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Worlds Travel ~ Band Eins: My new Destiny

von

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Chapter 00 ~ Eine Geschichte wird Erzählt

Ruhe. Dieses eine Wort war es, das die Szenerie, während er durch die Gänge des großen Anwesens schritt, wohl am treffendsten beschreiben würde. Die sonst allgegenwärtigen Bediensteten der Hausherrin Cecilie, bei der er und seine Liebste gnädigerweise seit wenigen Wochen leben durften, schliefen zu solch später Stunde bereits, was wohlmöglich jeder normale Mensch tun würde, doch nicht so er. Er selbst lief mit einer kleineren Laterne, die ihm auf seinem Weg Licht spendete, durch die dunklen Gänge, bis er schlussendlich an einer Tür stockte. Es war die Tür zur hauseigenen Bibliothek, über die diese Villa verfügte. Leise, um keinen allzu großen Lärm zu verursachen, der vermutlich von den steinernen Wänden reflektiert werden könnte, drückte er den Türgriff herunter und trat durch die Tür. Die Kerzen waren schon hell erleuchtet, was ihm mitteilte, dass er nicht alleine war. Und so war es auch, denn nicht unweit von seiner Position entfernt, erblickte er eine junge Frau, die fein säuberlich die verschiedensten Unterlagen zu studieren versuchte. Sie war ein Rotschopf, besaß blaue, aufmerksame Augen und den in seinen Augen schönsten Körper, den er je gesehen hatte. Nun, es war ja auch seine Freundin, Leliana, die er dort erblickte. Und auch wenn er sich sicher war, dass sie stets aufmerksam ihre Umgebung beobachtete, trotz des Scheins der Unachtsamkeit, um Attentaten vorzubeugen, berufsbedingt, wollte er sie bei ihren Nachforschungen nicht stören. Er selbst hatte ja ohnehin ein Ziel, weswegen er an diesen Ort gekommen war. Aufmerksam untersuchte er den Raum. Er war durch und durch mit den verschiedensten Büchern belegt. Von den Namen jeglicher Göttlichen der Kirche, zum Adel von Orlais, bis hin zu den Schlachten zwischen den Qunari und dem Tevinter Imperium, zu wirklich jedem Thema konnte man sich hier weiterbilden. Erneut legte sich sein Blick auf Leliana und ein Lächeln zierte seine Lippen. Kein Wunder, dass sie solch ein helles Köpfchen war, das über jedes Thema Bescheid zu wissen schien, wenn sie hier aufwuchs. Doch er wandte ebenso schnell seinen Blick von ihr ab, wie er ihn auf sie gelegt hatte, auch wenn er sie ungemein gerne in ihrer heimischen Kleidung, die ihr die Bediensteten gebracht hatten, erblickte. Denn ein kleiner aber feiner Schreibtisch in der hintersten Ecke erhielt seine Aufmerksamkeit. Mehrere Stapel leerer Pergamente, wie auch jede Menge Tinte und Federn waren dort vorbereitet worden. Erneut musste er sich bei Lady Cecilie bedanken, die seine Bitte erfüllt hatte.

Seine Schritte trugen ihn an den Platz und die Laterne, die er mitgebracht hatte, stellte er auf eine nahende Fläche ab. Den Stuhl zurückziehend setzte er sich an den Tisch und überlegte für einen Moment. Wie sollte er den richtigen Beginn finden? Dies war für jeden Künstler ein Problem, wenn er etwas aufzuschreiben vermochte. Doch hier ging es nicht nur um irgendeine Arbeit, die er aufschrieb. Nein, es waren seine Memoiren, wenn man so wollte. Seine Abenteuer, die er im letzten Jahr, seit er in diese Welt gelangt war, erlebt hatte. Und diese sollten an niemand Geringeren gelangen als an die zukünftige Göttliche, die noch heute, zu diesem Zeitpunkt, als Ehrwürdige Mutter Dorothea bekannt war. Er schob sich die Papiere zurecht, nahm eine Feder und tunkte diese in das Glas Tinte, das er zuvor geöffnet hatte, ehe er die ersten Zeilen des Pergaments mit Schrift befüllte.
 

Werte Ehrwürdige Mutter Dorothea,

wie von Euch bei unserem letzten Aufeinandertreffen gebeten, sollte ich Euch meine Version von meinem Abenteuer, seit ich in diese Welt gelangte, berichten. Verzeiht, dass ich Eurem Wunsch nicht persönlich entsprechen kann, sondern dies lediglich in Papierform erfülle, doch ich werde Leliana nicht zu Euch begleiten können. In einer Woche wird sie zu Euch reisen, während ich selbst anderorts vom Schicksal erwartet werde, und wie Ihr den Eurigen Weg als Bestimmung des Erbauers erblickt, so sehe ich meinen Weg als das nämliche. Ich hoffe sehr, Ihr versteht dies.

Doch beginnen wir mit dem, worum Ihr mich gebeten habt, und dieser Bitte komme ich nur zu gerne nach. Ich werde nichts beschönigen. Weder die Situationen noch meine Gedanken. Ich erdreiste mich für einen Moment mal dazu, zu behaupten, dass es das ist, was Ihr Euch ohnehin durch meine Erzählung erhofft habt. Ich erbitte mir durch meine Schilderungen lediglich Euer Verständnis für meine Situationen, und dass Ihr Euch diskret an dieses Werk wendet, da es nur für Euch oder Eure engsten Vertrauten bestimmt ist. Doch lasst mich nun anfangen.

Alles begann in meiner Welt. Es war kurz vor meinem ersten Vierteljahrhundert, das ich auf Erden wandelte, sprich meinen 25ten Geburtstag. Ich saß auf meiner Couch und ein paar wenige Freunde von mir waren eingeladen, auf die ich schon ungeduldig wartete. Doch da mich die Langeweile heimsuchte, begann ich damit, ein Videospiel zu spielen. Ein Videospiel ist … nun ja, ein Buch, nur dass Ihr die Personen dieser Handlungen sehen und auch zu einem gewissen Grad in die Handlung eingreifen könnt. Ihr könnt Euch dies vorstellen wie in das Hineinblicken einer Kristallkugel oder eines magischen Spiegels, wenn man so will. Nur eben, dass Ihr diese Personen, die Ihr seht, steuern könnt, zu einem gewissen Grad und die Person eben nicht echt ist. Reiner Fiktion entspringt. Und solch ein Spiel war in meiner Welt, diese Welt hier. Daher kenne ich die Zukunft, so unglaubwürdig dies auch klingen mag. Und ich spielte das Spiel, das über diese Welt handelte. Das Spiel, das über das erneute Auftauchen der Dunklen Brut und dem Beginn der fünften Verderbnis handelte. Ich erstellte mir einen Charakter, was bedeutet, dass ich mir unseren werten Helden von Ferelden, der stets in diesem Spiel die Hauptrolle einnahm und den man steuern konnte. Aus meiner Sicht des Abenteuers eine Ironie des Schicksals, wenn man bedachte, wie unser Abenteuer tatsächlich begann, vom Äußeren her individualisierte. Mir alles von ihm aussuchte, als wäre ich eine Art … „Erbauer“, von Haaren, Nase, selbst die Stimme konnte ich wählen. Und als ich dies erledigt hatte und das Spiel gerade begann, überkam mich eine unsagbare Müdigkeit. So etwas hatte ich wahrlich kaum erlebt in meinem so jungen Leben. Ich vernahm gerade noch, wie mir der Controller, das Zaubergerät, mit dem ich den Helden steuerte, aus den Händen fiel und sich meine Augen schlossen. Das waren meine letzten Augenblicke, die ich seit jeher in meiner Welt verbracht habe. Der Augenblick, bevor mein neues Leben startete. Bevor ich diese Welt kennenlernen durfte, das größte Abenteuer überhaupt erlebte und meine wahre Liebe traf. Der Augenblick, an dem mich der Erbauer selbst in sein Reich, Eure Welt, einlud, sie zu beheimaten. Ich landete in Thedas. Besser gesagt in Ferelden, Highever. Dies war der Tag, an dem ich in einem fremden Körper, in einer fremden Welt, ankam. Erwachte als Aidan Cousland, der zukünftige Held von Ferelden. Ich war ein Cousland.



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