Kill this Killing Man (III) von Kalea (Ein neuer Anfang) ================================================================================ Kapitel 97: I´m happy --------------------- 097) I´m happy Auf dem Parkplatz des Restaurants half er ihr aus dem Wagen. Gemeinsam gingen sie hinein und ließen sich zu ihrem Tisch führen. Dean schaute sich interessiert um. Sie hatte ein kleines irisches Restaurant ausgesucht. „Mir gefällt Ihre Wahl“, erklärte er, als er einen ersten Blick in die Karte geworfen hatte. Es gab viel Fleisch, aber auch Salat. „Das habe ich gehofft. Sie sehen nicht aus wie ein Vegetarier.“ „Ich esse zwar inzwischen auch ganz gerne mal Salat. Als Beilage ist der auch okay, aber ein Steak ist mir dann doch lieber“, gab er zu. „Kommen Sie aus Bloomington?“, fragte sie als sie ihre Bestellung aufgegeben hatten „Nein. Mein Bruder wollte Jura studieren und hat hier einen Studienplatz bekommen.“ Dean zuckte mit den Schultern. „Mir war es egal, wo wir wohnen werden. Ich wollte gerne Menschen helfen und schon als Kind Feuerwehrmann werden. Das kann ich überall machen. Wieso sind sie Ärztin geworden?“ „Weil ich das kann“, platzte sie hervor. Dean zog die Augenbrauen zusammen. „Ähm. Entschuldigung. Das war ein blöde Formulierung. Aber eigentlich stimmt es schon. Ich wollte, genau wie Sie, Menschen helfen. Mein Vater war Polizist und meine Mutter Tierärztin. Mir fehlt die Kombinationsgabe, um Fälle zu lösen und ich wollte lieber Menschen als Tieren helfen, obwohl Tierarzt die zweite Wahl gewesen wäre.“ Sie zog die Nase kraus und schüttelte den Kopf. Ihre silbernen Ohrringe klapperten leise. „Für die Feuerwehr bin ich einfach nicht gebaut. Außerdem ist es mir da zu heiß.“ Sie lächelte. „Naja, blieb also nur noch Ärztin. Ich habe ein Praktikum gemacht und dabei festgestellt das mir Blut nichts ausmacht. Also hab ich Medizin studiert.“ Dean nickte. Medizin wäre nicht Seins, obwohl die Arbeit als Rettungssanitäter auch Spaß gemacht hatte und mit Blut hatte er sowieso keine Probleme. „Ich habe vor der Ausbildung zum Feuerwehrmann auch Rettungssanitäter gelernt. Trotzdem wäre die Medizin nicht meine Wahl gewesen.“ Der Kellner brachte ihnen ihr Essen. „Ich bin Madeleine.“ Sie hob ihr Bierglas. „Maddie oder Meds für meine Freunde.“ „Maddie. Mag ich. Ich bin einfach nur Dean“ er grinste. Dann stieß er mit ihr an. „Erzählst du mir noch was von dir?“, fragte sie. Er ließ den Kopf hängen. „Da gibt es nicht viel zu erzählen. Als ich klein war, sind wir immer wieder von einem schäbigen Motel zum nächsten gezogen. Ich weiß nicht, wie oft und wo wir überall waren. Wir haben unzählige Schulen besucht.“ „Und warum?“ „Unsere Mom starb bei einem Brand, als ich vier war. Danach ist John von einem Job zum nächsten. Er hat es nirgendwo lange ausgehalten und wir mussten mit.“ „John?“ „Unser Erzeuger. Als Vater hat er sich nicht wirklich hervorgetan. Als wir noch ganz klein waren vielleicht ja, aber später.“ Er zuckte mit den Schultern und schwieg. John war ein heikles Thema und er wollte nicht zu viel sagen. „Wegen dieses Brandes wolltest du Feuerwehrmann werden?“ „Wahrscheinlich, ja.“ Er musterte sie eine Weile. „Und warum hasst du Krankenhäuser? Oder liegt es an den Ärzten?“ „Ich würde nicht sagen, dass ich dich hasse….“ er lächelte sie charmant an. „Hab einfach ein paar sehr schlechte Erfahrungen gemacht.“ Dean starrte in sein Glas. Madeleine wartete, ob er mehr erzählen würde, doch er schwieg. „Lass uns von was Anderem reden“, bat er nach einer ganze Weile. „Wurdest du in Bloomington geboren?“ „Nein, ich komme aus Boston. Meine Mom ist Deutsche und Paps stammt aus Irland. Beide wurden als Kleinkinder hierher verschleppt.“ Sie lachte breit. „Das haben sie zumindest immer mal wieder betont. Jedenfalls sind sie in den Staaten aufgewachsen. Sie haben sich auf der Highschool kennengelernt. Ich habe einen älteren Bruder, Michael. Er arbeitet als Privatdetektiv in Chicago. Meine Eltern sind bei einem Unfall ums Leben gekommen, das ist drei Jahre her und ...“ Dean legte seine Hand auf ihre. „Das tut mir leid für euch. Es ...“ Er schüttelte den Kopf. Sie hatten ihre Mom vor so langer Zeit verloren und es schmerzte noch immer, wenn er an sie dachte. „Wir hatten viele schöne Jahre in Boston mit ihnen“, sagte Madeleine etwas heiser. „Aber ich wollte danach trotzdem so schnell wie möglich von Boston weg und bin hierhergekommen. Ich würde später gerne als Kinderärztin arbeiten. Derzeit ist im Krankenhaus aber nur die Stelle als Notärztin frei. Deshalb, und weil es mir Spaß macht, mache ich das.“ Der Kellner brachte ihr Essen. Während sie es genossen, unterhielten sie sich über Alltägliches, Musik und Filme und sie stellten fest, dass sie einen ähnlichen Geschmack hatten. Es war ein wundervoller Abend, den beide gerne wiederholen wollten. Nach dem Essen brachte Dean Madeleine nach Hause und setzte sie vor ihrer Wohnung ab. „Willst du noch mit auf einen Kaffee hochkommen?“, fragte sie ihn, in der Tür stehend. Dean schüttelte den Kopf. „Ich will mein Glück nicht überstrapazieren. Außerdem habe ich morgen die ersten Prüfungen zum Lieutenant. Da sollte ich ausgeschlafen sein.“ Er schenkte ihr sein charmantestes Lächeln. „Beim nächsten Mal gerne. Wie wäre es nächste Woche?“ Sie musste lachen. „Ich dachte du wolltest dein Glück nicht zu sehr strapazieren?“ Dean zuckte mit den Schultern. „Heute will ich mein Glück nicht überstrapazieren. Ich brauche es morgen noch. Aber danach ...“ „Nächste Woche kann ich nicht, ich habe Nachtschicht. Aber wie wäre es Donnerstag oder Freitag.“ „Freitag geht, da habe ich Tagschicht.“ Dean schenkte ihr ein Lächeln. „Gibst du mir deine Telefonnummer? Oder soll ich dich wieder vor dem Krankenhaus abholen?“, wollte er wissen. Sie nannte ihm die Nummer, die er sofort in sein Handy tippte, winkte ihm zu und verschwand im Haus. Breit lächelnd ging er zum Impala startete den Wagen und fuhr nach Hause. Bald würde er wieder ein richtiges Zuhause haben, in das er auch eine Freundin einladen konnte. Mal sehen, wie lange sie brauchten, um das Haus vorzeigbar zu machen? Jetzt war allerdings erstmal seine Prüfung wichtig. Danach würde er mehr Zeit haben, um sich ums Haus und um den Schrottplatz zu kümmern, und um Maddie? Sam schaute seinem Bruder entgegen, als der durch die Wohnungstür kam. „Und?“ „Und? Was?“, stellte sich Dean dumm. „Und? Wie war´s?“ „Das Essen war gut.“ „Und die Frau heiß?“ „Du findest sie heiß?“ Sam verdrehte die Augen. „Ich finde sie höchstens niedlich. Aber du solltest sie heiß finden“, wiederholte er den Wortlaut von Deans Aussage, als er das erste Mal mit Amita ausgegangen war. Dean grinste. „Ich wundere mich nur, dass du schon wieder hier bist.“ „Ich habe morgen Prüfung und ich wollte es langsam angehen.“ Sam musterte seinen Bruder mit großen Augen. Dean schien wirklich mehr für sie zu empfinden, wenn er abwarten wollte. Aber klar. Jetzt wo sie sesshaft werden würden, hatte er die Chance auf etwas Langfristiges und nicht nur er hatte diese Chance. „Na dann“, antwortete er etwas verspätet. „Na dann!“, nickte Dean und holte sich seine Bücher, um wenigstens einen Teil des Stoffes noch einmal durchzugehen. „Du solltest es unter dein Kopfkissen legen“, schlug Sam vor und erhob sich. Dean schaute ihm fragend entgegen. „Was soll das denn bringen?“ „Es soll helfen das Wissen zu behalten.“ „Und hat es?“ „Es hat zumindest nicht geschadet“, lachte Sam und verschwand im Bad. Dean schüttelte den Kopf und vertiefte sich in seinen Stoff. Zwei Stunden später ließ Dean das Buch sinken. Dass Sam ins Bett gegangen war, hatte er nur noch am Rand mitbekommen. Er schaute zur Uhr. Wenn er zur Prüfung halbwegs ausgeschlafen sein wollte, sollte er jetzt wirklich ins Bett gehen, auch wenn er sich nicht wirklich vorbereitet fühlte. Er legte seine Notizen weg und wollte in sein Zimmer gehen. Noch in der Bewegung stockte er. Sollte er es probieren? Er zog die Augenbrauen zusammen. Die beiden Bücher wären wohl zu unbequem, aber seine Notizen gingen. Da stand alles Wichtige drin und er hatte sie in einem Block. Fragte sich nur, wie der morgen aussah und warum er überhaupt so aufgeregt war. Es war schließlich nicht die erste Prüfung, die er hatte. So langsam sollte er das doch gewohnt sein. Der nächste Morgen kam viel zu früh. Dieses Mal war es Sam, der darauf drang, dass sein Bruder etwas aß, bevor er aufbrach. „Viel Glück!“, rief er ihm hinterher. „Hmhm“, brummelte Dean nur und zog die Tür hinter sich ins Schloss. Nach den letzten Prüfungen verließ Dean das Hauptquartier mit der Gewissheit bestanden zu haben. Seine Schulterklappen und das Diplom würde er sich Freitag beim Chief abholen können. Auch wenn er vorerst weiter als Feuerwehrmann arbeiten sollte, bis es eine freie Stelle für ihn geben würde. Tief durchatmend lehnte er sich gegen seine schwarze Schönheit. Er holte das Handy aus der Tasche und tippte eine Nachricht an Maddie, Sam und Nick. Dann wählte er Bobbys Nummer. „Was ist passiert?“, wollte Bobby etwas atemlos wissen. „Nichts? Muss immer etwas passieren, wenn ich anrufe?“, wollte Dean amüsiert wissen. „Um diese Uhrzeit schon.“ „Ich habe mein Lieutenant-Patent fast in der Tasche“, erzählte Dean stolz. „Fast?“ „Die Prüfungen habe ich bestanden. Das Diplom und die Schulterklappen kriege ich Freitag. Wann ich letztendlich als Lieutenant arbeiten werde? Abwarten." „Herzlichen Glückwunsch Junge. Das muss ich gleich Jody erzählen. Jede gute Nachricht hilft im Moment.“ „Steht´s es so schlimm um ihre Neuwahl?“ „Schlimmer.“ Bobby seufzte. So langsam wusste er nicht mehr, wie er seine Frau aufbauen sollte. „Aber darüber können wir auch nächste Woche noch reden. Geht ihr feiern?“ „Nein. Nicht direkt. Ich habe ab morgen wieder Dienst. Bis Freitag Tagschicht und von Samstag bis Dienstag Nachtschicht. Donnerstag wollten wir dann losfahren, wenn es euch Recht ist. Freitag heiratet Krista und danach gehören wir ganz euch.“ „Krista heiratet? Die Kleine mit der du den Lehrgang hier gemacht hast?“ „Genau die.“ Bobby atmete tief durch. „Ich muss aufhören. Der Sheriff werden Wollende steht vor der Tür und sucht wohl noch was, um Jody am Zeug zu flicken. Ich ...“ Bobby wechselte das Thema. „Haltet die Ohren steif und passt auf euch auf. Wir sehen uns Donnerstagabend.“ Noch bevor Dean etwas antworten konnte, hatte der Freund aufgelegt. Verdattert schaute der Winchester auf sein Telefon. Da schien ja mächtig was los zu sein, allerdings wohl nicht Gutes. Hoffentlich konnten sie da etwas Entspannung bringen. „Und was machen wir jetzt?“, fragte er an seine schwarze Schönheit. Er schloss auf, öffnete die Tür und ließ sich auf seinen Platz fallen. „Hast Recht! Wir fahren erst beim Haus vorbei und schauen mal, wie weit die da sind. Danach schauen wir was Stan zu tun hat.“ In dem Moment meldete sein Handy eine Nachricht. Maddie gratulierte ihm und fragte, wann sie sich Freitag treffen wollten. Sofort erhellte ein Lächeln sein Gesicht. Er freute sich jetzt schon darauf den Abend mit ihr zu verbringen. Vielleicht sollten Sam und er auch mal darüber nachdenken, wenn es mit Amita weiterhin so gut lief, ob sie aus ihren Familientagen einfach Pärchentage machten und zu viert loszogen. Aber damit hatten sie noch bis nach ihrem Urlaub Zeit. Er drehte den Zündschlüssel und freute sich über das satte Grollen, mit dem Baby zum Leben erwachte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)