Persona: Shadows of Mirror von ShioChan (Kagami no Kage) ================================================================================ Kapitel 12: XII - Die Frage um die Social Links ----------------------------------------------- Donnerstag, 21.Mai 2015 Gähnend blickte Hiroshi von seinem Heft auf und genau neben sich, wo Mirâ versuchte Akane noch einmal die mathematischen Formeln zu erklären. Die junge Frau mit den violetten Haaren erklärte alles ruhig und gelassen, obwohl sie bereits zum dritten Mal dasselbe erzählte. Hiroshi selbst hätte wohl schon längst die Geduld verloren, doch Mirâ blieb völlig ruhig. Wieder nickte Akane einige Male, als würde sie es verstehen, ehe sie doch wieder einen fragenden Blick aufsetzte und dann verzweifelt den Kopf auf ihr Heft sinken ließ. „Ich kann nicht mehr. Das will nicht in meinen Kopf.“, sagte sie verzweifelt. „Wie kannst du das nicht verstehen? Mirâ hat es dir doch jetzt ganze drei Mal erklärt und zwar so, dass es sogar ein Affe verstehen würde.“, meinte Hiroshi leicht genervt. „Kümmere dich doch um deinen Mist und lerne Geschichte!“, kam es daraufhin wütend von Akane. Erstaunt blickte Hiroshi die junge Frau an, als sich Mirâ an ihn wandte: „Hiroshi-Kun, das war nun wirklich gemein.“ Nun schien auch der junge Mann zu begreifen was er eigentlich gesagt hatte und senkte den Blick: „Tut mir leid. War nicht so gemeint, aber Mirâ erklärt dir seit einer geschlagenen Stunde immer wieder dasselbe. Was ist denn so schwer daran?“ Beleidigt sah Akane zur Seite: „Du weißt, das Mathe nicht meine Stärke ist. Geschichtsdaten kannst du dir doch auch nicht merken.“ „Geschichte brauch ich aber auch nicht jeden Tag.“, meinte der blonde junge Mann. „Ach? Und ich brauch ja auch jeden Tag diese Formeln. Das ist mir neu.“, Akane lief vor Wut mittlerweile rot an. „Na, na...“, wollte Mirâ dazwischen gehen, doch sie wurde vorher unterbrochen. „Seid nicht so laut. Das hier ist eine Bibliothek.“, sagte eine weibliche Stimme verärgert. Als die junge Frau mit den violetten Haaren aufblickte, sah sie eine andere junge Frau, welche etwas abseits stand und mit funkelnden grünen Augen böse zu der kleinen Gruppe hinüber schaute. Erstaunt sah Mirâ zu dem Mädchen und wäre fast von ihrem Stuhl gefallen, als ihr die blonden schulterlangen Haare auffielen. „Iwato-Senpai?!“, entglitt es ihr nur überrascht. Doch die Angesprochene legte nur den Kopf schief und sah Mirâ mit einem fragenden Blick an: „Wer ist Iwato-Senpai?“ „Hu?“, kam es nur überrascht von Mirâ und sie sah noch einmal richtig hin. Nun fiel ihr auf, dass die blonden Haare nur leicht gewellt waren, aber nicht in Locken fielen und dass das junge Mädchen vor ihr sogar ein typisches asiatisches Gesicht hatte. Doch ansonsten konnte man sie wirklich leicht mit Amy verwechseln, vor allem wenn man nicht genau hinsah. Sie trug sogar ihre Schuluniform genau wie Amy. Noch einmal sah das Mädchen sie mit einem argwöhnischen Blick an, ehe sie sich umdrehte und sich wieder ihrem Buch zuwendete. Mirâ beobachtete sie kurz, doch sah dann wieder zu ihren Freunden, welche sich langsam wieder beruhigten. „Bitte streitet nicht. Bis zu den Prüfungen haben wir noch ein paar Tage. Wie bekommen das schon hin Akane. Soll ich es dir noch einmal erklären oder wollen wir für heute erst einmal Schluss machen?“, fragte Mirâ, in der Hoffnung, dass ihre Freunde ihren Streit nicht fortführten. Akane ließ ihren Kopf wieder auf ihre Hefte sinken: „Lass uns bitte Schluss machen für heute.“ Hiroshi seufzte: „Wie wäre es, wenn wir einen Kaffee trinken gehen. Geht auf mich.“ Erstaunt blickten die Mädchen zu ihm herüber. Er kratzte sich leicht verlegen am Hinterkopf und sah in eine andere Richtung: „Als Entschuldigung für vorhin...“ „Na dann gerne.“, meinte Akane freudig, während sie von ihrem Stuhl aufsprang. „Wenn man dich einlädt bist du sofort dabei, was?“, meinte der blonde Junge neckisch, aber nicht böse. Die Braunhaarige grinste: „Du hast selber gesagt: Als Entschuldigung.“ Kurz sah Mirâ zwischen den beiden Freunden hin und her und lächelte dann. Sie hatten sich also wieder vertragen. „Zum Glück.“, dachte sie sich. Daraufhin packte die Gruppe ihre Sachen zusammen und machte sich auf den Weg zur U-Bahn. Der kurze Streit war so gut wie vergessen und während sie so über den Hof zum Tor liefen, kamen sie auf andere Themen zu sprechen. „Hast du in letzter Zeit mal wieder mit Mika gesprochen?“, fragte Akane, während sie das Schulgebäude verließen. „Ich wollte gestern mit ihr sprechen, aber sie war nicht da. Heute Morgen habe ich sie auch nicht gesehen.“, antwortete Mirâ mit gesenktem Blick, „Ich hoffe ihr ist nichts passiert.“ Hiroshi versuchte die junge Frau etwas zu beruhigen: „Warte doch erst mal ab. Vielleicht ist sie heute Abend wieder da. Und wenn nicht, dann sagst du Bescheid.“ „Und dann gehen wir in die Spiegelwelt und helfen ihr, indem wir diesen Shadows kräftig in den Hintern treten.“, als wolle sie es vorführen, trat Akane einmal in die Luft. Dabei verlor sie allerdings das Gleichgewicht und stolperte nach vorn. Ehe sie jedoch fiel, konnte sie sich noch halten und stieß dabei gegen einen Topf, welcher nahe an einem Blumenbeet stand. Mit einem klirren ging der Tontopf zu Boden. „Oh je!“, schrak Akane auf, als sie auf den Scherbenhaufen unter sich blickte. Die Scherben lagen zwischen Erde und Pflanzenstücke verteilt. Peinlich berührt fasste sich Hiroshi an den Kopf: „Das musste ja kommen.“ „Hast du dich verletzt, Akane?“, fragte Mirâ besorgt. „Nein.“, die junge Frau mit den braunen Haaren schüttelte den Kopf. „Kannst du nicht aufpassen?“, schrie eine weibliche Stimme wütend. Erschrocken blickten die Drei auf und sahen ein Mädchen mit schwarzem kurzem Haar auf sie zukommen. Bei genauerer Betrachtung fiel Mirâ der violette Pony und die an einer Seite längere Strähne auf. Es war das Mädchen, welches sie am Anfang des Jahres im Gang der Schule angepöbelt hatte. Fukagawa war ihr Name, soweit sich Mirâ erinnerte. Allerdings sah diese alles andere als erfreut aus. Etwas irritiert sah Akane zwischen den Scherben und Fukagawa hin und her, ehe sie von dieser aus dem Scherbenhaufen geschoben wurde. Erst wollte die junge Frau protestieren, doch stoppte, als sie merkte, dass sich Fukagawa hin hockte und vorsichtig die Pflanze aus den Scherben herausholte. Dann seufzte sie: „Dein Glück. Die Pflanze wurde nicht verletzt.“ „Hör mal, Akane hat es doch nicht mit Absicht gemacht.“, ein wenig nervte Mirâ Fukagawas Art, „Und wieso lässt du die Töpfe überhaupt hier herum stehen?“ Wütend wurde sie von dem schwarzhaarigen Mädchen angeschaut: „Und warum hüpft sie dann so durch die Gegend. Wenn sie normal gelaufen wäre, wäre sie nicht gegen die Blumen getreten.“ „Es tut mir wirklich leid. Ich habe die Töpfe nicht gesehen und habe das Gleichgewicht verloren.“, entschuldigte sich Akane. Fukagawa schnaubte nur kurz, als sie aufstand und sich zu einem der Beete begab. Nun fiel Mirâ auch auf, dass die junge Frau ihr gegenüber eine Schürze über ihrer Uniform und dazu Handschuhe trug. Fukagawa hockte sich wieder hin und pflanzte die Pflanze in das vorbereitete Beet, in welchem bereits einige Blumen eingebettet waren. Anscheinend schien sie sich um diese wunderschönen Blumenbeete zu kümmern, welche Mirâ bereits an ihrem ersten Schultag aufgefallen waren. Diese säumten den Weg vom Tor zum Schulgebäude. Anfangs dachte sie, dass die Schule dafür Gärtner eingestellt hatte, aber sie hatte sich geirrt. „Hast du diese ganzen Beete gepflanzt?“, fragte Mirâ vorsichtig. „Siehst du denn noch jemand anderen?“, kam es nur leicht genervt von Fukagawa. Nun mischte sich auch Hiroshi ein: „Warum bist du so zickig? Mirâ hat doch nur höflich gefragt.“ „Die Frage hätte sie sich sparen können.“, das schwarzhaarige Mädchen sah nicht einmal auf, sondern kümmerte sich um die nächste Pflanze. Fast wäre Hiroshi der Geduldsfaden gerissen, wenn Mirâ ihn nicht zurückgehalten hätte und meinte, dass sie am besten gingen. Ihr Kumpel schnaufte nur noch einmal kurz, ehe sich die Drei nun doch auf den Weg machten und Fukagawa zurück ließen. Noch einmal drehte sich Mirâ kurz um und bemerkte den Blick, welchen ihnen das Mädchen hinterher warf. Es kam ihr so vor, als sah Fukagawa ziemlich wehmütig und etwas traurig aus. Ob sie es vielleicht bereute so zickig gewesen zu sein? Doch vorerst beließ es Mirâ dabei. Sie musste sich nicht anzicken lassen. Vielleicht ergab sich ja irgendwann eine Möglichkeit normal mit diesem Mädchen zu reden. Als Mirâ am Abend ihr Zimmer betrat, sah sie bereits ihre kleine Freundin in ihrem Spiegel. „Mika. Wo warst du gestern?“, war ihre erste Frage an das kleine Mädchen, „Ist alles in Ordnung?“ „Hm?“, leicht erschrocken blickte die Kleine auf, „Ähm ja. Alles in Ordnung. Und gestern... Ich musste etwas nachdenken. Tut mir leid, wenn ich dir Sorgen bereitet habe.“ Bei genauerer Betrachtung fiel Mirâ auf, dass Mika ziemlich müde aussah. Sie wirkte auch in dem Moment, als Mirâ sie angesprochen hatte, geistesabwesend. Ob wirklich alles in Ordnung war? „Bist du sicher?“, hakte Mirâ noch einmal nach. Mika nickte: „Ja sicher. Ähm wie geht es deinem Schulkameraden?“ Fragend sah Mirâ dir Kleine an. Es war nicht so, dass sie nicht wusste wen ihre Freundin meinte. Ihr war klar, dass sie Masaru meinte, doch ihr kam es komisch vor, dass Mika ihn gerade jetzt ansprach. Wollte sie das Thema wechseln? Was war denn mit ihr los? „Shin-Senpai soll es wohl wieder etwas besser gehen.“, antwortete sie nach kurzer Pause, „Wir konnten leider noch nicht persönlich mit ihm sprechen, weil er derzeit nicht in der Schule ist. Ich hab es nur von einem Schüler aus seiner Stufe erfahren.“ „Also konntet ihr ihn auch noch nicht fragen, wie er hier her gelangt war...“, es war mehr eine Feststellung, als eine Frage und auch mehr zu sich selbst, als zu Mirâ. „Beschäftigt dich das?“, fragte die junge Frau daraufhin. Ihr war nicht entgangen, dass Mika abwesend wirkte, dazu kam ihre eindeutige Müdigkeit. Irgendetwas musste sie beschäftigen und Mirâ konnte nur mutmaßen, dass es wegen Masaru war oder zu mindestens, wie er in die Spiegelwelt gekommen war. Auch sie beschäftigte dieses Thema und sie wollte ihren Senpai so schnell wie möglich darüber ausfragen, aber solange wie er nicht in der Schule war ging es eben nicht. Sie wollte auch nicht zu ihm nach Hause gehen, da dies nur unangenehme Fragen geben würde. Mirâ sah mit einem besorgten Lächeln zu ihrer kleinen Freundin: „Zerbrich dir darüber nicht zu sehr den Kopf. Wir werden schon herausfinden wieso das alles passiert.“ Mika nickte, doch änderte es nichts an ihrem derzeitigen Gemüt. Es musste also noch etwas geben, was sie beschäftigte. „Ist wirklich alles in Ordnung?“, fragte Mirâ noch einmal, „Du kannst mit mir darüber sprechen, wenn dich etwas beschäftigt.“ Erstaunt blickte das kleine Mädchen sie an, doch schüttelte dann mit einem müden Lächeln den Kopf: „Das ist lieb, Mirâ. Aber es ist wirklich alles in Ordnung. Ich bin einfach nur müde und denke ich werde mich hinlegen.“ Mirâ nickte: „Ist wohl besser.“ „Gute Nacht.“, damit drehte sich die Kleine um und kurz darauf sah Mirâ nur noch ihr eigenes Spiegelbild im Spiegel. Besorgt blickte Mirâ auf ihr Spiegelbild. Sie machte sich ernsthaft Sorgen um ihre Freundin. Zwar kannte sie die Kleine erst ein paar Wochen, doch hatte sie diese sehr ins Herz geschlossen. Sie hoffte, dass Mika wirklich nur extrem erschöpft war und sie beim nächsten Mal wieder so fröhlich war wie sonst auch. Hoffentlich hatte sie nicht irgendwelche Sorgen, die sie in sich hinein fraß. Das würde ihr sicher nicht gut tun. Um sich etwas abzulenken beschloss Mirâ nach langer Zeit wieder in ihrem Buch über Personas zu lesen. Eigentlich hätte sie lernen müssen, denn die Woche drauf hatten sie Prüfungen, aber dafür hatte sie nun überhaupt keinen Nerv. Etwas anderes interessierte sie derzeit und sie hoffte, in diesem Buch Antworten zu finden. Nachdem sie sich umgezogen hatte ließ sie sich auf ihren Futon fallen und blätterte das Buch auf. Dieses hatte ihr bisher wesentlich mehr Antworten gegeben als Igor und Margaret, die, wie sie selber sagten, als Support für ihre Reise dienten. Ihr erster Blick galt dem Inhaltsverzeichnis, denn sie suchte etwas ganz bestimmtes. Sie wollte etwas über Social Links erfahren, denn mittlerweile hatte sie einige gesammelt und seit dem Kampf gegen Masarus Shadow wusste sie auch, wie sie diese Arcanas einsetzen konnte. Doch noch immer stellte sich ihr die Frage ob jeder, mit dem sie einen Social Link bildete, auch ein Persona-User war. Wenn dem so wäre, dann wären es allerdings sehr viele Leute und das kam ihr unrealistisch vor. Zudem war Masaru ein Persona-User, doch mit ihm hatte sie keinen Social Link geformt. Außerdem hatte Mika ihnen erzählt, dass sie keine Persona rufen konnte, aber mit ihr hatte sie einen Link geschaffen. Was sie auch beschäftigte, war eben diesen Social Link, welcher die Arcana des Todes hatte. Warum gerade diese? Sie hoffte, dass ihr dumpfes Gefühl, welches sie in dieser Beziehung hatte, nicht eintrat. Ihr Blick blieb an einem Wort hängen. Genau jenes, welches sie gesucht hatte. Schweigend schlug sie die Seite jenes Buches auf und hoffte nun Antworten zu erhalten. „Kapitel 4 - Social Links und Arcanas In diesem Kapitel möchte ich mich mit einem Thema beschäftigen, welches selbst für mich ein Rätsel ist. Die Rede ist von Social Links. Diese sind Verbindungen mit anderen Menschen in unserem Umfeld - zumeist für uns zuerst fremde Menschen, mit denen wir unter normalen Umständen wohl nicht in Kontakt treten würden. Menschen, an denen wir normaler Weise Schweigend vorbei gehen und die wir nicht wirklich wahrnehmen. Doch als Persona-User mit der Wild Card, ist es meist unerlässlich solch eine Verbindung mit diesen Menschen einzugehen. Für die Wild Card ist es wichtig, andere Menschen kennen zu lernen und Social Links zu formen, um die eigenen Fähigkeiten und die der Personas zu stärken. Es gibt meinen Recherchen nach genau 22 Social Links, sogenannte Arcanas, beginnend von der Nummer Null und endend mit der Nummer 22. Diese bestehen aus einem Teil der uns bekannten Tarotkarten. Diese Arcanas erscheinen in vielen verschiedenen Formen. Neben der Form als Social Link können sie ebenso die Form einer Persona, genauso wie die Form eines Shadows annehmen.“ Mirâ riskierte einen Blick auf ihr Handy und musste an das Menü mit ihren Social Links, sowie ihrer Personas denken. Die Arcanas an ihren Personas, ebenso wie die ihrer Freunde, waren ihr bereits aufgefallen. Ebenso, das die Personas ihrer Freunde und deren Social Link dieselbe Arcana hatten. Der nächste Absatz zog ihre Aufmerksamkeit auf sich: „Bei meinen Recherchen habe ich herausgefunden, dass es nicht zwingend der Fall ist, dass ein Social Link auch ein Persona-User sein muss. Wie ich herausgefunden habe, haben nur bestimmte Personen unter den Social Links diese Fähigkeiten.“ Also hieß das, sie konnte nicht vom Social Link auf einen Persona-User schließen, sondern sie musste es selber herausfinden oder warten bis sich derjenige zeigte. „Jedoch ist mir die ganze Sache mit den Social Links und der Wild Card immer noch ein Rätsel. Persona-User mit der Fähigkeit der Wild Card haben meinen Recherchen zufolge immer die Arcana mit der Nummer Null, den Narren, und bekommen dadurch im Laufe ihrer Reise die Fähigkeit mehrere Personas zu kontrollieren, ja sogar stärkere Personas zu fusionieren...“ Mirâ stoppte. Fusionieren? Das hieß zwei Personas nehmen und daraus eine neue erschaffen. Wie dies wohl funktionierte? Ob sie bereits die Fähigkeit dazu besaß oder sollte sie Igor darauf ansprechen? Sie hatte jedoch arge Zweifel eine Antwort von der Langnase zu bekommen, wenn dieser es noch nicht für nötig hielt ihr etwas darüber zu erzählen. Sie seufzte. „Doch was mich an der Sache stutzig macht, ist die Frage wieso? Zu meiner Zeit, gab es so etwas wie die Wild Card nicht. Ebensowenig so etwas wie Social Links, obwohl auch meine Kameraden und ich im Besitz einer Arcana waren. Wieso also tauchten plötzlich die Social Links und die Wild Card auf? Das ist und bleibt mir ein großes Rätsel.“ Hätte sie nicht bereits gelegen wäre sie wohl von ihrem Futon gefallen, als sie diesen Absatz las. Das hieße ja die Autorin dieses Buches, Maya Amano, war ebenfalls eine Persona-Userin. Andererseits würde das auch ihr Wissen über bestimmte Themen erklären, ebenso überhaupt der Grund, weshalb sie dieses Buch geschrieben hatte. Jemand der nicht mit dieser Materie in Berührung gekommen war, würde sich wohl niemals mit diesem Thema beschäftigen, geschweige denn überhaupt daran glauben, dass so etwas wie Personas oder Shadows überhaupt existieren könnte. Sie hatte geschrieben, dass es zu ihrer Zeit keine Wild Card oder Social Links existierten. Zu ihrer Zeit... Hieß das, sie war keine Persona-User mehr und hatte ihre Fähigkeiten verloren, nachdem ihre Aufgabe beendet war? Oder hieß es, dass sie ihre Fähigkeiten einfach nicht mehr einsetzen musste? Die Wild Card war also nach ihrer Aufgabe erschienen. Das bedeutete also, dass es noch andere Wild Cards gab. Sie musste während ihren Recherchen mit ihnen gesprochen habe. Dass es andere Persona-User gab, konnte sie sich mittlerweile bereits denken. Wenn es nun andere mit der Fähigkeit der Wild Card gab, dann musste sie eine Möglichkeit finden mit ihnen in Kontakt zu treten. Sie musste nur herausfinden wie, denn sie erhoffte sich dabei die Antworten, die ihr Igor und Margaret schuldig blieben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)