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Ippo ni Yoko

Seto x Jou
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Teil: 82 / ??

PoV (Sicht): Jonouchi Katsuya / Joey Wheeler

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Keinen Schritt mehr!

Als ich wach werde ist das Zimmer bereits mit Sonnenstrahlen geflutet. Man merkt, dass es Frühling geworden ist. Der Schnee ist längst geschmolzen und es wird viel früher hell. Die Temperaturen sind noch wechselhaft, aber nicht mehr frostig. Ich kann das frisch gemähte Gras riechen und wie es vom Tau feucht ist. Ich mag diesen Geruch. Genauso wie den herb-süßen Duft meines Drachens.
 

Mein Drache liegt in meinem Arm, an meine Brust gekuschelt. Seine Hand ruht auf meiner Brust, meine Hand über ihr. Er atmet gleichmäßig, doch zu meiner Überraschung hat er die Augen bereits offen. Sanft lächle ich ihn an und streich ihm über das Haar. Doch er reagiert nicht. Vorsichtig hebe ich seinen Kopf, so dass ich ihn anblicken kann, doch es ist wie am Vorabend: Licht brennt, aber es ist keiner Zuhause.
 

Die Erinnerung, die ihn gestern heim gesucht hat, muss so schrecklich und angsteinflößend gewesen sein, dass er immer noch das Bedürfnis hat sich schützen zu müssen. Ich leg ihm vorsichtig einen Kuss auf die Stirn. Mir fällt ein Zucken seiner Augenbraue auf. Nur ein ganz kleines Zucken. Ganz behutsam ruf ich seinen Namen. Doch außer diesem 'Flackern' seiner Braue kommt keine Regung.
 

Langsam setze ich mich auf und nehme Seto mit in eine aufrechte Position. Seine Hand fällt von meiner Brust und er schaut weiter ins Leere. In mir zieht Angst auf. Das ist ganz und gar nicht so, wie ich es von ihm kenne. Zum ersten Mal, seit ich an seiner Seite bin, fühl ich mich hilflos und weiß nicht, was ich tun soll. Wie kann ich meinen Drachen aus diesem Zustand nur befreien?
 

Leise klopft es an der Tür. Ich bitte Mokuba herein. Mittlerweile erkenn ich sein Klopfen. Es unterscheidet sich von Isonos deutlich. Zaghaft geht die Tür auf, dann kommt er zu uns rüber gelaufen. Erschrocken blickt er zu Seto und fragt mich ungewohnt leise und bedrückt, was geschehen sei. Ich erzähle ihm, soweit ich weiß, dass Seto seit einem Meeting gestern so ist. Auch in Mokubas Gesicht kann ich die Angst deutlich ablesen.
 

Ich geb ihm ein Zeichen zu uns auf das Bett zu kommen. Er folgt der Einladung. Ganz vorsichtig kuschelt er sich an Seto, doch der reagiert wieder nicht. Auch der Kleine ruft wiederholt seinen Bruder, sowohl beim Namen als auch mit seinem Kosename. Weiterhin keine Reaktion. Ich streich ihm vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht. Mir ist zum Heulen zu Mute, doch für Mokuba will ich stark sein. Er braucht jetzt jemand, der wenigstens so wirkt, als wüsste er weiter.
 

Es klopft erneut und ich blicke zu der offenen Tür. In ihr steht Isono. Ich winke ihn näher. Auch er wirkt ratlos und ein Stück weit ängstlich. Mokuba fragt ihn nach Details. Der Vertraute meines Drachens schaut kurz zu mir. Da liegt etwas in seinem Blick, was ich nicht deuten kann. Dann beantwortet er Mokubas Frage. Erzählt von dem Meeting und der bösen Überraschung, dass der Gesprächspartner einer der Big Fives war. Sofort trifft mich die Erkenntnis wie ein Hammer.
 

Seto ist auf einen seiner Vergewaltiger getroffen! Kein Wunder, dass er das Bedürfnis hat sich soweit es nur geht in sich selbst zurück zu ziehen. Ich wüsste nicht, wie ich reagieren würde, wenn ich auf den alten Mann treffen würde, der sich damals an mir vergangen hat. Doch Isono erzählt weiter, wie Seto sich zwang in den Konferenzraum zu gehen und das Gespräch mit seinem Peiniger zu führen. Es war zwar kurz aber ... Moment...
 

Mir kommt der Typ vor dem Aufzug wieder in den Sinn. Der sah doch wie ein Businesspartner aus und dieses Grinsen, dass er im Gesicht hat. Wie er mich musterte und dieser widerlich lüsternen Blick. Übelkeit steigt in mir auf. Und Wut. Vor allem Wut. Hätte ich das schon gestern am Aufzug gewusst, wer dieser Mann ist, er hätte das Gebäude nicht mehr lebendig verlassen. Ich hätte ihn aus dem Fenster geworfen oder solange auf ihn eingeprügelt, bis sein Gesicht nur noch Brei gewesen wäre.
 

Mokuba schaut nichtverstehend zwischen Isono und mir hin und her. Natürlich kann er es nicht verstehen. Er weiß nur von Gozaberu. Seto hat ihm bislang noch gar nicht erzählt, dass da noch andere waren. Doch der Kleine ist klug und wird mit der Zeit und viel Grübeln selbst drauf kommen. Also warum sollen wir ihm das antun.
 

Ich zieh den Schwarzhaarigen zu mir in den Arm, so dass er mich anschauen muss. Dann erkläre ich ihm vorsichtig, dass Gozaberu seinen Bruder auch dem Vorstand und besonders enge Geschäftspartner überlassen hat. Erst versteht Mokuba nicht, doch dann fällt bei ihm der Groschen. Er wird bleich, sein Kiefer klappt ungläubig nach unten und ihm schießen sofort die Tränen in die Augen. Er beginnt zu schluchzen und wirft sich Seto an die Brust.
 

Dann klopft es erneut und ich blicke auf. Kai steht in der Tür. Er erfasst die Situation sofort und bittet Isono mit Mokuba raus zu gehen. Mokuba will nicht. Er klammert sich an seinen Bruder und weint bitterlich. Ich schließe ihn so in die Arme, dass ich beide Brüder halten kann. Kai nickt nur, während er sich neben einen sehr schuldbewusst dreinblickenden Isono stellt.
 

Nach fast einer Stunde erst beruhigt sich Mokuba. Kai bittet ihn mit Isono raus zu gehen, doch Mokuba verneint. Er lässt seinen Bruder nicht alleine. Nie wieder. Nicht jetzt und nicht später. Solange sein Bruder so ist, wie er gerade ist, wird er nicht von seiner Seite weichen. Kai nickt wieder. Dann tritt er näher heran und checkt einige Dinge bei Seto. Er versucht mit ihm zu sprechen, doch mein Drache... reagiert nicht.
 

Mein Drache geht heute keinen Schritt mehr! Kai meint nur, dass Seto Zeit brauche. Sein Bewusstsein hätte sich zum Schutz vor den Erinnerungen selbst abgeschaltet und würde gerade den Auslöser verarbeiten. Das kann zwischen ein paar Stunden und ein paar Tagen dauern. Solange müssen wir einfach Geduld haben und uns um meinen Drachen kümmern. Sollte sein Zustand in den nächsten Tagen nicht besser werden, dann...
 

Kai muss diesen Satz nicht beenden. Ich weiß auch so, was er meint. Wenn mein Drachen in seiner Lethargie verharren wird, wird Kai nichts anderes übrig bleiben, als ihn in eine Klinik einzuweisen. Das darf einfach nicht geschehen.
 

Ich weiß, dass mein Drache stark ist und er kämpft da drinnen mit sich und seinen Erinnerungen und Gefühlen. Wenn ich könnte, würde ich ihm helfen. Doch diesen Kampf muss er soweit selbst gewinnen, dass er es schafft wieder aus sich herauszukommen. Erst dann können Mokuba, Isono, Kai oder ich ihm helfen.
 

Solange müssen wir halt warten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Blanche7
2023-07-16T18:45:49+00:00 16.07.2023 20:45
Ein trauriges Kapitel, ich hoffe Seto geht es bald wieder besser!
Antwort von:  MAC01
16.07.2023 21:05
Hallo Blanche7,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Hoffen wir das nicht alle? Gut Ding will Weile haben...

Bis zum nächsten Kapitel :3
Von:  Yui_du_Ma
2021-08-22T15:41:29+00:00 22.08.2021 17:41
Oh je, da kann man echt nur hoffen, das er bald wieder zurück kommt.
Katsuya macht das echt gut.
Ehrlich man wäre in so einer Situation echt machtlos und hilflos.
Wieder super geschrieben, auch wenn es sehr düster ist.
Antwort von:  MAC01
22.08.2021 18:12
Hallöchen Yui_du_Ma,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Nach der dunkelsten Nacht kommt immer ein Tag :-) Aber ja, in so einer Situation ist man wirklich machtlos und hilflos und kann eigentlich nichts anderes tun, als abzuwarten.

Freut mich, dass du das Kapitel super geschrieben findest :-)

Bis zum nächsten Kapitel :3
Von:  Kikono-chan
2018-01-19T11:30:15+00:00 19.01.2018 12:30
Ähm... wie groß war das Zimmer nochmal? Ziemlich viele Leute plötzlich da drin... da würde ich an Setos Stelle auch im Hinterstübchen bleiben <.<
Nein, ganz ehrlich, diese Reaktion war leider zu erwarten und ich kann nur hoffen, dass es bald wieder besser wird. Unser armer Drache... *auf die Uhr schiel* mist... ich glaub noch ein Kapi schaff ich nicht vorm Dienst >.<
Antwort von:  MAC01
19.01.2018 13:22
Hey Kikono-chan, vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

boa da musste ja an einer echt fiesen Stelle pausieren O_o Das tut mir echt leid... ausgerechnet hier... aber dafür kannst du dich ja auf das nächste freuen :)
Von:  Shijin
2018-01-17T19:16:01+00:00 17.01.2018 20:16
Joey: Auch wieder am Bäume schneiden, Shijin?
Ich: Mmh... Ich war bei Uchiha-Brüdern...
Joey: Assassinen der Yakuza?! Was verlangen sie von dir?
Ich: *nachdenklich* Nichts... sie übernehmen den Auftrag nicht. *Visitenkarte hochhalt* Stattdessen habe ich das hier bekommen: die Nummer eines Cops... Atemu Yami oder so ähnlich... Er soll sich vor diesen großen Fischen nicht fürchten... Wie geht es, Seto?
Joey: *Visitenkarte nimm* Unverändert...
Ich: Ich schau mal, was ich tun kann...
Joey: Wir haben doch schon alles versucht...
Ich: *grins* auch ein Besuch in der Geisterwelt?
Antwort von:  MAC01
17.01.2018 21:52
Hey Shijin, vielen herzlichen Dank für deinen Kommi :3

Aaah jetzt versteh ich das mit den Yakuza :3
Von:  Lunata79
2017-12-14T14:53:13+00:00 14.12.2017 15:53
Sehr schöne Aussichten. (Sarkasmus)
Jetzt kann man nur hoffen, dass Seto das Zusammentreffen mit seinem Peiniger wirklich verarbeiten kann.
Wir alle wollen schließlich Seto nicht an Apparate angeschlossen sehen, die sein Leben künstlich erhalten, weil er sich aus seinem Bewusstsein zurückgezogen hat, um nicht wieder derart verletzt zu werden. Echt tragisch, die Situation im Moment. Sie dürfen nur nicht den Mut und die Hoffnung verlieren.

Bin schon gespannt, wie es weitergeht.

Lg
Lunata79
Antwort von:  MAC01
14.12.2017 16:02
Hey Lunata79, vielen herzlichen Dank für deinen Kommi :3

Da geb ich dir vollkommen recht: Niemand möchte Seto in einer Klinik sehen... das mit den Apparaten wäre etwas weit ausgeholt, weil sowas wie laufen und kauen kriegt er ja hin, wenn der Körper die Notwendigkeit realisiert. Er ist halt nur nicht ansprechbar. Mal schauen, wie unser armes Setolein da wieder rauskommt... oder... oder... *snüff-heul* O_O
Von:  Onlyknow3
2017-12-14T07:52:19+00:00 14.12.2017 08:52
Super Kapitel, traurig, aber was will man verlangen. Seto tut nur das was ihm im Moment gut tut.
Das heiß erverschliesst seinen Geist, um nicht noch mehr verletzt zu werden.
Bleibt zu hoffen ds er es schafft, nicht das er doch noch in eine Klinik muss.
außer dem habe ich einen Fehler gefunden.
n. Doch der Kleine ist klug und wird( mir) der Zeit und viel Grübeln selbst drauf kommen.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  MAC01
14.12.2017 09:12
Hallo liebe Onlyknow3, vielen herzlichen Dank für deinen Kommi :3

Manchmal muss die Psyche das Bewusstsein ausschalten, damit ein Schmerz erträglicher und verarbeitet werden kann. Und ja, wir hoffen alle, dass Seto sich wieder fängt.

Danke für dein wachsames Auge... korrigiere ich sofort :3
Von:  solty004
2017-12-14T06:56:43+00:00 14.12.2017 07:56
Hey,
O war das sehr viel Gefühl im Kapitel.
Der Seto er ist da und doch so weit weg.
Aber auch Joey man kann seine Angst und Verzweiflung spüren die er um seinen gelebten hat. Da er ihn nicht erreichen kann. Hoffe das Seto es schafft zurck zu kommen zu Joey sonst verzweifelt er, weil er sich macht los fühlt.

Bin schon gespannt wie es weiter geht mit, Neugier halt durch bis zum nächsten Kapitel.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel von dir für mein Kopf Kino.

LG Solty
Antwort von:  MAC01
14.12.2017 08:14
Hey solty004, vielen herzlichen Dank für deinen Kommi :3

schön, dass dir das Kapitel so gefallen hat und das die Emotionen gut rüber gekommen sind. Das freut mich wirklich sehr.


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