Kill this Killing Man (III) von Kalea (Ein neuer Anfang) ================================================================================ Kapitel 9: Lucky man -------------------- 009) Lucky man Es dauerte eine Weile, bis Dean sich von seinen Musketieren lösen konnte, nur um einer lächelnden Ruby gegenüber zu stehen „Es ist immer wieder unheimlich, wenn du vor mir stehst und ich freue mich jedes Mal wieder, dich zu sehen. Schon komisch, oder?“, begrüßte er die Dämonin und zog sie in seine Arme. „Und ich mag einen Menschen“, sagte sie mit einem Schulterzucken, nachdem sie sich von ihm wieder gelöst hatte. „Das ist mindestens genauso komisch.“ Dean nickte. „Immerhin warst du mal einer.“ „Und du hättest ein Dämon werden sollen!“ „Touché!“, lachte Dean. „Ich sehe, dass es dir gut geht.“ „Ja“, Dean lächelte breit, bevor er leise fortfuhr: „Danke, dass du immer da bist, wenn ich, wenn wir dich brauchen.“ „Gern geschehen. Aber jetzt sollten wir feiern. Es ist ein freudiger Anlass! Ihr Winchesters seid erwachsen geworden!“ Sie grinste breit. „Und du siehst heiß aus, in deiner Uniform!“ Deans Wangen färbten sich rosa, was seine Sommersprossen noch mehr hervorhob und Ruby ein amüsiertes Schnauben entlockte. Sie mochte es, den großen Dean Winchester in Verlegenheit zu bringen. „Sind wir das?“, überging er ihren Einwurf. „Ihr seid auf dem Weg zu ehrbaren Bürgern.“ „Na das klingt irgendwie gruselig!“, lachte Dean. „Bei so guten Jägern wie euch, ja. Aber auch spannend!“ Sie legte den Kopf schief und musterte ihn. „Ich denke, du bist auf einem guten Weg.“ „Bin ich das?“ „Dein Herz kennt den Weg“, nickte sie und wandte sich ab. Dean schaute ihr fragend hinterher, wie sie zu Bobby ging, um sich eine Weile mit ihm zu unterhalten. Wie kam sie darauf genau diese Worte zu wählen? Sam beobachtete die Szene mit einem Lächeln. Es war so toll zusehen zu können, dass sein Bruder Freunde hatte, mit denen er seine Freude teilen konnte und er hoffte, dass Dean diese Freundschaften soviel wert waren, dass er sie weiter pflegte. Aber das hatte er bis jetzt getan, warum also nicht auch weiter? „Wer ist sie?“, fragte Jody, die neben Sam stand und auf Ruby deutete. „Ruby. Eine Freundin. Sie hat ihm das Leben gerettet, als es niemand mehr gekonnt hätte und das nicht nur einmal.“ „Sie ist Ärztin?“ „Heilerin.“ Er sah ihren fragend, genervten Blick. „Lass uns darüber reden wenn wir wieder in Sioux Falls sind. Das ist nichts, was man auf so einer Feier diskutieren sollte.“ „Okay“, gab sie sich geschlagen und ging nun ebenfalls zu Bobby. Vielleicht konnte sie diese Ruby ja auch so besser kennenlernen, denn Dean schien sie zu mögen und auch ihr Mann unterhielt sich freundschaftlich mit ihr. Sam trat zu seinem Bruder und ergriff die Gelegenheit mit ihm zu reden, der während sie ins Restaurant gingen. „Was wollte sie?“ „Sie hat mir nur gesagt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, erwiderte er und schüttelte den Kopf, bevor er Sam breit angrinste. „Was auch immer das heißt. Aber da Ruby Ruby ist denke ich, wir sind wirklich auf dem richtigen Weg zum ehrbaren Bürger.“ „Das wollte ich immer werden. Jetzt klingt es schräg“, sagte Sam. Er nannte dem Kellner seinen Namen und sie wurden zu ihrem Tisch geführt. „Das klingt es in der Tat. Aber hey! Ich bin einen Schritt von meinem Traum Feuerwehrmann zu werden entfernt. Da solltest du deinen Traum ja wohl locker erreichen!“, nahm Dean das Gespräch am Tisch wieder auf. „Wir wissen beide, dass du hochintelligent bist, wenn du nur willst!“ Sam hob lachend die Hände. „Ich habe dein Abschlusszeugnis der Highscholl gesehen und den Redner vorhin gehört. Streite es nicht ab! Außerdem bist du der Erste in unserer kleinen Familie, der auf ehrbare Weise Geld verdient.“ „Der Erste? Lass das nicht Jody hören und Bobby auch nicht. Auch wenn er nur hin und wieder Autos restauriert. Außerdem war John Mechaniker bevor ...“ „Dad zähle ich nicht und du weißt wie ich das meine. Aber ja. Eigentlich gehören die zwei eher dazu als Dad. Gut. Ich schränke es soweit ein, dass Du der erste von uns Kindern bist.“ Sam grinste breit und schlug seinem Bruder vor die Brust. „Na so sollte es ja wohl auch sein!“, schnaubte Dean amüsiert. „Ich bin der Ältere!“ Plötzlich stand Nick am Tisch neben Dean und der Winchester stand auf. „Meinen Glückwunsch“, sagte er zu Dean und umarmte ihn herzlich. „Jetzt kann ich dich endlich auch offiziell als Freund vorstellen“, lachte er und musterte ihn kurz. „Die Uniform steht dir!“ „Nick“, freute sich Sam. „Du hast es doch geschafft!“ „Ja!“, lachte der Agent, „und ich denke, ich werde euch jetzt öfter auf die Finger schauen können.“ „Wie das?“, wollte Dean ein wenig skeptisch wissen. „Ich lasse mich zum FBI hier nach Indianapolis versetzen.“ „Kein Umherziehen mehr?“ „Nein, ich scheine auch alt zu werden“, lachte Nick. „Was heißt denn hier auch?“, fragte Dean entsetzt, konnte sich aber ein Grinsen nicht verkneifen. „Na, ihr werdet sesshaft, warum dann ich nicht auch.“ „Solange du nicht noch Tarrington-Touluse anschleppst.“ Dean schüttelte sich. „Der ist in Florida“, lachte Nick. „Gut! Kalifornien wäre besser!“ „Warum?“ „Ist weiter weg!“ Die drei Männer grinsten. Sie stießen gemeinsam an und dann ging Nick zu dem einzigen freien Platz am Tisch, neben Ruby, mit der er sich schon bald angeregt unterhielt. Dean blickte ihm nach und schaute dann in die Runde. Er hatte ganz schön viele Freunde und dabei waren noch nicht mal alle da, die er dazu zählte. Ein gutes, warmes Gefühl breitete sich in seinem Inneren aus und er beschloss diesen Tag ganz fest in seinen Erinnerungen zu speichern. Er war regelrecht geplättet von dem, was sein kleiner Bruder da auf die Beine gestellt hatte und es tat ihm doppelt leid, dass er bei Sams nicht dabei sein konnte. Er schluckte. Nicht jetzt! Dean stellte sein Glas ab und schaute zu Sam. Warm strahlten seine Augen. „Danke Sammy!“ „Bedank dich nicht zu früh“, lachte der und freute sich über Deans fragend skeptischen Blick. Zwischen Hauptgericht und Nachspeise stand Sam auf. Fast sofort herrschte Stille am Tisch. „Dean“, begann Sam und der schluckte. Was kam denn jetzt? „Ich weiß, dass du dir dein Leben, die Zeit jetzt, etwas anders vorgestellt hast.“ Dean nickte kurz. „Du hast das Beste aus dieser Zeit gemacht und wir sind wahnsinnig stolz auf dich. Du hast dir einen schönen, aber auch schweren Beruf ausgesucht und ich, wir sind uns sicher, dass du ihn auch ausfüllen wirst.“ Er holte ein Päckchen aus der Tasche. „Wir haben hier eine Kleinigkeit, die dir vielleicht mal helfen.“ Sam grinste breit. Er umarmte seinen Bruder, der inzwischen auch stand, herzlich und reichte ihm das Päckchen. Alle am Tisch standen nun ebenfalls auf, hoben ihr Glas und prosteten dem angehenden Feuerwehrmann zu. Dean trank ebenfalls einen Schluck. Schon fast erleichtert ließ er sich wieder auf seinen Stuhl fallen und öffnete, noch immer leicht rosa um die Nase, das Päckchen. Es enthielt ein Messer zum Zerschneiden von Sicherheitsgurten und einen Nothammer, um eine Autoscheibe zu zertrümmern.„Danke“, wisperte er rau. Der Kellner erlöste ihn aus der Situation jetzt auch noch etwas sagen zu müssen, indem er mehrere Pies auf den Tisch stellte. Nach dem Essen zogen sie in einen Pub um und feierten bis in die Nacht hinein und keiner wollte darüber nachdenken, dass sie sich am nächsten Morgen schon wieder trennen mussten. Die Nacht verbrachten alle in einem Motel und trafen sich am folgenden Vormittag in dem kleinen Diner, das sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite befand, zum Frühstück. Sie waren alle noch ein wenig müde, doch der Geruch von frisch aufgebrühtem Kaffee und Pfannkuchen mit Ahornsirup weckte die Lebensgeister. Krista führte Javier gerade ihr neuestes Messanger-Programm vor, dass ihr ihre Cousine empfohlen hatte. „Das ist Klasse“, schwärmte sie. „Das könnten wir doch auch machen!“ Erwartungsvoll schaute sie zu Dean, der sich an seiner Tasse festhielt und geistesabwesend das Kaffeearoma inhalierte. „Was könnten wir machen?“, fragend blickte er von Einem zum anderen. „Diesen Messanger nutzen. Da können wir uns Infos schicken und Bilder und nur wir können es alle lesen. Das ist wie ein Chat.“ Dean grinste. „Erklär das mal lieber Sam. Mein Kopf ist noch nicht so aufnahmefähig.“ „Aber Sam fliegt doch mit uns zurück!“, wandte sie ein. „Lass mir noch Zeit, bis ich meinen Kaffee ausgetrunken habe, dann bin ich vielleicht wach genug, um das zu verstehen ...“ Also wandte sie sich erstmal an Sam, der ihr auch sofort zuhörte. Etwas Neues kennenzulernen war er nie abgeneigt. Letztendlich spielte er Dean das Programm auf, während Krista ihm zeigte, was es alles für Möglichkeiten gab. Mit dem Versprechen, in Kontakt zu bleiben, trennten sich die Wege der Freunde wieder. Bobby und Jody hätten ihre beiden Jungs gerne ein paar Tage nach Sioux Falls eingeladen, doch Dean musste sich am Montagmorgen in der Zentrale der Feuerwehr in Bloomington melden und würde dann wohl auch sofort mit der Arbeit beginnen, falls nicht, wollte er nachkommen. Aber vielleicht konnten sie bei Sams Umzug ja für ein paar Tage mit nach Bloomington kommen. „Bis bald“, sagte sie und zog Dean in eine feste Umarmung. „Halt die Ohren steif und lass dich nicht unterkriegen“, flüsterte sie ihm ins Ohr. Erst dann ließ sie ihn los und stieg in den Wagen während Bobby Dean in die Arme schloss. „Ich bin stolz auf dich, Junge“, sagte der alte Jäger heiser. Dean nickte. Das ..., diese Aussage, bedeutete ihm mehr als er zugeben würde. Er drückte Bobby fest an sich. Mit leisem Bedauern löste er sich von dem alten Freund, um gleich von Sam in eine brüderliche Umarmung gezogen zu werden. „Wir sehen uns in ein paar Wochen. Pass auf dich auf, lass dich nicht ärgern und melde dich, wie immer“, bat Sam ihn. Dean nickte. Er schluckte und war eigentlich nicht gewillt, seinen kleinen Bruder wieder ziehen zu lassen, nicht mal für eine Stunde. Er drückte ihn noch einmal fest an sich. „Sammy!“, begann er dann heiser. „Das hier, die Feier, meine Freunde … ich weiß nicht wie ich dir dafür danken soll. Das kann ich nie wieder gut machen! Du hast mich vor einem traurigen Abend gerettet und …“ Dean zuckte mit den Schultern. „Danke!“ „Genau das war es, was ich wollte“, Sam lachte und holte etwas aus seiner Jackentasche. „Ich habe hier noch was für dich.“ Er hielt eine St. Florian Medaille in der Hand. „Es ist der Schutzpatron der Feuerwehr. Ich habe sie in einem Antikladen gefunden und ich habe sie auf Verfluchungen geprüft. Alles sauber.“ Dean wusste nicht, was er sagen sollte. Er schluckte die Tränen der Rührung herunter, holte den Impalaschlüssel heraus und befestigte die Medaille daran. Bedächtig schob er den Schlüssel wieder in seine Tasche. Er strahlte Sam warm an und zog ihn in eine Weitere feste Umarmung. „Danke!“ Er schniefte. „Ich drück dir die Daumen für die restlichen Prüfungen.“ „Danke“ Sam wandte sich von Dean ab, drehte sich auf den halben Weg zum Mietwagen aber noch einmal um. „In vier Wochen bin ich auch da!“, versprach er. Dean nickte und hob die Hand zu einem kurzen Gruß und wandte sich dann ab. So schön und überraschend und lustig und fröhlich der Tag gestern auch war, alle wieder wegfahren sehen, musste er dann doch nicht. Er ging zu seinem Baby und tätschelte ihr über den Kotflügel. „Dann waren es wieder nur wir zwei“, sagte er leise und stieg ein. Jetzt würde er nach Bloomington fahren, ein Motelzimmer für Sam und sich suchen und sich häusliche einrichten. Danach wollte er die Umgebung erkunden. Mal sehen, was die Stadt zu bieten hatte, immerhin sollte er es hier mindestens die nächsten drei Jahre aushalten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)