Kill this Killing Man (III) von Kalea (Ein neuer Anfang) ================================================================================ Kapitel 19: Swimming Pools -------------------------- 019) Swimming Pools Am nächsten Abend erwartete Sam seinen Bruder mit einem gekauften Hackbraten. Sofort wurde Deans schlechte Laune, weil er wieder einmal nur die Ölspur beseitigen durfte, gemildert und als Sam ihm schon fast euphorisch von der riesigen Bibliothek erzählte, musste er lächeln. Ja, sein kleiner Bruder konnte ihm seinen Alltag leichter machen. Mit ihm würde er das Jahr durchhalten. Zwei Wochen später verstaute Sam gerade seinen Einkauf im Kühlschrank, als Dean durch die Tür kam und seinen Rucksack in die Ecke warf. Die Woche war bisher so ereignislos gewesen, dass sich seine lieben Kollegen inzwischen gegenseitig zu überbieten versuchten, wer ihm wohl die schlimmste Arbeit aufdrücken konnte. Nicht mal beim Kochen ließen sie ihn wirklich in Ruhe. Wenn er nicht bald irgendetwas tun konnte, um seine Aggressionen los zu werden, wollte er für nichts mehr garantieren. „Hey“, grüßte er leise. Sam schaute auf und musterte seinen Bruder. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm „Was ist los?“, wollte er wissen. „Ach nichts. Es ist nichts los und meine Kameraden meinen sie müssten mich trotzdem beschäftigen.“ „Und das heißt?“, hakte Sam nach. „Meistens Putzdienst. Es nervt!“ Sein Blick fiel auf eine der Broschüren, die auf dem Tresen lagen. Er hatte die überall gesammelt, um Sam und sich einen Überblick über all das zu verschaffen, was es in der Stadt gab. Sam hatte diese Sammlung inzwischen erweitert. Sein Blick fiel auf das Foto eines Schwimmbades. Schwimmen, eine gute Idee. „Was hältst du davon, wenn wir nach dem Essen noch kurz schwimmen gehen?“ „Schwimmen“ echote Sam verwirrt. „Mir ist danach“, erklärte Dean. Sam musterte ihn noch einmal. „Okay, warum nicht?“ Er räumte den Rest seines Einkaufs weg, stand auf und suchte sich seine Badesachen zusammen, damit sie gleich nach dem Essen starten konnten. „Ich wollte nächste Woche im Supermarkt drei Straßen weiter anfangen“, begann Sam, kaum dass sie im Impala saßen. „Geld können wir immer brauchen, oder?“ Dean grinste. „Hab mich schon gefragt, wann dir die Decke im Motel auf den Kopf fällt.“ „Es ist schon ziemlich langweilig, vor Allem wenn du Nachtschicht hast.“ Dean nickte. Er hatte in der letzten Woche zwar versucht mit weniger Schlaf auszukommen, aber auf Dauer war das keine Lösung, zumal sie ihn in der Wache kaum zur Ruhe kommen ließen. „Ich habe auch überlegt, ob wir uns nicht besser eine Wohnung mieten sollten. Auf lange Zeit wäre die bestimmt billiger als das Motel. Und du hättest ein Zimmer zum Schlafen. Wenn ich irgendwann studiere, werde ich Zeit zum Lernen brauchen. Vielleicht bringe ich auch mal jemanden mit und wenn du dann schlafen musst ...“, begann Sam auch gleich noch mit dem nächsten Thema, über das er sich Gedanken gemacht hatte. „Bist du sicher? Ich meine, Möbel sind nicht gerade günstig.“ Ungläubig schaute Dean seinen Bruder an. Er erinnerte sich noch gut an die Rechnung, als sie bei Bobby neue Möbel geholt hatten. „Es gibt möblierte Wohnungen oder Apartments. Da müssen wir nicht viel kaufen.“ „Und du meinst, dass die günstiger sind?“, so ganz wollte Dean das nicht glauben. „Hast du schon was im Auge?“ „Nein. Ich wollte erst mit dir reden, wie du dazu stehst. Aber ich kann gern mal schaun.“ Inzwischen waren sie auf dem Parkplatz des Schwimmbades angekommen. Dean stieg aus und musterte seinen Bruder über das Dach des Impala hinweg. „Tu was du nicht lassen kannst“, sagte er nach einer Weile. „Du bist dagegen?“ „Nein, ich … Keine Ahnung. Ich kenne eigentlich nur Motels und mein Zimmer bei Bobby. Das in Tea war eine Ausnahmesituation. Aber du hast wahrscheinlich Recht. Zwei getrennte Räume wären besser als dieser Wohn- und Schlafraum, den wir jetzt haben. Also schau was du findest. Solange es unseren finanziellen Rahmen nicht sprengt.“ Sam nickte. Er hatte ja trotz neuem Job genügend Zeit. „Das wird nur Mrs. Hagen nicht sonderlich gut gefallen, wenn ihre Handwerker ausziehen“, meinte Dean auf dem Weg in die Umkleideräume. „Wir sind ja nicht aus der Welt. Sie kann uns ja trotzdem noch anrufen. Kostet halt dann nur was.“ „Du solltest Wirtschaft studieren“, lachte Dean. „Es gibt auch Wirtschaftsrecht.“ „Na das passt doch.“ Sie betraten die Umkleidekabinen und zogen sich um. Dean war etwas schneller fertig. Während er vor dem Umkleideraum auf Sam wartete, ließ er seinen Blick schweifen. Es gab zwei kleinere Schwimmbecken und ein großes Wettkampfbecken, in dem einige Bahnen nur für Schwimmer abgeteilt waren. Da konnte er sich auf jeden Fall austoben. Genau neben diesem Wettkampfbecken hatte sich Chris mit seinem Kumpel niedergelassen. Sie kamen im Sommer oft hier her, natürlich zum Schwimmen, aber sie konnten auch nicht abstreiten, dass die vielen, gutaussehenden jungen Frauen sie nicht locken würden. In aller Ruhe ließ Chris ebenfalls seinen Blick über das Gelände und entdeckte Dean. „Da ist Dean, mein Zimmerkumpel vom Lehrgang. Ich hab dir von ihm erzählt“, sagte er zu seinem Begleiter und wollte gerade aufstehen und hinüber gehen, als er einen großen Typen aus der Tür des Umkleidebereiches kommen sah, nach dem Dean sich umdrehte. Ob das Deans Bruder war? Oder war der doch schwul? Die beiden waren auf jeden Fall sehr vertraut miteinander. Das würde er genauer beobachten! „Zwanzig?“ fragte Sam, auf das Becken deutend. Beide rannten los. „Dreißig?“ lachte Dean. Er drückte sich ab und sprang mit einem eleganten Hechtsprung ins Wasser. Beide pflügten nebeneinander her nur so durch das Becken. Chris und sein Begleiter standen auf und gingen bis zu der Stelle, an der die Winchester ins Wasser gesprungen waren und warteten darauf, dass die ihren offensichtlichen Wettkampf beendeten In aller Ruhe beobachteten sie die Beiden und das restliche Geschehen im Bad, da die Brüder keine Anstalten machten so schnell aus dem Wasser kommen zu wollen. Dreißig Bahnen später schlug Sam eine halbe Armlänge vor seinem Bruder an. „Du bis aus der Übung.“ keuchte er grinsend. „Ich war arbeiten!“ „Das ist kein Grund, Dean“, erklärte Sam. „Dann bin ich wirklich aus der Übung! Glückwunsch Kleiner. Das nächste Mal gewinne ich wieder!“ lachte Dean. Er war noch genauso außer Atem wie sein Bruder. „Warten wir es ab“, gab sich Sam großspurig. „Hey“ machte sich Chris bemerkbar, da Dean ihn vorhin wohl nicht gesehen hatte. Allerdings hatte der auch nicht wirklich in seine Richtung geschaut, als er auf den Langen gewartet hatte. Dean schaute zu ihm hoch. „Hey Chris. Wie kommst du denn hier her?“ Er stemmte sich aus dem Wasser. Zu fragen wie es bei ihm lief, verkniff er sich. Er wollte nicht hören, wie toll seine Wache war, weil er dann auch von seiner erzählen müsste und das wollte er sich wirklich nicht antun. Bei ihren Teffen im Pub hatte er das Thema ganz gut umschiffen können. „Das ist übrigens mein kleiner Bruder, Sam.“ Chris und dessen Begleiter beugten sich vor und gaben Sam die Hand. „Das ist unser Stammbad, im Sommer“, erklärte Chris und deutete auf seinen Begleiter. „Das ist Connor McMillen“ Chris deutete auf seinen Begleiter. „Wie kennen uns schon seit der Vorschule. Jetzt arbeitet er in der Werkstatt am anderen Ende der Stadt. Wenn du mal Probleme mit dem Impala hast ...“ „Mac“, stellte Connor sich selbst vor. „Lass mal, mit meinem Baby bin ich eigen. Da lasse ich nicht jeden dran.“ „Chris hat erzählt, dass du einen fährst einen 67er? Wie kommst du an Ersatzteile wenn mal was sein sollte?“, fragte Connor bewundernd. „Unser Onkel hat einen Schrottplatz. Der besorgt mir die Teile, wenn ich welche brauche.“ „Du machst alles selbst?“ „Ich kenne sie inzwischen in- und auswendig. Ich hab sie irgendwann vor ein paar Jahren mal komplett neu aufgebaut“, erklärte Dean leichthin und nur Sam sah die Gefühle, die für den Bruchteil einer Sekunde in Deans Augen aufflackerten. „Ich würde nie jemand anderen außer meinem Onkel an den Wagen lassen. Allerdings könnte sie demnächst einen Ölwechsel brauchen. Weißt du einen Platz, wo ich sowas machen kann?“ „Bei uns weniger. Mein Chef will keine Fremden in seiner Werkstatt haben. Aber fahr doch mal bei Stan vorbei. Der kann dir da bestimmt helfen.“ „Stan?“ Deans Blick fiel auf seinen Bruder im Becken. Sam, der die ganze Zeit auf den Beckenrand gelehnt zugehört hatte, wollte jetzt doch aus dem Wasser. Diese Unterhaltung schien länger dauern zu wollen. Er tauchte gerade unter der Bahnabtrennung hindurch, weil er die Treppe nehmen wollte. Über Deans Gesicht huschte ein Koboldgrinsen. Chris sah es und wartete ab. Der Winchester hatte irgendeine Gemeinheit ausgeheckt. Dean drückte sich in der Drehung vom Rand ab und tauchte so knapp neben Sam ins Wasser, das der erschrak. Allerdings er war auch so gegenwärtig Deans Fuß zu packen und sich von ihm in die Tiefe ziehen zu lassen. Chris und Mac schüttelten die Köpfe, während sie die sich ihnen bietende Szene betrachteten. Die Winchester schienen sich unter Wasser einen Kampf zu liefern. Es sah aus als ob Dean verzweifelt zur Oberfläche wollte, Sam ihn aber nicht ließ. Plötzlich erschlaffte Dean. Sam ließ los. Sein Bruder trieb an die Oberfläche und blieb reglos, mit dem Gesicht nach unten, liegen. Sam tauchte neben ihm auf. Er schüttelte sich kurz die Haare aus dem Gesicht. „Dean es reicht“, erklärte er und schlug ihm auf die Schulter. „Ich bin heute einfach besser als du, also hör mit dem Scheiß auf!“ Dean reagierte nicht. Ganz langsam begann Sam sich doch Sorgen um seinen großen Bruder zu machen. Hatte er es doch übertrieben? Hatte er ihn zu lange …? Er seufzte und drehte Dean auf den Rücken. Kaum kam dessen Gesicht aus dem Wasser, holte er tief Luft und drückte sich mit einer fließenden Bewegung in die Höhe, nur um den völlig überraschten Sam mit in die Tiefe zu ziehen. Nach ein paar Faustschlägen gegen Deans Schulter ließ der Sam los. Sam tauchte auf. Gleich nach ihm kam auch Dean lachend wieder an die Oberfläche. „Ich kann´s nicht glauben Sammy, nach so vielen Jahren fällst du immer noch darauf rein.“ Deans Augen funkelten vor Vergnügen. Sam grummelte, doch in seinen Augen blitzte das Vergnügen. Dean hatte ihn, mal wieder, reingelegt. Dieses Spiel war wirklich nicht neu. Zu seiner Verteidigung konnte er nur anführen, dass sein Bruder das schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr gemacht hatte. Aber wann waren sie in den letzten Jahren auch einfach nur zum Vergnügen schwimmen gegangen? Sie stemmten sich gleichzeitig aus dem Becken und traten wieder zu Chris und Mac, die sie kopfschüttelnd musterten. „Wer ist Stan?“, knüpfte Dean ansatzlos an dem unterbrochenen Gespräch an. „Stan? Äh, ja.“ Mac brauchte einen Augenblick um sich zu erinnern. „Stanley Peters. Er hat einen Schrottplatz an der 69 Richtung Norden. Einen Autoteilehandel“, berichtigte sich Mac grinsend. „Da kannst du bestimmt auch selbst schrauben.“ „Dann werde ich da mal mein Glück versuchen. Danke!“, freute sich der Winchester. „Wir sollten so langsam los“, warf Chris ein. Macs Blick ging zu der großen Uhr, dann nickte er. „Kommt ihr mit?“, wandte er sich an die Brüder. „Ich wollte noch ein paar Bahnen schwimmen“, erklärte Dean und reichte den beiden die Hand zum Abschied. Sam verabschiedete sich ebenfalls. Gemeinsam sprangen sie wieder ins Wasser und zogen in aller Ruhe ihre Bahnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)