Ippo ni Yoko von MAC01 (Seto x Jou) ================================================================================ Kapitel 244: Einen Schritt trotzen ---------------------------------- Falsch. Das ist falsch. Zwei Mal steh ich kurz davor Fuguta zu bitten umzudrehen und wieder zu Mokubas Schule zurück zu fahren. Ich bin kein Idiot. Mir ist bewusst, dass mein kleiner Bruder mich am Frühstückstisch angelogen hat. Wahrscheinlich läuft das Mobben schon. Warum hab ich dann nicht reagiert, sondern ihn im Glauben gelassen, dass er mich getäuscht hat? Warum hab ich ihn dann auch noch aussteigen lassen? Katsuya legt mir eine Hand auf die meine und lächelt mich gedrückt an. Er weiß ganz genau, was mir durch den Kopf geht. Versucht mich zu beruhigen. Doch er sorgt sich mindestens genauso um Mokuba, wie ich es tu. Er weiß mehr von dem Mobbing, dem mein Bruder schon seit Jahren ausgesetzt ist. So haben die beiden sich unabhängig von mir kennen gelernt. Das Gefühl, meinen Bruder ein weiteres Mal nicht geschützt zu haben, nagt wieder an mir. Vielleicht hätten wir uns die paar Wochen bis zu den Sommerferien freistellen lassen sollen. Mokuba ist ebenso klug wie ich, wenn nicht sogar klüger. Er ist mit dem Stoff schon weiter als seine Mitschüler auch wenn er oft durch Faulheit bei Arbeiten weniger Punkte erlangt. Oder ist das eine Schutztaktik, dass er nicht zu allem Überfluss auch noch als Streber abgestempelt wird? Als das Auto in die Straße unserer Oberschule einbiegt weiten sich meine Augen. Da stehen vor dem Schultor jede Menge Reporter. Wieso mich das gerade überrascht - keine Ahnung. Unter anderem wegen so etwas wollte ich erst am letzten Schultag mit Detective Nagasato sprechen. Dann hätten sich die Reporter vor der Villa die Beine in den Bauch stehen können. Fuguta wird etwas langsamer mit dem Auto und meint, dass er mal den anderen Eingang zum Schulgelände checkt. Also fährt er am Haupttor vorbei und ich bin froh, dass die Reporter das Auto nicht erkennen. Der Vorteil von Leasingwagen ist die große Auswahl und der stete Wechsel. Jedenfalls bei diesen Firmenautos, wie Fuguta eines fährt. Das Auto biegt um die Ecke, doch auch am Nebentor tummeln sich jede Menge Reporter. Weniger als am Haupttor, aber immer noch genügend. Fuguta fährt weiter, biegt wieder ab und checkt die Zufahrt der Lieferanten, die täglich frisches Essen und alles was eine Schule so im Alltag braucht bringen. Doch auch hier stehen eine Hand voll Reporter. Fuguta fährt weiter und nachdem er noch einmal abgebogen ist bleibt er stehen und schaut zu uns hinter. Fragt bei welchem Zugang er uns absetzen soll oder ob es wieder zurück nach Hause gehen soll. Aber ich kann doch nicht einfach wieder nach Hause fahren, wenn ich meinen kleinen Bruder den infantilen Mitschülern zum Fraß vorgeworfen habe. Ich schau Katsuya an und frag, wo er aussteigen möchte. Er kommt sicherlich unbehelligt durch die Reportermasse auf das Schulgelände. Er blickt mich schockiert an und meint nur, dass er an meiner Seite bleiben wird. Ich lächle ihn sanft an und küsse ihn kurz und oberflächlich. Dann mein ich zu Fuguta das er am Haupttor halten soll. Meine Finger verschränken sich mit denen meines blonden Streuners und er streichelt mit seinem Daumen sanft über meine Haut. Das beruhigt etwas. Skeptisch schaut mich Fuguta an und scheint nicht begeistert von meiner Entscheidung zu sein. Seit wann stehen meine Entscheidungen eigentlich zur Diskussion? Das macht mich gerade wütend. Ich will schon was keifen, als Fuguta wieder losfährt. Katsuya spürt meine Wut und legt seine zweite Hand auf meine, die mit seiner schon verschränkt ist. Er lächelt mich beruhigend an und ein Teil meiner Wut verraucht wieder. Während der Wagen langsam um die Ecke fährt ertönt mein Handy. Ich hol es hervor und schau drauf. Eine Textnachricht von Akito. Ich ziehe meine Stirn kraus. Merkwürdiger Zufall. Was er wohl von mir möchte? Als ich die Nachricht öffne fallen mir fast die Augen aus dem Kopf und jetzt kann ich ein Keifen doch nicht mehr zurückhalten. Ich frage Fuguta, ob er Akito gerade angeschrieben hat. Über den Spiegel schaut Fuguta kurz zu mir und zieht den Kopf etwas ein. Unfassbar. Katsuya fragt mich, was denn los sei, ich zeige ihm die Textnachricht von Akito, in der er meint, dass ich gerne auch nach Hause kommen kann, wenn es zu viele Reporter sind. Das ich niemanden etwas beweisen muss. Meine Zähne knirschen und ich löse meine Hand aus Katsuyas. Verschränke meine Arme vor der Brust und schaue demonstrativ aus dem Fenster. Dann seh ich im Augenwinkel, wie Katsuya mit meinem Handy Akito zurückschreibt. Keine Minute später ertönt Fugutas Telefon, dass er sich auf dem Lenkrad anzeigen lassen kann. Er fährt um die Ecke zum Haupttor, an dem die Schulsecurity aktiv geworden ist. Sie haben die Reporter auseinander gedrängt, so dass eine Gasse vom Bordstein zum Schulgelände entstanden ist. Fuguta hält den Wagen und wendet sich noch einmal zu mir um. Er nimmt die Sonnenbrille ab und neigt den Kopf demütigst, stellvertretend für eine Verbeugung. Dann entschuldigt er sich, dass er über meinen Kopf hinweg Akito angeschrieben hat. Damit wollte er mich und meine Entscheidung nicht unterminieren, sondern... Ich winke ab und er verstummt. Meine Arme vor meiner Brust haben sich wieder gelöst und Katsuya hat unsere Hände wieder miteinander verschränkt. Dann mein ich zu ihm, dass ich mich melde, wenn wir abgeholt werden möchten, bevor ich noch einmal tief einatme, die Tür aufmache und aussteige. Ich ziehe Katsuya an meine Seite und gemeinsam gehen wir durch den Korridor und betreten das Schulgelände. Einige Blitzlichter lösen aus. Erst als wir durchs Schultor sind fährt Fuguta wieder an und verschwindet, während die Schulsecurity den Korridor ändert, so dass auch andere Schüler noch auf das Schulgelände kommen können. Derweil gehen Katsuya und ich zum Schulgebäude. Sollen diese Aasgeier doch meinen Rücken fotografieren. Das ist mir völlig egal. Ich bin nur froh, dass dieses Aufgebot nicht vor Mokubas Schule gelauert hat. Als ich nach meinem Handy in meiner Hosentasche suche wird es mir von Katsuya hingehalten, der es noch hat. Ich danke ihm und schreib Mokuba eine Nachricht, ob alles in Ordnung bei ihm ist. Die Nachricht geht zwar von meinem Handy ab, scheint aber bei Mokuba nicht anzukommen. Das zweite Häkchen will einfach nicht erscheinen. Hat er das Handy immer noch aus? Er weiß, dass ich das nicht leiden kann. Oder ist etwas geschehen? Oh man, was soll ich nur tun? Katsuya erinnert mich daran, dass Mokubas Unterricht früher beginnt, als unsere. Vermutlich sitzt Mokuba schon im Unterricht und hat dort das Handy wegen den ganzen Nachrichten ausgemacht hat. Das klingt plausibel... und dennoch bleibt dieses ungute Gefühl in meinem Magen. . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)