Kill this Killing Man (III) von Kalea (Ein neuer Anfang) ================================================================================ Kapitel 149: Legends are made ----------------------------- 149) Legends are made Sie legten gerade das letzte Werkzeug weg, als Mity Dean fragend ansah. „Ich weiß, dass du nicht mehr darüber reden willst. Darf ich dir trotzdem noch eine Frage zu Dämonen stellen, auch wenn sie eher allgemein ist?“, wollte sie leise wissen. „Frag“, antwortete der Winchester „Es gibt eine Legende über einen Apachenhäuptling und die Dämonen der Weißen.“ Dean ließ den Kopf hängen, atmete durch und nickte kurz. „Du kennst sie?“ „Zum Teil, ja. Aber ich weiß nicht, wie sie heute geht“, er überlegte kurz. „Wie das Ende ist.“ „Wie sie heute geht?“ Mity musterte ihn verwirrt. Die Legende hatte sich doch nicht geändert, oder? Sie lehnte sich an die Wand und spielte gedankenverloren mit dem Schrauber. „Das Ende ist ...“ Sie schüttelte den Kopf. „verrückt!“ „Wie verrückt?“ „Der Häuptling hatte Frieden für seinen Stamm ausgehandelt. Er wollte, dass sich seine Apachen von den Weißen fernhielten, dass sie nur Waren tauschten, die der ganze Stamm brauchte, doch seine Krieger tauschten weiterhin Felle und Fleisch gegen Alkohol. Daraufhin verfluchte er sie“, begann sie zu erzählen. „Solange nicht auch der letzte Knochen des Häuptlings zu Staub zerfallen war, solange sollten die Dämonen der Weißen die Körper der Apachen nutzen können“, ergänzte Dean. „Soweit kenne ich sie.“ Mity musterte den Winchester. Wieso kannte er sie nur bis dahin? Die Legende wird seit Generationen weitererzählt.  “Die Geister seiner gefallenen Krieger schützten das Grab des Häuptlings, damit niemand den Fluch umgehen könnte. Doch es kam ein Mann, ein Weißer, der den Fluch brach, indem er die Knochen des Häuptlings verbrannte. Die Geister konnten ihm nichts anhaben.“ Unbewusst rieb sich Dean den Oberarm, wo ihn ein Pfeil getroffen hatte. „Sie haben ihn schon verletzt“, sagte er leise, „und er war auch nicht alleine!“ „Woher?“, wollte sie jetzt wissen. Ließ ihn jedoch nicht zu Wort kommen, als sie die Erkenntnis traf. „Er war ein Jäger, wie du?“ Fragend schaute sie ihn an. „Wird die Legende unter Jägern so erzählt?“ Dean reagierte nicht. Sein Blick ging in die Ferne. Seine Gedanken kreisten um die Harrisons, um Amos und Thomas, zu Bethanny und natürlich auch zu Carren. „Dean?“, fragte sie etwas lauter und holte ihn in die Gegenwart zurück. „Was?“, fragte er irritiert. „Nein, ich ... Ich weiß nicht, ob sie unter Jägern überhaupt erzählt wird.“ Er schüttelte den Kopf. „Haben die Dämonen ...?“ „Soweit ich weiß, wurde nie wieder ein Apache von einem Dämon benutzt.“ „Das ist gut“, freute sich Dean. „Wenn doch kein Jäger diese Legende kennt, woher kennst du die dann?“, wollte Mity wissen. „Amos hat sie mir erzählt“, erklärte Dean. „Amos?“ „Ein Jäger der ... den ich mal kennengelernt habe.“ „Amos?“, ertönte plötzlich Sams Stimme. „Das war doch der Jäger, den du geholt hast, als ich die Pferde holen wollte und wir unbedingt noch diese Sache mit dem Häuptling erledigen mussten, bevor wir ...“ Sam betrat den Saloon und brach ab als er Tylor, Mity und Cooper sah. „Hey“, grüßte er etwas verlegen. „Die Sache mit dem Häuptling?“, bohrte Mity nach. „Das ist über 150 Jahre her!“ Dean schnaufte und schaute zu Sam. Das sollte er mal erklären. „Ja“, grummelte Sam und ließ den Kopf hängen. „Da hab ich uns was eingebrockt“, sagte er und schaute zu Dean. „Dann löffle es auch wieder aus“, nickte der. Sam holte sich ein Bier und verteilte auch gleich noch an jeden anderen eine Flasche. „Neben Dämonen, Werwölfen und Geistern mussten wir uns auch mit einem Trickster rumschlagen, von den wir vermuten, dass er ein Gott ist. Loki um genauer zu sein. Wir haben ihm vor ein paar Jahren wohl mal mächtig den Spaß verdorben. So sehr, dass er uns loswerden wollte und uns durch die Zeit geschickt hat. Wir landeten unabhängig voneinander 1855 in der Nähe von El Paso.“ Er machte eine Pause, damit die anderen das Ganze erstmal sacken lassen konnten. „1855. Klar“, sagte Cooper ungläubig und schüttelte den Kopf. „Ein Gott! Und wie seid ihr zurückgekommen?“ Nein! Dämonen, Geister? Okay, das konnte er ja vielleicht noch glauben, aber Zeitreisen? NEIN! „1855?“, begann Mity, „Das könnte ungefähr hinkommen.“ Den Alten zufolge geschah das vor dem großen Krieg der Weißen. Aber trotzdem! Sie fand es schon komisch, dass ein Weißer diesen Fluch gebrochen haben sollte. Zeitreisende Weiße? Dean und Sam Winchester? „Ward ihr wirklich ...? Seid ihr wirklich durch die Zeit gereist? Wie war das? Wir war es da?“, sprudelte es aus Tylor heraus. „Es gab tolle Menschen, die ich nie wiedersehen werde und weniger tolle Menschen, die ich auch nie wieder sehen werde“, erklärte Dean heiser. „Wir haben einen Fluch gebrochen und sind irgendwie wieder hier gelandet.“ Er schüttelte den Kopf. „Letztendlich war es ein Fall wie jeder andere auch.“ Er zuckte mit den Schultern. „Wir haben überlebt!“ Schnell trank er sein Bier aus, verließ den Saloon und stapfte nach oben in seine Wohnung. Er wollte nicht darüber nachdenken. Nicht über den Fall und nicht über die Menschen und doch nahm er sich wieder einmal vor nach El Paso zu fahren. Er wollte sich selbst überzeugen, dass sie gelebt hatten und nicht von seinen Dämonen getötet worden waren. „Nicht“, sagte Sam leise, als er sah, dass Cooper ansetzte etwas zu sagen. „Lass ihn. Er hatte wirklich eine schöne Zeit da.“ Er schaute in die Runde. „Können wir das einfach auf sich beruhen lassen, wie alles andere auch, was mit unserer Vergangenheit zu tun hat? Bitte!“, bat Sam. Mity, Tylor und Cooper musterten ihn eine Weile schweigend, dann nickten sie. Auch wenn sie das Ganze erstmal für sich verarbeiten mussten und bestimmt noch Fragen haben würden, sie würden mit niemandem darüber reden. Warum auch? Es würde ihnen ja doch keiner glauben.    “Was für ein beschissenes Leben!“, stellte Cooper fest, als er die beiden Anderen nach Hause fuhr. „Egal was sie erlebt haben, sie können es mit niemandem teilen, weil ihnen keiner glaubt.“ Mity nickte nur, genau wie Tylor. „Sie brauchen wirklich Freunde, die sie einfach so nehmen, wie sie eben sind.“                                                           *** Bobby und Rufus trafen sich am nächsten Morgen im Diner, frühstückten und besprachen ihren Jagdausflug. Die Waffen lagen gut verschlossen in der Kiste auf Rufus´ Truck.  Nach ihrem Frühstück fuhren sie los. Auf der Suche nach Wild durchstreiften sie den Wald und kamen bald darauf bei der Hütte an, in der Rufus das Versteck der Arachne wusste. Sie betraten den Raum. Überall hingen, in riesige Netze eingespannte, Körper. „Lass uns wieder verschwinden“, sagte Bobby. „In der Hütte können wir nicht übernachten!“ Er erntete einen fragenden Blick von Rufus, doch der sagte nicht dazu. Ihm war klar, dass es eventuell Zuhörer gab. Sie verließen den Ort nicht gerade geräuschlos. „Und jetzt? Die Hütte müssen wir verbrennen“, überlegte Bobby, als sie weit genug weg waren. Weißt du, wer die Arachne ist? Gibt es nur die eine oder ist es Nest?“ „Die Fressgewohnheiten lassen nur auf eine schließen“, erklärte Rufus. „Weißt du auch wer oder hast du eine Vermutung?“ „Der Junge, der die Spätschicht an der Tankstelle macht. Ich habe ihn schon zwei- oder dreimal gesehen, wie er morgens mit Kapuze durch den Wald nach Hause läuft. „Kapuzen haben heute viele.“ „Ja, aber er hat auch eine sehr schlechte Haut, angeblich massive Akne und er trägt immer eine Sonnenbrille.“ „Das vervollständigt das Bild“, nickte Bobby. „Was machen wir?“ „Wir treiben uns noch eine Weile im Wald herum, gehen am Abend ins Motel. Vielleicht sollten wir vorher noch was essen und dabei ein bisschen lammentieren, dass wir nichts erlegt haben. Morgen früh folgen wir dem Kerl und schauen mal hinter die Brille. Danach wissen wir, ob er es ist.“ „Kling nach einem Plan“, nickte Bobby. Genauso machten sie es auch. Am Abend kamen sie zurück zum Motel und fuhren gleich ins Diner. Sie suchten sich einen Tisch und während sie bestellten, beschwerten sich bei der Bedienung, dass es hier kaum Wild gab. Der Kellner war gerade wieder weg, als Bobbys Handy klingelte. ‚Jody?‘, wunderte er sich nach einem Blick auf das Display und nahm ab. „Ja?“ „Schön, dass du drangehst. Wie läuft es?“ „Bis jetzt haben wir noch nichts erwischt. Wenn das so weitergeht, müssen wir uns für unseren diesjährigen Jagdausflug ein anderes Revier suchen.“ „Ich schlage Georgia vor“, lachte sie. „Georgia?“, fragte Bobby. „Ein bisschen weit weg. Wie kommst du denn da drauf?“ „Ich dachte, Georgia würde dir etwas sagen“, überlegte sie. „Ich hatte vorhin einen Anruf. Es geht um einen Daryl Dixon.“ „Daryl? Oh mein Gott! Was ist mit ihm?“, fragte Bobby besorgt. „Er hatte einen Unfall und ist ziemlich schwer verletzt. Sie haben ihn ins Krankenhaus nach Atlanta geflogen. Er hat deine Adresse und Telefonnummer als Notfallkontakt in seinen Papieren. Warum? Woher kennst du ihn?“ „Ist ´ne lange Geschichte und nicht unbedingt zur Erörterung in einem Diner. Ich erzähle es dir heute Abend. Haben sie versucht seinen Bruder zu erreichen?“ „Der saß wohl mit im Wagen und hat den Unfall nicht überlebt.“ „Das haben sie dir so einfach erzählt?“ „Ich habe nach anderen Angehörigen gefragt, da sagten sie es.“ „Okay“, nickte Bobby und rieb sich mit dem Handrücken über die Stirn. „Ich rufe im Krankenhaus an und gegebenenfalls fahre ich, wenn wir hier fertig sind, hin. Aber lass uns das heute Abend klären, wenn ich im Motel bin, ja?“ „Mach nur“, entgegnete Jody und legte auf. „Dixon?“, überlegte Rufus. „Irgendwo habe ich den Namen mal gehört.“ „Einer von Johns Fällen, wenn du so willst. Irgendwann hörte er davon, dass in Georgia eine Frau in ihrem Schlafzimmer verbrannte. Er bat mich mitzufahren. Die Jungs brachte er bei Pastor Jim unter. Da hat Dean Sam das Radfahren beigebracht. Aber ich schweife ab. Das ganze Unterfangen stellte sich als selbstverschuldet heraus. Sie hatte gesoffen und im Bett geraucht.“ „Rauche nie im Bett, denn die Asche, die herunterfällt, könnte deine sein“, sagte Rufus leise und fing sich einen missbilligenden Blick von Bobby ein. „Fahr fort.“ Bobby nickte. „Die Hütte in die der alte Dixon seine Jungen brachte, war noch runtergekommener als die vorhin im Wald.“ Er schüttelte den Kopf. „Für John war das Ganze erledigt. Ich habe versucht den Kontakt zu dem kleinen Daryl nie ganz abreißen zu lassen und habe mich mit ihm getroffen, wann immer ich in Georgia war, was viel zu selten vorkam. Habe ihm immer mal wieder angeboten mit nach Sioux Falls zu kommen, aber er wollte seinen großen Bruder nicht alleine lassen. Als ob der sich je so um Daryl gesorgt hätte.“ Bobby schüttelte den Kopf. „Aber es passt mir ganz gut in den Kram. Ich wollte eh weiter nach Süden. Nach Texas. John hat da ein Lagerhaus und ich wollte dich bitte, mir beim Leerräumen und Vernichten zu helfen. Ich habe keine Ahnung was da alles drin ist“, sagte er und schaute fragend zu Rufus. „Klar, warum nicht. Noch habe ich nach dem hier nichts vor.“ „Danke“ Nach dem Essen fuhren sie ins Motel. Heute konnten sie eh nicht mehr viel tun. Bobby telefonierte erst mit dem Krankenhaus, erfuhr aber nur, dass Daryl schwer verletzt war und noch einige Zeit bleiben musste. Er versprach, in ein paar Tagen da zu sein. Danach rief er Jody an und erzählte ihr die gleiche Geschichte, die er Rufus erzählt hatte, nur etwas detaillierter, dann ging er ins Bett. Morgen früh wollte sie sich den jungen Tankstellenkassierer genauer ansehen und vielleicht auch gleich das Versteck der Arachne vernichten, sollte der das gesuchte Monster sein. Dann konnten sie in Richtung Süden aufbrechen. Bobby würde einen Umweg über Atlanta machen und danach mit Rufus die Lagerhalle in Texas leerräumen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)