Ippo ni Yoko von MAC01 (Seto x Jou) ================================================================================ Kapitel 251: Einen Schritt, um zu entlasten ------------------------------------------- Mit einem Lappen geh ich noch einmal über die Arbeitsfläche in dieser großartigen Küche. Alle Spuren des Frühstückes sind beseitig, das Geschirr abgewaschen, das Besteck wegsortiert und alles glänzt wieder. Der perfekte Moment um mit den Vorbereitungen für das späte Mittagessens oder des frühen Abendessens anzufangen. Sicherlich sind die Jungs völlig fertig, wenn sie heute nach Hause kommen, genauso wie gestern und vorgestern. Dann sollen sie was Gutes zu essen bekommen, dass ihre Batterie wieder auflädt. Mokuba meinte vorhin zu mir, dass die 'Clique' - die Freunde meines Sunnyboys - mitkommen würden. Also muss ich etwas mehr vorbereiten, so dass die Jungs sich einen schönen Abend machen können. Schrecklich wie sich die Welt gewandelt hat. Damals... als ich vor Gericht stand, weil ich Katsuyas Vergewaltiger kastriert und erstochen habe, hatte die Presse noch den Anstand ein Kind nicht ins Rampenlicht zu zerren. Sie hielten mein tatsächliches Motiv aus den Medien heraus. Doch wenn ich ehrlich bin war meine Tat ohnehin kaum eine Meldung wert. Da waren die sich im Revierkrieg befindliche Yakuza interessanter. Zum Glück. Doch heutzutage werden kindliche Opfer ins mediale Spektakel reingezogen und ausgeschlachtet. Sie werden präsentiert und bloßgestellt. Scheinbar ist der Schutz unserer Kinder kein erstrebenswertes Ziel mehr. Doch diese Detective hält ihren Daumen auf dem Bildmaterial. Das hindert die Zeitungen und Klatschjournalisten jedoch nicht Details, die ihnen von 'Quellen' berichtet werden, zu schreiben. Widerlich. Wenn nur die Hälfte von dem, was dort beschrieben wird, tatsächlich wahr ist... ich bin so schockiert über diese systematische Grausamkeit, anders kann ich das nicht nennen. Ich wusste, dass der gute Junge missbraucht wurde. Von seinem Adoptivvater und 'anderer'. Einer dieser 'anderen' hatte es vor ein paar Monaten tatsächlich gewagt sich ihm auf beruflicher Ebene wieder anzunähern, was zu einem Zusammenbruch des Jungens führte. Dann hat er auf einem Benefitsevent versucht sich seiner zu bemächtigen, was durch das Auftauchen eines Freundes von Seto vereitelt wurde. Schließlich ist er vorige Woche in das große Herrenhaus eingebrochen und hat es erneut versucht. Nur einem glücklichen Umstand war es zu verdanken, dass er nicht bis zum Äußeren gehen konnte. Meine Hand ballt sich um den Griff des Löffels, mit dem ich durch die Brühe rühre, die ich aufgesetzt habe. Dieser widerliche Drecksack. Wäre ich hier gewesen hätte sich die gute Detective die Mühe sparen können ihn zu verhaften. Mir werden meine Wut und Gedanken gerade bewusst und ich lasse den Kochlöffel los, trete zwei Schritte vom Herd, schließe die Augen und atme ein paar Mal durch. Nein, so ist es besser. Vergeltung hat nichts mit Gerechtigkeit zu tun, auch wenn Seto mich für das, was ich Katsuyas Vergewaltiger angetan habe, einen Helden nennt. Doch die Gesellschaft muss Recht sprechen, muss sehen, was alles dahinter steckt... wer weiß, vielleicht rettet das andere Kinder, die durch die gleiche Hölle gehen. Gibt anderen Überlebenden den Mut aufzustehen und sich zu melden. Da höre ich, wie die Haustür geöffnet wird. Wenige Momente später kommt Herr Isono herein, bleibt überrascht stehen und mustert mich. Ich grüße ihn höfflich, dann kommt er die paar Schritte zu mir rüber. Er grüßt mich zurück und fragt, was es denn geben wird. Ich erkläre ihm meinen Plan für das Essen und er lächelt dankbar. Meint dann aber auch, dass ich nicht immer kochen muss, sondern auch einfach so hier sein kann. Immerhin sei ich Katsuyas Vater. Ich lächle und erklär ihm, dass ich das Kochen brauche, damit ich nicht losgehe und etwas Dummes tu. Sein Lächeln mildert sich ab und sein Blick wird trauriger. Nach allem was ich bislang erfahren habe weiß ich, dass Herr Isono damals nichts tun konnte. Ihm waren die Hände gebunden und so konnte er nur für den Jungen da sein. Und das Seto nicht alleine war, als er durch diese Hölle ging, dafür bin ich ihm dankbar. Verwundert blickt mich der Geschäftsmann an und dankt mir dann für die 'netten' Worte. Sie sollten nicht nett sein, sie sind ehrlich. Ich schau den jüngeren Mann an und sehe, wie erschöpft und ausgelaugt er wirkt. Also schick ich ihn an den Tisch, sich hinsetzen. Schnell koch ich Wasser auf und brühe einen aromatischen Tee auf. Dann nehm ich davon zwei Tassen zum Tisch, stell eine vor Herrn Isono und setze mich mit der zweiten zu ihm. Vorsichtig frag ich ihn, wie es ihm geht. Er lächelt schwach und meint, dass alles bestens sei. Doch ich spüre, dass das eine Lüge ist. Ich tadel ihn und sag ihm, dass nur wir zwei Väter hier sind. Wenn wir unter uns sind, können wir über alles miteinander reden, was unsere Söhne nicht wissen brauchen. Überrascht schaut er zu mir und schluckt. Dann führt er seine Fingerspitzen zu seiner Brust und sagt mir, dass angeschossen zu werden nicht förderlich für die Gesundheit ist. Etwas perplex schau ich ihn an, bevor ich zwei, drei Mal blinzel. Ich möchte schon zu einer Erwiderung ansetzen, als er aus seinem Jackett eine kleine Dose mit Pillen zieht und sie vor mich auf den Tisch stellt. Ich nehm sie auf und betrachte das Etikett, dass auf Herrn Isono ausgestellt ist. Herztabletten. Fragend blick ich zu ihm und er erklärt mir, dass sein Herz nach dem Schuss auf ihn mehrfach stehen geblieben war und die wiederholte Reanimation sein Herz geschädigt hat. Ob das ein dauerhafter Schaden ist oder sich wieder zurückbilden wird weiß er noch nicht. Sein Hausarzt habe ihm geraten sich vorerst von allem Stress fernzuhalten. Dann lacht Herr Isono trocken und bitter auf. Dieser Mann hat aber auch in letzter Zeit kein Glück. Erst wird ein Killer auf ihn angesetzt, der ihn anschießt. Dann der Kampf um sein Leben. Die Sorge um die Sicherheit seines Sohnes und nun... die mediale Aufmerksamkeit auf Grund dieses in sich zusammenbrechenden Menschenhändler- und Pornoringes. Wenn ihm niemand helfen wird, dann wird Herr Isono untergehen und damit ist mein Entschluss getroffen. Ich werde in den nächsten Wochen hier bleiben und ihn entlasten. Er muss sich erholen und gesund werden. Herr Isono möchte schon aufbegehren, doch ich schieb nur ein 'für ihre Söhne' hinterher. Sofort erstirbt sein Vorhaben und lässt meine Worte sacken. Dann nickt er und meint, wenn ich nun für die nächsten paar Wochen schon hier wohne, soll ich ihn Akito nennen. Ich grinse ihn an und nehme sein Angebot gerne an. . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)