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Unbekannte Fremde

[Hinata-center | Sasuke x Hinata]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Und erneut ziehen wir los in die unbekannte Fremde. Mal schauen was Hinata heute erleben wird :) Komplett anzeigen

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Kapitel 7 ◊ Zwischen einem Glas Cola und Erdbeerkuchen

Hinata saß neben ihrem Vater, den Kopf leicht gesengt und mit einem unwohlem Gefühl in der Magengegend. Ihr Vater führte eine rege Unterhaltung mit dem Mann ihm gegenüber, neben dem sein Sohn saß, der nur ein paar Jahre älter als Hinata war. Man hatte sie zu einer Hochzeitsunterredung bestellt – natürlich ganz ohne ihr Wissen – und nun saßen sie hier. Der Mann, ein Geschäftspartner von ihrem Vater, war vollkommen erfreut über dieses Treffen und man konnte ihm ansehen, dass er eine Verlobung erhoffte. Es lag an dem Namen, den Hinata trug. Hyuuga. Ein Name der Macht hatte, von dem man sich etwas versprach. Diese Familie, deren Namen sie nicht einmal mitbekommen hatte, erhoffte sich etwas von dem Einfluss des Hyuuga-Clans abzubekommen.

Sie war nach Tokio gezogen um all dem zu entkommen. Ihre Schwester Hanabi passte doch viel besser in die Welt ihrer Familie, warum konnte er sie dann nicht in Ruhe lassen?

Ihr einziger Trost war die Tatsache, dass ihr Vater nicht von dem Jungen angetan war. Er sah gut aus, hatte gutes Benehmen, gute Noten, aber für Hyuuga Hiashi reichte es nun einmal nicht aus, dass konnte Hinata ihm ansehen.

»Hinata«, sagte Hiashi mit scharfer Stimme. Seine Tochter war zusammen gezuckt, weil sie nicht damit gerechnet hatte, dass sie so plötzlich von ihm angesprochen wurde. »Würdest du uns bitte alleine lassen? Wir haben noch etwas wichtiges zu besprechen.«

Die junge Frau nickte. Ohne ein Wort zu sagen, stand sie auf, verbeugte sich erst vor ihren Gästen, dann vor ihrem Vater und verließ dann das Hotelzimmer, welches ihr Vater allein für diese Unterhaltung angemietet hatte.

Als sie den Flur betreten und die Tür hinter sich geschlossen hatte, atmete sie einmal tief durch. Sie wusste ganz genau was ihr Vater mit dem Mann und seinem Sohn zu besprechen hatte: Es wird zu keiner Heirat kommen. So entkam Hinata der unangenehmen Situation, sich mit ihrem Vater streiten zu müssen, aber setzte sich erneut in die Situation, in einer erneuten Hochzeitsunterredung zu sitzen, ohne einen Weg zu haben, dem zu entkommen.

Selbst wenn sie bereits selbstsicherer war und ihr die vier Monate hier in Tokio zu leben, ihr gut getan hatten, war sie noch Meilen weit davon entfernt sich vollends gegen ihren Vater durchzusetzen.

Hinata strich sich ihren fliederfarbenen Kimono, mit aufwendig gesticktem Blumen Muster, glatt und löste den Dutt ihrer Haare, sodass sie sich fächerartig über ihrer Schulter und ihrem Rücken ausbreiteten. Eine lästige Strähne schob sie sich hinters Ohr und dann setzte sie sich in Bewegung um nach Hause zu gehen. Yukirin, die ihr Vater extra mit gebracht hatte, damit er sicher sein konnte, dass sie ordentlich aussah, wartete sicherlich schon darauf, dass sie endlich mit dem Kochen beginnen konnte.

Sie fühlte sich eingeengt und wieder in die Vergangenheit zurückversetzt, aus der sie doch so Mühevoll ausgebrochen war. Es war, als hätte sie nie ein Stückchen Freiheit erlangt, als sie ihren Entschluss nach Tokio zu ziehen, durchgesetzt hatte.

Hinata ging mit langsamen Schritten zum Fahrstuhl, stieg ein und ließ sich von diesem ins Erdgeschoss transportieren.Mitten in der Fahrt, kam der rechteckige Raum zum stehen und die Tür öffnete sich. Sie war bisher alleine gewesen und sah die Person die einstieg nicht an. Erst als diese verwundert ihren Namen aussprach: »Hinata?«

Die junge Frau sah in das Gesicht Sakuras, die sie vor ein paar Tagen erst kennengelernt hatte. Sie hatten sich seit dem Abend nicht mehr gesehen, nur miteinander ein paar Nachrichten geschrieben, mehr aber nicht. Hinata war genauso verwundert darüber sie hier zu sehen, wie Sakura es war.

Sie stieg zu ihr ein, lächelte und drückte ebenfalls auf den Knopf für das Erdgeschoss.

»Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich hier treffe, Hinata«, sagte Sakura überrascht, aber freundlich lächelnd. »Hattest du nicht gesagt, dass du dich mit deinem Vater triffst?«

Hinata nickte und antwortete: »Habe ich«, sagte sie und zupfte an ihrem Kimono. »Er wohnt hier im Hotel.«

»Ach!«, rief Sakura aus. »Meinst du etwa den grummeligen Anwalt, der eine ganze Etage gemietet hat?«

Erneut nickte Hinata, diesmal sichtbar schüchterner.

»Oh, es tut mir Leid, ich wollte dich nicht kränken.«

Die junge Frau schüttelte den Kopf. »Schon in Ordnung«, sagte sie lächelnd. »Aber was machst du hier?«

»Ah, ich … Ja ...«, Sakura murmelte immer leiser, bis sie beschämt lachte und der Aufzug erneut zum stehen kam. Es stiegen weitere Menschen ein, diesmal ein Pärchen, in mittlerem Alter. Die beiden jungen Mädchen grüßten sie freundlich und widmeten sich dann wieder einander. »Ich arbeite hier.«

»Aber ich dachte du studierst Medizin«, flüsterte Hinata.

Und Sakura antwortete in gleicher Lautstärke: »Mein Studium kostet leider und da meine Eltern es nicht alleine finanzieren können, jobbe ich nebenbei in diesem Hotel.«

Hinata war erstaunt. Während ihrer eigenen Studienzeit hatte sie nie arbeiten müssen, weil ihr Vater alles bezahlt hatte – selbst wenn er dagegen war – in ihren Kursen war sie aber immer wieder auf Studenten getroffen, die ebenfalls nebenbei arbeiten mussten. Sei es um die Studiengebühren zu bezahlen, oder aber ihre Wohnung. Aber sie hatte nie gedacht, dass Sakura ebenfalls zu diesen Studenten gehörte.

»Die Arbeit macht mir Spaß. Natürlich ist sie schwer, keine Frage und ich will das auch gar nicht für immer machen, aber es ist verdientes Geld.«

Hinata musste unweigerlich an die Zimmermädchen in den Hotels denken, in denen sie bereits mit ihrem Vater gewesen war. Die Angestellten wurden nicht selten von ihrem Vater herum gescheucht und an geschimpft und sicherlich war er da nicht der einzige. Sie hatte es immer als eine undankbare Arbeit gesehen.

Aber vielleicht sagte Sakura das nur so, weil sie dem Ruf des Hotels nicht schaden wollte und weil noch andere in diesem Aufzug waren? Oder gerade deswegen.

»Aber es ist doch sicherlich nicht leicht, oder?«

Sakura lächelte zur Antwort. »Das ist irgendwie keine Arbeit. Aber«, sie musterte Hinata und sah sie fragend an. »Entschuldige, wenn ich zu neugierig bin, aber wieso trägst du einen Kimono? Du hast letztens nicht so traditionell gewirkt und deinem Vater bin ich auch begegnet, als er einen modernen Anzug trug.«

Hinata versteckte ihr Gesicht in den langen Ärmeln vor Scharm. Und murmelte in den dicken Stoff.

»Es tut mir Leid, ich wollte dich nicht beschämen«, sagte Sakura. Sie hatte die Arme entschuldigend gehoben und winkte mit den Händen. »Bitte hebe den Kopf wieder hoch.«

Das Pärchen hatte sich schon nach ihnen umgedreht, Sakura entschuldigte sich vielmals für diese Störung und dann kam der Aufzug ruckelnd zum stehen.

Die beiden fremden hatten sich noch nicht einmal in Bewegung gesetzt, da packte Sakura Hinatas Handgelenk, entschuldigte sich und erklärte ihr, dass sie sich einen ruhigen Ort zum reden suchen würden. Dann zog sie die junge Frau mit sich aus dem Aufzug. Das Pärchen beschwerte sich noch einmal, aber Sakura reagierte nicht darauf, während Hinata ein nervöses und schüchternes „Es tut uns Leid“ zu den beiden unbekannten rief.

Ihre neue Freundin – zumindest wagte sich Hinata so von Sakura zu denken – zog sie durch das geräumige Foyer des Hotels und aus dem Gebäude hinaus auf die Straße. Hier schlug sie einen ruhigen Schritt ein. Die beiden jungen Frauen schlenderten nebeneinander die belebte Straße entlang, zwischen all den geschäftlichen und gestressten Menschen.

Sie gingen ein paar Minuten, bis sie in einer ruhigen Seitenstraße ein kleines Café entdeckt hatten, dass nicht überfüllt war und wo sie einen ruhigen Platz bekommen hatten.

Sie hatten einen Tisch in einer kleinen Ecke bekommen. Zwei große, bepflanze Blumentöpfe, sicherte ihre Privatsphäre und sie bestellten sich eine kühle Cola.

Während sie warteten, fasste Sakura den Entschluss, Hinata weiter nach dem Grund auszufragen, warum sie einen Kimono trug.

Die junge Lehrerin schämte sich und schien auf der Suche nach einer Möglichkeit dem zu entkommen. Eine Hochzeit war sicherlich nichts schlechtes, aber eine arrangierte war in Sakuras Augen sicherlich vollkommen altmodisch und … Hinata wusste nicht mal wie das beschreiben sollte. Es war ihr einfach unangenehm, dass ihr Vater für sie entscheiden wollte, weil sie wusste, dass es nichts normales war. Aber vielleicht wusste Sakura, wie sie dem entkommen könnte.

»Ich habe mich mit meinem Vater getroffen«, berichtete sie, auch wenn das für Sakura eigentlich nichts neues war.

»Er ist aus Aomori gekommen um dich zu sehen? Aber warum wohnt er dann nicht bei dir? Ist deine Wohnung so klein?«

Hinata nickte. »Aber nicht nur deswegen. Er ...«, sie wandte ihren Kopf ab, weil sie dem selbstbewusstem Mädchen nicht in die Augen sehen konnte. Als Kind hatte sie es als selbstverständlich gesehen wie er sich seinen Töchtern und allen anderen gegenüber verhielt, doch je älter sie wurde und je mehr Menschen sie in der Schule und später auf der Universität kennenlernte, je mehr wusste sie, dass das nicht ihre Welt war. Sie war tief in ihrem inneren neidisch auf die anderen Kinder gewesen, deren Eltern zu Sportfesten gekommen waren und nicht auf den Schein achteten. Die Eltern die ihre Kinder lautstark anfeuerten und immer versuchten lauter als andere Eltern zu sein.

Ihre Familie hatte da gesessen. Ihr Vater hatte sie mit verschränkten Armen und strengem Blick beobachtet.

»Er findet meine Wohnung nicht angebracht. Auch nicht das Viertel in dem ich wohne.«

Sakura schwieg aufgrund der Offenbarung der jungen Lehrerin. Die Kellnerin, bei der sie auch ihre Bestellung aufgegeben hatten, brachte ihre Gläser und stellte sie vor die Mädchen auf den Tisch. »Darf ich Ihnen noch etwas bringen«, fragte sie höflich.

»Zwei Stücke Erdbeerkuchen bitte«, sagte Sakura und die Dame verschwand wieder. »Wirklich nicht? Ich mein. Warum nicht?«

Hinata lächelte kurz und drehte den Strohhalm in ihrem Glas um. Sie scheuchte Gedanken versunken die Eiswürfel durch die schwarze Flüssigkeit. »Er unterstützt meinen Weg nicht wirklich. Er hat mich hier her ziehen lassen, aber er unterstützt meine Entscheidung nicht. Er heißt sie nicht einmal für gut.«

»Hat er sich denn deine Wohnung angesehen?«

Die junge Frau schüttelte den Kopf, hob ihr Glas an und trank durch den Strohhalm einen Schluck ihrer Cola.

»Und warum ist er dann hier? Etwa nicht um dich zu besuchen?«

Hinata stellte ihr Glas ab. »Doch, irgendwie, ich meine Schon. Aber er interessiert sich nicht wirklich dafür, wie ich hier lebe.«

Sakuras Wangen füllten sich mit Luft und etwas ruckartig griff sie nach ihrem eigenen Glas um ebenfalls daraus zu trinken. Es wirkte ein wenig eingeschnappt. »Aber was will er dann hier, wenn er nicht wissen will, wie du hier lebst?«

Die Kellnerin kam noch einmal an ihren Tisch und stellte jeder einen Teller mit einem Stück Erdbeerkuchen hin. Sie verneigte sich, wünschte ihnen, dass es ihnen schmeckte und ließ sie wieder allein.

»Entschuldigung, ich habe einfach für dich bestellt. Ich hoffe du magst Erdbeeren. Der Kuchen hier ist wirklich lecker. Ich lade dich auch ein!«

»Schon gut«, sagte Hinata mit einem Lächeln. Der Kuchen wirkte auf sie mehr wie eine Torte und sah sehr niedlich aus. Weiße Sahne, Erdbeeren und ein rosa Schleifchen aus-

»Schokolade«, sagte Sakura und gönnte sich ein erstes Stückchen. »Aber zurück zum Thema: Was will dein Vater dann in Tokio?«

»Naja… Er ...«, Hinata überlegte wie sie es am besten erklären konnte. Die Wahrheit war ihr zu unangenehm, besonders nach Sakuras ersten Reaktionen. »Er trifft Geschäftspartner.«

»Geschäftspartner? Ich dachte er sei Rechtsanwalt.«

Sie nickte. »Ja, aber er pflegt Kontakte zu verschiedenen Personen aus unterschiedlichen Positionen. Er investiert in Unternehmen, vertritt Geschäftsmänner, Politiker, Akademiker. Er pflegt Kontakt zu verschiedenen, Namhafter Professoren. Medizinern.«

»Und du«, fragte Sakura gerade heraus. »Welche Rolle spielst du dabei?«

Hinata hatte sich gerade ein Stück des Kuchens in den Mundschieben wollen, als Sakura sie diese Frage stellte, als würde sie etwas ahnen. Beschämt ließ die junge Lehrerin ihre Gabel sinken und blickte auf den Teller.

»Hinata-chan? Ist etwas nicht in Ordnung?«

»Doch, es ist alles gut«, sie schluckte und atmete einmal tief durch. »Er hat mich mit zu einem seiner Termine genommen. Oder eher bestellt.«

»Aber warum? Ich mein, wenn er nichts von deinem Leben und deiner Arbeit hält, warum solltest du dann dabei sein und dann auch noch in einem Kimono.«

Hinata wollte gerade alles erklären, als Sakura aufstand und durch den Krach und die Bewegung die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zog. »Sag nicht, dass-«

Die junge Frau sah die Studentin überrascht an. Dann bemerkte sie die fragenden Blicke der anderen Cafébesucher und bat Sakura sich wieder hinzusetzen.

»Oh Entschuldigung«, murmelte die junge Frau und setzte sich wieder auf ihren Platz und flüsterte: »Aber … Sag, dein Vater verkauft deinen Körper doch nicht an seine Geschäftspartner, oder?«

Hinata brauchte etwas um das gesagte zu verarbeiten und vor allem zu verstehen, doch dann lief sie leuchtend rot an und hätte einer Tomate Konkurrenz machen können. »N-nein«, stotterte sie und winkte mit ihren Händen. »Natürlich … nicht.«

»Oh … Entschuldige«, wich Sakura von ihrer Theorie zurück. »Ich wollte dich nicht beleidigen.«

Denn herrschte bedrücktes Schweigen zwischen den beiden Mädchen.

»Schon gut. Du weißt ja auch nichts von meiner Familie«, Hinata lächelte und startete noch mal einen Versuch den Kuchen zu probieren. Sie ließ das Gebäck in ihrem Mund seinen Geschmack verbreiten und war hellauf begeistert. Sie stach noch einmal in den Kuchen und trennte sich noch ein Stück ab, was gleich in ihrem Mund verschwand.

»Es scheint dir zu schmecken. Das freut mich«, sagte Sakura erleichtert lächelnd. »Ich war hier schön öfters und das erste Mal bei einem Date.«

Hinata sah auf und erblickte eine nachdenkliche, fast schon traurige Sakura.

»Sasuke hat mich hier her eingeladen.«

Hinata war verwundert. Sie hätte nie gedacht, dass Sasuke und Sakura zusammen ausgegangen waren. Nicht weil sie nicht dachte, dass sie kein schönes Pärchen wären, sondern mehr weil sie so vertraut gewirkt haben. Wie wirklich dicke Freunde, oder sogar Geschwister.

»Es hat zwischen uns nicht gepasst. Mehr als Ausgehen ist nie geworden und weil wir uns auf nichts versteifen und die Freundschaft auch nicht gefährden wollten, haben wir es dann gelassen. Vielleicht war das auch nur eine Mädchenschwärmerei. Wer weiß.«

»Es tut mir Leid«, sagte Hinata, weil ihr danach war, die junge Frau aufzuheitern. Auch wenn Sakura dass so einfach sagte, sie wirkte so traurig.

»Dass muss es dir nicht. Erstens bist du nicht daran Schuld und«, Sakura lachte kurz. »Zweitens sieht Sasuke verdammt gut aus. Es gibt kein Mädchen, dass nicht auf ihn steht. Wenn nicht«, sie beugte sich zu Hinata vor und wirkte ein wenig bedrohlich. »Leidet sie unter Geschmacksverkalkungen.«

Die junge Lehrerin wich von ihr weg und lächelte nervös. »Wirklich?«

Sakura lehnte sich wieder zurück und lachte. »Ja, aber ich mache nur Spaß. Jedem das seine. Aber … Was hast du nun im Hotel gemacht?«

Sie hatte befürchtet, dass Sakura noch einmal auf das Thema zurückkommen würde und war dennoch nicht darauf vorbereitet. Aber da die junge Frau ihr Gegenüber so ehrlich gewesen war, konnte sie unmöglich noch weiter herumdrucksen. Sie musste ihr endlich die Wahrheit sagen.

»Mein Vater ist hier um einen geeigneten Hochzeitskandidaten zu finden«, murmelte sie gerade heraus, mit gesenktem Kopf.

Sakura schien es derweilen die Sprache verschlagen zu haben. Zwar war die Wahrheit weitaus harmloser als ihre Theorie, aber dennoch schien sie nicht damit gerechnet zu haben. »Du suchst einen Bräutigam?«

Hinata schüttelte den Kopf. »Nicht ich, aber ja. Mein Vater ist hier um einen Bräutigam zu finden. Er möchte, dass angemessen heirate.«

»Aber warum? Ist das nicht ein bisschen sehr altertümlich?«

Die junge Lehrerin zupfte an ihrem Kimono. Sie kam sich so unglaublich fehl am Platz vor. Als käme sie von einer Theatervorstellung oder würde in einer stecken.

»Was ist mit der Liebe?«

Hinata zuckte mit den Schultern. »Das ist schon immer Tradition in unserer Familie. Der Vater wählt den Weg für seine Kinder. Ob Sohn oder Tochter, egal.«

»Und das macht dir nichts aus?«

»Doch«, sagte Hinata etwas lauter. »Ich wollte Lehrerin werden und keine Anwältin wie er, ich wollte nicht in Aomori bleiben«, ihr stiegen die Tränen in die Augen. »Ich wollte all dem entkommen, dieser Welt die mich gefangen hält.«

»Ssccht, schht«, sagte Sakura. Sie streckte ihren arm aus und strich ihr über den Kopf. »Es ist alles gut. Sag deinem Vater doch einfach was du denkst.«

Es dauerte etwas bis Hinata ihre Träne unter Kontrolle hatte. »Ich … Habe es versucht. Ich habe ihm schon einmal gesagt, was ich fühle. Wir haben uns oft gestritten, bis er auf einen Kompromiss bestand.«

»Lass mich raten.«

Hinata nickte. »Er lässt mich Lehrerin werden und stellt sich mir nicht in den Weg.«

»Aber dafür entscheidet er über deine Heirat?«

Erneut nickte die junge Frau.

»Tzzze«, gab Sakura von sich. »Darauf weiß selbst ich nichts mehr zu sagen.«

Hinata lächelte nüchtern. »Es ist schon okay, denke ich. Dafür durfte ich Lehrerin werden.«

»Von wegen«, murmelte die junge Studentin und irgendwie klang es fast wie ein Knurren. »aber was will man dagegen machen? Nichts. Er kam dir entgegen, also musst du deinen Teil der Abmachung einhalten.«

Hinata nickte.

»War der Typ wenigstens gut aussehend?«

Die junge Frau sah sie verwirrt und fragend an, woraufhin Sakura noch einmal präziser fragte: »Der, den du heute getroffen hast. Sah er wenigstens gut aus?«

Hinata zuckte mit den Schultern. »Ich habe ihn mir nicht so genau angesehen, aber er scheint meinem Vater nicht gefallen zu haben.«

»Oh, wenigstens etwas«, sie zuckte mit den Schultern und schien dann einen Einfall zu haben. »Vielleicht, ich mein, es könnte doch sein, verabredet sich dein Vater beim nächsten Mal mit Sasuke.«

»Was?!«

»Wenn das klappt«, Sakura grübelte gerade über ihre Idee. »Denk doch mal nach. Du kennst Sasuke, ich mein er kann ein ganz schöner Muffel sein, aber er sieht gut aus. So schlecht wäre das auch wieder nicht.«

Hinata schüttelte den Kopf. »Ich kenne Sasuke-san doch gar nicht«, murmelte sie. »Das wäre mir vollkommen unangenehm.«

Sakura fing an zu lachen. »Stimmt. Aber lustig wäre es trotzdem.«

Hinata stach in ihr Stück Kuchen. Es wäre ihr wirklich ausgesprochen unangenehm und irgendwie konnte sie sich das ganze nicht so leicht vorstellen wie Sakura es tat. Sasuke bei einer Hochzeitsunterredung treffen? Innerlich schüttelte Hinata den Kopf um diesen Gedanken und dieses Bild los zu werden. Sie wollte mit Team 7 befreundet sein und solch eine Unterredung mit Sasuke würde nur alles kaputt machen. Vielleicht sollte sie ihn vorsichtshalber informieren und ihn darum bitten im Falle des Falles abzulehnen?

Hinata zog ihr Handy aus ihrer Kimonotasche und blickte auf den Display.

»Was ist los, Hinata«, fragte Sakura und trank von ihrer Cola. »Denkst du an Sasuke?«

Die junge Lehrerin schüttelte ihren hochroten Kopf. »Nein! Ich wollte nur …. Sehen wie Spät...«

»Oh, Naruto ruft dich an«, sagte Sakura und deutete auf das leuchtende Display des stummen Smartphones.

Hinata hatte komplett vergessen, dass sie es für die Unterredung auf vollkommen Stumm gestellt hatte, deswegen war noch nicht mal ein vibrieren zu hören.

Sie sah entschuldigend zu Sakura und nahm dann den Anruf entgegen, nachdem sie sich von ihr weg gedreht hatte.

»Halle Naruto-kun«, sagte sie und sogleich ertönte Narutos Freudige Stimme aus dem Telefon: »Hallo Hinata! Was machst du gerade? Bist du zu Hause?«

»Nein, ich bin«, sie sah kurz zu Sakura und erblickte ihr wissendes Grinsen. In dem Moment sah sie Naruto irgendwie ähnlich. »Ich bin mit Sakura in einem Café.«

»Oh, ihr habt euch verabredet«, fragte er überrascht.

»Nein, wir haben uns zufällig getroffen.«

»Egal, ist dennoch cool, dass ihr was zusammen unternehmt. Ist sie denn nett zu dir?«

Hinata hatte die Skepsis aus seinem Satz heraushören können. »Warum sollte sie nicht?«

Sakura, die anscheinend erahnen konnte, was Naruto Hinata gesagt hatte, beugte sich vor, zog an Hinatas Hand, in der sie das Handy hielt und rief in Richtung Mikrofon: »Naruto! Wenn ich herausfinde was du über mich gesagt hast, dann komme ich dir darüber!«

»Ah, Sakura-chan, sei nicht böse auf mich«, sagte Naruto sichtlich eingeschüchtert.

Mit einem »Pfff«, ließ sich Sakura auf ihren Stuhl zurück sinken.

»Aber, das trifft sich gut, dass ihr zusammen seid, dann muss ich nicht zwei mal alles erklären. Stell mich mal bitte auf Lautsprecher Hinata.«

Hinata blickte sich kurz um, kam Narutos Bitte nach – jedoch stellte sie die Lautstärke herunter – und legte ihr Smartphone in die Mitte des Tisches.

»Was willst du Naruto«, brummte Sakura und schlürfte demonstrativ an ihrer Cola.

»Tehehe«, begann er und Hinata konnte es vor ihrem geistigen Auge sehen, wie Naruto sich verlegen grinsend am Hinterkopf kratzte. »Du erinnerst dich doch an Kiba, ne?«

»Kiba«, Sakura schien zu überlegen. »Ja, klar tue ich das. Was ist mit ihm?«

»Er hat sein Studium endlich beendet und ist nun Tierarzt! Das will er feiern«, berichtete Naruto. »Deswegen hat er mich benachrichtigt. Er will morgen bei sich feiern und dazu sollen so viele wie möglich aus unserer Klasse kommen. Sasuke werde ich auch noch anrufen.«

»Und warum rufst du dann Hinata an?«

»Ich will Hinata mitnehmen. Ich hab Kiba auch schon gefragt. Das ist die perfekte Möglichkeit um neue Leute kennenzulernen und wenn du auch mitkommst, Sakura-chan, dann ist noch jemand dabei den sie kennt.«

Sakura sah kurz zu Hinata und lächelte dann entschuldigend. »Du weißt dass ich umziehen will. Ein andermal wäre ich gerne mitgekommen, aber nicht morgen.«

»Oh, aber du Hinata kommst doch, oder?«

»Was? Ich?«

Sakura machte mit ihren Händen eine aufmunternde Geste und darauf hin nickte Hinata.

»Sie kommt mit«, übersetzte Sakura dies. »Aber du kümmerst dich auch um sie, ja?«

»Natürlich!«

»Du wirst die abholen und wieder nach Hause bringen, egal wann sie es wünscht!«

»Ich werde mich gut um Prinzessin Hinata kümmern.«

Sakura beobachtete wie Hinata auf diese Worte hin zart rosa anlief. »So will ich das hören. Wenn Hinata mir erzählt, dass du dich nur ein einziges Mal nicht wie ein Prinz verhalten hast, werde ich es Sasuke berichten und du weißt, dass er dir das übel nehmen wird, nach der Aktion im Ichirakus.«

»Ja schon gut! Ich werde der beste Prinz sein, den Hinata-chan je gesehen hat!«

»Abgemacht.«

»A-aber ...«, stammelte Hinata, aber keiner der beiden schien darauf zu achten, oder es überhaupt zu hören.

»Ich werde dich morgen Abend um halb 8 bei dir zu Hause abholen Hinata. Also bis dann!«

Ehe Hinata irgendeinen Einwand kundtun konnte, hatte Naruto aufgelegt und es war lediglich ein Tuut, Tuut, Tuut, zu hören.

»Das klingt doch nach einer guten Gelegenheit neue Leute kennenzulernen und vielleicht gefällt dir auch einer der Typen da. Dann brennt ihr zusammen durch, du nimmst seinen Namen an und dein Vater wird dich nie wieder finden.«

Sakura lachte, wobei Hinata sich noch nicht sicher war, ob sie sich bei dieser Idee so wohl fühlte. Das würde garantiert ärger mit ihrem Vater geben. Ob wegen des Durchbrennens, oder überhaupt dieser Feier.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Uiuiuiui, was für eine Unterhaltung mit Sakura. Ein auf und ab, hin und her. Wir haben ein wenig über Sakura (und iwie auch über Sasuke) und ne "Menge" über Hinata erfahren.
Hiashi will sie also verheiraten und gibt seiner Tochter kein Mitsprache Recht. Naja, wirklich modern ist das nicht, aber was will man machen? Hinata scheint eher wenig daran motiviert zu sein. Sie ist wohl nicht begeistert, sieht aber wohl eher ihre Chance daran, es über sich ergehen zu lassen. Aber ob das der richtige Weg ist?

Und Sakuras witzelei. Ich schwöre, dass war null geplant, dass sie Sasuke als Heiratskanditaten ins Rennen wirft. Hahaha, wirklich nicht, auch wenn mir diese Idee gefällt.

Genauso wie die Motorradszene im letzten Kapitel. Ich bin froh dass sie so gut ankam. Sie hat mir wirklich, wirklich gefallen und ... hach ... Sie war kitschiger als ich es beabsichtigt hatte und ich bereue nichts!

Im nächsten Kapitel wird es also jedenfalls mehr Naruto geben und je nachdem ob Sasuke zusagt, auch ihn. Ich bin mal gespannt was da passieren wird, wie Hinata sich fühlen wird, was ihr Vater dazu sagt und wie das ausgeht. Ich mein Naruto ... Ich rieche eine Katastrophe. Und eines kann ich schon mal verraten: Es wird ein Charakter vorkommen, der sich schon lange nicht mehr hat blicken lassen.

Ich werde das 8 Kapitel so schnell es geht schreiben und dann hochladen. Ich gebe mir Mühe, kann aber nichts versprechen. Hoffe aber, dass ich spätestens im Mai fertig sein werde. Wobei ich da zwischenprüfung habe. Wird also iwie auch knapp :/
Mehh.


Liebe Grüße,
Rizumu



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Außerdem habe ich einen Weblog über meine FF Vorhaben für dieses Jahr gepostet, den ich aktuell halten werde. Ich bin gespannt was ich davon alles umsetzen werde. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Nujay
2017-03-06T16:29:12+00:00 06.03.2017 17:29
Uhuhu schön 🤤 JA würde sich sasuke vorschlagen ,er ist Anwalt und gut aussehen dazu 😂🤣bin gespannt wie es weiter geht 👍
Antwort von: Rizumu
07.03.2017 08:01
Sasuke fände ich auch sehr passend, aber mal schauen was so passieren wird :D
Bin auf jeden Fall schon am überlegen xD


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