Kill this Killing Man (III) von Kalea (Ein neuer Anfang) ================================================================================ Kapitel 92: In the air tonight ------------------------------ 092) In the air tonight Inzwischen war es Mitte August und immer noch keine Abkühlung in Sicht. Im Esszimmer und der Küche lagen die Kabel und Leitungen. Jetzt arbeitete Dean im Gäste-WC und der Garderobe. Viel musste er da nicht tun. Außerdem war er immer noch damit beschäftigt im Keller die Fliesen von den Wänden zu schlagen. Nur für den Pool hatten die Brüder einen Poolbauer beauftragt. Er sollte gleich den gesamten Raum gestalten. In den nächsten Tagen wollte Karan die ersten Räume verputzen und die Fenster einbauen. Dean überlegte, ob er Sam nicht fragen sollte, ob er schon einen neuen Zettel ziehen konnte oder ob er die Zeit genießen und fürs Lernen verwenden wollte. In zwei Wochen waren die Prüfungen. Dann würde er auch diesen Lehrgang beendet haben und endlich genug Zeit für das Haus und Stan. Er atmete durch und schon die Gedanken beiseite. Jetzt wollte er lernen und nicht träumen! Er zog sich sein Buch etwas näher heran und ... wurden von einem eingehenden Alarm unterbrochen. Feuer in Wohnblock ... droht auf andere Wohnungen überzuspringen ... Drehleiter, Rettungswagen, Rüstgruppe Sofort sprangen alle auf und liefen zu ihren Einsatzwagen. Sie stiegen in die Stiefel und kletterten auf ihre Plätze und schon jagte Brolin zum Einsatzort. Die 17 war die erste Wache, die vor dem Wohnblock eintraf. Chief Bradley warf einen Blick auf das brennende Gebäude und forderte Verstärkung. Hier drohte kein Übergreifen der Flammen, es war schon lange passiert. „Brolin, Peterson, Abluft schaffen. Gil, Win, Duke, Holland, sie suchen nach Personen“, der Chief deutete auf einen Eingang. „Romero, sie und ihre Rüstgruppe nehmen den Eingang rechts davon.“ Sofort stürmten die Männer los. In der Tür warf Dean einen Blick zur Decke. Keiner seiner Kollegen wusste warum, aber sie fragten auch nicht. Ihm schien es wichtig zu sein. Sie stürmten die Treppe nach oben. Dean orientierte sich kurz. Drei Türen. Er nickte Gillian zu und nahm die Hinterste, während Josh und Dave die mittlere Tür nahmen. „Feuerwehr Bloomington, melden Sie sich!“, brüllte Dean und hämmerte mit der Faust gegen die Tür. Er zögerte nur kurz, dann trat er sie ein und schaute sich sichernd um. Hier gab es drei Türen. Er öffnete die erste ein und stürzte hinein. „Feuerwehr Bloomington“, brüllte er, „melden Sie sich.“ Das Zimmer war leer! War es das? Hatte er etwas gehört? Schlugen seine Instinkte Alarm? Er drehte sich im Kreis und kippte dann das Bett zur Seite. Darunter lag ein Junge, vielleicht acht Jahre alt. Er klammerte sich an seinen Teddy. Dean zog seinen Atemschutz ab und lächelte den Jungen an. Aufforderns hielt er ihm die Hand hin. „Wie heißt du?“ fragte er. Cooper Gillian knurrte, das war jetzt echt nicht die Zeit für ein Schwätzchen. Aber er wusste auch, dass sie nur, wenn ihnen vertraut wurde, etwas erreichen konnten. „Leroy“ schniefte der Kleine. „Komm Leroy, ich bringe dich raus. Ist noch jemand hier?“ Der Junge nickte. „Meine Schwester und das Baby. Ich wollte zu ihnen, aber da war so viel Feuer. Es war so heiß!“ Dean nickte mit einem Lächeln. Er riss die Decke vom Bett, warf sie über den Jungen und drängte ihn zu Gillian. Dann wandte sich der zweiten Tür zu und öffnete die. „Feuerwehr Bloomington“, rief er in den Raum. Hier war wirklich niemand. Also auf zum dritten Zimmer. Er öffnete die Tür und stieß sie weit auf. Gleich neben der Tür stand ein Regal in Flammen und auch das Bett brannte schon. Er wollte sich gerade abwenden und noch einmal in den vorherigen Zimmern suchen, da schlugen seine Instinkte Alarm. Er schaute sich noch einmal genauer um. Ganz hinten in der Ecke drückte sich ein zehn- höchstens zwölfjähriges Mädchen in eine Ecke. Sie hielt ein Bündel in ihren Armen. Mit panisch aufgerissene Augen starrten sie den Feuerwehrmann an. Dean lief zu ihr und sah sich um. Hier gab es nichts, was er als Schutz für sie nutzen konnte. Er schob ihr seinen Atemschutz vors Gesicht und nahm ihr das Bündel ab, während er sich die Jacke aufriss und das Baby hineinschob. „Komm“, sagte er und hielt der Kleinen die Hand hin. Sofort drängte sie sich an ihn. Jetzt aber raus hier. Mit dem Rücken zu den Flammen, die Kleine vor sich herschiebend schafften sie es aus der Wohnung und die Treppen hinunter. An der Haustür kamen ihnen die Kollegen der Wachen 5 und 12 entgegen. „Wohnung 3-3 ist leer“, brüllte Gillian ihnen entgegen, „Und 3-2 auch.“, tönte es von Duke. Die Männer nickten und rannten nach oben. Gillian und Dean übergaben die Kinder den Sanitätern. Dean setzte sich seinen Atemschutz wieder auf und schon liefen sie wieder ins Haus und nach oben in den zweiten Stock. Zwei Wohnungstüren standen schon offen, also wandten sie sich der letzten geschlossenen Tür auf dieser Etage zu. Dieses Mal durchsuchte Lt. Gillian die Wohnung, während Dean sichernd im Flur stand und versuchte wieder zu Atem zu kommen. „Win“, rief Gillian ihn zu sich. Er musste nicht mehr sagen. Dean sah das alte Ehepaar. Der Mann lag neben dem Tisch und seine Frau saß halb im Sessel. Gillian kniete neben ihm. Dean trat zu der Frau und hielt ihr die Finger an den Hals. Er fühlte einen schwachen Puls. Er setzte ihr seine Maske auf und hob sie auf seine Arme. Ein kurzer Blick zu Gillian zeigte ihm, dass der den Mann geschultert hatte. Gemeinsam verließen sie die Wohnung und versuchten so schnell wie möglich nach draußen zu kommen. Hier übergaben die die Beiden den wartenden Rettungssanitätern. Kurz schaute Dean dem startenden Helikopter hinterher. Dann stützte er sich mit den Händen auf seinen zitternden Knien ab. Ihm war schwindelig. Er kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf. „Sie sollten sich auch untersuchen lassen“, versuchte der Notarzt ihn aufzuhalten, als der das sah. „Keine Zeit“ hustete Dean. Er schaute zu Gillian und schon waren sie wieder auf dem Weg in die nächste Flammenhölle. Es blieb nur noch eine Wohnung im Erdgeschoss, in der das Feuer nicht so sehr wütete, dafür gab es umso mehr Rauch. Wieder trat der Winchester die Tür ein und sie traten in die Wohnung. Über Funk hörte Dean wie Cooper nach draußen durchgab, dass er im Bad einen Mann neben der Tür und eine Frau in der Wanne gefunden hatte. Dean rannte zu ihm und gemeinsam schafften sie die Beiden nach draußen. Auf der Liege kam die Frau zu sich. Sie krallte sich in Deans Ärmel. „Meine Mädchen“, wisperte sie und versuchte sich aufzurichten. „Wir finden sie“, versprach Cooper. Er warf einen Blick zu seinem Partner. „Da sind noch Menschen im Haus“, erklärte Lt. Gillian an Chief Bradley gerichtet. „Drei Minuten! Keine Sekunde länger!“ Dean und Cooper nickten und liefen noch einmal in das Haus. Während Gillian sich den dritten Raum vornahm, ging Dean wieder in den, aus dem ihn sein Partner vorhin geholt hatte. Alle seine Instinkte sagten ihm, dass hier jemand war, doch wo? Er drehte das Bett um, nichts. Er schaute in den Schrank. Wieder nichts. ‚Denk nach verdammt, denk nach!’, forderte er stumm. Noch einmal drehte sich Dean im Zimmer. Der kleine Schrank, auf dem das Puppenhaus stand, zog seinen Blick an. Er lief hinüber, ging davor in die Hocke und riss die Schranktüren auf. Verschreckte Augen starrten ihn an. Die Kleinen versuchten fast mit der Rückwand des Schrankes zu verschmelzen. „Hab sie“, gab Dean durch. Er nahm die Maske ab und lächelte. Er wusste nicht, dass sein Gesicht total rußverschmiert war. Die Mädchen, Zwillinge wie Dean mit einem Blick feststellte, verschwanden noch weiter im Schrank, wenn das denn überhaupt möglich war. „Hey“, versuchte er heiser, „ich bin Dean. Eure Eltern warten da unten auf euch, kommt.“ er hielt ihnen die Hände hin. Hinter sich hörte Dean Cooper in den Raum kommen. Die Mädchen zögerten noch. „Verratet ihr mir eure Namen?“ Schon wieder begann sich alles vor seinen Augen zu drehen. Er versuchte tief durchzuatmen und musste husten. Eine der Beiden schniefte. „Jasmine“, sagte sie leise. „Und du?“, wandte sich Dean an das zweite Mädchen. „Camille“, piepste die. „Lasst und hier verschwinden“, erklärte er und hielt ihnen die Hände hin. Sie wussten nicht, vor wem sie mehr Angst haben sollten. Dem Feuer oder dem schwarzen Mann? Sie schauten sich an. Aber der schwarze Mann sprach von ihren Eltern. Außerdem war es hier so heiß! Noch immer zögernd legten sie ihre kleinen Hände in seine. Er zog sie aus dem Schrank und schob Jasmine zu Cooper. Er nahm Camille auf den Arm und stülpte ihr die viel zu große Maske übers Gesicht. „Jetzt siehst du wie ein Marsmensch aus.“ grinste er sie an. Die Kleine lächelte schüchtern zurück. „Raus hier“, forderte Cooper und beeilte sich zur Tür zu kommen. „Wir haben sie“, meldete er über Funk. „Löschen“, befahl Bradley, kaum dass er seine Männer aus der Tür kommen sah. Bei den Rettungssanitätern angekommen, nahm Dean der Kleinen die Maske ab und drückte sie auf eine der Liegen. Sofort wurde sie untersucht. Dean richtete sich auf und atmete durch. Ein heftiger Hustenanfall schüttelte ihn. Er schloss die Augen und beugte sich nach vorn. Ihm war schwindelig. Sofort trat eine Notärztin neben ihn und auch Cooper stand ihm sichernd zur Seite. „Sie kommen besser mit“, bestimmte sie. „Ich habe hier noch genug zu tun. Wir sind noch nicht fertig!“, wehrte er ab. „Vergessen Sie es. Bei Ihnen besteht nicht nur der Verdacht auf eine Rauchvergiftung.“ „Du hast für heute genug gerettet“, bestimmte Cooper. „Lass die anderen auch was tun. Du gehst ins Krankenhaus oder ich schleife dich hin!“ Resigniert zuckte Dean die Schultern. Ihm war übel und sein Hals kratzte. Sofort schob ihn ein Sanitäter auf die Trage und stülpe ihm eine Sauerstoffmaske über. „Ich“, versuchte Dean sich nun doch noch zu wehren. Doch dieser Versuch wurde von einem heftigen Hustenanfall abgewürgt. Er kämpfte sich auf der Liege auf die Seite und krümmte sich zusammen. Immer wieder versuchte er die Maske vom Gesicht zu schieben, weil er sich sicher war, dann mehr Luft zu bekommen und genauso oft wurde sie ihm wieder aufs Gesicht gedrückt. Endlich hatte er sich etwas beruhigt. Die Trage wurde in den Wagen geschoben und Dean erhaschte einen Blick auf den Heckrotor. Heckrotor? Ein Krankenwagen hatte keinen Heckrotor! Sofort rutschte Dean zum Rand der Trage und wollte aufstehen. Der Sanitäter drückte ihn zurück. „Es ist okay. Wir bringen Sie ins Krankenhaus!“, versuchte er ihn zu beruhigen, doch er drang nicht mehr zu dem Winchester durch. Die Flugangst hatte ihn in ihrem unbarmherzigen Griff. Immer stärker versuchte er sich zu wehren. Er trat und schlug um sich. „Verdammt!“, schimpfte die Ärztin. „Was soll das denn!“ Der Pilot versuchte Deans Arme zu fassen zu bekommen, während sich der zweite Sanitäter über seine Beine warf und die Notärztin sich bemühte, die Jacke von Deans Schulter zu schieben. Deans Atmung wurde immer abgehakter und seine Befreiungsversuche immer verzweifelter aber auch immer kraftloser. Sie legte sich über Dean, öffnete einen Schub an der gegenüberliegenden Wand des Helikopters und holte ein kleines Fläschchen heraus. Sie öffnete einen weiteren Schub und kramte blind nach einer Spritze. Mit den Zähnen zog sie die Kappe von der Kanüle. Sie schob sie durch die Membran und zog die Spritze auf. Mit wenig Feingefühl rammte sie die Kanüle gleich darauf in Deans Schulter und injizierte das Beruhigungsmittel. Endlich entspannte sich der Körper auf der Trage. Deans Augen wanderten unfokussiert durch den Raum, dann senkten sich die Lider. Seine Atmung wurde ruhiger. „Ein Feuerwehrmann mit Flugangst?“, fragte der Pilot breit grinsend. „Sehen wir zu, dass wir ihn in die Klinik bringen!“, sagte die Notärztin und kontrollierte noch einmal die Pupillenreaktion ihres Patienten, nur um das faszinierende Grün noch einmal zu sehen. Schnell hatten sie ihn auf der Liege festgeschnallt. Dann hob der Helikopter ab. Lt. Cooper Gillian wandte sich nun endgültig wieder dem Löschen des Hauses zu. Bis jetzt gehörte seine Aufmerksamkeit eher Dean und er fragte sich, ob das, was er da zu sehen glaubte real war und warum sich Dean so gewehrt hatte. Die Klärung dieser Frage verschob er auf später. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)