Kill this Killing Man (III) von Kalea (Ein neuer Anfang) ================================================================================ Kapitel 113: Stay ----------------- 113) Stay Auf dem Weg zum Motel holte sich Sam noch etwas zu Essen. Viel Appetit hatte er nicht, also mussten ein Salat und ein Putensandwich herhalten. Danach ließ er sich ins Bett fallen und war binnen Sekunden eingeschlafen. Stunden vergingen, Stunden, in denen Benny nur den Schlaf seines Freundes bewachte, bis ein junger Pfleger kam, um den Mann im Nachbarbett zu einer Untersuchung zu holen. Er stellte sich noch etwas ungeschickt an mit dem sperrigen Bett. Die Tür knallte gegen die Wand, als das Bett an den Türrahmen stieß. Der Mann im Bett japste erschrocken. „Entschuldigen Sie bitte“, bat der junge Pfleger, der sich sichtlich mühte, mit dem Bett nicht noch einmal irgendwo dagegen zu stoßen. Eine Schwester auf dem Gang griff das Fußteil des Bettes und zog. „Er muss zum Röntgen“, hörten Dean und Benny noch, dann wurde die Tür hinter seinem Zimmernachbarn geschlossen und Dean sah sich aufmerksam blickenden Augen gegenüber. „Wie geht es dir?“, fragte Benny. „Geht so“, erwiderte Dean träge. „Ging schon mal besser. Wo ist Sam?“ „Im Motel“ Dean musterte den Mann mit hochgezogener Augenbraue. „Ich musste ihm versprechen dir kein Haar zu krümmen und nicht von dir zu naschen, danach hat er die Drohung, mich überall zu finden und mir einen qualvollen Tod zu bereiten, folgen lassen und als ich ihm hoch und heilig versprochen habe dir nichts zu tun, ist er gefahren. Obwohl? Vielleicht hätte ich warten sollen. Er wäre bestimmt bald vom Stuhl gefallen.“ Benny grinste. Dean lächelte warm. „Ihr zieht also immer noch zusammen mit deinem Vater durchs Land?“ „John ist schon vor Jahren gestorben. Ein Unfall. Sam und ich haben den Absprung geschafft. Sammy studiert und ich bin bei der Feuerwehr in Bloomington, Indiana. Also wenn du das Umherziehen mal leid bist und einen Tapetenwechsel brauchst. Ich habe da einen Schrottplatz und wir bauen ein Haus um. Platz hätten wir genug.“ „Und du meinst, dass Sam damit einverstanden ist, wenn ich in eurer Nähe bin?“ „Er hat mich dir anvertraut. Aber du kannst ihn selbst fragen.“ Benny nickte. Das würde er tun. „Wenn du mir deine Nummer gibst? Ich denke drüber nach.“ Dean nickte und nannte ihm seine Handynummer. Er rutschte ihm Bett hin und her. „Wie lange muss ich hier eigentlich noch rumliegen?“, maulte er. „Die Dinger sind leer!“ Er starrte zu den Beuteln, die mittels Schlauch mit seiner Hand verbunden waren. In diesem Moment kam eine Schwester und Benny schloss den Mund wieder und schluckte die Antwort herunter. Sie kontrollierte die Beutel, hängte neue an und überprüfte, dass die auch richtig durchliefen. „Können Sie ihm was geben, damit er schläft. Er nervt“, fragte Benny sie. Sie warf einen Blick auf Dean und nickte. „Ich rede mit der Ärztin.“ „Was soll das denn?“, fragte Dean bissig. „Du hast Schmerzen und brauchst Ruhe.“ „Woher willst du das wissen?“ „Dein Herz schlägt viel zu schnell, dein Blutdruck ist zu niedrig.“ Dean hob fragend eine Augenbraue. „Ich kann es hören.“ Dean legte den Kopf schief. „Was ist mit dir? Fühlst du eine Veränderung?“, fragte Benny. „Veränderung?“ „Mehr Zähne, zum Beispiel. Schmerzen, als ob sich der Magen verklumpt? Eine andere Wahrnehmung?“ „N .. nein.“ Dean schüttelte den Kopf. „Gut. Es ist zwar irgendwie cool, so zu sein. Die Ernährungsweise ist allerdings alles andere als cool.“ „Seit wann brauchst du etwas, um cool zu sein. Du warst es doch damals schon.“ „Dachte ich auch. Und dann bin ich Andrea begegnet.“ Benny schüttelte ungläubig den Kopf. „Auch wenn ich schon länger allein unterwegs bin, ist erst jetzt wirklich Ruhe in meinem Kopf.“ „Was meinst du?“, hakte Dean interessiert nach. „Dass ein Vampir immer irgendwie mit seinem Nest verbunden ist. Es ist wie ein Hintergrundrauschen, genau wie zu dem Alpha.“ Benny zuckte mit den Schultern. „Alpha?“ „Es gibt einen Alpha, den ersten Vampir auf der Erde. Von ihm stammen alle anderen Vampire ab.“ „Du weißt aber nicht, wo der ist?“, fragte Dean in einem Ton, der besagte dass er es eigentlich nicht wissen wollte. „Nein.“ Dean nickte. Er wusste nicht, was er mit dieser Information machen sollte, aber er war ja nicht mehr im Geschäft. Sollten sich andere mit ihm rumschlagen, sollten sie ihm begegnen. Er würde sich die zweite Hälfte seines Lebens nicht auch noch versagen. Nicht, nachdem er schon die erste der Jagd auf das Übernatürliche gegeben hatte. Kurz schloss er die Augen und schaute dann zum Fenster. Draußen war es hell. Ob Morgen oder Nachmittag konnte er nicht sagen, aber es war auch egal. Er lag hier und Benny würde ihn nicht gehen lassen. Außerdem meldete sich sein Knie und auch die Wunden in den Schultern pochten stärker. Vielleicht war das Schlafmittel ja nicht die schlechteste Idee? Vielleicht! Eine bessere wäre es trotzdem, wenn Sammy und er auf dem Weg zu Bobby oder nach Hause wären! Die Schwester riss ihn aus seinen Gedanken. Sie injizierte eine klare Flüssigkeit in seinen Zugang an der Hand und eine in den Infusionsbeutel. „Gegen die Schmerzen“, sagte sie mit einem Lächeln und verließ das Zimmer wieder. Dean fielen die Augen zu und er dämmerte in einen traumlosen, schmerzlosen Schlaf hinüber. Benny stand auf und trat ans Fenster. Geschützt vor den Sonnenstrahlen konnte er nicht genug von dem Spiel der Farben und Sonne und Schatten bekommen. Er stand am Fenster bis sich die Tür öffnete und die Art der Schritte verriet, dass Sony gekommen war. Er drehte sich um. „Hey“, begrüßte er den Mann. „Wie geht’s ihm?“, fragte Sony. „Jetzt gut.“ „Jetzt?“ Sony musterte Dean aufmerksam. „Er war bis vor ungefähr einer Stunde wach, wir haben uns unterhalten. Er hatte Schmerzen. Die Schwester hat ihm was dagegen und ein Schlafmittel gegeben.“ Auch er musterte Dean kurz. „Kannst du bleiben? Ich würde gerne was essen gehen.“ „Etwas Zeit habe ich“, nickte Sony. „Sam müsste auch bald kommen.“ Benny legte seine Hand kurz auf Sonys Arm, dann verließ er das Zimmer und ging nach unten zur Blutbank. Gut, wenn man einige Leute kannte. Mit einem Beutel A positiv in seiner Tasche verließ er das Krankenhaus und verschwand im Wald. Sony setzte sich auf den Stuhl. Sein Blick lag auf Dean und er versuchte zu ergründen, ob sich etwas in seiner Beziehung zu dem Jungen geändert hatte, seit er wusste, dass alles was der ihm damals, eher wütend, an den Kopf geworfen hatte, wahr war. Damals hatte er geglaubt, dass der Junge eine blühende Fantasie hatte, zu viel fernsah und ihn schockieren wollte. Wer oder besser was waren Dean und Sam? Gab es mehr von ihnen? Nein. Das wollte er nicht wissen und das würde er auch niemandem erzählen. Benny war Benny und Dean eben Dean und gemeinsam hatte sie einen Puma oder Wolf gejagt, der Menschen angefallen hat. Genau das würde seine Wahrheit sein und bleiben. Der junge Pfleger brachte Deans Bettnachbarn zurück. Dieses Mal wurde er beim Manövrieren durch die Tür von einer erfahrenen Schwester unterstützt, so dass es ohne große Unfälle vonstattenging. Die Zwei wollten das Zimmer gerade wieder verlassen, als Sam zur Tür hereinkam. Die Schwester musterte ihn. „Sie gehören zu?“, begann sie. „Ihm“, sagte Sam und deutete auf seinen Bruder. „Ich möchte Sie bitten, dass möglichst nur ein Besucher pro Patient im Zimmer ist. Sony erhob sich. „Ich wollte gleich gehen.“ „Danke“, entgegnete die Schwester und verließ das Zimmer nun endgültig. „Komische Regelung“, bemerkte Sam. Er reichte Sony die Hand. „Hallo. Wie geht’s ihm? Wo ist Benny?“ „Ich habe ihn abgelöst. Ist ungefähr eineinhalb Stunden her. Er wollte was essen gehen. Dean schläft. Sie haben ihm was gegeben, sagte Benny, vor vielleicht zwei, zweieinhalb Stunden.“ „Danke“, Sam lächelte. „Und danke, dass du gekommen bist. Du musst nicht gehen.“ „Nein, schon gut. Ich muss noch einkaufen. Wir wollen heute Abend draußen Marshmallows machen und grillen. Jetzt wo die Bedrohung vorbei ist, haben sich die Jungs einen langen Abend draußen verdient.“ Wieder lächelte Sam, dieses Mal versonnen. „Viel Spaß dabei“, wünschte er. Sony nickte und verließ das Zimmer, während sich Sam auf den Stuhl fallen ließ. Sein Blick huschte kurz über den Monitor am Kopfende von Deans Bett. Alles schien gut zu sein. ‚ Marshmallows und grillen‘ Er meinte fast den Geruch in der Nase zu spüren. Sie brauchten unbedingt eine richtige Feuerstelle beim Haus. Mit Baumstämmen als Bänke und vielleicht auch von ein paar Sträuchern und Bäumen umsäumt, damit man lange da sitzen konnte. Das würde er auf jeden Fall mit Amita besprechen, wenn sie wieder in Bloomington waren. Der Tag verging langsam. Dean war kurz nach Mittag aufgewacht. Er hatte etwas gegessen und gequengelt, dass er raus wollte, doch noch konnte Sam ihn mit der Bemerkung ausbremsen, dass er ja noch die Infusionen bekam und noch schien Dean diese Kröte zu schlucken. Kurz nach Mitternacht wechselte die Schwester die Infusionsbeutel. „Ihre letzten“, sagte sie mit einem Blick auf die Monitore und ging wieder. „Die letzten!“, grinste Dean. Das hieß, die Freiheit wartete schon. Sam verdrehte nur die Augen. „Bitte Dean. Lieber einen Tag länger hier rumliegen als ...“ „Mir geht’s gut, Sammy!“ Sam seufzte nur leise und grinste breit, als sein Bruder kurze Zeit später schon wieder eingeschlafen war. Bäume konnte der noch keine ausreißen. Gegen zwei kam Benny und schickte Sam ins Motel. Pünktlich sechs Uhr erwachte das Krankenhaus. Auf dem Gang war wieder mehr Personal unterwegs. Türen wurden geöffnet und wieder geschlossen und so dauerte es auch nicht mehr lange, bis ein Pfleger auch in das Zimmer kam, in dem Dean lag. „Wann kann ich raus?“, fragte der Winchester, kaum dass der Mann alle Daten abgelesen und die Infusionsbeutel entfernt hatte. „Die Ärztin will Ihre Werte noch prüfen.“ „Können Sie das bitte veranlassen?“ „Ich werde sehen, was ich tun kann. Ich denke nach dem Frühstück ...“ „Nach dem Frühstück?“, Dean setzte sich auf. „Entweder Sie schaffen das in der nächsten Stunde oder Sie bringen mir die Papiere, die ich unterschreiben muss, um mich auf eigene Gefahr zu entlassen!“ „Dean, komm schon“, versuchte Benny. „Eine Stunde mehr oder weniger.“ „Ich will keine Minute länger hier rumliegen müssen“, knurrte Dean. „Ich habe einen tollen Urlaub abgebrochen, um Sony zu helfen und nicht um im Krankenhaus in einem Bett zu liegen. Das kann ich auch zuhause!“ Unwillig starrte Dean zur Tür. Er hatte sich lange genug gelangweilt. Hier war doch nichts los und er wollte aufstehen können, ohne erst drei Leute fragen zu müssen. Er wollte sich endlich wieder bewegen können! Eine Schwester kam herein. „Sie wollen uns verlassen?“ „Gerne“, nickte Dean. „Auch wenn Sie nett sind, zum Erholen würde ich mir ein anderes Etablissement suchen.“ Er strahlte sie so breit an, dass sie ihm kaum böse sein konnte. „Dann prüfen wir mal ihre Blutwerte.“ Dean nickte und hielt ihr bereitwillig seinen Arm hin. Kurz nach sieben kam die Ärztin mit Deans Ergebnissen und seinen Entlassungspapieren. „Eigentlich sollte ich Sie noch hierbehalten, Ihre Werte sind noch nicht wirklich optimal aber auch nicht so schlecht, dass ich Sie nicht gehen lassen kann. Hier sind Tabletten, die Sie bitte regelmäßig einnehmen und melden Sie sich bei Ihrem Arzt. Ihr Knie braucht auf jeden Fall eine weiterführende Behandlung.“ Sie reichte Dean mehrere Packungen und seine Entlassungspapiere. „Danke Doktor!“ „Alles Gute“, wünschte sie ihm und verließ das Zimmer. „Ich hole mal einen Rollstuhl“, erbot sich Benny und verschwand ebenfalls. Schnell war er wieder da, half Dean in den Stuhl und schob ihn zum Fahrstuhl. „Ich glaube, die sind ganz froh dein Bett zu kriegen. Es hat einen schweren Unfall gegeben“, erklärte der. „Na dann“, freute sich Dean über sein Glück, auch wenn ihm die Verletzten leidtaten, er durfte gehen. „Woher ...“ begann er seine Frage, schüttelte dann aber den Kopf. So genau wollte er es eigentlich gar nicht wissen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)