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Decision

von

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Tod

Aoi fühlte sich unwohl, sehr unwohl. Sie musste mal und zwar dringend. Aber hier in den Ruinen würde sie wohl keine funktionierende Toilette finden. Inzwischen hatte sich auch die Truppe versammelt, die Sanguinem angreifen sollte. Zwar war ihr Schamgefühl im Laufe der Zeit gering geworden, aber sie wollte nicht unbedingt unter dem Blick so vieler Vampire ihre Blase erleichtern. In dem Moment verfluchte sie ihren menschlichen Körper. „Aoi!“, Lest Karr kam auf sie zu, „Hey, was ist? Du wirkst so angespannt.“ Super, jetzt hatte er es gemerkt. „Also…“, sie war beschämt und zwar sehr. Es wäre nicht so schlimm, wenn sie unter ihren Leuten wäre, die hatten das Problem selbst. Vampire jedoch hatten keine körperlichen Ausscheidungen. „Was ist los?“, Urd war nun auch hinzugestoßen. Lest zuckte mit seinen Schultern: „Keine Ahnung. Sie will es mir nicht sagen.“ Urd analysierte sie einmal gründlich, schließlich sah sie wie sich seine Augen etwas weiteten: „Aoi, musst du etwa…komm mit.“ Er packte sie am Arm und zog sie hinter sich her. Er ging mit ihr um einige Häuserecken bis zu einer Stelle, die sich die Natur schon fast zurückerobert hatte. Die Pflanzen hatten schon alles überwuchert, die Bäume hatten den Asphalt durchbrochen. Ein unveränderliches Bild dafür, dass die Menschheit die Natur wohl nie besiegen konnte, sie fand immer einen Weg. Urd schaute sich noch einmal um, dann sagte er: „Hier sollten wir ungestört sein, hier kannst du gehen…Jetzt schau mich nicht so an. Es ist bei mir zwar schon etwas her, aber ich habe nicht alle Aspekte des Menschseins vergessen. Ich werde auch nicht schauen, versprochen.“ „Okay“, sie öffnete ihren Rucksack und holte eine Packung Papiertaschentücher heraus. Urd hatte ihr den Rücken zugedreht. Anschließend verschwand sie zwischen den dichten Sträuchern.
 

Lest Karr drehte sich zu den beiden um: „Da seid ihr ja wieder. Was habt ihr getrieben?“ „Ich glaube, das ist nichts worüber du dir noch Gedanken machen müsstest, Lest Karr“, antwortete Urd ihm. Wo er recht hatte, da hatte er recht. Lests Problem war das nicht mehr. Damit stieg Urd auf eine erhöhte Position und räusperte sich einmal: „Darf ich um Aufmerksamkeit bitten?“ Sofort drehten sich alle Köpfe in seine Richtung und die anwesenden Vampire versammelten sich um ihn. „Wie ihr wisst steht eine wichtige Mission an. Wir sorgen besser dafür, dass sie ein Erfolg wird. Hier noch ein paar wichtige Anweisungen. Wir werden über die geheimen Wege in die Stadt eindringen. Die erste Truppe hat die Aufgabe unbeobachtet die Kommunikationssysteme der Menschen abzuschalten. Zum einen damit uns keine Verstärkung in den Rücken fällt, zum anderen um unsere Anwesenheit so lange wie möglich zu verschleiern. Danach beginnen wir mit dem Angriff auf die Stadt. Vergesst nicht, die Menschen werden versuchen, sich in Gruppen zusammenzuschließen, unterbindet das sofort. Sie haben Waffen die unsere Regenerationskräfte schwächen und uns auch töten können. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass die Menschen sich ergeben sollten: nehmt ihnen alle Waffen ab, aber tötet sie nicht. Nehmt sie lebend gefangen, solange es möglich ist und ihr euch dabei nicht selbst gefährdet.“ „Jawohl!“, die Antwort war einstimmig, die Vampire waren eindeutig motiviert. „Moment, noch etwas“, Urd ließ seinen Blick noch einmal über die gesamte Truppe schweifen, „Unterschätzt diese Menschen nicht. Sie sind stärker als die, mit denen wir es bisher immer zu tun hatten. Sie könnten euch ernsthaften Schaden zufügen, sobald wir das Gebiet betreten haben müssen wir jederzeit mit Angriffen rechnen, also seid Vorsichtig.“ Damit war die Ansprache beendet.
 

Sie waren klug, das musste Aoi zugeben. Sie nutzten ihren Heimvorteil geschickt aus. Sobald die Kommunikationssysteme weg waren, würden die Soldaten der japanischen, kaiserlichen Dämonenarmee keine Verstärkung mehr rufen können und ohne die würden sie Sanguinem niemals halten können. Sie hatten sich unbemerkt nähern können, wenn die Armee sie entdeckt hätte, dann hätte sie schon längst Schritte eingeleitet, aber es war alles ruhig. Urd führte sie durch einen kleinen Gang. „Dieser Weg, erführt direkt in den Palast. Er wurde angelegt, um im Notfall eine schnelle Flucht aus der Stadt zu gewähren“, erklärte er. Es war absolut dunkel in diesem Gang, aber Urd hielt sie an der Hand und führte sie. Bisher waren sie noch keine Soldaten begegnet, das sprach dafür, dass sie den Gang noch nicht entdeckt hatten. „Aoi“, sagte Urd. „Ja?“, antwortete sie ihm. „Du bist näher dran als wir. Was glaubst du, besteht eine Chance, dass sich eure Soldaten ergeben?“, fragte er sie. Aois Magen verkrampfte sich, sie kannte die Antwort auf diese Frage: „Ich glaube…eher nicht. Wir kämpfen in der Regel bis zum letzten Mann. Als sie zur Armee kamen war ihnen klar, dass sie im Kampf sterben könnten. Zum Wohle der Menschheit.“ „Ich habe schon fast vermutet, dass du so etwas sagen würdest“, sagte Urd. Aoi wunderte es dann doch etwas: „Tatsächlich? Hast du nicht gesagt, dass du nicht viel über unsere Gesellschaft weißt?“ Urds Griff um ihre Hand wurde fester: „Das habe ich gesagt. Aber vergiss nicht, dass ich über tausend Jahre alt bin. Ihr seid nicht die ersten, die versucht haben, gegen uns zu kämpfen und auch nicht die ersten, die Experimente mit dem Seraph of the End machen. Aber auch schon ein Blick auf die Geschichte reicht, um einen Einblick in das Verhalten von Menschen zu erhalten. Das sich Menschen für ihre Anführer so in den Tod stürzen ist nichts Neues. Dennoch…sich selbst zu opfern, für etwas so vergängliches wie Ruhm. In meinen Gedanken ergibt es keinen Sinn. Aber ich bin ja auch nur ein Vampir.“ Aoi holte zu ihm auf: „Würden das deine Leute nicht für dich tun? Ich meine, auf mich hatte es schon den Eindruck als schauten sie zu dir auf.“ Urd schwieg einen Moment: „Das ist schwer zu sagen. Ich glaube, die meisten Vampire denken über den Tod an sich nicht so sehr nach. Entweder sie sterben tatsächlich im Kampf…oder eben auch nicht. Aber Vampire werden nicht so stark von Emotionen beeinflusst wie Menschen. Deswegen handeln sie nur selten daraus.“ „Ja, ergibt Sinn“, gab sie zurück. „Aoi“, sagte Urd erneut. „Ja? Was ist noch?“, antwortete sie erneut. „Du würdest das also auch für euren Anführer tun?“, fragte er. Aoi ließ ihn ihre Entschlossenheit fühlen: „Natürlich! Es geht um mehr als eine Person, es geht um unser überleben.“ Urd seufzte: „Du redest immer nur vom Wohle der Menschheit. Aber welchen Sinn hat das, wenn keiner von euch mehr da ist?“ „Urd, nicht alle von uns sind Soldaten. Einige können nicht kämpfen, aus verschiedenen Gründen. Wir müssen die beschützen, die sich nicht selbst beschützen können. Dafür sind wir doch da. Es leben eine Menge Menschen in Tokyo, Zivilisten. Wir können sie nicht einfach im Stich lassen und flüchten wie Feiglinge“, entgegnete sie ihm. „Glaubst du, dass wir unbewaffnete Menschen einfach so umbringen? Glaubst du, das können wir uns leisten?“, er blieb immer noch ruhig. Aoi schaute auf den Boden: „Du siehst das vielleicht anders, aber es gibt Dinge, die sind schlimmer als der Tod. Es ist ja nicht so, dass ihr die einzige Gefahr währt. Die meisten Menschen können sich mit dem Gedanken, irgendwo eingesperrt zu sein, nun mal nicht anfreunden. Erst recht nicht mit ihren Jägern.“ Urd blieb stehen, Aoi lief erst einmal in seinen Rücken. Er drehte sich um und seine Hände ruhten erneut auf ihren Schultern: „Du glaubst also, Vampire und Menschen können nicht miteinander auskommen?“ Aoi drehte ihren Kopf weg: „Also, das System eurer Herrscher hat hier jedenfalls nicht so gut funktioniert. Waren die einfach nur korrupt und bei euch in Europa ist es anders?“ „Wenn die Konflikte hier gelöst werden, dann kannst du dir vielleicht selbst ein Bild machen“, sagte er zu ihr, „Aber genug davon, wir sind da“
 

Zunächst war alles ruhig. Palast war die richtige Bezeichnung gewesen. Weite, weiße Hallen erstreckten sich über ihren Köpfen. Sie waren wirklich direkt in der Stadt rausgekommen. Noch immer waren sie keinem Soldaten begegnet, sie hatten den Eingang also wirklich nicht entdeckt. Je mehr sie jedoch vordrangen, umso mehr Geräusche konnte sie wahrnehmen. Das Aufeinandertreffen von Klingen , die Schreie der getroffenen. Die Schlacht um Sanguinem war bereits in vollem Gange. „Komm mit“, sagte Urd zu ihr und lief schnell eine Treppe hinauf. Aoi folgte ihm, auch wenn sie sich ziemlich beeilen musste, um mit ihm mithalten zu können. Bald erreichten sie eine Terrasse, Urd stemmte die großen Glastüren auf und sie gingen ins Freie. Unter ihnen spielte sich der gesamte Kampf ab. Ihr Hals wurde trocken, sie würden alle sterben. Dennoch kämpften sie weiter. „Aoi…jetzt liegt es an dir. Diese Menschen haben nicht die geringste Chance, das wissen wir beide. Sie werfen nur unnötig ihre Leben weg“, Urd holte einen Fernsprecher aus seiner Tasche, „Damit kann man die Lautsprecher bedienen. In ganz Sanguinem gibt es sie, für den Fall dass ein Vampir gebraucht wird, aber man nicht weiß wo er sich aufhält, kann man ihn damit rufen. Ich weiß, dass du nicht nur eine normale Soldatin bist. Du könntest sie retten, sag ihnen, sie sollen die Waffen niederlegen. Unsere Leute wissen dann schon, was sie zu tun haben.“ Er streckte seine Hand aus und hielt es ihr hin. Aoi musste schlucken. Was sollte sie tun? Was würde Kureto tun? Würde er seine Kameraden einfach sterben lassen? `So wenige Opfer wie möglich` Kuretos Stimme hallte in ihrem Kopf wieder. Es gab immer noch eine Chance, sie konnten sie wieder befreien. Wenn Kureto erst einmal von der Bedrohung wusste, dann würde er sofort entsprechende Schritte einleiten. Sie mussten nur Urd Geales besiegen, dann wäre das System der Vampire am Boden, ohne ihre Adeligen können sie nicht mehr viel ausrichten. Nur. Nur Urd Geales besiegen. Doch darum konnten sie sich auch später noch kümmern. „Nur du kannst diese Entscheidung treffen, Aoi. Nutze deinen eigenen Kopf. Nicht den deiner Vorgesetzten“, Urd war schon wieder so nah an ihrem Ohr. Warum musste er das ständig machen? “Wenn ich das tue, dann werden ihre Leben verschont?“, fragte Aoi noch einmal nach. Urd Geales nickte: „Du hast mein Wort. Ich halte meine Versprechen.“ Aois Hände verkrampften sich um das Gerät bevor sie es an ihren Mund hob. Nein. Keine weiteren Opfer mehr, keine unnötigen Opfer. Sie hatte es in der Hand, im wahrsten Sinne des Wortes. Die Vampire konnten vielleicht einen Sieg erringen, aber an Kureto würden sie scheitern. Aoi holte tief Luft, sie musste jetzt sehr überzeugend klingen. Anschließend betätigte sie den Knopf: „Kameraden, hier spricht Aoi Sangu, Assistentin von Generalleutnant Kureto Hiragi, Herrscher der japanischen, kaiserlichen Dämonenarmee. Ihr habt den Befehl, die Waffen niederzulegen. Ergebt euch und niemanden wird etwas geschehen, dafür bürge ich.“ Es vergingen einige Sekunden in denen nichts passierte. Die Lautsprecher waren so laut gewesen, die hatte man vermutlich in jedem der Gebäude gehört. Aois Herzschlag beschleunigte sich. War sie nicht überzeugend genug gewesen? War sie nun eine Verräterin? Doch dann hörte sie ein Klirren, eine Waffe, die zu Boden fiel. Es folgten weitere, immer mehr Waffen fielen. Es…es hatte funktioniert. Sie hatten auf ihre Anweisung gehört. Diese Soldaten schienen recht gehorsam zu sein, zu ihrem Glück. Dann gaben ihre Beine nach, sie fiel auf ihre Knie. Urd nahm ihr das Gerät aus der Hand: „Sehr gut gemacht, Aoi. Das war ein guter Auftritt. Jetzt können wir uns alle etwas ausruhen.“
 

Sanguinem war schnell wieder übernommen. Der Plan von Urd Geales hatte reibungslos funktioniert. Er hatte sich auch an die Abmachung gehalten. Alle Soldaten, die sich ergeben hatten, wurden verschont. Urd hatte Aoi ein Zimmer in dem Palast gegeben, wo sie sich ausruhen konnte. Eine Zeit lang blieb sie auch da und grübelte. War das ein Fehler gewesen? Hatte Urd sie wirklich schon so stark unter seine Kontrolle gebracht? Warum tat sie immer wieder, was dieser Blutsauger von ihr wollte? Sicher, sie hatten einige nette Gespräche geführt und sie hatte viel über die Gesellschaft der Vampire gelernt. Aber das war es auch schon, oder? Mehr war da nicht. Aoi erhob sich von ihrem Bett und streifte sich ihre Schuhe über. Sie musste aus diesem Zimmer raus, auch wenn das Zimmer ausgesprochen luxuriös war. Offenbar war sie jetzt eine Art Sondergast. Dennoch, etwas frische Luft konnte nicht schaden. Obwohl, frische Luft war relativ, immerhin war das hier eine unterirdische Stadt. Aber es war ihr nicht verboten worden, den Palast zu verlassen, also würde sie das auch tun. Sie öffnete die Tür und trat auf den Gang. Es kamen ihr ein paar Vampire entgegen, aber die beachteten sie nicht großartig. Vielleicht hatten sie sich schon an ihre Anwesenheit gewöhnt. Auch als sie durch das Eingangsportal schritt wurde sie auch nicht von den Wachen aufgehalten. Sie entfernte sich etwas und lehnte sich an eine der Statuen, etwas abseits von allen Häusern. Wie wollte sie jetzt eigentlich weitermachen? Wie wollte sie Kureto informieren? Hatte sie es komplett verhauen? Vielleicht hätte sie sich das vorher überlegen sollen, aber es war so viel auf einmal passiert, da hatte sie dazu kaum Zeit gehabt. Verdammter Vampir! Was machte er mit ihrem Verstand? Es war doch nur ein Mythos, dass Vampire Menschen mit ihren Kräften beeinflussen konnten, oder? Sie stieß sich wieder von der Statue ab, was passiert war, das war eben passiert. Jetzt musste sie sich überlegen, wie sie aus der Misere wieder herauskam. Sie wollte wieder zurück in den Palast gehen, aber dann nahm sie hinter sich eine Bewegung war. Bevor sie reagieren konnte spürte sie wie sich etwas in ihren Bauch bohrte. Ein gewaltiger Schmerz breitete sich in ihrem Bauch aus. Sie musste husten, eine metallisch schmeckende Flüssigkeit breitete sich in ihrem Mund aus. Blut. Sie sah nach unten. Ein Dolch. Ein Dolch steckte in ihrem Bauch. Ihre Beine sackten ein und sie ging zu Boden. Nein! Wer? Sie sah nach oben. Es war kein Vampir, es war ein Mensch! „War…“, sie musste erneut husten. „Miese Verräterin!“, schrie er, er trug eine Uniform der kaiserlichen Dämonenarmee, „Benutzt Meister Kureto Hiragis Namen. Du, eine Sangu, hintergehst uns auf diese Weise. Willst du so sehr der Schoßhund eines Vampirs sein?“ Er kam näher auf sie zu, den Dolch hatte er erhoben. Er würde sie töten, daran bestand kein Zweifel. „Stirb, du Mistst-“, doch weiter kam er nicht, denn eine Klinge hatte sich durch seine Brust gebohrt. „Argh…“, damit knickte er ein, sein Blut benetzte den Boden. Er war tot. Urd Geales hatte ihn getötet. „Aoi!“, rief er und ließ sein Schwert neben ihm fallen. „Hörst du mich, Aoi!“, er schrie schon fast. Aoi konnte nur nicken, während es um sie herum langsam dunkel wurde. War das ihr Ende? Hatte sie versagt? Den Schmerz spürte sie kaum noch, er war einer leichten Müdigkeit gewichen. Sie wollte schlafen, nur schlafen und dann… „Hör mir zu“, Urd Stimme klang ernst, er holte sie zurück zu ihrem Bewusstsein, „Du bist schwer verwundet, du wirst sterben.“ Er sagte es, ohne Umschweife. „Aber es muss nicht so enden. Ich kann dir das Leben geben, ein ewiges Leben“, sagte er. Aoi konnte sehen, wie er einen seiner schwarzen Handschuhe auszog. Anschließend biss er in sein eigenes Handgelenk, tiefrotes Blut lief seinen Arm hinab. `Wenn du das trinkst, dann wirst du eine von ihnen, ein Vampir, das was du eigentlich hassen solltest´ Aber wenn sie es nicht tat, dann würde sie hier sterben. Sie würde ihre Mission nie beenden können. Wenn sie es richtig verstanden hatte, dann würde sie ihren Verstand nicht verlieren. „Ich werde dich nicht dazu zwingen“, fügte Urd noch einmal hinzu. Dieses Blut würde sie retten. Sie würde hier nicht sterben, jetzt nicht. Mit ihrer letzten, verbliebenen Kraft nahm sie Urds Handgelenk und führte es zu ihrem Mund. Vorsichtig begann sie zu trinken, Urds Blut vermischte sich mit ihrem eigenen. Es war widerlich, aber sie blendete den Geschmack aus und schluckte schnell. Nachdem sie einige Schlucke genommen hatte zog Urd seinen Arm weg: „Das reicht. Keine Sorge, alles wird gut. Wenn du wieder aufwachst wirst du etwas, dass einem Menschen weit überlegen ist.“ Die letzten Worte verstand sie kaum noch, ein brennender Schmerz breitete sich in ihrem Körper aus. Als würde pure Lava durch ihre Adern fließen. Sie griff sich an die Kehle, sie war als würde sie in Flammen stehen, ihre Augen weiteten sich. Sie hörte irgendwo einen Schrei, aber sie konnte nicht sagen woher. Kurz bevor sich die Dunkelheit um sie legte realisierte sie, dass es ihr eigener war…



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