Jonouchi Katsuya / Joey Wheeler

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Einen Schritt und man steht auf der anderen Seite

Ich zittere immer noch am ganzen Leib und frag mich, wie ich so die Kontrolle verlieren konnte. Meine Therapie war doch schon abgeschlossen, also warum... hab ich so reagiert?
 

Mich hätte dort sicherlich keiner mehr erkannt. Immerhin haben sie mich das letzte Mal vor zehn Jahren gesehen. Ich hab mich doch schon sehr verändert, während ich vom Kind zum Mann wurde. Also ja, mich hätte dort keiner mehr erkannt. Oder? Aber was wenn sie die Bilder noch an den Wänden haben? Nein... Mokuba sagte, er habe das Lokal letzte Woche oder so entdeckt. Dann war er sicherlich dort. Er hätte uns davon erzählt, wenn er in irgendeinem Lokal Bilder von mir an der Wand entdeckt hätte.
 

Dennoch kann ich das Zittern nicht von mir abstreifen, während ich im Lager des Conbini sitze und alles versuche, um meine Tränen zurück zu halten. Ich war vorhin gut zehn Blocks gerannt, bevor mir bewusst wurde, dass ich in die falsche Richtung laufe. Über einen Riesenumweg hab ich mich dann zum Conbini durchgeschlagen. Kimochi-san hat überrascht aufgeschaut und gesehen, dass etwas nicht mit mir stimmt, als ich an ihm vorbei und ins Lager gehetzt bin. Hab mich zwischen zwei Palette gequetscht. Mein Chef war einmal bei mir, doch hat er erkannt, dass mir nicht zum Reden zu Mute war. Also ließ er mich wieder allein.
 

Wenn ich ehrlich bin, hab ich keinen Plan, wie lang ich eigentlich hier schon sitze. Es muss schon eine ganze Weile sein und mir ist richtig kalt. Weder draußen noch hier im Lager ist es wirklich kalt, aber ich fühle mich wie die ganzen Winter in den letzten Jahren, wenn ich nur in meiner dünnen, nicht gefütterten Freizeitjacke mit den anderen im dicksten Schnee unterwegs war. Meine Zähne klappern aufeinander und mein ganzer Körper zittert.
 

Da legt sich eine große, warme Hand an meine Wange. Erschrocken zuck ich erst zurück und blicke dann auf. In die warmen, besorgten Auge meines Vaters. Ich bin irritiert. Wo kommt mein Vater auf einmal her? Woher weiß er, dass ich hier bin? Im gleichen Moment, in dem mir die Fragen durch den Kopf gehen befinde ich sie für unwichtig. Wichtig ist nur, dass er hier ist und mich an sich zieht. Anfangs tu ich mich schwer doch dann press ich mich gegen seine Brust. Seine Arme umschließen mich und geben mir Halt.
 

Die Tränen, die ich die ganze Zeit zurückgehalten habe, brechen sich Bahn. Mein Inneres bebt einfach. Mein Vater... sagt nichts. Er hält mich einfach nur fest im Arm, streicht mir über mein Haar und spendet mir Wärme und Geborgenheit. Ist der Vater, den ich mir in den letzten Jahren so sehr gewünscht habe. Ist der, der er einmal war, bevor er ins Gefängnis gemusst hatte.
 

Nach einer weiteren Weile beruhige ich mich wieder. Nur zögerlich schau ich auf und mein Vater lächelt mich sanft an. Fragt mich, was los ist. Ich erzähl ihm von der Shoppingtour und wie wir etwas essen gehen wollten. Wie Mokuba uns durch die Stadt gelotst hat und mir erst viel zu spät bewusst wurde, wohin wir gehen würden. Wie mich dann auf einmal die Panik und der Schmerz ergriffen hat und ich nur noch weglaufen konnte.
 

Mit sanfter Stimme sagt er mir, dass ich meinem Drachen einen Heidenschrecken eingejagt hab. Auch dem kleinen Drachen. Bei dieser Formulierung blick ich ihn irritiert an. Dann wird mir bewusst, dass er mit 'kleinen Drachen' Mokuba meint. Schuld regt sich in mir. Tiefe Schuld. Und Scham. Fahrig geh ich mir durch das Haar. Scheiße... wenn ich etwas falsch mache, dann so richtig.
 

Doch mein Vater lächelt mich nur an und meint, dass ich aufhören soll mich zu zermartern. Sanft streicht er mir über die Wange, dann steht er auf und zieht mich mit auf meine Füße. Langsam führt er mich aus dem Lager in den Verkaufsraum und mein Chef schaut besorgt zu mir, lächelt aber sanft. Ich entschuldige mich bei ihm für mein Auftreten und meinen Zusammenbruch und er meint, ich brauche mich nicht entschuldigen. Dann zieht mein Vater mich aus dem Conbini und... zu meiner Überraschung steht vor dem Laden Setos Limousine und mein Drache davor.
 

Etwas ängstlich blickt er mich an, dann löse ich mich von meinem Vater und eile zu meinem Drachen. Der schließt mich sofort in die Arme und drückt mich an sich. Auch ihm hauch ich mehrfach Entschuldigungen in die Ohren. Aber davon will er nichts hören. Er ist nur froh, flüstert er mir zu, dass er mich wiedergefunden hat.
 

Als wir uns lösen dreh ich mich zu meinem Vater, der mich nur warmherzig anlächelt. Noch einmal drückt er mich. Ich danke ihm. Doch er winkt ab und sagt, dass dafür Väter doch da seien. Er lächelt Seto sanft an, legt eine Hand auch an dessen Wange und zieht ihn dann vorsichtig kurz an sich. Mein Drache soll gut auf mich acht geben, meint er zu ihm. Dann legt er mir die Hand an die Wange und mahnt mich, mich nicht meiner Panik hinzugeben. Bevor er sich dann umdreht und weggeht erinnert er uns beide daran, dass wir ihn jederzeit anrufen können.
 

Wir sehen meinem Vater hinterher, bis dieser bei der nächsten Ecke abbiegt. Dann meint mein Drache, dass es Zeit wird nach Hause zu fahren. Ich nicke und wir steigen an. Fuguta sitzt hinter dem Steuer und fährt los, nachdem die Tür zu ist. Während der Fahrt schweigen wir. Seto hat einen Arm um mich gelegt und hält mich fest an sich gedrückt. Ich muss ihn wirklich sehr erschrocken haben.
 

Der Wagen biegt auf das Grundstück der Villa und hält vor der großen Tür. Wir sind noch nicht ausgestiegen da wird die Tür aufgerissen und der kleine Wirbelwind stürmt auf mich zu, wirft sich mir an den Hals und bittet mich in schneller Abfolge um Entschuldigung. Ich umfang ihn mit meinen Armen und sag ihm, dass es nichts gibt, was ich ihm entschuldigen müsste.
 

Dann gehen wir in das Haus und suchen das Wohnzimmer auf. Als wir schon ein oder zwei Minuten da sitzen beginne ich den beiden zu erzählen, dass das, wo wir vorhin hin wollten das Restaurant desjenigen war, der mich missbraucht hatte. Wir reden noch eine ganze Weile darüber und das mich die Panik vorhin kalt erwischt hat und ich völlig kopflos gehandelt habe.
 

Doch die beiden Brüder begegnen mir mit so viel Verständnis und Liebe, dass die Schuldgefühle tatsächlich immer mehr nachlassen. Schließlich sind sie ganz verschwunden und - weil wir immer noch nichts gegessen haben - wechseln wir vom Wohnzimmer in die Küche. Ich bin wahnsinnig glücklich, dass die beiden mich so nehmen wie ich bin. Doch Seto bleibt die ganze Zeit stets ganz nah bei mir, als wolle er sicher gehen, dass ich nicht noch einmal plötzlich davon laufe.
 

Daher dreh ich mich ein wenig zu ihm, küss ihn sanft und geb ihm mein Wort, dass ich das nie wieder tun werde. Dass ich fortan für immer an seiner Seite bleiben werde, egal wohin uns unsere Wege auf führen mögen. Er lächelt mich glücklich und dankbar an. Dann küsst er mich noch einmal eindringlicher und intensiver, bevor Mokuba nur meint, dass wir - wenn wir so weiter machen wollen - uns doch ein Zimmer nehmen sollen. Ich kann nicht anders als lachen.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  Yui_du_Ma
2021-09-10T16:26:21+00:00 10.09.2021 18:26
Ein sehr gut geschriebenes Kapitel wieder. ^.^
Schön das Katsuyas Papa da war um ihm Halt zu geben.
Hat mir gut gefallen.
Sehr stimmig. Na hoffentlich hat Katsuya es bald ein bisschen verarbeitet.
So wie die Brüder reagiert haben, fand ich echt süß.
Antwort von:  MAC01
10.09.2021 19:00
Schönen guten Abend Yui_du_Ma,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Auch ich benutze Jonouchi Senior oft als Rabenvater des Jahres, aber in der Story wollte ich ihn einfach mal anders aufziehen. Zeigen, dass es auch anders sein kann :-)

Bis zum nächsten Kapitel :3
Antwort von:  Yui_du_Ma
10.09.2021 19:52
Das finde ich schön! ^.^
Von:  Shijin
2019-01-09T20:45:47+00:00 09.01.2019 21:45
Shijin: Bilder von Joey an der Wand?! Eindeutige Bilder? Du solltest dich selbst davon überzeugen, Joey.
Joey: Ich geh da nicht nochmal hin.
Shijin: Eine Aufgabe für Seto und Kai.
Joey: Ich bin mit der Therapie durch, Dichtet.
Shijin: Sicher doch...
Antwort von:  MAC01
09.01.2019 21:54
Hey Shijin,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

O_o an was für Bilder denkst du gerade? Bei dir klingt das so, als ob da Nacktbilder hängen würden. Tatsächlich hab ich ja das Arbeitsverhältnis von Katsuyas Vater damals dort als sehr familiär beschrieben. Ich kenn in familiären Kneipen und Restaurants es nur so, dass Personen, die 'zum Inventar' gehören auch auf zahlreichen Fotographien an der Wand zu finden sind.
Antwort von:  Shijin
09.01.2019 22:11
*lach* nach Joeys Reaktion auf die Kneipe und jetzt die Gedanken zu den Bildern hatte ich genau sowas im Kopf. Müssen ja nicht gleich Nacktbilder sein, aber halt zweideutige. Joey auf dem Schoß des Besitzers reicht eigentlich schon.
Antwort von:  MAC01
10.01.2019 06:35
:-) Ich seh schon, wir verstehen uns :D
Von:  einfach_Antonia
2019-01-03T14:59:22+00:00 03.01.2019 15:59
Da hat sich meine Vermutung schon bestätigt :) Ich hab mir schon gedacht, dass es eben dieses Restaurant war. Was anderes hätte Joey auch so in Panik versetzen können?

Ich finde es einfach herrlich, dass Seto und Joey einfach immer füreinander da sind *-*
Antwort von:  MAC01
03.01.2019 16:36
Hallo einfach_Antonia,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Was hätte, deiner Meinung nach, denn Joey / Katsuya noch in Panik versetzen können?

Ich denke, für einander da zu sein und sich gegenseitig zu stützen ist wichtig... in jeder Beziehung, nicht nur in vorbelasteten Beziehungen.
Antwort von:  einfach_Antonia
04.01.2019 16:32
Ich denke es gibt nicht viel was ihn noch in Panik versetzen könnte. Aber auf jeden Fall wenn etwas mit seinem Drachen oder Freunden/Familie ist.

Da stimme ich dir tausendprozentig zu :)
Von:  Onlyknow3
2019-01-03T13:05:15+00:00 03.01.2019 14:05
Schön das Seto, so wie es aussieht Wheeler Senior angerufen hat. Er wusste sich wohl nicht mehr zu helfen.
Vielleicht war es aber auch der Ladenbesitzer, weil er gespürt hat, das es Joey wirklich schlecht geht.
Super Kapitel, weiter so freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  MAC01
03.01.2019 14:41
Hey Onlyknow3,

vielen herzlichen Dank für deinen Kommi :3

da ich noch nicht weiß, ob ich die Ereigniskette im Kapitel irgendwann aufdrösel hier mal, wer wen angerufen hat: Ladenbesitzer hat Seto angerufen. Seto dann Jonouchi / Wheeler sen. Beide sind dann zum Laden, wo Seto aber den Schwiegervater in spe vorgelassen hatte. :3
Von:  Neko20
2019-01-03T07:02:28+00:00 03.01.2019 08:02
Ein schönes Kapitel.

Super das Katsuyas Vater seinem Sohn Halt geben konnte.

Es war wichtig das sich Katsuya Seto und Mokuba anvertraut hat und erklärt hat, was ihm Angst gemacht hat.

Das Ende ist schön entspannt.
Denke das Katsuya jetzt Entspannung gebrauchen kann.

Danke, dass das dieses Kapitel so schnell kam. Besser kann ein Tag gar nicht starten.

Bin sehr gespannt, wie es weitergeht und freue mich auf das nächste Kapitel.
LG Neko20
Antwort von:  MAC01
03.01.2019 08:07
Hey Neko20,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

ich bemüh mich meinen alten Rhythmus ungefähr wieder aufzubauen :) und ich freu mich, dass ich dir einen guten Start in den Tag verschaffen konnte :) Genieß deinen Donnerstag.

Liebe Grüße


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