Ippo ni Yoko von MAC01 (Seto x Jou) ================================================================================ Kapitel 216: Einen Schritt der Ohnmacht --------------------------------------- Als der Knall ertönt zuck ich kurz zusammen, schau fragend zu Kei, der genauso verwirrt zu mir zurück schaut. Dann seh ich durch das Küchenfenster, wie Isono einen Schritt macht und zu schwanken beginnt. Ich steh auf und dann sackt Isono zu Boden. Meine Augen weiten sich und ich renn aus dem Haus in den Vorgarten. Knie mich hastig neben Isono und seh, wie sein weißes Hemd sich rot färbt. Ich presse mehr instinktiv als wirklich überlegt meine Hände auf seine Brust, wo das Blut heraus sickert. Dann fallen Tropfen auf Isonos Gesicht. Ich schau verwirrt nach oben, um zu schauen, ob Wolken am Himmel sind, bevor ich realisiere, dass es meine Tränen sind. Ich beuge mich über Isono und schrei ihn an, dass er ja wach bleiben soll. Er sieht mich verwirrt an und scheint zu rätseln, warum ich weine. Er versucht seine Hand zu heben und legt sie mir mit großer Mühe an die Wange. Ein seltsames Lächeln legt sich auf sein Gesicht, dann schließen sich seine Augen. Ich schrei ihn weiter an. Befehle ihm, seine Augen wieder aufzumachen. Doch er reagiert nicht mehr. Mein Druck auf seiner Wunde wird fester. Da hör ich schon in der Ferne die Sirene des Rettungswagens, der nach wenigen Minuten mit quietschenden Reifen vor dem Garten zum Stehen kommt. Eilig springen die Sanitäter aus dem Wagen, bringen allerlei Taschen mit sich, die sie hastig abstellen. Sofort legen sie einen Druckverband auf die Wunde und schieben mich unsanft zur Seite. Keizo packt mich an der Schulter und zieht mich weg. Ich wehr mich dagegen. Ich will Isonos Seite nicht verlassen. Also reis ich mich los und knie mich wieder neben ihn. Greif nach der kalten Hand, während die Sanitäter ihm eine Atemmaske aufziehen. Einer versucht mit einem Stethoskop nach einem Puls oder Herzschlag zu hören. Er nickt seinem Kollegen schließlich zu, der aus einer sterilen Verpackung einige Elektroden fummelt und - nachdem er das Hemd aufgerissen hat - an einigen Punkten auf der Brust platziert und sie an einen kleinen Monitor anschließt. Auf diesem sind unregelmäßige, kurze Spitzen zu sehen. Die beiden Sanitäter wuchten Isono schließlich auf eine Barre und bringen ihn im Eiltempo zum Krankenwagen. Als ich einsteigen will werde ich vom ersten Sanitäter zurück gewiesen. Doch ich fauch ihn an, dass ich meinen treuen und teuren Freund nicht einfach irgendjemand überlasse. Der Sanitäter schreckt kurz zurück und lässt mich dann zusteigen. Dann gehen hinter mir auch schon die Türen zu. Akito bekommt eine Infusion gelegt, dann ertönt ein durchgehendes Piepsen. Ich keuche entsetzt auf und hab das Gefühl, dass mir jemand das Herz aus der Brust zu reißen versucht. Sofort stößt mich der Sanitäter auf einen Sitz und greift zu einem Notfalldefibrillator, befestigt auch hier rasch zwei Elektroden und drückte dann einen Knopf. Akitos Körper zuckt unter dem Stromschlag, bevor er wieder leblos auf der Trage zur Ruhe kommt. Der Sanitäter studiert einen Moment lang das EKG, bevor er eine zweite, höhere Ladung in den Körper von Akito jagt. Himmel, ich werde ihn verlieren. Seit über einer Woche ignorier ich ihn und straf ihn mit Schweigen, weil ich mich verraten gefühlt habe. Wie unsinnig das auf einmal wirkt. All die verschwendete Zeit. Ich weiß doch, dass er das nicht getan hat, um mich zu hintergehen, sondern allein um mich zu schützen. Ich fahr mir verzweifelt durch das Haar. Noch ein drittes Mal spannt sich Akitos Körper an, als der Sanitäter eine dritte Stromladung in den Körper pumpt und damit wieder einen Herzschlag provoziert. Hastig spritzt er Akito etwas, um ihn zu stabilisieren. Der Druckverband ist bereits durchgeblutet. Aber Akito hat wieder einen Herzschlag und atmet. Der Krankenwagen brettert mit eingeschalteter Sirene durch die Stadt und über stark befahrene Kreuzungen, bis er nach einigen Minuten quietschend zum Stehen kommt. Ich will ihn schon anblaffen, warum er nicht weiterfährt, als die Türen hinten aufgerissen werden und die Trage heraus gezerrt wird. Der Sanitäter ruft dem Notfallteam des Krankenhauses Eckdaten zu, sowie welche Maßnahmen er bereits getroffen hat. Ich renn den Ärzten und dem Sanitäter hinterher. Immer wieder ruf ich, dass sie sein Leben retten sollen, dass sie sich um Geld keine Sorgen machen sollen und verspreche alles mögliche. Dann wird Akito durch eine Schwingtür geschoben, doch mir stellt sich plötzlich ein Pfleger in den Weg, den ich einfach nicht umgehen kann. Der irgendetwas zu mir sagt, was ich aber nicht verstehe, weil meine ganze Aufmerksamkeit alleine auf Akito liegt. Doch dann schließt er vor meiner Nase einfach die Tür und ich kann nur durch die Fensterscheibe zusehen, wie sich eine ganze Schar an Notärzten, Schwestern und Pfleger um ihn scharren. Unbewusst leg ich eine Hand an die Scheibe und hinterlasse einen blutigen Abdruck. Plötzlich bleibt bei mir eine Pflegekraft stehen und will wissen, ob ich Hilfe brauch. Doch immer noch ist meine ganze Aufmerksamkeit auf das Innere des Raumes gerichtet. Dort wird es auf einmal hektisch und in mir erwacht erneut die Panik. Kurz wird erneut mit einem anderen Modell Strom in Akitos Körper gepumpt, bevor der Arzt eilig Anweisungen gibt und das Behandlungsbett, auf das man meinen langjährigen, engen Freund mittlerweile umgebettet hat, wird durch eine zweiten Tür aus dem Raum geschoben. Geschockt versuche ich zu dieser Tür zu kommen, muss aber erkennen, dass ich von dieser Seite keine Chance habe. Also frag ich schreiend, wohin sie Akito bringen. Die Pflegekraft, die immer noch neben mir steht zieht mich mit sanfter Gewalt vom Fenster weg, das mittlerweile einige blutige Schlieren abbekommen hat, da ich gegen die Scheibe geschlagen habe. Versichert mir, dass sie sich gleich um alles kümmern wird und Akito auf den Weg in den OP sein wird. Noch einmal will sie wissen, ob ich irgendwo verletzt bin. Ich schüttle abgelenkt den Kopf und suche immer noch einen Weg zu Akito und dann bekomm ich keine Luft mehr. Alles um mich herum beginnt sich zu drehen und ich bin mir gar nicht bewusst, dass ich auf einmal laut 'Streuner' ruf. Wo ist Katsuya... ich brauch ihn... jetzt... sofort. Dann beginnt alles zu schwanken und ich finde mich stark schwitzend auf dem Boden der Notaufnahme wieder, wie ich kurzatmig hechel und meine Schuluniform vom Schweiß durchtränkt wird. . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)