Art Project von KleinAya ================================================================================ Kapitel 3: Waiting ------------------ Endlich war das schier endlose Training vorrüber. Heute hatte der Trainer wieder richtig Gas gegeben und die Jungs kräftig schwitzen lassen. Nachdem alle umgezogen waren, machten sie sich auf den nach Hause weg. Tendou streckte seine Arme nach oben und gähnte übertrieben laut. "Ich kann mich kaum noch bewegen..." Semi, der ein kleines Stückchen den selben Weg wie sein Teamkollege hatte, ließ die Schultern hängen. "Ja... es ist viel zu heiß um sich so anzustrengen... hey, hast du Lust und wir kaufen uns ein Eis?" Der Rothaarige kniff die Augen zusammen. Er liebte Eis. Doch er hatte schon etwas vor. Tendou ließ den Kopf hängen und schüttelte den Kopf. "Sorry, aber ich muss nach Hause. Michi aus meiner Klasse kommt später vorbei, wir müssen so ein blödes Projekt für Kunst machen." Semi sah ihn mit großen Augen an. "Waaas?! Ein Mädchen kommt dich besuchen?" Er packte Tendou an den Schultern und sah ihn ernst an. "Michi... das ist doch die Neue, oder? Die ist total süß!" Tendou drehte seinen Kopf leicht zur Seite. "Echt? Hmmm.. ja ich denke du hast recht." Er zuckte mit den Schultern. Wenn er darüber nachdachte, war sie wirklich ziemlich hübsch, aber irgendwie schien er das gar nicht bemerkt zu haben. "Was wirst du ihr anbieten?" fragte Semi neugierig. Tendou sah seinen Freund fragend an: ".....anbieten?" Dann sah er an sich hinunter. "Oh mein Gott! Was ist los mit dir! So meinte ich das nicht!" Semi boxte seinem Freund in die Seite."AUAA!" "Du brauchst Knabbersachen und süße Getränke und so. Da stehen Mädls voll drauf." Tendou sah seinen Freund immer noch ratlos an. Dieser strich sich die Haare aus dem Gesicht und stöhnte. Sie waren inzwischen an der Kreuzung angekommen, an der sie sich trennen mussten. "Weißt du was, ich denke du rockst das schon." wieder boxte er Tendou, aber diesmal auf eine aufbauende Art, dann lief er winkend um die Ecke und ließ den Rothaarigen einfach stehen. Tendou drehte sich um und schlenderte weiter. Was Semi da angedeutet hatte, brachte ihn zum nachdenken. Er hatte schon irgendwie recht. Alles was Tendou in seinem Kühlschrank mit Gefrierfach hatte, waren ein paar Energy Drinks und eine große Portion Schokoladeneis. So machte Tendou auf seinem Absatz kehrt und ging noch in einen kleinen Laden der nicht weit war. Dort kaufte er ein paar Instantnudelsuppen, etwas Soda, 2 Mirkowellengerichte und eine Packung Chips. Also falls sie Hunger bekommen würden, war er bereit. Langsam schlenderte er nach Hause und betrachtete die Wolken am Himmel. Das tat er gerne. In dem Wohnheim angekommen, verstaute er seine Einkäufe in seinem Zimmer und ging gleich unter die Dusche. In jedem Stockwerk gab es diese Gemeinschaftsduschen. Die teueren Zimmer hatten sogar eigene Duschen, aber er musste mit der Dusche am anderen Ende des Ganges vorlieb nehmen. Mit einem Handtuch um die Hüfte und einem Handtuch um die Schultern geworfen ging er zurück in sein Zimmer. In dem Zimmer standen 2 Betten und 2 Kleiderschränke. In einer Ecke stand ein kleiner Herd und eine Mikrowelle. Daneben war ein weißer Kühlschrank. In der anderen Ecke war ein kleiner Schreibtisch. Auf der linken Seite war eine Tür, darin befand sich eine Toilette mit winzigem Waschbecken. Die meisten Zimmer wurden von 2 Personen bewohnt. Tendou jedoch schlief allein im Zimmer. Auf dem Bett in dem er nicht schlief lagen einige Kleidungsstücke. Achtlos war er die Handtücher ebenfalls darauf und zog sich eine graue Jogginghose, die ihm viel zu groß war an und ein weites schwarzes TShirt, das ihn noch schmaler wirken ließ, als er es sowieso war. Seine Haare hingen ihm in Strähnen ins Gesicht. Tendou setzte sich auf den Stuhl und sah kurz auf die Uhr seines Handys. Noch ca. eine Stunde, dann würde Michi auftauchen. Sie wollte in der Zwischenzeit mit einem anderen Mädchen aus der Klasse in ein Kaffee gehen oder so. Der Rothaarige drehte sich auf dem Stuhl hin und her und sah sich im Zimmer um. Dann stand er auf, packte den haufen Kleidung von dem Bett und stopfte alles in den leeren Kleiderschrank. Dann sammelte er noch die leeren Dosen vom Boden und ein paar zerknüllte Papiere und warf diese in den Abfall. Als er sich wieder hinsetzte und sich im Zimmer umsah war er recht zufrieden. Sah doch ganz ordentlich aus. Er sah auf nochmal auf die Uhr. Noch eine halbe Stunde. Er ging zu der kleinen Küche und wischte ein paar Krümel von der Arbeitsplatte, dann setzte er sich aufs Bett und ließ sich nach hinten fallen und starrte an die Decke. In den nächsten 10 Minuten sah er ungefähr 20 Mal auf sein Smartphone um die Uhr zu checken. Dann stand er wieder auf und stellte die Getränke die er gekauft hatte in den Kühlschrank, damit sie noch etwas abkühlen konnten und verräumte die anderen Sachen aus der Tüte. Wieder sah er auf sein Smartphone. Sie müsste jeden Moment hier sein. Gerade als er sein Handy wieder auf den Schreibtisch legen wollte, vibrierte dieses. Er hatte eine Textnachricht bekommen. Sie war von Michi. "Tut mir Leid, ich kann heute nicht.. Wir sehen uns morgen in der Schule ." Tendou sah auf sein Smartphone, bis der Bildschirm sich von alleine Abschaltete. Dann legte er es auf den Schreibtisch und lehnte sich in seinem Stuhl zurück und starrte eine Zeit lang auf den Boden. Nach ein paar Minuten streckte er sich zu seiner Schultasche, zog diese zu sich und fing an Hausaufgaben zu machen. =FLASHBACK= Es war Satori´s 11 Geburtstag. Weder seine Mutter, noch sein Onkel hatten etwas zu ihm gesagt, aber vielleicht wollten sie so tun als hätten sie den Geburtstag vergessen um ihn dann zu überraschen, so wie der Junge das in vielen Fernsehsendungen gesehen hatte. Wie an jedem anderen Wochentag ging Satori in die Schule. Auch dort sprach ihn niemand auf seinen Geburtstag an. Er sah sich im Klassenzimmer um und beobachtete seine Mitschüler ganz genau. Diese wichen seinem Blick immer wieder aus. Vielleicht wollten auch sie ihn überraschen? Überraschungen waren momentan ziemlich im Trend. In der großen Pause saß Satori wie immer in einer Ecke des Schulhofs und spielte dort mit Steinen. Seine Mutter hatte vergessen ihm ein Pausenbrot zu machen und er hatte auch kein Geld sich etwas zu essen zu kaufen, aber das fand er nicht schlimm. Er würde später ja sicherlich einen Geburtstagskuchen bekommen, da war es besser, wenn der Bauch leer war, damit er mehr essen konnte. Eine Gruppe von Kindern aus seiner Klasse, 2 Mädchen und 3 Jungen kamen auf ihn zu. Sie flüsterten miteinander und kicherten ununterbrochen. Als sie vor ihm standen sah er zu ihnen auf. Einer der Jungen trat einen Schritt nach vorne. "Sind das deine Freunde?" Er zeigte auf die Steine die Satori in der Hand hielt. Dieser starrte die Steine mit großen Augen an. "....mmmh.. ja!" antwortete Satori. Etwas verwirrt sah ihn der Junge an, als ein anderer Junge ihn von hinten stieß und ihm zuflüsterte. "Mach jetzt" Wieder kicherten die Mädchen. Der Junge ganz vorne baute sich vor Satori auf und rief ihm dann entgegen, als würde er ein auswendig gelernten Satz vortragen. "Du hast heute Geburtstag! Komm später in den Park, dann feiern wir eine große Party!" Satori sah den Jungen an und seine sonst so dunklen Augen schienen etwas aufzuleuchten. "Gibt es auch Kuchen?" "Kuchen? Ja klar, jede Menge Kuchen. Und Geschenke und das ganze Zeug. Warte einfach bis wir kommen!" Eines der beiden Mädchen konnte sich nicht zurückhalten und lachte laut los, weshalb sie von der Anderen einen leicht in die Seite geboxt wurde, welche aber selbst kaum das Lachen zurückhalten konnte. Die Gruppe ging so schnell wie sie gekommen war und Satori wandte sich wieder seinen Steinen zu. Was sie ihm wohl schenken würden? Nach dem Unterricht lief Satori so schnell er konnte in den Park. Anscheinend war er der Erste, da noch niemand zu sehen war, also setzte er sich auf die Parkbank. Seine in der Luft hängenden Beine ließ er hin und her schaukeln. Wie lange er wohl warten musste? Langsam wurde es dunkel und immer noch war niemand aus seiner Klasse zu sehen. Satori hatte bereits hinter jedem Busch und jedem Baum nachgesehen, ob sich jemand dort versteckt hatte, aber hatte niemanden gefunden. Als die Sonne verschwunden war und die Laternen angingen, wartete Satori noch eine Weile, bis ihm kalt wurde. Dann stand er von der Parkbank auf und ging nach Hause. Dort angekommen brannte kein Licht im Haus. Satori ging hinein, ging in jedes Zimmer, aber weder seine Mutter noch sein Onkel waren zu Hause. Er ging in die Küche, wo er sich einen Schokoriegel aus dem Kühlschrank holte und ging dann in sein Zimmer um seine Hausaufgaben zu machen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)