Chance auf Glück von Seredhiel ================================================================================ Kapitel 14: Vergeben und verloren?! ----------------------------------- Das Knurren wurde lauter, doch bevor irgendjemand etwas mitbekommen konnte, zerrte Inu seinen Bruder weg von dem Ort. In einer dunklen Gasse, konnte er sein Dämonenblut nutzen und brachte Sesshomaru weit weg. Geschützt vor den Blicken anderer, denn sollte er unter den Menschen ausrasten, wäre die gesamte Dämonenwelt in Gefahr und damit wäre ihre harte Arbeit umsonst. Kagome sah den Beiden kurz nach und schluckte. Den Älteren so zu sehen, rief in ihr die Tage zurück, als sie gegen Naraku kämpften. Kurz schüttelte sie den Gedanken ab. Ihr Blick wanderte zu Rin, die mit dem Mann Händchen hielt. Sie hat einen Freund? Wieso wird sie dann von dem Foto erregt?, wunderte sich die Miko. Inu hatte ihr natürlich von seiner Beobachtung berichtet. Nun beschloss sie der Sache auf den Grund zu gehen. Tief atmete sie durch und ging zielstrebig an den Beiden vorbei. Wenn Rin sie erkennen würde, dann könnte sie ein Gespräch anfangen und herausfinden wer der Kerl war. Zum Glück war die Miko auch taff genug das durch zu ziehen. Wobei für das Glück zweier Personen war ihr im Moment alles recht. Sie fand, dass Sesshomaru mehr als genug gelitten hatte. “Kagome?”, hörte sie bereits Rins Stimme als sie einige Schritte vor ihr vorbei lief. Innerlich lobte sie sich selbst für den Einfall. Sie drehte sich um und erwiderte den überraschten Ausruf genauso: “Rin?” “Was machst du denn hier?”, fragte die Ältere und sah sich unbewusst um. “Ich war noch mit den Jungs essen, dann wurden sie leider ins Büro gerufen und nun vertreibe ich mir die Zeit”, erklärte die Miko lächelnd. “Oh... ich verstehe”, hörte Kagome die enttäuschte Stimme der anderen Frau. Etwas blinzelnd blickte sie ihre ältere Mitstudentin an. Sie hoffte Sess zu sehen?, kam ihr der Gedanke und sie musste lächeln. “Was machst du denn hier?”, fragte sie Rin direkt. “Das schöne Wetter genießen und ins Kino”, erklärte Rin und der Mann neben ihr räusperte sich. “Oh entschuldige” Rin sah zu ihm, dann wieder zur Miko. “Kagome das ist mein Freund Ichiro, Ichiro das ist Kagome, sie hat begonnen Geschichte zu studieren”, verriet sie ihr somit den Namen des Mannes. “Freut mich”, kam es freundlich über Kagomes Lippen. Der Typ jedoch kam ihr direkt unsympathisch vor, denn er hatte null Interesse an Smalltalk. Der ist ja noch schlimmer als Sess damals., wunderte sich und machte innerlich drei Kreuze, dass der Hund sich verändert hatte. “Rin, wir sollten los, wenn du noch den Film sehen willst”, drängelte er, um der Unterhaltung zu entkommen. Die Angesprochene blinzelte und nickte. “Stimmt... gomen, Kagome, wir sehen uns am Montag”, winkte die Ältere und sie wurde von ihrem Freund regelrecht mitgezogen. Verdutzt sah die Miko ihnen nach. Das hätte Sesshomaru nicht gefallen, wie dieser Ichiro mit ihr umging. Sie schluckte und seufzte. Sie holte ihr Handy heraus und wollte Inu anrufen, doch sofort hielt sie inne. Wenn Sess so wütend ist, dann wird Inu ihn beruhigen., kam ihr in den Sinn und sie beschloss ihrem Liebsten zu vertrauen. Lediglich eine Nachricht schrieb sie ihm: ‘Hey Inu, ich warte zu Hause auf euch.’ Einige Zeit zuvor brachte Inu seinen Bruder gerade noch rechtzeitig in einen abgelegenen Wald. “Lass mich los”, knurrte der Yokai, doch der Hanyou reagierte nicht. “LASS... LOS”, donnerte der Ältere und erst jetzt löste der Jüngere sich von ihm. Instinktiv sprang Inu nach hinten und entging so der Giftpeitsche seines Bruders. “Sess beruhige dich...”, begann er, doch den Angesprochenen interessierte das herzlichst wenig. Wütend wallte das Yoki in ihm. Seine Dämonenmale traten hervor. Die Klauen wuchsen, Gift ran an der rechten Hand entlang. “Komm mir nicht damit...”, knurrte der Yokai und seine roten Augen fixierten den Gegner. Inu schluckte, überlegte und blieb ruhig. Er sah keinen anderen Ausweg. Verzeih, Sess, bat er in seinem Inneren und ließ sein Dämonenblut pulsieren. Erster Pulsschlag, seine Klauen wuchsen, zweiter Pulsschlag, seine Dämonenmale erschienen, dritter Pulsschlag, seine Augen färbten sich rot, vierter und letzter Pulsschlag, sein Knurren ertönte. Beide Brüder fixierten sich. Rot traf auf Rot und ein überlegenes Grinsen zeichnete Sesshomarus Lippen. Sofort griff er den Hanyou an. Beide nahmen keine Rücksicht auf Verluste. Äste und Bäume zerbarsten unter ihren Hieben, den Inu wich Sesshomaru die meiste Zeit aus. Ab und an parierte er die Klauen mit seinen eigenen. Darauf bedacht nicht mit dem Gift in Berührung zu kommen. Nach dem nächsten Aufprall ihrer Krallen, brachte der Ältere Distanz zwischen sich und seinem Gegner. Diesen Moment nutzte Inu aus und griff geschickt und schnell an. Dadurch wurde der Yokai unter Druck gesetzt und sein Hemd wurde zerfetzt. Wütend knurrte dieser auf und setzte zum Gegenschlag ein. Nur knapp entwischte Inu dem Angriff und prallte gegen einen Baum, der unter der Wucht stark erschüttert wurde. “Argh!”, fluchte der Hanyou und fixierte seinen Bruder an. “Sess... bitte, beruhig dich, ich will dir echt nicht wehtun”, bat er, doch keine Reaktion. Stattdessen griff Sesshomaru erneut an. Ich muss es versuchen., dachte sich Inu und blieb stehen. Er schloss die Augen, vertraute auf sein gutes Gehör. Sein Bruder kam näher und holte mit seiner Faust aus. Er zielte genau auf das Gesicht des Hanyous. Im letzten Moment trat dieser zur Seite und schlug mit seiner Faust in den Magen seines Angreifers. Sesshomaru keuchte auf, spuckte und knurrte lauter auf. Inu jedoch reagierte nicht weiter, wartete, hielt still. Er traf genau den Punkt, der den Älteren zur Besinnung rief. Das Yoki flaute ab und der Yokai normalisierte sich. Er fiel nach vorne über, doch Inu hielt ihn sicher fest, so dass er sich an ihn lehnen konnte. “Alles wird gut, Sess”, kam es beruhigend über Inus Lippen. Er hatte sein Yoki ebenfalls runtergefahren. “Alles wird gut”, wiederholte er erneut und das Knurren verklang. Stille herrschte über dem Wald. Der Jüngere konnte nicht einschätzen wie lange sie so standen, bis sich sein Bruder endlich wieder regte. “Ich... habe sie... verloren... erneut...”, brachte der Ältere brüchig hervor und schloss die Augen. “Sie ist in festen Händen... unerreichbar... für mich”, setzte er fort und mit zusammengebissenen Zähnen brachte er noch hervor: “ich werde mich nicht dazwischen drängen.” “Ich weiß, Sess... doch”, machte der Hanyou eine Pause, ehe er weitersprach: “wer weiß, vielleicht verlässt sie ihn? Schließlich bist du bei Weitem besser als dieser komische Typ.” Es war ein schlechter Versuch ihn aufzubauen, das war ihm klar, doch irgendwas musste er sagen. “Hör auf, Inu... du warst schon mal realistischer”, seufzte Sesshomaru und richtete sich auf. Der Schlag hatte echt gesessen. Es schmerzte noch etwas, doch war ihm das egal. Er machte sich mehr Sorgen um seinen Bruder. “Habe ich dich verletzt?”, fragte er ehrlich nach und Inu schüttelte nur den Kopf. “Keh! Wir haben schon schlimmer ausgesehen”, lachte der Jüngere und Sesshomaru schmunzelte. “Deine Frau killt mich, wenn ich dich verletze”, grinste der Ältere. Inu lachte leise und schüttelte erneut den Kopf. “Niemals, Großer, du bist nun ein Teil ihrer Familie und diese liebt sie über alles”, meinte der Hanyou. “Komm, wir sollten zurück. Sie macht sich sicher auch Sorgen.” Schwach nickte Sesshomaru und biss sich auf die Unterlippe. Ihm war das mehr als unangenehm, die Kontrolle verloren zu haben. Normalerweise war das kaum vorgekommen, doch irgendwie brachen all seine Gefühle über ihn herein. Seine Rin war endlich wiedergeboren worden, doch würde er wieder nur zusehen können, wie sie ihr Leben lebt. Sie war vergeben und er hatte sie erneut verloren. Diese Erkenntnis traf ihn härter als jeder Schlag, den er früher einmal abbekam. Noch nicht einmal der Verlust seines Armes hatte solche Schmerzen verursacht. Erst jetzt bemerkten die Brüder, dass die Sonne bereits unterging. Inu suchte nach seinem Handy und atmete erleichtert durch. “Kagome wartet zu Hause auf uns”, erklärte er und sein Bruder nickte. Kurzerhand brachte der Ältere beide in die Tiefgarage des Wohngebäudes. Im Aufzug sahen sie erst das Ausmaß ihrer Auseinandersetzung. Beide Hemden waren zerfetzt, Inu hatte noch eine Wunde an seiner Brust, doch am schlimmsten sah wohl der Taisho aus. Er war blass, seine Haare verdreckt, seine Hose zerschlissen und mehrere Wunden waren noch zu sehen. Doch am meisten plagte ihn das schlechte Gewissen. Er hätte seinen Bruder schlimmere Wunden zufügen können. Als ihm das bewusst wurde, schluckte er. “Sess, es ist alles gut... wir sahen schonmal schlimmer aus”, erinnerte Inu ihn daran, doch das machte es nicht besser für den Älteren. “Ja schon, doch wird Kagome mir das nicht verzeihen”, meinte er abwesend, denn seine Gedanken ratterten umher. Inu seufzte und war erleichtert, dass sie nun oben ankamen. Sofort zog er seinen Bruder mit zu der Wohnungstür, öffnete diese und beide schlüpften hinein. Zum Glück ungesehen, denn ihren Zustand anderen zu erklären grenzt an dem Unmöglichen. Die Miko hörte die Tür und lief sofort zu den Brüdern. “Kami sei Dank, ihr seid wieder da”, hauchte sie, als sie Inu um den Hals fiel und ihn küsste. Er erwiderte den Kuss und lächelte seine Gefährtin an. “Alles gut, Juwel... wir brauchten nur etwas mehr Zeit”, bemerkte Inu und sie musterte ihren Freund. Dieser sah schlimm aus. Ein Blick auf seine Wunde reichte aus, um zu erkennen, dass diese heilte. Erleichtert atmete sie durch und sah nun an ihm vorbei. Sesshomarus Aussehen war absolut nicht erfreulich gewesen. “Es tut...”, begann er, doch da wurde er schon von der Schwarzhaarigen in die Arme geschlossen. “Ein Glück euch ist nichts schlimmeres passiert”, hauchte sie an seiner Brust. Verwirrt blinzelte er, während Inu lächelte. Seine Kagome war einfach die warmherzigste Person, die er kannte. Nach einigen Minuten löste sie sich und zog beide Jungs ins Wohnzimmer hinein. Sie sah sich auch Sesshomarus Wunden an und war erleichtert. Es waren keine ernsteren Verletzungen und sie heilten bereits. “Geht erstmal duschen”, meinte sie ruhig und ging in die Küche. Immer noch verwundert sah der Ältere ihr nach, doch Inu zog ihn bereits mit sich zum Bad. “Du zuerst... ich suche ein paar Sachen für dich raus”, erklärte Inu. Bevor der Größere widersprechen konnte, schob der Hanyou ihn bereits ins Bad hinein. Resigniert seufzte Sesshomaru und zog die zerfetzten Kleidungsstücke aus, stellte sich unter die Dusche und ließ das warme Wasser auf deinen Körper prasseln. Danach stieg er hinaus, rubbelte seine Haare etwas trocken und steckte diese hoch. Mit einem Handtuch bekleidet kehrte er zurück in Inus Schlafzimmer und der Jüngere lächelte. “Sachen auf dem Bett und ich bin duschen”, erklärte dieser und verschwand im Bad, um sich auch zu erfrischen. Zögerlich entfernte Sesshomaru das Handtuch, zog die schwarze Boxershorts an und schmunzelte, als er die schwarze Leinenhose sah. Sofort schlüpfte er hinein und zog das weiße Hemd an, welches bereit lag. “Schon viel besser”, kam es lachend von Inu, der gerade aus dem Bad kam. Auch er hatte seine Haare hochgesteckt und kam nur im Handtuch heraus. Sofort zog er sich eine graue Leinenhose und ein rotes Hemd an. “Danke”, flüstere der Taisho und sein Bruder winkte ab. “Komm, ich rieche essen”, grinste Inu und der Ältere rollte mit den Augen. Inu und Essen., dachte er belustigt und sie gingen nach unten in die Küche. Kagome lächelte beide Brüder an und nickte zufrieden. “Viel besser”, grinste sie und zeigte auf den Tisch. “Setzt euch, ich habe etwas gekocht”, meinte sie. Beide setzten sich und Inu zog seine Liebste zu sich. Auf seinem Schoss blieb sie sitzen und blinzelte zu ihm auf. Er lächelte und sie schmiegte sich an ihn. Sesshomaru lächelte bei dem Anblick und begann zu essen. Während der Hanyou seine Gefährtin fütterte und sie ihn, sprachen sie nicht viel. Für diese Stille war der Ältere dankbar, denn er wollte kein Mitleid von den Beiden hören. Er entschloss sich, sich wie sonst auch zu verhalten. Abstand halten zu ihr und hoffen, dass sie glücklich wird. Irgendwann werde ich vielleicht doch mit ihr zusammen sein können., hoffte er und dankte seiner Schwägerin für das Essen. Es war zwar nicht so gut wie sein eigenes, dennoch war es lecker gewesen. “Jederzeit, Sess”, lächelte sie ihn an und sie beendeten das Essen. Gemeinsam räumten sie ab und setzten sich bei etwas Tee und Gebäck ins Wohnzimmer. “Also...”, begann die Schwarzhaarige. “Was hast du vor, Sess?” Die Frage war ihr sehr wichtig, denn sie fühlte, dass Rin ihn mochte und nicht glücklich mit ihrem Freund war. “Ich werde nichts weiter tun...”, meinte er und trank etwas Wasser. “Ich werde mich ihr nicht aufdrängen. Wenn sie Hilfe von mir braucht, werde ich ihr helfen, sonst werde ich nichts tun... sollte er ihr wehtun, dann werde ich ihn zerfleischen... ganz einfach.” Kagome sah zu ihrem Schwager und lächelte. “Das heißt, du wirst ihr nichts sagen?” Er nickte. “Du wirst zusehen wie sie mit dem Typen weiter zusammen ist?” Erneut nickte er. “Du wirst ihn töten, wenn er sie falsch behandeln sollte?” Ein weiteres Nicken folgte. “Gut... dann werden wir in ein paar Wochen ein Alibi für Sess brauchen”, grinste sie ihren Gefährten an. Beide Brüder stutzen und blinzelten. “Wie meinst du das, Juwel?”, wollte Inu wissen. “Ganz einfach... ich bin an ihr vorbeigelaufen und sie hat mich sofort erkannt und angesprochen. Natürlich hat sie auch gleich nach Sess Ausschau gehalten und war traurig, dass du nicht da warst”, erklärte sie ruhig und der Ältere war verwirrt. “Kago... Rin hat kein Interesse an mir, also lass das”, meinte er etwas schroffer, doch das schreckte die Miko nicht ab. Im Gegenteil, denn sie grinste noch breiter. “Glaub mir, Sess... sie hat sich in dich verguckt und wird es auch schnell merken, dass ihr Freund eine Niete ist und sie mit dir das bessere Los haben wird... sei etwas positiver, Sess!”, ermahnte sie ihn und ließ spielerisch ihr Reki an wallen. Beide Brüder schluckten. “Ich versuche es, Schwesterchen”, nuschelte er und sie wurde nun wieder sanft. Seit damals hatte er vollsten Respekt vor ihr, denn sie zeigte keine Angst und Furcht und genau das fand er bewundernswert. Inu atmete erleichtert aus und küsste seine Liebste auf die Wange. “Gut gemacht”, raunte er und sie lächelte. “Ist doch war... der Typ ist echt ein Arsch und Rin hat was viel besseres verdient”, bestimmte sie. “Aber nur wenn sie es von sich aus will, Kago”, kam es fast schon kleinlaut von Sesshomaru. Die Miko nickte. “Natürlich... in ein paar Wochen wird sie das auch erkennen, ihr werdet schon sehen”, lachte sie und beide Brüder rollten leicht mit den Augen. Sie hatte schon damals positiv gedacht und steckte die Beiden irgendwie mit an. Kagome hat Recht... ich werde warten... wer weiß... vielleicht bekomme ich doch meine Chance., beschloss Sesshomaru. Damit verabschiedete er sich und dankte den Beiden. Den Sonntag verbrachten die drei bei Sesshomaru in der Wohnung. Sie gingen einige alte Pergamente durch und Kagome war fasziniert von all der Geschichte dahinter. Beide Brüder erzählten ihr die Familiengeschichte und sie saugte jede Information auf, die sie bekam. Es war sehr interessant gewesen. Ein Teil davon kannte sie bereits, durch Myoga, den Flohgeist, doch die Brüder zeigten ihr Aufzeichnungen von den anderen Dingen. Auch sie lernten ihren Vater von einer anderen Seite kennen und die Geschichte hatte gezeigt, dass auch die Menschen einige Kämpfe mitbekommen und festgehalten hatten. Somit begann die neue Woche und Montagfrüh fuhr Kagome mit Sesshomaru zur Uni und Inu kümmerte sich um das Büro. Genauso legte er zurecht wie er den neusten Kundenauftrag abarbeiten könnte. Bald müsste er sie alleine lassen, doch der Kunde ging vor. Seufzend begann er mit der Sortierung der Akten. Die Woche verlief wie im Fluge. Sesshomaru brachte seinen Unterricht über die Bühne, beantwortete einige Fragen und gab Tipps, wo Informationen geholt werden könnten. Für ihn machte es keinen Unterschied wer fragte, er blieb distanziert und kühl, genau wie in den letzten Jahren. Was er nicht wusste war, dass Rin ihn die ganzen Stunden über beobachtet hatte. Sorge machte sich in ihr breit, da sie nicht verstand, wieso er plötzlich so anders war. Als sie ihre Freundin Ami fragte, war sie nur verwirrt. “Er ist doch wie sonst auch” oder “Du bildest dir das nur ein” kam es von der anderen Frau. Jedoch war Rin überzeugt, dass etwas vorgefallen sein musste. Ihn persönlich ansprechen wollte sie nun auch nicht, da könnte er sonst was von ihr denken. Gedankenverloren saß die Schwarzhaarige in der Bibliothek. Es war Freitagnachmittag und sie wollte noch etwas lesen. Seufzend ging Kagome in die Bibliothek. Inu war an diesem Tag aufgebrochen, um die Recherchen für den Kunden durch zu führen. Nun musste sie auf Sesshomaru warten, damit er sie mit nach Hause nehmen konnte. Da sie zwei Stunden noch rumbringen musste, wollte sie noch ein wenig lesen und die Ruhe dafür hätte sie nur in der Bücherei. Sie suchte sich einen freien Platz aus und entdeckte sogar Rin. Sollte ich mich zu ihr setzen?, wunderte sie sich und überlegte. Doch sie beschloss, es nicht zu tun. Sie wollte Sesshomarus Bitte befolgen, Rin nicht zu sehr zu bedrängen. Seufzend setzte sie sich einige Tische weiter und holte das Buch heraus. Einige Zeit später hatte Rin Kagome entdeckt und beschloss zu ihr zu gehen. “Hallo, Kagome”, meinte sie und blinzelnd sah die Angesprochene auf. “Oh... hallo Rin”, lächelte die Miko und die Ältere setzte sich zu ihr. “Entschuldige, falls ich dich störe.” “Aber nein, wie geht es dir?”, wollte Kagome wissen. “Gut, danke, bei euch auch alles gut?”, fragte Rin diplomatisch korrekt. Kurz überlegte die Jüngere. “Mir geht es gut soweit, bin nur traurig, weil mein Freund beruflich wegfahren musste. Takeo geht es gut”, erklärte die Miko lächelnd. Rin blinzelte und biss sich auf die Unterlippe. Diese Geste bemerkte Kagome sehr wohl. “Sicher?”, nuschelte die Ältere. Kagome nickte gleich. “Takeo hatte ein paar Probleme mit seinem Auto... du weißt doch Jungs und ihre heißgeliebten Autos”, erfand sie eine Ausrede und Rin kicherte. “Wirklich? Sein Auto? Aber es ist doch alles gut damit”, sprach Rin laut aus. “Ja sein blauer Flitzer”, lachte Kagome und nun wurde Rin neugierig. Kurzerhand erzählte ihr die Jüngere alles darüber und staunend wurde sie angesehen. Auf diese Weise verging die Zeit sehr schnell. Sesshomaru machte sich auf den Weg in die Bibliothek. Er stutze, als er auch Rins Geruch in seiner Nase hatte. Die beiden Frauen unterhielten sich angeregt über irgendeinen Film. Wie typisch... Frauen und ihre Romantikkomödien., verdrehte er die Augen und grüßte die Beiden lächelnd. Die Miko war ganz verwundert ihn schon zu sehen, doch ein Blick auf die Uhr zeigte, dass es so weit war. Natürlich bot Sesshomaru an Rin nach Hause zu fahren, mit leicht geröteten Wangen nahm sie dieses Angebot an. Kagome lächelte, während sie Rin nach Hause brachten. 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