Das Leben danach von KenIchijoji ================================================================================ Kapitel 6: Hikaris Geburtstag, Teil 1 ------------------------------------- Seit dem Charity Gig waren einige Tage vergangen und in das Leben von Hikari und ihren Freunden war wieder Ruhe eingekehrt. Das Drama mit Sora war in den Hintergrund gerückt und stattdessen konzentrierte man sich auf das, was wirklich zählte. Hikari hatte sich am Folgetag zu einem klärenden Gespräch mit Daisuke und Ken getroffen, das überraschenderweise sehr gut lief und nun sämtliche Missverständnisse aus dem Weg geräumt waren. Die Zeit hatte die Wunden geheilt und sowohl Daisuke als auch Ken hatten deutlich gemacht, dass sie gerne wieder eine Freundschaft zueinander aufbauen wollten. Hikari war darüber sehr glücklich und dieses Glück wurde von Takeru vervollständigt, der sie in allem unterstützt hatte. Heute war für die braunhaarige, junge Frau ein besonderer Tag, denn sie würde zum ersten Mal seit langer Zeit in ihren Geburtstag hinein feiern. Sie hatte sich zu diesem Anlass ein neues Kleid in einem hübschen Dunkelrot gekauft und dazu passende Schuhe. Ihre Eltern waren eingeladen, ihr Bruder mit seiner Freundin Mimi und Takeru mit seinem Bruder Yamato. Ken und Daisuke hatte sie zwar auch eingeladen, aber Ken musste arbeiten und Daisuke fand den Zeitpunkt noch zu unpassend und das respektierte die Braunhaarige. Mit beiden hatte sie am Nachmittag telefoniert und sie hatten ihr eine schöne Feier gewünscht. Es war kurz vor 19 Uhr und bald würden ihre Gäste eintreffen. Hikaris Wohnung war zwar nicht besonders groß, aber sie war schön geschnitten und für ihren Besuch fand sie immer ein Plätzchen. Das kalte Buffet war hergerichtet, die Getränke standen auf dem Balkon, denn draußen war es immer noch sehr kalt, die Anlage spielte bereits ihre Lieblingsmusik. Sie grinste in sich hinein, denn sie hatte den anderen noch nicht verraten, dass sie sich eine Karaoke Anlage ausgeliehen hatte und sie würde sie alle zum Singen verdonnern. Sie fühlte sich richtig zufrieden und war einfach nur dankbar, dass ihr Bruder endlich wieder am Leben teilnahm. Mimi war genau im richtigen Moment in sein Leben getreten. Alles war bereit, nun hieß es also nur noch abwarten.     Takeru war etwas nervös gewesen vor heute, schließlich würde er das erste Mal mit ihr ihren Geburtstag nicht als bester Freund, sondern als ihr fester Freund feiern und gleichzeitig würden sie es den anderen verkünden, Hika wollte es erst heute preisgeben und das akzeptierte er und da er öfter bei ihr war, war es nichts Ungewöhnliches, dass er schon bei ihr zu Hause war und ihr mit den Vorbereitungen half. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen, sie sah in dem Kleid wirklich umwerfend aus, obwohl sie das seiner Ansicht nach auch zerzaust in Shorts und T-Shirt nach dem Aufstehen tat, die letzten Nächte hatte er bei ihr verbracht, weil es für beide auch einfacher vom Arbeitsweg her war und er konnte wesentlich besser schlafen, wenn sie neben ihm lag, als wenn er alleine im Bett liegen müsste. „Mach dir keinen Kopf, Schatz, du hast alles super organisiert, das wird alles richtig laufen, so wie du es dir vorgestellt hast“, manchmal war sie wie ihr Bruder, machte sich tausend Gedanken um alle Dinge, anstatt es auf sich zukommen zu lassen, vielleicht war das ein typisches Yagami-Ding, aber wer wusste dies schon? Er war nur etwas nervös, weil er nicht wusste, wie ihr sein Geschenk gefiel, es war zwar ziemlich plump, aber für ihn bedeutete das viel, denn niemand, wirklich niemand hatte den Schlüssel zu seiner Wohnung, außer er, aber er würde ihr heute den Ersatzschlüssel schenken, sie wollte seit Jahren keine Geschenke von ihm und das akzeptierte er auch, aber jetzt wollte er ihr was schenken und er brach auch nicht das Versprechen, kein Geld dafür auszugeben, aber dies würde viel mehr wert sein, als irgendwelche Blumen, die er ihr hätte schenken können.     Mimi stand in der Zwischenzeit in ihrer Wohnung vor dem Spiegel im Flur und frisierte sich ihre langen, braunen Haare zu einer hübschen Hochsteckfrisur, ohne dabei übertrieben zu wirken. Sie trug ein schlichtes, hellblaues Winterkleid, eine dazu passende Strumpfhose, schwarze Stiefel und eine Kette, die von der Form her stark an ihr Wappen erinnerte. Sie hatte sich dezent geschminkt und wartete auf Taichi, der noch in ihrem Badezimmer stand und sich rasierte. Ihr Geschenk für Hikari stand bereits in einer kleinen Tüte im Flur. Da sich die Braunhaarige noch immer für Fotografie interessierte, hatte sie ihr ein Gestaltungsset gekauft, mit dem sie ihre eigenen Fotoalben designen konnte, denn sie wusste von Tai, dass sie diese gerne für ihre Freunde und Familie zum Geburtstag herstellte. Sie steckte sich noch eine lose Strähne hinter das Ohr, dann klopfte sie gegen die Türe. „Also, wenn wir heute noch in Odaiba ankommen wollen, dann müssen wir JETZT los, du lahme Schnecke.“ Sie lachte und grinste, sie liebten es, sich gegenseitig zu necken und das taten sie eigentlich immer und überall. Mimi wusste, wie nervös er wegen heute war, aber sie würde ihm schon den Rücken freihalten und die anderen waren ja auch noch da. Sie hatte sogar die Gitarre ins Auto gebracht, damit er heute Abend mit Yamato spielen konnte, wenn er wollte. Hikaris Geburtstag würde vermutlich unvergesslich werden.     Tai stand im Bad und grinste. „Meinst du allen Ernstes, ich will dahingehen wie der letzte Penner? Ich muss doch wenigstens etwas mit deiner Eleganz mithalten, Prinzessin.“ So schlecht angezogen war er nun nicht, aber das würde er auch nie mit Mimi an seiner Seite, er trug eine schlichte Jeans und ein weißes Hemd, dazu ein paar etwas elegantere Turnschuhe und fertig war er auch schon, seinen Bart hatte er nur etwas gestutzt, dass es ordentlicher aussah, aber er mochte seinen Bart, also beschloss er, diesen auch dran zu lassen, dies würde eine neue Liebe werden, er und sein Bart. Grinsend trat er aus dem Bad zu ihr. „Entspann dich, wir haben noch Zeit und müssen uns nicht abhetzen, außerdem werde ich fahren. denke ich, du bist ja meistens immer lieber die Beifahrerin, die sich neue Bücher übers Internet kauft während der Fahrt, hast du das Geschenk für Kari schon bereitstehen? Ich bin mal gespannt, wie der Abend so wird.“ Bevor sie antworten brauchte, entdeckte er schon das Geschenk. „Ja okay, hat sich erledigt“, schmunzelnd nahm er die Tüte in die eine und Mimi an die andere Hand. „Dann lass uns mal los, bevor ich noch den Drang kriege, dir dieses verdammte Kleid auszuziehen“, ja sie wusste, wie sie ihn um den Verstand bringen konnte und das hatte sich seit ihrem ersten gemeinsamen Mal in der Garderobe nur noch verstärkt. Sanft zog er sie mit zum Auto und verstaute das Geschenk im Kofferraum. „Also Miss Sexy, steigst du nun ein oder was?“ Er zwinkerte ihr grinsend zu und setzte sich hinter das Steuer, ja sie hasste es, wenn er sie so nannte, aber wiederum musste sie trotzdem immer grinsen, wenn er sie so nannte also glich sich das doch irgendwie aus. Aber er wusste nur, dass er momentan verdammt glücklich war und Mimi trug entschieden dazu bei, dass sein Leben gerade so lief, wie es nun einmal lief.     Mimi rollte genervt mit den Augen. „Taichi, du bist so ein Spinner, aber du bist mein Spinner.“ Sie warf ihm eine Kusshand zu, ehe sie ihn sich fertig machen ließ. Er war lässig gekleidet, aber das stand ihm auch gut. Hätte er einen Anzug angezogen, wäre sie vermutlich in prustendes Gelächter ausgebrochen, das passte vielleicht zu Jou, aber nicht zu ihrem Tai. Ihr Tai… sie konnte ihr Glück immer noch kaum fassen. Als er aus dem Bad kam, riss er sie aus ihren Gedanken und sie lächelte einfach nur. „Du siehst gut aus, gefällt mir so.“ Sie stupste ihn in die Seite und hätte ihm für den Kommentar mit dem Bücher shoppen am Liebsten eine verpasst. „Yagami, du bist ein Idiot, aber du bist meiner, also lebe ich damit.“ Sie streckte ihm die Zunge heraus und ließ sich dann von ihm aus dem Haus führen, während sie bei dem Kommentar zum Kleid erst einmal knallrot anlief. „Tai, also wirklich, man könnte ja meinen, du wärst sexsüchtig, vielleicht hätte ich dich beim Gig doch an die kurze Leine nehmen sollen.“ Sie liebten es einfach, ihre Späße miteinander zu machen und die Quittung bekam sie auch direkt mit Miss Sexy zurück. Sie stiegen in den Wagen und bald waren sie auch bei Hikari angekommen, standen vor der Türe und Mimi fiel ihrer Freundin um den Hals. „Happy Birthday, Kari, das ist für dich!“ Und sie überreichte der Jüngeren die Tüte, ehe sie in die Wohnung gingen. Sie war so verdammt glücklich, dass sie so tolle Freunde hatte und vielleicht würde Hikari ja sogar eines Tages ihre Schwägerin werden?     Oh ja, Tai liebte es, sie zu necken und mit ihr Späße zu machen, das gab der Beziehung immer noch einen Schwung, weil sie wussten, woran sie an einander waren, er liebte sie für all das, was sie war und er würde jetzt auch nichts mehr ändern wollen und er fand sie heiß und er hatte auch kein Problem damit, das offen und ehrlich zu sagen, wozu sollte er auch hinterm Berg halten mit seiner Meinung? „Jeder braucht doch einen Idioten im Leben, den man liebt, oder Prinzessin?“ Er schenkte ihr noch ein freches Grinsen, bevor sie bei Hikari ankamen. Er parkte vor dem Haus und atmete tief durch „Dann mal auf in den Kampf quasi.“ Bevor er jedoch viel machen konnte, war Mimi schon nach oben gestürmt und er quasi nur hinterhergelaufen und sie war trotz High Heels verdammt schnell gewesen, es gab wirklich kaum etwas, das sie nicht konnte. Nachdem die Mädels sich ausgiebig begrüßt hatten, umarmte er seine kleine Schwester auch herzlich. „Alles Gute, meine Kleine, ich kann kaum fassen, dass du schon 24 wirst.“ Lächelnd küsste er sie auf die Stirn, bevor er sie dann letztlich wieder losließ und sich dann zu Mimi gesellte.     Yamato hatte den Rest des Gigs in seiner Garderobe verbracht und mit seinem Management wegen Sora telefoniert, damit diese ihm nie wieder auf die Pelle rücken würde. Heute jedoch war Sora wieder vergessen und Yamato saß im Auto auf dem Weg zu Hikari. Eigentlich hatte er seinen Bruder noch einsammeln wollen, aber der war auf mysteriöse Art und Weise bereits da und Yamato wurde das blöde Gefühl nicht los, dass da was im Busch war. Er parkte in der Nähe von Hikaris Apartment und klingelte. Er freute sich auf diesen Abend, denn er hatte eine Ankündigung zu machen, die sein Leben vermutlich ziemlich auf den Kopf stellen würde.     Hikari musste bei Takerus Aussage lachen. „Ach darum mache ich mir auch weniger Gedanken, Keru. Ich weiß einfach nur nicht, ob mein Bruder der Begegnung mit Mum und Dad schon gewachsen ist. Sie hatten jetzt fast fünf Jahre keinen Kontakt mehr.“ Sie hatte Takeru von hinten umarmt und hauchte ihm einen Kuss in den Nacken. „Ich freue mich auf die Gesichter der anderen nachher, wenn wir ihnen unsere Beziehung offenbaren. Ich wette, Mimi wird ausflippen vor Freude, dein Bruder wird grinsen wie blöde und ich glaube, Tai wird sich auch freuen. Ich bin so froh, dass das Thema mit Ken und Daisuke nun auch abgehakt ist. Ich habe die Beiden schon vermisst.“ Sie wollte gerade noch etwas sagen, als es klingelte. Sie ließ Takeru stehen und eilte zur Türe. Davor stand Yamato, mit seinem Bass auf dem Rücken und grinste. „Happy Birthday, Kari. Hier, das ist für dich.“ Er reichte ihr ein kleines Päckchen und sie umarmte ihn leicht. „Schön, dass du da bist, komm doch rein. Keru, also dein Bruder, ist auch schon da.“ Darüber lachte er nur. Sie brachte Yamato ins Wohnzimmer, bot ihm zu trinken an und wollte gerade in die Küche, als es erneut schellte und sein Bruder mit Mimi vor der Türe stand. Von Mimi wurde sie sofort in Beschlag genommen und bekam auch noch eine riesige Geschenktüte in die Hand gedrückt. „Ich freue mich, euch zu sehen!“ Hikari hatte ganz rote Wangen vor Freude bekommen und strahlte übers ganze Gesicht, ehe sie auch von ihrem Bruder umarmt wurde und er ihr einen Stirnkuss gab. „Haha, ich fühle mich so richtig alt, aber der 30 bist du näher!“, sagte sie und streckte ihm die Zunge heraus, ehe sie ihre Gäste hereinbat. Ihre Eltern würden erst in etwa einer Stunde kommen. Sie stellte das Geschenk von Mimi zu den anderen Päckchen auf den Tisch und bot auch den beiden Getränke an, ehe sie sich dazu setzte, extra nicht direkt neben Takeru, da sie nicht wusste, wann genau sie es offenbaren wollten. Nun war es erst einmal Zeit, die beiden auf den neusten Stand zu bringen. „Ich habe vorgestern ein langes Gespräch mit Ken und Daisuke geführt. Wir haben uns ausgesprochen und wollen versuchen, wieder zu einer freundschaftlichen Basis zu gelangen. Und ich kann euch nicht sagen, wie froh ich darüber bin, das ist eins der schönsten Geschenke, die man mir hätte machen können.“ Sie sah die anderen an. „Und wie läuft es bei euch so?“     Jetzt wurde er doch etwas nervös, als sein Bruder hereinkam, nur wusste er ums Verrecken nicht, wieso er nervös war. Das war ja nun nichts Ungewöhnliches, aber er wusste auch nicht mit der neuen Situation so wirklich umzugehen, das war absolut neu für ihn und er hatte die Befürchtung, dass Matt schon was gemerkt haben könnte, Gott, wäre das alles doch nur weniger kompliziert, er wusste ja noch nicht einmal, wann sie bekannt geben sollten, dass sie ein Paar sind, darüber hatten sie nun nicht mehr sprechen können, das war wirklich schön blöd gelaufen. „Hey großer Bruder, deine Haare sitzen ja heute mal nicht perfekt?“, ein freches Grinsen stahl sich auf seine Lippen, er konnte manchmal einfach nicht anders, als ihn mit seiner Eitelkeit aufzuziehen. Nach einer Weile waren auch Mimi und Tai angekommen und nachdem Mimi seine Freundin fast zerquetscht hatte vor Freude, saßen sie nun alle gemütlich beisammen und plauderten ganz entspannt eine Runde, schließlich fehlten nur noch Tais und Karis Eltern, bis sie heute Abend vollzählig waren.     Es freute Tai ungemein, dass Kari so glücklich war heute Abend und vor Allem, dass sie sich mit ihren Freunden hatte aussprechen können, er wusste, wie sehr ihr das am Herzen lag. „Das freut mich für dich, Kleines, das Wichtigste ist, dass du glücklich bist“, bei ihren anderen Worten jedoch zog er eine Schnute. „Willst du mir jetzt wirklich sagen, ich sei alt?!?!?! Pffff....jetzt hast du verschissen.“ Ein Grinsen konnte er sich jedoch nicht verkneifen und wahrscheinlich würde er gleich für sein ungehobeltes Verhalten von Mimi irgendein Körperteil schmerzhaft zu spüren bekommen. Tja manchmal waren Männer im Herzen immer noch kleine Jungs, die sich austoben wollen. T.K. und Matt begrüßte er gewohnt lässig, als sie danach alle zusammensaßen, wurde ihm jedoch etwas unbehaglich, er wusste, dass seine Eltern auch bald kommen würden und im Moment würde er am Liebsten wieder weggehen, so dass er ihnen nicht begegnen musste. Aber das wiederum konnte er Kari nicht antun und Mimi würde ihn höchstwahrscheinlich wieder zurück zerren, also kniff er es sich, auch einen Versuch zu starten, die Flucht zu ergreifen. Ein Lächeln machte sich auf seinen Lippen breit. „Wie ich finde, lief es nie besser, als wie es jetzt die letzten Tage so lief, ich kann nach den ganzen Jahren mal wieder wirklich ehrlich sagen, dass ich mich gut fühle und ich auch glücklich bin mit dem, wie es jetzt gerade so ist, ich würde nicht Vieles daran ändern wollen. Und sonst so bei euch?“     Yamato konnte auf den Kommentar seines Bruders nur mit dem Kopf schütteln und grinste. „Auch ich gehe nicht immer gestylt aus dem Haus.“ Es war schön zu hören, dass die Sache mit Ken und Daisuke wohl endlich ein gutes Ende gefunden hatte, das hatte auch seinen Bruder ein wenig belastet, immerhin hatte Hikari darunter ziemlich gelitten. Taichi machte auch einen ausgeglicheneren Eindruck, Mimi tat ihm wirklich gut. Auf die Frage von Hikari lächelte er breit. „Bei mir läuft es gerade wirklich fantastisch und wenn wir schon alle so zusammensitzen, wollte ich euch auch gerne noch etwas verkünden.“ Er sah in die Gesichter seiner Freunde und in das seines Bruders und grinste breit. „Hiermit kann ich offiziell verkünden, dass meine Band und ich ein eigenes Label gegründet haben und ab sofort nur noch die Songs produzieren und herausbringen, die wir für richtig halten. Unser altes Management, dass uns immer unterstützt hatte dabei, ist mit uns gewechselt. Der Song an dich, Taichi, kam bei den Fans so gut an, dass ich mich in meiner Entscheidung mehr als bestärkt fühle. Unser Management hat gestern die Verträge in unserem Label unterzeichnet.“ Auf seinem Lächeln lag ein breites Grinsen. „Wir haben sogar unser eigenes Tonstudio, also wenn du mal für irgendwen einen Song professionell aufzeichnen möchtest, Tai, bist du bei uns jederzeit herzlich willkommen.“ Er sah in die Runde und war gespannt, wie sie darauf reagieren würden.     Mimi freute sich ebenfalls für Hikari, dass sie sich mit ihren Freunden ausgesprochen hatte, aber irgendwie spürte sie, dass da noch was im Busch war. Die Blicke, die sie und Takeru sich zuwarfen, Mimi hatte da schon so eine Vermutung und grinste innerlich. Taichi kassierte für seinen Kommentar an seine Schwester einen Tritt gegen das Schienbein und Mimi bedachte ihn mit einem gespielt strengen Blick. „Sei gefälligst nett zu ihr, sie hat Geburtstag. Oder du kannst heute Nacht im Auto schlafen.“ Was Yamato auspackte, ließ sie vor Freude in die Hände klatschen. „WAAAAS?! Das ist ja fantastisch, oh Yamato ich freue mich wahnsinnig für euch, dass ihr das geschafft habt! Ich glaube, ich werde Tai demnächst mal entführen und wir schauen uns euer Studio an. Und schon einen neuen Song im Gepäck, den du heute exklusiv für das Geburtstagskind spielen wirst?“ Sie grinste und schmiegte sich enger an Taichi, während sie sich freute, dass alle einfach nur glücklich waren und der Schatten namens Sora nicht mehr über ihren Gemütern hing. Und die Situation mit Taichis Eltern würden sie auch noch hinbekommen.     Hikari hatte immer wieder unauffällige Blicke mit Takeru gewechselt und sah ihm seine Nervosität an. Vermutlich würde sie die Sache selbst in die Hand nehmen müssen. Was Yamato erzählte, war fantastisch, über die Sache mit dem beleidigt sein von Taichi sah sie lachend hinweg, ihr Bruder stand schließlich unter der Fuchtel von Mimi. „Das freut mich so für dich, Yamato. Und jetzt denke ich, wird es für mich auch Zeit, euch eine Ankündigung zu machen. Ihr alle wisst, dass damals sehr unschöne Dinge zwischen Ken, Daisuke und mir passiert sind und inzwischen weiß ich auch, wie Einiges davon überhaupt geschehen konnte. Ein wichtiger Faktor dabei war, dass ich meine wahren Gefühle für eine bestimmte Person nicht wirklich erkannt habe. Doch in letzter Zeit ist mir immer mehr und mehr bewusst geworden, wie viel mir dieser Mensch bedeutet. Und daher...“ Doch weiter kam sie nicht, denn die Türklingel unterbrach sie und mit hochrotem Kopf verließ sie das Wohnzimmer, um ihre Eltern an der Türe in Empfang zu nehmen, mit denen sie kurze Zeit später wieder hereinkam. „Mama, Papa, Takeru und seinen Bruder Yamato kennt ihr ja bereits.“ Sie deutete auf Mimi. „Vielleicht erinnert ihr euch noch an Mimi, sie ist eine langjährige Freundin und hat viele Jahre in Amerika gelebt.“ Die beiden reichten Mimi die Hand. „Ja es ist lange her, schön dich mal wieder zu sehen.“ Dann ging Yuuko auf ihren Sohn zu und zog ihn in eine kurze Umarmung. „Ich freue mich, dass wir uns endlich wiedersehen, mein Großer. Gut siehst du aus, ich bin erleichtert.“ Susumo nickte und klopfte ihm leicht auf die Schulter. „Wir haben einen Mitschnitt von deinem Konzert auf der Gala des Sportbundes im Fernsehen gesehen, wer hätte gedacht, dass du musikalisch so begabt bist.“ Beide lächelten und setzten sich neben Hikari, die nicht wusste, wie sie das Thema weiter ausführen sollte. Daher meinte sie nur: „Yamato wie sieht es aus, willst du uns nicht einen deiner neuen Songs vorspielen?“     Lächelnd klopfte Tai Matt auf die Schulter. „Das freut mich für dich, mein Freund, dass ihr das machen könnt, was euch Spaß macht“, irgendwo wusste er, dass Matt das nicht für immer machen wollen würde, was Andere ihm sagten er solle tun. Er konnte ungefähr erahnen, worauf seine kleine Schwester hinaus wollte, jedoch wurde sie unterbrochen durch die Ankunft seiner Eltern und augenblicklich war er mit der Situation mehr als überfordert, was er sich aber nicht anmerken ließ, als seine Mum ihn umarmt hatte, fühlte er, wie sein ganz Körper sich versteift hatte, es fühlte sich nicht richtig an, dass sie ihm so nah sein wollte und er konnte es auch nicht richtig beschreiben wieso und er wusste gerade auch nicht, was er tun sollte. Also tat er das, was er immer tat, wenn er überfordert war, er machte irgendeinen Musiksender im TV an, Mimi kannte das mittlerweile schon von ihm und würde so wohl wissen, wie kritisch das gerade für ihn war. Das ausgerechnet die eine Award Show lief, machte es ihm nicht einfacher, denn dass er dort aufgetreten war, hatte er für sich behalten, niemand wusste was davon, außer Mimi, aber sie hatte die Show noch nicht gesehen, weil sie arbeiten musste und nicht hatte mitkommen können. Aber jetzt umschalten würde noch auffälliger sein, also musste er wohl oder übel die Anderen das sehen lassen. Er hatte dort neue Songs gespielt, unter anderem auch den, den er geschrieben hatte über T.K. und Kari und vielleicht würde es den Beiden auch auf die Sprünge helfen aber das blieb nur abzuwarten. Er mochte das, alleine mit seiner Gitarre auf der Bühne zu sein, es hatte immer etwas Persönliches und er mochte das einfach richtig gerne. Im Fernsehen sagte der Moderator gerade seinen Auftritt an und dass er drei Songs spielen würde und kurze Zeit später begann schon sein Auftritt. „Waking up to kiss you and nobody's there The smell of your perfume still stuck in the air It's hard Yesterday I thought I saw your shadow running round It's funny how things never change in this old town So far from the stars And I want to tell you everything The words I never got to say the first time around And I remember everything From when we were the children playing in this fairground Wish I was there with you now If the whole world was watching I'd still dance with you Drive highways and byways to be there with you Over and over the only truth Everything comes back to you I saw that you moved on with someone new In the pub that we met he's got his arms around you It's so hard So hard And I want to tell you everything The words I never got to say the first time around And I remember everything From when we were the children playing in this fairground Wish I was there with you now Because if the whole world was watching I'd still dance with you Drive highways and byways to be there with you Over and over the only truth Everything comes back to you You still make me nervous when you walk in the room Them butterflies they come alive when I'm next to you Over and over the only truth Everything comes back to you And I know that it's wrong That I can't move on But there's something about you If the whole world was watching I'd still dance with you Drive highways and byways to be there with you Over and over the only truth Everything comes back to you You still make me nervous when you walk in the room Them butterflies they come alive when I'm next to you Over and over the only truth Everything comes back to you Everything comes back to you”*   Den Song, den er danach spielte, war für ihn persönlich eine sehr emotionale Sache, denn selbst Mimi kannte diesen Song noch nicht und das erste Mal sagte er vor seinem Spielen etwas zu einem Lied, damit die Leute wussten, worum es in dem Song gehen würde. „Das Lied ist entstanden, als unsere Großmutter vor sechs Jahren starb, manchmal kann man Dinge nicht aus seiner eigenen Sicht verarbeiten, sondern aus der Sicht der Anderen und dies ist mit diesem Song genauso, das Lied erzählt alles aus der Sicht meiner Mum.“ Er spielte diesmal nicht auf einer Gitarre, sondern an einem Klavier, was diesem Song mehr Emotionen verlieh. „I took the supermarket flowers from the windowsill I threw the day old tea from the cup Packed up the photo album Matthew had made Memories of a life that's been loved Took the get well soon cards and stuffed animals Poured the old ginger beer down the sink Dad always told me, "Don't you cry when you're down" But mum, there's a tear every time that I blink Oh I'm in pieces, it's tearing me up, but I know A heart that's broke is a heart that's been loved So I'll sing Hallelujah You were an angel in the shape of my mum When I fell down you'd be there holding me up Spread your wings as you go And when God takes you back we'll say Hallelujah You're home Fluffed the pillows, made the beds, stacked the chairs up Folded your nightgowns neatly in a case John says he'd drive then put his hand on my cheek And wiped a tear from the side of my face I hope that I see the world as you did 'cause I know A life with love is a life that's been lived So I'll sing Hallelujah You were an angel in the shape of my mum When I fell down you'd be there holding me up Spread your wings as you go And when God takes you back we'll say Hallelujah You're home Hallelujah You were an angel in the shape of my mum You got to see the person I have become Spread your wings and I know That when God took you back he said Hallelujah You're home”** Vor dem letzten Song richtete er noch einmal das Wort an seine Großeltern väterliche Seite. „Ich weiß gar nicht, ob sie das hier sehen, aber ihre Geschichte hatte mich schon immer beeindruckt, also habe ich entschieden, sie zu Papier zu bringen und ein Lied daraus entstehen zu lassen, es zeigt, dass man selbst in Zeiten von Krieg seine große Liebe finden kann.“ Er nahm wieder seine Gitarre und holte sich diesmal auch einen Bassisten und einen Schlagzeuger dazu, weil dieses Lied ein bisschen eine Uptempo-Nummer war und Nichts, was traurig stimmen sollte.   „I was twenty-four years old When I met the woman I would call my own Twenty-two grandkids now growing old In that house that your brother bought ya Oh the summer day when I proposed I made that wedding ring from dentist gold And I asked her father, but her daddy said, "No You can't marry my daughter" She and I went on the run Don't care about religion I'm gonna marry the woman I love Down by the Wexford border She was Nancy Mulligan And I was William Sheeran She took my name and then we were one Down by the Wexford border Well, met her at Guy's in the second world war And she was working on a soldier's ward Never had I seen such beauty before The moment that I saw her Nancy was my yellow rose And we got married wearing borrowed clothes We got eight children now growing old Five sons and three daughters She and I went on the run Don't care about religion I'm gonna marry the woman I love Down by the Wexford border She was Nancy Mulligan And I was William Sheeran She took my name and then we were one Down by the Wexford border From her snow white streak in her jet black hair Over sixteen years I've been loving her Now we're sat by the fire in our old armchairs You know Nancy, I adore ya From a farm boy born near Belfast town I never worried about the king and crown 'Cause I found my heart upon the southern ground There's no difference, I ensure ya She and I went on the run Don't care about religion I'm gonna marry the woman I love Down by the Wexford border She was Nancy Mulligan And I was William Sheeran She took my name and then we were one Down by the Wexford border“*** Damit war sein TV-Auftritt zu Ende und Taichi sah wieder in die Runde zu seiner Familie und seinen Freunden. „Ich habe da vielleicht vergessen, was zu erwähnen…“     Es passierte in den wenigen Minuten so viel, dass T.K. nicht recht wusste, was er machen sollte, Kari wollte wohl reinen Tisch machen, doch wurde von der Türklingel dabei gestört, diese blöden Türklingeln immer. Freundlich begrüßte er ihre Eltern und warf danach einen Blick auf Taichi, der alles andere als gut aussah, anscheinend war das für ihn schwieriger als angenommen, aber er war sich sicher, dass Mimi das schon hinkriegen würde, immerhin wusste sie am besten, wie er zu handhaben war, wenn nicht sie wer dann? „Herzlichen Glückwunsch, großer Bruder, das war bestimmt die richtige Entscheidung für euch als Band“, ja er war stolz auf den eitlen Kerl. Sein Blick richtete sich auf die Award Show im Fernsehen und auf Taichi, der dort tatsächlich auftrat, er kannte die Macher der Show, dort durften nur ausgewählte Leute auftreten und es bis dorthin zu schaffen, war schon eine Leistung, Matt war dort regelmäßig immer aufgetreten, aber aufgrund der Tournee musste er dieses Jahr passen, anscheinend war das die Chance für Tai und er hatte sie anscheinend genutzt. In dem ersten Song erkannte er direkt, worum es ging und er wollte Tai dafür am Liebsten erwürgen, das war ihm irgendwie peinlich, dass es anscheinend so offensichtlich gewesen war für alle anderen außer ihm selbst. Als der erste Song vorbei war, richtete er seine Worte an Taichi. „Alter echt mal Yagami, ich erwürg dich noch irgendwann, raus aus meinem Kopf“, er schnaubte, wieso war er denn immer so leicht zu durchschauen? Jap, für die Aussage würde er sich von Kari und Mimi höchstwahrscheinlich eine fangen und von Matt ausgelacht werden, wäre ja in dem Punkt nichts Neues, von Matt war er nichts Anderes gewohnt, trotzdem liebte er seinen Bruder. Seine nächsten Songs berührten ihn, er konnte nachvollziehen, wie schwer das damals für die Familie gewesen sein musste, aber er hatte es gut verpackt und was er an Taichis Musik mochte, war einfach dieses schonungslos Ehrliche, er dachte nicht viel darüber nach, sondern schrieb das nieder, was er wollte, egal was Andere davon halten würden. Er sah Kari an, dass ihr nach dem zweiten Song vor allem ein paar Tränen liefen und er beschloss, es jetzt nicht länger für sich zu behalten, wozu auch? Er war sich sicher genug, es öffentlich zu machen. Sanft streichelte er ihr die Tränen weg und gab ihr einen kurzen, liebevollen Kuss. „Alles okay, ja?“ Damit war die berühmte Katze aus dem Sack.     Mimi wusste bereits in dem Moment, in dem die Yagamis die Wohnung von Hikari betreten hatten, dass ihr Freund überfordert war, hoffnungslos überfordert. Daher störte sie sich auch nicht daran, dass er den Fernseher eingeschaltet hatte, es war die Show, an der Yamato sonst immer teilgenommen hatte, aber in diesem Jahr nicht, weil er an seinem Label gearbeitet hatte. Sie begann sich mit Hikari und ihren Eltern zu unterhalten, als ihre Aufmerksamkeit wieder dem Fernseher galt und sie mit geweiteten Augen zwischen Tai und der Show hin und her blickte. Diesen Song kannte sie ja bereits und Hikari neben ihr war leicht blass geworden, scheinbar erkannte sie genau, worum es ging und Takeru schien es nicht anders zu gehen, selbst Yamato hatte einen wissenden Blick auf die beiden geworfen. Umso überraschter war sie vom zweiten und dritten Song und man merkte, wie viel Liebe Taichi in diese Lieder gesteckt hatte. Ihr Mund stand einfach nur noch offen und gemeinsam mit Hikari begann sie bereits die ersten Tränen zu weinen. Als er meinte, er habe da etwas vergessen, war es um sie geschehen und sie zog ihn fest an sich. „Ich fasse es nicht, dass du da wirklich hingegangen bist. Ich bin so stolz auf dich, das glaubst du gar nicht.“ Sie weinte und auch Taichis Mutter vergoss einige Tränen. „Oh Gott, Tai, das war wundervoll.“ Auch Yamato hatte anerkennend genickt und Takeru war zu Hikari herüber getreten, hatte sie getröstet und… geküsst. ENDLICH. Mimi war schon drauf und dran gewesen die beiden zu erwürgen. Dass sie sich liebten sah sogar ein Blinder. „Ich freue mich so für euch beide!“, quietschte sie los und zog ihre Freundin in die Arme. Endlich würde alles gut werden. Über Takerus Kommentar, dass er Tai erwürgen würde, hatte sie vorerst kein Wort verloren, denn irgendwie konnte sie ihn ja doch verstehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)