It started on a rainy day von Fahyra ================================================================================ Kapitel 1: Ankunft in Konoha (überarbeitet) ------------------------------------------- …und nun zur Wettervorhersage für das kommende Wochenende. Die von Norden heranrückende Kaltfront sorgt in der kompletten Region in und um Konoha-Gakure herum für starke Regenfälle und kräftige Windböen. Die Temperatur wird auf max. 8°-10° Grad sinken. Packen Sie sich also gut ein oder machen Sie es sich mit einer Tasse Kakao auf dem Sofa gemütlich. Erst ab Montag ist eine Besserung in Sicht, es wird deutlich trockener und wärmer… »Na Super! Einmal im Leben zieht man um und wird dann mit so einem Wetter beglückt…«, brummte ich und schaltete den Radio aus.   Dieses Wochenende steht der Umzug nach Konoha an. Meine Motivation Kisten zu schleppen hielt sich sowieso schon in Grenzen und jetzt das Ganze auch noch bei Sturm und Regen. Wieso nochmal hatte ich mich von meiner Tante überreden lassen schon zwei Wochen früher im Konoha Medical Center anzufangen? Damit ich mich besser einarbeiten könnte, blabla… Vielen Dank an die Wetterfeen da oben. Da viele meiner Freunde aktuell noch im Urlaub sind, um noch mal die Zeit zu genießen bevor auch für sie der Arbeitsalltag nach dem Studium beginnt, gibt es natürlich niemanden der spontan für einen Umzug auf der Matte steht. Deshalb muss ich die ganze Sache jetzt alleine durchstehen. Mit einem lauten Seufzer packte ich meine letzten Sachen in einen der Kartons und beschriftete diesen dick und fett mit Medizinunterlagen. Morgen wird ein Umzugswagen kommen und all meine Habseligkeiten von meinem Elternhaus - nach Konoha in meine neue Wohnung bringen. Mehr hatte ich auf die Schnelle nicht mehr arrangieren können.   »Sakura! Hast du Hunger? Essen ist fertig!«, rief meine Mutter durch das Treppenhaus. »Komme!«   Unten angekommen setzte ich mich zu meinen Eltern an den Tisch und lauschte genervt den Worten meiner Mutter, die euphorisch über meine bevorstehende "glorreiche" Zukunft prahlte. »So eine Chance ist einmalig! Sakura, du wirst dich zu einer ausgezeichneten und angesehenen Ärztin entwickeln. Ich werde meiner Schwester dafür, dass sie dich unter ihre Fittiche nimmt, auf Ewig in der Schuld stehen.« Oh, das weiß ich und ich darf mir das Ganze ab sofort immer wieder von dir unter die Nase reiben lassen.   »Jetzt übertreib mal nicht Mum, ich komme frisch aus dem Studium, in der Arbeitswelt bin ich bisher noch ein Niemand.«, sagte ich und versuchte ihr damit ein wenig den Wind aus den Segeln zu nehmen.   »Du warst unter den Besten des Abschlussexamens.«, konterte sie darauf hin.   »Ja, in der Theorie, jetzt muss ich das erst mal in die Praxis umsetzen...ach egal, bitte lassen wir das.«, blockte ich ab.   »Tja… aber ich wäre euch sehr dankbar, wenn mich einer nach Konoha fahren könnte. Ich meine, die Umzugsfirma darf mich versicherungstechnisch nicht mitnehmen und mit dem Zug ist das alles so ungemütlich, außerdem soll das Wetter echt beschissen werden.«, meinte ich vorsichtig. Doch meine Mutter schüttelte nur den Kopf.   »Das schaffst du schon alleine.«   »Ist das dein Ernst?! Warum?«   »Weil das zum Erwachsensein dazugehört. Du bist jetzt 25 Jahre alt, hast einen Job und wirst von zu Hause ausziehen, da ist so eine läppische Zugfahrt dein kleinstes Problem«.   Und damit war das Thema für meine Eltern beendet. Danke für Nichts!   ~~   Also stand ich am nächsten Morgen am Bahnhof und suchte hecktisch nach meinem Gleis. Der Zug fährt in 7 Minuten ab. Ohne mich, wenn jetzt nicht bald ein Wunder geschieht. Ich blickte verzweifelt auf die Anzeigetafeln. 9, 10, …11! Ich musste zweimal hinschauen um zu bestätigen, dass ich mich auch nicht verlesen hatte. Wieso ist Gleis 11 im Untergeschoss und Gleis 10 ganz oben im Bahnhof?? Wer hat sich diesen Mist ausgedacht??   Ich sprintete los. Mir war dabei völlig egal, dass ich womöglich wie eine Geisteskranke aussah, als ich da mit zwei vollen Taschen, meinem Ticket zwischen den Zähnen und meinem Smartphone in der Hand zum Zug zustürmte. In letzter Minute erreichte ich mein Ziel, sprang hinein und stieß einen erleichterten Jubelschrei aus. Keine Sekunde später ertönte ein Piepsen, die Türen schlossen sich und der Zug fuhr mit einem Ruck aus dem Bahnhof in Richtung Konoha-Gakure. Die Fahrt dauerte ca. 2,5 Stunden, die ich nutzte um mir ein paar Notizen zu machen und mir einen Überblick über den Stadtplan von Konoha zu verschaffen.   Als erstes musste ich zu Tsunade ins Krankenhaus fahren, um meinen Schlüssel für die Wohnung abzuholen. Meine Tante besaß mehrere Wohnungen und hatte mir großzügigerweise eine davon zur Verfügung gestellt. Anschließend geht es gleich zu besagter Wohnung um die Umzugsleute in Empfang zu nehmen. Dann werde ich kurz die wichtigsten Sachen auspacken und gegen 19 Uhr steht ein Abendessen mit meinen Sandkastenfreundinnen Ino und Hinata an, auf welches ich mich schon seit Wochen freute. ~~ »Ok, laut Navi muss ich nach 2 Stationen aussteigen und weitere 10 Minuten laufen bis ich da bin.«, murmelte ich vor mich hin. Inzwischen saß ich im Anschlussbus Richtung Konoha Medical Center. Für ein Taxi hatte mir das Bargeld nicht mehr gereicht. Wie vorhergesagt regnete es in Strömen und meine Hoffnung, dass ich halbwegs trocken bei meiner Tante ankommen würde schwand mit jeder Minute. Nachdem ich an der richtigen Haltestelle ausgestiegen war, kramte ich einen Regenschirm aus einer meiner Taschen, öffnete diesen, nur damit er sich gleich beim nächsten Windstoß einmal umstülpte und an der einen Seite abriss. Ungläubig starrte ich das Teil in meiner Hand an. Das ist doch jetzt ein Scherz.   Perfekt, also kann ich jetzt auch noch ohne jeglichen Regenschutz durch dieses Dreckswetter laufen. Glücklicherweise dauerte es nicht lange bis mein Ziel in Sicht war. Nur irgendwie stand meine Anreise unter keinem guten Stern. Hinter mir ertönten die mir nur allzu bekannten Sirenenlaute eines Notarztwagens, welcher auch sogleich vorbei raste und genau neben mir über ein Schlagloch fuhr. Dabei schwappte mir natürlich eine riesige Welle Regenwasser über den kompletten Körper.   Wie erstarrt stand ich nun da und blickte an mir herunter. Ich spürte bereits wie mein rechtes Augenlid anfing zu zittern. Normalerweise bin ich echt nicht zimperlich, aber jetzt ist der Punkt erreicht, an dem ich kurz davor war mich wie ein trotziges Kind an den Straßenrand zu setzen und auf bessere Zeiten zu warten. »Das kann...doch nicht...wahr sein.«, gab ich langsam und mit stiller Wut von mir. Auf wen ich wütend war, wusste ich gerade selber nicht. 10 Minuten später stand ich in Tsunades Büro, das Wasser tropfte überall von mir herunter, meine Haare und Klamotten klebten unangenehm und unter meinen Füßen bildete sich bereits eine Pfütze. Der Blick, mit dem ich meine Tante bedachte, musste für außenstehende wohl phänomenal aussehen, denn diese hatte erhebliche Mühe sich ihr Grinsen zu verkneifen. Tsunade räusperte sich lautstark, doch für mich hörte sich das eher an wie ein überspieltes Lachen. »Nun, du bist früher hier, als ich gedacht habe. Anscheinend bist du auch etwas in den Regen gekommen...du...naja...hast du bestimmt selber schon gemerkt«, begrüßte sie mich amüsiert. Ich zwang mir ein Lächeln auf die Lippen.   »Danke für die Erinnerung, hab ich.«, erwiderte ich sarkastisch.   Ich konnte Tsunade deutlich ansehen, wie sehr sie versuchte sich zu beherrschen. Ich starrte sie an und überlegte ernsthaft ob ich ihr glücklich um den Hals fallen oder einen Schuh nach ihr werfen sollte.   »HAHAHA, du solltest dich mal sehen, ein Bild für die Götter!«, platzte es aus ihr heraus. Letzteres schien mir jetzt doch als die bessere Wahl.   »Nun aber Spaß bei Seite, es freut mich sehr dich zu sehen. Du wirst mir hoffentlich verzeihen wenn ich dich jetzt nicht drücke, aber du bist mir ein wenig zu durchnässt.«, sagte sie strahlend und lehnte sich mir gegenüber an ihren Schreibtisch. Tatsächlich verflüchtigte sich meine miese Laune bei ihren Worten ein wenig .   Tsunade und ich hatten schon immer ein super Verhältnis zueinander, besser als das, welches ich zu meiner Mutter habe. Als Kind war ich oft bei ihr, weil meine Eltern immer zu beschäftigt mit der Arbeit waren.   »Du glaubst gar nicht wie erleichtert ich bin endlich hier sein zu können.«, gestand ich mit belegter Stimme. Sogar ein paar Freudentränen fanden den Weg in meine Augen. »All zulange kann ich leider nicht mit dir plaudern, ich hätte dir auch gerne mit der Wohnung geholfen, aber ich habe noch eine wichtige OP auf dem Plan und einige Sachen für die Konoha Security sind ich auch noch zu klären. Ich gebe dir am Besten gleich den Schlüssel für die Wohnung. Morgen Nachmittag habe ich mir frei genommen, da können wir uns auf eine Tasse Tee treffen.«, teilte sie mir mit. Dankbar nahm ich den Schlüssel entgegen.   »Ich dachte was die Konoha Security angeht wolltest du etwas kürzer treten…«, meinte ich verwirrt. Ein Klopfen unterbrach uns.   »Ja bitte!«, rief Tsunade und wir beide Blickten neugierig Richtung Tür, welche sich nun öffnete. Herein traten zwei mir unbekannte Männer, einer mit hellen, silbernen Haaren, die ihm nach oben wegstanden, außerdem bedeckte eine Maske den Großteil seines Gesichtes. Der andere hatte rabenschwarzes Haar und Augen, die so dunkelblau waren, dass sie fast schwarz wirkten. Wieso fällt mir dieses Detail eigentlich auf?   Sein Gesichtsausdruck lud allerdings nicht gerade dazu ein ihm freudig die Hand zur Begrüßung entgegen zu strecken. Ich bemerkte natürlich sofort, wie mich seine Augen von oben bis unten abscannten. Sofort schoss mir die Röte ins Gesicht und wäre am liebsten vor Scham im Boden versunken in Anbetracht der Tatsache, dass ich noch immer aussah wie ein begossener Pudel.   »Na gut, Sakura, das hier ist leider wichtig.«, entgegnete Tsunade und ging noch einmal um ihren Schreibtisch herum, holte ihren Geldbeutel heraus und reichte mir ein paar Scheine. »Hier, davon kannst du die Fahrt mit dem Taxi zur Wohnung bezahlen. Nicht, dass du mir noch krank wirst, wenn du weiter da draußen herumrennst.«   Peinlich berührt nahm ich das Geld entgegen und räusperte mich verlegen. Ich spürte den Blick des Schwarzhaarigen deutlich im Nacken. Das dieser Typ wie ein junger Gott aussah, machte die ganze Situation natürlich nicht angenehmer.   »Danke für alles!«, quiekte ich völlig schief an Tsunade gewandt. Damit das Ganze nicht noch unangenehmer wurde griff ich nach meinem Gepäck und watschelte zur Tür. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)