Zerstörer der Welten von ShaddiXx2611 (Wenn die Zeit dich zerfrisst) ================================================================================ Kapitel 9: Bestie ----------------- „Scheiße, siehst du den Mann noch, Zoro? Darf ich dich auch so nennen?“, fragte ich etwas verunsichert, da ich ihn eigentlich überhaupt nicht kannte. Dass er mich freiwillig begleitete war mir kurios genug. „Na klar. Kagome ist dir auch recht?“ Als Antwort nickte ich kräftig und ließ mein Sichtfeld nicht außer Acht. „Und ja, gerade so sehe ich ihn noch. Er rennt in Richtung der Kirche!“ Die Hitze, die blendende Sonne, die leichten Sandwirbel, sowie die sich gegenseitig abschlachteten Soldaten, machten mir sichtlich mehr zu schaffen, als dem Mann neben mir. „Warum begleitest du mich eigentlich?“, schnaufte ich erschöpft in großen Atemzügen, da sich meine Beine schwer wie Blei anfühlten und sich die ersten Seitenstiche bemerkbar machten. Zorro rannte ohne jegliche Beschwerden. Doch in mir spürte ich eine seltsame Energie, die mir Kraft gab und mit meinem Herz rhythmisch pulsierte. Ich veränderte mich, ob ich mittlerweile wohl schwarz bluten würde? Wobei, ich blutete aus meiner Wange noch vor wenigen Minuten ganz normal, wie jeder Sterblicher auf dieser Welt. Rot. Dieses Gefühl blieb allerdings bestehen, dass ich etwas fühlte, was ich noch nie zuvor gespürt habe. Vielleicht bildete ich mir auch alles ein, doch ich würde wetten, dass ich mir einen zweiten Puls in meinem Körper nicht einbildete. Und nein ich war nicht schwanger. Gerade dies, machte es so gruselig, aber wie mein Vater schon einst sagte, die Kräfte, die in uns schlummern, seien mächtig. Zumindest, hoffte ich, dass ich dieses Innenleben auf die Kräfte zurückführen konnte. Schlagartig wurde mir eiskalt und schlecht zugleich. „Ich bin dir noch etwas schuldig. Ich hasse schulden.“, riss er mich aus meiner nicht heilen Gedankenwelt. Seine Stimme war kräftig, stabil und gelassen. Meiner Schlussfolgerung nach, mussten die Piraten geübt sein, in davonlaufen? „Ich verstehe.“ Während wir die Verfolgung aufnahmen, über sämtliche Menschen stiegen, über Hindernisse sprangen oder kletterten und uns unter Schwerthieben duckten und manchmal warfen, überkamen mir sämtliche diverse Gedanken. Dazu ging mir allmählich meine Puste aus. Warum hatte sich eigentlich der Mann mit dem Totenkopf sich mir gezeigt? Warum schoss er nicht mehrfach auf mich? Hätte er nicht einfach die Bombe zünden können? Wusste er, dass sich Rogers Tochter war? Je mehr ich darüber nachdachte, schlichen sich tödliche, sehr gefährliche Vermutungen in meinem Unterbewusstsein. Die Verfolgungsjagd neigte sich dem Ende zu, bis wir bemerkten, dass dieser nicht die Kirche ansteuerte, sondern die sämtlichen Gebäude, die dicht an dicht erbaut wurden. Was wiederum bedeute, dass er vom Zentrum weg wollte? WARUM? Würde er eine zweite Bombe zünden wollen, so hätte er doch nur die Hälfte dieser Stadt ausgelöscht. Egal wie sehr ich meine Gehirnzellen beanspruchte, es ergab einfach alles keinen Sinn. „Kagome! Hat er doch keine Bombe bei sich??“ Seine Frage war berechtigt, die er wie aus der Pistole plötzlich schoss, als er bemerkte, dass das Tor nicht mehr weit wegstand. Unwillkürlich biss ich meine Lippen wund, ließ mir kurz Zeit um eine passende Antwort zu finden, die ihn beruhigen würde. „Wir sollten wohl eher, mit einer Falle rechnen.“ Dies war wieder eine weitere Meisterleistung von mir, Leuten zu zeigen, wie man es nicht hätte tun sollen. „Ach was.“ Erneut biss ich mir auf meiner roten Lippe, allein schon wegen seiner genervten Antwort, die gleichzeitig ein kleines bisschen Taktlosigkeit mir offenbarte. Direkt nachdem unsere gesuchte Person abrupt in einer Seitengasse verschwunden war, folgten wir ihm ohne weiteres in die pure Dunkelheit tief hinein. In der wir direkt von sämtlichen schrägen Gestalten blockiert wurden, als wir eine weitere Abzweigung abbogen, in der unser Gegner rannte. Natürlich, hatte er einen Plan, nur wir sollten schnellsten dahinter kommen! Schwerter wurden gezogen. Vier, fünf, nein ganze sechs Gegner kamen ohne weiteres schreiend auf uns zu gerannt. Ihre Schwerter funkelten uns tödlich entgegen, ihre Rüstungen waren die eines Samurai. Wie eine hungrige Schlange, visierten sie uns an. Unsere Köpfe waren ihre Beute. Angeregt, leckte einer von ihnen seine scharfe Klinge ab, ehe er Zorro kampflustig von unten bis oben abscannte. Auf Kopfhöhe wurden die Waffen taxiert, ausgerichtet darauf, in einem Schlag zu töten. Meine Augen weiteten, ich ging einen Schritt nachhinten, schaute Hilfe suchend nach Zoro. „Ihr werdet unseren Meister nicht kriegen. Wir werden euch alle töten!“, spukte einer der Männer uns entgegen, als er dabei war in einem Satz auszuholen um Zoros und meinem Kopf zu spalten. „Ich halt sie auf, du gehst weiter, Kagome.“, rief er in einem autoritären Tonfall aus, den wirklich niemand widersprechen würde, so machtvoll war seine männliche Stimme. Kein Widerspruch war erlaubt. Zudem hatte ich nicht einmal die Chance, ihm zu danken, da stürzte er sich direkt in dem Kampf und schubste mich ohne weiteres zur Seite. Schlitternd ratschte ich den Boden entlang, doch so entging ich jener Klinge haarscharf, die ich nicht kommen sah. Meine Arme brannten, doch war es mir egal. Er beschützte mich. Auch wenn ich diesen Mann nicht kannte, ich machte mir Sorgen um ihn, dass er den Kampf verliert. Mochte es daran liegen, dass er einer von den Guten war, oder ich mich gerade an Inuyasha erinnerte. Beide kämpften/kämpfen mit dem Schwert, beschützen mich, waren stark und hatten einen willensstarken Charakter. Ich schluckte. Eine Träne schlich sich aus meinen Augenlidern hervor. Abrupt schüttelte ich mein Haupt und musterte Zorro. Gefühle waren fehl auf einem Schlachtfeld. Fast zu schnell kreuzten sich die Schwerter, für meine bloßen Augen. Zoros Muskeln spannten sich an, er schwang die Klingen mit enormer Macht. Er verfügte über einen Kampfstil, denn ich noch nie zuvor je sah. Während Inuyasha wie ein Gorilla darauf losprügelte, waren seine Schritte gut überlegt, glichen die eines Elitekriegers. Es wirkte wie ein wilder Tanz, die Klingen ließen den Sand vibrieren. Ließen gar Windstürme entstehen, gepaart mit das Geräusch, der sich küssenden metallischen Klingen. Ich nahm als außenstehende Notiz von dem Druck hinter ihren wuchtvollen Schlägen. Parade, Sprung nach hinten, die nächste Klinge kam herangesaust, wollten Zorros Arm durchtrennen, doch er benutzte drei Schwerter gleichzeitig! Der Wahnsinn! Mit dem Schwert in der Hand parierte er mit Bravour, mit seiner rechten die Klinge von oben und mit der Linken attackierte er den dritten Mann. In einem Wirbel verschaffte er sich Abstand zu seinen Gegnern, ehe er seine drei Schwerter kreuzte. In wenigen Sekunden vollführte er seine Kampfkunst auf das höchste Niveau. Blitzschnell stürmte er nach vorne, um sich elegant mit einer Drehung durch die Horde zu metzeln. Dies hatte er geschafft, indem er den Schwung aus dem Sprint nutzte, um nach vorne zu springen. Binnen Sekunden analysierte Zorro die gegnerischen Angriffe, dessen Arm sowohl auch als deren Bein Positionen, um durch die ungeschützten Lücken zu attackieren. Der maskierte Zorro aus einem Film, den ich mal mir als DVD ausgeliehen hatte, war lächerlich im Vergleich zu dem Mann vor mir. Blut spritze wie Regen von oben herab, die ersten zwei Bauchdecken ließen ihre Organe das Tageslicht erblicken. Gekonnt ist eben gekonnt. Seine Art zu Kämpfen war reinste Kunst. Er wusste genau was er tat. Jeder hieb war grenzenlos stark. Kein Schwerthieb war unnötig ausgeführt, jeder Hieb war da um zu siegen. Nicht nur eine oder zwei Klingen entwich er ohne Mühe problemlos, nein er wich vier Klingen von unterschiedlichsten Richtungen wie ein Falke so rapide schnell aus, dass ich schluckte. „Ich werde nachkommen. Jetzt beeil dich verdammt!“, rief er zu mir, während er einen Seitenhieb von rechts parierte, darauf nach hinten sprang um diagonal auszuholen. Metallisches Zieren erklang und er wehrte erneut jeden einzelnen Hieb mit Leichtes ab. Schweißperlen zückten seine Stirn nicht. Doch ich hatte keine Zeit, ihn weiterhin zu bewundern. Es ging um Leben oder Tod. Ohne zu Antworten lief ich pausenlos darauf los um aufzuholen. In wenigen Minuten hatte ich bereits einige Meter wieder gut machen können. Tatsächlich holte ich ihn ein, dank Zoro, der mir jeden Angreifer vom Leibe abhielt und mir einen gefahrlosen Weg offenbarte. Allerdings war dies alles geplant, was ich zu spät nachher noch bemerken würde. Seine Falle sollte aufgehen und das nur, weil mein Auffassungsvermögen heute mangelhaft war. Der Boden war kaum von Sand bedeckt, sodass ich gut vorankam, bis plötzlich zwei vermummte Herren vor mir auftauchten, mich bewusst ansahen und sich in meiner Richtung bewegten. Keine Ahnung wer diese Rabauken nun wieder waren, sie trugen keine Rüstungen, nur normale ärmliche Kleidung, aber ich musste schleunigst weiter. Aus den Ärmeln tauchten dolchartige Klingen hervor, in dem sich mein blaues Augenlicht widerspiegelte, als ein Sonnenstrahl die Schatten der Gassen verjagte. Ich erschrak merklich, japste auf, atmete unregelmäßig ein und aus. Natürlich jagten mir nicht die Männer eine Heidenangst ein, sondern mein eigenes Abbild, da mein Augenlicht noch heller war, als ich annahm. Ein Farbton, den Menschen nicht besaßen. Er wirkte nicht von dieser Welt, so unnatürlich Blau waren meine einst braunen Pupillen. Weder der Himmel, noch das Meer würde es mit ihnen aufnehmen können und dennoch war ich nicht froh, solch ein einzigartiges Blau zu tragen. Vorausgedacht ging ich in die Hocke, überquerte die letzten wenige Meter schlitternd, entging den tödlichen Schwerthieb gekonnt und kam unter den Männern wieder rasch zum Stehen. Adrett erhob ich mich keuchend und in dieser Bewegung schlug ich beide, mit entschuldigender Mine, kraftvoll in die Magengrube. Mein Kampfkurs hat sich gerade bezahlt gemacht. Beide beugten sich vornüber und ich nutzte diese Haltung als Hebebalken, hievte mich auf das nächste Dach und rannte weiter. Langsam holte ich den Mann ein, denn ich besiegen musste! Für ihn schien es ein Leichtes, über all diese Hürden zu springen. Wie kann es dann sein, dass ich ihn aufholte? Wo er mich wohl hinführte? Völlig unvermutet konnte ich Vivis Stimme ausmachen, nachdem ich zuvor einen ohrenbetäubenden Krach wahrnahm und ein unnatürlicher Windstoß mich zum Schwanken brachte, sodass ich fast vom Dach herunterfiel. Unsanft erhob ich mich von allen Vieren wieder auf meinen beiden zitternden Beinen. Was war passiert? Kaum war ich wieder am Sprinten, erklang ihre melodische Stimme wenige Minuten direkt darauf. Ihre Rede war von Trauer geplagt. Innerlich hoffte ich nur, dass sie die Bombe entschärfen konnten. Oder war es der Knall der Bombe? Oder was ganz anderes? Durch den Lärm des bestehenden Krieges, konnte ich nicht sagen, um was es ging, doch ich hatte gerade auch ganz andere Probleme. Vom Dach wiederum zum Boden, hetzte ich ihm nach, gefolgt von einem weiteren Pack unbekannter Angreifer. Diese sahen jedoch etwas dümmlich aus, deshalb konzentrierte ich mich auf dem Parcours vor mir. Wo wollte er hin? Wir waren weit vom Zentrum mittlerweile entfernt. Ein Metallvorsprung ragte über der Straße hervor und ich sprang zielgesteuert darauf zu, hielt mich daran fest und nutzte den Schwung, wobei ich durch die Lüfte schwebte, wie ein Falke. Die Männer die mich verfolgten, hatten keine Chance, wollten umdrehen, doch da kickte ich die beiden schon um. Sie krachten mit dem Rumpf auf den Boden und ich landete sanft auf ihren Rücken. Es erklang ein unangenehmes Knacken, sowie eine starkes ersticktes Keuchen und ich wusste, dass der eine sich verletzt hatte, doch ich hatte keine Zeit mich darum zu kümmern und setzte meinen Marathonlauf mit Hürden fort, nachdem ich aber seinen Dolch entbehrte und an mich nahm. Irgendwie schaffte ich diesem mit seiner dazugehörigen Hülle in meinem Bh und Oberteil einzuklemmen, während ich lief. Mit einer Hand hielt ich ihn jedoch etwas fest. Im Augenwinkel sah ich direkt schräg über mich schwarze Silhouetten, erneute Männer, die mich tierisch aufregten. Irgendwie musste ich sie auch abhängen. Lautes Krachen ertönte, erschöpft blickte ich auf. im letzten Moment erspähte ich ernüchternd, wie eine riesige Blumenvase samt Inhalt auf mich niederfiel, wie in Slowmotion. Ganz langsam in meinem Verstand, zu schnell in Wahrheit. Ich sah ihn immer näher und näher kommen, wie die Erde heraussprang, die Blütenblätter herabschwebten und Äste zersplitterten und auf mich unaufhaltbar niederprasselten. Ein leichtes Brennen vernahm ich an meinen nackten Armen und Schultern, doch war es mir egal, ich ignorierte die abgeschürfte Haut. Im letzten Moment schaffte ich es noch erneut wie von Geisterhand davon zu springen. Heute schien sich Pech und Glück nicht einig zu werden. Schnell eilte ich wieder auf ein halbwegs kaputtes Dach, auf dem er wieder verschwand, indem ich von Kiste zu Kisten sprang. Angelte mich mit dem Dolch an meiner Brust an eine herab stehende Ziegelplatte herauf. Zum Glück gaben die Kisten oder die Dachziegel nicht nach. So leicht war ich auch wieder nun nicht. „Schnell“ war es jedoch nicht mehr. Ich musste mir leider eingestehen, dass meine ganze Kraft bereits aufgebraucht war und meine Sicht dadurch schwammig wurde. Fast schon lahmend und zerbrechlich erklomm ich das Dach und mein Herz pochte schmerzhaft gegen meine verschwitzte Brust. Von Zorro war noch keine Spur zu erkennen. Hey da oben!", ich erschrak bei diesem Ausruf, rutschte kurz aus und sah das Ende schon kommen. Ziegelsteine stürzten herab, altes vertrocknetes Moos flog zu Berge. Panisch schlitterte ich zum Rande dieses Schrägdaches und schaffte es nicht, mich weiterhin noch länger zu halten. So dachte ich, doch mein Adrenalin verhalf mir meine Grenzen zu überschreiten. Mit diesem Ausruf hatte ich nicht gerechnet und mein Marathonlauf schien für die Katz gewesen zu sein, denn der Mann, denn ich versuchte zu schnappen, war über alle Berge. Während die unnützen Männer sich bereits bewaffneten und unter meinen herabhängenden Füßen standen. Gut das ich keinen Rock wie sonst trug. Was es diesmal für Halunken waren, konnte ich nicht beschreiben, ich blickte nur auf meine verschwitzen Hände, die krampfhaft versuchten sich noch so lange es ging, zu halten. Auch mein Dolch lockerte sich allmählich aus meinem Bh. Meine einzige Waffe. Sollte dies mein Ende sein? Ein vertrautes, jedoch leider schlimmes Geräusch erklang lärmend an meinem Ohr. Mit einem Ruck renkte ich meinen zerstreuten Kopf über meine schmerzende Schulter und erblickte in ein rotes Massengrab. In dem Gemetzel, welches keine Minute auch nur ansatzweise dauerte, stand ein recht großer Mann mit einem Umhang und einem viel zu großen Schwert, der meinen geklauten Dolch ins Lächerliche zog. Vermutlich sogar Zorro seine Schwerter, denn es war ein Schwert wie keines zuvor, denn von ihm ging ein roter dunkler Rauch aus, der es lebendig wirken ließ. Wie Fliegen fielen die Männer sterbend zu Boden. Wie eine Sense schwang er das Schwert, ließ sie wie Grashalme in zwei teilen. Einer nach dem anderen sank zu Boden, verschwand wie Samen in der bebenden Erde, die durch seinen Aufprall erzitterte. Aus dem Himmel entsprang dieser schwarze Todesengel. In seinem Sprung zu mir nahm der Wind zu, schnitt leicht in mein verschwitztes bleiches Gesicht, zehrte an Haaren und Kleidung. Sandkörner wurden aus den Ritzen der Dachziegel heraus gewirbelt und umtanzten seine Robe wie in einem Tornado. Es war ein breites, dickes Schwert mit langer Klinge. Im Sonnenschein schien es regelrecht zu brennen. Aber es wirkte unzerstörbar, vermutlich war es robuster als jeder Diamant der Welt und schärfer als jedes Skalpell. Und ich habe einen Dolch. Ich ließ mich runter fallen und stieg über die Leichen, viel mehr über Gedärme und die Reste eines Körpers. Ich versuchte erst gar nicht zu flüchten. Wie der Mann ebenfalls nicht, natürlich nicht, er saß am größeren Hebel. Er ging voraus, ich folgte ihm, bis er sich umdrehte und wir an einem leeren Marktstand stehen blieben. Hier war niemand. Alles war leergefegt und ruhig. Wenige Meter vor mir blieb er stehen, entkleidete sich samt Kapuze und Robe, sodass der Mann nur in einer schwarzen Hose und seinen dazugehörigen Stiefeln vor mir stand. Überall erblickte ich Narben, Tattoos und dann sah ich auch schon die gelben Augen und den grässlich gestochenen dazugehörigen Totenkopf an seinem Hals. Seine Aura war eine ganz andere als zuvor. Wie bei einem Elben, war sein Haar lang und glatt, jedoch tiefschwarz. Sein Körper war ein reinster Muskel, er war trainiert, groß und seine Waffe sah mächtig aus. Seine Pistole war von Anfang an weg, als wir ihn verfolgten, doch wo kam die neue Waffe plötzlich her? Zuvor war nichts zu erkennen! „Es war dumm von dir, deine ganzen Kräfte zu verbrauchen. Jetzt bist du alleine und ich werde dein dummes Gesicht zeigen, was wahre Macht ist. Du kannst ja kaum noch stehen. Dummes Kind!... Aber ich habe von einem dummen Mädchen nichts anderes erwartet.“ „Dein Wortschatz scheint ziemlich groß zu sein, wenn du nichts anderes sagen kannst als dumm.“ Mit meiner dämlichen Bemerkung brachte ich ihn zu einem wahnsinnigen Lachen. Nicht nur klang er wie ein Irrer, er war einer! Sein hässliches Gelächter kam mir vor als ginge es Minuten, doch hallte sein Lachen nur wenige Sekunden in meinem Ohr. Ich zuckte zurück, als er seinen Kopf knacken ließ, mich dazu noch mit einem schiefen Blick erforschte, wie ein Tier unter einem Messer. Sadistisch leckte er sich über seinen Lippen. „Wo hast du die Bombe versteckt!? SPUK ES AUS ODER ICH SCHWÖRE BEI GOTT, DU WIRST LEIDEN!“ Woher ich meinen plötzlichen Mut fand, würde ich vermutlich nie erfahren, nichtsdestotrotz war er vorhanden und mein Herz wollte kämpfen. In mir schlummerten seltsame Empfinden, die ich nicht zuordnen konnte. „Soll ich mich nochmals wiederholen? Denkst du, ich komme nicht dahinter, warum du hier bist? Dein schwacher Vater kann die Welten nicht mehr retten, jetzt muss seine kleine Tochter alles hier regeln... HA! Wie töricht. Ich hebe mir die Bombe für was Besseres aus.“ „WOHER.. woher weißt du von mir und meinem Vater? Warum hast du mich vorhin nicht erschossen? Du hattest die Chance gehabt! Und warum sind wir am Ende der Stadt?“ „Kindchen, ich bin nicht so blöd, wie die Kerle in Filmen oder Büchern, die den guten Menschen vor ihrem Tod noch alles erzählen, was sie vor haben. Damit die verlorenen Seelen am Ende doch noch von irgendeinen Idioten gerettet werden und nun wissend was zu tun ist. Hälst du mich echt für so infantil?“ „Du siehst zumindest so aus…“ Just in Moment, dachte ich mir, hätte ich doch nur meine vorlaute Fresse gehalten. Sein Blick brach mich bereits um vor Zorn. „Ich werde dir Qualen bereiten, dass du dir wünschst, zu sterben!“ Ich schwieg. „STIRB LEIDEND!“, schrie er mir entgegen und hob taxierend seine Klinge empor. Diesmal würde mich niemand hier beschützen. Es war mein Kampf um Leben und Tod. Nervös zuckte ich meinen Dolch, linste über meine Umgebung und suchte nach einer weiteren Waffe. Nachdem ich nur die Waffen der Leichen erblickt hatte, wünschte ich mir, dass Zorro hier wäre. Wenn ich dies überleben würde, hatte ich noch viel zu lernen. Lektion Nummer eins wäre, niemals unüberlegt und unbewaffnet eine Person zu jagen… Warum nur… warum nur wollte ich dem Mann so zwingend ohne einen richtigen Plan hinterherjagen? Mein scheiß innerliches Empfinden wollte einfach kämpfen. Noch in seinem Angriff, hielt er inne, doch genau wie ich. Meine Kinnlade klappte nach unten auf. Unsere aller Augen weiteten sich gespenstisch. Wir beide schauten zum Himmel auf, in der sich ein riesiger Vogel bemerkbar machte und er eine Bombe hielt. Obwohl ich es sah, realisierte ich alles im Schneckentempo, was es bedeutete. Für mich waren es einfach gerade Bilder, nichts was mein Gehirn verarbeitete. „VERDAMMT!“, schrie der mein Gegner wutentbrannt. Seine Schultern wurden angezogen, seine Zähne fletschten aneinander. In meinem Kopf rauschten sämtliche Gedankengänge. War das ein Mann mit Teufelskräften? Wer war er? Rettete er gerade die Stadt vor dem Bombenanschlag, in dem er sich selbst opferte? Ich schluckte und dann machte es Klick. Meine Augen waren nicht die schlechtesten, und ich erkannte trotz der Entfernung, dass er nicht eine Bombe in seinen Krallen hielt, sondern auch die Zweite! Nicht umsonst, regte sich mein Gegner gerade vor mir tierisch auf und stoppte seinen Angriff. Was war nur los mit mir? Sonst war ich diejenige, die Situationen analysierte und auch diejenige, die sich vor Kämpfen fürchtete und keine Monster verfolgte… „Dein Plan ist wohl nicht aufgegangen.“, kommentiere ich frech und musste unweigerlich kurz lachen. „Scheint wohl so… “, fing er an zu knurren wie ein tollwütiger Wolf. Wie eine Bestie, die angeschossen , verletzt und zum Schluss in einer Ecke gedrängt wurde, ohne einen Ausweg. Der Jäger war sich seiner Beute sicher, wog sich in Sicherheit und Überlegenheit, doch das Tier verwandelte seinen Charakter. Seine Instinkte rieten ihm zu kämpfen. Es wollte leben. Auf einmal brachte es eine Kraft auf, die ihn nicht nur sein verletztes Bein vergessen ließ, sondern ihm zu einem Sprint verhalf. Der Wolf biss mit einer ungeheuren Kraft zu, welches dem Jäger daran scheitern ließ, weiterhin eine Waffe zu führen. Somit wurde der Jäger zum gejagtem. So ähnlich fühlte ich mich gerade. Mein Gegner war zornig, seine Augen verfinsterten sich, sein Puls schlug ungleichmäßig. Er würde vermutlich jeden noch so fiesen Trick anwenden um mich zu töten, damit seine Niederlage nicht ganz zu schlecht ausfiel. Mir wurde speiübel. Sein Schwert wurde angehoben, doch blieb er noch mit geschlossenen Augen auf der gleichen Stelle wie angewurzelt stehen. „Kagome. Merkst du nicht, wie unnötig du in dieser Geschichte bist? Ohne deine Hilfe, wurde die Bombe gefunden. Du bist nur ein Dorn in meinen Augen. Ich werde dir jeden einzelnen Knochen brechen und deine freche Zunge mit einem rostigen Messer entfernen!“ "STIRB!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)