Kill this Killing Man (III) von Kalea (Ein neuer Anfang) ================================================================================ Kapitel 64: A beautiful day --------------------------- 064) A beautiful day Ein paar Tage später, Dean war inzwischen fast vier Wochen auf der Wache, klopfte er an einem Donnerstag an die Tür von Bataillon Chief Bradley. „Winchester, treten Sie ein. Was kann ich für Sie tun?“, empfing der ihn. Unsicher kaute Dean auf seiner Unterlippe. „Ich will den Schrottplatz an der 69 übernehmen“, begann er dann. „Haben Sie hier nicht genug Arbeit?“, fragte Bradley. „Naja, schon, aber ...“ „Mit Ihrem Gehalt werden Sie nicht reich.“ Der Chief nickte. „Und wenn wir demnächst auf 24-Stunden-Schichten umstellen wird es eher noch weniger.“ Er schaute zu Dean. „Und Sie erzählen mir das, weil?“ „Weil ich mich zwar mit den Autos auskenne, mit der ganzen Buchhaltung aber nicht und ich wollte einen Lehrgang besuchen. Ich habe mich erkundigt und es gibt die Möglichkeit die Schulzeiten halbwegs an meine Schichten anzupassen.“ Er legte den Stundenplan auf den Tisch des Chiefs. „Ich wollte fragen, ob Sie meinen Dienst so einteilen können, dass ich zweimal in der Woche zur Schule gehen kann?“ Der Chief überflog den Plan. „Das sollte hinzukriegen sein. Wann wollen Sie anfangen?“ „In zwei Wochen könnte ich anfangen. Es ist wohl ein Teilnehmer abgesprungen.“ Dean zuckte mit den Schultern. Ihm sollte es nur Recht sein, jetzt anzufangen. Er hatte mit September gerechnet, aber so hatte er mehr Zeit für den Umbau, wenn Stan erst weg war. „Gut. Dann teile ich Sie passend ein.“ „Danke Chief.“ Dean wandte sich zum Gehen. „Sie reparieren Autos?“ Der Chief schüttelte den Kopf. „Klar. Bei Ihrem Wagen sollten Sie das können. Vielleicht können Sie sich ja mal den Wagen von Morton Peterson anschauen.“ „Hatte ich ihm schon angeboten“, nickte Dean. Es war allen bekannt, dass sich Mortons Wagen alle naselang verabschiedete und er oft genug auf den letzten Drücker und hin und wieder auch zu spät kam. „Gut, so langsam wird das echt nervig“, wollte der Chief Dean entlassen, als ihm noch was einfiel. „Wenn Sie das nächste Mal etwas machen wollen, der Wagen meiner Frau stottert hin und wieder.“ „Bringen Sie ihn vorbei“, nickte Dean. An diesem Abend unterschrieben er und Stan den Kaufvertrag. Ab Oktober würde Dean der offizielle Besitzer des Schrottplatzes sein. Bis dahin wollte Stan ihm noch unter die Arme greifen. Vor Allem bei der Buchhaltung war der Winchester für jede Unterstützung und für jeden Tipp dankbar. Außerdem bestätigte er seine Teilnahme am Kurs für Firmengründer und Buchführung am Community College. Alles in Allem konnte es gerade nicht besser für Dean laufen, blieb nur noch der Termin bei First Chief Reed. Auch wenn der sich um eine reichliche Woche nach hinten verschoben hatte, war der Tag jetzt doch da. Wieder stand Dean im Hauptquartier vor der Tür zum Chief. Er straffte sich, bevor er klopfte. „Herein!“, hörte er gleich darauf. „Guten Tag, Mrs. Milton“, grüßte er kaum, dass er das Sekretariat betrat. „Mr. Winchester“, freute sie sich. „Sie sehen richtig gut aus.“ Deans Wangen färbten sich leicht rot. „Das kann ich nur zurückgeben“, erwiderte er und schenkte ihr sein schönstes Lächeln. „Sie flirten doch nicht etwa mit meiner Sekretärin?“ Erschrocken schaute Dean den First Chief an. „Jetzt sagen Sie nur nichts Falsches.“ Der Chief grinste wie ein kleiner Junge und Mrs. Milton zwinkerte ihm zu. Dean schluckte. Er straffte sich noch einmal. „Sir!“ „Kommen Sie in mein Büro“, bat der Chief und ließ ihn vorgehen. „Stehen Sie bequem,“, forderte der, nachdem er sich gesetzt hatte. Kurz musterte er den jungen Mann. Die Augen leuchteten und er sprühte regelrecht vor Lebensfreude. Da war nichts mehr von dem niedergeschlagenen Anwärter, der alles hinschmeißen wollte. „Danke, Sir“, Dean entspannte sich etwas. „Und danke, dass Sie meine Kündigung nicht so einfach akzeptiert haben.“ „Es freut mich, dass ich Ihnen die richtige Richtung gewiesen habe. So hat sich der Grund unseres Termins ja eigentlich erledigt und ich kann Ihre Kündigung zerreißen, oder?“ „Ja, Sir, die Wache 17 ist so vollkommen anders und ja. Danke!“ „Darf ich Ihnen noch einen Tipp geben?“, fragte der Chief, während er Deans Kündigungsschreiben zerriss und in den Papierkorb warf. „Sir?“ „Machen Sie Ihr Lieutenant-Patent. Sie haben die Lehrgänge immer als einer der Besten abgeschlossen und Ihre Ausbilder haben mir Ihre Führungsqualitäten bescheinigt." „Sir?“, fragte Dean verdutzt. „Die Anmeldungspapiere können Sie bei Mrs. Milton mitnehmen.“ „Aber ich ...“ „Das wär´s für heute, Mr. Winchester.“ Er nickte kurz. „Und ich behalte Sie im Auge.“ Der junge Mann gefiel ihm und er hatte noch immer ein schlechtes Gewissen, weil er ihn zu Grady geschickt hatte. Gut, dass der inzwischen die Stadt verlassen hatte. Soweit er wusste, war er zu seiner Schwester nach Hawaii gezogen. Die Hawaiianer taten ihm allerdings jetzt schon leid! Doch davon würde er ihm bestimmt nichts erzählen. „Sir“ Dean nickte etwas verdattert und verließ das Büro wieder. Lächelnd hielt Mrs. Milton ihm eine Mappe hin. „Wo Sie die abgeben müssen, wissen Sie ja.“ Dean nickte noch immer ziemlich konsterniert. „Und zögern Sie nicht zu lange.“ „Danke“, sagte der Winchester etwas atemlos. Er klemmte sich die Mappe unter den Arm und flüchtete regelrecht. Sekunden später stand Chief Reed wieder an der Kaffeemaschine. „Ist er wirklich so gut?“, fragte ihn seine Sekretärin. Sie freute sich für den jungen Mann, aber es war mehr als ungewöhnlich, dass einem Anwärter schon zu diesem Lehrgang geraten wurde. „Ich denke schon. Ich habe mich bei Bataillon Chief Bradley und den Lieutenants Gilian und Romano erkundigt und außerdem noch einmal mit Pratt und Everwood gesprochen. Sie alle trauen es ihm durchaus zu, genau wie die Ausbilder der beiden Schulen. Und Bradley, genauso wie Pratt würden oder hätten ihn gerne behalten.“ „Obwohl Bradley gerade mal fünf Wochen mit ihm arbeitet? Pratt kannte ihn ja wohl eher noch weniger.“ „Obwohl der Winchester gerade mal fünf Wochen auf der 17 arbeitet.“ „Zu welcher Wache soll er, wenn er das Patent hat?" „Damit hat es noch Zeit und mit dem Umbau der Schichten kommen ein paar in Frage, wenn er soweit sein sollte.“ Noch immer ziemlich verdattert fuhr Dean zu ihrem Apartment zurück. Er hängte seine Jacke an den Haken, warf die Unterlagen auf die Kommode und holte sich ein Bier aus dem Kühlschrank, bevor er sich, wortlos, auf die Couch fallen ließ und blind ins Leere starrte. „Dean?“, fragte Sam besorgt. Was war mit ihm? War heute nicht der Termin beim Chief? Er erhielt keine Antwort und das machte ihm noch mehr Sorgen. Hatten sie ihm jetzt doch noch gekündigt? Seine Besorgnis stieg immer weiter. Er legte sein Buch weg, ging zur Couch und setzte sich neben ihn. Seine Hand legte er auf Deans Arm und sprach ihn noch einmal an: „Dean?“ Erst jetzt schien der aus seiner Starre zu erwachen. Er setzte sich etwas gerader hin und schaute Sam fragend an. „Was ist los?“, wollte der Jüngere eindringlich wissen. „Ich soll mein Lieutenant-Patent machen“, erklärte Dean ratlos. Für einen Augenblick fehlten Sam die Worte. „Aber das ist doch ein Grund zum Freuen!“, platzte er dann hervor. „Ich denke schon, ja, aber ich meine, ich bin noch Anwärter! Sie sollten mir höchstens sagen, dass sie mich im besten Fall nach diesem Jahr übernehmen oder dass ich noch weiter Anwärter bleibe, weil sie gerade noch keinen weiteren Feuerwehrmann brauchen oder ...“ Dean zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Aber selbst dafür hätten sie noch locker sechs Wochen Zeit.“ Er nahm einen tiefen Schluck. „Ich, ich meine … warum ich?“ „Weil du so gut bist? Weil du es verdient hast, nach all dem Scheiß? Weil sie dein Potential sehen? Man Dean! Das ist ein Grund zum Feiern!“ „Ja, sollte es wohl.“ So sicher war der sich immer noch nicht. „Verdammt Dean! Jetzt freu dich endlich!“, schimpfte Sam. Gerade war sein Bruder ihm ein Buch mit 17 Siegeln. Erst war er völlig fertig, weil sie ihn auf der Wache gemobbt hatten und er als einzigen Ausweg eine Kündigung sah, er aber um alles in der Welt Feuerwehrmann bleiben wollte und jetzt, wo ihm genau das in Aussicht gestellt wurde, blies er Trübsal? „Aber dann muss ich noch mehr lernen!“, platzte es aus Dean heraus. Sam schlug sich gegen die Stirn und begann herzlich zu lachen. „Jetzt lach mich auch noch aus“, schimpfte Dean und versuchte tapfer gegen sein eigenes Lächeln anzukämpfen. „Das tue ich, von ganzem Herzen“, lachte Sam nur noch breiter. „Willst du denn am Wochenende feiern gehen?“ „Sollte ich das nicht erst, wenn ich alles hinter mir habe?“ „Also deine Beerdigung ist kein Grund zum Feiern, nicht mal wenn du 107 geworden bist“, schimpfte Sam mit einem Schmunzeln. „Wieso gerade 107?“ „Wieso nicht?“ „Trottel“ „Idiot! Und jetzt hoch mit dir! Ich habe Hunger! Lass uns essen fahren.“ Dean nickte. Er stand auf und holte sein Handy aus der Tasche. Bevor er sich um sein leibliches Wohl kümmerte, wollte er Bobby und Jody noch schnell die gute Nachricht überbringen. Natürlich füllte Dean den Antrag aus und gab ihn zwei Tage später ab. Eigentlich hätte er das schon an nächsten Morgen machen können, doch vor seiner Schicht war noch keiner in der Zentrale und danach hatte er Morton versprochen, sich endlich dessen Wagen anzusehen. War ja nicht mehr zum aushalten, wie der über sein Auto schimpfte. Zur Schicht am Tag darauf kam Morton überpünktlich. „Was ist das denn?“, begrüßte ihn Chief Bradley überrascht. „Dean hat meinen Wagen in der Werkstatt. Er meint, dass es eine größere Aktion wird, er ihn aber fertig kriegt. Ich hab mir den Wagen meiner Schwester geliehen.“ Der Chief nickte nur. Mal sehen, was dabei rauskam. Er wollte den Wagen seiner Frau ja auch noch zu Dean bringen. Für das folgende Wochenende lud Dean Nick, Ruby, Chris, Mac, Tylor und Mity zu einer kleinen Feier ein. Sie trafen sich in einem Pub und Dean orderte die erste Runde Bier. „Erzählst du uns jetzt endlich, was der Grund dieser Einladung ist? Ich meine, nicht dass wir nicht gerne auf deine Kosten trinken, aber ich hätte doch schon gerne gewusst, warum!“, forderte Chris, kaum dass er die Flasche vor sich stehen hatte. „Lass und bitte noch kurz auf einen Freund warten", bat Dean und schaute immer wieder zur Tür. Nick hatte doch zugesagt. Eine viertel Stunde später kam der Agent durch die Tür. Dean erhob sich und winkte ihn zu sich. „Tut mir leid. Hatte noch Ärger im Büro", entschuldigte sich Nick. „Hey", begrüßte Dean den Freund mit einer herzlichen Umarmung. „Besser du als ich." Auch Sam zog den Freund in eine feste Umarmung. Erst dann stellte er ihn den Anwesenden vor. Dean orderte eine weitere Runde Bier. „Okay“, nickte Dean, als die Flaschen auf dem Tisch standen. „Der Hauptgrund unseres Zusammentreffens ist, keine Ahnung, es gibt so vieles, was gerade passiert.“ „DEAN!“, grummelte Chris. „Ja doch!“ Dean trank eine Schluck. „Also ich, oder wir“, er schaute zu Sam, „sind die neuen Besitzer des Schrottplatzes an der 69. Chief Reed hat meine Kündigung endgültig zerrissen. UND“, wieder trank Dean einen Schluck. „Chief Reed hat mir geraten, den Lehrgang zum Lieutenant zu machen“, ließ er die letzte Bombe platzen. „Was? Jetzt schon? Heißt das jetzt, sie übernehmen dich und du bist schon richtiger Feuerwehrmann?“, fragte Chris hektisch. „Das nehme ich mal an, auch wenn ich offiziell noch nichts weiß.“ „Oh man!“, Chris stand auf und zog den Freund in einer herzliche Umarmung. „Ich freue mich so für dich, auch wenn ich schon etwas neidisch bin!“ Auch der Rest gratulierten Dean. „Also wenn du mal einen zweiten Mann brauchst, und die Bezahlung bei dir besser ist als bei meinem jetzigen Chef ...“, bot Mac sich an und grinste schief. „Bis ich mir einen Mitarbeiter leisten kann, das wird wohl noch dauern. Erstmal muss ich überhaupt hinter das Geheimnis von Buchhaltung und Steuern steigen“, wehrte Dean ab. „Vielleicht sollte Sam sich auf Wirtschaftsrecht spezialisieren?“, stellte Mitena ruhig fest und lachte Sam breit an, wusste sie doch, wie ungern er dieses Fachgebiet inzwischen hatte. „Oh bitte nicht“, wehrte Sam ab. Er fand nichts so trocken wie Wirtschaftsrecht und das obwohl es nicht mal wirklich langweilig war. 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