Hate That I Love You von SocialDistortion ([OikawaxOC]) ================================================================================ Kapitel 3: pretty and nice? uff. can't stand her. ------------------------------------------------- ● • . »Wow. Manchmal vergesse ich, wie heiß es in Miyagi werden kann.« Jana fuhr sich über die Stirn und ließ sich schließlich auf ihr ausgebreitetes Badetuch fallen. Sie streckte ihre Arme aus und genoss die pralle Sonne, die auf ihren ohnehin schon gebräunten Körper schien. Asuna setzte sich in ihrem weinroten Bikini ebenfalls auf ihr Badetuch. Jedoch bevorzugte sie den Schatten. Sie war zwar nicht empfindlich bezüglich Sonne, aber gegen Janas Haut, die ihr halbes Leben die Hitze in Spanien ertragen hatte, kam sie nicht an. »Und trotzdem liegst du direkt in der Sonne«, erwiderte sie nüchtern, während sie nach ihrem Handy griff, nur um zu sehen, dass Riku ihr geschrieben hatte. Er freute sich auf das Treffen und fragte, wie es ihr so ging. Mit mäßigem Interesse schmiss sie das Smartphone zurück in ihre Tasche. »Ja, weil mein Körper förmlich nach 35 Grad verlangt.« Mit ihren Armen stützte sie sich ab, sodass sie auf einer Höhe mit ihrer besten Freundin war. »Lass mich raten: Riku?« Sie nickte in die Richtung des Handys und grinste hinterhältig. Asuna strich sich ihre Haare nach hinten und band sie schnell zu einem hohen Zopf zusammen. »Jap.« Nach dem anstrengenden Gespräch mit Oikawa an deren letzten Schultag hatte sie sich ein paar Tage später mit Riku getroffen, weil sie es versprochen hatte. Und irgendwie als...Ablenkung. Es klang gemein, aber es hatte ihr geholfen, zumindest den Großteil ihrer Gedanken nicht mehr an Oikawa zu verschwenden. »Ich hab dich nie gefragt, wie euer erstes Date ablief.« Jana runzelte die Stirn, als ihr diese Erkenntnis kam. Bei diesem verheerenden Wort verzog die Angesprochene das Gesicht. »Sag doch nicht Date dazu!« Kaffeetrinken mit einem guten Freund würde sie nie im Leben als Date bezeichnen. Jana zuckte mit den Schultern. »Wieso? Aus seiner Sicht war es doch bestimmt eines, oder?« Sie hustete künstlich. »Außerdem weiß ich echt nicht, was du hast. Riku sieht nicht nur heiß aus, sondern ist auch lustig, charmant und intelligent. Das sind doch gute Voraussetzungen, oder?« Sie wackelte mit den Augenbrauen und erntete von ihrer besten Freundin einen konfusen Gesichtsausdruck. »Voraussetzungen wofür?«, hakte sie deshalb nach und tief in ihrem Inneren wusste sie die Antwort schon. »In erster Linie für ungezwungenen Sex.« Natürlich. Asuna langte nach ihrer Sonnencreme und schnaubte. »Ich habe keine Lust auf ungezwungenen Sex mehr.« Auch wenn ihre Träume etwas anderes sagten, hatte ihr das letzte Jahr gereicht. Es hatte nur in eine Katastrophe geendet und das wollte sie vermeiden. Doch Jana stutzte bei dieser Antwort und runzelte perplex die Stirn. »Meinst du das ernst?« »Ja. Verdammt ernst. Ungezwungener Sex ist toll, aber gerade will ich alles, nur das nicht. Das schafft alles doch nur Probleme.« Sie zuckte mit den Schultern und gab etwas Creme auf ihre Handfläche. Jana neben ihr holte tief Luft. »Wow. Kannst du das noch mal sagen? Ich würde das gerne aufnehmen.« Sie grinste bei dem Blick ihrer besten Freundin. »Aber jetzt hast du mir noch immer nicht gesagt, wie das Treffen mit Riku war.« Asuna seufzte. Jana würde nie mit dem Nachfragen stoppen, würde sie nicht antworten. »Es war schön. Wir haben über alles Mögliche geredet und uns gut verstanden. Aber das ist keine Überraschung. Wir sind immerhin schon lange befreundet.« Sie erinnerte sich zurück an das Treffen mit dem Schulsprecher. Sie hatte versucht, locker und gelassen zu bleiben. Damals war das Gespräch mit Oikawa noch nicht lange her gewesen. Umso weniger Lust hatte sie verspürt, sich mit Riku zu treffen. »Ich glaube, du solltest ihm eine Chance geben. Nach der Sache mit Oikawa würde dir Riku ganz gut tun«, stellte Jana die Vermutung auf. Asuna erwiderte nichts. Riku war toll. Keine Frage. Jedoch wollte sie einfach keine Beziehung. Genau genommen wusste sie gar nicht, was sie wirklich wollte. Dennoch würde sie erstmal das nächste Treffen abwarten und sehen, wie sich alles entwickelt. Noch mal wollte sie nichts überstürzen. Nachdem sie sich fertig eingecremt hatte, legte sie sich mit dem Rücken auf das Badetuch und meinte: »Apropos Beziehung. Wie läuft die Mission Wann gesteht Jana Hajime endlich ihre Liebe?« Sie musste schmunzeln, als die Angesprochene sich ebenfalls nach hinten fallen ließ und ihr ein »Frag bloß nicht« über die Lippen kam. Innerlich zählte sie bis drei und als sie bei der Zahl angekommen war, fuhr Jana fort: »Ich hab's versucht. Ehrlich. Ich hab's versucht.« Sie setzte sich schnell wieder auf und fing an, wild mit ihren Armen zu gestikulieren. »Ich habe ihn morgens, als er wieder mal um diese verflucht unchristliche Zeit aufstand, angesehen und gesagt, dass ich etwas mit ihm bereden muss.« Kurz hielt sie inne, nur um sich mit der Hand gegen die Stirn zu schlagen. Asuna fand, dass ihre Geschichte bis jetzt eigentlich in die richtige Richtung verlief. Jedoch sprachen sie von Jana und manchmal schaffte sie es, aus einem kleinen Fauxpas eine Katastrophe zu machen. »Ich habe versucht, cool und locker zu sein. Ich sagte: Weißt du, Hajime-chan? Ich mag dich wirklich gerne.« Sie erzählte dies unbeschwert, aber vermutlich war sie damals nicht annähernd so cool gewesen. »Du weißt, dass ich wirklich viel Mut aufbringen musste, um diese simplen und offensichtlichen Worte auszusprechen. Und weiß du, was er daraufhin gesagt hat? Er sagte, dass er mich auch mag und wir ja deshalb gute Freunde sind. Freunde, Asuna. Wir sind verfluchte Freunde! Argh!« Sie schmiss ihren Kopf in den Nacken, sodass ihre Locken über die Schulter rutschten und ihr die Verzweiflung beinahe anzusehen war. Asuna seufzte. »Lass mich raten. Du hast dich anders entschieden und wieder nicht über deine wahren Gefühle gesprochen.« Ertappt zog Jana den Kopf ein und brachte ein »Du kennst mich einfach zu gut« heraus. Die 18-Jährige konnte sie mehr als nur verstehen. Sie selbst hatte das Problem, ihr Inneres nicht in Worte fassen zu können und stattdessen alles zu verdrängen. Dennoch half es ihrer Freundin nicht, dieses Gespräch hinauszuzögern. Und damit kannte sich die Dunkelblonde aus. »Tue ich und ich weiß, wie sehr dich diese Aussage verletzt hat. Dennoch glaube ich nicht, dass das alles war, was Iwa zu sagen hat.« Jeder konnte sehen, wie verliebt Jana in das Ass des Volleyballteams war und wenn sie Oikawa Glauben schenken konnte, dann beruhte dies auf Gegenseitigkeit. Nach kurzem Schweigen und einer nachdenklichen Miene fuhr sich die Schülerin mit den spanischen Wurzeln durch die Haare. »Hoffe ich für ihn, sonst hat er das letzte Mal meine Anwesenheit genossen«, brummte sie und brachte Asuna zum Lachen. »Das hört sich schon eher nach der Jana an, die ich kenne. Und jetzt lass uns nicht mehr über Iwa reden, sondern die Sonne genießen«, schlug sie vor, doch stieß nicht wirklich auf Zustimmung. »Das wird schwierig.« Dabei klang sie wenig überrascht. Asuna hingegen runzelte die Stirn und wollte schon nachfragen, als ihre Freundin mit dem Finger auf einen Punkt hinter ihr zeigte. Irritiert drehte sie sich um und verdrehte hinter den getönten Scheiben ihrer Sonnenbrille die Augen. Iwaizumi und Oikawa kamen auf sie zu. Lässig wie immer zogen sie dabei einige Blicke auf sich. Gut, sie musste zugeben, dass die Blicke berechtigt waren. Dass Oikawa mit seiner Brille heiß aussah, war keine Überraschung, aber mit Sonnenbrille brachte er das Wort attraktiv auf eine völlig neue Ebene. Auf Asunas Stirn bildete sich eine Falte. Konnten die beiden mal ausnahmsweise einen weniger cooleren Auftritt hinlegen? »Die zwei sind doch nicht zufällig hier, oder?«, hakte die 18-Jährige nach und erntete ein entschuldigendes Grinsen. »Tut mir leid. Auch wenn ich gerade nicht gut auf ihn zu sprechen bin, kann ich nicht genug von ihm bekommen.« Kleinlaut spielte sie mit einer Strähne und erinnerte Asuna an ein kleines Mädchen, welches absolut keine Reue verspürte. »Wieso überrascht mich das jetzt nicht?«, murmelte sie, während die zwei Volleyballspieler immer näher kamen. Die umgehängte Sporttaschen ließ vermuten, dass sie gerade vom Training kamen. Dennoch trugen sie ihre Badeshorts. Anscheinend wollten sie den heißen Tag ebenfalls im Freibad verbringen. Wenn sie Iwa und Oikawa so betrachtete, dann fiel schnell auf, dass vor allem er die Blicke, die ihm zugeworfen wurden, in vollen Zügen genoss. Hier gab es zumindest genug Mädchen, die ihn vermutlich in weniger als Shorts sehen wollten. »Na sieh mal einer an. Wen haben wir den hier?« Der Braunhaarige grinste. Jana lächelte, doch als sie das Gesicht der Älteren sah, verschwand es sofort wieder. Sie formte mit ihren Lippen ein »Sorry«, doch ihr Gegenüber machte eine wegwerfende Handbewegung. Es störte sie nicht, dass die beiden hier waren, aber das konnte ihre Freundin nicht wissen. Sie hatte es völlig verschlafen, Jana von deren Treffen zu erzählen. Es folgte die Begrüßung, wobei diese von Asuna doch distanzierter ausfiel als bei den anderen. Insbesondere Jana verhielt sich Iwa gegenüber, als wäre nichts gewesen. Während die zwei also dabei waren, über irgendetwas zu lachen, richtet die Dunkelblonde ihren Blick auf den Setter. Oikawa stand neben ihr mit verschränkten Armen und schien gutdrauf zu sein. Nichts Ungewöhnliches. »Wieso grinst du so?«, fragte sie dennoch skeptisch. Man konnte ja nie wissen. »Ich verbringe den Tag mit einer Freundin«, erwiderte er nonchalant. »Außerdem hatten wir heute ein Trainingsspiel gegen das Team der Universität, welches ganz gut war.« Er zuckte mit den Schultern und ließ seine Sporttasche auf den Boden fallen. »Hm.« Mehr sagte sie dazu nicht. Stattdessen legte sie sich auf den Rücken und drehte sich um. Sie sah zu Jana und Iwa, die anscheinend die Hände nicht voneinander lassen konnten. Zumindest mussten sie sich stets auf irgendeine Art und Weise berühren. »Ich kann nicht glauben, dass die zwei noch immer nicht zusammen sind«, murmelte Tōru neben ihr und sprach das aus, was sie sich dachte. »Ich auch nicht.« Sie stützte sich mit den Unterarmen ab. »Ich frage mich, ob das zwischen ihnen jemals was wird.« Ihrer besten Freundin zu urteilen, konnte es zumindest noch dauern. Es war richtig verzweifelnd, ihr dabei zuzusehen, wie sie die wichtigen Worte einfach nicht über die Lippen brachte. Als Iwa der Dunkelhaarigen etwas ins Ohr flüsterte und ihr dabei auf den Oberschenkel griff, sah sich der Setter gezwungen, einzugreifen. »Seid ihr euch sicher, dass wir euch nicht alleine lassen sollen?« Er hatte seine Augenbrauen gehoben und verfolgte, wie die zwei ertappt auseinander fuhren. Dabei zuckten seine Mundwinkel verräterisch. »Sorry«, kam es von Jana etwas schuldbewusst. Sie sah von dem Braunhaarigen zu ihrer Freundin, die sie abwartend ansah. »Ist es für euch zwei wirklich kein Problem, hier gemeinsam abzuhängen?« »Nein. Alles bestens. Also mach dir um uns keine Sorgen.« Asuna sah kurz zu Tōru, der sich grinsend mit den Armen abstützte. »Kura-chan hat recht. Wir haben das geklärt.« Er richtete sich auf und legte einen Arm und die Schultern der Blondhaarigen. »Wir sind jetzt Freunde.« Er zog sie zu sich, wobei sie wenig begeistert aussah. Sie schob seinen Arm weg, was so viel bedeutete wie: Übertreib es nicht! Zudem fügte sie hinzu: »Er hat recht. Wir haben uns gestern zufällig getroffen und darüber gesprochen.« Jana hatte bei ihren Worten fast schon fassungslos den Mund geöffnet und bis jetzt nicht geschlossen. Ohne etwas an ihrer Miene zu ändern, sah sie zwischen den beiden hin und her. »Ihr verarscht mich doch, oder?« »Und das sagt ihr uns erst jetzt?« Wesentlich gefasster, aber nicht minder überrascht schaltete sich Iwa in das Gespräch ein. Anscheinend hatte es Oikawa auch verpasst, es seinem besten Freund mitzuteilen. »Jetzt wisst ihr es ja.« Asuna zuckte mit den Schultern. Es war keine große Sache. Zumindest fühlte es sich nicht wie eine an. »Wow. Ich glaube, ich träume.« Jana schüttelte den Kopf und warf ihrer besten Freundin einen eindeutigen Blick zu, der bedeutete, dass sie heute Abend wohl länger telefonieren würden. Iwa schwieg für einen Moment und schien Gesagtes zu verinnerlichen. »Macht ihr dann auch solche Freundschaftsdinge? Wie gemeinsam abhängen und so?« So ganz konnte er sich das noch nicht vorstellen. Asuna lachte leise bei der Frage. »Nah. Wir wollen es ja nicht gleich übertreiben.« Für den Anfang reichte es, wenn sie sich hauptsächlich wegen ihren besten Freunde trafen. »Genug über uns geredet. Was ist mit euch?«, fragte Oikawa mit einem provokanten Grinsen im Gesicht und auch die 18-Jährige amüsierte sich innerlich. Guter Schachzug, dachte sie sich. »Mit uns? Was soll mit uns sein?« Jana wich gekonnt den Blicken aus und spielte die Situation hinunter. Doch sie hatte nicht mit der unverschämten Art des Setters gerechnet. »Nicht viel. Ich finde nur, dass ihr sehr aneinanderklebt und euch ziemlich oft berührt, dafür, dass ihr nicht zusammen seid.« Am Ende fügte er ein unschuldiges Schmunzeln hinzu. Iwa runzelte bei der Aussage die Stirn. Er schien sich zudem darüber zu ärgern. »Was dagegen, Bakakawa?« »Kein Grund, so aus der Haut zu fahren, Iwa-chan.« Oikawa drehte schmollend den Kopf zur Seite, woraufhin Asuna nur die Augen verdrehen konnte. Manchmal verhielt er sich völlig kindisch. Sein bester Freund schnaubte. »Tu ich nicht, aber es geht dich einfach nichts an.« Asuna und Jana tauschten unsichere Blicke aus, denn beide fühlten, dass die Stimmung gerade kippte. Dennoch blieben sie still. Oikawa, der Iwas Reaktion bis jetzt mit Humor genommen hatte, wurde ernst. »Was? Ihr seid unsere besten Freunde. Es ist doch nichts dabei, darüber zu reden.« »Musst du gerade sagen.« Er führte seine Gedanken nicht weiter aus, doch der Braunhaarige wusste anscheinend sofort auf was sein Freund anspielte. Dementsprechend zeigte seine Miene Verärgerung. Plötzlich sprang Jana auf und sah ihr beste Freundin auffordern an. »Wisst ihr was? Asuna und ich holen etwas zu trinken. Komm Asuna.« Sie drehte sich um, noch bevor die Angesprochene zur Gänze aufgestanden war. Die Dunkelblonde beeilte sich, schrittzuhalten. Sie blickte nochmal über ihre Schulter. Oikawa erwiderte kurz ihren Blick, wendete sich aber schnell wieder dem Vizekapitän zu. »Was zum Teufel war das?« »Gute Frage. Auf jeden Fall wollte ich schnell weg, denn anscheinend haben die zwei was zu klären.« Jana stellte sich in die Schlange, die zur Getränkeausgabe führte und hielt ihre Geldbörse, die sie in der Eile mitgenommen hatte, bereit. »Um ehrlich zu sein, verstehe ich Iwas Reaktion auch nicht wirklich. Hier und jetzt hätte er die Chance gehabt, Klarheit in die Dinge zu bringen.« Asuna hob ahnungslos ihre Schultern. Dass er anscheinend absolut nicht darüber sprechen wollte, war merkwürdig. So hätte sie den Volleyballer nicht eingeschätzt. »Irgendwie sind wir doch alle gleich. Wir zögern wichtige Gespräche so lange hinaus, bis es in eine Katastrophe endet.« Jana seufzte und bestellte vier unterschiedliche Getränke. »Aber weißt du was? Ich werde es heute wagen und ihm sagen, was ich für ihn empfinde. Dieses Mal tue ich es wirklich und wenn er abhauen will, sperre ich uns ein und schmeiß den Schlüssel weg, sodass wir miteinander sprechen müssen.« Energisch und völlig überzeugt reichte sie dem Typen hinter dem Tresen das Geld, der von ihr etwas eingeschüchtert wirkte. »Wie oft wolltest du es ihm jetzt schon sagen?«, hakte Asuna zweifelnd nach. »Oft, aber ich habe mittlerweile echt genug von dieser Ungewissheit. Wenn er nicht dasselbe fühlt wie ich, weiß ich es wenigstens.« »Wenn du es ihm heute wirklich sagst, ruf mich an. Ich will unbedingt wissen, wie er reagiert hat.« Asuna wusste, dass er ihre Gefühle erwiderte. Alles andere war ausgeschlossen. Jana nickte und wich einer Schar Kinder aus, die lachend an ihnen vorbei liefen. »Das hatte ich ohnehin vor. Du musst mir nämlich noch einiges erklären«, forderte die Dunkelhaarige und ließ keine Widerworte zu. Sie nahm ihrer Freundin zwei Flaschen ab und erwiderte schulterzuckend: »Da gibt es nicht viel zu erzählen. Wenn ich ehrlich bin, dann war unser Gespräch recht unspektakulär. Aber das erzähl ich dir alles heute Abend.« Ungläubig schüttelte sie den Kopf. »Oikawa Tōru und Kurasaki Asuna. Einfach nur Freunde«, fing sie übertrieben an, als wäre es irgendein Filmtitel. »So ganz kann ich das nicht fassen. Glaubst du, dass das eine gute Idee ist?« Sie runzelte die Stirn. »Das habe ich mich auch schon gefragt, aber noch fühlt sich daran nichts falsch an.« Die Zeit, in der sie ihn nicht gesehen hatte, hatte geholfen, sich von ihm emotional zu distanzieren. Es hörte sich bescheuert und ungläubig an. Dessen war sie sich bewusst. Allerdings wusste sie auch, wie gut diese Distanz tat. Keine Unsicherheit, keine Abhängigkeit, keine Ängste. Und das war verdammt schön. »Na dann würde ich sagen, dass dich das auch nicht stört, oder?« Jana deutete in Richtung ihres Platzes, welcher im Schatten eines Baumes zu finden war. Sponsor werden und Werbung komplett deaktivieren Asuna folgte dem Blick ihrer Freundin und hob bei dem Anblick wenig überrascht ihre Augenbrauen. »Und hier sehen Sie Oikawa Tōru in seiner natürlichen Umgebung«, kam es von ihr monoton. Der Setter stand bei drei Mädchen, die ihn allesamt anhimmelten. Er erzählte irgendetwas, schenkte ihnen zwischendurch ein charmantes Lächeln und berührte natürlich ganz unbewusst deren Oberarme. »Er geht ja ganz schön ran«, bewunderte Jana, während beide das Geschehen betrachteten. Auch die Dunkelblonde antwortete trocken: »Wenn du wüsstest.« Als sie bei der Gruppe ankamen, richteten sich sofort alle Blicke auf die zwei. »Getränkelieferung«, fing Jana an, um diesen merkwürdigen Moment aufzulockern. Denn die Mädchen, die Asuna flüchtig von ihrer Schule kannte, sahen nicht wirklich begeistert aus. Asuna verdrehte darüber nur die Augen und ging auf ihren Platz, um sich wieder auf das Badetuch zu setzen. Das erste, was sie tat, war, einen kräftigen Schluck von ihrem Wasser zu nehmen. »Habt ihr Lust, Volleyballspielen zu gehen?«, fragte Oikawa plötzlich in die Runde und erntete prompt begeisterte Gesichter. »Oh ja!« Die hübsche Braunhaarige mit den großen grünen Augen strahlte den Setter an, was diesen zum Grinsen brachte. Ihr Name war Hina, soweit sie sich erinnern konnte. »Gute Idee. Eine Runde Beachvolleyball macht bestimmt Spaß.« Iwaizumi sprang leichtfüßig auf und half Jana auf die Beine, die natürlich auch nicht abgeneigt war. Asuna seufzte, als sie in all die motivierten Gesichter schaute. Eigentlich wollte sie in Ruhe die Sonne genießen und ihre Beine ins Wasser baumeln lassen, aber anscheinend wurde ihr ein Strich durch die Rechnung gemacht. Als Einzige wollte sie auch nicht hierbleiben. Mit weitaus weniger Elan als der Vizekapitän erhob sie sich ebenfalls. »Ich hoffe, diese Frage ist okay, aber bist du mit Kurasaki-san zusammen?« Diese Frage drang aufgrund des Lärms nur sehr leise zu ihr. Dennoch verstand sie jedes einzelne, zugegeben höfliche Wort. Dabei sah sie zu dem Mädchen, welches diese Frage gestellt hatte. Es war wieder jene mit den beneidenswerten grünen Augen. Ziemlich hübsch, schoss es ihr durch den Kopf. Und sympathisch. Oikawa lächelte ihr entgegen. »Keine Sorge. Die Frage ist okay. Und nein. Wir sind nur Freunde.« Asuna wusste nicht so ganz, wie sie sich bei dieser Antwort verhalten sollte, denn es war schlichtweg die Wahrheit. Eine Wahrheit, die ausgesprochen doch ein merkwürdiges Gefühl in ihr auslöste. Vielleicht war es auch eher die Art und Weise, wie er es sagte. Wir sind nur Freunde. Prompt schüttelte sie den Kopf, als würde dadurch dieses Gefühl verschwinden. Reiß dich gefälligst zusammen, ermahnte sie sich selbst in Gedanken. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu den Plätzen. Dort trafen sie auf bekannte Jungs. »Was macht ihr denn hier? Wolltet ihr nicht später kommen?« Iwa richtete sich sofort an seine restlichen Teamkollegen, die anscheinend auf dieselbe Idee gekommen waren und den Sandplatz aufgesucht hatten. »Uns war langweilig. Deshalb sind wir früher los.« Kindaichi antwortete seinem Vizekapitän als erstes. »Klasse! Dann können wir ja gemeinsam spielen.« Oikawa drehte den Volleyball, den er mitgenommen hatte, in seinen Händen. »Seid ihr sicher, dass ihr mit uns spielen wollt? Immerhin seid ihr doch viel besser als wir«, meinte Jana zweifelnd. Abgesehen vom Sportunterricht spielten sie nie diese Sportart. Doch Iwa erwiderte überzeugt: »Klar. Hier geht es doch sowieso nur um den Spaß.« »Iwa-chan hat recht. Lasst uns Spaß haben.« Der Braunhaarige und die anderen versuchten, sich passend aufzuteilen. »Wie geht es dir, Matsu?«, fragte Asuna, als sie neben dem Schwarzhaarigen zum Stehen kam. Sie wollte sich aus dem Spektakel heraushalten, weshalb ihr ein Gespräch mit ihrem Mitschüler mehr als nur gelegen kam. »So gut wie immer, wenn ich dich sehe.« Er versuchte, ernst zu bleiben, doch sein Mundwinkel zuckte verdächtig. Die 18-Jährige verschränkte ihre Arme. »Flirtest du gerade mit mir, Matsu-chan?« Sie lächelte schief, als sie ihn von der Seite beobachtete. Sein Blick war stur geradeaus gerichtet, wo die anderen bereits halbwegs aufgeteilt waren. »Nah, das würde ich mich nie trauen.« Er machte eine kurze Pause. »Oder doch?« Keck grinste er und brachte Asuna zum Lachen. »Ich kann echt verstehen, wieso all die Mädchen aus unserer Klasse immer bei deinem Tisch herumstehen.« Sie schüttelte belustigt den Kopf und spielte mit dem Träger ihres Oberteils. Matsukawa sah auf sie herab, da sie doch um mehr als 15 Zentimeter kleiner war als er, und griff sich an jene Stille, an der sein Herz schlug. »Alle, nur du nicht.« Er schluchzte gespielt auf und brachte die Dunkelblonde abermals zum Lachen. »Das nächste Mal vielleicht. Aber nur wenn du Schokolade für mich hast.« Sie liebte Schokolade. »Hey ihr zwei! Bewegt euch. Wir wollen anfangen.« Jana machte eine ungeduldige Handbewegung. »Asuna und Matsukawa nach rechts.« »Wieso spielen die beiden nicht mit?«, fragte sie und deutete auf die zwei ihr unbekannten Mädchen, die am Rande saßen und mit ihrem Handy spielten. »Weil wir Schiedsrichter brauchen. Ganz einfach.« Und das konnte sie nicht machen? Seufzend stellte sich auf die ihr zugewiesene Position. Zum Glück hatte sie ein paar Spiele gesehen, ansonsten hätte sie keine Ahnung, was sie tun sollte. Neugierig scannte sie das andere Team. Oikawa, Jana, Hina, Kindaichi, Hanamaki und Watari. In ihrem Team waren Matsu, Iwa, ebenfalls ein unbekanntes Mädchen, Kunimi und Kyōtani. Yahaba war anscheinend heute nicht anwesend. »Wieso spielst du nicht mit Iwa in einem Team?« Asuna richtete sich an ihre beste Freundin, die ihr gegenüber hinter dem Netz stand. Sie wirkte alles andere als begeistert. »Oikawa meinte, dass wir uns sonst nicht auf das Spiel konzentrieren würden.« Wenig begeistert verdrehte sie die Augen. »Muss er gerade sagen. So wie er mit Hina flirtet, ist der Ball derzeit nur sein dritt liebstes rundes Objekt.« Asuna runzelte die Augenbrauen, denn sie wusste genau, was ihre Freundin damit meinte. Er flirtete tatsächlich sehr offensichtlich mit ihr und so ganz schien sie nicht abgeneigt von ihm zu sein. Sie konnte es ihr auch nicht verübeln. Da er nur in seinen Badeshorts herumlief, war es schwer, die Augen von ihm abzuwenden. Obwohl sie wusste, dass nicht nur Volleyball zu seinen Stärken zählte, fiel es ihr überraschend leicht, die Finger von ihm zu lassen. »Okay. Wir spielen um die Angabe. Bereit?« Oikawa grinste und widmete seine Aufmerksamkeit dabei jedoch nur dem Mädchen vor ihm. »Hör auf, Hina anzustarren und konzentriere dich lieber, Shittykawa!«, keifte Iwa und hätte ihm vermutlich einen Ball an den Kopf geworfen, wenn er einen hätte. Dieser fuhr sich durch die Haare und meinte scheinheilig: »Um euch zu besiegen, muss ich mich doch nicht konzentrieren.« Hina kicherte vor sich hin, woraufhin Asuna bei dem zuckersüßen Klang das Gesicht verzog. Sie wurde von mal zu mal perfekter und das nervte sie...irgendwie. Als das Spiel begann, beobachtete Asuna die meiste Zeit nur das Geschehen. Sie kam kaum zum Einsatz, was ihr nur recht war. Und falls sie den Ball mal bekam, spielte sie ihn halbwegs passabel auf die andere Seite des Netzes. Es lief nicht so schlecht, aber auch nur deshalb, weil die Jungs darauf achteten, nicht gemein zu spielen. Irgendwann rotierten die Positionen, sodass Oikawa ihr am Netz gegenüberstand. »Gar nicht mal so übel, Kurasaki-san.« Er grinste sie an, und obwohl er anscheinend Gefallen an Hina gefunden hatte, konnte er nicht verhindern, dass seine Augen über den Körper der 18-Jährigen wanderten. Sie würde lügen, wenn sie sagen würde, dass es ihr nicht gefiel. »Welch lobende Worte vom Volleyballkönig höchstpersönlich«, feixte sie mit ein wenig Spott in ihrer Stimme. Immerhin wusste sie, wie sehr ihn diese Bezeichnung nervte. »Ja. Man merkt, dass wir trainiert haben.« »Meinst du das eine Mal, als du mir richtig mies zugespielt hast?«, provozierte sie ihn bewusst. Sie würde nie so mit ihm reden, wenn sie das gestern nicht geklärt hätten. »Nein. Das eine Mal, als du zu klein warst, um den Ball zu erreichen.« »Ich hätte fast vergessen, wie lustig du sein kannst«, antwortete sie daraufhin sarkastisch und erntete nur ein Lachen, denn Jana begann mit dem Aufschlag. Eigentlich hatte Asuna keine Ahnung, was sie hier tat. Alles was sie wusste, war, dass ihre Position Oikawas Spezialgebiet war. Dass sie ihm gerade gegenüberstand, machte die Sache nicht einfacher. Dennoch versuchte sie Iwa, der zu ihrer Rechten stand, passabel zuzuspielen. Oft kam sie zu niedrig an oder spielte zu weit nach außen. Der Vizekapitän wusste aber, wie er ihre Fehler ausbessern konnte. »Mach dir nichts draus, Iwa-chan. Nicht jeder kann so perfekt zuspielen wie ich.« Oikawa entfernte die Haare mit einer schnellen Bewegung seines Kopfes aus dem Gesicht, während seine Augen vor Arroganz aufblitzten. »Komm wieder runter, Trashykawa.« Er warf seinem besten Freund einen düsteren Blick zu, woraufhin dieser sofort zusammenzuckte. Als Iwa zu Asuna sah, wurde sein Ausdruck wieder freundlich. »Außerdem schlägt sich Kurasaki-san nicht schlecht.« »Da hast du's.« Die Dunkelblonde grinste dem Setter ins Gesicht. »Danke, Iwa-san.« Nachdem sie ganz knapp verloren hatten und sie sich alle Oikawas Gerede anhören durften, setzten die Mädchen aus, damit die Jungs so spielen konnten, wie sie es eigentlich taten. In der Zwischenzeit ließen sich Jana und Asuna auf der Wiese nieder. Hina gesellte sich überraschenderweise zu ihnen. »Das war lustig, findet ihr nicht auch?« Sie lächelte, während sie ihre Arme um ihre Beine schlang und den Jungs beim Spielen zusah. Jana nickte. »Ich fand es toll, dass sie auf uns Rücksicht genommen haben, obwohl sie hier die Profis sind.« Die beiden vertieften ihr Gespräch, bei dem die Dunkelblonde lieber die Zuhörerin mimte und dem Spiel folgte. Man konnte ihnen sichtlich ansehen, dass hierbei der Spaß im Vordergrund stand. Auch wenn Iwa Oikawa zur Sau machte, nachdem er einen Aufschlag versemmelt hatte. Sie musste leise lachen, als der Braunhaarige seinen besten Freund auf die Schulter schlug, sodass dieser nur noch wütender wurde. »Hey, Asuna. Darf ich dich etwas fragen?« Hinas Stimme riss sie aus ihren Gedanken. »Klar.« Sie lächelte freundlich, auch wenn sie sich damit schwer tat. Die Zweitklässlerin war nie gemein zu ihr gewesen und doch fiel es ihr irgendwie schwer, das Lächeln aufrecht zu halten. »Ich habe das damals von Oikawa-san und dir gehört.« Sie machte eine Pause, nachdem die Dunkelblonde ihre Stirn gerunzelt hatte. »Ich gebe nicht viel auf Gerüchte, weshalb ich dich persönlich fragen wollte, was genau da zwischen euch gelaufen ist.« Dennoch etwas überrascht über diese direkte Art, stützte sie sich mit ihren Armen hinter ihrem Körper ab und schwieg einen Moment. Ihr war bewusst, was sie meinte. Oikawas Aussage bei dem Schulfest hatte damals für ziemlich viel Gesprächsstoff gesorgt. Weder er noch sie hatten sich zu diesen Gerüchten jemals geäußert. »Keine Sorge. Zwischen Oikawa und mir läuft gar nichts. Wir sind nämlich nur Freunde.« Sofort verließ Hina die Anspannung und sie musste ein erleichtertes Seufzen zurückhalten. Es war ihr schlichtweg anzusehen, denn sie war nicht die Beste im Verstecken ihrer Gefühle. Genauso wie es Asuna nahezu anzumerken war, dass ihr diese Worte nicht so leicht über die Lippen gekommen waren, wie sie es gewollt hatte. Deshalb meinte Jana, als Hina wieder zu ihren Freundinnen gegangen war: »Eine elegante Art, um ihr nicht die Wahrheit sagen zu müssen.« Doch Asuna seufzte genervt. »Wieso? Das war die Wahrheit. Zwischen uns lief zwar was, aber die Betonung liegt auf lief. Vergangenheit, verstehst du? Und sie hat eindeutig nach der Gegenwart gefragt.« Außerdem musste nicht jeder darüber Bescheid wissen. Schon gar nicht...Hina. »Wow. Irgendwie empfinde ich gerade so etwas wie Stolz.« Sie nickte anerkannt. »Ja. Ich bin stolz auf dich. Das hätte nämlich von mir sein können.« »Logisch, du übst ja auch schlechten Einfluss auf mich aus.« Asuna zuckte grinsend mit ihren Schultern. »Spinnst du? Du warst diejenige, die mir zu dieser körperlichen Beziehung mit Hajime geraten hat. Wer ist hier der schlechte Einfluss?« »Hey! Tu nicht so, als wäre das eine blöder Rat gewesen. Du wärst sonst nie in den Genuss seiner...diversen Künste, oder wie du das immer nennst, gekommen.« »Genau genommen wäre ich gar nicht gekommen.« Sie wackelte mit ihren Augenbrauen. Fast schon schmerzhaft schloss sie ihre Augen. »Der war richtig mies«, erwiderte sie trocken und hob dennoch ihren Arm, um mit ihrer besten Freundin einzuschlagen. »Und deshalb liebst du mich.« Sie zeigte ihr bestes Lächeln. Asuna seufzte theatralisch. »Und manchmal weiß ich nicht warum.« Jana strich sich ihre Haare nach hinten. »Aber du hast recht. Es war vermutlich der beste Rat, denn du mir je gegeben hast.« Verträumt sah sie zu Iwa, der nach wie vor mit den anderen Volleyball spielte und dabei eine ziemlich gute Figur machte. »Gern geschehen.« Sobald ihre beste Freundin glücklich war, war sie es auch. Und dass sie dieses Glück gerade in dem Volleyballer gefunden hatte, freute sie umso mehr. Wie von selbst wanderten ihre Augen weiter zu dem Setter. Oikawa hatte sichtlich Spaß daran, ausnahmsweise auf Sand zu spielen und hier sein Können zu präsentieren. Zumindest zeigte er vollen Einsatz und da sie ihn kannte, lag dies zum Teil an den Mädchen, die ihn natürlich beobachteten. So ganz konnte sie ihnen das nicht verübeln. Er hatte etwas an sich, was einen in den Bann zog. Damit meinte sie nicht nur sein Aussehen, sondern auch seine Ausstrahlung. »Vermisst du ihn?«, riss Janas Stimme sie plötzlich aus den Gedanken. Da sie keinen blassen Schimmer hatte, was sie meinte, brachte sie ein irritiertes »Hm?« zustande. »Den Sex mit Oikawa natürlich.« Für ihre Verhältnisse riss sie sich bezüglich Lautstärke ziemlich zusammen, um ihre Worte nicht gleich dem gesamten Freibad mitzuteilen. Asuna legte ihren Kopf schief und betrachtete abermals den Braunhaarigen, wie er den zugeworfenen Ball fing und sich ein Grinsen auf seine Lippen stahl. Gepaart mit seinem durchtrainierten Oberkörper, welcher dank der Badekleidung mehr als nur gut zur Geltung kam, sah er so unglaublich heiß aus, dass sich eindeutige Bilder in ihren Kopf schlichen. Deshalb gab sie ohne zu zögern eine Antwort. »Oh ja.« Verflucht, klang sie gerade erbärmlich. Sie ließ sich nach hinten fallen und legte aufgrund der starken Sonne ihre Hände aufs Gesicht. »Das ist wirklich furchtbar. Diese bescheuerte...Bilder in meinem Kopf machen mich fertig. Und diese verdammten Träume machen es nicht besser. Ich versuche zu vergessen, wie er mich gegen die Wand drückt und mit seinen Händen über meinen nackten Oberkörper streicht. Wie er mit seiner Zunge über meinen Hals fährt, während seine Finger tiefer gleiten und mich -«, wollte sie schon fortfahren, wurde aber von einem zischenden »Asuna!« unterbrochen. »Was?«, murmelte diese gedämpft in ihre Hände. »Ich glaube,« sie räusperte sich, »du solltest deine Gedanken Gedanken sein lassen. Zumindest für den Moment.« Sie runzelte die Stirn. »Wieso?« Nachdem sie ihre Hände entfernt und sich aufgesetzt hatte, wusste sie jedoch bereits die Antwort auf ihre Frage. Mehrere fassungslose Augenpaare starrten sie an, während mancher so aussah, als wäre er furchtbar gerne wo anders. »Das...hat doch niemand von euch gehört, oder?«, hakte sie peinlich berührt nach und fühlte die Hitze, die in ihre Wangen stieg. »Doch. Ich fürchte schon.« Iwa war so nett und war ehrlich zu ihr. Dabei warf er immer wieder Jana einen nervösen Blick zu. Man sah ihm an, dass er sich unwohl fühlte. »War das gerade ein Erfahrungsbericht?«, wollte Kindaichi mit hoher Stimme wissen und wirkte irgendwie angespannt. Oikawa schlug diesem auf die Schulter und hatte ein fettes Grinsen im Gesicht. »Oi! Kindaichi-chan. Hast du dir die Worte von Kurasaki-san gut eingeprägt? Wer weiß, wann du jemals wieder so etwas....Heißes hören oder gar erleben wirst.« »Okay. Wisst ihr was?« Asuna erhob sich, verschränkte ihre Arme und warf dem Setter einen warnenden Blick zu. »Ich gehe zurück zu unserem Platz.« »Wieso? Willst du uns nicht mehr von deinen aufregenden Gedanken mitteilen?« Er genoss es. Ganz klar. »Halt die Klappe«, zischte sie und schob sich an ihm und den anderen vorbei. Das war seine Schuld. Er war derjenige, der für diese Bilder in ihrem Kopf und somit für diese Situation verantwortlich war. Wie peinlich. »Kurasaki-san! Wohin gehst du?« Hina und die anderen hatten die Gespräche beendet. »Weit weg von hier«, antwortete sie mit einem erleichterten Gesichtsausdruck, ohne stehenzubleiben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)