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SHaRKY SCaM

SouRin
von

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Die Not schweißt zusammen

Als Rin schon glaubte, sich in Sicherheit zu wissen, da er nun schon über zwei Monate Ruhe vor Dr. Masefields Folter hatte, ging dieser wieder dazu über, ihn am Stuhl fest zu binden. Am ersten Tag dieser erneuten physischen Therapie, bekam Rin schon eine halbe Panikattacke, da er sich nur zu gut an die Schmerzen erinnern konnte, die er auf diesem Stuhl hatte ertragen müssen. Zu allem Überfluss war auch noch Montag, was bedeutete, dass er noch weitere vier Tage vor sich haben würde, bevor ihm eine Pause vergönnt sein würde.
 

„Calm dow, Rin. Don’t panic…it won’t hurt this time“, beruhigte ihn der Psychologe nur wenig mit seinen Worten.
 

Schon zuvor hatte der Doktor auch schon gesagt, dass es nicht weh tun würde, nur um danach Nadeln in Rins Finger zu piksen, durch die er ihm elektrische Schläge verpasst hatte. Der Rothaarige traute dem anderen keinen Meter mehr über den Weg, erst Recht nicht nach der Aktion mit Ryan.

Wie krank war jemand, der einen anderen schickte, um seinen Patienten zu vergewaltigen, um den Fortschritt seiner Behandlung zu testen?

Seit dem hatte der Arzt nicht mehr wirklich etwas von Rin über seine Sexualität wissen wollen und den Vorfall auch nicht weiter erwähnt, doch der Schreck saß zu tief, als dass er sich in Sicherheit wiegen wollte.
 

„I just want to know, how much of a shark you really are“, hätte Dr. Masefield seine Worte nicht verwirrender, oder treffender formulieren können.
 

Rin starrte ihn ungläubig an, da er schon dachte, er hätte sich verhört, doch als der andere ihm darauf die Lippen auseinander schob, um ihm den Mund zu öffnen, hielt er alles für möglich.

In der Hoffnung, es würde wirklich nicht weh tun, hielt der Rothaarige erst einmal still, auch wenn er dem Arzt den Finger hätte abbeißen können, den er ihm zwischen die Zähne schob.
 

„Just as I thought…they really are sharp like a knife“, zog Dr. Masefield seinen Finger grade noch rechtzeitig heraus.
 

Als Rin das Blut des Arztes auf seiner Zunge schmecken konnte, hätte er fast dem Drang, dem Instinkt nachgegeben, in diesen zu beißen. Was um alles in der Welt stimmte nicht mit ihm? Hatte der andere etwas mit ihm angestellt?

Vielleicht war es auch einfach nur der Hass und der Wunsch auf Rache in Rin, der ihn solche Gedanken in ihm aufkommen ließ. Der Arzt sollte auch leiden…

Wer wusste schon, wie viele wegen ihm vergewaltigt, oder gefoltert worden waren?

Wenn er ein, oder zwei Finger verlieren würde, wäre das nur eine gerechte Strafe. Doch der rationale Teil in Rins Verstand dachte dies und steuert ihn wieder, hatte doch zuvor ein anderer Teil übernommen.
 

„Since you weren’t able to tell me, how long you can hold your breath, I want to test it“, erklang das unheilvolle Vorhaben des Psychologen, der partu nicht aufgeben wollte, alles Mögliche mit seinem Patienten auszutesten.
 


 

Etwa eine Stunde später, keuchte Rin nach Luft ringend auf dem Gang, sich an die weiße Wand mit den LED Leuchten am Boden lehnend, um zu Atem zu kommen. Der Verrückte hatte ihm doch tatsächlich den Kopf unter Wasser gedrückt und dann die Zeit gestoppt…

Das rote Haar sonderte noch immer Wassertropfen von der mit Wasser gefüllten Schale ab, in die man Rin mehrmals getaucht hatte.

Er hatte schon geglaubt, er würde ersticken, oder sich seine Lungen mit Wasser füllen, doch nichts dergleichen war geschehen. Außerdem hatte der Doktor ihn recht schnell entlassen und das ohne groß ein Wort über das Geschehene zu verlieren. Wie auch immer man es betrachtete, in dieser Sitzung war er eindeutig nicht therapiert worden. Nein, diese Behandlung hatte mehr einem Experiment geglichen, um sein Lungenvolumen oder was auch immer zu testen.
 

Auf dem Weg zurück nach 207, musste Rin wieder daran denken, wie Sousuke vor ein paar Wochen die beiden Raumbeschriftungen übersetzt hatte, welche Chigusa nicht hatte lesen können. Diese hatten wenn er sich nicht irrte, doch auch mit Experimenten zu tun gehabt, oder?

Vielleicht irrte er sich aber auch und diese Stunde und die Räume im 3. Stock hatten rein gar nichts miteinander zu tun. Sie wussten immerhin nicht einmal, welche Art Experimente dort durchgeführt wurden. Es konnte sich auch genauso gut um einen Testraum für Medikamente handeln, die einige Patienten benötigten. Schließlich war es kein Geheimnis, dass einige Insassen ruhig gestellt werden mussten, da sie sonst eine Gefährdung für sich selbst und die Allgemeinheit darstellten. Nicht jeder konnte mithilfe einer Lobotomie besänftigt werden, da viele noch Angehörige hatten, die sonst Fragen stellen würden.
 

Als Rin sich ein Handtuch aus dem Bad holte, kehrte die Angst um Sousuke wieder zurück, da dieser immerhin keine Verwandten hatte…

Auch wenn Dr. Masefield nichts über seinen Freund erwähnt hatte, war es nicht ausgeschlossen, dass sie diesen bei einer weiteren Ausschreitung ruhigstellen würden…für immer. Wer wusste schon, was die Leitung von Dimayz im Schilde führte?

Ziemlich fertig mit den Nerven, wartete Rin auf seinem Bett auf Sousukes Rückkehr. Er konnte gut eine Ablenkung gebrauchen und hätte allgemein nichts dagegen einzuwenden, wenn dieser ihm mal wieder einen kleinen Gefallen tat.

Seit dem ersten Mal, dass sie sich näher gekommen waren – oder viel eher, dass Sousuke Rin näher gekommen war – begann der Größere oftmals von selbst, seinen Freund auszuziehen und ihn zu streicheln. Wenn er dann das okay bekam, verwöhnte er diesen weiter und befriedigte zumindest einen Teil seines Verlangens.

Rin fragte sich inzwischen, ob es wirklich in Ordnung war, dass Sousuke ihm einen runter holte, umgekehrt aber nichts lief. Es war auch nicht so, dass der Rothaarige es nicht versuchte, aber sobald es um den Größeren ging, blockte dieser ab und zog sich zurück. Ungewöhnlich war das bestimmt nicht für die Opfer von sexueller Nötigung, doch trotzdem hatte Rin auch das Bedürfnis, Sousuke zu berühren.

Vielleicht würde das mit etwas Geduld auch funktionieren, doch so schnell machte er sich keine Hoffnung auf Besserung. Schwer zu akzeptieren war es aber trotzdem…
 


 

„…warum hast du ein Handtuch auf dem Kopf?“, war das erste, das Sousuke auffiel, als er ins Zimmer eintrat.
 

„Das ist eine lange Geschichte“, seufzte Rin. „Hat was mit Dr. Masefields neuer…‘Behandlung‘ zu tun.“
 

„Okay?“, setzte sich der Größere zu seinem Freund und gab ihm einen Kuss.
 

„Na ja…er hat mich heute in eine Wasserschüssel getaucht“, begann der Kleinere zu erzählen. „Um zu testen, wie lange ich die Luft anhalten kann.“
 

„Aber dir geht’s soweit gut, oder?“, wollte der Dunkelhaarige sofort wissen, wobei ein wütender Schimmer in seinen Augen zu erkennen war.
 

„Ja…es hat auch nicht weh getan, war nur unangenehm“, beruhigte Rin seinen Freund wieder, da er bereits ein paar Mal hatte miterleben dürfen, wie dieser darauf reagierte, wenn man ihm Schmerzen zufügte.
 

„Trotzdem…“, gab Sousuke grimmig von sich und schlang seine Arme von hinten um den Kleineren, sich an ihn schmiegend.
 

„Und wie ist es bei dir gelaufen?“, erkundigte sich der Rothaarige milde lächelnd und schloss die Augen, als er sich nach hinten lehnte.
 

Sousuke nahm es manchmal etwas zu wörtlich, wenn er meinte, er würde ihn beschützen, doch dagegen hatte Rin nichts einzuwenden. Erstens mochte er es, vom Größeren so umarmt zu werden, dass dieser wie eine Schutzfestung um ihn herum wirkte, zweitens fand er es auf eine seltsame Weise erregend, wie sein Freund darauf reagierte, wenn ihm irgendjemand zu nahe kam.

Normale Menschen hätten wohl Reißaus genommen, doch Rin fand dieses Verhalten anziehend. Seine Präferenz begründete er darauf, dass es in dieser Anstalt nicht schaden konnte, einen Bodyguard zum Freund zu haben, der einem Schutz gewährte – auch wenn dieser nicht immer angebracht war.
 

„…ich hab ein bisschen was kaputt gemacht, aber sonst ist alles okay“, murmelte Sousuke sehr nah an Rins Ohr, wodurch dieser eine Gänsehaut bekam.
 

„Was hast du kaputt gemacht?“, wollte der Kleinere wissen, interessierte sich aber nicht mehr so sehr dafür, da sich schönere Gefühle in ihm auszubreiten begannen.
 

„Nur einen Tisch…hab auch nicht wirklich Ärger dafür bekommen“, beruhigte der Größere seinen Freund und küsste dann dessen Nacken.
 

Als keine Antwort mehr von Rin kam, schlüpften Sousukes Hände – inzwischen schon geübt – unter dessen rotes Tank-Top, sodass er dessen weiche Haut unter diesen spürte.

Genießerisch seufzend, reckte der Kleinere seinen Kopf zur Seite, sodass der andere eine größere Angriffsfläche für seine Küsse bekam und diese sogleich ausnutzte.

Lange dauerte es auch nicht, ehe Sousukes Finger sich mit Rins Brustwarzen beschäftigen und diesen zusätzlich erregten.
 

„Ist es wirklich okay für dich, dass du das immer machst?“, nuschelte der Rothaarige und keuchte dann wieder auf, als sich der Druck der Finger erhöhte.
 

„Du magst es doch, oder?“, ließ Sousuke für einen Moment davon ab, sich an Rins Hals festzusaugen.
 

„Natürlich~“, öffnete der Kleinere seine Augen, um seinen Freund anzulächeln und diesen zu küssen, indem er den Kopf ein bisschen nach oben drehte.
 

„Dann ist es okay“, bestätigte dieser daraufhin und fuhr damit fort, seine Lippen an Rins Hals zu drücken.
 

Sousukes eine Hand wanderte nun nach unten, während sich die andere weiterhin darum kümmerte, die Burstwarzen zu umspielen.

Viel zu gut fühlte sich das alles an, als dass sich Rin noch großartig um irgendetwas gesorgt hätte. Diese Ablenkung funktionierte wirklich ausgezeichnet~
 

Bald schlüpfte Sousukes Hand unter Rins Bund, bahnte sich ihren Weg durch dessen Unterhose und umschloss dann dessen Glied mit einem sicheren Griff. Dieses aus seinem Gefängnis befreiend, öffnete der Größere seine Augen, um seinen Partner auch betrachten zu können, der die Augen geschlossen hatte und sich ihm hingab. Sousuke konnte der Versuchung nicht widerstehen und zog Rins Oberteil nun nach oben, um dessen helle Haut auch einmal bei Tageslicht betrachten zu können.
 

„…starr nicht so“, kam die leise Beschwerde von diesem, als zu lange nichts geschah.
 

„Entschuldige~“, hauchte Sousuke zur Besänftigung einen Kuss auf Rins Wange und fuhr sofort damit fort, sich dessen Erektion zu widmen, die im Grunde die gleiche Farbe wie dessen übrige Haut hatte. Nur die Eichel war natürlich dunkler, von der sich schon erste Tropfen der Lust absonderte, sodass er nun darüber fuhr und mit dem Daumen kreiste.
 

„Nicht da~“, keuchte Rin überrascht auf, reckte sich aber der wohltuenden Hand entgegen.
 

„Wenn ich aufhören soll, dann-“, hielt Sousuke schon inne, weil er dachte, dem anderen würde das nicht gefallen, obwohl das Gegenteil der Fall war.
 

„Nein…mach weiter“, quengelte der Kleinere, die Hüften schon ungeduldig bewegend, sodass sein Hintern gegen Sousukes Schritt gepresst wurde.
 

Ratlos, aber der Bitte folge leistend, fuhr der Größere mit dem Kreisen fort und entlockte seinem Partner damit wunderschöne Laute, von denen er gar nicht genug hören konnte.

Einer der Gründe, weswegen Sousuke das so gerne für Rin tat, war, dass er dessen Stimme genoss, die wie Musik in seinen Ohren klang. Ein anderer, dass der Kleinere so verlockend auf ihn wirkte, wenn er sich unter seinen Fingern wand und wohl fühlte. Außerdem war Sousuke sich sicher, dass kein anderer das je mit Rin getan hatte und auch nicht tun würde; nicht solange er lebte.
 

„Sousuke~“, stöhnte Rin bald darauf den Namen seines Freundes, als die Wellen des Orgasmus‘ seinen Körper durchzuckte und ihn atemlos in dessen Armen zusammensinken ließ. Nur gut, dass Sousuke ihn stützte und hinter ihm saß, sonst wäre er umgekippt.
 

Nachdem dieser sich das Sperma von den Händen geleckt hatte, wie er es meist tat, hatte sich Rin auch soweit wieder beruhigt, als dass er sich wieder richtig anziehen konnte.

Außerdem bemerkte er dabei, dass Sousuke noch immer hart war, da er etwas hartes in seinem Rücken spüren konnte. Ihn darauf ansprechen würde er aber nicht, da er ohnehin nichts für ihn tun würde können – sehr zu seinem Leidwesen.
 

„Macht es dir nichts aus, von einem wie mir berührt zu werden?“, murmelte Sousuke dann auf einmal leise in Rins Ohr und umschlang dessen Bauch mit seinen Armen.
 

„…warum sollte es?“, wusste dieser nicht ganz, worauf sein Freund hinaus wollte und genoss dessen Nähe einfach.
 

„Du weißt doch, was ich bin…“, erwiderte dieser.
 

„Ich weiß, dass du kein böser Mensch bist…du kannst ja auch nichts dafür, was man dir angetan hat“, nuschelte Rin vor sich hin, leicht rot um die Nase, weil es ihm schon ein wenig peinlich war, ausgerechnet von einem potentiell gefährlichen Kerl solche Befriedigung zu erfahren. Aber nicht etwas deshalb, weil er Sousuke für einen brutalen Killer hielt, sondern weil er von sich selbst überrascht war, wie er unter dessen Händen dahinschmolz.
 

„Ich bin immer noch ein Mörder“, schloss Sousuke die Augen und lehnte seinen Kopf an Rins Nacken.
 

„Jemand, der so sanft wie du ist, kann kein Mörder sein…“, setzte der Kleinere dagegen und meinte vollkommene ernst, was er sagte.
 

„Aber…also bin ich wirklich so sanft?“, war der Größere nun leicht verwirrt, da er immer dachte, er würde dem anderen weh tun, auch wenn alles dagegen sprach. „Ich hab immer Angst, dass ich dir weh tue.“
 

„Nichts da“, ließ Rin keine Widerrede zu. „Wenn du das tun würdest, würde ich mich melden.“
 

„Ganz bestimmt?“, wollte der Dunkelhaarige auf Nummer sicher sehen und öffnete seien Augen dabei einen Spalt breit.
 

„Glaub mir, das würdest du merken“, lachte der Rothaarige leise.
 

Unglaublich beruhigt, konnte Sousuke sich nun auch entspannen. Sein Ständer, von dem er mal wieder nicht viel mitbekommen hatte, verabschiedete sich auch langsam, was Rin wiederum ein wenig schade fand. Wie gerne würde er die Erektion des anderen mal zu Gesicht bekommen und viel lieber noch berühren, in den Mund nehmen…

Doch bis sich diese Fantasien in die Realität übertragen würden, hatte er noch einiges an Arbeit vor sich. Immerhin war es ein großer Fortschritt, dass Sousuke ihn nun berühren konnte und engen Körperkontakt nicht nur zuließ, sondern auch von sich aus wollte.

Auch in dieser Nacht kuschelte er sich von hinten an Rin, sodass sie beide einen angenehmen Schlaf hatten.
 


 

Am nächsten Mittag nach dem Schulprogramm saßen die vier Jugendlichen in der Mensa und unterhielten sich über ihre derzeitige Therapie. Dabei stellte sich heraus, dass auch bei den anderen härtere Maßnahmen ergriffen wurden, sofern man das so nennen konnte. Lediglich Chigusa blieb verschont, da sie mit ihrer Psychologin größtenteils nur sprach, so wie für gewöhnlich, wenn diese auch in letzter Zeit seltsame Fragen stellte. Darunter waren solche über ihre verstorbene Mutter und ob sie diese sehr vermisse, wie gut sie sich an sie erinnern konnte und so weiter. Aber auch, ob sie zurzeit einen Freund hatte, oder verliebt wäre, was sehr abwegig klang, wenn man bedachte, dass sie seit Jahren in einer Klinik für psychisch Kranke saß und die einzig Gleichaltrigen in ihrem Umfeld ein Psychopath, ein Schwuler und ein emotional distanzierter Mörder waren.
 

Nach dem Essen hatten sie noch ein bisschen Zeit, bevor Chigusa zu ihrer Sitzung musste und nutzten diese, um sich weiter auszutauschen. Kisumi versuchte Sousuke davon zu überzeugen, dass er ihm noch eine Chance geben solle und es ihm leid täte, dass er Rin vor seinen Augen geküsst habe.

Doch so wie es aussah, war da nichts zu machen, denn der Dunkelhaarige blockte jegliche Entschuldigung und alle sonstigen Annäherungsversuche der Nervensäge ab.
 

„Du hast es echt gut“, beneidete Rin die Brünette um ihre schmerzfreie Therapie.
 

„Dr. Watanabe ist wirklich eine Ausnahme hier“, nickte sie zustimmend und war heilfroh, dass sie keine Elektroschocktherapie durchmachen musste, so wie die Jungs. „Aber Dr. Masefield hat doch inzwischen auch damit aufgehört, dir…nun ja, Schmerzen zuzufügen, oder?“
 

„Das schon, aber inzwischen stellt er komische Sachen mit mir an. Gestern zum Beispiel hat er getestet, wie lange ich meine Luft unter Wasser anhalten kann“, brachte der Rothaarige Chigusa auf den neusten Stand.
 

„Oh man…“, schrieb sie dieses Ereignis gleich auf. „Und ich hatte schon gehofft, du hättest das Schlimmste überstanden.“
 

„Ich hoffe doch, dass ich das habe“, lachte Rin ein wenig unsicher.
 

Was konnte denn bitte noch folgen, nachdem man ihm derartige Schmerzen zugefügt und ihn fast vergewaltigt hatte?

Um auf andere Gedanken zu kommen, aber auch, weil er nicht die ganze Zeit nur über die Klinik sprechen wollte, entschloss er sich nun, Chigusa einige Fragen zu stellen. Er interessierte sich immerhin für seine Freunde und war auch neugierig darauf, welches Leben diese vor ihrer Einlieferung geführt hatten.
 

„Du bist schon ziemlich früh hierher gekommen, nicht?“, begann er, woraufhin sie nickte. „Ich hab mich nur gefragt, wie du mit der Veränderung zurecht kommst…und ob du deine Freunde auch so vermisst.“
 

„Anfangs war es natürlich nicht leicht, aber ich war hauptsächlich froh, von meinem Vater weg zu kommen“, verstand die Brünette Rins Fragen, da er wohl sein normales Leben vermisste. „Viele Freunde hatte ich auch nicht. Im Prinzip hatte ich bevor man mich hierher gebracht hat, nur noch meine beste Freundin. Ich frag mich oft, wie es ihr jetzt geht.“
 

„…wegen deinem Vater?“, fragte Rin vorsichtig nach, da er wusste, wie sensibel das Thema war.
 

„Ja, er hat mir so ziemlich den Kontakt zu allen verboten und mich isoliert, aber Gou hat nie aufgegeben…sie war schon immer sehr hartnäckig“, lächelte Chigusa, als sie sich an die Rothaarige erinnerte.
 

„Moment…Gou?“, blinzelte der Rothaarige überrascht.
 

Natürlich konnte es auch ein Zufall sein, dass die beste Freundin der Brünetten den gleichen Namen wie seine Schwester trug, doch so wie diese sie beschrieb, hörte sich das für Rin sehr nach seiner Gou an. Diese war auch eine Kämpfernatur und gab niemals nach, wenn ihr etwas oder jemand wichtig war.

Leider hatte Rin den Großteil seines Schullebens im Internat verbracht, sodass er nicht viel von dem Leben seiner Schwester mitbekommen hatte, doch meinte er sich erinnern zu können, dass diese mit 11 oder 12 Jahren mal sehr betrübt nach Hause gekommen war, weil ihre Freundin nicht mehr zur Schule kam. Konnte diese vielleicht Chigusa gewesen sein?
 

„Ja, warum fragst du?“, verstand die Brünette nicht ganz, was das Problem am Namen ihrer besten Freundin war, auch wenn es sich um einen Jungenname handelte. „Du hast auch einen Mädchennamen.“
 

„Nein, nein…darum geht es mir gar nicht“, wehrte Rin schon ein bisschen beleidigt ab, was Sousukes Aufmerksamkeit auf ihn lenkte. „Meine Schwester heißt nur auch so…und ich dachte, vielleicht meinst du ja sie.“
 

„Stimmt…“, wurden Chigusas grüne Augen größer. „Gou hatte ja auch einen großen Bruder mit einem lustigen Namen!“
 

„Danke auch“, schürzte Rin die Lippen, fand es aber schon irgendwie toll, dass er Gous verschwunden geglaubte Freundhin auf Umwegen und völlig unerwartet gefunden hatte.
 

„Nicht böse gemeint“, lachte sie nun. „Ich freu mich nur, dass es ihr gut geht…es geht ihr doch gut, oder?“
 

„Ja…sie schlägt sich ziemlich gut in der Schule“, bestätigte der Rothaarige daraufhin weniger beleidigt. „Ich weiß auch, dass sie ziemlich niedergeschlagen war, als du auf einmal nicht mehr da warst.“
 

„Oh, ich hätte ihr so gerne gesagt, dass es mir gut geht, aber ich konnte ihr nicht schreiben…ich durfte nicht“, senkte Chigusa den Blick.
 

„Du kannst ja nichts dafür“, schüttelte Rin den Kopf und legte ihr eine Hand auf die Schulter.
 

„Danke…wenigstens weiß ich jetzt, dass ich mir keine Sorgen um sie machen muss“, lächelte die Brünette Rin dankbar an. „Ich hoffe trotzdem, dass wir uns irgendwann wieder sehen werden.“
 

„Ja, ich auch“, stimmte der Rothaarige zu, der seine Schwester sehr vermisste.
 

„Ich will Rin-chans Schwester auch mal kennen lernen!“, mischte sich Kisumi nun ein, der bis eben gespannt zugehört hatte, genau wie Sousuke.
 

„Aber Finger weg von ihr! Ich hab schon genug damit zu tun gehabt, die Mikoshibas von ihr fern zu halten!“, stellte Rin im Vorneherein klar.
 

„Mi…koshibas?“, wiederholte Sousuke den Nachnamen.
 

„Ja, was ist mit ihnen?“, sah Rin seinen Freund fragend an.
 

„Mir kommt der Name nur bekannt vor. Ich glaub, ich bin mal gegen einen von ihnen geschwommen“, überlegte der Dunkelhaarige.
 

„Das kann gut sein, er ist ein Jahr älter als ich und ziemlich gut“, nickte Rin daraufhin.
 

„Maaaan…warum kennt ihr euch alle untereinander?“, fühlte sich Kisumi ausgeschlossen und suchte Nähe bei seiner besten Freundin, die ihn den Kopf tätschelte.
 

„Immerhin hast du jetzt uns, oder?“, lächelte sie dabei.
 

„Ja, das stimmt! Aber ich vermisse meine Freunde schon“, seufzte der Rosahaarige.
 

„Du hattest sowas?“, wollte Sousuke nicht ganz glauben, dass der Psychopath und Kinderschänder dazu fähig gewesen war, sich mit jemandem anzufreunden.
 

Dazu war ja nicht einmal er fähig gewesen…
 

„Ja natürlich! Mako-chan und Haru~“, nickte dieser eifrig. „Ich glaub, Haru mochte mich nicht so wirklich, aber Makoto war immer sehr nett zu mir.“
 

„Oh man“, wunderte den Größeren gar nichts mehr.
 

„Oh! Ich muss dann bald los!“, bemerkte Chigusa bei einem Blick auf die Uhr.
 

„Bis später, Chi-chan~!“, schob Kisumi seine beste Freundin in Richtung Aufzüge, während die anderen beiden diesem beinahe alltäglichen Schauspiel zusahen.
 

Dann sahen sich Sousuke und Rin gleichzeitig an und lächelten daraufhin, weil sie wohl das Gleiche dachten: Selbst an einem so trostlosen Ort, konnten Freundschaften entstehen, die vermutlich ein Leben lang halten würden.

Nicht nur das, sie beide hatten einander durch unglückliche Umstände gefunden und wie es aussah, wurden sie sich auch nicht mehr so schnell los und wollten das auch gar nicht.



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