Kill this Killing Man (III) von Kalea (Ein neuer Anfang) ================================================================================ Kapitel 121: Shop around ------------------------ 121) Shop around Eine halbe Stunde später parkte Dean den Impala vor einem Küchenstudio. Sie stiegen aus und gingen zum Eingang. Dean zog die Tür auf und ließ seinem kleinen Bruder den Vortritt. Eine Weile schlichen sie durch die Gänge mit Landhausküchen, industriellen und modernen und wurden eher verwirrter als schlauer. „Wie soll man da denn etwas finden?“, fragte Sam. „Ich kann dir sagen, dass mir das“, Dean deutete auf eine weiße, hochglänzende Küche, „nicht gefällt und dass das“, jetzt war eine im industriellen Stil, „nicht zum Haus passt.“ „Okay, da stimme ich dir zu“, nickte Sam. „Trotzdem gibt es hier so viel und vieles davon gefällt mir sogar. Irgendwie.“ Jetzt trat ein junger Verkäufer zu ihnen. „Ich bin Archie Merchant. Kann ich ihnen helfen?“ „Das wäre gut. Wir stehen hier ziemlich hilflos vor der großen Auswahl“, nickte Dean. „Sollten sie die Küche nicht besser mit ihrer Frau aussuchen?“, wollte Merchant wissen und musterte die Brüder eingehend. Über Deans Gesicht huschte ein liederliches Grinsen, während er kurz zu seinem Bruder schaute und dann dem hageren Kerlchen ein völlig falsches Lächeln schenkte. Er trat näher an Sam heran und erklärte: „In unserem Haushalt gibt es keine Frau!“ Merchant schluckte kurz. „Oh“, machte er etwas verschämt. „Mein … Partner kocht gerne und jetzt, wo wir zusammenziehen, möchten wir uns den Wunsch einer Profiküche erfüllen“, setzte Sam zuckersüß hinzu und erntete einen kurzen fragenden Blick von Dean, bevor der ihn warm anstrahlte. „Ähm, ja. Naja, wissen sie denn schon was sie möchten? Welche Geräte?“ „Genau da liegt der Hase begraben.“ Dean zuckte mit den Schultern. „Im Pfeffer, Schatz“, verbesserte Sam ihn sanft. Dean schnaufte, dann lächelte er ihn verliebt an, bevor er mit großen Augen wieder zu dem Verkäufer schaute. „Wie groß ist denn die Küche?“, wollte Archie leicht genervt wissen. Wieso hatte er heute nur Kunden, die von nichts eine Ahnung hatten? Wenn der Typ gern kochte, sollte er doch wissen, was er wollte, oder? „Auch da sind wir noch vollkommen frei. Das Haus hat im Moment nur einen Außengrundriss. Alle Räume sind noch frei planbar. Ich möchte eine große, offene Küche mit Insel und Herd in der Mitte“, erklärte Dean ruhig. „Hm. Da könnte man einiges machen. Schöner wäre es allerdings, wenn Sie die Anschlüsse schon hätten.“ Dean verdrehte die Augen. Der Typ hatte ja so gar keine Fantasie. Verkäufer des Monats würde der wohl nicht werden „Damit können wir noch nicht dienen“, erklärte er und legte seinen Arm um Sam. „Komm Darling, wir klären das mit unserem Bauunternehmer und kommen danach noch mal auf Sie zu“, er schaute wieder zu Archie, „ja?“ „Das wäre perfekt“, nickte der. Dean wandte sich zur Tür und zog Sam einfach mit sich mit. „Was sollte das denn?“, wollte der Jüngere auch sofort wissen, kaum dass sie das Küchenstudio verlassen hatten. „Ich dachte, du hattest den Plan eingepackt?“ „Ja, aber wenn einer zu blöd ist eine Küche frei zu planen, wie soll er das dann in unserer Küche können? Hast du dir den mal angeschaut? So wie der aussah, weiß der mit einer Küche ja wohl gar nichts anzufangen! Eingefallene Wangen und der Streifen Bart auf dem Kinn machte es auch nicht besser! Er spricht uns die Kompetenz ab, ohne Frauen eine Küche zu kaufen, will diese Kompetenz aber haben, um sie zu verkaufen? Nein, zu dem habe ich kein Vertrauen. Lass uns weiterfahren.“ Sam nickte. „Wenn du das möchtest, Darling.“ Er klimperte Dean mit verliebten Augen an. „Du bist so gut zu mir, Honey.“ Dean drückte Sams Schulter, ließ ihn los und ging zum Impala. Er strich mit der Hand über den schwarzen Lack. „Keine Sorge Baby, dich werden ich immer lieben, egal wer sonst noch mein Herz erobert.“ Leise prustend ließ sich Sam auf den Beifahrersitz fallen und lotste Dean zum nächsten Küchenstudio. Wieder strichen sie durch die Gänge und wieder wurden sie dabei nicht viel schlauer. „Die finde ich ganz schön“, erklärte Dean und deutete auf eine Küche aus dunklem Holz. Die Oberschränke hatten im oberen Teil der Türen jeweils zwei Milchglasscheiben nebeneinander, die von innen beleuchtet waren. „Mit einem helleren Boden, Fliesenspiegel und einer hellen Quarzarbeitsplatte sieht die spektakulär aus“, ertönte plötzlich eine Stimme neben ihnen. „Hallo. Ich bin Flint Sanders. Kann ich ihnen helfen?“, begrüßte der Verkäufer die Brüder, nachdem sie sich zu ihm umgedreht hatten. Dean musterte ihn kurz, dann nickte er. „Ich habe hier einen Grundriss von Küche und Frühstücksecke.“ Er zuckte mit den Schultern. „Viel mehr haben wir allerdings noch nicht.“ „Soll die Küche für sie Beide sein?“ Die Brüder wechselten einen Blick und nickten. „Dann sollten wir etwas finden, dass ihnen beiden gefällt.“ Er breitete den Plan aus. „Das ist ja riesig“, stellte er fest. „Wie hoch ist der Raum?“ „Drei Meter fünfzig, etwa“, erwiderte Dean. „Wie sieht es mit den Geräten aus? Haben sie schon welche im Auge?“ „Nein. Daran scheitert es auch noch.“ „Nur für sie beide oder wohnen noch mehr Personen im Haushalt?“ „Derzeit nur wir, aber wir hoffen auf Zuwachs“, entgegnete Sam, wohl wissend, wie zweideutig das klang. Doch Mr. Sanders störte sich nicht an der Aussage. „Wie hoch ist das Budget?“ „Kommt darauf an“, antwortete Dean mit einem Schulterzucken. „Wie teuer ist die Küche?“ Flint Sanders nickte, ohne auf diese Antwort weiter einzugehen. Er faltete den Plan wieder zusammen. „Wenn sie mir folgen würden? Wir haben hinten eine Auswahl an Küchengeräten und Kühlschränken. Da können sie sich eher ein Bild machen.“ Schweigend folgten sie ihm und standen gleich darauf in einem Raum voller Herde, Backöfen und Kühlschränken, in dem weitere Fragen folgten. Gas? Elektro? Und, und, und. So nach und nach kristallisierte sich jedoch ein klares Bild heraus. „Gut“, nickte Sanders. „Nehmen wir die Auswahl mal mit. Wenn sie mir jetzt folgen würden, dann kann ich ihnen ihre Küche in 3D zeigen.“ In seinem Büro bot er ihnen einen Platz vor einem Schreibtisch an. „Möchten sie einen Kaffee?“ „Gerne“, nickten die Brüder. Sanders ging den Plan, den Dean ihm gegeben hatte, einscannen und kam mit Kaffee, Milch und Zucker zurück. Während die Winchesters ihren Kaffee tranken und sich in dem recht kargen Büro umsahen, hantierte der Verkäufer mit der Maus, klickte hier und da und drehte ihnen dann den Bildschirm so, dass sie bequem darauf sehen konnten. „Ich habe die Schränke genommen, vor denen sie vorhin gestanden haben, die hellen Fliesen und die Arbeitsplatte aus Quarz“, erklärte er und begann an der Tür und deutete im Uhrzeigersinn auf die einzelnen Teile. „Ein großer Kühlschrank mit Gefrierfächern unten, ein Vorratsschrank, ein Unterschrank, die Spülmaschine, Spüle, wieder zwei Unterschränke. Hier die große Vorratskammer“, er deutete auf den freien Raum im Durchgang zum Esszimmer. „Hier haben wir zwei Backöfen, Dampfgarer und Mikrowelle und wieder einige Unterschränke. Der Herd ist in der Kücheninsel und hat sechs Kochstellen und eine Wärmeplatte. Dean nickte wieder. „Und die Frühstücksecke?“ „Hier vorn ist noch einmal ein Vorratsschrank. Neben dem Fenster ein Schrank mit kleinem Kühlschrank und einem Kaffeeautomaten. Eine breite Fensterbank, noch ein Schrank und ein runder Tisch. Da die Möbel in der Küche dunkel sind, würde ich die Möbel in der Frühstücksecke eher hell wählen. Außerdem können sie einen fließenden Übergang von den Küchenfliesen zum Parkett in der Frühstücksecke wählen und so die Räume noch mehr verbinden.“ Sanders zeigte ihnen einige Möglichkeiten. „Wow“, staunte Dean nur und überlegte. „So gefällt mir das schon ganz gut. Könnte man das auch im graublau kriegen?“ Wieder klickte Sanders ein paar Mal und schon hatte sich die Farbe geändert. „Hm“, meinte Dean nur. „Was denkst du?“, wollte er von seinem Bruder wissen. Sam zuckte mit den Schultern. „Geht das auch in hellem Holz oder zumindest nicht ganz so dunkel oder in ... smaragdgrün?“ „Smaragdgrün?“ Dean schaute ihn mit großen Augen an. „Naja, ein dunkles grün halt“, versuchte Sam zu erklären. „Von mir aus auch dunkelblau oder … keine Ahnung, einfach in einer Farbe und ich möchte es auch in weiß sehen. Mattweiß. Wenn´s geht und auch mal beides in einer Farbe?“ „Gehen geht alles“, lachte Sanders und spielte mit den Farben. „Auch nicht hässlich“, stellte Dean fest, als die Küche grün erstrahlte. Sam schaute zu seinem Bruder. „Spielen die Farben beim Preis eine große Rolle?“, wollte er dann wissen. Sanders schüttelte den Kopf. „Gut, dann hätten wir gerne, ein Angebot über Küche, Vorratsraum und die Frühstücksecke, so wie sie jetzt sind und die Bilder mit den Farben. Und ich brauche den Plan für die Anschlüsse. Hätten Sie vielleicht ein paar Prospekte der Geräte? Ach ja, geht auch ein zweiter Gefrierschrank im Vorratsraum?“ Flint Sanders stellte ihnen das Gewünschte zusammen und packte alles in eine Mappe. „Wie lange ist die Lieferzeit?“ „Maximal acht Wochen, dann sollten sie alles haben. Wahrscheinlich aber eher.“ „Das wäre dann etwa Anfang Dezember? Das klingt gut! Vielen Dank.“ Sam nahm die Mappe mit dem Angebot und die Kataloge. „Wir besprechen das noch mal und melden uns bei Ihnen.“ Sie reichten Mr. Sanders die Hand und verließen das Studio. Ohne, dass sie miteinander sprechen mussten, stand für sie fest, dass sie ihre Küche hier kaufen würden. So viel Zeit wie er sich für sie genommen hatte. Ganz anders als der davor. Den Samstag ließen die Brüder in aller Ruhe zu Ende gehen. Der Sonntag begann genauso ruhig. Sie frühstückten ausgiebig und fuhren dann zu ihrer inzwischen eher vernachlässigten Runde auf dem Minigolfplatz. Diesen Vormittag wollten sie noch einmal genießen. Nächste Woche musste Dean wieder arbeiten. Sam würde sich mit Mr. Davenport treffen, um ihre Zusammenarbeit für das nächste Semester zu besprechen und das Semester vorzubereiten. Die Minigolfbahn war ein guter Ort zum Reden, überlegte Sam wieder. Außerdem machte es Spaß. Er wollte mal mit Amita reden, dass ein kleiner Minigolfplatz unbedingt auf ihr Grundstück musste. „Wollen wir noch eine Runde spielen?“, fragte Sam, nachdem sie die erste beendet hatten und schwang sich den Schläger über die Schulter. Er hatte gewonnen. „Du musst mir doch meine Revanche gewähren“, erklärte Dean und marschierte zum Startpunkt. Sam lachte. „Ich gewähre sie dir gerne“, erklärte der wohlwollend. Es war wohl nicht Deans Tag. Am fünften Hindernis ging Sam in Führung und verteidigte die auch bis zum Ende. „Vielleicht sollten wir einen Minigolfplatz neben unserem Haus bauen?“ Er grinste breit. „Damit du üben kannst.“ Dean schnaubte. „Lästere du nur. Beim nächsten Mal werde ich dich pulverisieren!“ Sam lachte noch breiter. „Der Wunsch des Unterlegenen!“ Dean ließ den Impalaschlüssel um seinen Finger kreisen. „Wolltest du gleich zurücklaufen?“ Ein fieses Grinsen umspielte seine Lippen. Sam versuchte etwas Angst in seinen Blick zu legen. „Oh großer Dean, du Herr aller Golfplätze. Kann ich dich mit Kaffee und Kuchen in unserer kleinen Lieblingsbäckerei milde stimmen?“ „Aber nur, weil heute Sonntag ist und die Sonne scheint“, erklärte der und schnurrte dabei wie ein großer Kater, der gerade Sahne in seine Milchschüssel bekam. Sie gaben die Schläger zurück und machten sich auf den Weg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)