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Haikyu - Kagehina

Zwischen Freundschaft und verwirrenden Gefühlen
von

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Einblick (Kageyama)

Ich sehe von meinem Englischbuch auf, als ich ein beherztes Seufzen höre. Mein Blick wandert rüber zu Hinata. Er liegt in meinem Bett, auf dem Rücken, das aufgeschlagene Buch in der Hand und... schläft? Toll, das sieht ihm wieder ähnlich. Da verabreden wir uns um zusammen zu arbeiten und er pennt einfach weg. Ich stehe auf, die Rollen meines Stuhls kratzen hörbar über den Fußboden. Mit zusammengezogenen Augenbrauen gehe ich zu ihm rüber und lege die Hand auf seine Brust. „Hey, wach auf.“ Ich schüttele ihn leicht, doch seine Seufzer werden nur lauter. Gleich fängt der Idiot wohl noch an zu schnarchen.

Ich beuge mich zu ihm runter, da merke ich, wie sich meine Hand auf seiner Brust in Takt seiner Atmung auf und ab bewegt. Still beobachte ich, wie meine Finger zwischen dem weißen Stoff ruhen, spüre die Wärme, die Hinata ausstrahlt. Sanft bewege ich die Finger, kann seine Muskulatur durch das Hemd fühlen. Ich schlucke und sehe in sein friedliches Gesicht. Wie er entspannt daliegt, den Mund ganz leicht geöffnet... er sieht richtig süß aus. Verlockend. Mein Blick bleibt an seinen Lippen hängen. Wenn ich ihn jetzt küsse, dann würde er sicher nichts davon mitbekommen. Ich bewege meine Hand über seine Brust. Er würde von gar nichts, was ich tue etwas mitbekommen.

Meine Gedanken driften zurück in den Geräteraum, als wir im Dunkeln gehockt haben und Azumane und Nishinoya im Nebenraum... Ich merke, dass mein Herz etwas schneller schlägt. Das Geräusch der tiefen Atemzüge, hat sich in mein Gedächtnis geprägt. Verstohlene Berührungen in der Dunkelheit.

Ich neige mich zu Hinatas Kopf hinunter und lege meine Lippen auf seine. Ein warmer Schauer durchfährt meinen Körper. Gerade als ich meine Hand zu seinem Bauch hinuntergleiten lassen möchte, spüre ich, wie sich seine Lippen unter meinen bewegen und erschrecke. Jetzt ist er doch aufgewacht, das wollte ich eigentlich nicht. Er sieht mich lächelnd an, freut sich über den Kuss.

„So sanft bin ich wohl noch nie geweckt worden.“ Seine Stimme ist noch von Schlaf verhangen, sein Atem immer noch hörbar. Er läuft mir warm den Rücken hinunter. Ob ich ihn dazu bringen kann...

„Du, Hinata...“ Er blinzelt langsam. Es hat etwas leidenschaftliches, was mir irgendwie gefällt.„Darf ich was ausprobieren?“ Ich sehe ihn erwartungsvoll an und er nickt. „Ja, klar.“

Ich setze mich zu ihm aufs Bett und beuge meinen Oberkörper über seinen. Mit halboffenen Augen sieht er zu mir hoch. Mein Herz klopft aufgeregt. Wie er so unter mir im Kissen liegt, gibt mir das Gefühl von Überlegenheit. Dass er in meinem Bett liegt, wird mir jetzt wieder bewusst. Das fühlt sich... richtig an. Ich senke mich ab und lege eine Hand an seine Wange, während ich ihn küsse. Er lässt sich auf mich ein. Seine weichen Lippen lassen meinen Puls ansteigen. Ganz ruhig. Ich erinnere mich an die Bewegungen, die ich im Geräteraum beobachtet hatte und lasse meine Hand in Hinatas Kragen gleiten. Seine Muskeln sind deutlich spürbar. Wenn ich jetzt... Ich übe präzise Druck mit den Fingern aus, massiere seinen Nacken. Er stöhnt auf und ich werde sofort rot. Was für ein berauschendes Geräusch...

„Aw...“ Er wirft genussvoll den Kopf in den Nacken. „Das ist toll...“ Oh ja, das finde ich auch. Ich kann meinen Herzschlag hören, so sehr hat dieser eine Laut ihn beschleunigt. Hinatas frei liegender Hals zieht mich regelrecht an. Ich neige mich vor, küsse die weiche Haut seiner Kehle. Meine Hand, die bisher auf seiner Brust geruht hat, fährt nun unruhig über den Stoff. Ich spüre, wie sich die obersten Knöpfe von seinem Hemd öffnen und schiebe meine Hand unter den Stoff. Hinatas Haut ist warm. Mein Puls steigt an. Sanft platziere ich Küsse an seinem Hals.

„Hah...“, tritt es aus seinem Mund und mir wird schlagartig heiß. Ich... Ich will mehr. Das erschreckt mich. Unsicher hebe ich den Kopf und schlucke. Ich kann doch nicht einfach über ihn herfallen...

Bevor ich weiter nachdenken kann, höre ich Hinatas Stimme. "Hey...“ Seine Stimme ist ein seeliges Hauchen und ich merke, dass mein Atem schneller geht. Ich muss mich beruhigen. „Was ist? Warum hörst du auf?“

„Weil...“ Ich sehe zur Seite. Wenn ich ihm jetzt in die Augen sehe, kann ich mich sicher nicht mehr beherrschen. „Weil es funktioniert.“

„Das was du ausprobieren wolltest?“ Ich nicke, versuche meinen Atem zu kontrollieren. „Was wolltest du denn testen?“

Tja, das ist eine gute Frage. „Ob...“ Ich spüre, wie meine Wangen warm werden. Es ist mir peinlich, dennoch bin ich ehrlich. „Ob du auch so ein Geräusch machst, wenn ich...“

„Was?!“ Meint er überrascht und ich senke den Kopf. „Du wolltest, dass ich...Aufkeuche?“ Seine Stimme ist bewusst leise. Ich knabbere an meiner Unterlippe. Was er wohl dazu sagt, dass ich sowas mit ihm machen möchte? „Und was meinst du mit ´auch´?“

„So wie...er.“, sage nach einer kurzen Pause, um Mut zu sammeln.

„Meinst du etwa... wie im... wie im Geräteraum?“ Jetzt hat er es. Ich schweige verlegen, weiß nicht was ich tun soll. Ob ihm das recht ist?

Schweigen baut sich zwischen uns auf. Was er sagt, als er dann den Mund schließlich öffnet, hätte ich nicht erwartet. „Hast du...? Hast du noch etwas anderes gelernt, dass du ausprobieren möchtest?“

Ich sehe ihn mit weit geöffneten Augen an. Er hat sein Kinn gesenkt und sieht zu mir auf. Das klingt für mich wie eine Einladung...Dann will er auch... mehr mit mir machen? Mein Herzschlag verdoppelt sich, als mich diese Erkenntnis einholt und mein Körper bewegt sich von alleine.

Ich lege mich auf ihn, fahre mit der Hand in sein Haar und drücke meine Lippen auf seine. Ohne zu zögern, öffne ich meinen Mund und spüre sofort seine Zunge an meiner. Seine Hände in meinem Nacken ziehen mich zu ihm. Er will es auch. Mein Atem wird tiefer. Ich schiebe meine Beine zwischen seine Knie und seufze angetan in unseren Kuss, als plötzlich sein Handy klingelt. Erschrocken bricht er den Kuss ab und sieht mich hilfesuchend an. Ich seufze innerlich. Warum muss das blöde Ding ausgerechnet jetzt klingeln? Als ich aufsehe, merke ich, dass es bereits dunkel geworden ist.

„Wie spät ist es?“, frage ich verwirrt und sehe zu meiner Uhr auf, während sich Hinata unter mir hervor windet und an sein Handy geht.

„Kurz vor neun.“ Er telefoniert mit seiner Mutter. Ich setze mich auf und sehe zur Decke. Na toll. Wenn es wirklich schon so spät ist, dann sollten wir wohl zügig schlafen gehen, schließlich schreiben wir morgen Englisch. Allerdings würde ich so gerne jetzt noch ganz andere Dinge tun. Ich spinze rüber zu Hinatas Knien, die unruhig auf und ab wippen, während er versucht seine Mutter zu beruhigen. Wenn ich ihn jetzt an den Schultern packe und unter mich ins Bett drücke... ob er sich mir dann...

„Meine Mutter sagt, morgen ist Schule und ich soll vernünftig schlafen...Ich soll nach Hause kommen.“, reißt mich seine Stimme aus meinen Fantasien.

„Das dachte ich mir.“, entgegne ich. „Soll ich dich bringen?“ Ich möchte gerne noch etwas in seiner Nähe sein. Außerdem will ich sicher gehen, dass er gut zu Hause ankommt.

Er lächelt zärtlich. „Das wäre schön.“

***

Hand in Hand schlendern wir durch die Straßen. Es ist kaum noch jemand unterwegs. Als wir am Park vorbei gehen, gleitet mein Blick in die Dunkelheit. Ich könnte Hinata abdrängen und hinter einem Baum mit ihm im Gebüsch verschwinden. Ich schlucke, sehe zu ihm rüber. Er gähnt. Meine Finger schließen sich etwas fester um seine. Hier draußen wäre ihm das sicher nicht Recht. Es könnte ja auch jederzeit jemand vorbeikommen. Ich schüttel den Kopf.

Wir kommen an Hinatas Haus an und bleiben vor der Mauer stehen. Er sieht zu Boden, zögert meine Hand loszulassen. Unsicher sehe ich zur Seite. Was soll ich machen?

„Ich würde dich gerne noch mit rein nehmen.“, sagt er auf einmal und ich sehe ihn überrascht an. Er blickt hinauf in den Himmel. „Leider ist es schon zu spät dafür.“ Er zieht einen Schmollmund und ich lächle leicht. Schön, dass er das so sieht wie ich. Ich will ihn auch noch nicht verlassen. Ich drehe mich zu ihm und lege meine Hand in seinen Nacken. Er streichelt mit seinen Fingern über meinen Handrücken. Ich werde rot. Ist er mit Absicht so zärtlich oder einfach nur müde?

„Ich würde nichts lieber tun als mit dir auf dein Zimmer zu gehen.“, tritt es über meine Lippen und er sieht mich mit großen Augen an. Sofort sehe ich ihn wieder vor mir im Bett liegen, mit dem Blick, der nach mehr fragt. Mein Herz klopft schneller.

Bevor ich ein weiteres Wort sagen kann, schlingt Hinata seine Arme um meinen Hals und küsst mich hingabevoll. Ich drücke ihn an mich, spüre seine betörende Wärme an meinem Körper. Seine Hand gleitet über meine Brust, unter meine Jacke und ein warmer Schauer durchfährt mich. Ich will so viele Dinge tun, doch dies ist nicht der richtige Ort. Ich drücke ihn zurück, doch er hält dagegen.

„Was machst du denn?!“, frage ich aufgebracht und er lässt endlich von mir ab.

„Küss mich mit Zunge.“, fordert er mit leicht gesenkten Lidern und ich werde rot. Ich will ja nichts anderes...

„Sieh mich nicht so an.“ „Wie denn?“ Er legt den Kopf zur Seite, was ihn nur noch begehrenswerter macht. Ich wende den Blick ab. „Du hast ja keine Ahnung, was du in mir auslöst.“

Verwirrt blinzelnd lehnt er sich zurück und sieht mich dann fragend an. Dachte ich es mir doch. Er hat keinen Plan, was er da tut. „Du kannst mich doch nicht so küssen, direkt vor eurer Haustüre...“ Er wird rot, bemerkt wohl jetzt auch, dass wir vor seinem Haus stehen. „Idiot.“ Er zieht eine Schnute, dann senkt er nachdenklich den Kopf. Ich nutze den Moment um durchzuatmen, richte meine Klamotten.

„Kageyama.“ Ich sehe zu ihm auf, als seine Stimme in mein Ohr dringt. „Morgen ist Freitag. Daichi hat angesetzt, dass wir im Clubraum übernachten.“ Ich erinnere mich daran und nicke. „Am Samstag...“ Er sieht auf und sein Blick trifft meinen fest. „Samstag fährt meine Familie nach Tokio, um Verwandte zu besuchen.“ Warum erzählt er mir das? „Ich werde mich raus reden.“ Was? „Ich bleibe zu Hause. Dann... dann kannst du vorbeikommen...“ Ich spüre die Röte auf meine Wangen schließen. „Dann haben wir Zeit, sind alleine und niemand wird uns stören.“ Ich blinzel, mein Atem stockt. Er will mit mir alleine sein? Das er das so zugibt und uns auch noch eine Möglichkeit dazu eröffnen will...ich bin sprachlos. Das hätte ich nicht von ihm erwartet. Er sieht mich fragend an, die Wangen gerötet. Ich schlucke, dann nehme ich seine Hände zwischen meine.

„Ok.“, sage ich mit leichter Aufregung in der Stimme. Er beginnt zu lächeln.

„Ok.“, haucht er, neigt sich vor und küsst mich sanft. „Gute Nacht.“

„Gute Nacht.“ Langsam gleitet seine Hand aus meiner und er läuft zur Eingangstüre. Ich sehe ihm nach, bis er im Hausflur verschwindet.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yuna_musume_satan
2020-09-06T04:30:25+00:00 06.09.2020 06:30
OMG ich kann es jetzt schon nicht erwarten bitte bitte schreib schnell weiter und vielleicht ein ;). Die beiden sind zuuuu süß hach einfach zum verlieben
Antwort von:  Scharon
07.09.2020 18:42
Wow, vielen lieben Dank für das tolle Lob^^ ich gehe mir Mühe XD


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