Ippo ni Yoko von MAC01 (Seto x Jou) ================================================================================ Kapitel 184: Einen Schritt, um den eigenen Standpunkt zu erkennen ----------------------------------------------------------------- Ich bin immer noch dabei den Kaffee aus meiner Luftröhre heraus zu husten, als sich Kaiba seine Tasse nimmt, sich abwendet und davon geht, als sei nichts gewesen. Aber was, bei allen Himmeln, war das jetzt für eine Frage? War die Frage ernst gemeint oder wollte er mich nur foppen? Als Revanche wegen gestern Abend. Als ich gestern mit Hiroto am See war und wir Sex miteinander hatten, hab ich Kaiba bemerkt. Eigentlich dachte ich, dass er sich sofort verlegen abwenden würde, wenn ich ihn direkt anschaue. Doch das tat er nicht. Also hab ich mich lasziver bewegt und das schien ihm ungemein gefallen zu haben. Trotz des Schattens, in dem er stand, konnte ich deutlich sehen, wie er einen Mortzständer bekommen hat. Wie kommt man sonst von 'Ich ignoriere dich, weil du mehr von mir weißt, als es mir recht ist' auf 'Hey, was für eine Alternative zu Gleitgel fällt dir ein?'? Wenn das eine ernst gemeinte Frage war, hätte ich eher erwartet, dass er sich damit an Hiroto wendet. Immerhin scheint es zwischen denen mehr Freundschaft zu geben, als zwischen ihm und mir und unserem Aneinandergeraten in der vergangenen Woche. Nachdem ich mich endlich wieder eingekriegt habe schau ich auf mein Hemd, welches ich heute Morgen angezogen habe, und stell fest, dass es mehr vom Kaffee abbekommen hat, als ich selbst. Ich stell also meine Tasse wieder ab und steig die Treppe hoch, um mir schnell ein frisches Hemd anzuziehen. Ich pfeffer mein mit Kaffee getränktes Hemd in meinen Koffer auf die 'getragen'-Seite und schau meine mitgebrachten Sachen durch. Dann entschließ ich mich zu einem schwarzen Hemd. Da spür ich, wie sich Hände von hinten an meiner Seite zur Brust schieben und sich Hiroto an meinen Rücken lehnt. Er fragt mich mit besorgter Stimme, ob alles in Ordnung ist. Ich nicke, bevor mir bewusst wird, dass er das wohl kaum sehen kann. Also wiederhole ich meine Antwort verbal. Seine Hände streichen mir über die Brustmuskeln und ich schließe meine Augen. Ich könnt ihn jetzt auf das Bett werfen und vernaschen, aber wir sind keine wilden Tiere. Also reis ich mich zusammen. Hiroto hakt nach, warum ich mich so verschluckt habe. Ich überlege kurz, ob ich ihm von der Frage erzähle. Er gehört immerhin zu Kaibas innerem Kreis - wenn er so etwas hat - also müsste es doch okay sein, wenn ich ihm das erzähle. Er löst sich von mir und stellt sich vor mich. Ich ziehe mir das frische Hemd über und wiederhole Kaibas Frage und meine Gedanken dazu. Auf einmal wird Hiroto knallrot im Gesicht, was mich verwundert. Verwirrt frage ich, was los ist und bekomme als Antwort die Frage, wie ich das meine, Kaiba hätte uns gestern beim Sex gesehen. Oh, stimmt ja, das habe ich Hiroto gar nicht erzählt gehabt. Ich grinse verlegen, bevor ich meine Arme um seine Hüfte schling, ihn zu mir zieh und sanft küsse. Doch ihm ist gerade nicht danach geküsst zu werden. Er boxt mich gegen die Schulter und fragt mich dann, warum ich Kaiba dann noch mit lasziven Bewegungen provoziert habe. Warum? Das ist eine gute Frage. Ich weiß es nicht. Mir war einfach danach ihm zu zeigen, dass Sex einfach die geilste und schönste Sache auf der Welt sein kann. Und es hat mir irgendwie geschmeichelt, dass er so interessiert zugeschaut hat und dann noch voll den Ständer bekam. Noch einmal boxt mich Hiroto gegen die Schulter, was mich ungehalten maulen lässt. Er soll mich nicht boxen. ICH hab nichts Falsches getan. Er seufzt nur und setzt sich auf das Sofa, dass in unserem Zimmer an der Wand steht. Dann meint mein Liebster, dass er nicht glaubt, dass Kaiba diese Frage als Revanche für meine Provokation gestellt hat. Das würde ihm nicht ähnlich sehen. Nicht? Kaiba ist einer der schlagfertigsten Menschen, die ich kenne. Er hat nie eine Gelegenheit ausgelassen, um sich - egal ob im positiven oder negativen Sinne - zu revanchieren. Hiroto nickt und meint zu mir, dass das aber sein öffentliches Ich ist. Seine Maske, die Kaiba trägt, damit niemand sieht, wie verletzlich er doch ist. Die Worte sacken langsam bei mir. Hab ich eben noch gedacht, dass Hiroto im inneren Kreis von Kaibas Vertrauten ist, wird mir bewusst, dass ich das ja jetzt auch bin. Auch wenn es Kaiba gar nicht recht ist, dass ich das bin. Langsam knöpf ich mein Hemd zu und meine, dass ich Kaiba dann wohl noch eine Antwort schulde. Ich beuge mich zu Hiroto und küsse ihn sanft. Als wir uns von einander lösen schmunzelt er mich an. Er hat aber auch ein umwerfendes Lächeln. Ein Lächeln, dass nur für mich bestimmt ist und ich mit niemanden teilen will. Schließlich gehen wir gemeinsam wieder runter. Das allgemeine Geschnatter der anderen ist bereits wieder im Gange, als sich mein Geliebter zu ihnen gesellt. Ich geh wieder an die Kaffeemaschine und brüh mir einen neuen Kaffee auf. Während ich warte, dass das Wasser als Kaffee in meiner Tasse landet schau ich mich kurz suchend um. Kaiba ist nicht da. Doch Jonouchi scheint zu wissen, wen ich suche und nickt mit dem Kopf in Richtung der Terrassentür. Mit einem knappen Nicken zurück dank ich ihm. Nachdem die Maschine endlich fertig ist meinen zweiten Kaffee in die Tasse laufen zu lassen folge ich Kaiba. Als ich die Terrassentür erreiche kann ich ihn schon sehen, wie er dort vor der hölzernen Brüstung steht und dem abschüssigen Berg zum See hinab schaut. Ich schiebe die Tür auf, trete hindurch und schließe sie wieder. Die Luft ist angenehm, nicht zu warm, aber auch nicht kühl. Die Vögel in der Umgebung sind klar zu hören und auch andere, typische Geräusche erfüllen die Luft. Ein laues Lüftchen weht und umspielt meine blanken Arme. Erst jetzt fällt mir auf, dass auch Kaiba etwas Kurzärmliges trägt. Hm, merkwürdig. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich ihn jemals vorher in etwas Kurzärmligen gesehen habe. Aber was mir auffällt ist, dass sein Handgelenk, welches er sonst immer mit irgendetwas bedeckt, nackt ist. Keine übliche Armschiene, kein Schweißband. Die Narbe gut sichtbar. Beeindruckt mustere ich kurz seinen Rücken. Dann, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt, stell ich mich neben ihn und nippe an meinem frischen Kaffee, ohne das ich mich dieses Mal verschlucke. Ohne das er seine Frage noch einmal stellt oder ich sie wiederhole meine ich zu ihm nur 'Aloe Vera oder Kokosöl'. Überrascht blickt er mich aus dem Augenwinkel an. Nach einem längeren Moment nickt er nur. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)